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Schwarzwaldshirts: Wie aus einer Kinderfrage ein Klamottenlabel wurde

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Farbige Vielfalt:

Stolz trägt Peggy Abel ihre Kreation selbst.

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»Der Schwarzwald ist bunt«

Pullover- und T-Shirt-Start-up will Vielfalt der Region zeigen

Fotos: © Peggy Abel

Mit ihrem Label „Schwarzwaldshirts“ kombiniert Peggy Abel lehrreiche Aufdrucke, faire BioQualität und Heimatgefühl. Für den Sommer kreiert sie luftige T-Shirts, für den Winter wärmende Hoodies. Wegen der Pandemie herrscht in ihrem Unternehmen weitestgehend Eiszeit. Aufgeben will sie trotzdem nicht.

Auch die Qualität der Shirts ist ihr wichtig: „Ich wollte ein gutes Gewissen meinen Kindern und ihrer Zukunft gegenüber haben.“ Deshalb habe sie einen Lieferanten herausgesucht, der biologisch und solidarisch produzierte Ware bezieht. Die Kleidung wird in Bangladesch hergestellt, „aber die Produzierenden kriegen mehr Lohn, sind gewerkschaftlich organisiert, haben feste Arbeitszeiten und es wird darauf geachtet, dass keine Kinderarbeit stattfin„Mama, warum heißt der Schwarzwald eigentlich schwarz? det.“ Die Baumwolle hat Bio-Qualität – die KleidungsstüDer ist doch total bunt“, wollten die Kinder der Denzlinger cke tragen das GOTS (Global Organic Textile Standard) Unternehmerin Peggy Abel vor knapp vier Jahren wissen. Textilsiegel. Aus der simplen Frage sollte ein halbes Jahr später das Kla- Um nicht nur internationale Unternehmen zu unterstütmottenlabel der Mutter werden: „Das hat nachgehallt. Mir zen, lässt Abel die Druckvorlage ihrer auf meist 50 Stück kam die Idee, lehrreiche T-Shirts zu gestalten.“ limitierten Shirts und Hoodies in Berlin herstellen und in Die ersten Schwarzwald-Oberteile trugen die Kinder einem Unternehmen in Denzlingen schließlich bedrucken. der 49-Jährigen also stolz selbst. Es dauerte nicht lange, ehe Ihr Motto: „Aus der Regio für die Regio.“ auch ihre Freunde welche wollten. Und schließlich die Müt- 20 Euro bis 30 Euro kosten ihre Stücke im Schnitt. Es sei ter der Kinder. Dann wurde es Herbst und die Nachfrage ihr wichtig zu zeigen, dass fair zu produzieren auch zu fainach kuschligen Kapuzenpullis wuchs – der Ein-Frau-Be- rem Preis geht. Vor der Pandemie verkaufte sie vor allem auf trieb „Schwarzwaldshirts“ war geboren. Kunsthandwerkermärkten in der RegiKurzerhand baute sich die gelernte Mediengestalterin ihre Website selbst, „die »Aus der Regio für on. „Auf einem guten Markt habe ich 40 bis 50 Shirts an zwei Tagen verkauft, Models sind unsere Nachbarskinder“, die Regio« das ging stetig bergauf.“ Heute vermisst erzählt Abel. 4000 Euro nahm sie in die sie vor allem den Kundenkontakt, und Hand, das Geld sei längst wieder erwirtschaftet. seit Beginn der Pandemie verkaufe sie auch nur noch etwa Fünf Tiere zieren heute ihre Kleidungsstücke: Eichhörn- zehn Produkte pro Monat auf ihrer Website. „Ich bin aber chen, Gartenschläfer, Rothirsch, Luchs und Uhu – sowie finanziell nicht auf den Verkauf angewiesen, habe noch eiihre Pfotenabdrücke. Die Vielfalt der Schwarzwälder Hei- nen anderen Job, und die Kleidungsstücke haben kein Vermat soll so vermittelt werden, denn der ist „bunter, als du fallsdatum, deshalb ist es ertragbar.“ Dennoch sehne sie sich denkst“. In Kanada, Mexiko oder Schweden und quer über nach den Märkten. „Die Kinder und Erwachsenen, die meidie ganze Bundesrepublik verteilt werden ihre Stücke mitt- ne Sachen tragen, sind stolz drauf. Dafür lebe ich.“ lerweile getragen, erzählt die Unternehmerin. Liliane Herzberg

Milch macht Energie

Freiburg bekommt Millionenförderung für intelligentes Wärmenetz

Foto: © XXXXX XXXXXX

Foto: © Badenova

Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland macht die Wärme aus. Lösungen sind gefragt. Die Stadt Freiburg hat gerade eine präsentiert: „Wärmenetz 4.0“ heißt das 36,5 Millionen Euro schwere „Vorzeigeprojekt“. Mit 11,6 Millionen Euro fördert der Bund. Damit soll Abwärme der Schwarzwaldmilch ins Netz eingespeist werden.

Tagtäglich leitet die Schwarzwaldmilch an der Haslacher Straße Industriewärme in die Luft. Sie entsteht beim Kühlen in der Produktion und bei Reinigungsprozessen. Was bisher mit rund 30 Grad entweicht, soll ab 2024 in Freiburg mehr als 5000 Personen Wärme liefern. Das haben Vertreter von Badenova, Schwarzwaldmilch und Oberbürgermeister Martin Horn Anfang Mai bei einer digitalen Pressekonferenz durchaus stolz verkündet. „Ein Leuchtturmprojekt“, schwärmte Thorsten Herdan vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Seine Behörde hat die üppige Vergabe von 11,6 Millionen Euro Fördergeldern zugesagt. Horn nahm das gerne an: „Man spricht viel über die Energiewende, zu wenig über die Wärmewende.“ Die Schwarzwaldmilch ist mit ihrer zentralen Lage ein Volltreffer. Mit ihrer Hilfe soll der Wärmeabsatz in Freiburg von derzeit 24.000 Megawattstunden auf 41.000 Megawattstunden steigen. Die Verantwortlichen der Badenova-Tochter Wärmeplus haben für Freiburg-Süd eine CO²-Einsparung von 74 Prozent errechnet. Der Grund: Was durch bestehende Wärme erhitzt wird, reduziert den Gasverbrauch. Weil gleichzeitig der Primärenergieeinsatz um 35 Prozent kleiner wird, würde das Projekt jedes Jahr den Co²-Ausstoß um 5000 Tonnen entlasten. Der Clou: Die Fördergelder und die Wärme der Molkerei ermöglichen es, gleich drei Netze in Freiburg zu verbinden: das nahe gelegene Wärmenetz Staudinger, das in der Vauban und das im Stühlinger. Die Wärme kommt damit auch im Metzgergrün und Teilen Haslachs an. Dafür müssen rund zwölf Kilometer Leitungen verlegt werden – auch unter der Dreisam und der B31. „So können wir viele fossile Heizungen ersetzen“, sagt Projektleiter Christian Paul von Badenova Wärmeplus. Drei Jahre lang hat sein Team an dem Vorhaben gearbeitet. Jetzt wird es umgesetzt. Mit Wärmepumpen wird die Abwärme auf 85 Grad erhitzt und ins Netz eingespeist. Smarte LoRaWAN-Technologie überwacht das Ganze und steuert nach Bedarf – daher das „4.0“ im Wärmenetz. Schwarzwaldmilch-Chef Andreas Schneider ist vom Ansatz überzeugt: „Wir sind Treiber für den Klimaschutz, das macht uns stolz.“ Einfach sind solche Vorhaben nicht, erklärt Wärmeplus-Geschäftsführer Klaus Preiser: „Es ist extrem schwierig, Industriepartner mit der notwendigen Offenheit zu finden.“ Schließlich könne es Vorbehalte geben, etwa dass die Produktion beeinflusst wird. Das sei hier ausgeschlossen, betont Paul. Preiser ergänzt zur Kooperation mit der Molkerei: „Wir haben das Glück, uns zu kennen – so was geht nur, wenn man sich vertraut.“ Till Neumann

Repowering auf dem Roßkopf

Grün-Schwarz erneuert Bekenntnis zu 1000 neuen Windrädern im Ländle – neue Windräder auf Taubenkopf und Illenberg geplant

Hoch über Freiburg: Die Rotorblätter auf dem Roßkopf haben kammartige Flügel zur Geräuschreduktion.

Foto: © Ökostrom-Gruppe

Die grün-schwarze Koalition im Land wird auch die nächsten fünf Jahre die Politik bestimmen. Ein Ziel: 1000 neue Windräder. Exakt diese Zahl hatte schon vor zehn Jahren der damals neu gewählte Umweltminister Franz Untersteller als Marschrichtung vorgegeben – sich dann aber weitläufig verlaufen. Windenergieunternehmer wie Andreas Markowsky hoffen, dass im zweiten Anlauf nun mehr Taten auf Worte folgen.

Der Geschäftsführer der Freiburger Ökostrom-Gruppe macht unbeirrt Wind in Freiburg und will etwa die Standorte auf dem 730 Meter hohen Roßkopf-Gipfel intensiver nutzen, wie er unlängst nach bib-Informationen im nicht-öffentlichen Teil des Gundelfinger Bauausschusses präsentierte. Anstelle der vier bestehenden Windkraftanlagen sind zwei neue Anlagen geplant, die den Stromertrag von 8 auf 20 Millionen Kilowattstunden (kWh) mehr als verdoppeln sollen. Betreiber bleibt die Regiowind GmbH & Co. Freiburg mit 490 privaten Kommanditisten. Eine der vier Anlagen steht auf Gundelfinger Gemarkung, dieser Standort soll auch bestehen bleiben. Die beiden mittleren Räder auf Freiburger Geläuf sollen zurückgebaut, der südlichste neu genutzt werden. Von der Sohle bis zum Scheitel (mit Rotorblatt) messen die Anlagen heute 133 Meter, die neuen sind fast doppelt so hoch. Das Investitionsvolumen liegt bei elf, zwölf Millionen Euro. Bereits bekannt ist das RepoweringProjekt auf der Holzschlägermatte, wo die beiden Alt-Anlagen ab- und eine neue aufgebaut werden soll. Die Zufahrtswege durch die Waldstücke würden, so Markowsky, nicht verbreitert, weil neue Transporter die Rotorblätter nahezu senkrecht an Ort und Stelle bugsieren könnten. Den Bauantrag hat die Ökostrom-Gruppe im vergangenen Sommer gestellt. Die neue Anlage soll den bisherigen Stromertrag auf zehn Millionen kWh verdoppeln. Erst kürzlich gab Markowsky zudem auch den Bauantrag für zwei neue Windkraftanlagen auf dem Taubenkopf oberhalb der Molzhof-Siedlung in Kappel (wir berichteten) ab: „Wir hoffen auf eine Genehmigung im dritten Quartal.“ Am 6. Mai wurde zudem im Gemeinderat in Au über einen weiteren Standort auf dem Illenberg, der sowohl auf Auer als auch auf Freiburger und Horbener Gemarkung liegt, debattiert. Wie in Kappel regt sich auch hier Widerstand: Die Gemeinderäte beauftragten das Rathaus, eine Bürgerumfrage zu initiieren. Artenschutz (Fledermäuse, Milane), Schallschutz der Angrenzer (auch Infraschall) und die Zerstörung des Landschaftsbildes sind die am häufigsten ins Feld geführten Argumente der Windkraftgegner. Beim für Menschen nicht hörbaren Infraschall hatten sich jahrelang Windkraftkraftgegner auf eine 2009er Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) berufen, in der gemessene Infraschallwellen in akustische Daten umgerechnet worden waren. Tinnitus, Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden sodann in die Debatte eingebracht. Belegt sind diese bis heute nicht. Ende April stellte sich heraus: Diese Umrechnung war falsch, ein Rechenfehler führte zu überhöhten Dezibel-Angaben. Der fürs BGR zuständige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte am 27. April in Berlin: „Es tut mir sehr leid, dass falsche Zahlen über einen langen Zeitraum im Raum standen.“ Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg kam in einem Langzeitmessprojekt zu dem Schluss, dass der Infraschall auch im Nahbereich von Windanlagen mit Abständen von 150 bis 300 Metern deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Menschen liege. „Viel Lärm um nichts“ titelte ZEIT online. Grün-Schwarz will bis Ende 2022 gesetzlich festlegen, dass zwei Prozent der Landesfläche für Windräder und Photovoltaik reserviert werden. Wenn alle deutschen Atomkraftwerke bis dahin abgeschaltet werden, werden die Erneuerbaren Energien, allen voran die Windkraft, anfangen, die Kohlekraftwerke verdrängen. Aktuell stillen die sechs Regiowind-Anlagen deutlich unter zwei Prozent des Freiburger Stromhungers. Lars Bargmann

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Das Gehirn in der Hand

Wie zwei Freiburger Studenten in ihrem Hiwi-Job an Leichen arbeiten

Foto: © iStock.com/cyenidede

Für Studierende gibt es in Freiburg eine Vielzahl an Nebenjobs. Die Medizinstudenten Philipp Rensinghoff (21) und Johannes Bulk (22) haben sich jedoch einen ganz speziellen ausgesucht: Am anatomischen Institut in Freiburg arbeiten sie an toten Körpern. Im Interview mit Autorin Johanna Reich erzählen sie, wie sie zu diesem Job gekommen sind und wie ihr Arbeitsalltag aussieht.

chilli: Was genau ist Ihr Job? Rensinghoff: Wir helfen im anatomischen Institut aus, in der Abteilung, die sich mit den toten Körpern beschäftigt, die für die Präparierkurse der Medizinstudenten benutzt werden. Im dritten Semester des Medizinstudiums hat man ein Semester lang eine Veranstaltung, bei der man in Kleingruppen eine Leiche präpariert. Diese Leichen müssen vorbereitet werden und da helfen wir mit. chilli: Wie sieht der Arbeitsalltag aus? Bulk: Jeder Tag ist anders. Wir machen zum einen viel Vorbereitung für die Kurse, wo auf mehreren Tischen Spenderkörper liegen. Die werden in einem Saal hergerichtet; wenn der Kurs nach einem Semester vorbei ist, legen wir die präparierten Körper in Särge, in denen sie dann kremiert werden. Auch unter dem Semester, während des Kurses, führen wir besondere präparatorische Aufgaben an den Körpern durch. Sobald also jemand verstirbt und ein Vermächtnis im Institut hinterlegt hat, dass er seinen Körper der Lehre spendet, kommt dieser Körper zu uns und wir bereiten ihn vor. Rensinghoff: Meistens läuft es so ab: Sobald es einen Verstorbenen mit Vermächtnis gibt, klingelt bei uns das Telefon und es heißt: „Hallo, es kommt ein Körperspender, könnt ihr uns helfen?“ Im Institut ziehen wir uns dann ein Atemgerät an, das die Luft filtert. Damit wir quasi nichts einatmen, was in der Luft ist, da wir die Leiche mit Chemikalien behandeln. chilli: Wie alt sind die Personen im Durchschnitt? Bulk: In der Regel über 80. Jüngere Menschen unter 50 dürfen diese Körperspende in Freiburg gar nicht machen. Den Studierenden wird ja ein Mensch in einem „normalen“ Verhältnis gezeigt, also keine Unfallopfer und auch keine Krebspatienten oder so. Die Menschen versterben also alle an einem natürlichen Tod oder an ei-

ner Krankheit, meistens im höheren Alter. Dazu gibt es auch ein Video auf der Seite der Universität. chilli: Wenn die Leiche vor Ihnen liegt, denken Sie dann über den Menschen nach? Bulk: Am Anfang, als Student, macht man sich da schon Gedanken, wenn man zum ersten Mal mit dem Körper konfrontiert wird und auch präpariert. Da fragt man sich, was die Person wohl gemacht hat, wie sie wohl gelebt hat, ob sie eine Familie hatte. Wenn man zum Beispiel das Gehirn in der Hand hat, das ist dann schon krass. Alles, was dieser Mensch jemals gedacht oder gefühlt hat, ist in diesem Ding drin gewesen. Das ist schon faszinierend. Mit der Zeit entwickelt man aber eine professionelle Distanz dazu. Rensinghoff: Im Arbeitskontext ist das für mich persönlich kein Problem. Sobald man eine Nadel in einen Arm steckt, ist das auch sehr objektivierend. chilli: Sie wohnen auch zusammen, sprechen Sie über Ihren Job im privaten Alltag? Rensinghoff: Wenn wir gemeinsam im Institut gearbeitet haben und etwas nicht Alltägliches passiert ist, dann schon. Andere Menschen sind da manchmal etwas irritiert. Weil, es arbeitet halt wirklich nicht jeder mit toten Menschen, und dann kann es durchaus befremdlich sein, wenn das Telefon klingelt, man es auf laut hat und jemand anfängt, von Verstorbenen zu reden. Auch wenn man uns fragt, ob wir als Studenten irgendwo jobben würden, ernten wir eigentlich immer ungläubige Blicke, wenn wir dann von der Anatomie erzählen. Dann werden wir auch oft gefragt, ob das denn nicht „eklig“ oder „gruselig“ sei. Bulk: Wir können dann sagen, dass die Arbeit mit Toten nichts davon ist. Aber natürlich ist das eine Frage der Gewöhnung. Man verliert schon die Hemmung und hat dann auch kein Problem damit, beim Mittagessen zu erzählen, ob die Arbeit heute reibungslos verlief oder ob man zum Beispiel noch einen Körper aus dem Bad holen muss. Für Leute, die dann mit uns am Tisch sitzen, ist das oft kein schönes Thema und sie fragen dann auch nicht mehr genauer nach. Dadurch, dass wir das nun schon ein Jahr machen und durch unsere Wohnsituation und Corona eh nur im eigenen Saft kochen, vergessen wir öfters, wie befremdlich und unangenehm das Thema sein kann. chilli: Welchen Mehrwert gibt der Job? Rensinghoff: Natürlich ganz simpel ist es fachliche Erfahrung im Bereich der Präparation und Anatomie. Für mich ist es einfach auch Interesse und Neugier. Bulk: Das Fachliche, würde ich auch als Erstes sagen. Außerdem ist das die erste Berührung oder der erste Eintritt in das universitäre Leben. Man bekommt einen Eindruck, wie es vielleicht später ist, in der Universität zu arbeiten. chilli: Vielen Dank für dieses Gespräch.

Arbeiten in der Anatomie: Philipp Rensinghoff und Johannes Bulk

Foto: © privat

Beim Mittagessen plaudern sie auch über Tote

Des einen Müll ist des anderen Gürtel

Upcycler haben viele Gründe für die Arbeit mit Ausrangiertem

Foto: © pixabay.com/citypraiser

Die Zahlen sind beeindruckend: Nach Schätzungen werden jährlich weltweit 150 Milliarden Kleidungsstücke produziert – und 200 Millionen Tonnen weggeworfen. Diese Bilanz kann Upcycling verbessern. Auch in Freiburg wird gewerkelt. Ein Besuch.

Wer durch die Freiburger Grünwälderstraße spaziert, läuft auch an dem Laden „Die Nische“ vorbei. Mit drei Gleichgesinnten betreibt Dominik Meutzner den Shop für Upcycling, Streetart, Streetwear, Schmuck und Unikate aus der Region. Fürs Upcycling interessiert er sich schon lange: Ende 2013 hatte Meutzner seine „Schwarzwald Guerilla“ gegründet. Der Name impliziert Kampf und Revolution. „Ich finde das sehr treffend, da ich mit vergleichsweise kleinen und ungewöhnlichen Mitteln dem Müll den Kampf ansage und versuche, Leute zu inspirieren, es mir gleichzutun“, erzählt Meutzner. Der 40-Jährige ist von den Möglichkeiten des Upcyclings begeistert: Das Besondere daran sei es, ausrangierten Gegenständen und Dingen auf kreative Art neues Leben einzuhauchen. „Man kann sich künstlerisch und handwerklich betätigen und gleichzeitig etwas Nachhaltiges machen.“ Dass die Produkte eben nicht makellos sind, mache den Charme aus. Egal, ob es sich um Glasflaschen handelt, die er zu Lampen, Trinkgläsern, Vasen oder Windlichtern umfunktioniert, oder um andere von ihm genutzte Materialien wie Schallplatten, Tennisschläger, Besteck oder Konservendosen. Von rundherum aufpolierten Produkten hält auch das Duo hinter der Freiburger „Stückgut Manufaktur“ wenig. Dominikus Probst und Lorenz Buchholz entwerfen in ihrer Werkstatt auf dem Ganter-Areal Einrichtungsgegenstände. Neben Schubladen und anderen gebrauchten Dingen haben es ihnen Koffer angetan. Spätestens durch den Siegeszug des Trolleys ist das Reiseutensil aus den meisten Haushalten verbannt worden. Die Freiburger hauchen ihm in Form von Koffertischen neues Leben ein. „Alte Koffer haben eine Geschichte, da wäre es doch schade, sie einfach zu entsorgen“, erklärt Probst. Der 62-Jährige, der eigentlich Kameramann und Filmregisseur ist, erinnert sich an viele Geschichten. „In einem alten Stück haben wir einen Packzettel gefunden, den eine Mutter ihrem Sohn geschrieben hatte.“ Keine Frage: Der Zettel musste drinbleiben. Wer ein aufpoliertes, neues Produkt will, dürfte sich ohnehin nicht für die „Stückgut Manufaktur“ interessieren. Wie bei Meutzner ist auch hier die Authentizität wichtiger. Das gilt auch für Lisa Vöhringer. Für das Upcycling ist sie seit 2010 Feuer und Flamme, unter dem Namen „Morendo Memoria“ motzt sie alte Gegenstände auf. Viele Jahre war sie in Freiburg tätig und hat drei Mal die „FREI-CYCLE Designmesse für Recycling und Upcycling“ mit der Freiburger Messegesellschaft veranstaltet. Die 34-Jährige ist nicht nur Upcycling-Designerin, sondern auch Kreativexpertin beim „ARDBuffet“ und „Kaffe oder Tee“, Workshopleiterin und DIY-Bloggerin. Vöhringer erschafft aus liebgewonnenen Materialien ihrer Kundschaft neue Produkte: Der geflickte Fahrradschlauch, der an eine Tour erinnert, wird zum Gürtel, aus der liebgewonnenen, aber heillos zerkratzten Schallplatte eine Schale oder ein Notizbuch. „Für die Geschichten, die mir die Menschen erzählen, mache ich das“, erklärt sie. „Das fehlt mir aktuell besonders.“ Doch auch der Kampf gegen den Müll ist für sie entscheidend: „Der Umweltgedanke war mir schon immer sehr wichtig.“ Corona schränkt auch die Upcycler ein. Es ist etwas anderes, einen Artikel nur im Internet zu begutachten oder ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Und es ist auch schwieriger geworden, an Materialien zu kommen. Doch Meutzner, Probst, Buchholz und Vöhringer bleiben dem Upcycling treu. Und wer weiß, was nach der Krise aus dem Maskenvorrat wird? Ein Upcycling-Produkt aus FFP2Masken? Mit liebgewordenen Erinnerungen hätte das nichts mehr zu tun. Pascal Lienhard

Kreativ gegen den Müllkonsum:

So geht Upcycling

»Unglaublicher Digitalisierungsschub«

Wie Firmen aus der Regio mit Home-Office klarkommen

Illustration: © Freepik

Rund 30 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten ganz oder teilweise von zu Hause aus. Laut einer Studie der Deutschen Bank leidet jedoch deren Produktivität. Wie sehen das Arbeitgeber·innen in Freiburg und dem Umland? Wie viele ihrer Mitarbeitenden arbeiten von zu Hause aus? Wie gut klappt das?

Jobrad „Es hat funktioniert“

Innerhalb von nur wenigen Tagen hat das Unternehmen im Frühjahr 2020 auf Home-Office umgestellt. „Es hat funktioniert“, sagt Pressesprecher Tassilo Holz. Rund 80 Prozent der Beschäftigten arbeiteten derzeit von zu Hause aus. Dafür wurde umgestellt. „Wir haben Team- und Projektmeetings und unseren wöchentlichen Gesamt-JourFix, an dem nahezu das komplette Unternehmen teilnimmt, in den digitalen Raum verlegt und häufiger abgehalten“, berichtet Holz. Die Zahl der Mitarbeiter·innen hat sich 2020 annähernd verdoppelt (von rund 250 auf knapp 500). Für die Einarbeitung der Neuen musste das Team kreativ werden: „Wir halten digitale Einführungsveranstaltungen ab und bieten regelmäßig Events wie Online-Spieleabende an, damit sich die Beschäftigten auch abseits des Arbeitsalltags kennenlernen können.“ Mitarbeitenden, denen zu Hause die entsprechende Ausstattung fehlt, habe Jobrad einen Ergonomie-Zuschuss gezahlt. Zudem biete die Firma freiwillige Resilienz-Trainings an, die Angestellte im Umgang mit dieser nicht alltäglichen Situation stärken sollen. Von einem „unglaublichen Digitalisierungsschub“ berichtet Holz. Gleichzeitig sehne sich das Team nach einem normalen Büroalltag. „Auf Dauer bleiben einfach zu viele Kontakte auf der Strecke.“ Dennoch werde Home-Office als freiwillige Option sicher erhalten bleiben – auch weil es CO2 einspart.

Stadtverwaltung Freiburg „Massiver Schub“

„Viele Mitarbeitende arbeiten zu Hause oder organisieren ihre Arbeit flexibel“, berichtet Pressesprecherin Martina Schickle. Sie lobt das enorme Engagement der Kolleg·innen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Essentiell sei die Bereitstellung der technischen Möglichkeiten: „Es braucht geeignete Hardwareausstattung, sichere Zugänge, Möglichkeiten zu Telefon- und Videokonferenzen, den Ausbau der elektronischen Akte und Tools, die eine datenschutzkonforme Interaktion mit externen Partnern ermöglichen.“

Die Anforderungen seien extrem: „Innerhalb von wenigen Wochen hat unser Amt für DIGIT im März neben klassischen Telearbeitsplätzen mehr als der Hälfte der Verwaltungsmitarbeitenden einen sicheren Zugang zum städtischen Netzwerk ermöglicht“, so Schickle. Auch die Lizenzen für den Zugang über das Smartphone seien deutlich ausgeweitet worden. Rund eine Million Euro habe das Rathaus für die Umstellung auf Home-Office investiert. Nach Eindämmung der Pandemie will das Team evaluieren: Was lief gut? Was lief nicht so gut? Schickle vermutet schon jetzt, „dass die Corona-Pandemie für die technische Weiterentwicklung der Verwaltung einen massiven Schub bedeutet“.

SICK AG „Virtuelle Kaffeepausen“

„Die Sick AG setzt seit vielen Jahren auf flexible Arbeitszeitmodelle“, sagt Personalleiterin Cornelia Reinecke. Mobiles Arbeiten sei schon vor der Pandemie möglich gewesen, die technische Infrastruktur vorhanden. Somit konnte Sick „schnell auf die veränderten Gegebenheiten während der Pandemie reagieren“. Etwa 80 Prozent der Mitarbeitenden seien derzeit im Home-Office. Die Krise habe die Digitalisierung erheblich beschleunigt, berichtet Reinecke. Die Folge sei eine steile Lernkurve im gesamten Unternehmen. Das Team habe – teilweise mit Erstaunen – festgestellt, dass virtuell viel mehr funktioniert, als für möglich gehalten wurde. „Viele Meetings liefen effizienter.“ Sie seien auch künftig nicht mehr wegzudenken. Dennoch seien sie nur bedingt für kreative Prozesse geeignet. Etwas Neues gemeinsam im Team und im direkten persönlichen Dialog zu entwickeln, gehe auf die klassische, persönliche Art und Weise erheblich besser. Auch der soziale Zusammenhalt leide: der Austausch von Angesicht zu Angesicht, das zufällige Treffen in der Kaffeeküche oder das gemeinsame Mittagessen. Als „sozialer Schmierstoff“ sei das wesentlich für ein gutes Miteinander. Daher seien auch virtuelle Kaffeepausen eingeführt worden.

Uniklinikum Freiburg „Keine größeren Probleme“

Auch das Universitätsklinikum Freiburg setzt auf Home-Office, teilt Pressesprecher Benjamin Waschow mit. „Mitarbeiter in der Verwaltung können von zu Hause aus arbeiten und machen damit gute Erfahrungen.“ Schon vor der Pandemie haben Beschäftigte Home-Office beantragen können. Zuletzt seien mehrere hundert zusätzliche Home-Office-Arbeitsplätze eingerichtet und Laptops gekauft worden. „Als Universitätsklinikum achten wir natürlich ganz besonders drauf, dass die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.“ Da das Universitätsklinikum in der Digitalisierung weit vorne liege, habe es keine größeren Probleme bei der schnellen Umstellung gehabt. Waschow ist sicher: „Wir werden die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens auch nach der Pandemie weiter unterstützen.“

Studien Wie produktiv ist Home-Office?

Eine Untersuchung der Deutschen Bank zeigt, dass die Arbeit im Home-Office weniger produktiv ist als im klassischen Büro. Grund dafür seien vor allem die erschwerte Kommunikation und IT-Probleme. Zudem seien gerade ältere Mitarbeitende nicht immer ausreichend mit der Technik vertraut. Kurioserweise zeigt jedoch eine Studie der Krankenkasse DAK, dass Angestellte sich im Home-Office produktiver einschätzen als im Büro. Unter 7000 Befragten gaben 59 Prozent an, zu Hause besser arbeiten zu können. Auch die Industrie in Südbaden setzt verstärkt auf Home-Office. „80 Prozent der Mitgliedsunternehmen arbeiten effizient mit dem Mobile Office“, berichtet der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V. (wvib). „Mobiles Arbeiten ist für die Industrie in Baden-Württemberg ein fester Bestandteil – nicht erst seit Corona“, betont Geschäftsführer Christoph Münzer. Unternehmen seien unterschiedlich, daher brauche es individuelle Lösungen, keine Zwangsjacken aus Berlin. Till Neumann

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USA und China treiben Geschäft an

Warum die Sick AG robust bilanziert

Foto: © SICK AG

Im Corona-Krisenjahr konnte der Waldkircher Sensorhersteller Sick AG seine Erlöse fast auf Vorjahresniveau halten: Der Umsatz gab um 2,9 Prozent oder 50 Millionen auf 1,7 Milliarden Euro nach. Der Rückgang liegt meilenweit unter dem bundesweiten Schnitt, den der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) auf minus 14 Prozent prognostiziert.

Auch die Auftragsbücher sind weiter prall gefüllt: 2020 bestellte die Kundschaft Waren im Wert von knapp 1,73 Milliarden Euro (2019: 1,77). „Den Auswirkungen der Pandemie zum Trotz haben wir ein stabiles Ergebnis erreicht, das wir vor allem dem besonderen Einsatz unserer Beschäftigten verdanken“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Robert Bauer. Dem Auftragsrückgang in der ersten Jahreshälfte sei man mit schnellen Anpassungen von Kosten und Investitionen begegnet: „Zugleich haben wir uns auf wesentliche Zukunftsthemen für die sensorbasierte digitale Transformation fokussiert und hier unseren Technologievorsprung ausgebaut.“ Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent und liegt nun bei 140,6 Millionen Euro. Die breite Branchenaufstellung des Konzerns hat konjunkturelle Schwächen einzelner Zielbranchen ausgeglichen und sich im Krisenjahr bewährt. Zudem ermöglichte die internationale Ausrichtung, Lockdowns in einzelnen Regionen zu überbrücken und den Umsatz durch Vertriebsaktivitäten in Wachstumsregionen annähernd auf Vorjahresniveau zu halten. In Deutschland beeinflusste aber insbesondere die Investitionszurückhaltung der Unternehmen im Bereich der Fabrikautomation die Entwicklung, wodurch der Umsatz mit 283,9 Millionen Euro 10,1 Prozent unter dem Vorjahr blieb. Die Vertriebsregion Europa, Mittlerer Osten und Afrika war ebenfalls stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen und erreichte mit einem Umsatz von 601,4 Millionen Euro nicht die Prognose. Der Umsatzrückgang von 6,7 Prozent ergab sich insbesondere in Italien, Frankreich und Tschechien. Deutlich stabiler verlief das Geschäft in Nord-, Mittel- und Südamerika. Mit 387,3 Millionen Euro betrug das Umsatzwachstum dort 1,9 Prozent und war insbesondere durch eine hohe Nachfrage im Bereich der Logistikautomation in

Nordamerika geprägt. Ebenfalls positiv war die Region Asien-Pazifik, wo mit 427,6 Millionen Euro ein Umsatzplus von 4,3 Prozent erreicht wurde. Insbesondere auf dem chinesischen Markt habe das Geschäft deutlich an Dynamik gewonnen. So treiben die USA und China das Geschäft in Waldkirch an. Mit dem Einstieg in die Quantensensorik (wir berichteten) hat Sick im vergangenen Jahr zudem eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft erschlossen. Gemeinsam mit der TrumpfTochtergesellschaft Q.ANT hat Sick den ersten industriellen Quantensensor entwickelt, der im laufenden Jahr bei Pilotkunden eingesetzt werden soll. 11,8 Prozent des Umsatzes oder mehr als 200 Millionen Euro steckten die Waldkircher 2020 insgesamt in Forschung und Entwicklung. Statt Mitarbeitende in Kurzarbeit zu schicken, hat der Konzern, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert, zudem mehr als 200 neue Leute eingestellt. Insgesamt arbeiten nun 10.433 Menschen für das Traditionsunternehmen, darunter sind 384 Auszubildende und DH-Studierende. An den südbadischen Standorten Waldkirch, Buchholz, Reute, Sexau, Denzlingen und Freiburg arbeiten 4284 Beschäftigte. Die Prognose für 2021 werde „erheblich durch die noch anhaltende Corona-Pandemie und Störfaktoren in der Weltwirtschaft erschwert“. Es sei jedoch in den kommenden Jahren mit Nachholeffekten zu rechnen, die sich bereits in erfreulichen Auftragseingängen im ersten Quartal bemerkbar machten. Ebenfalls erfreulich: Am 5. Mai zeichnete das Great Place to Work®- Institut Sick bereits zum 19. Mal als „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ aus. In Baden-Württemberg gab es zudem die Silbermedaille im Wettbewerb „Beste Arbeitgeber Baden-Württemberg 2021“. bib

»Der Einstieg in die Quantensensorik«

Robert Bauer:

Der Vorstandsvorsitzende setzt auf sensorbasierte digitale Transformation

Illustration: © Freepik

Immobilienumsatz: 1,12 Milliarden Euro

Auch 30 Villen haben neue Eigentümer

Der Gutachterausschuss der Stadt Freiburg hat den Immobilienmarktbericht für 2020 vorgelegt. Es wurden mitten im Corona-Krisenjahr Häuser und Wohnungen für 1,12 Milliarden Euro gekauft. Der zweithöchste Umsatz der vergangenen fünf Jahre.

Ein Blick zurück: 2009 lagen die Quadratmeterpreise bei neuen Wohnungen in 85 Prozent der Fälle unter 3500 Euro, seit 2016 in null Prozent. Stattdessen lagen die Preise im vergangenen Jahr in 45 Prozent der Verkäufe schon bei über 7000 Euro (2019: 21 Prozent). Insgesamt wechselten 357 Neubauwohnungen (2019: 259) den Eigentümer, darunter 82 für Studierende (2019: 25). Der durchschnittliche Kaufpreis je Quadratmeter neuer Wohnfläche lag bei 6539 Euro, in gebrauchten Wohnungen bei 4300 Euro (2019: 4000 Euro). Im Neubau wurden bei Einfamilienhäusern (Reihenendhäuser, Reihenmittelhäuser, Doppelhaushälften) 18 Verkäufe registriert. Es wechselten aber gleich 30 Villen die Eigentümer, die im Schnitt für 229 Quadratmeter Wohnfläche auf 793 Quadratmetern Grundstücksfläche 1,33 Millionen Euro auf den Tisch legten. Nur vier neue Bauplätze für Mehrfamilienhäuser wurden protokolliert (Betzenhausen, Brühl, Zähringen, Waltershofen), nur sechs Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser in den Gemarkungen Freiburg, Ebnet, Kappel und Lehen. Hier lag der durchschnittliche Kaufpreis bei 857 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche. In den Tuniberg-Gemarkungen und Hochdorf gab es zudem zwölf Verkäufe mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 682 Euro. Völlig anders sieht es auf dem Güterbahnhof aus: Nach Informationen des business im Breisgau werden dort auf ein freies Grundstück mit hoher Ausnutzung aktuell mehr als 3800 Euro pro Quadratmeter geboten.

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Sieg beim RegioWIN 2030

SÜDBADEN. Das auf 6,5 Millionen Euro taxierte Leuchtturmprojekt Zukunft.Raum.Schwarzwald der Wirtschaftsregion Südwest GmbH, der IHK Südlicher Oberrhein und der Wirtschaftsförderung Region Freiburg ist von Peter Hauk, Landesminister für Ländlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft, beim RegioWIN 2030-Wettbewerb ausgezeichnet worden. Damit stehe die Tür für eine Förderung durch das Land weit offen. Kern der Projektidee ist es, insbesondere die ländlichen und suburbanen Räume durch Coworking- und Innovations-Hubs in ein dezentrales, grenzüberschreitendes Innovationsnetzwerk einzubinden. „Wir freuen uns sehr über die Prämierung unseres Projekts, da es an einem entscheidenden, bislang jedoch oft vernachlässigten Punkt ansetzt, der systematischen Integration des ländlichen Raums in den regionalen Technologietransfer, der bisher vor allem in den Ballungszentren stattfindet“, kommentierte Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein.

Erster Digitaltag Freiburg

FREIBURG. Parallel zum bundesweiten Digitaltag 2021 steigt am 18. Juni erstmals auch der „Digitaltag Freiburg“. Mit der Intention, dass sich der digitale Wandel nur gemeinsam gestalten lässt, laden dazu die Freiburg Wirtschaft Touristik & Messe GmbH (FWTM), die Stadt Freiburg, der DIGIHUB Südbaden und Baden-Württemberg: Connected e.V. (bwcon) ein. Den Schirm hält Oberbürgermeister Martin Horn. Mit virtuellen Impulsen, Vorträgen und interaktiven Beteiligungsformaten soll das digitale Potenzial in Stadt und Region beleuchtet werden. Unternehmen und Institutionen, aber auch Privatpersonen, Initiativen, Schulen und andere Bildungseinrichtungen können sich bis zum 10. Juni mit ihren Beiträgen bei der FWTM oder dem

DIGIHUB kostenlos anmelden. „Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, wie wichtig Digitalisierung in unserem Alltag ist und dieser zu einem großen Schub verholfen. Viele Unternehmen und Mitarbeitende haben in der Krise kreativ und flexibel reagiert und bewiesen, wie schnell sich digitale Lösungen umsetzen lassen“, so FWTMGeschäftsführerin Hanna Böhme. Infos: digihub-suedbaden.de, freiburg.digital

1,3 Millionen Euro Bargeld sichergestellt

LÖRRACH/FREIBURG/OFFENBURG. Das Hauptzollamt Lörrach hat im vergangenen Jahr 2,35 Milliarden Euro eingenommen. 2,1 Milliarden an Einfuhrumsatzsteuer, 261 Millionen an Verbrauchssteuern und 47 Millionen an Zöllen, die direkt in den EU-Haushalt fließen. Corona bremste dabei den Warenverkehr mit der Schweiz nicht: 2019 waren es 5,2 Millionen Waren, die aus oder über die Schweiz in die EU transportiert wurden, 2020 waren es 5,3 Millionen. Bei Kontrollen beschlagnahmten die Fahnder mehr als 43.000 Schmuggelzigaretten, 14 Kilo Kokain, 95 Kilo Haschisch, 182 Kilo Marihuana und 68 Kilo Kath. In 33 Fällen hatten Reisende unerlaubt mehr als 10.000 Euro bar dabei. 1,3 Millionen Euro, meist versteckt im Auto oder am Körper, wurden sichergestellt.

Intrexx gewinnt Community Award

FREIBURG. Das weltgrößte SoftwareVergleichsportal SourceForge hat die Low-Code-Development-Plattform Intrexx mit dem „Winter 2021 Leader Award“ für Low-Code-Entwicklungsplattformen ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung werden Unternehmen

und Produkte mit herausragenden Nutzerbewertungen gewürdigt, die sich im oberen Fünf-Prozent-Bereich der hoch bewerteten Produkte auf SourceForge befinden. „Die Low-Code-Plattform Intrexx hat gezeigt, dass sie von ihren Nutzern geliebt wird, wie die große Anzahl hervorragender Nutzerbewertungen beweist“, sagte SourceForge-Präsident Logan Abbott. „Wir fühlen uns geehrt, von unseren Kunden geschätzt und von SourceForge anerkannt zu werden. Das bestärkt uns darin, unseren Erfolgskurs fortzusetzen und gemeinsam mit unseren Partnern das Thema Low Code weltweit weiter voranzutreiben“, so Katrin Beuthner, Geschäftsführerin der United Planet GmbH.

Foto: © UP

Katrin Beuthner

VDI regio Career abgesagt

FREIBURG. Die VDI regio Career, die einzige grenzübergreifende Jobmesse für Ingenieure, Techniker und Informatiker in der Regio, ist nach zwei Verschiebungen für 2021 endgültig abgesagt. Der neue Termin für die Messe im Konzerthaus Freiburg ist der 23. April 2022.

Hecht übergibt 100.000 Euro

FREIBURG. Die Edith MühlschlegelStiftung hat 100.000 Euro für den Neubau des Elternhauses des Fördervereins für krebskranke Kinder Freiburg unmittelbar neben der Uni-Kinderklinik gespendet. Stiftungs-Vorstand Mathias Hecht hat die Spende bei einem offiziellen Pressetermin an der Baustelle an den Vorstand des Fördervereins für krebskranke Kinder, Johannes Bitsch übergeben.

Foto: © privat

Frank Schweizer, Mathias Hecht und Johannes Bitsch (v.l.)

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Familienheim baut und sponsert

FREIBURG/STEGEN. Die Baugenossenschaft Familienheim Freiburg hat in Kirchzarten am 1. Mai das erste KfW-55-Mehrfamilienhaus an die Mitglieder übergeben. Vier von zehn Wohnungen werden von der Erzdiözese Freiburg mit einem Mietzuschuss in Höhe von 1,50 Euro pro Quadratmeter gefördert. „Ich freue mich, dass wir unseren Mitgliedern nun auch in Kirchzarten ein attraktives Wohnangebot machen können“, sagt Vorstandsmitglied Alexander Ehrlacher. „Mit dem Neubau im Kastanienhof haben wir unseren Wohnungsbestand im Dreisamtal auf 42 Wohnungen erhöht“, so die Vorstandsvorsitzende Anja Dziolloß. Die Genossen fördern im benachbarten Stegen zudem drei Jahre lang das neue ELastenrad, das die Gemeinde im Rahmen ihres Klimaschutzkonzeptes erworben hat.

PSD Bank spendet 100.000 Euro

STUTTGART/FREIBURG. Die Stiftung PSD L(i)ebensWert hat 100.000 Euro an 21 soziale Organisationen aus den Regionen Stuttgart und Freiburg gespendet. Die mit 10.000 Euro größte Spende ging an das Diakonische Werk Freiburg für das Projekt „Operativer Gewaltschutz in Flüchtlingswohnheimen der freien Träger“. Der Verein Obdach für Frauen bekam 7200 Euro.

5 Medical Wellness Stars für Gesundheitsresort

FREIBURG. Das Gesundheitsresort Freiburg hat erfolgreich nach den Sternen gegriffen. Bereits zum 5. Mal in Folge sind das Dorint Thermenhotel und die Mooswaldklinik von Wellness Stars Deutschland in der Kategorie „Medical Wellness“ mit der maximalen Anzahl von fünf Sternen ausge-

zeichnet worden. Für die Zertifizierung werden 400 Kriterien geprüft. „Wir freuen uns, dass wir auch dieses Mal wieder mit unserem außerordentlichen Leistungsangebot überzeugen konnten“, erklärt Geschäftsführer Pierino Di Sanzo.

Foto: © Klaus Polkowski / Volksbank Freiburg

Biomarkt im Bankgebäude

Alnatura zieht in den Volksbank-Neubau

Nachdem die bereits verlautbarte Einigung mit denn’s Biomarkt über die Anmietung von Handelsflächen im Volksbank-Neubau geplatzt ist, haben die Genossen nun mit Alnatura einen Ersatz gefunden. Das bestätigt Volksbank-Sprecher Martin Lorenz auf Anfrage.

Im Verlauf des Projektes habe sich, auch unter dem Einfluss der CoronaPandemie, herausgestellt, dass „die Ziele mit denn’s gemeinsam nicht realisierbar sind“. Die Volksbank sei nun „glücklich, mit Alnatura einen starken Partner und den Marktführer unter den BioSupermärkten begrüßen zu dürfen“. Alnatura wird seine knapp 720 Quadratmeter fassende Verkaufsfläche zur Eisenbahnstraße hin voraussichtlich in der zweiten Julihälfte eröffnen, dann wird auch der dm-Markt auf etwa gleich großer Fläche die erste Kundschaft begrüßen. Wer das geplante Café am Ende bespielen wird, ist derzeit weiter offen. Pierino Di Sanzo

Foto: © privat

VAG: Fünf neue Urbos 100

FREIBURG. Der Fuhrpark der Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird weiter modernisiert. Fünf weitere StadtbahnFahrzeuge des Typs Urbos 100 des spanischen Herstellers CAF sind in den Liniendienst gegangen. Sie ersetzen die bislang ältesten noch eingesetzten Achtachser vom Typ GT8K aus den Baujahren 1981 und 1982. Die Investition von knapp 17 Millionen Euro wurde vom Land Baden-Württemberg aus dem Schienenfahrzeugförderprogramm mit fünf Millionen Euro un-

Foto: © Patrick Seeger

Stephan Bartosch, Martin Horn, Oliver Benz (v.l.) Ulrich Prediger, Matthias Wegner, Andrea Kurz, Roland Potthast und Holger Tumat (v.l.)

terstützt. „Ich danke dem Land für die großzügige Unterstützung“, so Oberbürgermeister und VAG-Aufsichtsratsvorsitzender Martin Horn.

Die besten Klimaretter im Gesundheitswesen

FREIBURG. Das Universitätsklinikum Freiburg, die Felix Burda Stiftung, die pronova BKK, das Haus St. Anna der Deutsch Ordens Altenhilfe, die IKK classic und Novartis Pharma sind am 5. Mai mit dem Klimaretter-Award 2021 ausgezeichnet worden. Der Klimaschutzpreis für das Gesundheitswesen wurde zum dritten Mal von der Stiftung viamedica im Rahmen ihres Projekts „Klimaretter – Lebensretter“ verliehen. „Das Engagement unserer prämierten Unternehmen zeigt, wie vielfältig der Einsatz für den Klimaschutz im Gesundheitswesen ist“, so Franz Daschner, Gründer der Stiftung viamedica. Bundesumweltministerin Svenja Schulze lobt in ihrem Grußwort den erfolgreichen Einsatz der Beteiligten für den Klimaschutz. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt.

Ganter ausgezeichnet

FREIBURG. Die Brauerei Ganter hat erstmals den Qualitäts- und Sicherheitsstandard IFS Global Markets – Food mit dem hervorragenden Ergebnis von 98,2 Prozent abgeschlossen. Das Zertifikat bestätigt der Brauerei größtmögliche Lebensmittelsicherheit und eine Produktqualität auf höchstem Niveau. „Die Auszeichnung ist eine tolle Bestätigung für unser großartiges Team,“ so Geschäftsführer Detlef Frankenberger.

JobRad ausgezeichnet

FREIBURG. Der Dienstradleasing-Anbieter JobRad GmbH ist vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in der Kategorie Gold zertifiziert worden. „JobRad fördert Radmobilität auf allen Ebenen vorbildlich – nicht nur mit nachhaltigen Mobilitätsangeboten für die Kunden, sondern auch im eigenen Betrieb. Die Auszeichnung hat das Unternehmen mehr als verdient“, so Sara Tsudome, Projektleiterin beim ADFCBundesverband. „Fahrradfreundlichkeit und Fahrradförderung steckt seit der JobRad-Gründung in unserer DNA“, sagt JobRad-Geschäftsführerin Andrea

Kurz.

Foto: © privat

Streit bester Arbeitgeber im Ländle

HAUSACH. Der Bürodienstleister Streit Service & Solution wurde Anfang Mai erneut als bester Arbeitgeber in Baden-Württemberg durch das Institut Great place to Work® ausgezeichnet. Auch bundesweit spielt Streit vorne mit und erreichte Rang vier. „Wir freuen uns riesig und sind sehr stolz auf dieses super Ergebnis“, so Geschäftsführer Marc Fuchs, „diese fantastischen Auszeichnungen bestätigen unser Handeln und Tun, unsere Haltung und unsere gesamte Unternehmenskultur, besonders jetzt in Zeiten der Pandemie.“

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»Vollkommen flexibel«

BWL Institut Basel bietet Fortbildungen für Führungskräfte

Seien Sie der Beste! So heißt es auf der Seite des Instituts. Dabei könnte es auch heißen: Werden Sie der Beste. Denn Leiter Ralf Andreas Thoma und sein Team bieten Fortbildungen, die fitmachen für Führungspositionen. Worauf es dabei ankommt, erklärt der 49-Jährige dem „bib“.

Foto: © Raffi PN Falchi

Drei Intensivstudiengänge bietet das BWL Institut Basel: Betriebsökonom, Finanzökonom, Immobilienökonom. Sie dauern sechs bis zwölf Monate, kosten rund 2900 bis 4800 Euro und können nebenberuflich absolviert werden. „Wir haben rund 100 Teilnehmer·innen im Jahr“, sagt Instituts-Chef Ralf Andreas Thoma. Diese seien meist zwischen 30 und 45 Jahre alt, wollen Führungskraft werden oder sind Institutsleiter: es bereits. Ralf Andreas Thoma „Das Wesentliche ist: Die Teilnehmer sind zeitlich vollkommen flexibel“, sagt Thoma. Es gebe keine fixen Termine im Fernstudium, nicht einmal Prüfungen seien terminiert. Erfahrungsgemäß sind etwa acht bis zehn Wochenstunden zu absolvieren, um das Programm im gesetzten Zeitrahmen zu schaffen.

Das setzt Disziplin voraus: „Das Lernen braucht Routine und Regelmäßigkeit“, betont Thoma. Wer nur lerne, wenn er Muße habe, bekomme Probleme.

Die Abbrecherquote ist gering. Jedoch schaffe es nur die

Hälfte im gesetzen Zeitrahmen. Doch Thoma gibt Entwarnung: Zu überziehen sei kein Problem. Manche würden gar eine mehrjährige Pause einlegen und das Studium dann wieder aufnehmen.

Das Institut bietet auch Zertifikatslehrgänge an. Beispielsweise in Marketing oder Unternehmengsgründung.

Außerdem gibt es Crash-Kurse in Rechnungswesen und

Controlling oder Marketing und Strategie. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, sagt Thoma. Die Unterlagen bekommen Angemeldete in Papier- oder E-Form. Für alle Angebote gilt eine 30-Tage-Testphase. Till Neumann

www.bwl-institut.ch

»Gewaltiger Schub«

Arbeitslosenquote stabil, Digitalisierung verändert den Markt

Im April ist die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg erneut leicht gesunken. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg sowie den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen 15.619 Frauen und Männer ohne Beschäftigung, 309 weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote notiert unverändert bei 4,2 Prozent. Die Quote bei den Jugendlichen sank um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent.

Während in der Stadt Freiburg die Arbeitslosigkeit leicht stieg (auf 5,8 Prozent), sank sie in den beiden Landkreisen spürbar auf 3,3 Prozent. Der Rückgang ist für April typisch. „Hätten Tourismus, Gastronomie und Freizeitparks wie in normalen Zeiten ihre Tore öffnen können, wäre der Frühjahrsaufschwung noch deutlich stärker ausgefallen“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke. Dass der Arbeitsmarkt trotz anhaltender Beschränkungen weiter sehr stabil ist, freue ihn. Bestätigt wird der positive Trend auch von der Arbeitskräftenachfrage, die sich dem Vorkrisenniveau nähert. Die meisten Stellenangebote meldete das verarbeitende Gewerbe. Auffällig ist dagegen weiter der Angebotsrückgang bei der Zeitarbeit. „Wir beobachten schon länger, dass die Unternehmen wieder mehr direkt einstellen“, sagt Finke. Er

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Rund 1100 Bau-Beschäftigte gibt es

in Freiburg. Die IG Bau fordert für sie aktuell 5,3 Prozent mehr Lohn.

Foto: © IG Bau

führt das auf die drohenden Fachkräfteengpässe zurück, die mehr in den Vordergrund rücken. Für die kommenden Monate bleibt Finke optimistisch: „Die Impfkampagne kommt immer mehr in Fahrt. Ich habe große Hoffnung, dass wir das Gröbste bald überwunden haben und dann auch die Kurzarbeit spürbar entlastet wird.“ Der Arbeitsmarkt werde sich aber ändern, denn der Trend zur Digitalisierung habe während der Krise einen „gewaltigen Schub“ erfahren. Der Bedarf an Fachkräften steigt weiter, während immer mehr Menschen mit der Entwicklung nicht mehr Schritt halten können: „Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu.“ Bundesweit waren Ende April 2,771 Millionen Menschen ohne festen Job. 988.000 erhielten Arbeitslosengeld. Die Quote sank um 0,2 Punkte auf 6,0 Prozent. Kurzarbeit ist derweil ein immer kleineres Thema: Im April gab es 71 Anzeigen für insgesamt 436 Personen. Erste Hochrechnungen für Dezember ergaben, dass 3300 Betriebe für 22.157 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet haben. Die Kurzarbeiterquote betrug im Dezember 8,1 Prozent nach 7,2 Prozent im November. Auf dem Stellenmarkt haben Unternehmen im April 1105 offene Arbeitsplätze gemeldet, 71 oder 6 Prozent weniger als im März und 550 oder 99,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mitte April lagen der Agentur insgesamt 4007 Aufträge zur Stellenbesetzung vor. bib

»Der Tod ist Teil des Alltags«

Gemeinsam durch die Krise: Familie Bartenstein aus Freiburg

Was die Spanische Grippe in Freiburg anrichtete

„Überall geht Jammer und Tod weiter. Dr. Locherer haben innerhalb 14 Tagen beide Söhne verloren, der zweite ist erst kurze Zeit draußen gewesen. Die Grippe soll wieder erneut um sich greifen. Frau Stuber erzählte heute, die Ärzte wüssten sich bald nicht mehr zu helfen, innerhalb 4 St seien manche Soldaten gesund und tot! Und neuerdings gäbe es so viele Fälle mit Krämpfen und Melancholie, weniger Lungenentzündungen.“

Es ist der 26. Oktober 1918, als Martha Bartenstein diesen Brief an ihren Mann schreibt. Sie ist damals 37 Jahre alt, mit ihren beiden Kindern Hans und Gretel daheim in Freiburg, während ihr Mann, der Jurist Karl Bartenstein, im Ersten Weltkrieg an der Front kämpft. Das Ehepaar hat sich versprochen, während Karls Kriegseinsätzen täglich zu schreiben. In dem Briefwechsel (Martha verfasst rund 1100 Briefe an ihren Mann) kommen nicht nur die Erlebnisse des Krieges zur Sprache, die Entwicklung der Kinder, Momente des Alltags – es geht auch um die Spanische Grippe. Die Pandemie brach 1918 aus. In der gängigsten Version der Geschichtsschreibung kam das Virus H1N1 mit Soldatentruppen rüber nach Europa, wo es sich in drei oder vier Wellen ausbreitete – häufig in Lazaretten. 20 bis 50 Millionen Menschen sollen weltweit daran gestorben sein, vielleicht auch 100 Millionen. Die Schätzungen zur Zahl der Infizierten reichen bis zu 500 Millionen. In Freiburg sprechen Historiker von 444 Toten – aber auch das ist nur eine Behauptung. Denn viele Punkte der Spanischen Grippe sind noch ungeklärt, zumindest unklar. Das liegt schlicht daran, dass die Quellenlage äußerst überschaubar ist. Briefe wie die von Martha Bartenstein sind eine Seltenheit. Im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen finden sich nur wenige weitere Schriften, in denen die Pandemie thematisiert wird. Ein Vizefeldwebel an der Westfront schreibt darüber, eine Hausfrau aus dem Ruhrgebiet, ein Schiffsbaumeister aus Königsberg, eine 23Jährige aus Ostpreußen. Und eben die Bartensteins. Auch in Memoiren von Zeitungsverlegern oder hohen Militärs, zu denen Historiker häufig greifen, um sich ein Bild von jener Zeit zu machen, findet sich kaum etwas zur Spanischen Grippe, wie der Neuzeithistoriker Eckard Michels sagt.

Das liegt laut Michels, der sich wie kaum ein anderer in Deutschland mit dem Thema befasst hat, daran, dass die Menschen zu jener Zeit ein anderes Gesprächsthema hatten: den Ersten Weltkrieg. In den Städten Leid und Elend, Kranke und Verletzte. Kaum eine Familie, die nicht ein Kriegsopfer zu betrauern hatte. Die Menschen waren damals tagtäglich mit Massensterben konfrontiert: gefallene Soldaten, Hungertote wegen alliierter Blockaden, Opfer der grassierenden

Die Presse versuchte, die Pandemie runterzuspielen

Fotos: © Privatbesitz Familie Bartenstein Grippe und anderer Krankheiten. „Der Tod war Teil des Alltags“, sagt Eckard Michels. „Statt zu klagen, herrschte aber eher ein Durchhaltekonsens.“ Und die Medien schwiegen auch lieber – oder mussten schweigen. „Die Presse versuchte die Pandemie runterzuspielen“, sagt etwa John Eicher, der derzeit am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) forscht und sich mit dem Thema auseinandersetzt. „Stichwort Zensur: Man wollte die Menschen nicht demoralisieren.“

„Ob es nicht doch eine schwere Seuche ist, die wir haben? Im Felde sollen auch so viele dran sterben, wie kann man sich dagegen wehren?“

Martha Bartenstein stellt sich diese Fragen im November 1918, als die zweite Grippewelle über Freiburg hereinbricht. Die Verunsicherung ist groß, wie man mit dieser Krankheit umzugehen hat. In der ersten Welle, die im Frühjahr in die Stadt – man muss sagen – geplätschert ist, sind die Infektionszahlen gering gewesen, die Patienten in der Regel nach zwei, drei Wochen wieder genesen. Die zweite Welle aber, die hat es in sich. Ende September 1918 sei die Grippe in viel übertragbarer und virulenterer Form zurückgekehrt, sagt Roger Chickering. Was Michels für die Forschung der Spanischen Grippe in Deutschland, ist Chickering für jene in Freiburg. Der USAmerikaner, lange Jahre Professor für Geschichte in Washington und Oregon, hat hierzustadte über den Ersten Weltkrieg geforscht, darüber ein Buch geschrieben. Bei der Recherche stieß er auf die Spanische Grippe. Mitte Oktober 1918, berichtet er, habe die Grippe in Freiburg ihren Höhepunkt erlebt: „Die Symptome der Krankheit entwickelten sich häufig rasch, in manchen Fällen sogar in wenigen Stunden.“ Viele bekommen Lungenentzündungen, die von Soldaten bereits überfüllten Lazarette und Krankenhäuser können nur die schlimmsten Fälle aufnehmen, mehr als die Hälfte der Patienten stirbt. Das Gesundheitssystem der Stadt Freiburg kollabiert. 444 Freiburgerinnen und Freiburger sind an der Pandemie gestorben. Das sagt nicht Roger Chickering, sondern Oskar Haffner, ein badischer Volkskundler, der in seiner Kriegschronik auch die Spanische Grippe behandelt. Chickering hat seine Zweifel an der Zahl, er hält sie für eine „große Unterschätzung“. Denn unklar bleibt, ob sie etwa die an der Krankheit gestorbenen Soldaten enthält oder die Verstorbenen der dritten Krankheitswelle, die sich noch einmal im ersten Viertel des Jahres 1919 aufbäumt. Die Sterberate in Freiburg liegt jedenfalls deutlich höher als im gesamten Land. Das bestätigt auch Michels. In Städten wie Marburg, Essen oder Freiburg hätten sich die Sterbefälle durch Lungenentzündungen im Vergleich zu Vorjahren bisweilen vervierfacht. Weshalb es diese Städte im Vergleich zu anderen besonders schwer erwischt, kann er sich nicht erklären: „Da tappen wir im Dunkeln. Das erleben wir in der aktuellen CoronaPandemie ja auch, dass manche Landkreise oder Städte unerklärlich höhere Infektionszahlen als andere haben.“

„Täglich sterben noch so viele Menschen und die Schule wird wohl noch weiter geschlossen bleiben!“

Aus den Briefen von Martha Bartenstein geht hervor, dass ihre Kinder mal zur Schule können, mal daheim bleiben müssen. „Maßnahmen gegen die Pandemie wurden den Kommunen überlassen“, sagt Michels. In Freiburg entscheiden sich das Garnisonskommando, das städtische Gesundheitsamt und das staatliche Bezirksamt für eine Art „Social Distancing“, wie Chickering berichtet. Nachdem sie versucht haben, Schließungen so lange wie möglich abzuwenden – wegen der bereits angeknacksten Moral der Bevölkerung –, müssen Schulen, Gaststätten, die Universität, Läden und Fabriken (zeitweise) zumachen, später auch das Stadttheater und die Kinos. „Das Münster und die anderen Kirchen blieben dagegen offen“, sagt Chickering. So befinden sich die meisten Freiburgerinnen und Freiburger außerhalb der Arbeitszeit meist in den eigenen vier Wänden, wo sie sich gegen die Krankheit wappnen oder sie, sofern es sie erwischt haben sollte, auskurieren. Auch damals schon galt so etwas wie AHARegeln, obwohl diese eher Ratschläge sind: wenig Kontakte, körperlich schonen, Hände waschen, Rote Bete essen, Kamillentee trinken. Oder wie Martha Bartenstein in einem Brief an ihren Gatten Karl schreibt:

„Bekommt ihr auch Alkohol gegen die Grippe? Das sollte fast das einzige Mittel der Ärzte sein. Ich werde nun auch eine Flasche Rotwein holen. Nun gute Nacht mein Lieb!“

Christian Engel

Stets verbunden: Das Ehepaar Bartenstein schickte sich regelmäßig Briefe zwischen Front und Freiburg

Der härteste Wettkampf meines Lebens

Warum der 82-jährige Günter Birnbaum niemals aufgibt

Der Opa ist verrückt“ – diesen Satz hat Günter Birnbaum schon häufiger von Enkeln oder Außenstehenden gehört. Wenn man allerdings einen Rentner sieht, der mit 82 Jahren noch regelmäßig Marathons läuft, der mit rasendem Puls auf 2000 Metern in Andorra einen Wintertriathlon absolviert, der sich für Bergläufe fit macht, liegt solch eine Aussage durchaus auf der Hand.

Für Birnbaum ist die Sache ganz einfach: „Ich nehme an diesen Wettkämpfen teil, weil ich es eben noch kann.“ Der Freiburger ist in einer Zeit groß geworden, als er und seine Kumpels der Freien Turnerschaft in Freiburg noch mit der Dampflok zum Wettkampf nach Mannheim fuhren und mit Lorbeerkränzen auf den Häuptern zurückkehrten. Er arbeitete als gelernter Maurer und studierter Bauingenieur fürs Regierungspräsidium Freiburg im Prüfamt für Baustatik, ernährte vier

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Fotos: © privat Kinder, spielte nebenher Handball. Einmal, erzählt er, wurde er bei einem Spiel in Innsbruck interner Torschützenkönig – beim 1:20 hatte er den einzigen Treffer für Freiburg erzielt. Nachdem er mit Handball aufgehört hatte, suchte Birnbaum neue sportliche Herausforderungen. Er schipperte mit einem Segelboot über den Atlantik und bestieg Berge. „Ich habe den Kilimandscharo überquert“, sagt er. Und eines Tages dachte er: Probiere ich es doch mal mit Laufsport. Da ist er 63 Jahre alt. Seinen ersten Marathon läuft er ein Jahr später in Hamburg. Seine Frau reicht ihm alle zehn Kilometer Getränke, nach fünf Stunden kommt er ins Ziel. Die Zeit sei ihm damals egal gewesen, sagt er heute. Und auch heute noch gehe es ihm nur darum, den Weg zu meistern. „Aber ja, Erfolge zu feiern und Anerkennung zu bekommen, ist schon schön.“ Die Erfolge fliegen ihm nicht zu, er erläuft sie sich. Birnbaum wird in seiner Altersklasse baden-württembergischer Berglaufmeister, nimmt an den großen Marathons in New York, Berlin und auch Freiburg teil, sattelt auf Triathlon um und wird Teil der Senioren-Nationalmannschaft. Im vergangenen März lässt er sich zum zweiten Mal als Vizemeister beim Wintertriathlon feiern – in 2000 Metern eisiger Höhe in Andorra mit rasendem Puls. „Das war der härteste Wettkampf meines Lebens“, sagt Günter Birnbaum. „Der Wind pfiff, es war bei Minusgraden hundekalt, meine Lungen brannten.“ Auf der Strecke bricht sich ein Mitstreiter beim Sturz den Arm, den Wettkampf bestreitet Birnbaum mit Zahn- und Herzschmerzen, auf der zwölfstündigen Rückfahrt rumpelt er über herabgefallene Spanngurte eines vor ihm fahrenden Lasters und

verliert dabei die Stoßstange. Na ja, die Frage ist da schon angebracht: Wieso machen Sie das, Herr Birnbaum? Der 82-Jährige verweist auf einen Spruch, der in seinem Haus in Günterstal an der Treppe hängt und dem er täglich begegnet. Dort steht: „Du weißt erst, was du kannst, wenn du es versuchst.“ Nach diesem Motto hat er schon immer gelebt: Probiere dich aus, denk nicht ans Scheitern, gib niemals auf. „Ich bin froh, dass ich das mit dem Laufen noch so gut machen kann“, sagt er. Dass er so aktiv Sport treibe, sei auch ein Beweis für sich selbst, noch gesund zu sein – „auch im Kopf gesund zu sein“, wie er sagt. An ein Ende seiner Sportkarriere will Günter Birnbaum nicht denken: „Solange es noch geht, laufe ich immer weiter.“ Christian Engel

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»Auch im Kopf gesund sein«

Birnbaum mit Medaille, Sportgerät und beim World Triathlon in

Andorra: „Solange es geht, laufe ich immer weiter.“

Neues Freiluftevent für Freiburg geplant

Stadtjubiläum geht weiter, Rathaus bewirbt sich auf Bundesfördergelder für Kultursommer

Eine Freiburger Veranstaltung nach der anderen wird abgesagt – nicht aber das Stadtjubiläum. „Wir machen weiter“, motiviert sich das Organisationsteam. Spätestens im Juli werde gefeiert. Einige Ideen zur großen Festwoche hat das Planungsbüro außerdem ans Kulturamt abgegeben. Das hat im kommenden Sommer Großes vor.

Foto: © Arne Bicker

Kämpft weiter: Projektleiter des Stadtjubiläums Holger Thiemann

Eigentlich sollte das Stadtjubiläum ab Mai noch einmal so richtig heiß laufen, nun zieht sich die Pandemie erneut in die Länge und die Planer wissen einmal mehr nicht, ab wann sie größere Veranstaltungen realisieren können. „Alles, was jetzt vielleicht doch nicht stattfinden kann, versuchen wir in die Monate Juni und Juli überzusiedeln, sodass vor dem Hintergrund von verstärkten Tests und Impfungen doch noch richtige Highlights zustande kommen können“, hofft Projektleiter Holger Thiemann. Etwa das Projekt „FreiRäume“, bei dem an Dutzenden räumlich begrenzten Plätzen und Orten kulturelle Veranstaltungen ihr Publikum finden können. „Wir wollen zumindest noch ein vernünftiges Ende. Zwar steht der Schlusspunkt noch nicht ganz fest, aber die Pläne sind nahezu fertig“, erzählt Thiemann. Auch ein Spektakel mit dem Aktionstheater Pan.Optikum inklusive Pyrotechnik wird es geben, zudem werde das Briefeprojekt „Alles Liebe, Dein/e.“ durch eine besondere Schlussaktion noch einmal in den Mittelpunkt gerückt.

Von den Freiburger·innen angenommen wird das Jubiläum allemal, so der Projektleiter. Dennoch hätte er in anderen Zeiten viel mehr Aufmerksamkeit generieren können. Insgesamt haben und werden von den 140 für 2021 geplanten Veranstaltungen wohl nur maximal die Hälfte steigen können. Immerhin, die Festwoche vom 16. bis zum 21. Juli bleibt in Teilen bestehen, mit Open-Air-Konzerten großer Klangkörper wie dem Philharmonischen Orchester Freiburg, dem SWR Symphonieorchester oder dem Singer/ Songwriter Faber. Außerdem werde auch hier bürgerschaftliches Engagement sichtbar, indem sich verschiedene Hilfsorganisationen, soziale Einrichtungen sowie Partnerstädte vorstellen, so Thiemann. Das Freiburger Kulturamt wird außerdem ein weiteres Freiluftevent organisieren: „Es gibt ein Förderprogramm ‚Kultursommer 2021‘ der Bundeskulturstiftung. Da stehen 30,5 Millionen Euro bereit. Dafür dürfen sich Kommunen mit extra entwickelten neuen Konzepten bewerben“, so Thiemann. Deshalb habe das Stadtjubiläum Teile des FestwochenBudgets dem Kulturamt für die Realisierung des Festivals zur Verfügung gestellt. Wie das Event aussehen soll, erklärt der stellvertretende Leiter des Kulturamts Udo Eichmeier. „Wir haben 500.000 Euro bei der Bundeskulturstiftung beantragt, 20 Prozent Eigenanteil der Gesamtkosten müsste die Stadt selbst tragen. An Planung und Durchführung des Programms sollen sich lokale Bündnisse beteiligen.“ Die Entscheidung, ob in Freiburg gefeiert wird, fällt am 25. Mai. Dann könne auch bekannt gegeben werden, wie das Fest aussehen soll, so Eichmeier. Soloselbstständige, Künstlerinnen, Bands oder Veranstalter, Licht- und Tontechniker will die Stadtspitze so unterstützen. „Das Projekt wollen wir nachhaltig gestalten, damit daraus vielleicht auch für die Folgejahre etwas erwachsen kann.“ So solle der öffentliche Raum stärker für Kultur genutzt und der Pandemie in diesem Sommer getrotzt werden. Liliane Herzberg

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Bringt die Bar auf den Bildschirm: Quizmaster Michael Barop

Aus der Kneipe an den Küchentisch

Freiburger Vorderhaus veranstaltet virtuelles PubQuiz

Meetings, Konzerte, Yogakurse – viele Dinge spielen sich in der Pandemie digital ab. Auch der Freiburger Michael Barop stellt seine Fragen nicht mehr in der Kneipe, sondern im Netz. Die chillisten Philip Thomas, Liliane Herzberg und Giuliano Siegel haben beim virtuellen Pub-Quiz mitgeknobelt und einen ehrlichen letzten Platz hingelegt.

Fotos: © pt, Juli Richter Michael Barop hat sich in Freiburgs Bars einen Namen gemacht. Statt dort Gläser zu leeren, stellt der 40-Jährige lieber knifflige Fragen. „Schon seit zehn Jahren veranstalte ich in Freiburg ein Quiz. Das ist mittlerweile mein Baby“, erzählt er. Als die Schankstube ihre Pforten im März 2020 schließen musste, verlegte Barop seine Fragerunde kurzerhand ins Web. Seitdem knobeln jeden Dienstag knapp 50 Teams im Stream um die Wette. „Die meisten kommen von hier, aber auch aus Stuttgart, Darmstadt oder Chemnitz schalten sich Leute zu“, sagt er. Schon bevor das erste Bier leer ist, wird klar: Einfach oder einfach formuliert sind die Fragen nicht. „In den Jahren seit 2009 gab es in Deutschland nur zwei Vornamen, die der jeweils beliebteste weibliche Vorname des Jahres für Neugeborene waren. Wie lauten sie?“ oder „Welche deutsche Sängerin hat einen Künstlernamen, in dem der Name einer biblischen Frau mit dem Namen des Mannes, den sie enthauptet hat, verbunden sind?“, will der Quizmaster wissen. Die Versuchung ist groß, das eigene Team spontan mit Siri oder Alexa zu verstärken. „Keine Hilfsmittel“, erinnert Barop die Runde. Der Quizmaster hat sonst keinen Einfluss auf die anderen Browser-Fenster seiner Teilnehmer·innen. Ehrlichkeit zahlt sich in diesem Falle nicht aus – nach Runde 1 heißt es Platz 54 fürs chilli-Team. Letzter. Andere Gruppen zählen dreifache Punkte. Ob das alles mit rechten Dingen zugeht? Einige Antworten im Online-Bogen werden zumindest kurz vor Frist nochmals geändert. „Das sind bestimmt alles Profis“, schlussfolgert Kollege Siegel zur Ehrenrettung. Punkte für die korrekte Vermutung gibt es leider nicht: Michael Bauder von der „Roquefort-Gesellschaft“ etwa folgt Spielleiter Barop seit 2013 durch die Kneipen. „Uns begeistert die herausfordernde und humorvolle Art der Fragen“, so Bauder. Auch nach insgesamt 13.000 beantworteten Rätseln freue sich der Freiburger auf jede Neuauflage – auch digital. Viel wichtiger als ein Platz auf dem Treppchen sei aber der Spaß am Knobeln. Für wiederum andere stehen Wettbewerb und die Gewinn-Gutscheine im Vordergrund. Auch für Barop geht es bei der Veranstaltung nicht nur ums Vergnügen: Mehrere hundert Euro vor Steuern sammelt der Quizmaster durch Spenden jede Woche. „Ich lebe momentan davon“, kommentiert er. Nach der Pandemie will Barop den Bildschirm wieder gegen Barhocker tauschen: „Ich bin viel lieber in der Kneipe.“ Wann dort genau die Revanche für die chillisten steigt, ist momentan auch noch ein Rätsel. herz/pt

Anne-Christine Brehm freut sich auf ihre Arbeit als Münsterbaumeisterin in Freiburg

»Im Himmel aus Stein«

Yvonne Faller leitete 16 Jahre lang die Freiburger Münsterbauhütte – auch während der komplizierten und ein ganzes Jahrzehnt währenden Sanierung des Turmhelms. Aus Krankheitsgründen legte sie ihr Amt nun nieder; Ende März schied sie aus dem für sie „schönsten Beruf auf Erden“. Neue Baumeisterin ist AnneChristine Brehm. Sie übernimmt im Juli die Verantwortung für die vielen Baustellen an der äußeren Steinhülle des gotischen Kirchbaus mit dem „schönsten Turm auf Erden“, wie der Basler Kunsthistoriker Jakob Burckhardt das 116 Meter hohe architektonische Meisterwerk vor 150 Jahren nannte.

Wie ihre Vorgängerin ist auch Brehm Architektin. Nach ihrer Schulzeit in Lörrach absolvierte die heute 41Jährige, die aus dem Kanderner Ortsteil Feuerbach stammt, ab 1999 ihr Studium an der Technischen Hochschule der Universität Karlsruhe, schloss 2006 mit dem Diplom ab und ging direkt danach zum Promotionsstudium über. Dabei lag ihr Schwerpunkt auf Forschungsbereichen, für die sie sich „schon seit sehr langer Zeit interessierte“: die Architektur der Gotik und der Spätgotik sowie die mittelalterlichen Bautechniken. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Recherchen zu dieser bauhistorischen Epoche befasste sie sich auch „sehr intensiv“ mit dem Freiburger Münster – und fand dabei das Thema ihrer Doktorarbeit, mit der sie 2010 promoviert wurde: Hans Niesenberger von Graz, der seit 1471 Münsterbaumeister in Freiburg war und somit gewissermaßen auch einer ihrer zahlreichen Vorgänger in der 800jährigen Geschichte der hiesigen Bauhütte. In ihrer Dissertation beschreibt sie diesen „Architekten der Spätgotik am Oberrhein“ als einen Mann, der zugleich als Baumeister und Bauunternehmer auftrat und „an mehreren Großprojekten gleichzeitig arbeitete“. Dabei seien dem aus Österreich stammenden Werkmeister „oft statisch schwierige Bauten anvertraut“ worden. Auch in Freiburg: Unter seiner Leitung wurde der Chor, dessen Wände „sich vor seinem Amtsantritt zu neigen begonnen hatten“, so umkonstruiert, dass 1482 der gewichtige Dachstuhl schadlos auf die Binnenwände aufgesetzt werden konnte. Dieser Chor wird die nächste große Sanierungsbaustelle am Münster sein – und die erste, für die Brehm als neue Baumeisterin die Verantwortung übernimmt. Auf diese Arbeit – und alle zukünftigen Aufgaben – freut sie sich sehr. Zumal sie für die Leute, mit denen sie bald zusammenarbeiten wird, auch keine Unbekannte ist: Im Zusammenhang mit der Dissertation knüpfte die damalige Doktorandin erste und „in jeder Hinsicht sehr bereichernde Kontakte“ zur Freiburger Münsterbauhütte und deren Mitarbeitern. Freilich ohne damit zu rechnen, dass sie diesen traditionsreichen Betrieb einst selbst leiten würde.

Foto: © ewei

Generationenübergreifende Aufgabe:

Die neue Baumeisterin vorm schützenswerten Meisterwerk.

Foto: © XXXXXXX

Fotos: © XXXXXXX Und ohne zu ahnen, dass sie, als sie feststellte, „welch fähige Frauen und Männer dort arbeiten“, gerade dabei war, ihre künftigen Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Umso glücklicher sei sie jetzt über die völlig unerwartete Möglichkeit der „praktischen Zusammenarbeit“ mit den derzeit 15 Steinmetzinnen und Steinmetzen, vor deren Leistung sie „großen Respekt“ hat. Vor der heutigen wie vor der historischen Leistung: Es ist für sie „immer noch erstaunlich, was diese Handwerker vor mehr als einem dreiviertel Jahrtausend zustande gebracht haben und wie lange ihr Werk erhalten geblieben ist“. Im Zuge ihrer Forschungsprojekte während und vor allem nach der Promotion hatte die Architekturhistorikerin genügend Gelegenheit, die handwerkliche Qualität der spätgotischen Maßwerkarbeit kennen und schätzen zu lernen. Von 2008 bis 2018 arbeitete sie als akademische Angestellte am Institut für Kunst und Baugeschichte an derselben, inzwischen zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) umbenannten Technischen Hochschule. Dort wirkte sie an größeren Projekten mit und publizierte zahlreiche Beiträge zum Themenkreis des gotischen Bauhüttenwesens.

Zudem übernahm sie als Privatdozentin dort auch Lehraufträge zu ihrem Lieblingsthema Gotik und Spätgotik. „Netzwerk Gotik“ war denn auch ihr eigenes Forschungsprojekt benannt, in dessen Rahmen sie eine umfassende Studie über „das Ulmer Münster im Zentrum von Architektur und Bautechniktransfer“ erstellte, mit der sie 2018 habilitiert wurde. Seit 2019 ist Brehm im Freilichtmuseum Ballenberg in der Schweiz tätig, wo sie als Leiterin der Abteilung

Architektur und Hausforschung ein Instandhaltungskonzept für mehr als 100 historische Gebäude verantwortete. Von dort geht sie „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Die Arbeit habe ihr großen

Spaß gemacht, doch eine solche Chance wie jetzt in

Freiburg „bekommt man nur einmal im Leben“.

Deshalb habe sie „nicht allzu lange überlegt“, als sie von der Stellenausschreibung erfahren habe. Zumal sie die Bauhütte ja schon kannte und wusste, „wie gut Yvonne Faller den Betrieb aufgestellt“ hatte. An der neuen Aufgabe findet sie besonders reizvoll, dass hier neben dem hohen handwerklichen und architektonischen Niveau auch Forschung wichtig ist.

Und dass sie ihr „theoretisches Wissen über die mittelalterliche Bautechnik jetzt praktisch anwenden und damit zum Erhalt des großartigen Münsters für die kommenden Generationen beitragen kann“.

»Ein lachendes und ein weinendes Auge«

Erika Weisser

in ... Das perfekte Wochenende

Weimarer Republik, Weimarer Klassik, Geburtsort des Bauhaus: Die dem damit zementierten Ende der Monarchie – das parlamentarische Deutschland als Weimarer Republik Weimar heute rund 65.000 Einwohner zäh- weltbekannt wurde. Bis 1933. Was lende kleine Stadt in Thüringen dann kam, wissen Sie, was dann kam, ist ein geschichtliches Schwerge- ist aber auch heute in Weimar zu bewicht in Deutschland und auch in sichtigen. Etwa das Gauforum. Europa. Ein Stadtbummel. Vom Goethe-Schiller-Denkmal ist es nicht weit zu deren Wohnhäusern, Seite an Seite stehen sie da, auf dem die heute Museen beherbergen. SchilTheaterplatz, die bronzenen Standbil- ler starb 1805 in seinem Haus, Goethe der von Johann Wolfgang von Goethe 1832 in dem seinen, im Sessel sitzend. und Friedrich Schiller, gemeinsam einen Die größte Kirche Weimars, St. Peter Lorbeerkranz haltend. Vor jenem 1798 und Paul, wird im Volksmund nur eröffneten Deutschen Nationaltheater, Herderkirche genannt, weil auch Join dem 1919 die Nationalversammlung hann Gottfried Herder in Weimar gedie Weimarer Reichsverfassung verab- wirkt hat, wo er zwei Jahre vor Schiller schiedete, weswegen hernach – nach starb. Die Grabplatte liegt im mittleren

Berlin

Weimar

Fotos: © iStock.com/Cora Müller, ivanadb,marako85; bar Illustrationen: freepik.com/katemangostar

Historisch: Das Köstritzer Schwarzbierhaus (ganz li.). Weltkulturerbe am Marktplatz (oben): Renaissanceemsemble mit Stadt- und Cranachhaus.

Schiff des Gotteshauses. Goethe, Herder, Schiller und Christoph Martin Wieland bilden das Viergestirn der Weimarer Klassik. Ihretwegen schrieb Weimar, das kleine Dorf an der Ilm, ein gewichtiges Kapitel der europäischen Kulturgeschichte. Es wird Zeit für einen Kaffee auf der Terrasse des berühmten Hotel Elephant am Markt, der guten Stube der Stadt, auf dem die Händler Obst und Gemüse, Thüringer Rostbratwurst, Kunsthandwerk und Blumen anbieten. Der Blickfang – jenseits des Neptunbrunnens – ist aber nicht das Hotel, auch nicht das neogotische Rathaus, sondern das Cranachhaus, in dem unten das zauberhafte Theater im Gewölbe seine Spielstätte hat, in der vor allem die Werke der beiden großen Dichterfürsten auf dem Spielplan stehen. Die linke Hälfte des farbenfrohen Renaissancebaus ist benannt nach Lucas Cranach d. Ä., dessen Schwiegersohn Nikolaus Gromann es erbaut hatte. 1919 ist nicht nur wegen der Verfassung, sondern auch in der Baukultur ein ganz besonderer Jahrgang in Weimar. Denn damals wurde die Weimarer Kunstschule mit der 1907 von Henry van de Velde gegründeten Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar vereinigt, aus beiden gründete der Architekt Walter Gropius das Staatliche Bauhaus als Hochschule für Gestaltung – ausge-

Literarisch: Goethe-und-Schiller-Denkmal vor dem Nationaltheater.

Idyllisch: Das Reithaus im Park an der Ilm.

Neogotisch: Das Rathaus dominiert den quadratischen Marktplatz (li. oben). Auch im beschaulichen Weimar gibt es Zeugnisse antifaschistischen Widerstands (oben re.). Das neue Bauhaus-Museum (u.) liegt an einem kleinen Park.

Fotos: © iStock.com/Meinzahn, taikrixel; bar rechnet im klassischen Weimar. 100 Jahre später, im April 2019, wurde das Bauhaus Museum Weimar eröffnet, zu sehen sind in dem mausgrauen Betonklotz (Architektur: Heike Hanada, Benedict Tonon) nicht zuletzt 168 Stücke aus der Gropius-Sammlung. Raus ins Grüne, mit den Rädern in den Park an der Ilm, wo das schlichte Gartenhaus von Goethe, sein erster Wohnsitz in Weimar, Besucher anlockt, wo mit dem 1923 gebauten Haus am Horn der erste – und einzige – Weimarer Bauhaus-Bau steht. Auch der Park ist Teil des UNESCO-Welterbes „Klassisches Weimar“, und guten Argumenten dafür begegnet man auf dem fast 70 Fußballfelder großen Areal zahlreich. Ein schöner Aussichtspunkt ist das Löwenkämpferportal.

Wer über die Kegelbrücke radelt, der könnte noch kurz einen Abstecher in die Luthergasse machen. Es gibt dort zwar gar nichts Besonderes zu sehen, aber in dieser Gasse ist das Weihnachtslied „O du fröhliche“ entstanden. Zurück am Markt gibt es noch einen Weißwein auf der Terrasse und später Thüringer Klöße mit Rinderroulade im Elephantenkeller. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Hotel zehn Jahre lang zweckentfremdet. Es wird Thomas Mann zugeschrieben, dass es 1955 wieder öffnen konnte. Als Mann, der das Hotel in „Lotte in Weimar“ verewigt hatte, zur Verleihung des Schillerpreises in die Stadt kommen sollte, schrieb er, man möge ihm ein Zimmer im Elephant reservieren. Er war der Erste, der sich ins Gästebuch eintrug. Lars Bargmann

Wo das „O du fröhliche“ entstand

Foto: © XXXXXXX

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Am aliciet is similiq uuntend ucipsan dissequodi quis mi, sit que volesciasped que qui aceresequia iur alitias mod qui conet vit et, nos sunt. Tur sectotatem. Nemporion re liquasimus que volesciasped que qui aceresequia iur alitias mod qui conet vit et, nos sunt. Tur sectotatem. Nemporio. Tata siti in prepelit pelique earchillabor aut od que dolessitam, same nos estis dicidel lanisciiscia perciis ellecti test qui aperion essedit iumquod itatur? Im sendam liqui se neserorum iure et andae enet, nos etus dolestis cum lita dolorepudae et ipiet quodi simin non repreria esequame optae. Et id qui cor autae veribusam, consequatias alicitem elendi quiae. Ut a cuptaerundae vellenit exeriorem venda susantis assit ut offic te odit, to bla solupit, voloressunti non pratem quiduci llendae nos dolor aute rem nat eum re cus, odi oditemque pari occae. Ut res ute oditatur aut dis qui reperem nullest odit, siminct otatemp oriatibuscia voluptatur? Alignihil mi, idus eture est everes audiaepe dolorestiume voles maiorepe latecae non ressimo lestiatia simus, quodit fuga. Et veritam imo vellorum sed quam resedit ut volores simusa cusandanisquam, od est lisimos et mosantem venihil l ritiunt lati dolorem fuga. Usandi cullaboribus voluptu ritiis ea volores sim a vendis eost modi oditataerist hillibus inum es accat dolorum faccus dunt aut fugia prest quuntur? Im sus. Gitio vitat aut ut as explita temped etum aut volorem fuga. Que net, quae optat unti deligendae experibea parum il incipsu cum volo. Aximpossed quo blabo. Agni dolende liquos min et es sam aut occaborae vellace ptatus sum ea quae estiaes tiundia serit atisque none volenducias volorero cum hariam ipicillab imporendae molorum que nobit fugiam etur, cum siminis si blabore vel magnim simaxim oleniss imincit la dolorrorum natem idunti deligendae experibea parum il incipsu cum volor aceaquid ute excesequunt volorepuda sequis que omnihitibero endis dent facius, sitas nobissendis mi, im qui aut molenda nosandam imaximus acimus, omnimodi dolorio. Ut verae qui ius nimil et invenis restia volores tibus. Ut acid que et la cus modiciis et quam, iur mos este ium as am rersped mo consedis sandam veristibus, que officim aximpos sus andae velesto rporesto te dici nis reprorro iur? Rum sam que magnime ntistia dolupis eum namus dolupta ant odictior alita volorestrum hil im nonsequ iatescient dolo int eostem enis reperovid ma quo quae etur andebitat rem aut repellor aces cus, offic tem ipsa dentisc itatia quatur, omnihictati nonsequo iliciis simagni omnihic turerat quatinsus, volum quia nias int, alias simus et amendani re natur moluptate ium et, od moluptiis exceperias Esequides nullo omnimus as et minveligenit rentiore nihiliquidic tem. Ut aut asi cone pores milliquianim ut acilles eresciis cor minvent, soloria deribus si volorat volesequos unt offic totatatur si de in nit et, omnihicitia a pliquis soluptatio. Bo. Ut quassit et que non porrumqui con pereius rereper ferorro repudislore et eium dolore, as es rectios di ut faceate nimpos aute esci re nes quam, tem qui dipsunt lacearibus. Temquam, conse exerrumquos adi consequi verias ipis dolupti squibus re dolore optae et velic to es ent hit ea doluptat. Catia doluptatiste moluptur, culparchite cuptio con earum coserchil inis eos et, alis quoditae la auodit, nimaion everum fuga. Laa epudam il exces rectatianist quo. Nos utatur amusandit la pa velenet eum dolores reria voluptatate doluptium facepre estem. Porepra ditio. Nequi consere pelestrum non reici. Autor subline subline subline subline subline subline subline subline subline »XXXXXX XXXXXXX XXXX« XXXXXX: XXX XXXXXX XXXX XXXXXXX XXXXX Foto: © XXXXX XXXXXX Info Vielfalt bereichert – 30 Jahre Oekogeno 16. November, 19.30 Uhr, Forum Merzhausen, mit Tobias Hauser, Gründer der Mundologia, und Julian Heun, dreifacher deutschsprachiger PoetrySlam-Meister und und und hausen, mit Tobias Hauser,hausen, mit Tobias Loops aus dem Labor Geht neue Wege: Schlagzeuger und Produzent Paul-Aaron Wolf es estium corepro quae ve cia verum est, volorpore doluptia peria Hauser,hausen, mit Tobias Hauser,

Producer Paul-Aaron Wolf mixt Retro und Moderne

Foto: © XXXXXXX Foto: © Linda Stark

Seit 17 Jahren spielt er Schlagzeug. In der Pandemie konzentriert sich PaulAaron Wolf aber aufs Producing. Gerade hat der 27-Jährige das Video „Youth“ veröffentlicht. Es zeigt eindrücklich, wie der Freiburger mit Retro-Maschinen modernen NerdSound kreiert.

Eine riesige dunkle Halle, ein paar Lichter, Schritte hallen. PaulAaron Wolf läuft zu einem Tonbandgerät. Im Schein einer goldenen Lampe sieht man, wie sich Tonbänder meterweit durchs Halbdunkel drehen. Wolf tippt sie mit einem Finger an, die Frauenstimme leiert, fängt sich wieder. Das Video zu „Youth“ hat der Freiburger Künstler im März auf Youtube veröffentlicht. Es gibt in sieben Minuten tiefe Einblicke in den Mikrokosmos des Produzenten: Er bedient Maschinen aus VorMP3Zeiten, spielt mit Samples, setzt sich selbst ans Schlagzeug, singt. Wolf weiß, dass sein Werk mit MainstreamMechanismen bricht: „Die normalen Zuschauer·innen sehen einen Typ, der an komischen Maschinen Knöpfe drückt, irgendwann singt und Schlagzeug spielt und dann weitere Knöpfe drückt.“ Nerds könnten im Video aber mehr entdecken: zum Beispiel Legenden der Musikgeschichte wie die MPCSamplemaschine oder die Kunst, ganz ohne Laptop und Software einen Sound zu kreieren, der trotzdem modern klingt. „Das lässt glaube ich das Herz der GearNerds höherschlagen“, sagt Wolf. Seine Arbeit wirkt wie aus einem Labor: Er gestaltet Töne, lässt sie wirken und reagiert darauf. Zu den Loops improvisiert Wolf am Drumset. Entstanden ist das Video als OneTake. Sebastian Lucht von den Visual Creators hat es ohne Schnitte gefilmt. Bis ins Morgengrauen drehten die beiden in einer Holzverarbeitungsfabrik. Für Wolf ist „Youth“ auch ein Trip in seine Jugend: „Die Mood von dem Song hat mich an einige zufällige Szenen aus meiner Kindheit erinnert.“ Es gehe um das Gefühl, verliebt zu sein, aber Angst zu haben, von Gleichaltrigen für so etwas ausgelacht zu werden. „Als Kind war ich eher Alleingänger“, erinnert er sich. Heute kennt man ihn als Team player: PaulAaron Wolf ist Drummer der sechsköpfigen Freiburger Band Liner Notes, die HipHop, Jazz und Soul mixt.

„Paul gibt immer Vollgas beim Schlagzeugspielen“, lobt Sängerin und Bandkollegin Julia Mikulec. Sie schätzt seine Energie, Begeisterung und Experimentierfreude: „Er bringt seine eigene Note in Songs ein.“ Wer Wolf am Schlagzeug sieht, merkt schnell: Das ist kein Drummer, der sich hinter den Becken versteckt. Extrovertiert und ausdrucksstark ist sein Spiel. Für Soli gibt’s SonderApplaus. „Seine Ausstrahlung ist nicht zu übersehen“, findet Mikulec. Mit ihm wolle man nicht nur Musik machen, sondern sich auch bei einem Kaffee über alles Mögliche austauschen. Aufgewachsen ist Wolf im pfälzischen Kandel. „Zu Hause lief sehr viel Klassik, ProgRock und SoulMusik, eher weniger der Fernseher“, erinnert er sich. Bei Familientreffen sangen sie BeatlesSongs und tun es noch heute. „Das hat die Liebe zur Musik sehr früh geweckt und ich wollte immer ein Teil von ihr sein“, sagt Wolf. Sein Onkel schenkte ihm zwei Congas, dann kam ein Schlagzeug dazu. Das Instrument begleitet ihn bis heute. Fürs Studium an der MacromediaHochschule verschlug es ihn nach Freiburg. Den Bachelor in JazzSchlagzeug hat er 2020 noch vor der Pandemie abgeschlossen. Geplante Tourneen fielen dann ins Wasser. Hart sei das gewesen – auch finanziell. „Gott sei Dank ist im Studium Musikproduktion ein Ding für mich geworden“, erzählt der Musiker, der sich im Keller seiner WG in FreiburgZähringen ein Studio eingerichtet hat. Zuletzt hat er die experimentierfreudige JazzElectronicEP „JZZLTC“ rausgebracht und startete die ersten Produktionen für andere Künstler. Zudem veröffentlicht er als „Slowolfed“ HipHopInstrumentals. Auch ein ElektroFormat ist in Arbeit. Die Zugriffe sind bisher überschaubar. Das große Geld wirft das noch nicht ab. Daher ist Wolf heilfroh, zu unterrichten. „Hätte ich nicht schon einen Pool an Schülern gehabt, wäre ich wirklich komplett am Arsch gewesen“, erzählt Wolf. Zuletzt war er bei einem sechswöchigen Popkurs in Hamburg. „Eine Kreativhöhle ohnegleichen“, schwärmt der Drummer. Mit 40 anderen Musiker·innen arbeitete er dort an Songs. In Freiburg hat sich Wolf einen Ruf als exzellenter Drummer erarbeitet. Er gilt als kommunikativ, kreativ und stets top vorbereitet. Von Wolf weiß man aber auch: Er hat viel zu tun und ist nicht leicht zu kriegen. Kein Wunder, bei der Fülle an Projekten. Das Potenzial, auch mit eigenen Kompositionen aus der Masse rauszustechen, hat er mit „Youth“ gezeigt. Der nächste Schritt ist nun die Bewerbung für einen Master an der Popakademie Mannheim. Für seine Entwicklung wäre das ein guter Schritt. Für Band und Musikerkollegen in Freiburg aber kein leichter Abgang.

Schon als Kind singt er Beatles-Songs mit der Familie

Till Neumann

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Per Algorithmus zum Bestseller

Freiburger Start-up bringt Künstliche Intelligenz in Verlage

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Kann Künstliche Intelligenz (KI) Bestseller wie „Harry Potter“ oder „Krieg und Frieden“ erkennen? Jonas und Géraldine Al-Nemri sind sich sicher, dass das funktioniert. Mit ihrem Start-up Scriptbakery wollen sie verhindern, dass potenzielle Bestseller bei Verlagen ungelesen im Papierkorb landen.

Alinea heißt die wichtigste Mitarbeiterin im Team der Scriptbakery. Alinea ist ein Arbeitstier: Sie braucht keine Pausen, macht nie Feierabend und liest ganze Bücher in wenigen Sekunden. Jeden Tag lernt sie dazu. So kann sie aktuell 25 Emotionen unterscheiden, Dialekte erkennen oder Texte aufgrund von Lesbarkeit und Stil bewerten. Nur Kaffeetrinken ist mit ihr leider nicht möglich. Für Jonas Al-Nemri ist das kein Manko. Zusammen mit seiner Frau Géraldine hat er die Scriptbakery im Sommer 2019 gegründet, mittlerweile zählt das Startup mit Sitz im Freiburger Kreativpark in der Lokhalle sieben Mitarbeiter. Es sind also genügend Leute da, mit denen man eine Kaffeepause einlegen kann. Und Alinea ist ja auch immer auf Achse. Im Herder Verlag und rund zwanzig weiteren ist sie mittlerweile fest angestellt. Die großen deutschen Verleger probieren sie gerade aus. Obwohl sie einzigartig ist – weltweit ist sie die einzige KI, die Emotionen aus Texten so genau erfassen kann –, müssen AlNemri und sein Team bei den Verlagen noch Überzeugungsarbeit leisten. „Die Branche ist in Sachen Digitalisierung noch am Anfang“, sagt er. Viele lassen sich Leseproben noch per Post schicken.

Das Problem: Die Verlage bekommen solch eine Flut an unaufgefordert eingeschickten Manuskripten, dass sie rund 98 Prozent davon ablehnen – ohne sie jemals gelesen zu haben. Buchliebhaber AlNemri bemerkte das schon während seines Studiums. Zusammen mit Studierenden aus Freiburg, Hamburg und Zürich gründete er 2012 einen Verlag, der Innovationen am Buchmarkt testen wollte. Als sie bei Herder ein Projekt zum Thema „Crowdfunding“ starteten, fielen ihnen die Massen an ungelesenen Einsendungen auf. Ihre Lösung: Durch eine cloudbasierte Software werden Manuskripte automatisch angenommen und verwaltet. Das erleichtert nicht nur dem Lektorat das Leben, sondern spart einem mittelständischen Verlag nach Berechnungen des Startups auch rund 4500 Euro im Monat. Doch Alinea kann noch viel mehr. Sie schaut sich etwa die Bestseller eines KrimiVerlags an und analysiert bei neuen Manuskripten, ob die vorherrschenden Emotionen – Spannung, Angst, Ekel – dem Schema der Vorgänger entsprechen. Dafür arbeitet sie nicht nur mit bestimmten Schlagwörtern wie Friedhof und Wortwolken wie Leiche – Grab – Schaufel. Sie kann auch implizite Stim

»Kein Krimi ohne Angst und Spannung«

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Leichen oder Liebe?

Jonas und Géraldine Al-Nemri bringen ihrer Software bei, Gefühle zu erkennen.

mungen erkennen, die überhaupt nicht in Worte gefasst werden. Zusammen mit der Analyse von Lesbarkeit, Stil und Fehlerquote ergibt das einen ersten Hinweis auf einen potenziellen Bestseller. Oft stoßen Al-Nemri und sein Team trotzdem auf Skepsis: Was ist mit Büchern, die nicht dem Standard entsprechen? Wird es durch Künstliche Intelligenzen bald nur noch Einheitsbrei in der Literatur geben? „Das ist genau das, was wir nicht wollen“, versichert der 37Jährige. Die Verkaufszahlen, die sich mit einem Manuskript wahrscheinlich erreichen lassen, spielen daher auch nur eine Nebenrolle bei der Bewertung. Zudem gibt es natürlich noch die Lektor·innen aus Fleisch und Blut, die der Algorithmus niemals ersetzen wird: „Wir geben deren Bauchgefühl lediglich eine Datengrundlage.“ Diese Grundlage wächst und wächst: 47 Emotionen soll Alinea bald können. Auch ihren Kundenkreis wollen die Freiburger erweitern: Bis Ende des Jahres soll eine Autorenplattform hinzukommen, die Manuskripte von Schriftstellern analysiert und an geeignete Verlage weiterleitet. Zudem arbeitet das Team gerade mit ein paar der größten deutschen Zeitungsverlage zusammen. Das Ziel: Die emotionale Struktur von Artikeln so anzupassen, dass sie mehr gelesen werden und passende Werbung dazu geschaltet werden kann. „Dabei geht es aber nur um Akzente“, betont der Gründer, „die Information soll und muss dieselbe bleiben.“

Tanja Senn

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Und was hält Alinea von diesem Artikel?

Lesbarkeit: schwer-mittel

Dominierendes Thema:

Bestseller – Bücher – Autoren – Lektoren Emotionsverlauf: Erwartung, schwungvoll, dynamisch. Enttäuschung, Gedämpftheit. Hoffnung. Aktivität, Dynamik, Erwartung. Ablehnung, skeptisch. Optimismus, Stolz, couragiert.

Zukunftsrepublik

von M. Ostermann, C. Flores Willers, M. Wohlfarth et al. (Hg.)

Verlag: Campus, 2021 349 Seiten, Hardcover Preis: 24,95 Euro

Lust auf Zukunft

Business Bullshit

von Jens Bergmann

Verlag: Duden, 2021 208 Seiten, tb Preis: 11,00 Euro

Inhaltsleeres Gefasel

Wie werden wir im Jahr 2030 leben? Wie werden wir arbeiten, lernen und miteinander umgehen? In dem Sammelband „Zukunftsrepublik“ malen sich 80 Menschen aus der Politik, der Wirtschaft oder dem Gesundheitswesen genau das aus. In einzelnen Aufsätzen springen sie gedanklich ins Jahr 2030. Ihre Vorstellungen sind dabei ebenso vielfältig wie die Visionär·innen selbst. Während es manche bei abstrakten Überlegungen belassen, sitzen andere bereits in Flugtaxis, lassen Schüler·innen eigene Startups entwickeln oder führen ein MidlifeBAföG ein. Manche Ideen deuten sich heute schon an, andere klingen nach ScienceFiction. Dass sie alle Hand und Fuß haben, beweisen die jeweiligen Zukunftsbausteine, die auf die nötigen Handlungen im Vorfeld verweisen. Und noch eines haben sie alle gemein: Es fehlt ihnen die berüchtigte „German Angst“. Das Buch macht vielmehr unbändige Lust auf die Zukunft. Das Schöne: Man es kann es ins Regal stellen und in neun Jahren prüfen, was Realität geworden ist. Anders als nach Lektüre von George Orwell kann man nur sagen: Hoffentlich sehr viel! tas Irgendwann muss Jens Bergmann die Hutschnur geplatzt sein. Der VizeChefredakteur von brandeins verfasste sodann ein Buch mit dem KlartextTitel „Business Bullshit“ – und entlarvt das grassierende Managerdeutsch in 100 Phrasen und Blasen. Wollen wir mal uns comitten? Da bin ich ganz bei Dir. Wir könnten doch eine Kampagne ausrollen, ein Thema aufsetzen und eine neue Benchmark setzen. Klar, wir brauchen ein Big Picture, das in die DNA des CEO passt. Ich habe da einen agilen Keynotesprecher, mit dem wir mal ein Brainstorming über unsere Corporate Identity machen sollten. Wir sind ja gut aufgestellt und ein paar Incentives werden die Vertriebler sicher zu einer top Performance bringen. Die müssen raus aus der Komfortzone, damit wir unsere Marktbegleiter ein bisschen outplacen können. Sustainable natürlich. Diesem sprachlichen Minuswachstum reißt Bergmann die Klamotten vom Leib, (sprach)wissenschaftlich gut bewaffnet, zuweilen verärgert, zuweilen auch mit einer Prise Sarkasmus. Des Unterzeichners Lieblingswort im Buch lautet: „Inkompetenzkompensationskompetenz.“ bar

Die Welt, die Wirtschaft in Zahlen

Anteil Deutscher, die glauben, dass Klimawandel größere Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft hat als Corona (in %) ......59

Anteil Deutscher, die fürs Klima am ehesten aufs Fliegen verzichten würden (in %) ...............................................................................................39 Anteil Deutscher, die für Klimaschutz am ehesten auf Fleisch verzichten würden (in %) .....................................................................................17 Anteil Deutscher, die fürs Klima am ehesten auf neue Kleider verzichten würden (in %) .....................................................................................10 Umsatzrückgang im Einzelhandel Textilien in Baden-Württemberg im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat (in %) .. 21,2

Neuzulassung von Kfz in Baden-Württemberg im Februar 2021 ............................................................................................................................. 33.322 Neuzulassung von Kfz in Baden-Württemberg im Februar 2020 ..............................................................................................................................40.412 Anzahl der PKW in Freiburg 2020 ...............................................................................................................................................................................................93.340

Aktueller Marktwert SC Freiburg (in Mio. Euro) ...............................................................................................................................................................130,38 Aktueller Marktwert FC Bayern (in Mio. Euro)....................................................................................................................................................................841,60 Aktueller Marktwert Dallas Cowboys (in Mio US-Dollar) ...............................................................................................................................................5500

Insolvenzanträge von Privaten im Februar 2021 in Baden-Württemberg ................................................................................................................1280 Insolvenzanträge von Privaten im Februar 2020 in Baden-Württemberg ....................................................................................................................674 Insolvenzanträge von Unternehmen im Februar 2021 in Baden-Württemberg .......................................................................................................170 Insolvenzanträge von Unternehmen im Februar 2020 in Baden-Württemberg .......................................................................................................175

Mietpreis Freiburg je qm nach Mietspiegel 2021/22 (in Euro) ............................................................................................................................................9,79 Steigerung seit Mietspiegel 2017/18 (in %) ......................................................................................................................................................................................18,7 Mietpreis Stuttgart je qm nach Mietspiegel 2021/22 (in Euro) .......................................................................................................................................10,34 Steigerung seit Mietspiegel 2019/20 (in %) .........................................................................................................................................................................................7,7

Anzahl Zuzüge nach Freiburg 2020 ..............................................................................................................................................................................................18.165 Anzahl Fortzüge aus Freiburg 2020 ................................................................................................................................................................................................19.162

Deutsche Abiturienten, die eine Ausbildung im Handwerk begonnen haben im Jahr 2015 ....................................................................17.200 Deutsche Abiturienten, die eine Ausbildung im Handwerk begonnen haben im Jahr 2019 ...................................................................20.800

Fahrgäste ÖPVN in Freiburg 2020 (in Mio.) ...............................................................................................................................................................................67,2 Mittelwert Fahrgäste ÖPVN in Freiburg 2015-2019 (in Mio.) .........................................................................................................................................79,8

Kinobesucher erfolgreichster Film in Deutschland 2020 „Bad Boys for Life“ (in Mio.) ...................................................................................... 1,8 Kinobesucher erfolgreichster Film in Deutschland 2019 „Die Eiskönigin II“ (in Mio.) ......................................................................................6,8 Kinobesucher erfolgreichster Film in Deutschland 2001 „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (in Mio.) ...................................12,6

Beschäftigte in der Südwestindustrie im März 2021 (in Mio.) .......................................................................................................................................1,145 Beschäftigte in der Südwestindustrie im Februar 2020 (in Mio.) ................................................................................................................................. 1,183 Umsatz in der Südwestindustrie im März 2021 (in Mrd. Euro) ...............................................................................................................35,8 (Rekord) Umsatz in der Südwestindustrie im März 2020 (in Mrd. Euro) ......................................................................................................................................29,3

Anzahl Instagram-Beiträge von Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn ............................................................................................................ 695 Anzahl Instagram-Follower von Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (in Tsd.) ..................................................................................... 25,9 Anzahl Instagram-Beiträge von Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller ..........................................................................................833 Anzahl Instagram-Follower von Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller (in Tsd.) ...................................................................10,8

Anzahl Instagram-Beiträge von Barack Obama ..........................................................................................................................................................................504 Anzahl Instagram-Follower von Barack Obama (in Tsd.) ............................................................................................................................................35.000 pl/bar / Idee: brandeins

Quellen: RedaktionsNetzwerk Deutschland, European Investment Bank, freiburg.de, statistik-bw.de, transfermarkt.de, dwdl.de, basicthinking.de, ran.de, ivw.de, insidekino.de, instagram, Zentralverband des Deutschen Handwerks, stuttgart.de

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