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Mission im Rotlichtviertel Taipehs
Mission im Rotlichtviertel Taipehs
«Ich will die Kirche zu den Menschen bringen – das kann ich bei meinem Dienst im ‹Pearl Family Garden› im Rotlichtviertel von Taipeh in Taiwan. Die Glastüre zur Strasse hin ist offen und so dringt unser Lobpreis mitten auf die Strasse. Die Menschen bleiben stehen, hören neugierig zu. Autos stoppen. Wir veranstalten sonntags einen kleinen Gottesdienst, unter der Woche evangelisieren wir im Milieu und machen Beziehungsaufbau.
Als Missionar sehe ich nur selten die Früchte meiner Arbeit. Im Milieu habe ich viele Jahre in den Beziehungsaufbau investiert und plötzlich schenkte Gott unverhofft ein offenes Herz und eine offene Türe beim Apotheker. Nun treffe ich mich wöchentlich mit ihm zum Bibelstudium.
Eine fundierte theologische Ausbildung ist im Missionsdienst wichtig.
Viele Missionare werden mit bizarren Lehren konfrontiert. Da ist es enorm hilfreich, selbst ein stabiles Fundament zu besitzen. Ich bin dem TSC sehr dankbar, dass es mir für meinen Dienst einen Rucksack vollgepackt hat mit wertvollem Wissen und Erfahrungen. Für mich war das Studium eine kostbare Zeit des persönlichen Reifens – charakterlich und fachlich.
Wer in die Mission geht, findet sich inmitten unterschiedlicher Erwartungshaltungen wieder – von der Missionsorganisation, von Unterstützern oder von der lokalen Bevölkerung. Ich rate Menschen in der Mission, sich bewusst zu sein, dass sie in erster Linie Gott dienen und nicht den Menschen. Das Wichtigste ist, nahe bei Gott zu bleiben, auf ihn zu schauen und sich treu zu bleiben.»

Christian Niederberger (TSC-Absolvent 2015) ist mit seiner Familie im Missionsdienst mit OMF Suisse in Taiwan.