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EvangelischLutherische Gemeinde Rom

Gemeindebrief Dezember- Februar 2017

Inhalt Meditation Gemeindeleben Rückblick Weihnachtsessen für unsere Freunde Gemeindepraktikum in Rom Gemeindereise ins heilige Land Zwischenruf Heiliges Land CD zum Gemeinde Jubiläum Gottesdienste Übersicht Illica Kooperative „Rinascita ´78“ Jubiläumsjahr Gottesdienste mit Lutherliedern Wir lesen Luther Reformation und Musik Vortragsreihe Europäischer Stationenweg Ökumene Ökumene und Musik Einheitswoche Assisi Ökumenische Pilgerreise Lund Buchempfelung Advent Adventskalender Adventsandachten Kinder und Jugend KiGo-Termine Kinderseite Luther für Kinder Informationen

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Meditation

„Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes“ (Titus 3,4) „Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren“ (Lukas 2,15) – das ist ein entscheidender Moment in der Weihnachtsgeschichte: Die Hirten bleiben allein auf dem Felde zurück. Sie haben nichts in den Händen, keinen Beweis dafür, dass die Worte der Engel wahr sind: „Euch ist heute der Heiland geboren“ (Lukas 2,11).

Was werden sie jetzt tun? Was sie gehört haben, klingt ziemlich ungeheuerlich. Viel würde dafür sprechen, nun die Arbeit wieder aufzunehmen. Doch auf das, was die Hirten gehört haben, reagieren sie mit der Entscheidung: „Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist“ (Lukas 2,15).

Und so kommen sie zum Stall von Bethlehem. Wieder ein entscheidender Augenblick. Denn was die Hirten finden, ist vollkommen unspektakulär: ein neugeborenes Kind. Hilfsbedürftig.

Angewiesen auf Menschen, die es wärmen, nähren und lieben. Eine Geburt wie sie sich zu allen Zeiten und an allen Orten ununterbrochen wiederholt.

Man hätte erwarten können, dass die Hirten sich das anschauen und sagen: 'Ja, und? Dafür das ganze Aufwand?'

Und dann enttäuscht den Stall wieder verlassen. Aber das Gegenteil geschieht.

Die Hirten sehen das Kind und sie erkennen. Sie bringen das, was sie im Stall sehen, mit dem zusammen, was sie von den Engeln gehört

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Meditation haben. So finden die Hirten in dem, was sie sehen, etwas ganz anderes als was vor Augen liegt.

Sie sehen das unscheinbare Kind und wissen, dass sie in ihm Gott von Angesicht zu Angesicht schauen. Sie sehen die Windeln und verstehen, dass dieser Neugeborenen „ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich“ (EG 1,1) ist. Sie sehen die Krippe und finden in ihm „die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes“ (Titus 3,4).

Da wird es Weihnachten! Da, wo Menschen diese Geschichte auf sich selbst beziehen. Wo sie die Zuschauerrolle aufgeben, sich in die Begegnung mit dem Kind verwickeln lassen und erkennen: 'Ich bin gemeint. Was hier geschieht, das gilt mir!'

Oder mit den Worten aus dem Weihnachtslied von Paul Gerhardt gesagt: „Heute geht aus seiner Kammer / Gottes Held, der die Welt / reißt aus allem Jammer. / Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute, / Gottes Kind, das verbind't / sich mit unserm Blute.“ (EG 36,2) Die Geburt Jesu ist eine Geschichte, die aus tiefem Staunen kommt.

Aus dem Staunen darüber, was Gott alles in Werk setzt, um uns aus den Fängen des Todes und seiner finsteren Gesellen zu retten. Gott kommt in kümmerlichste menschliche Verhältnisse, damit wir erfahren: Seine 'Freundlichkeit und Menschenliebe' gilt mir auch da, wo ich in kümmerlichsten Verhältnissen leben.

Was mit diesem Anfang an Weihnachten über die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes deutlich wird, das ist und bleibt auch da gültig, wo alles aus zu sein scheint: Als Jesus am Ende seines irdischen Weges festgenommen, gefoltert und gekreuzigt wurde.

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Meditation Nach menschlichem Ermessen muss man zu dem Urteil kommen: Am Kreuz scheitert Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe. Sie wird aufs Kreuz gelegt und erniedrigt. Im Licht des Ostermorgens jedoch wird deutlich, dass Gott seinen Sohn am Kreuz nicht verlassen hatte, sondern in ihm zu den Allerelendsten ging. Wozu? Damit klar wird, dass Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe mir auch da gelten, wo ich ganz verloren und ohnmächtig bin.

Krippe und Kreuz gehören zusammen. Das Licht des Ostermorgens verbindet sich mit dem Lichterglanz des Weihnachtsfestes. Gott rettet uns aus dem Herrschaftsbereich der finsteren Mächte und schenkt uns einen Neuanfang des Lebens: „Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes, machte er uns selig“ (Titus 3,4.5a).

Wessen Leben in diesem Licht steht, der kehrt verändert in seinen Alltag zurück, weil er sich gehalten und bejaht weiß durch die in Jesus Christus zugesprochene Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes.

Das heißt konkret: Ich darf – bevor ich irgendeine Lebensleistung erbracht habe und unabhängig davon – darauf setzen, dass ich als Person bei Gott Ansehen habe.

Nicht damit alles so bleibt, sondern damit wir den inneren Halt und die Gewissheit haben, dass wir im Vertrauen auf Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe dieses und jenes in unserer Welt zum Guten wenden zu können. Genau diese Einsicht des Glaubens feiern wir an Weihnachten. Das will sich uns in die Herzen senken, uns frei und den Menschen freundlich zugewandt machen.

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Meditation Genau das braucht unsere Welt gerade jetzt, wo so viele Krisen uns erschüttern; wo Verunsicherung, Respektlosigkeit und soziale Kälte wachsen; wo viele meinen, das christliche Abendland mit Stacheldraht und Mauern gegen Fremde verteidigen zu müssen.

Gerade jetzt braucht es Menschen, die mit der Freundlichkeit und Menschenliebe, die Gott uns an Weihnachten erweist, ernst machen.

Das ist gar nicht so schwierig wie wir häufig meinen: Es braucht nur etwas Gottvertrauen und den Mut, es einfach zu tun – das, was hilft, die Not anderer Menschen zu lindern.

Wir können dem Fremden freundlich begegnen und die Hand reichen.

Der ausrangierte Wintermantel kann der Flüchtlingsfrau geschenkt werden. Für die mürrische Nachbarin wird am Weihnachtstisch ein Gedeck mehr aufgelegt. Wir können teilen, was wir haben: Wir können gegen Hass und dumpfe Angst eindeutig unsere Stimme erheben. Wir können zusammenrücken, wenn Menschen bei uns Rettung suchen.

Was Weihnachten geschieht, das will sich im Alltag unseres Lebens bewähren. In dieser Gewissheit grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen ein gesegnetes Christfest und ein behütetes Neues Jahr, Ihr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse

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Gemeindeleben

Aus dem Gemeindeleben So viel Begeisterung und Elan, so viele prima Ideen und guter Geist, so viele bereichernde Begegnungen und vertraute Gemeinschaft in unserer Gemeinde - staunend und dankbar nehmen wir wahr, was uns so alles gelingt und nutzen den Schwung gleich für neue Projekte.

Nach der Sommerpause hat das Gemeindeleben wieder mit einem Begrüßungsgottesdienst am 11. September 2016 begonnen, mit dem wir unsere Gemeinde den Neuankömmlingen vorgestellt haben. Im Mittelpunkt stand Luthers Lied „Vater unser im Himmelreich“ und mit diesem Gottesdienst begann zugleich eine neue Veranstaltungenreihe, mit der wir uns neu den Schatz der Lieder Luthers aneignen wollen.

Anfang Oktober haben wir einen ebenso gehaltvollen wie fröhlichen Familiengottesdienst zum Erntedankfest gefeiert, in dem Professor Dr. Markschies (Berlin) eine eindrucksvolle Predigt zum Wort des Apostel Paulus „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten;

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Gemeindeleben und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen“ (2. Kor 9,6) gehalten hat. Alle Erntegaben, mit denen unser Altar reich geschmückt worden ist, haben wir dann am nächsten Mittwoch in guter Tradition an bedürftige Menschen weiter gereicht.

Nach der Sommerpause haben eine Reihe von besonders schönen Ereignissen auch der Ökumene in Rom und weit darüber hinaus neuen Schwung verliehen. Ja, viele Anzeichen sprechen dafür, dass wir uns am Anfang eines neuen ökumenischen Aufbruchs befinden.

Zu diesen Zeichen gehört zum Beispiel das Weltfriedensgebet, zu dem die Comunità di Sant'Egidio vom 18.-20. September 2016 nach Assisi eingeladen hat. Das Treffen stand unter dem Motto „Sete di Pace.

Religioni e Culture in Dialogo“ und führte Vertreter aller Weltreligionen zu Gespräch, Diskussion und Austausch zusammen.

Wirklich besonders und bewegend waren die Begegnungen mit Papst Franziskus am 20. September. Zunächst das gemeinsame Mittagessen von gut 400 Vertretern der großen Religionen dieser Welt im Refektorium des Sacro Convento: Die ganze bunte Weltfamilie der Religionen – friedlich an einem Tisch. Menschen aus allen Herren Ländern, die sich sonst nicht begegnen und vielleicht auch nicht an einen Tisch setzen würden, essen und trinken miteinander.

Ganz einfach und schlicht. Und doch eine wunderbare Erfahrung, denn mit dem Mittagessen teilen wir auch Zeit, Worte und Gedanken miteinander.

Das Gespräch geht hin und her, man stößt auf das gemeinsame Wohl an, hört einander zu und schaut einander freundlich in die Augen. Es sind heilvolle, zuversichtlich stimmende Erfahrungen von Tischgemeinschaft, die Grenzen überschreitet und ein friedliches Miteinander der Religionen erfahrbar werden lässt.

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Gemeindeleben

Am Nachmittag dann das gemeinsame Gebet aller Christen in der Unterkirche der Basilika San Francesco, mit nachdenkenswerten Ansprachen von Papst Franziskus, Patriarch Bartolomäus, Erzbischof Welby und schließlich die eindrucksvolle Abschlusszeremonie mit dem eindringlichen Friedensappell von Papst Franziskus. Beide Texte des Papstes finden Sie in diesem Gemeindebrief.

In der zweiten Oktoberwoche waren dann um die 1000 meist junge Menschen aus den neuen Bundesländern in Rom zu Gast. Unter dem Motto „Mit Luther zum Papst“ haben sie eine ökumenische Pilgerfahrt nach Rom unternommen, um hier vor Ort die Ökumene – in mehreren Workshops auch die Bedeutung unserer Gemeinde für die Ökumene - besser kennenzulernen und Papst Franziskus ihre Vorschläge und Ideen für mehr Ökumene zu unterbreiten.

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Gemeindeleben Mitte Oktober hat sodann erstmals eine Gruppe von evangelisch und römisch-katholischen Bischöfen aus Deutschland eine gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land gemacht, um sich an den Ursprungsorten unseres Glaubens in der gemeinsamen Rückbesinnung auf Jesus Christus auf das Reformationsgedenken vorzubereiten. Und im gemeinsamen Unterwegssein haben die Bischöfe nicht nur den Glauben vertieft, sondern auch einander und besser kennengelernt und dies als Bereicherung erfahren.

In einem Interview, das am 28. Oktober 2016 in der Zeitschrift La Civiltà Cattolica erschienen ist, hat Papst Franziskus mit Blick auf seine bevorstehende Reise zum Reformationsgedenken in Lund im Rahmen über seine Beziehungen zu Lutheranern auch unsere Gemeinde erwähnt und gesagt: „Poi da papa sono andato a predicare nella Chiesa luterana di Roma. Mi hanno molto colpito le domande che mi sono state fatte allora: quella del bambino e quella di una signora sulla intercommunione. Domande belle e profonde. E il pastore di quella chiesa è proprio bravo!“ Ein schöneres Kompliment für unsere Gemeinde kann ich mir nicht vorstellen!

Am 30. Oktober 2016 haben wir schließlich mit einem großen ökumenischen Gottesdienst, den Kardinal Marx aus München mit uns gefeiert hat, unser Jubiläumsjahr „1517-1817-2017“ eröffnet und damit ein eindrucksvolles Zeichen der Ökumene gesetzt! Eine volle Kirche, schöne Musik von unserem Chor unter Leitung von Lorenzo Macrì und unseren Organisten Martina Seleni und Jolando Scarpa, eine ebenso fröhlich gelassene wie konzentrierte Stimmung, alle drei Botschafter waren anwesend und ein herzlicher und zugewandter Kardinal Marx, der mit seiner prägnanten und nachdenkenswerten Predigt beeindruckt hat.

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Gemeindeleben

Vielen Menschen haben mit ihren Begabungen, ihren Ideen und ihrem Engagement dazu beigetragen, dass pünktlich zu diesem Auftakt unseres Jubiläumsjahres unsere Projekte für dieses Jahr vorgestellt werden konnten: - am Eingang begrüßt jetzt ein großer Banner mit unserem Gemeindelogo für 2017 Gemeinde und Besucher, - im Foyer zeigen wir in diesem Jahr eine kleine, zweisprachige Ausstellung zur Geschichte unserer Gemeinde in Rom (Texte von Nina Bewerunge und Design von Katja Unger), - in einem eigenen Programmheft werden alle Veranstaltungen im Jubiläumsjahr erläutert, - und wir haben jetzt einen neuen Kirchenführer, den Nina Bewerunge geschrieben hat, mit herrlichen Bildern des Schweizer Fotografen Stefan Kölliker. Auch er liegt in beiden Sprachen vor.

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Gemeindeleben Am 31. Oktober 2016 fand der Auftakt zum Reformationsgedenkjahr auf Weltebene mit einem ökumenischen Gebet in Lund statt, das von Bischof Younan und Generalsekretär Junge vom LWB und Papst Franziskus gemeinsam geleitet wurde. Es wahr ein wahrhaft historisch zu nennendes Ereignis, mit dem das ganze Jahr 2017 unter einem verbindenden und verheißungsvollen ökumenischen Zeichen steht.

In diesem „Geist von Lund“ wurde am 23. November 2016 eine kleine, aber sehr feine und ökumenisch bedeutsame Ausstellung in den Vatikanischen Museen eröffnet. Um das besondere Ereignis von Lund zu würdigen, haben die Länder Schweden und Niederlande in Zusammenarbeit mit dem Vatikan es ermöglicht, dass erstmals Bilder von Rembrandt in den Vatikanischen Museen gezeigt werden. Die Ausstellung trägt den Titel „Rembrandt in Vaticano. Immagine fra

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Gemeindeleben cielo e terra“ und wurde in Anwesenheit schwedischen Königin Silvia und der niederländischen Prinzessin Beatrix eröffnet.

In seinem Grußworte sagte Kardinal Koch: „Catholics and Lutherans share the joy for the insights of the Reformation valuable for the whole church: life in the gospel of Jesus Christ in its freedom and certainty, insight into the mystery of the Trinity and God who gives Himself to us human beings through grace, and love that is awakened and flows from faith. They also share deep gratitude for the gifts that they have received through the joint dialogue... I sincerely hope that also the exhibition in the Vatican Museums in Rome as well as the common prayer in Lund, Sweden, may help to strengthen mutual love between Catholics and Lutherans and their commitment to the quest for unity and to ask for the guidance of the Holy Spirit.“ In den letzten Monaten und Wochen haben uns die Erdbeben, die in Mittelitalien schwere Schäden verursacht haben und die auch in Rom in beängstigender Weise zu spüren waren, stark beschäftigt. Schon im August hat der Gemeindevorstand entschieden, Kollekten und Spenden für die Kooperative „Rinascita '78“ in Illica zu sammeln.

Am 15. November 2016 haben wir zum ersten Mal die Menschen in Illica besucht, ihr Leid selbst gesehen und von ihrer Situation gehört.

Das Ausmaß der Zerstörung ist erschütternd, auch weil es die Menschen mit geschädigter Seele zurücklässt. Von dem, was wir gesehen und gehört haben, berichtet Nina Bewerunge in ihrem eindrücklichen Artikel. Hilfe und Unterstützung wird noch lange Zeit notwendig sein und wir wollen deshalb beim Basar sowie in der Advents- und Weihnachtszeit weiter für die Menschen in Illica sammeln.

Es braucht dabei nicht nur unsere Großzügigkeit, sondern ebenso unsere Bereitschaft, andere auf die Not der Menschen aufmerksam 13

Gemeindeleben zu machen und zum Spenden zu animieren. Der Artikel von Nina Bewerunge ist auf der Homepage unserer Gemeinde abrufbar und darf gern weitergeleitet werden.

Der November mit den Tagen der Basar-Vorbereitung gehört zu den besonders geprägten Zeiten in unserem Gemeindeleben. Jedes Jahr neu ist es wunderbar zu erleben, wie fröhlich und lebendig, kreativ und konzentriert es in dieser Zeit im Gemeindehaus zugeht. Viele kleine und große Menschen setzen sich gemeinsam dafür ein, dass ein attraktives und schönes Basarangebot entsteht. Zugleich vertiefen sich auf diesem Weg die Beziehungen untereinander, immer wieder kommen neue Menschen dazu und lernen uns und unsere Gemeinde als lebendig und gastfreundliche Gemeinschaft kennen.

Die folgenden Bilder sind kleine Impressionen, Momentaufnahmen eines wunderbaren Ereignisses, das sich mit Worten nicht angemessen beschreiben lässt, dass man vielmehr erlebt haben muss!

Da wurden Berge an Weihnachtskeksen gebacken...

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Gemeindeleben

Und fleißig und unermüdlich Adventskränze gebunden...

Und wunderschön geschmückt und verziert...

Und Luther war auch irgendwie präsent...

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Gemeindeleben Und miteinander gegessen...

… ein großes Kompliment an unsere Köche: Silvana Urbani und Manfred Schmachtel – Ihr seid spitze!

Und es wurde Kinderspielzeug sortiert und wunderschön präsentiert... Und aus vielen Kleiderspenden kleine Kleiderparadiese für Kinder, Damen und Herren gestaltet... Und aus ungeordneten Büchern eine faszinierende Bibliothek erstellt... Und mit Sachverstand und Augenmaß ein attraktives Flohmarkt-Angebot geschaffen... Und aus vielen unterschiedlichen Keksen wurden himmlisch leckere Gebäckmischung zusammengestellt...

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Gemeindeleben Und Marmeladen gekocht, Kartoffelsalat zubereitet, Torten gebacken... Und Gewinne für die Tombola in die richtige Reihenfolge gebracht... Und liebevoll eine Handarbeitsstube, ein kleiner Laden mit Marmeladen und Keksen und eine Konditorei eingerichtet... Und der Gemeindesaal in ein einladendes Restaurant verwandelt...

Und natürlich gab es auch so manche Überraschung wie zum Beispiel eine große Kuchen-und Bücherspende der Suore Paoline, eine großzügige Spende von Herrn Elsner, dem Direktor des Hotel De Russie, der dankenswerterweise für einen neuen Hauptgewinn unserer Tombola sorgte.

Oder eine mittelgroße Gruppe von Menschen aus Fiumicino, die schon am Donnerstag vor der Tür standen, weil sie von der Verschiebung des Basartages noch nicht erfahren hatten, und denen wir dann sozusagen eine Preview des Basars ermöglicht haben.

Oder die wunderschöne Idee von Dörte Schmidt und Isabel Lebon, die am Donnerstag vor dem Basar im Quartier von Haus zu Haus gezogen sind und Flyer mit einer Einladung zum Basar verteilt haben.

Und dann galt es noch die Speisefolge beim Mittagessen am Basartag festzulegen, Tische und Stühle in die richtigen Räume zu bringen, unentwegt Botengänge zu erledigen, auch beim hundertsten Telefonanruf freundlich über die Öffnungszeiten des Basars Auskunft zu geben, dazu ausgleichende Gespräche und kleine 'soziale Rettungseinsätze'... Um all das und vieles andere kümmerte sich das Team der Via Toscana mit Milena Tempel, Gerhard Solfrank, Manfred Schmachtel, Dagmar Penna unter der Leitung von Marion Schulz verantwortungsvoll, zugewandt und gelassen: DANKE!!!

Alles war bestens und liebevoll vorbereitet... doch dann am Freitagmorgen: starke Regenfälle und Sciopero dezimierten beträchtlich das übliche Publikum beim Verkauf der Adventskränze.

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Gemeindeleben Gleichwohl ließ sich niemand von uns die gute Laune und die Zuversicht auf einen erfolgreichen Basar trüben. Vollkommen zu recht, wie sich am Sonnabend-Vormittag herausstellte: strahlender Sonnenschein und eine lange Schlange von Menschen, die auf die Eröffnung des Basars warteten und so ging es den ganzen Tag weiter...

… und überall war Begeisterung und Freude über unseren Basar zu spüren und zu hören. Immer wieder bedankten sich Besucher beim Abschied und schwärmten von der freundlichen und herzlichen Atmosphäre, die sie an diesem Tag in unserer Gemeinde erfahren hatten.

Basar 2016 – das ist eine großartige Erfolgsgeschichte, zu der Sie, die Menschen aus und um unsere Gemeinde herum entscheidend beitragen haben: hoch motiviert und engagiert, zupackend und schwungvoll, freundlich, hilfsbereit und herzlich – so eben wie Gemeinde, die sich vom Geist Jesu leiten lässt, sein soll! Und gleichsam 18

Gemeindeleben nebenbei sind so auch die Einnahmen des Basars, die bedürftigen Menschen zugute kommen sollen, wieder gestiegen.

Allen, die dazu beigetragen haben, dass aus den vielen Tüten, Kartons und Schachteln, die sich am Anfang der Vorbereitungszeit in großer Unübersichtlichkeit im Gemeindehaus auftürmten, ein so wunderbarer und erfolgreicher Basar geworden ist, sei genauso von ganzem Herzen gedankt wie den Firmen und Institutionen, die uns wieder unterstützt haben: von den deutschen Botschaften in Rom über die Hotels De Russie und Victoria bis hin zur Schlossbrauerei Maxlrain und der Herder-Bücherstube. Am Mittwoch, den 7.

Dezember 2016, sind Sie alle ganz herzlich zum Dankeschön-Kaffee für den Gemeindebasar und zur Weihnachtsfeier des Frauenvereins um 16.00 Uhr im Gemeindehaus eingeladen.

Nun richtet sich der Blick nach vorn, die Adventszeit hat begonnen und ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen in diesen in unserer Gemeinde besonders schönen Tagen und wünsche Ihnen allen eine gesegnete und friedliche Advents- und Weihnachtszeit!

In herzlicher Verbundenheit, Ihr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse

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Illica

Unsere Spende für die Opfer der Erdbeben: Die Kooperative „Rinascita ´78“ in Illica In mehreren Kollekten haben wir Geld für eine landwirtschaftliche Kooperative in Illica gesammelt, die vom Erdbeben schwer getroffen wurde. 2.874 Euro sind zusammengekommen. Pfarrer Jens-Martin Kruse ist mit einigen Vorstandsmitgliedern zur Kooperative „Rinascita ´78“ gefahren, um das Geld zu übergeben.

Bei dieser Gelegenheit haben wir uns zeigen lassen, wie die Menschen dort leben. Hier unser Bericht. „Piccioni heiße ich, das bedeutet Tauben. Come i piccioni chi sono senza casa!“ sagt Sandra und zeigt auf einen Schwarm Tauben, der vorbeifliegt. Die Tauben sind heimatlos geworden, nachdem das Beben ihr Zuhause zerstört hat: Von der kleinen Kirche in Illica ist nur noch ein Trümmerhaufen übrig geblieben. Jetzt fliegen die Vögel über den Hof und suchen eine neue Bleibe. Sandra Piccioni geht es wie diesen Tauben: Illica ist ihre Heimat, aber ein Zuhause hat sie hier nicht mehr.

Das Erdbeben hat ihr Haus unbewohnbar gemacht. Zwar steht es noch, aber die Wände haben sich verschoben, Fenster und Türen sind aufgesprungen und schließen nicht, die Bewohner dürfen nicht mehr hinein. Gemeinsam mit den anderen von der landwirtschaftlichen Kooperative schläft Sandra in Wohnwagen, die ihnen die Protezione Civile zur Verfügung gestellt hat. In der ehemaligen Lagerhalle haben sie sich eine Küche eingerichtet, ein kleiner Ofen spendet etwas Wärme. Draußen sind es 5 Grad.

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Illica

„Rinascita ´78“ heißt ihre Kooperative, 9 Menschen, zwei Familien und drei Mitarbeiter. Sie alle leben und arbeiten zusammen auf ihrem Hof. 300 Hektar Land gehören ihnen, dazu 90 Kühe, 60 Schweine, 500 Schafe und 320 Ziegen. Sie züchten Vieh, stellen Wurst, Käse und Milchprodukte her und verkaufen diese in ihrem eigenen Agriturismo.

Auf diesen waren sie besonders stolz. Es ist ein kleiner Palazzo aus dem 16. Jahrhundert, Aushängeschild und Herz des Betriebes: Im Erdgeschoss der Verkaufsraum, darüber die Küche, die Molkerei, die Käserei und die Metzgerei und oben einige Zimmer für Gäste. Fünf Touristen schliefen im Palazzo, als das Beben kam und alles veränderte.

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Illica Wie alle Häuser in Illica so war auch der Palazzo traditionell gebaut, aus runden Feldsteinen. Das erste Beben am 24. August überstand das Gebäude noch ohne Schäden. Zur Sicherheit brachte die Kooperative Stützen für die Mauern an. „Nach dem Beben im August haben wir gedacht, wir können einfach so weitermachen.“, sagt Sandra. Doch es kam anders.

Dem zweiten Beben im Oktober hielt das Gebäude nicht mehr stand: Die Seitenwände brachen heraus, eine Decke stürzte ein. Aus der klaffenden Wand ragen Herd und Spüle heraus, das Erdgeschoss ist voller Trümmer. Auch auf dem Hof hat das Beben die Anlagen zerstört: Die Trümmer sind auf die Maschinen der Käserei gefallen, die Bottiche haben Löcher und sind völlig verzogen, unbrauchbar.

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Illica Mit viel Elan hatten sie damals angefangen, 1978: „Rinascimento ´78“ stand für ein anderes, ein besseres Leben, ein Leben mit der Natur. „Die Liebe zur Natur war unser Antrieb“, sagt Sandra. „Ich bin mit der Natur groß geworden. Ich habe der Natur immer vertraut. Aber plötzlich hat mich diese Natur verraten. Seit dem Erdbeben bin ich voller Misstrauen.“ Ihr ist buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen worden.

Sie geht unruhig ins Bett, schläft schlecht. Mitunter verlässt sie der Mut. Und dennoch: Es gibt keine Alternative. „Rinascita ´78“ ist ihre Lebensgrundlage, Illica ihre Heimat. Sandra erklärt, wie sie und die anderen die Kraft finden, weiterzumachen: „Wir konzentrieren uns auf das nächste Projekt. Heute sind es die Ziegen, die wir nach Rom bringen müssen, morgen sind es die Schweine.“ Für die Tiere wird es langsam zu kalt. Einige Ziegen lahmen schon, die Hufe sind faulig geworden, weil sie den ganzen Tag im Matsch stehen. Jetzt sollen die Tiere ins Latium gebracht werden, wo es wärmer ist. Die Regierung hat ihnen Holzhäuser und provisorische Ställe versprochen. „Però quando?“ fragen sie sich und zucken mit den Schultern. Die Zeit drängt: Der Winter steht vor der Tür. Wie sollen die Laster den Berg hochkommen wenn Schnee liegt?

Sofort nach dem Beben haben sie so viel Vieh wie möglich schlachten lassen, die einzige Möglichkeit, noch etwas zu verdienen. Aber diese Idee hatten viele, die Preise sind verfallen, sie bekommen nur noch wenig Geld für die Tiere. Im Moment haben sie keine Einnahmen. „La vita commerciale è finita“, sagt Sandra Piccioni.

Die Spenden aus der Gemeinde sind da eine dringend benötigte Soforthilfe, die ihnen hilft, durchzuhalten. Mit dem Geld können sie 23

Illica Essen für sich und Futter für die Tiere kaufen. „Unser einziger Gedanke ist, den Winter zu überstehen.“, sagt Sandra Piccioni. „Dann sehen wir weiter. “ Wenn Sie den Menschen und Tieren der Kooperative „Rinascita' 78“ helfen wollen, dann können Sie Ihre Spenden im Gemeindebüro (Via Toscana 7) abgeben oder sie unter dem Stichwort „Illica“ auf eines der folgenden Konto überweisen: Deutsche Bank Pforzheim IBAN: DE1866 6700 0600 9005 9700 BIC: DEUT DE SM 666 Banca Popolare di Novara IBAN: IT55X 05034 03255 0000 0000 2750 BIC: BAPPIT 21AI9 Nina Bewerunge

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Adventskalender

1. Advent - „Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen“ (Lukas 1,52) „...so zerstört Gott auch und setzt ab die Gewaltigen und Großen mit ihrer Macht und Hoheit, auf die sie sich verlassen und ihren Übermut üben gegen die Unteren und frommen Demütigen, die von ihnen leiden müssen Schaden, Pein, Tod und allerlei Übel.

Auch das aber muss alles im Glauben erkannt und abgewartet sein.

Denn er zerstört die Gewaltigen nicht so schnell, wie sie es verdienen, lässt sie eine Weile gehen, bis ihre Gewalt aufs höchste und letzte kommt. Dann hält sie Gott nicht. So kann sie auch sich selbst nicht halten. So vergeht sie in sich selbst ohne alles Rumoren und Brechen.

Und dann kommen empor die Unterdrückten, auch ohne alles Rumoren. Denn Gottes Kraft ist in ihnen. Die bleibt dann allein, wenn jene untergegangen ist.

Merk aber: Sie spricht nicht, dass er die Stühle zerbrechen, sondern er wirft die Gewaltigen heraus. Spricht auch nicht: Er lässt die Niedrigen hier unten, sondern erhebt sie. Denn solange die Welt steht, müssen Obrigkeit, Regierung, Gewalt und die Stühle bleiben.

Aber dass sie das alles übel und wider Gott gebrauchen, Unrecht und Gewalt zu tun den Frommen, und dass sie ein Wohlgefallen darin haben, sich dabei erheben, es nicht mit Furcht Gottes gebrauchen zu seinem Lob und zum Schutz der Gerechtigkeit – das duldet er nicht lange.“ (Martin Luther, Das Magnificat, verdeutscht und ausgelegt (1521), in: Ausgewählte Schriften 2, S. 177) 25

Adventsandacht

Unter dem Stern - Adventsandachten mit Texten von Martin Luther Wieder wollen wir die Adventszeit in unserer Kirchengemeinde ganz bewusst begehen und erleben.

Den Weg durch diese Zeit weist uns der Stern, ein Herrnhuter Stern, unter dem wir uns an jedem Mittwoch in der Adventszeit (30.11., 7.12., 14.12., 21.12.) um 18.00 Uhr im Gemeindehaus versammeln wollen, um eine Adventsandacht zu feiern. In diesem Jahr werden Texte von Martin Luther zum Advent im Mittelpunkt der Andachten stehen. „Wie aber kommt dieser König? Da scheiden sich voneinander Vernunft und Glaube... er kommt nicht mit Säcken voll Korn, mit Beuteln voll Geld und Kellern voll Wein, dass man es herrlich habe in diesem Leben... Du sollst ihn reiten sehen ohne Gold, Silber und jede irdische Zierat; aber doch ist eine Gerechtigkeit von der Art, dass sie so helle leuchtet, dass die liebe Sonne, Mond und Sterne nichts sind gegenüber seinem Kleide, das zum ersten Gerechtigkeit und zum anderen Heil heißt.“ (Martin Luther, Predigt zum ersten Adventssonntag, 1535)

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Ökumene

Ökumene und Musik „...auf dass alle eins seien“ In jeder christlichen Kirche werden Glauben und Frömmigkeit auch in Musik ausgedrückt. Ob es das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart oder byzantinische liturgische Gesänge – die Werke stehen für eine bestimmte Glaubenskultur und sprechen doch weit über die Grenzen der eigenen Tradition Menschen an. Musik verbindet und schafft Gemeinschaft.

Gemeinsam mit dem „Segretariato attività ecumeniche“ (SAE) Rom, einer Vereinigung von Laien, die sich sehr um die ökumenische Verständigung zwischen den Kirchen bemühen, laden wir sehr herzlich zu einer besonderen ökumenischen Feier am Freitag, den 2. Dezember 2016, um 19.00 Uhr in die Christuskirche, Via Sicilia 70, ein.

Die ökumenische Feier wird ganz im Zeichen der Musik stehen und die orthodoxe, die römisch-katholische und die evangelischlutherische Chortradition vorstellen und miteinander verbinden. So werden in dieser Feier der Chor „San Romano il Melode“ der rumänisch-orthodoxen Kirche und Leitung von P. Gavril Popa, der Chor der Basilica di Sant'Agnese unter Leitung von Maestro Roberto Musto und der Chor unserer Kirchengemeinde unter Leitung von Maestro Lorenzo Macrì singen.

Ein Zeichen gelebter und gefeierter Einheit in versöhnter Verschiedenheit!

Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen!

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Jubiläumsjahr

Reformation – Für Kinder und Familien Luther für Kinder – Das Buch über sein Leben Das Jahr 1517 machte einen Mann berühmt. So berühmt, dass noch heute, auch nach 500 Jahren, viele Menschen mit dieser Jahreszahl einen Namen verbinden: Martin Luther. Doch wer war Luther? Wie verlief sein Leben und was war ihm wichtig?

Auf diese Fragen antwortet die Autorin Meike RothBeck in ihrem Buch „Von Martin Luthers Wittenberger Thesen“.

Dabei erzählt sie nicht nur über das spannende Leben Luthers, sondern stellt auch einige seiner wichtigsten Thesen über den Ablass vor und erklärt diese für Kinder. So zum Beispiel zur ersten These: „Martin Luther findet in der Bibel, was Jesus über Buße dachte.

Das unterscheidet sich von dem, was die Kirche lehrt. In der Bibel steht nichts davon, dass Ablassbriefe gekauft werden müssen, damit Gott den Menschen verzeiht. Buße bedeutet anders zu leben als gewohnt, achtsamer, stiller – vielleicht auch so still, dass man lernt Gott zu hören. Martin ist diese Einsicht so wichtig, dass er sie ganz an den Anfang stellt.“ (S. 23) 28

Jubiläumsjahr Ein Buch, das ein Stück Weltgeschichte ins Kinderzimmer holt. Und wie so oft bei guten Kinderbüchern ist die Lektüre auch für Erwachsene ein Genuss. Dazu tragen auch die Illustrationen von Klaus Ensikats bei, die wichtige Ereignisse und Personen, die zum Leben Luthers gehören, lebendig werden lassen.

Erschienen ist dieses Buch im Kindermann Verlag, der 1994 in Berlin von der Germanistin Barbara Kindermann gegründet worden ist.

Mit großem Erfolg produziert der Verlag Bücher, die Kindern einen ersten Zugang zu literarischen Klassikern eröffnen – sei es in der Reihe „Weltliteratur für Kinder“ oder „Poesie für Kinder“ oder „Kinder entdecken Kunst“.

Wir freuen uns sehr, dass wir in der Reihe „Reformation. Für Kinder und Familien“ die Verlegerin Dr. Barbara Kindermann in unserer Gemeinde am 2. Adventssonntag zu Gast haben und laden alle Kinder, Eltern, Großeltern und alle Lesefreudigen herzlich ein zu einer Lesung von Frau Barbara Kindermann aus dem Buch „Von Martin Luthers Wittenberger Thesen“ am 2. Advent, 4. Dezember 2016, um 11.30 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

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Jubiläumsjahr

Gottesdienste mit Liedern Luthers „Nun komm der Heiden Heiland“ Musik und Reformation – das gehört von Anfang an zusammen. Nicht nur L u t h e r s Bibelübersetzung, sondern auch seine geistlichen Lieder haben das wiederentdeckte Evangelium in die Herzen und Köpfe der Menschen gebracht. Diesen Schatz wollen wir im Jubiläumsjahr neu entdecken, in dem wir Lieder Luthers im Gottesdienst singen, musikalische Interpretationen auf der Orgel hören und ihre Bedeutung in Predigten bedenken.

Am Sonntag, den 11. Dezember 2016, wird Luthers Lied „Nun komm der Heiden Heiland“ im Mittelpunkt des Gottesdienstes um 10.00 Uhr in der Christuskirche Rom stehen. Es ist eines der wichtigsten und bekanntesten Lieder der Adventszeit. Es ist von der Sehnsucht und von der Gewissheit des Kommens Christi bestimmt.

Luther entfaltet in den Strophen des Liedes die ganze Heilsgeschichte – von der Menschwerdung Jesu über seinen Kreuzestod bis hin zur Auferstehung, um von daher die Weihnachtsgeschichte zu deuten: „Die Krippen glänzt hell und klar, die Nacht gibt ein neu Licht dar.

Dunkel muss nicht kommen drein, der Glaub bleibt immer im Schein.“ Der nächste Gottesdienst in dieser Reihe wird am 1. Januar 2017 mit Luthers Weihnachtslied „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ stattfinden.

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Adventskalender

2. Advent - „...mir geschehe, wie du gesagt hast“ (Lukas 1,38) „Das rechte und eigentliche Wunde aber besteht darin, dass die Jungfrau Maria wirklich geglaubt hat, dass diese Dinge in ihr geschehen sollten. Das ist so groß, dass wir uns darüber nicht genügend verwundern können. ...

Also ist es zugegangen, dass sie es selbst nicht hat verstehen und fühlen können. Aber glauben konnte sie es. Darum sagt denn auch Augustinus, dass sie viel gnadenreicher und seliger gewesen ist darin, dass sie Christum im Herzen (durch den Glauben) empfangen hat denn im Fleisch, und dass sie eher seine Mutter geworden ist im Herzen denn im Fleische.

Dieses Wunderzeichen hat zunächst in ihr geschehen müssen. Hätte sie die Worte, die der Engel zu ihr sprach, nicht angenommen und an ihrem Ohr vorübergehen lassen, so wäre von den Wunderzeichen keines geschehen. Da die Worte aber in ihr Herz gingen und dort hafteten, sind diese Dinge also bald gefolgt und ist in ihr ein solcher Wandel geschehen, dass es kein Mensch ausdenken kann. ...

Deshalb – so diese Geburt uns nutzen und unser Herz umwandeln soll – müssen wir das Exempel der Jungfrau in unser Herz einbilden und ihr nachfolgen. Denn es ist keine andere Weise möglich, es muss in unseren Herzen zugehen, wie es ihr geschehen ist... Ein jeder muss sich des Kindes annehmen, auf das er sage und glaube, das Kind sei sein, ganz wie die Jungfrau, da sie es empfangen hatte. Ein jeder muss tun, als sei es ihm allein geboren.“ (Martin Luther, Predigt über Lukas 2,14, Weihnachtsfest 1520, in: Es leucht wohl mitten in der Nacht, S. 71f) 31

Gemeindeleben

Weihnachtsessen für unsere Freunde „...und meinem Nächsten gegenüber auch ein Christ werden, so wie Christus es mir geworden ist, und nichts mehr tun als das, wovon ich sehe, dass es ihm not, nützlich und selig ist“ - mit diesen Worten beschreibt Martin Luther wunderschön wie der Glaube an Jesus Christus dazu befähigt, von sich selber abzusehen und sich seinem Nächsten zuwenden zu können.

Diese Liebestätigkeit ist ein entscheidendes Kennzeichen des christlichen Glaubens. In unserer Gemeinde wird es an vielen Stellen konkret, in besonderer Weise beim Frühstück für die Bedürftigen, das alle zwei Wochen am Mittwochmorgen stattfindet. Über viele Jahre ist eine Gemeinschaft zwischen uns und den Freunden entstanden. Durch die Begegnungen sind Beziehungen entstanden. Einige haben uns einen kleinen Einblick in ihr Leben gewährt. An manchen Stellen haben wir Freud und Leid miteinander geteilt. Unterschiede von Sprache, Kultur und Herkunft treten hier in den Hintergrund.

Wir sind freundschaftlich miteinander verbunden und so ist es selbstverständlich, dass man Freunde ausgerechnet an Weihnachten nicht allein lässt.

Im vergangenen Jahr haben wir – angeregt durch den Besuch von Papst Franziskus in unserer Kirche – zum ersten Mal zu einem Weihnachtsessen eingeladen. Die guten Erfahrungen bestärken uns darin, dass dies der Anfang einer neuen Tradition in unserer Gemeinde gewesen ist.

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Gemeindeleben Auch in diesem Jahr, in dem wir unser Gemeindejubiläum feiern, wollen wir unsere Freude und Dankbarkeit für 200 Jahre evangelische Gemeinde in Rom mit unseren Freunden teilen, in dem wir sie wieder zu einem Weihnachtsessen einladen, das am Mittwoch, den 14.

Dezember 2016, um 13.00 Uhr im Gemeindesaal stattfinden soll.

„Che bella tavola!“ rief eine Frau damals aus, als sie den Gemeindesaal betrat und schlug die Hände vor Staunen ans Gesicht: über die gesamte Länge des Raumes erstreckte sich die Festtafel, geschmückt mit roten Tischdecken und Gestecken aus Tannengrün und Kerzen.

Wer uns helfen möchten, wieder ein so wunderbares Weihnachtsessen vorzubereiten und durchzuführen, der melde sich bitte im Gemeindebüro (Tel. 06. 481 75 19).

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Jubiläumsjahr

„Wir lesen Luther“ „Das Magnificat verdeutscht und ausgelegt“ (1521) Mittwoch, 14. Dezember 2016, 18.30-19.30 Uhr, Gemeindehaus, Via Toscana 7

Noch bevor Maria im Neuen Testament in der Weihnachtsgeschichte als Mutter Jesu begegnet, tritt sie uns in einem Lied entgegen. Der Weg von der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel und von dieser Geburt im Stall von Bethlehem wird unterbrochen durch ein großes Lied, das sich in der Darstellung des Evangelisten Lukas mit dem Besuch Marias bei Elisabeth, der Mutter Johannes des Täufers, verbindet.

Dieser Lobgesang der Maria, der nach den ersten Worten des lateinischen Textes Magnificat genannt wird, wurde zu allen Zeiten der Christenheit gesungen und gebetet. In allen Konfessionen, die ein Tagzeitengebet kennen, gehört es zum täglichen Gebet – heute meist der Vesper, also dem Abendgebet zugeordnet.

Für Martin Luther hatte der Lobgesang der Maria in der christlichen Frömmigkeit einen so festen und wichtigen Ort, dass er es im Jahr 1520/21 übersetzt und ausgelegt hat, noch bevor er sich an die Übersetzung des ganzen Neuen Testamentes machte.

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Jubiläumsjahr Schon ein Blick auf die Situation, in der Luther das Magnificat ausgelegt hat, zeigt, welchen Halt Luther in diesem Lied gefunden hat.

Als er im November 1520 mit der Auslegung des Magnificat beginnt, ist er bereits mit dem päpstlichen Bann bedroht. Am 10. Dezember 1520 verbrennt er die Bannandrohungsbulle am Elstertor von Wittenberg. Wenige Monate später muss er nach Worms zum Reichstag aufbrechen, auf dem ihm die Reichsacht erklärt wird. Am 4. Mai 1521 wird er entführt und als Junker Jörg auf der Wartburg versteckt. Dort beendete er die Auslegung des Lobgesangs der Maria.

Luther versteht das Lied als ein wichtiges Zeugnis von der freien Gnade Gottes, der nicht Verdienste, sondern „die Niedrigkeit der Magd“ angesehen hat: „Weil es denn nun seine (scil. Gottes) Art ist, in die Tiefe und unansehnliche Dinge zu sehen, hab' ich das Wörtlein humilitas verdeutscht mit Nichtigkeit oder unansehnlichem Wesen, dass die Meinung Marias sei: Gott hat auf mich armes, verachtetes, unansehnliches Mädchen gesehen und hätte wohl gefunden reiche, hohe, edle, mächtige Königinnen... Aber er hat auf mich seine ganz und gar gütigen Augen geworfen und so eine geringe, verschmähte Magd dazu gebraucht, damit niemand vor ihm sich rühme, dass er dessen würdig gewesen wäre oder sei, und auch ich bekennen muss, dass es lauter Gnade und Güte ist und in gar nichts mein Verdienst und Würdigkeit.“ In einer Zeit, in der es um sein Leben und seine Integrität, um seine theologische Botschaft wie um seine persönliche Freiheit ging, fand Luther im Magnificat Halt und Sprache, um seinen Glauben auszudrücken.

Als nächsten Text in dieser Reihe lesen wir am 8.2.2017 Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“.

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Jubiläumsjahr

Festival MUSICOMETA XXII edizione „Contrappunti luterani a 5 secoli dalla Riforma“ „Contrapunctus I: Martin Lutero“ La vita e le gesta raccontate dal fim muto „Luther“ di Hans Kyser (1927) sonorizzato dall'organista-improvvisatore Ansgar Wallenhorst (Rattingen) Donnerstag, den 15. Dezember 2016, um 21.00 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

Hans Kysers (1882-1940) Stummfilm „Luther – Ein Film der deutschen Reformation“ aus dem Jahr 1927 zeichnet die entscheidenden Stationen im Leben Martin Luthers nach. Es ist momumentales, dynamisches Kino, das alle Stilmittel des Weimarer Filmschaffens vereint: Die ausdrucksstarken Bauten der Ufa-Architekten Robert Herlth und Walter Röhrig, die Bildgestaltung in Chiaro-Scuro-Effekten, 36

Jubiläumsjahr Symbolismus und optische Effekte, der historische Stoff stark akzentuiert und dramatisch herausgearbeitet. Im Zentrum des Geschehens: der Schauspieler Eugen Klöpfer, der Luther greifbar macht.

Der Film ist ein historisches Dokument, das dem Zeitgeist und dem Luther-Verständnis am Ende der 1920er Jahre entsprechend Luther als „Kämpfer für das Evangelium“ und als „deutschen Helden des Protestantismus“ zeigt.

Ansgar Wallenhorst ist ein deutscher Kirchenmusiker, Konzertorganist und Theologe mit einer umfangreichen K o n z e r t - u n d Gastdozententätigkeit in Europa und in den USA. Seit 1998 ist er künstlerischer Leiter der „Orgelwelten Ratingen“ und Kantor an St. Peter und Paul in Ratingen.

Das Konzert wird unterstützt und gefördert durch die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland.

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Jubiläumsjahr

Festival MUSICOMETA XXII edizione „Contrappunti luterani a 5 secoli dalla Riforma“ „Contrapunctus II: Max Reger Brani „protestanti“ interpretati dall'organista Alberto Pavoni e introdotti dallo studioso Claudio Strinati Mittwoch, den 21. Dezember 2016, um 21.00 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

Eine Riese war er, heißt es über den Mann mit der kleinen runden Brille und dem dichten Haar, der auf Fotos oft so düster blickt und dessen Musik seine Zeitgenossen erschreckte und begeisterte. Die Rede ist von Max Reger, an dessen 100. Todestag wir uns in diesem Jahr erinnern. „Seine Musik vereint monumentale Größe“, schreibt Klaus Schulten, „mit mystischer Zartheit, äußerst komplexe Polyphonie mit extremen harmonischen Verläufen; scheinbar chaotische Klangstrukturen in größtmöglicher Lautstärke stehen betörenden melodiösen Abschnitten gegenüber – fern, trauernd, schön, schwebend und leise...“

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Jubiläumsjahr Zu den musikalischen Innovationen, die wir Max Reger verdanken, gehören seine großen Choralphantasien für Orgel, die er – der sich als „katholisch bis in die Fingerspitzen“ - besonders gern über Lieder der lutherischen Frömmigkeitstradition komponierte.

Im zweiten Konzert des MUSICOMETA-Festivals wird der Organist Alberto Pavoni folgende Werke von Max Reger (1873-1916) aufführen: „Ein feste Burg ist unser Gott“ (op 67 n. 6) „Phantasie und Fuge in d-moll“ (op 135b) „Symphonische Phantasie und Fuge“ (op. 57) Alberto Pavoni studierte Orgel und Komposition bei Giuseppe Agostini (Frosinone) und Hans Haselböck (Lübeck). Er ist international als Konzertorganist tätig und hat eine Reihe von CD-Aufnahmen eingespielt.

Claudio Strinati ist Kunsthistoriker und war von 1991 bis 2009 Sopraintendente für den „Polo museale romano“. Er hat große und bedeutende Ausstellungen in Italien und im Ausland konzipiert und durchgeführt und bei Rai5 die kunstgeschichtliche Sendung „Divini Devoti“ geleitet und moderiert.

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Jubiläumsjahr

Festival MUSICOMETA XXII edizione „Contrappunti luterani a 5 secoli dalla Riforma“ „Contrapunctus III: Dietrich Bonhoeffer Le sue poesie, in un intreccio improvvisato di danza e musica Voce recitante: Emanuele Carucci Viterbi Danza: Francesca Alterio Zarb, darf: Mohssen Kasirrosafar Organo: Livia Mazzanti Montag, 26. Dezember 2016, um 21.00 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

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Jubiläumsjahr

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) gehört zu den wichtigsten und in Italien am bekanntesten evangelischen Theologen, der in besonderer Weise durch sein Leben in der Nachfolge Jesu beeindruckt. Als Bonhoeffer im Frühjahr 1943 aufgrund seines Widerstandes gegen die Nationalsozialisten verhaftet wurde, da hat er im Gefängnis nicht nur Briefe und theologische Entwürfe verfasst, die nach seinem Tod unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“ herausgegeben wurden, sondern auch – was weniger bekannt ist – Gedichte.

Im Haftjahr 1944 hat Bonhoeffer zehn Gedichte verfasst. Sie gehören zu seinen letzten Texten. Einige Gedichte wie „Von guten Mächten“ und „Wer bin ich?“ sind sehr bekannt geworden, andere wie „Stationen auf dem Weg zur Freiheit“, „Der Tod des Mose“ und „Jona“ lohnt es zu entdecken. Diese Gedichte sind Zeugnisse des Glaubens von Dietrich Bonhoeffer. Es sind Gedichte aus der Haft, nicht in der Haft.

So heißt es zum Beispiel in dem Gedicht „Stationen auf dem Wege zur Freiheit“ eindrücklich: „Nicht das Beliebige, sondern das Recht tun und wagen, nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen, nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit.

Tritt aus ängstlichem Zögern heraus in den Sturm des Geschehens nur von Gottes Gebot und deinem Glauben getragen, und die Freiheit wird deinen Geist jauchzend umfangen.“ Der Theologe Jürgen Henkys, der die Gedichte Dietrich Bonhoeffers aus der Haft in seinem Buch „Geheimnis der Freiheit“ untersucht hat, urteilt über sie: „Ohne selbst Bruchstücke zu sein, wirken diese Gedichte weiter als Ausrufezeichen hinter dem Leben eines Mannes, der ahnte, er werde sein Werk nur als Fragment hinterlassen können.“

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Adventskalender

3. Advent - „..., die da heißet Bethlehem“ (Lukas 2,4) „Nun ists ja mehr denn eine Tagreise gewesen von Nazareth in Galiläa bis gen Bethlehem im jüdischen Land. Sie haben ja an Jerusalem vorüber- oder hindurchreisen müssen. Denn Bethlehem liegt von Jerusalem gegen Mittag, Nazareth gegen Mitternacht.

Da sie nun gen Bethlehem kommen, zeigt der Evangelist, wie sie die Allergeringsten, Verachtetsten sind gewesen. Sie haben jedermann müssen räumen, bis dass sie in einen Stall gewiesen mit dem Vieh gemeine Herberg, gemeinen Tisch, gemeine Kammer und Lager haben müssen annehmen, indes mancher böse Mensch im Gasthaus obenan gesessen, sich hat wie einen Herrn ehren lassen.

Da merkt noch erkennet niemand, was in dem Stall Gott wirkt, lässet die großen Häuser und köstlichen Gemächer leer bleiben, lässet sie essen, trinken und guten Mut haben, aber dieser Trost und Schatz ist ihnen verborgen.

O welch eine finstre Nacht ist über dem Bethlehem damals gewesen, die eines solchen Lichts nicht ist inne worden. Wie zeigt Gott an, dass er so gar nichts acht, was die Welt ist, hat und vermag.

Wiederum die Welt beweist auch, wie sie gar nichts erkennet noch achtet, was Gott ist, hat und wirkt! Siehe, das ist das erste Bild, damit Christus die Welt zuschanden macht, all ihr Tun, Wissen und Wesen uns als verwerflich anzeigt, dass ihre größte Weisheit sei Narrheit, ihr bestes Tun sei Unrecht, ihr größtes Gut sei nur Unfall.“ (Martin Luther, Predigt über das Evangelium in der Christmeß (1522), in: Mü Erg 4, S. 113f) 42

Jubiläumsjahr

Gottesdienste mit Liedern Luthers „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ Musik und Reformation – das gehört von Anfang an zusammen. Nicht nur L u t h e r s Bibelübersetzung, sondern auch seine geistlichen Lieder haben das wiederentdeckte Evangelium in die Herzen und Köpfe der Menschen gebracht. Diesen Schatz wollen wir im Jubiläumsjahr neu entdecken, in dem wir Lieder Luthers im Gottesdienst singen, musikalische Interpretationen auf der Orgel hören und ihre Bedeutung in Predigten bedenken.

Wir wollen das Neue Jahr mit einem Gottesdienst am Sonntag, den 1.

Januar 2017 um 10.00 Uhr in der Christuskirche begrüßen, in dem Luthers Lied „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen wird.

Luther hat dieses Lied als Krippenspiel und Erzählung der Weihnachtsgeschichte für seine Kinder geschrieben. Es besteht aus 15 Strophen und versetzt Singende und Hörende unmittelbar in das Weihnachtsgeschehen hinein. Melodie und Text lassen die tiefe Freude spüren, die uns durch die Geburt Jesu geschenkt wird: „Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär; der guten Mär bring ich so viel, davon ich singn und sagen will.“ Der nächste Gottesdienst in dieser Reihe wird am 12. Februar 2017 mit Luthers Tauflied „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ stattfinden.

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Jubiläumsjahr

Vortragsreihe “1517-1817-2017” – „Martin Luther und seine 95 Thesen über den Ablass“ Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal der Tag, an dem Martin Luther seine 95 Thesen über den Ablass veröffentlicht hat. Ob man der weit verbreiteten Überlieferung folgt, dass Luther an diesem Tag seine Thesen zur Frage des Ablasses an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hat, oder ob man dies für eine erbauliche, aus den Quellen nicht zu beweisende Legende hält – unbestritten dürfte sein, dass mit Luthers Thesen und den ablehnenden Reaktionen, die sie hervorriefen, ein epochemachender theologischer Prozess in Gang kam, den wir rückblickend als Reformation bezeichnen.

Um Luthers 95 Thesen zu verstehen, ist es wichtig, das Ergebnis, die Spaltung der westlichen Christenheit, nicht schon in Luthers theologische Ansätze und den beginnenden Ablassstreit zurück zu projizieren, sondern die Entwicklung in historischer Perspektive wahrzunehmen und zu fragen, wie sah die spätmittelalterliche Praxis und Lehre der Kirche zur Buße aus, was waren Luthers Beweggründe für die Abfassung der 95 Thesen und worin bestand ihre theologische Aussage und wie entstand aus den Reaktionen auf Luthers Thesen eine konfliktträchtige Auseinandersetzung.

Wir freuen uns sehr, dass wir mit Professor Dr. Lothar Vogel einen der besten Kenner des Ablassstreites dafür gewonnen haben, im Rahmen unserer Vortragreihe „1517-1817-2017“ in die historischen Zusammenhänge von Ablasspraxis, Luthers 95 Thesen und den Verlauf des Ablassstreites einzuführen.

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Jubiläumsjahr Professor Dr. Lothar Vogel studierte evangelische Theologie an den Universitäten Marburg und Tübingen.

Er wurde mit einer Arbeit über die Vita Corbiniani des Bischofs Arbeo von Freising promoviert und habilitierte sich mit einer Untersuchung des zweiten Regensburger Religionsgespräches von 1546.

Von 1997 bis 2002 war er als Pfarrer in der Württembergischen Landeskirche tätig. Nachdem er von 2002 bis 2006 an der Kirchlichen Hochschule Neuendettelsau Kirchengeschichte unterrichtet hat, lehrt er seit 2006 das Fach „Storia del cristianesimo“ an der Facoltà Valdese di Teologia in Rom. In seinen Forschungen hat er sich intensiv mit der Geschichte, Politik und Theologie im Mittelalter und der Reformationszeit befasst.

Herzlich laden wir ein in der Veranstaltungsreihe „1517-1817-2017“ zum Vortrag von Professor Dr. Lothar Vogel (Roma) „Martin Luther und seine 95 Thesen über den Ablass“ am Mittwoch, den 11. Januar 2017, um 19.30 Uhr, im Gemeindehaus, Via Toscana 7.

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Jubiläumsjahr

„Roma – Porta dell'ecumenismo“ Europäischer Stationenweg Reformatorische Gedanken kamen in der Frühen Neuzeit an manchen Orten auf, wie etwa in Prag, Wittenberg, Zürich und Rom. Die daraus entstandenen Bewegungen haben Europa und darüber hinaus die Welt verändert und geprägt.

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Jubiläumsjahr Den Spuren, die die Reformation in Glaube, Kultur, Geschichte und Politik hinterlassen hat, will im Jahr des Reformationsgedenkens der Europäische Stationenweg nachspüren. Von Italien und England über Schweden und Finnland bis nach Lettland und Rumänien werden sich insgesamt 67 Städte in 18 Ländern an diesem Projekt beteiligen und sich über alle nationalen Grenzen und kulturellen, sprachlichen und politischen Unterschiede hinweg miteinander verbinden.

Damit hat dieses Projekt des Reformationsgedenkens auch eine wichtige europäische Bedeutung, worauf auch der EKDRatsvorsitzende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hingewiesen hat: „Der Europäische Stationenweg ist genau die Idee, die wir jetzt in Europa brauchen. Wir müssen über Grenzen hinwegkommen!“ Der Europäische Stationenweg beginnt am 3. November 2016 in Genf und wird am 20. Mai 2017 in Wittenberg enden, wo die unterwegs gesammelten Geschichten Eingang in eine Weltausstellung finden.

Wenn Sie sich über den Verlauf des Europäischen Stationenweges und das Programm an den jeweiligen Orten informieren möchten, dann finden sie weitere Angaben unter folgender Adresse im Internet: www.r2017.org/europaeischer-stationenweg.

Am Mittwoch, den 18. Januar 2017 wird der Europäische Stationenweg auch in Rom zu Gast sein.

Mit diesem Tag beginnt in diesem Jahr auch die Gebetswoche für die Einheit der Christen und dementsprechend wollen wir mit unserer Station, die unter dem Motto „Roma – Porta dell'ecumenismo“ steht, als Beitrag zum Reformationsgedenken aus Rom ein kräftiges und fröhliches Signal der Ökumene senden.

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Jubiläumsjahr Das Programm für diesen Tag hat eine kleine Arbeitsgruppe ausgearbeitet, die an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl angesiedelt ist, und umfaßt folgende Punkte: 9.30-18.00 Uhr

Ausstellung von Orginalschriften aus der Anfangszeit der Reformation aus dem Besitz des Vatikans Ort: Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

10.30 Uhr

Generalaudienz von Papst Franziskus

18.00 Uhr

„Vom Konflikt zur Gemeinschaft.

Gemeinsames Reformationsgedenken 2017“ Vortrag von Professor Dr. Wolfgang Thönissen (Paderborn) Ort: Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

19.00 Uhr

Ökumenische Vesper zum Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen vom Collegium Germanicum et Hungaricum, der Kirchengemeinde Santa Maria dell'Anima und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rom Predigt: S.E. Kardinal Koch Liturgen: Rektor Dartmann SJ, Rektor Brandmayr, Pfarrer Kruse Ort: Christuskirche Rom, Via Sicilia 70

20.00 Uhr

Empfang im Gemeindesaal Ort: Gemeindehaus, Via Toscana 7

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Ökumene

Gebetswoche für die Einheit der Christen 2017 Das Thema und die Liturgie der Gebetswoche für die Einheit der Christen wurde dieses Mal vorbereitet und geplant von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) – dem Land der der lutherischen Reformation.

Viele intensive theologische Dialog und verbindende ökumenische Erfahrungen haben dazu geführt, dass nach Jahrhunderten der gegenseitigen Verurteilung und Abgrenzung lutherische und katholische Christen die Erinnerung an die Reformation erstmals gemeinsam begehen, deren Anfänge sich im Jahr 2017 zum 500. Mal jähren. Dieser Weg vom „Konflikt zur Gemeinschaft“ findet seinen Ausdruck in der Entscheidung, das Reformationsgedenken in ökumenischer Gemeinschaft als ein „Christusfest“ zu feiern und in dem Motto der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen: „Versöhnung – die Liebe Christi drängt uns“ (2. Korinther 5,14) Durch die Reformation wurde die Einsicht neu in den Mittelpunkt gerückt, dass uns das Heil aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus geschenkt wird, der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist. Die Vergebung, die am Kreuz geschieht, heilt auch die Spaltungen zwischen den Kirchen und lässt sie eins werden.

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Ökumene In der Liturgie, wie sie für die Gottesdienste der Gebetswoche vorbereitet worden ist, stehen das Bekenntnis der Sünde der Spaltung als Folge der Reformation und die Bitte um Vergebung dafür im Mittelpunkt. Wir feiern Jesus Christus und sein versöhnendes Handeln, das die Herzen der getrennten Christen dazu drängt, Gesandte an Christi statt und Diener der Versöhnung zu werden.

Einen wichtigen Anstoß für das Thema der Gebetswoche verdankt sich dem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“, in dem Papst Franziskus sagt: „Das Gute neigt immer dazu, sich mitzuteilen. Jede echte Erfahrung von Wahrheit und Schönheit sucht von sich aus, sich zu verbreiten, und jeder Mensch, der eine tiefe Befreiung erfährt, erwirbt eine größere Sensibilität für die Bedürfnisse der anderen.

Wenn man das Gute mitteilt, fasst es Fuß und entwickelt sich. Darum gibt es für jeden, der ein würdiges und erfülltes Leben zu führen wünscht, keinen anderen Weg, als den anderen anzuerkennen und sein Wohl zu suchen. So dürften uns also einige Worte des heiligen Paulus nicht verwundern: „Die Liebe Christi drängt uns“ (2. Kor 5,14); „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1. Kor 9,16)“ (Nr. 9) Die Liebe Christi wird zur treibenden Kraft, die uns dazu drängt, unsere Spaltungen zu überwinden und nach Versöhnung zu streben.

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Ökumene Gebet Martin Luthers um die Einheit der Christenheit

O Du ewiger, barmherziger Gott, Du bist ein Gott des Friedens, der Liebe und der Einigkeit, nicht aber des Zwiespalts.

Weil aber Deine Christenheit Dich verlassen hat und von Deiner Wahrheit gewichen ist, hast Du sie sich teilen und trennen lassen, auf dass sie mit ihrer vermeintlichen Weisheit in der Uneinigkeit zu Schanden würde und zu Dir zurückkehre, der Du allein Einigkeit gibst.

Wir armen Sünder bitten Dich: Du wollest durch den Heiligen Geist alles Zerstreute zusammenbringen, das Geteilte vereinigen und ganz machen, auch uns geben, dass wir Deine einige, ewige Wahrheit suchen, von allem Zwiespalt abweichen, dass wir eines Sinnes und Verstandes werden, der da gerichtet sei auf Jesum Christum, unsern Herrn, damit wir Dich, unsern himmlischen Vater, mit einem Munde preisen und loben mögen durch unsern Herrn Jesum Christum im Heiligen Geist.

Amen.

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Ökumene Zu allen Gottesdiensten und Veranstaltungen in der Gebetswoche sind Sie herzlich eingeladen. Bitte merken Sie sich folgende Termine bereits vor: Mo, 16.1.

Veglia ecumenica nella Parrochia SS. Francesco e Caterina Patroni d'Italia,Circonvall. Gianicolense 12; Predicazione: P. Dr. Kruse

Mi, 18.1.

19.00 Uhr Ökumenische Vesper mit dem Collegium Germanicum und der Kirchengemeinde Santa Maria dell'Anima in der Christuskirche Predigt: S.E. Kardinal Koch

Do, 19.1.

18.00 Uhr Veglia Ecumenica Diocesana presso la parrocchia S. Ponziano, Via Franco Sacchetti (Montesacro-Talenti)

Fr, 20.1.

18.00 Uhr Ökumenische Vesper in der Basilika San Paolo fuori le Mura Predigt: Pfarrer Dr. Kruse

Di, 24.1.

18.30 Uhr Ökumenische Vesper in der Kirche Santa Prisca, anschließend gemeinsames Abendessen mit der Parrocchia Predigt: Pfarrer Dr. Kruse

Mi, 25.1.

17.30 Uhr Ökumenische Vesper in der Basilika San Paolo fuori le Mura

Achten Sie bitte im Januar auf das ausliegende Programm mit weiteren Gottesdiensten und Veranstaltungen zur Gebetswoche für die Einheit der Christen.

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Adventskalender

4. Advent - „...euch ist heute der Heiland geboren“ (Lukas 2,11) „Es ist der Glaub, welcher billig in allen Worten Gottes zum ersten erkennet werden soll. Derselbe Glaub ist nicht allein, dass du glaubest, diese Historie sei wahr, wie sie lautet. Denn das hilft nichts, weil alle Sünder, auch die verdammten, das glauben. Von dem Glauben lehret die Schrift und Gottes Wort nicht, es sei ein natürlich Werk ohn Gnaden; sondern das ist der rechte gnadenreiche Glaube, den Gottes Wort und Werk fordert, dass du festiglich glaubest, Christus sei dir geboren und seine Geburt sei dein, dir zu gut geschehen.

Denn das Evangelium lehret nicht, dass Christus sei um unseretwillen geboren und alle Ding um unseretwillen getan und gelitten, wie hie der Engel auch sagt: „Ich verkündige euch eine große Freude, die da haben werden alle Leut; denn heut ist euch geboren ein Seligmacher, der ist Christus der Herr.“ In diesen Worten siehest du klar, dass er uns geboren ist.

Er spricht nicht schlechthin, es sei Christus geboren, sondern: Euch, euch ist er geboren. Item spricht er nicht: Ich verkündige euch eine Freud, sondern: Euch, euch verkündige ich eine große Freud. Item solche Freud wird nicht in Christo bleiben, sondern allen Leuten etc.

Diesen Glauben hat nicht, kann auch nicht haben irgendein verdammter oder böser Mensch. Denn das ist der rechte Grund aller Seligkeit, welcher Christum und das gläubige Herz also vereinigt, dass alles gemein wird, was sie haben auf beiden Seiten.“ (Martin Luther, Predigt über das Evangelium in der Christmeß (1522), in: Mü Erg 4, S. 117) 53 53

Jubiläumsjahr

Vortragsreihe “1517-1817-2017” „Die Bedeutung Martin Luthers und der Reformation für die Ökumene heute“ „Die Reformation“, so stellte der evangelische Theologe Wolfhart Pannenberg zu Recht fest, „wollte keine neue Kirche gründen, sondern sie wollte die Reform, die Erneuerung der ganzen Christenheit aus dem Geist der Wahrheit Gottes.“ Die Tatsache, dass das Ringen um diese Wahrheit im 16. Jahrhundert zum Verlust der Einheit der westlichen Christenheit geführt hat, gehört zu den dunklen Seiten der Kirchengeschichte. Das Gedenken an die Anfänge der Reformation im Jahr 2017 geschieht deshalb da angemessen, wo wir uns um die Heilung der Erinnerungen und die Wiedergewinnung der sichtbaren Einheit der Christenheit bemühen.

Eine wichtige Aufgabe im Kontext des Jahres 2017 besteht dabei darin, die Themen und Konsequenzen der Wittenberger Reformation, die ihren Mittelpunkt in der Person und dem Denken Martin Luthers hatte, im Dialog zu erörtern und nach Impulsen in seinem theologischen Anliegen zu suchen, die hilfreiche Perspektiven für die Ökumene heute und die Vertiefung der Gemeinschaft zwischen den Kirchen eröffnen können.

Für einen Vortrag, der in dieses ökumenisch sehr relevante Thema einführt, haben wir mit Frau Professorin Dr. Nüssel eine international sehr renommierte Wissenschaftlerin gewinnen können, die in gleicherweise in der lutherischen Theologie zu Hause ist wie sie an vielen ökumenischen Dialogen auf internationaler Ebene beteiligt ist.

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Jubiläumsjahr Professorin Dr. Friederike Nüssel studierte Evangelische Theologie und Religionsphilosophie in Tübingen, Göttingen, London und München. Von 1990 bis 2001 war sie Assistentin an dem von Professor Wolfhart Pannenberg gegründeten Institut für Fundamentaltheologie und Ökumene in München. 1994 wurde sie promoviert und habilitiert sich 1998 im Fach Systematischer Theologie. Im Jahr 2001 wurde sie Professorin für Systematische Theologie in Münster. Seit 2006 ist sie Professorin für Systematische Theologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Direktorin des Ökumenischen Instituts. Im Frühjahr 2016 war sie Visiting Professor an der Gregoriana in Rom. Sie ist Mitglied in verschiedenen ökumenischen Gremien wie dem Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen, der Joint Working Group Vatikan-World Council of Churches und der Internationalen Lutherisch/Römisch-Katholischen Kommission für die Einheit.

Herzlich laden wir in der Veranstaltungsreihe „1517-1817-2017“ ein zum Vortrag von Professorin Dr. Friederike Nüssel (Heidelberg) „Die Bedeutung Martin Luthers und der Reformation für die Ökumene heute“ am Montag, den 30. Januar 2017, um 19.30 Uhr, im Gemeindehaus, Via Toscana 7.

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Jubiläumsjahr

Reformation – Für Kinder und Familien“ Am Sonntag, den 5. Februar 2017, sind alle Kinder zu einem Stationenspiel „Auf den Spuren Martin Luthers“ eingeladen. Wir treffen uns um 10.00 Uhr in der Christuskirche und gehen nach dem ersten Lied zum Kindergottesdienst in den Gemeindesaal.

Dort erwarten uns schon Dr. Martin Luther und seine Freunde.

Katharina von Bora, Luthers Ehefrau und praktische Hauschefin, empfängt uns und spannt dann Maria, Hanna, Karlstadt und Melanchthon ein, um uns über Martin Luther und die Idee der Reformation zu unterrichten.

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Jubiläumsjahr Auf dem „Lehrplan“ stehen vier Stationen mit folgenden Themen: - Das Gewittererlebnis und die Bedeutung des Gebets - Der Ablasshandel und die Befreiung durch Jesus Christus - Der Thesenanschlag – Vom Mut, die eigene Meinung zu vertreten - Die Bibelübersetzung und der Wert, alles lesen und verstehen zu können.

Nach dem Unterricht in allen vier Themenbereichen kommen die Studiosi schließlich in der guten Stube bei Dr. Martin Luther und Katharina wieder zusammen und entdecken die Bedeutung des Familienwappens.

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Jubiläumsjahr

„Wir lesen Luther“ „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520) Mittwoch, 8. Februar 2017, 18.00-19.00 Uhr, Gemeindehaus, Via Toscana 7

Luthers Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ stellt nach dem Urteil von Walter Kardinal Kasper die „sympathischste seiner reformatorischen Hauptschriften“ dar. Nach Luthers Worten enthält dieser Text „die ganze Summe eines christlichen Lebens“.

Der Entstehungskontext dieser Schrift im Jahr 1520 allerdings ist höchst dramatisch. Denn Luther war bereits mit dem Bann bedroht.

Einen letzten Vermittlungsversuch unternahm im Herbst 1520 der päpstliche Kammerherr von Miltitz, der mit Luther persönlich verhandelte und ihn dazu veranlasste, einen „Sendbrief an Papst Leo X.“ zu schreiben, in dem er noch einmal seinen Fall schildern und versichern sollte, dass es ihn niemals persönlich angegriffen habe.

Diesem Schreiben legte Luther die Freiheitsschrift als Darlegung seines Glaubens bei.

Mit dieser Schrift begründet Luther die christliche, vom Evangelium gewirkte Freiheit eines Christenmenschen, die er durch eine scheinbar paradoxe Doppelaussage gekennzeichnet sieht: „Ein 58

Jubiläumsjahr Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Luther geht dabei im wesentlichen vom Apostel Paulus aus. Freiheit ist nicht Rückzug in bloß geistiges Leben. Vielmehr ist der geistliche Mensch der ganze Mensch, auch nach seiner leiblichen Seite, aber als der neue Mensch in Christus. So ist Freiheit für Luther ein von Christus erwirktes, aber dann auch im Handeln in dieser Welt weiterlebendes Geschehen: „Ei, so will ich solchem Vater, der mich mit seinen überschwenglichen Gütern so überschüttet hat, wiederum frei, fröhlich und umsonst tun, was ihm wohlgefällt, und meinem Nächsten gegenüber auch ein Christ werden, so wie Christus es mir geworden ist, und nichts mehr tun als das, wovon ich sehe, dass es ihm not, nützlich und selig ist, weil ich doch durch meinen Glauben in allen Dingen in Christus genug habe. Sieh, so fließt aus dem Glauben die Liebe und die Lust zu Gott und aus der Liebe ein freies, williges fröhliches Leben, dem Nächsten umsonst zu dienen.

Denn so wie unser Nächster Not leidet und unseres Überflusses bedarf, so haben ja auch wir Not gelitten und seiner Gnade bedurft. Darum sollen wir so, wie uns Gott durch Christus umsonst geholfen hat, durch den Leib und seine Werke nichts anderes tun als dem Nächsten helfen.

So sehen wir, was für ein hochedles Leben es um ein christliches Leben ist, das leider nun in aller Welt nicht allein so darniederliegt, sondern auch nicht mehr bekannt ist oder gepredigt wird.“ Als nächsten Text in dieser Reihe lesen wir am 1. März 2017 Luthers sog. Invokavitpredigten (1522).

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Jubiläumsjahr

Vortragsreihe “1517-1817-2017” „Die Reformation in Italien“ Wie in vielen anderen europäischen Ländern bildeten sich auch in Italien im 15. und 16. Jahrhundert eine Vielzahl von neuen religiösen Gruppierungen, spirituellen Aufbrüchen und Reformbewegungen.

Für die Entwicklung in Italien ist ein weites und vielfältiges Spektrum an theologischen Ideen und Persönlichkeiten kennzeichnend.

Humanismus und Renaissance-Philosophie, „Evangelismo“ und „Spirituali“, dazu so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Girolamo Savonarola, Bernardino Ochino, Juan de Valdés und Kardinäle wie Gasparo Contarini und Giovanni Morone sowie der Kreis, der sich um Kardinal Reginald Pole in Viterbo bildete.

An manchen Stellen gab es Berührungspunkte mit der reformatorischen Theologie, wie sie in Nordeuropa entstand. In vielen Bereichen bildeten sich aber auch ganz eigene Reformansätze, bis sie schließlich Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Inquisition in Italien beinahe vollständig unterbunden wurden. Der Kirchenhistoriker Klaus Ganzer urteilt: „Die religiösen Bewegungen im Italien des 16.

Jahrhunderts zeugen von hoffnungsvollen Aufbrüchen und von vertanen Chancen, von weitreichenden Impulsen und von tragischen Schicksalen.

Manche der theologischen und spirituellen Impulse jener Zeit konnten erst in späteren Jahrhunderten eine gewisse Verwirklichung erfahren.“ Es sind zahlenmäßig kleine, aber sehr interessante Reformansätze, die es im Italien des 16. Jahrhunderts zu entdecken gilt. „Qualità, non quantità: in questo consiste la forza del movimento filoprotestante italiano“, so hat es die Historikerin Silvana Seidel Menchi ausgedrückt, 60

Jubiläumsjahr die als eine der besten Expertinnen in unserer Veranstaltungsreihe den Vortrag über „Die Reformation in Italien“ halten wird.

Frau Seidel Menchi studierte Geschichte an den Universitäten Florenz und Basel und lateinische Philologie an der Universität München. Sie lehrte an der Universität Trient, an der École des Hautes Études en Sciences Soziales (EHESS) in Paris, der Università degli Studi di Pisa und war Forschungsassistentin am Harvard University Center for Italian Renaissance Studies.

In ihren Forschungen hat sie sich intensiv mit Erasmus und dem Humanismus, der Reformation in Italien und den Geschlechterbeziehungen in der Frühen Neuzeit befasst. Wichtige Veröffentlichungen sind u.a.: Erasmo in Italia, Ketzerverfolgungen im 16. und 17. Jahrhundert und Marriage in Europe, 1400-1800 und „L'Italia della Riforma, l'Italia senza Riforma“.

Herzlich laden wir in der Veranstaltungsreihe „1517-1817-2017“ ein zum Vortrag von Professorin Dr. Silvana Seidel Menchi“ (Pisa) „Die Reformation in Italien“ am Freitag, den 10. Februar 2017, um 19.30 Uhr, im Gemeindehaus, Via Toscana 7.

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Jubiläumsjahr

Gottesdienste mit Liedern Luthers „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ Musik und Reformation – das gehört von Anfang an zusammen. Nicht nur Luthers Bibelübersetzung, sondern auch seine geistlichen Lieder haben das wiederentdeckte Evangelium in die Herzen und Köpfe der Menschen gebracht. Diesen Schatz wollen wir im Jubiläumsjahr neu entdecken, in dem wir Lieder Luthers im Gottesdienst singen, musikalische Interpretationen auf der Orgel hören und ihre Bedeutung in Predigten bedenken.

Am Sonntag Septuagesimae, den 12. Februar 2017, soll Luthers Tauflied „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ im Mittelpunkt des Gottesdienstes um 10.00 Uhr in der Christuskirche stehen.

Das Lied gehört in die Reihe der Katechismuslieder, mit denen Luther die Hauptstücke des christlichen Glaubens in Liedform zum Singen und Memorieren der Gemeinde dargeboten hat. In den sieben Strophen des Liedes erzählt Luther von der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer und erläutert die Bedeutung der Taufe für den Glauben.

In der zweiten Strophe des Liedes bringt Luther diese Intention des Liedes klar zum Ausdruck: „So hört und merket alle wohl, was Gott selbst Taufe nennet, und was ein Christe glauben soll, der sich zu ihm bekennt. Gott spricht und will, dass Wasser sei, doch nicht allein schlicht 62

Jubiläumsjahr Wasser, sein heiligs Wort ist auch dabei mit reichem Geist ohn Maßen: der ist allhier der Täufer“.

Es ist für uns eine große Freude, dass Professor Dr. Christoph Markschies in seiner Predigt Luthers Tauflied auslegen wird.

Professor Markschies ist seit vielen Jahren durch persönliche Begegnungen, Vorträge und Predigten eng mit unser Gemeinde verbunden. Er lehrt an der Theologischen Fakultät der HumboldtUniversität zu Berlin das Fach Ältere Kirchengeschichte (Patristik), ist Dekan des Johanniterordens und Vorsitzender der Theologischen Kammer der EKD. An diesem Wochenende wird Professor Markschies eine sehr besondere wissenschaftliche Auszeichnung zuteil: das Institutum Patristicum Augustinianum verleiht ihm die theologische Ehrendoktorwürde. Dazu gratulieren wir sehr herzlich und freuen uns von Herzen über dieses erfreuliche ökumenische Zeichen.

Pfarrer Dr. Kruse 63

Jubiläumsjahr

„Sag, was wahr ist“Die Aktualität Martin Luthers Ein Programm von und mit Friedrich Schorlemmer (Wittenberg) am 15. Februar 2017, 19.30 „Ein Glauben, der nicht ins Herz dringt, sondern nur bis zum Geldbeutel, ist eine Lästerei und äußere religiöse Bußleistungen bringen nichts, wenn der Mensch nicht ganz dabei ist und nicht sein ganzes Leben eine Umkehr ist“, stellt Friedrich Schorlemmer in einem Text fest, in dem er die Mitte von Luthers Wirken beschreibt.

Und weiter bringt Schorlemmer Luthers Anliegen in folgenden Worten auf den Punkt: „Der heilige Zorn erfasst diesen Bergmannssohn aus Eisleben. Er kämpft sich in nächtlichen und täglichen Zweifeln zu Gewissheiten durch und wagt es, als Einzelner der großen Macht- und 64

Jubiläumsjahr Prunkkirche zu Rom Paroli zu bieten, mit nichts anderem in der Hand als der Heiligen Schrift. Sie übermittelt ihm die Gewissheit, dass Christus es ist, der ihn umtreibt. Auf ihn setzt er alle seine Hoffnung und gewinnt Kraft zum Widerstehen, weil er im Leben und Sterben gewiss ist, dass er bei Christus aufgehoben sein wird.“ Martin Luther ist im Denken und Reden Friedrich Schorlemmers eine wichtige Bezugsgröße. Mit viel Einfühlungsvermögen, tiefen theologischen Kenntnissen und einem beeindruckenden Sprachvermögen bringt Schorlemmer mit seinen Vorträgen, Büchern und Essays die Person und Theologie Luthers wohlwollend, kritisch und konstruktiv einer breite Öffentlichkeit nahe.

Friedrich Schorlemmer lebt seit vielen Jahren in Wittenberg, wo er lange Zeit als Dozent am Evangelischen Predigerseminar, Prediger an der Schlosskirche und Studienleiter der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt tätig gewesen ist. Er ist evangelischer Theologe, Bürgerrechtler und gehört als Schriftsteller zu den führenden Intellektuellen in Deutschland.

Er war ein prominenter Protagonist der Opposition in der DDR. Auf dem Kirchentag 1983 in Wittenberg fand unter seiner Verantwortung die symbolische Umschmiedung eines Schwertes zu einer Pflugschar statt. Diese Aktion machte Schorlemmer international bekannt und wurde zu einem Hoffnungszeichen für die Friedensbewegung der DDR. In einem „Brief aus Wittenberg nach Rom“ wendet sich Schorlemmer in seinem im Sommer 2016 erschienenen Buch „Unsere Erde ist zu retten. Haltungen, die wir jetzt brauchen“ an Papst Franziskus mit einer ökumenischen Antwort auf die Enzyklika „Laudato si“.

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Gottesdienste

Gottesdienste und Musik in der Christuskirche Abkürzungen: P = Pfarrer, PK = Prädikant (KiGo = Kindergottesdienst, I = Gottesdienst in italienischer Sprache) 27. November 1. Advent

10.00 Uhr Familiengottesdienst zum 1.

Advent,

P. Dr. Kruse

mit anschließendem Adventslieder-Singen mit Lorenzo Macrì 4. Dezember

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst (KiGo mit anschließender Buchvorstellung)

P. Dr. Kruse

2. Advent

11. Dezember

10.00 Uhr Predigtgottesdienst (KiGo)

P. Dr. Kruse

3. Advent

16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana (I) 10.00 Uhr Familiengottesdienst mit Adventsliedern und dem Schmücken des Weihnachtsbaumes

P. Dr. Kruse

18. Dezember 4. Advent

P. Dr. Kruse

23.00 Uhr Christmette (I)

P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

P. Dr. Kruse

18.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum Jahresabschluss

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum Neuen Jahr

P. Dr. Kruse

Neujahr

8. Januar

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

P. Dr. Kruse

1. Sonntag nach Epiphanias

16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana (I)

P. Dr. Kruse

15. Januar

10.00 Uhr Predigtgottesdienst (KiGo)

P. Dr. Kruse

24. Dezember

15.30 Uhr Christvesper mit Krippenspiel

Heiligabend

17.00 Uhr Christvesper

25. Dezember Weihnachtsfest

31. Dezember Altjahresabend

1. Januar 2017

Zweiter Sonntag nach Epiphanias

18. Januar Einheitswoche

19. Januar Einheitswoche

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19.00 Uhr Ökumenische Vesper mit dem Collegium Germanicum et Hungaricum und der Kirchengemeinde Santa Maria dell'Anima 18.00 Uhr Veglia Ecumenica Diocesana presso la Parrocchia S. Ponziano, Via Franco Sacchetti

Liturgie: Rektor Brandmayr, Rektor Dartmann, P. Kruse Predigt: S.Em. Kardinal Koch

Gottesdienste 20. Januar Einheitswoche

18.00 Uhr Ökumenische Vesper in der Basilika San Paolo fuori le Mura

22. Januar

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

Dritter Sonntag nach Epiphanias

16.00 Uhr Ecumenical Service (Churches Together in Rome)

24. Januar

18.30 Uhr Ökumenische Vesper in der Kirche Santa Prisca, anschließend gemeinsames Abendessen mit der Parrocchia

Einheitswoche

25. Januar Einheitswoche

29. Januar

Predigt: P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse

P. Dr. Kruse

17.30 Uhr Ökumenische Vesper in der Basilica San Paolo fuori le Mura zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen 10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst (KiGo)

P. Dr. Kruse

Vierter Sonntag nach Epiphanias

5. Februar Letzter Sonntag nach Epiphanias

12. Februar

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst

Septuagesimae

Liturgie: P. Dr. Kruse Predigt:Prof. Dr.Dres.

Chr. Markschies

19. Februar

16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana (I) 10.00 Uhr Predigtgottesdienst

Sexagesimae 26. Februar

10.00 Uhr Predigtgottesdienst

P. Dr. Kruse

10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Chor-Workshop unter Leitung von H.H. Grube (KiGo) 10.00 Uhr Predigtgottesdienst (KiGo)

P. Dr. Kruse

P. Dr. Kruse PK Anna Belli

Estomihi

5. März Invokavit

12. März Reminiscere

19. März Okuli

26. März Laetare

16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana (I) 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst 11.30 Uhr Matinee-Vortrag von Professor Dr. Jens Schröter (Berlin) 10.00 Uhr Kantatengottesdienst „Tilge, Höchster, meine Sünden“ (J.S. Bach)

P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse Predigt: Prof. Dr. J. Schröter P. Dr. Kruse Predigt: Prof. Dr. N. Slenczka

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Kinder und Jugend

Wir treffen uns in der Regel einmal im Monat, sonntags um 10.00 Uhr in der Kirche. Nach dem ersten Lied ziehen die Kinder zum Kindergottesdienst in den Gemeindesaal. Alle Kinder sind herzlich eingeladen!

Wir singen, beten, spielen zusammen. Das KiGo-Team bereitet ein Thema oder eine Geschichte vor, um die es geht.

Lasst Euch überraschen!

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Sind Herzlich Ei

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4. Dezember

10.00 Uhr 1. Krippenspiel-Probe

11. Dezember

10.00 Uhr 2. Krippenspiel-Probe

18. Dezember

10.00 Uhr 10.00 Uhr Familiengottesdienst mit Adventsliedern und Schmücken des Weihnachtsbaumes; anschließend Generalprobe des Krippenspiels in der Kirche

24. Dezember

15.30 Uhr Christvesper mit Krippenspiel

15. Januar

10.00 Uhr Kindergottesdienst

5. Februar

10.00 Uhr Kindergottesdienst „Auf den Spuren Martin Luthers“

12. März

10.00 Uhr Kindergottesdienst 11.30 Uhr Lesung von Alexander Smoltczyk Euer Kindergottesdienstteam

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Kinderseite

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Jubiläumsjahr

„Wir lesen Luther“ „Acht Sermone D. Martin Luthers, von ihm gepredigt zu Wittenberg in der Fastenzeit“ (1522)

Mittwoch, 1. März 2017, 18.00-19.00 Uhr, Gemeindehaus, Via Toscana 7

Nach dem Reichstag zu Worms war Luther auf Anweisung seines Landesherren Kurfürst Friedrich dem Weisen entführt und auf der Wartburg versteckt worden. Während seiner Abwesenheit waren in Wittenberg eine Reihe von Reformen eingeführt worden, dabei war es im Frühjahr 1522 auch zu einem Bildersturm gekommen.

Luther beschäftigte die Entwicklung in Wittenberg sehr und kehrte Anfang März 1522 – gegen den ausdrücklichen Willen seines Kurfürsten – nach Wittenberg zurück. Am Sonntag Invokavit wandte er sich nach einjähriger Unterbrechung von der Kanzel der Stadtkirche aus erstmals wieder an die Wittenberger Gemeinde.

Seinem Verständnis von der Wirksamkeit des Wortes Gottes und seiner Aufgabe als „Evangelist“ entsprechend war dies der angemessene Ort, um wieder in den Wittenberger Reformdiskurs einzutreten.

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Jubiläumsjahr Vom Sonntag Invokavit an nahm Luther täglich in Predigten zu den in Wittenberg vorgenommenen Veränderungen Stellung. Von daher werden diese acht Predigten auch Invokavitpredigten genannt. Luther stand dabei vor der Aufgabe, nach „beiden Seiten“ hin nicht Anstoß zu erreigen und einen Weg zu finden, der sowohl die notwendigen und von ihm bejahten Reformen als auch eine Rücksichtnahme auf die Gewissen der Schwachen ermöglichte. Dieser „mittlere Weg“ Luthers war durch das Verhältnis von Glaube und Liebe bestimmt: „Merkt auf die beiden Stücke: 'müssen sein' und 'frei sein'. Denn was 'sein muss' ist das, was die Notwendigkeit fordert und unbeweglich bestehen muss, wie der Glaube; den lass ich mir nicht nehmen, sondern muss ihn allezeit in meinem Herzen haben und vor jedermann frei bekennen.

'Frei sein' aber ist das, worin ich Freiheit habe und es gebrauchen oder lassen kann, doch so, dass mein Bruder dabei den Nutzen habe und nicht ich. Nun macht mir nicht aus dem 'frei sein' ein 'muss sein', wir ihr's getan habt, damit ihr nicht vor denjenigen, die ihr durch eure lieblose Freiheit verleitet habt, Rechenschaft geben müsst.“ Diese Argumentation entspricht auch Luthers eigenes Reformverständnis: „Summa summarum: Predigen will ich's, sagen will ich's, schreiben will ich's. Aber zwingen mit Gewalt dringen will ich niemanden, denn der Glaube will willig, ungenötigt angenommen werden. Nehmt ein Beispiel an mir. Ich bin dem Ablass und allen Papisten entgegengetreten, aber mit keiner Gewalt; ich habe allein Gottes Wort getrieben, gepredigt und geschrieben, sonst hab ich nichts getan.“ Als nächsten Text in dieser Reihe lesen wir am 5. April 2017 Luthers Schrift „Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei“ (1523).

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Jubiläumsjahr

Chor-Workshop zu Luther-Liedern vom 3.-5. März 2017 Martin Luther hat das Kirchenlied nicht erfunden, aber er hat es neu entdeckt: als persönliches Glaubenszeugnis, als eine wichtige Weise der Verkündigung des Evangeliums und der Beteiligung der Gemeinde im Gottesdienst. Von ihm selber stammen 45 Lieder. Luther hat seine Lieder für den Gemeindegesang geschrieben. Ihre Texte sind klar, eingängig und merkbar, und die Melodien, von denen Luther einige selber komponiert hat, sind lebendig und lassen sich gut singen.

Luthers Lieder sind kleine Schätze des evangelischen Glaubens. Wer sie singt, lernt Martin Luther in seiner Frömmigkeit kennen und begegnet zugleich Texten, in denen Grundaussagen des christlichen Glaubens in der Form persönlicher Aneignung zum Ausdruck kommen.

Im Chor-Workshop wollen wir diese Schätze neu heben und einige Lieder Luthers in alten und neuen Bearbeitungen kennenlernen.

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Jubiläumsjahr Der Chor-Workshop findet vom 3.-5. März 2017 im Gemeindehaus, Via Toscana 7 statt und wir von dem Kirchenmusikdirektor HeinzHermann Grube aus Lübbecke/Westfalen geleitet.

Herr Grube studierte Kirchenmusik und Theologie in Düsseldorf, Wupperal und Heidelberg. Nach dem kirchenmusikalischem AExamen war er zunächst in Espelkamp tätig, bevor er 1992 zum Kantor und Organisten an der Lübbecker St. Andreas-Kirche berufen wurde Der Workshop beginnt am Freitagabend mit einem Chorauftakt von 19.30-21.30 Uhr. Am Sonnabend werden wir den ganzen Tag von 9.30-18.00 Uhr zusammen sein – mit Mittagessen im Gemeindesaal.

Am Sonntag treffen wir uns um 9.00 Uhr zur Probe und gestalten dann den Gottesdienst mit.

Die Teilnahme steht allen Interessierten innerhalb und außerhalb der Gemeinde offen.

Für die Planung des Mittagessens am Sonnabend ist es hilfreich, wenn Sie sich zum Chor-Workshop im Gemeindebüro (Tel. 06.4817519) anmelden.

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Jubiläumsjahr

Reformation für Kinder und Familien Buchvorstellung und Lesung von Alexander Smoltczyk Alexander Smoltczyk ist Journalist und Autor. Als Korrespondent des Spiegel berichtete er u.a. einige Jahre aus Rom und war in dieser Zeit auch Mitglied unserer Gemeinde. Das Buch „Vatikanistan. Eine Entdeckungsreise durch den kleinsten Staat der Welt“ legt von dieser Zeit ein eindrückliches und farbenprächtiges Bild ab.

Doch Alexander Smoltczyk verfügt ebenso über eine wunderbar andere Gabe: Er ist auch der Autor von zwei herrlich vergnüglichen und phantasievollen Kinderbüchern: „Päpste pupsen nicht“ und „Wer hat an der Uhr gedreht?“

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Jubiläumsjahr Der Titel „Päpste pupsen nicht“ (2013) klingt in manchen Ohren vielleicht ein wenig frech. Und doch ist es ein liebenswertes Buch, lebendig und humorvoll erzählt, voll mit Informationen über das Rom der Gegenwart und zugleich eine aufregende Geschichte, in die Smilla, fast elf Jahre alt und ihre beste Freundin Eloise verwickelt werden: Der Starenschwarm über der Stadt hat doch eben ein Herz gebildet; und jetzt ist er sogar ein Gesicht! Was hat das zu bedeuten? Klar, dass Smilla und Eloise unbedingt herausfinden müssen, wer da seine Finger im Spiel hat. Ein spannendes Abenteuer beginnt, auf dem die beiden Mädchen in Rom und im Vatikan eine Reihe von Merkwürdigkeiten entdecken und am Ende dem Papst einen großen Dienst tun.

Am Anfang des zweiten Buches „Wer hat an der Uhr gedreht?“ (2015) steht eine traurige elfjährige Greta, deren beste Freundin Smilla in eine weit entfernte Stadt gezogen ist. Doch sie hat Glück: Am ersten Schultag kommt Zola neu in ihre Klasse. Zola hat ein Geheimnis, das ziemlich unglaublich ist und niemand außer Greta wissen darf. Doch dann ist plötzlich Zolas Tagebuch verschwunden und eine aufregende Suche beginnt...

Zwei wunderbare Kinderbücher, die Lesevergnügen für die ganze Familie bieten. Wir freuen uns sehr, dass Alexander Smoltczyk seine beiden Bücher bei uns vorstellen wird und laden Kinder, Eltern, Großeltern und alle Lesefreudigen ein zu einer Lesung und Buchvorstellung von Alexander Smoltczyk am Sonntag, den 12. März 2017, um 11.30 Uhr in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

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Jubiläumsjahr

Vortragsreihe “1517-1817-2017” „Der Apostel Paulus und Martin Luther“ Alle großen Theologen der alten Kirche und des Mittelalters sind an Paulus Theologen geworden. Seine Briefe sind die ältesten Schriften des Neuen Testaments und seine Verkündigung ist vollmächtiger Ausdruck des christlichen Glaubens. In dieser Tradition steht auch Martin Luther, der als Professor für Biblische Theologie im intensiven und gründlichen Studium der paulinischen Briefe – insbesondere des Römerbriefs – die befreiende Botschaft von der Rechtfertigung des Menschen allein durch den Glauben wieder entdeckt und sie dann in den Mittelpunkt seiner Verkündigung und seines Wirkens gestellt hat. „Paulus und Luther“ - das Nachdenken über deren gegenseitiges Verhältnis führt in die Mitte der christlichen Theologie. In diesem Thema kreuzen sich historische und exegetische, spirituelle und ökumenische Perspektiven.

Wichtige Fragen und Aspekte sind: Wie hat Luther sein grundlegendes Verständnis der paulinischen Theologie gewonnen?

Hat Luther in seiner Paulusinterpretation den Apostel zutreffend verstanden? Welche ökumenische Bedeutung kommt Luthers Paulusauslegung zu und auf welche Weise können sich Christen der alle verbindenden Kraft der paulinischen Verkündigung für ihren Glauben heute vergewissern?

Es ist eine besondere Freude, dass Professor Dr. Jens Schröter, der seit vielen Jahren mit unserer Gemeinde freundschaftlich verbunden ist, am Sonntag, den 19. März 2017 zunächst in seiner Predigt im Gottesdienst auf die Bedeutung der neutestamentlichen Theologie für unseren Glauben eingehen wird und daran anschließend in einer 76

Jubiläumsjahr Matinee das Thema „Der Apostel Paulus und Martin Luther“ entfalten wird.

Professor Dr. Jens Schröter studierte Evangelische Theologie in Jena, Hamburg und Heidelberg. Nach der Promotion im Jahr 1992 habilitierte er sich 1996 für das Fach Neues Testament. Nach Lehrtätigkeiten in Hamburg und Leipzig wurde er 2008 auf den Lehrstuhl für Exegese und Theologie des Neuen Testaments an die Humboldt-Universität zu Berlin berufen.

Zu wichtigen Publikationen gehören u.a. die Bücher „Jesus und die Anfänge der Christologie“, „Jesus von Nazaret. Jude aus Galiläa – Retter der Welt“, „Nehmt – esst und trinkt.

Das Abendmahl verstehen und feiern“. In Vorbereitung ist ein theologischer Kommentar zum Römerbrief des Paulus.

Herzlich laden wir in der Veranstaltungsreihe „1517-1817-2017“ ein zum Vortrag von Professor Dr. Jens Schröter (Berlin) „Der Apostel Paulus und Martin Luther“ am Sonntag, den 19. März 2017, um 11.30 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70.

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Gemeindeleben

Gemeindepraktikum in Rom Tomke Hannemann stellt sich vor Liebe Gemeinde, Im März 2017 darf ich für vier Wochen Praktikantin in Ihrer Gemeinde sein. Mein Name ist Tomke Hannemann, ich bin 24 Jahre alt und komme aus Ostfriesland.

Mein Theologiestudium habe ich in Leipzig begonnen und setze es zurzeit in Halle (Saale) fort.

Dankbar blicke ich auf die Erfahrungen zurück, die ich während meines Auslandsjahres in Israel sammeln konnte: Ich habe ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem studiert und dort bereits einige Einblicke in das Leben einer deutschen lutherischen Auslandsgemeinde erhalten.

Nun bin ich gespannt, Sie - die Gemeinde in Rom - kennenzulernen.

Ich freue mich sehr auf alle Begegnungen, Gespräche und Erfahrungen, die mich in Ihrer Gemeinde erwarten!

Mit herzlichen Grüßen, Ihre Tomke Hannemann

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Jubiläumsjahr

Reformation und Musik Reformationskonzert in ökumenischem Geist Die Musik in diesem Konzert basiert auf zwei Texten, die für wichtige Ausdrucksformen evangelischer und römisch-katholischer Frömmigkeit stehen: Martin Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ und das mittelalterliche Gedicht „Stabat Mater“, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz über den Gekreuzigten besingt.

Im Reformationskonzert, zu dem wir Sie sehr herzlich am Sonnabend, den 25. März 2017, um 20.00 Uhr in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70, einladen, klingen beide Traditionen in Werken von Max Reger (1873-1916) und Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) zusammen und machen das Konzert zu einem ökumenischen Ereignis.

Zunächst wird Jörg Walter, AKirchenmusiker und Kantor der Kirchengemeinde Berlin-Frohnau, die Orgelfantasie von Max Reger „Ein feste Burg ist unser Gott“ (op.

27) spielen.

Das Lied gehört bis heute zu den bekanntesten Chorälen Luthers. Mit seinem Zuspruch der tröstenden Botschaft des Evangeliums bringt es das zentrale Anliegen Luthers zum Ausdruck und steht gleichsam symbolisch für Grundaussagen des evangelischen Glaubens.

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Jubiläumsjahr Max Regers Orgelfantasie lässt sich als kongeniale und furiose musikalische Interpretation von Luthers Lied verstehen. Jeden Vers des Liedes interpretiert Reger musikalisch. Innerhalb von drei Tagen hat er im Juni 1898 dieses großartige Werk der Orgelliteratur komponiert. Sein ehemaliger Klavier- und Orgellehrer schrieb über die Orgelfantasie: „Ich fühlte es deutlich: das waren Klänge von einer solchen ehernen Wucht, erhabenen Majestät und Weihe, wie sie seit den Tagen Johann Sebastian Bachs wohl nicht mehr von eines Sterblichen Geist ersonnen“.

Im zweiten Teil des Reformationskonzertes wird dann das Frohnauer Kammerorchester unter der Leitung seines Dirigenten Jörg Walter das „Stabat Mater“ für Sopran, Alt und Streicher von Giovanni Battista Pergolesi aufführen.

Es ist die letzte vollendete Komposition, die Pergolesi kurz vor seinem frühen Tod mit 26 Jahren fertig stellte. Die Musik berührt bis heute aufgrund ihrer tief empfundene Trauer Marias um ihren gekreuzigten Sohn.

Auch Johann Sebastian Bach war von dem Werk beeindruckt. Er arbeitete das „Stabat Mater“ zur Kantate „Tilge, Höchster, meine Sünden“ (BWV 1083) um, die im Gottesdienst am Sonntag Laetare, den 26. März 2017, um 10.00 Uhr aufgeführt werden wird.

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Jubiläumsjahr

Reformation und Musik Kantatengottesdienst Weit verbreitet ist bis heute die Meinung, dass in der evangelischen Frömmigkeit Maria kaum eine Bedeutung zukomme. Man habe Maria in der evangelische Kirche aus Liedern und Predigten gestrichen, um sich dadurch von der katholischen Marienfrömmigkeit zu unterscheiden.

Die evangelische Kirche hat die christliche Tradition zwar neu auf die Bibel als alleinigen Maßstab bezogen. Aber sie hat sich niemals aus der gemeinsamen christlichen Überlieferung gelöst. Sie hat zwar Jesus Christus allein ins Zentrum gerückt, aber sie hat der „Wolke der Zeugen“ (Hebräer 12,1) doch auch Gerechtigkeit widerfahren lassen, in der Maria eine besondere Stellung einnimmt. Deutlich wird dies zum Beispiel an Luthers Auslegung des Lobgesang der Maria und genauso an Bachs Kantate „Tilge, Höchster meine Sünden“.

Johann Sebastian Bach (1685-1750) war nie in Italien, aber er hat sich intensiv mit den musikalischen Werken italienischer Komponisten auseinandergesetzt. So führte er Werke Palestrinas auf und bearbeitete Konzerte Vivaldis. Giovanni Battista Pergolesis (1710-1736) „Stabat Mater“ lernte Bach in einer handschriftlichen Kopie kennen und ersetzte zwischen 1745 und 1747 den lateinischen Text durch eine deutsche Nachdichtung des 51. Psalms.

Dieser Psalm gehört zu den sogenannten sieben Bußpsalmen und beginnt mit den Worten: „Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.“

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Jubiläumsjahr Bach passte die Musik dem neuen Text an und nahm einige Änderungen vor, aber im Großen und Ganzen ließ er Pergolesis Musik unangetastet.

Im Gottesdienst am Sonntag, den 26. März 2017, werden Musiker und Solisten aus Berlin-Frohnau unter Leitung von Jörg Walter Bachs Passionskantate „Tilge, Höchster, meine Sünde“ singen.

In seiner Predigt wird Professor Dr. Notger Slenczka (Berlin) das Thema „Die Rolle von Maria und die Reformation“ weiter vertiefen.

So laden wir Sie herzlich ein zum Kantaten-Gottesdienst „Tilge, Höchster, meine Sünden“ eine Adaption von Pergolesis „Stabat Mater“ unter Leitung von Jörg Walter und Predigt von Professor Dr. Notger Slenczka 82

Gemeindeleben

Gemeindereise ins Heilige Land „Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat“ (Matthäus 28,6).

Diese Aufforderung, die der Engel am Ostermorgen zu den Frauen am Grab spricht, kann auch als ein Hinweis und eine Einladung verstanden werden, den Spuren Jesu im Heiligen Land zu folgen.

Nach biblischem Zeugnis ist es Gott selbst, der sich aus Liebe zu uns Menschen konkret „verortet“ hat. Er ist nicht im Himmel geblieben, sondern Menschen in ihrer konkreten alltäglichen Wirklichkeit begegnet, so dass Orte und Landschaften noch heute an diese Begegnungen mit Jesus erinnern und uns in besonderer Weise mit seinem Leben und seiner Botschaft in Berührung bringen, was nicht nur ein Bildungserlebnis ist, sondern auch zur Vertiefung des Glaubens führen kann.

So wollen wir auch in diesem Jahr als Gemeinde eine Reise ins Heilige Land machen und entsprechend damit Luther theologischen Anliegen, der ja immer von sich weg und auf Jesus Christus hingewiesen hat.

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Gemeindeleben Eine Reise ins Heilige Land ist ein vielschichtiges Geschehen. Neben den Orten, die für unseren Glauben mit biblischen Geschichten verbunden sind, wird es auch um die aktuellen politischen Entwicklungen, das Beziehungsgeflecht von Judentum, Christentum und Isalm, die verschiedenen Kulturen, Lebensstile und Gebräuche, Sehenswürdigkeiten, Landschaften und kulinarische Entdeckungen, Begegnungen und Gespräche und vieles mehr gehen.

Die ersten Tage werden wir im Lutherischen Hospiz in der Altstadt von Jerusalem wohnen und von dort aus diese beeindruckende Stadt erkunden. Etwas von der besonderen Faszination Jerusalems leuchtet in den Worten von Wolfgang Büscher auf, der in seinem Buch „Frühling in Jerusalem“ schreibt: „Der Abendhimmel goß sein Licht verschwenderisch aus.

Was steinweiß gewesen und steingrau, also alles hier, das errötete jetzt. Alles lag hingebreitet, Stadt und Welt, ein einziger Körper, alle Partien ausgebildet, die Täler und Hügel grandios beleuchtet, die Stadt, in ihre Mauer gegürtet, hart darunter die große Falte, das Kidrontal, drüben am Ölberg Gethsemane, der Garten der letzten Nacht vor der Passion, hinter dem Ölberg die Judäische Wüste.

Bis die Nacht kam, stand ich oben, dann stieg ich wieder hinab ins ewige Halbdunkel der Höhlen, Tunnel, Konvente, tagsüber im immerwährenden Schatten, nun schwach beleuchtet, und fragte mich, ob es wohl einen gab in ganz Jerusalem, einen einzigen, der von sich sagen durfte, er kenne seine Stadt.

Ich bezweifle es.“

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Gemeindeleben Nach den Tagen im quirligen Jerusalem werden wir dann mit dem Bus über Jericho und die Taufstelle Jesu am Jordan zum See Genezareth fahren. Wir werden zwei Nächte im Pilgerhospiz Tabgha unterkommen und von da aus die biblische Landschaft Galiläa und die vielen kleinen Orte entdecken, die mit dem Leben Jesu verbunden sind.

Wenn Sie Lust und Interesse an dieser Reise haben, dann sprechen Sie bitte Frau Christiane Bremer und Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse an.

Reise ins Heilige Land Wann?

7.-14. Juni 2017 Wo? Jerusalem und See Genezareth Kosten: ca. 1600,00 Euro (Flug, Unterkunft, Transfers und Verpflegung) Reiseleitung: Christiane Bremer und Pfarrer Dr. Kruse Anmeldung: bis zum 15. März 2017 über das Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519) 85

Ökumene

Meditation von Papst Franziskus am 20.

September 2016 beim Weltfriedensgebet in der Unterkirche der Basilika San Franceso Assisi Vor dem gekreuzigten Jesus ertönen auch für uns seine Worte: »Mich dürstet« (Joh 19,28). Der Durst ist mehr noch als der Hunger das äußerste Bedürfnis des Menschen, stellt aber auch sein größtes Elend dar. Betrachten wir so das Geheimnis des allerhöchsten Gottes, der aus Barmherzigkeit arm wurde unter den Menschen.

Wonach dürstet den Herrn? Gewiss nach Wasser, dem Grundelement für das Leben. Aber vor allem hat er Durst nach Liebe, einem Element, das für das Leben nicht minder wesentlich ist. Ihn dürstet danach, uns das lebendige Wasser seiner Liebe zu schenken, aber auch unsere Liebe zu erhalten. Der Prophet Jeremia hat dieses Gefallen Gottes an

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Ökumene unserer Liebe so ausgedrückt: »Ich denke an deine Jugendtreue, an die Liebe deiner Brautzeit« (Jer 2,2).

Der Prophet hat aber auch dem göttlichen Leiden Ausdruck verliehen, als der Mensch voll Undank die Liebe verlassen, als er – so scheint der Herr es auch heute zu sagen – »[mich] verlassen [hat], den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten« (V. 13). Es handelt sich um das Drama des „verstockten Herzens“, der unerwiderten Liebe.

Dieses Drama wiederholt sich im Evangelium, als der Mensch auf den Durst Jesu mit Essig, dem schlecht gewordenen Wein, antwortet. So beklagte auf prophetische Weise der Psalmist: »Für den Durst reichten sie mir Essig« (Ps 69,22). „Die Liebe wird nicht geliebt“: Nach einigen Erzählungen war dies die Wirklichkeit, die den heiligen Franz von Assisi aufwühlte. Aus Liebe zum leidenden Herrn schämte er sich nicht, zu weinen und mit lauter Stimme Weh zu klagen (vgl. Franziskus-Quellen, S. 620, Nr. 14).

Die gleiche Wirklichkeit muss uns am Herzen liegen, wenn wir den gekreuzigten Gott betrachten, den nach Liebe dürstet. Mutter Teresa von Kalkutta wollte, dass in den Kapellen jeder Gemeinschaft neben dem Gekreuzigten die Schrift angebracht wurde: „Mich dürstet“. Ihre Antwort bestand darin, den Durst Jesu am Kreuz nach Liebe durch den Dienst an den Ärmsten der Armen zu stillen. Der Durst des Herrn wird nämlich gestillt durch unsere mitleidende Liebe; er ist getröstet, wenn wir uns in seinem Namen über das Elend der anderen beugen.

Im Gericht wird er all jene „gesegnet“ nennen, die den Durstigen zu trinken gaben, die denen in Not konkret Liebe erwiesen haben: »Was

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Ökumene ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan « (Mt25,40).

Die Worte Jesu sind eine Anfrage an uns, sie verlangen danach, im Herzen aufgenommen und im Leben beantwortet zu werden. In seinem „Mich dürstet“ können wir die Stimme der Leidenden vernehmen, den versteckten Schrei der unschuldigen Kleinen, denen das Licht dieser Welt verwehrt wird, die innige Bitte der Armen und derer, die am meisten des Friedens bedürfen. Um Frieden flehen die Opfer der Kriege, welche die Völker mit Hass und die Erde mit Waffen verschmutzen; um Frieden flehen unsere Brüder und Schwestern, die unter der Drohung von Bombardierungen leben oder gezwungen sind, ihr Zuhause zu verlassen und aller Dinge beraubt ins Unbekannte zu ziehen.

Sie alle sind Brüder und Schwestern des Gekreuzigten, die Geringen seines Reiches, verwundete und ausgedorrte Glieder seines Fleisches.

Sie sind durstig. Doch oft wird ihnen wie Jesus der bittere Essig der Ablehnung gereicht. Wer hört ihnen zu? Wer kümmert sich darum, ihnen zu antworten? Zu oft begegnen sie dem betäubenden Schweigen der Gleichgültigkeit, dem Egoismus derer, die sich belästigt fühlen, der Kälte derer, die ihren Hilfeschrei mit jener Mühelosigkeit abstellen, mit der sie den Fernsehkanal umschalten.

Vor Christus dem Gekreuzigten, »Gottes Kraft und Gottes Weisheit« (1 Kor 1,24), sind wir Christen gerufen, das Geheimnis der nicht geliebten Liebe zu betrachten und Barmherzigkeit über die Welt auszugießen. Am Kreuz, dem Baum des Lebens, wurde das Böse in Gutes verwandelt; auch wir, Jünger des Gekreuzigten, sind gerufen, „Bäume des Lebens“ zu sein, welche die Verschmutzung der

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Ökumene Gleichgültigkeit absorbieren und der Welt den Sauerstoff der Liebe zurückgeben.

Aus der Seite Christi am Kreuz floss Wasser, Symbol des Heiligen Geistes, der Leben schenkt (vgl. Joh 19,34); so soll aus uns, seinen Gläubigen, das Mitleiden mit allen Durstigen von heute fließen.

Möge der Herr uns gewähren, wie Maria unter dem Kreuz mit ihm vereint und dem nahe zu sein, der leidet. Wenn wir uns denen nähern, die heute als Gekreuzigte leben, und die Kraft zu lieben vom gekreuzigten und auferstandenen Herrn beziehen, werden die Eintracht und die Gemeinschaft unter uns noch mehr wachsen. »Denn er ist unser Friede« (Eph 2,14), er ist gekommen, den Frieden zu verkünden den Nahen und den Fernen (vgl. V. 17).

Er bewahre uns alle in der Liebe und führe uns in die Einheit, zu der wir auf dem Weg sind, damit wir das werden, was er will: »eins« (Joh 17,21). © Libreria Editrice Vaticana

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Ökumene

Meditation von Papst Franziskus am 20.

September 2016 beim Weltfriedensgebet in Assisi Wir Männer und Frauen verschiedener Religionen sind als Pilger in der Stadt des heiligen Franziskus zusammengekommen. Hier versammelten sich 1986 – vor dreißig Jahren – auf Einladung von Papst Johannes Paul II. Religionsvertreter aus der ganzen Welt, um zum ersten Mal auf eine sehr intensive und feierliche Weise die unlösbare Verbindung zwischen dem hohen Gut des Friedens und einer echten religiösen Einstellung deutlich zu machen.

Seit jenem historischen Ereignis hat sich ein langer Pilgerzug in Gang gesetzt, der viele Städte auf der Welt berührt und so zahlreiche Glaubende in den Dialog und das Gebet für den Frieden einbezogen hat. Er hat vereint ohne zu vermischen, indem er feste interreligiöse Freundschaften gestiftet und Unterstützung zur Beilegung nicht weniger Konflikte gewährt hat. Das ist der Geist, der uns beseelt: die 90

Ökumene Begegnung im Dialog zu verwirklichen und uns jeder Form von Gewalt und jedem Missbrauch der Religion zur Rechtfertigung von Krieg und Terrorismus zu widersetzen. Und doch sind in den vergangenen Jahren immer noch viele Völker schmerzlich vom Krieg in Mitleidenschaft gezogen worden. Man hat nicht immer verstanden, dass der Krieg die Welt nur verschlechtert und ein Erbe des Leids und des Hasses hinterlässt. Mit dem Krieg sind alle Verlierer, auch die Sieger.

Wir haben uns im Gebet an Gott gewandt, dass er der Welt den Frieden gebe. Wir erkennen die Notwendigkeit, beständig für den Frieden zu beten; denn das Gebet schützt die Welt und macht sie hell.

Der Friede ist der Name Gottes. Wer den Namen Gottes anruft, um den Terrorismus, die Gewalt und den Krieg zu rechtfertigen, beschreitet nicht den Weg des Herrn: Der Krieg im Namen der Religion wird zu einem Krieg gegen die Religion selbst. Mit fester Überzeugung bekräftigen wir daher, dass die Gewalt und der Terrorismus dem wahren religiösen Empfinden widerstreiten.

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Ökumene Wir haben auf die Stimme der Armen, der Kinder und der jungen Generationen gehört, auf die der Frauen und so vieler Brüder und Schwestern, die unter dem Krieg leiden. Mit ihnen rufen wir aus voller Kraft: Nein zum Krieg!

Der schmerzvolle Schrei so vieler Unschuldiger bleibe nicht ungehört!

Wir flehen zu den Verantwortlichen der Nationen, dass sie die Beweggründe für die Kriege entschärfen: die Gier nach Macht und nach Geld, die Begierde derer, die mit Waffen handeln, die Eigeninteressen, die Vergeltungssucht für Vergangenes. Möge der konkrete Einsatz, die zugrunde liegenden Ursachen der Konflikte zu beseitigen, erhöht werden: die Situationen der Armut, der Ungerechtigkeit und der Ungleichheit, die Ausbeutung und die Geringschätzung des menschlichen Lebens.

Möge endlich eine neue Zeit anbrechen, in der die globalisierte Welt eine Familie von Völkern wird. Möge sich die Verantwortung konkretisieren, einen wahren Frieden aufzubauen, der auf die echten Bedürfnisse der Menschen und Völker achtet, der den Konflikten mit der Zusammenarbeit zuvorkommt, der den Hass besiegt und die Schranken mit der Begegnung und dem Dialog überwindet.

Nichts ist verloren, wenn man wirklich den Dialog praktiziert. Nichts ist unmöglich, wenn wir uns im Gebet an Gott wenden. Alle können „Handwerker“ des Friedens sein. Von Assisi aus erneuern wir voller Überzeugung unser Vorhaben, dies zu sein, mit Gottes Hilfe und gemeinsam mit allen Männern und Frauen guten Willens. © Libreria Editrice Vaticana

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Ökumene

Ökumenische Pilgerreise ins Heilige Land Vom 16.-22. Oktober 2016 waren erstmals achtzehn Bischöfe und Bischöfinnen der evangelischen und der römisch-katholischen Kirchen in Deutschland gemeinsam auf einer ökumenischen Pilgerreise im Heiligen Land unterwegs. Gemeinsame Gebete, Bibelarbeiten und Gottesdienste gehörten genauso zum Programm wie Begegnungen mit Christen, der interreligiöse Dialog und ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sowie politische Gespräche.

Die Pilgerreise verstand sich als gemeinsamer Auftakt zu dem zwischen beiden Kirchen verabredeten Christusfest. Auf den Spuren Jesu führte die Reise die Bischöfe an die gemeinsamen christlichen Ursprungsorte und brachte so die Verbundenheit im Glauben zum Ausdruck.

Auf die besondere Bedeutung der gemeinsamen Erfahrungen im Heiligen Land für das Reformationsgedenken im Jahr 2017 macht die Gemeinsame Botschaft aufmerksam, die der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx am Ende der Reise vorstellten. In dem sehr ermutigenden und schönen Text heißt es:

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Ökumene „Unser gemeinsamer Pilgerweg an die Quellen des Glaubens hat uns neu entdecken lassen, was im Zentrum unseres gemeinsamen Glaubens steht: Christus! Im gemeinsamen Unterwegsssein, im Gespräch miteinander und den geistlichen Impulsen füreinander haben wir gelernt, mit den Ohren des anderen zu hören und ihn in seinem Glauben mit dem Herzen zu verstehen.

Als Christusfest wollen wir das kommende Jahr der Erinnerung an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren ökumenisch feiern. So haben wir uns als Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz und Vertreterinnen und Vertreter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland ins Heilige Jahr auf den Weg gemacht, um die Ursprungsorte unseres gemeinsamen christlichen Glaubens aufzusuchen.

Anders als in den Jahrhundertfeiern zuvor soll nicht konfessionelle Abgrenzung, sondern die gemeinsame Verantwortung für unseren Glauben unterstrichen werden. Die Reformation wollte weder eine neue Kirche gründen noch die alte spalten. Sie wollte vielmehr die Kirche Jesu Christi an Haupt und Gliedern erneuern. Im Kern der Reformation steht deshalb eine Absicht, die hinter jeder Kirchenreform stehen muss: Die Rückbesinnung auf Jesus Christus als Gottes Mensch gewordenes Wort und auf sein Evangelium. Das bildet auch den Kern des Reformationsjubiläums 2017.

Und das bringen wir mit unserer Pilgerreise hier im Heiligen Land zum Ausdruck; wir haben uns auf die Spuren von Gottes Heilsgeschichte mit den Menschen begeben, wie sie uns in Jesus von Nazareth begegnen.

Wir stellen uns bewusst in die lange Tradition der Christinnen und Christen aller Konfessionen, die friedlich ins Heilige Land kamen und kommen, um dort etwas zu spüren von der Gegenwart Gottes und um seinen Frieden bitten...“

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Ökumene

Predigt von Pfarrer Martin Junge, Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes in Lund am 31. Oktober 2016 Liebe Schwestern und Brüder in Christus, seit Jahrhunderten lesen wir, Generation für Generation, diesen Evangelientext, der uns Jesus als den wahren Weinstock vorstellt. Aber anstatt den Text als Ermutigung zur Einheit zu lesen, haben wir uns auf die Reben konzentriert, die vom Weinstock weggenommen werden, weil sie keine Frucht bringen. So haben wir einander wahrgenommen: als Reben, die von Christus, dem wahren Weinstock, getrennt sind.

Schon in jenen Zeiten aber, als ein gemeinsames Reformationsgedenken wie das heutige noch unvorstellbar war, gab es Frauen und Männer, die zusammenkamen, um für die Einheit zu beten oder ökumenische Gemeinschaften zu gründen. Theologen und Theologinnen nahmen bereits damals den Dialog auf in dem Bestreben, Unterschiede in Lehre und Theologie zu überwinden. Viele stellten sich gemeinsam in den Dienst für Arme und Unterdrückte.

Ja, manche erlitten gar um des Evangeliums willen das Martyrium.

Für diese mutigen Prophetinnen und Propheten bin ich zutiefst dankbar. Ihr Miteinander im Leben und im Zeugnis lehrte sie, sich gegenseitig nicht mehr als voneinander getrennte Reben

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Ökumene wahrzunehmen, sondern vielmehr als Reben die im Weinstock Christus vereint sind.

Ja, mehr noch: sie begannen Christus in ihrer Mitte wahrzunehmen und sich dessen bewusst zu werden, dass er sogar in jenen Phasen der Geschichte weiter zu uns sprach, als der Dialog zwischen uns unterbrochen war. Jesus hat uns keinen Moment lang vergessen, selbst als wir ihn anscheinend vergessen hatten und uns verloren in Gewalt und in Taten, die von Hass bestimmt waren.

Indem wir also Jesus unter uns wahrnehmen, beginnen wir auch, einander in einem neuen Licht zu betrachten. Uns wird bewusst, dass uns viel mehr eint, als uns trennt. Wir sind Reben an demselben Weinstock. Wir sind eins in der Taufe. Darum feiern wir dieses Gemeinsame Reformationsgedenken: um neu zu entdecken, wer wir in Christus eigentlich sind.

Die Offenbarung dieser Einheit in Jesus Christus steht jedoch in krassem Gegensatz zur Wirklichkeit der Zersplitterung, die die Kirche, den Leib Christi, prägt. Die Vision von einer in Jesus Christus begründeten Gemeinschaft, mit all ihrer Schönheit und der Hoffnung, die sie in uns weckt, bedeutet auch, dass wir noch schmerzlicher leiden an den Wunden unserer Gebrochenheit. Was niemals hätte zerbrochen werden dürfen, wurde zerbrochen: die Einheit des Leibes Christi. Wir haben verloren, was uns geschenkt ist.

Wie können wir also heute genauso mutig und hoffnungsvoll vorangehen, wie es diejenigen taten, die diesen ökumenischen Pilgerweg zur Einheit vor uns beschritten haben? Wie richten wir unsere Schritte auf eine Zukunft in Gemeinschaft aus, in die Gott uns ruft? Wie können wir heil werden, damit wir endlich das werden, was wir in Christus bereits sind: Reben an einem Weinstock?

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Ökumene Von dem lateinamerikanischen Denker Eduardo Galeano stammt das Wort: „Die Geschichte ist eine Prophetin mit rückwärtsgewandtem Blick; aus dem, was war, und gegen das, was war, kündet sie das Kommende.“ Ich schlage vor, dass wir ab heute diesen Schlüssel anwenden, wenn wir das Gleichnis vom wahren Weinstock lesen. Möge sie für uns die hoffnungsvolle und prophetische Ankündigung der festen Verbindung zwischen dem Weinstock und seinen Reben sein, die Früchte der Heilung und des Lebens in Fülle tragen. Möge dies der Geist sein, in dem wir an diesen historischen Moment herangehen, wo wir uns als katholische und lutherische Christinnen und Christen verpflichten, uns abzuwenden von einer von Konflikt und Spaltung überschatteten Vergangenheit um den Weg der Gemeinschaft zu gehen.

Ohne Zweifel ist dies ein verheißungsvoller, aber auch ein anspruchsvoller Weg. Er vollzieht sich in einer von großer Zersplitterung geprägten und konfliktbeladenen Zeit. Massive Abgrenzungsbewegungen entfremden Einzelne und Gruppen, so dass sie nicht mehr in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren. Der Weg aber, auf den wir gerufen sind, wird sich auf noch intensivere Dialoge stützen müssen. Die Darstellung unserer jeweiligen Identität und der Identität unseres Gegenübers unterstreicht in der Regel unsere Unterschiede und hebt sie hervor. Unsere Erinnerungen sind häufig geprägt von Leid und Konflikt.

In dem Bewusstsein aller dieser zentrifugalen Kräfte, die immer die Gefahr bergen, uns voneinander zu trennen, ermutige ich uns dazu, auf die Zentripetalkraft der Taufe zu vertrauen. Die befreiende Gnade der Taufe ist ein Geschenk Gottes, das uns zusammenruft und uns eint!

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Ökumene Die Taufe ist die prophetische Ankündigung von Heilung und Einheit inmitten unserer geschundenen Welt und wird damit zum Geschenk der Hoffnung für die Menschheit, die ein Leben in Frieden mit Gerechtigkeit und in versöhnter Verschiedenheit ersehnt.

Welch tiefes Geheimnis: Das Schreien von Völkern und Einzelnen, deren Leben von Gewalt und Unterdrückung geprägt ist, klingt zusammen mit dem, was Gott uns fortwährend zuflüstert durch Jesus Christus, den wahren Weinstock, in dem wir eins sind. Bleiben wir an diesem Weinstock, dann tragen wir die Früchte des Friedens, der Gerechtigkeit und Versöhnung, der Barmherzigkeit und Solidarität.

Gehen wir also voran auf diesem Weg, antworten wir im Glauben auf den Ruf Gottes und antworten wir damit auch auf die Schreie um Hilfe, auf den Durst und den Hunger einer verwundeten und gebrochenen Menschheit.

Und sollte Gott uns morgen mit Steinen in den Händen antreffen, wie jene Steine, die wir früher hielten, so mögen sie nicht dazu gedacht sein, sie auf einander zu werfen. Wer könnte jetzt noch den ersten Stein werfen, nachdem wir erkannt haben, was unsere Identität in Christus ausmacht?

Mögen diese Steine genauso wenig dazu verwendet werden, Mauern der Trennung oder der Ausgrenzung zu bauen. Wie könnten wir so handeln, wenn Jesus Christus uns dazu beruft, Botschafterinnen und Botschafter der Versöhnung zu sein?

Möge Gott uns also dabei antreffen, dass wir Brücken bauen, damit wir einander näher kommen, Häuser, in denen wir zusammenkommen, und Tische – ja, Tische – an denen wir Brot und Wein, die Gegenwart Christi, miteinander teilen können. Christus, der uns keinen Moment lang verlassen hat und uns ruft, in ihm zu bleiben, damit die Welt glaubt.“ 98

Ökumene

Predigt von Papst Franziskus am 31. Oktober 2016 in Lund » Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch « (Joh 15,4). Diese Worte, die Jesus im Rahmen des Letzten Abendmahls gesprochen hat, geben uns die Möglichkeit, uns an Christi Herz zu schmiegen kurz vor seiner endgültigen Hingabe am Kreuz. Wir können hören, wie sein Herz in Liebe zu uns pocht, und seinen sehnlichen Wunsch spüren, dass alle, die an ihn glauben, eins seien. Er sagt uns, dass er der wahre Weinstock ist und wir die Reben und dass wir, wenn wir Frucht bringen wollen, genauso mit ihm vereint sein müssen, wie er mit dem Vater vereint ist.

Bei diesem Gebetstreffen hier in Lund wollen wir unseren gemeinsamen Wunsch zum Ausdruck bringen, mit ihm vereint zu bleiben, um das Leben zu haben. Wir bitten ihn: „Herr, hilf uns mit deiner Gnade, damit wir enger mit dir verbunden sind, um gemeinsam Glaube, Hoffnung und Liebe wirkungsvoller zu bezeugen.“ Es ist auch ein Moment, Gott zu danken für die Anstrengungen vieler unserer Brüder und Schwestern verschiedener kirchlicher Gemeinschaften, die 99

Ökumene sich mit der Spaltung nicht abgefunden, sondern die Hoffnung auf die Versöhnung aller, die an den einen Herrn glauben, lebendig erhalten haben.

Wir Katholiken und Lutheraner haben begonnen, auf dem Weg der Versöhnung voranzugehen. Jetzt haben wir im Rahmen des gemeinsamen Gedenkens der Reformation von 1517 eine neue Chance, einen gemeinsamen Weg aufzunehmen, der sich in den letzten 50 Jahren im ökumenischen Dialog zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Katholischen Kirche gebildet hat.

Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurden. Wir haben die Gelegenheit, einen entscheidenden Moment unserer Geschichte wiedergutzumachen, indem wir Kontroversen und Missverständnisse überwinden, die oft verhindert haben, dass wir einander verstehen konnten.

Jesus sagt uns, dass der Vater der Winzer ist (vgl. Joh 14,1), der den Weinstock pflegt und beschneidet, damit er mehr Frucht bringt (vgl.

V. 2). Der Vater ist ständig um unsere Beziehung zu Jesus besorgt, um zu sehen, ob wir wirklich mit ihm eng verbunden sind (vgl. V. 4). Er schaut auf uns, und sein liebevoller Blick ermutigt uns, unsere Vergangenheit aufzuarbeiten und in der Gegenwart dafür zu arbeiten, dass jene Zukunft der Einheit, die er so ersehnt, Wirklichkeit wird.

Auch wir müssen liebevoll und ehrlich unsere Vergangenheit betrachten, Fehler eingestehen und um Vergebung bitten. Allein Gott ist der Richter. Mit der gleichen Ehrlichkeit und Liebe muss man zugeben, dass unsere Spaltung von dem ursprünglichen Empfinden des Gottesvolkes, das sich von Natur aus nach Einheit sehnt, 100

Ökumene weggeführt hat und in der Geschichte mehr durch Vertreter weltlicher Macht aufrecht erhalten wurde, als durch den Willen des gläubigen Volkes, das immer und überall der sicheren und liebevoll-sanften Führung durch seinen Guten Hirten bedarf.

Allerdings gab es auf beiden Seiten den ehrlichen Willen, den wahren Glauben zu bekennen und zu verteidigen, doch wir sind uns auch bewusst, dass wir uns in uns selbst verschanzt haben aus Furcht oder Vorurteilen gegenüber dem Glauben, den die anderen mit einer anderen Akzentuierung und in einer anderen Sprache bekennen.

Papst Johannes Paul II. sagte: Es » kann uns nicht die Absicht leiten, uns zu Richtern der Geschichte aufzuwerfen, sondern das Ziel darf einzig sein, besser zu erkennen und damit wahrheitsfähiger zu werden « (Botschaft an Kardinal Johannes Willebrands, Präsident des Sekretariats für die Einheit der Christen, 31. Oktober 1983).

Gott ist der Eigentümer des Weinbergs und er pflegt und schützt ihn mit unermesslicher Liebe. Lassen wir uns durch den Blick Gottes innerlich anrühren – das Einzige, was er sich wünscht, ist, dass wir als lebendige Weinreben mit seinem Sohn Jesus verbunden bleiben.

Mit dieser neuen Sicht der Vergangenheit beanspruchen wir nicht, eine undurchführbare Korrektur dessen zu verwirklichen, was geschehen ist, sondern wir beabsichtigen » diese Geschichte anders zu erzählen « (Lutherisch / Römisch-katholische Kommission für die Einheit, Vom Konflikt zur Gemeinschaft, 16 [Leipzig / Paderborn, 2013]).

Jesus erinnert uns: » Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen « (Joh 15,5). Er ist es, der uns unterstützt und uns ermutigt, die Wege zu suchen, damit die Einheit eine immer sichtbarere Wirklichkeit 101

Ökumene wird. Zweifellos ist die Trennung eine ungeheure Quelle von Leiden und Missverständnissen gewesen, doch sie hat uns auch zu der ehrlichen Einsicht geführt, dass wir getrennt von Ihm nichts vollbringen können, und uns zugleich die Möglichkeit gegeben, einige Aspekte unseres Glaubens besser zu verstehen.

Dankbar erkennen wir an, dass die Reformation dazu beigetragen hat, die Heilige Schrift mehr ins Zentrum des Lebens der Kirche zu stellen. Durch das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes in der Schrift hat der Dialog zwischen der Katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund, dessen fünfzigjähriges Bestehen wir feiern, wichtige Schritte zurückgelegt. Bitten wir den Herrn, dass sein Wort uns zusammenhalte, denn es ist ein Quell von Nahrung und Leben; ohne seine Inspiration können wir nichts vollbringen.

Die geistliche Erfahrung Martin Luthers hinterfragt uns und erinnert uns daran, dass wir ohne Gott nichts vollbringen können. „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ – das ist die Frage, die Luther ständig umtrieb. Tatsächlich ist die Frage nach der rechten Gottesbeziehung die entscheidende Frage des Lebens. Bekanntlich begegnete Luther diesem barmherzigen Gott in der Frohen Botschaft vom menschgewordenen, gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus.

Mit dem Grundsatz „Allein aus Gnade“ werden wir daran erinnert, dass Gott immer die Initiative ergreift und jeder menschlichen Antwort zuvorkommt, und zugleich, dass er versucht, diese Antwort auszulösen. Daher bringt die Rechtfertigungslehre das Wesen des menschlichen Daseins vor Gott zum Ausdruck.

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Ökumene Jesus tritt als Mittler für uns beim Vater ein und bittet ihn um die Einheit seiner Jünger, » damit die Welt glaubt « (Joh 17,21). Das ist es, was uns Kraft gibt und uns bewegt, uns Jesus anzuschließen, um den Vater nachdrücklich zu bitten: „Gewähre uns das Geschenk der Einheit, damit die Welt an die Macht deiner Barmherzigkeit glaubt.“ Das ist das Zeugnis, das die Welt von uns erwartet. Wir werden als Christen in dem Maße ein glaubwürdiges Zeugnis der Barmherzigkeit sein, in dem Vergebung, Erneuerung und Versöhnung unter uns eine tägliche Erfahrung ist. Gemeinsam können wir auf konkrete Weise und voll Freude die Barmherzigkeit Gottes verkünden und offenbaren, indem wir die Würde eines jeden Menschen verteidigen und ihr dienen. Ohne diesen Dienst an der Welt und in der Welt ist der christliche Glaube unvollständig.

Als Lutheraner und Katholiken beten wir gemeinsam in dieser Kathedrale und sind uns bewusst, dass wir getrennt von Gott nichts vollbringen können. Wir erbitten seine Hilfe, damit wir lebendige, mit ihm verbundene Glieder sind, immer seiner Gnade bedürftig, um gemeinsam sein Wort in die Welt zu tragen – in diese Welt, die seiner zärtlichen Liebe und seiner Barmherzigkeit so sehr bedarf. © Libreria Editrice Vaticana

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Ökumene

Gemeinsame Erklärung anlässlich des gemeinsamen katholisch-lutherischen Reformationsgedenkens in Lund am 31. Oktober 2016 »Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt« (Joh 15,4).

Mit dankbaren Herzen Mit dieser Gemeinsamen Erklärung bringen wir Gott unsere frohe Dankbarkeit für diesen Augenblick des gemeinsamen Gebets in der Kathedrale von Lund zum Ausdruck und beginnen damit das Gedenken an 500 Jahre Reformation. 50 Jahre ununterbrochener und fruchtbarer ökumenischer Dialog zwischen Katholiken und Lutheranern haben uns geholfen, viele Unterschiede zu überwinden, 104

Ökumene und haben unser gegenseitiges Verständnis und Vertrauen vertieft.

Gleichzeitig sind wir einander durch gemeinsame Dienste an unseren Mitmenschen, oft in Situationen von Leid und Verfolgung, nähergekommen. Durch Dialog und gemeinsames Zeugnis sind wir nicht länger Fremde. Vielmehr haben wir gelernt, dass das uns Verbindende größer ist als das Trennende.

Vom Konflikt zur Gemeinschaft Während wir eine tiefe Dankbarkeit empfinden für die geistlichen und theologischen Gaben, die wir durch die Reformation empfangen haben, bekennen und beklagen wir vor Christus zugleich, dass Lutheraner und Katholiken die sichtbare Einheit der Kirche verwundet haben.

Theologische Unterschiede wurden von Vorurteilen und Konflikten begleitet und Religion wurde für politische Ziele instrumentalisiert.

Unser gemeinsamer Glaube an Jesus Christus und unsere Taufe verlangen von uns eine tägliche Umkehr, durch die wir die historischen Meinungsverschiedenheiten und Konflikte, die den Dienst der Versöhnung behindern, ablegen.

Während die Vergangenheit nicht verändert werden kann, kann das, woran man sich erinnert und wie man sich erinnert, verwandelt werden. Wir beten um die Heilung unserer Wunden und Erinnerungen, die den Blick aufeinander verdunkeln. Nachdrücklich lehnen wir allen vergangenen und gegenwärtigen Hass und alle Gewalt ab, besonders jene im Namen der Religion. Wir hören heute Gottes Gebot, jeden Konflikt beizulegen. Wir erkennen, dass wir durch Gnade befreit sind, uns zur Gemeinschaft hin zu begeben, zu der Gott uns beständig ruft.

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Ökumene Unsere Verpflichtung zum gemeinsamen Zeugnis Da wir diese Begebenheiten der Geschichte, die uns belasten, hinter uns lassen, verpflichten wir uns, gemeinsam Gottes barmherzige Gnade zu bezeugen, die im gekreuzigten und auferstandenen Christus sichtbar geworden ist. Im Bewusstsein, dass die Art und Weise, wie wir miteinander in Beziehung treten, unser Zeugnis für das Evangelium prägt, verpflichten wir uns selbst, in der Gemeinschaft, die in der Taufe wurzelt, weiter zu wachsen, indem wir uns bemühen, die verbleibenden Hindernisse zu beseitigen, die uns davon abhalten, die volle Einheit zu erlangen. Christus will, dass wir eins sind, damit die Welt glaubt (vgl. Joh 17,21).

Viele Mitglieder unserer Gemeinschaften sehnen sich danach, die Eucharistie in einem Mahl zu empfangen als konkreten Ausdruck der vollen Einheit. Wir erfahren den Schmerz all derer, die ihr ganzes Leben teilen, aber Gottes erlösende Gegenwart im eucharistischen Mahl nicht teilen können. Wir erkennen unsere gemeinsame pastorale Verantwortung, dem geistlichen Hunger und Durst unserer Menschen, eins zu sein in Christus, zu begegnen. Wir sehnen uns danach, dass diese Wunde im Leib Christi geheilt wird. Dies ist das Ziel unserer ökumenischen Bemühungen. Wir wünschen, dass sie voranschreiten, auch indem wir unseren Einsatz im theologischen Dialog erneuern.

Wir beten zu Gott, dass Katholiken und Lutheraner fähig sein werden, gemeinsam das Evangelium Jesu Christi zu bezeugen, indem sie die Menschheit einladen, die gute Nachricht von Gottes Heilshandeln zu hören und zu empfangen. Wir bitten Gott um Eingebung, Ermutigung und Kraft, damit wir zusammenstehen können im Dienst und so für die Würde und die Rechte des Menschen, besonders der Armen, eintreten, für die Gerechtigkeit arbeiten und alle Formen von Gewalt 106

Ökumene zurückweisen. Gott fordert uns auf, all denen nahe zu sein, die sich nach Würde, Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung sehnen.

In besonderer Weise erheben wir heute unsere Stimme für ein Ende der Gewalt und des Extremismus, die so viele Länder und Gemeinschaften sowie unzählige Schwestern und Brüder in Christus betreffen. Wir bitten dringend, dass Lutheraner und Katholiken zusammenarbeiten, um den Fremden aufzunehmen, denen zu Hilfe zu kommen, die wegen Krieg und Verfolgung gezwungen waren zu fliehen, und die Rechte der Flüchtlinge und der Asylsuchenden zu verteidigen.

Mehr als je zuvor stellen wir fest, dass unser gemeinsamer Dienst in dieser Welt sich auf Gottes Schöpfung erstrecken muss, die durch Ausbeutung und die Auswirkungen einer unersättlichen Gier in Mitleidenschaft gezogen wird. Wir anerkennen das Recht der zukünftigen Generationen, sich an Gottes Erde in all ihrem Reichtum und all ihrer Schönheit zu erfreuen. Wir bitten um einen Wandel der Herzen und der Sinne, der uns zu einer liebevollen und verantwortlichen Art und Weise der Sorge für die Schöpfung führt.

Eins in Christus Bei diesem glücklichen Anlass bekunden wir unsere Dankbarkeit gegenüber den Brüdern und Schwestern, die die verschiedenen christlichen Weltgemeinschaften und -vereinigungen vertreten, die anwesend sind und sich im Gebet mit uns verbinden. Wenn wir uns wieder verpflichten, uns vom Konflikt zur Gemeinschaft zu bewegen, tun wir das als Teil des einen Leibes Christi, in den wir alle durch die Taufe eingegliedert worden sind. Wir fordern unsere ökumenischen Partner auf, uns an unsere Verpflichtungen zu erinnern und uns zu ermutigen. Wir bitten sie, weiter für uns zu beten, mit uns zu gehen 107

Ökumene und uns dabei zu unterstützen, unser durchbetetes Engagement, das wir täglich zu erkennen geben, lebendig werden zu lassen.

Aufruf an Katholiken und Lutheraner weltweit Wir wenden uns an alle lutherischen und katholischen Gemeinden und Gemeinschaften, unerschrocken und schöpferisch, freudig und hoffnungsvoll bezüglich ihres Vorsatzes zu sein, die große Reise, die vor uns liegt, fortzusetzen. Mehr als die Konflikte der Vergangenheit wird Gottes Gabe der Einheit unter uns die Zusammenarbeit leiten und unsere Solidarität vertiefen. Indem wir uns im Glauben an Christus näher kommen, indem wir miteinander beten, indem wir aufeinander hören und Christi Liebe in unseren Beziehungen leben, öffnen wir uns, Katholiken und Lutheraner, der Macht des Dreieinen Gottes. In Christus verwurzelt und ihn bezeugend erneuen wir unsere Entscheidung, treue Boten von Gottes grenzenloser Liebe für die ganze Menschheit zu sein.

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Ökumene

Eindrücke aus Lund – Theodor Dieter Professor Dr. Theodor Dieter ist Direktor des Instituts für Ökumenische Forschung des Lutherischen Weltbundes in Straßburg und hat intensiv sowohl am Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ als auch am gemeinsamen Gebet von Lund mitgearbeitet. In diesem Artikel, den er für unseren Gemeindebrief verfasst hat, schildert er seine Eindrücke und deutet das, was er in Lund erlebt hat.

Wenn ich an den ökumenischen Gottesdienst in Lund am 31. Oktober 2016 zurückdenke, kann ich nur staunen und immer wieder nur staunen, voller Freude staunen. Man muss sich das klarmachen: 1521 hat Papst Leo X. Martin Luther mit dem Bann aus der Kirche ausgeschlossen, 495 Jahre später reist sein Nachfolger, Papst Franziskus, nach Schweden, um dort gemeinsam mit den evangelischen Christinnen und Christen der Reformation zu gedenken.

Und nicht nur das: In der Gegenwart des Papstes wird Gott für das Gute gedankt, das die ganze Kirche durch die Reformation empfangen hat! Damit beginnt der Gottesdienst! Der Papst selbst betet: „O Heiliger Geist, hilf uns, dass wir uns an den Gaben freuen, die durch die Reformation in die Kirche gekommen sind“. Das ist wirklich ein Ereignis für die Geschichtsbücher!

Der Papst zieht, links und rechts begleitet vom Präsidenten des Lutherischen Weltbunds, Bischof Munib Younan, und von Generalsekretär Martin Junge, in den Dom von Lund ein. Alle drei sind sehr ähnlich gekleidet, mit weißer Albe und roter Stola – in der Farbe des Reformationsfestes! Wenn jemand das Bild der drei weiß gekleideten Männer, wie sie vor dem Altar stehen, sieht, würde er

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Ökumene nicht auf den Gedanken kommen, dass der Mann in der Mitte einen einzigartigen Rang in der Kirche hat. Was für ein überwältigendes Zeichen!

Jemand sagte noch am Morgen des Reformationstages, dass der Papst allen die Show stehlen werde. Und genau das tat er nicht. Was für eine Stärke liegt darin, dass der Papst und mit ihm die römisch-katholische Kirche sich so zurücknehmen konnte, dass Papst und Präsident Younan, Kardinal Koch und Generalsekretär Junge wirklich gemeinsam den Gottesdienst leiten konnten.

In seiner Predigt hat Papst Franziskus ausdrücklich anerkannt, dass Luther der Kirche dazu verholfen hat, die Bibel stärker ins Zentrum des kirchlichen Lebens zu rücken. Mit Luther hat der Papst betont, dass Gott immer der ist, der in seiner Gnade die Initiative ergreift und den Menschen zur Antwort ruft, und er hat mit Luther aufgenommen, 110

Ökumene dass die Rechtfertigungslehre das Wesen der menschlichen Existenz vor Gott ausdrückt.

Umgekehrt ist es ebenso ein deutliches Zeichen, dass der Lutherische Weltbund den zentralen Gottesdienst zum Reformationsgedenken nicht als lutherischen Gottesdienst, zu dem die ökumenischen Partner eingeladen werden, feiert, auch nicht als Gottesdienst zusammen mit den evangelischen Kirchen, sondern eben als ökumenischen Gottesdienst, zu dem die Leiter des Lutherischen Weltbunds gemeinsam mit dem Papst die ökumenischen Partner einladen. Das ist nicht selbstverständlich! Es nimmt ernst, dass die Reformatoren die Kirche erneuern und nicht spalten wollten. Darum ist es angemessen, nach 50 Jahren ökumenischem Dialog die Erinnerung an die Reformation gerade zusammen mit den Christen zu begehen, von denen die evangelischen Christen durch die Ereignisse des 16.

Jahrhunderts kirchlich getrennt wurden.

Auf dem Weg nach Lund war das katholisch-lutherische Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ ein entscheidender Schritt, weil hier unterschieden wird zwischen verschiedenen Bedeutungen des Wortes „Reformation“ und die reformatorischen Einsichten klar benannt wurden, mit denen im Licht des ökumenischen Dialogs auch Katholiken übereinstimmen und wofür sie darum auch danken und worüber sie sich freuen können, und dem, was zu betrauern und wo Schuld zu bekennen ist. Das hat dann auch den Dreischritt des Gottesdienstes bestimmt: Dank – Schuldbekenntnis – Verpflichtung, auf dem Weg zur Gemeinschaft weiterzugehen.

Es war ein sprechendes Zeichen, dass die beiden Predigten im Gottesdienst in spanischer Sprache gehalten wurden. Lutherische Kirchen gibt es nicht nur in Deutschland und Europa, sondern 111

Ökumene inzwischen auf der ganzen Welt, und es war ein Mann, der, wie er sagte, von den Enden der Erde zum römischen Bischof berufen wurde, der diesen ungewöhnlichen ökumenischen Impuls gesetzt hat.

Wunderbar, wie die schwedische Kirche den Gottesdienst musikalisch gestaltet hat, und bewegend, wie die fünf Kinder die Kerzen zum Altar getragen haben, um die fünf ökumenischen Verpflichtungen sichtbar zu unterstreichen.

Ich bin am Tag nach dem ökumenischen Gottesdienst noch einmal in den Dom gegangen. Die fünf Kerzen brannten noch immer. Da habe ich erst so richtig bemerkt, wie groß die Kerzen sind: wie groß die Verpflichtung ist, die wir in diesem Gottesdienst eingegangen sind, und wie lange die Kerzen wohl noch brennen müssen, bevor die Verpflichtungen erfüllt sind. Aber jetzt ist der Gottesdienst zuerst und vor allem Grund zu unbändiger Freude über dieses ökumenische Wunder und Grund zum Dank an Gott, der uns dies geschenkt hat!

Professor Dr. Theodor Dieter

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Ökumene

Eindrücke aus Lund – Heike Vesper Heike Vesper hat für die Fokularbewegung an der ökumenischen Veranstaltung in der Arena von Malmö teilgenommen. Seit vielen Jahren arbeitet sie als evangelische Christin im „Centro Uno“, dem ÖkumeneBüro der Fokularbewegung und ist Mitglied unserer Gemeinde.

Bei allen Vorbereitungen auf das 500 Jahr der Reformation konnte niemand planen, organisieren oder vorhersehen das „Lund“ kommen würde. Ich sah von Italien aus sehr besorgt auf die deutschen Diskussionen und Erwartungen, wie zum Beispiel an und um die Begegnung von Papst Benedikt XVI. im Jahre 2011 mit Vertretern der EKD. Die Veröffentlichung des Dokumentes „Vom Konflikt zur Gemeinschaft – gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017“ durch die Lutherisch/RömischKatholische Kommission für die Einheit im Jahre 2013 war dann schon eine große Erleichterung und ein Wegweiser aus dem Labyrinth des geschichtlichen Erbes und der verschiedenen Sensibilitäten der Gegenwart herauszufinden.

In verschiedenen Konferenzen und Begegnungen – auch hier in der Gemeinde - hatte ich Gelegenheit, dieses Dokument zu vertiefen und Personen kennenzulernen die daran mitgearbeitet haben. Dafür bin ich sehr dankbar.

Als dann im Januar bekannt wurde, dass die Feierlichkeiten zu Beginn des Reformationsjahres in Lund und mit Papst Franziskus begangen werden, war es schon eine wahre Überraschung und ich konnte es

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Ökumene kaum glauben. Mit großem Interesse habe ich die Vorbereitungen verfolgt. Als sich abzeichnete, dass es auch eine gemeinsame Veranstaltung in der Malmö Arena geben wird, hatte ich den Wunsch dabei zu sein und dieser Wunsch verwirklichte sich.

So bin ich am Sonntagnachmittag, dem 30. Oktober 2016, nach dem bewegenden Gottesdienst mit Kardinal Marx in der übervollen Christuskirche, auf nach Ciampino und bin nach Kopenhagen geflogen. Mit einigen Freunden aus Kopenhagen ging es am Montag nach Malmö (Schweden) – über die Brücke, die Schweden und Dänemark verbindet, was sicher auch schon ein Zeichen war für das, was an diesem Tag geschah. Dazu gesellten sich dann auch noch einige Fokolare aus Stockholm und Oslo.

Wir konnten das Ankommen der Leute aus allen Richtungen miterleben. Der Himmel war grau, neblig, schon fast winterlich kühl (jedenfalls für jemand wie ich, der bei 27 Grad in Rom abgefahren ist) und immer mal auch Regenschauer. Umso wärmer und strahlender war die Atmosphäre in der Arena. Immer mal traf man auf bekannte Gesichter – es war eine große Freude unter allen. Ein ganz gemischtes Kirchenvolk aller Hautfarben, Ordensleute, Jugendliche mit bunten Haaren, Familien, Priester, Bischöfe, kurz gesagt: Das ganze weltweite Volk Gottes war vertreten.

Schon hörte man von der Bühne Lieder und Musik sehr unterschiedlicher Kulturen, persönliche Zeugnisse von gelebtem Glauben. Manchmal bekam ich schon etwas Gänsehaut so wohlvertraute Melodien zu hören, die in den verschiedensten Sprachen gesungen wurden.

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Ökumene In einem festlichen Moment wurden die fünf Imperative des Dokumentes „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ gemeinsam gelesen und verinnerlicht: „… immer von der Perspektive der Einheit ausgehen, … sich durch die Begegnung mit dem Anderen verändern lassen, … die sichtbare Einheit suchen, … auf die Kraft des Evangeliums setzen und gemeinsam Zeugnis ablegen im Dienst an dieser Welt.“ Sie wurden ganz synthetisch zusammengefasst.

Als die Live-Schaltung in die Kathedrale von Lund ging, trat ein tiefer Moment der Stille auch in der Arena ein, die mit weit mehr als zehntausend Menschen besetzt war – und dann die Glocken aus Lund: ihr Klang läutete eine Zeitenwende ein. Ein anderes Moment, das ich herausheben möchte: der Friedensgruß – zwischen Papst und Bischof Younan und dann unter allen in der Kathedrale – und ebenso in der Arena!

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Ökumene Das, was mich am meisten gefreut hat, war die Präsenz der Vertreter von den Orthodoxen, den Altorientalischen und vieler anderer Kirchen – so war unter anderem auch der ehemalige Präsident der Mennonitischen Weltkonferenz und heutige Generalsekretär des Global Christian Forum, Larry Miller anwesend. Vor einigen Jahren haben die Lutherischen Kirchen die Mennoniten um Vergebung gebeten für die jahrhundertelangen grausamen Verfolgungen. Es darf ja auch nicht verschwiegen werden, dass es nicht nur die Einheit zwischen Lutheranern und Katholiken wieder herzustellen gilt, viele Trennungen sind zu überwinden und Unterschiede zu versöhnen, auch unter Protestantischen Kirchen. Dennoch sind wir schon eins im Leib Christi – untrennbar in Ihm durch die Taufe.

Es war eine starke Erfahrung von Weltkirche – und das nicht nur von Seiten der katholischen Kirche (von der sind wir es ja gewohnt) auch von evangelischer, lutherischer Seite war es eine Weltkirche – eine große Freude gemeinsam Christen in und für diese Welt zu sein. Dies machte sich auch in der Sprache bemerkbar: Englisch, Schwedisch und Spanisch...

Was Neues in die Beziehung unserer Kirchen von diesem Gebet um Versöhnung ausgehen wird und wie wir in unsere Unterschiedlichkeit voneinander lernen können, wird sich erst mit der Zeit zeigen und sehr an jedem Einzelnen liegen.

Wichtig ist die Botschaft, die von Lund ausgeht: der theologische Dialog muss dazu beitragen, das eine gemeinsame Mahlfeier – Eucharistie möglich wird.

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Ökumene Ein zweites: unsere Glaubwürdigkeit als Christen – evangelische – katholische – orthodoxe – Freikirchen – liegt darin wie es uns gelingen wird, Frieden zu stiften und die Schöpfung zu bewahren...

Darf ich mit einer ganz persönlichen Reflexion abschließen? Vor mehr als 35 Jahren, ich war damals in Leipzig sehr engagiert mit den Jugendlichen der Fokolar-Bewegung und in der Jugendgruppe meiner evangelischen Gemeinde.

In einer Zeit in der ich Brücken zwischen unseren Kirchen einstürzen sah, spürte ich, dass für Gott die Einheit möglich ist. Das heißt für mich – mit Seiner Hilfe – für die Einheit der Christen zu leben. Nach einigem Zögern und Ringen habe ich Ihm mein „Ja“ gegeben – gegen alle Vernunft und mit einigem Zittern – und lebe seitdem in einer Fokolar-Gemeinschaft , gemeinsam mit katholischen, orthodoxen, anglikanischen Geschwistern.

Mit Höhen und Tiefen, wie sie auf jedem Lebensweg zu finden sind.

Es ist eine große Bereicherung, die uns erleben lässt, dass wir eine einzige Familie sind – auch wenn unsere Kirchen noch getrennt sind.

Wenn ich nun an Lund denke, bekomme ich noch immer Gänsehaut … Es ist keine Selbstverständlichkeit dass diese Feier möglich war und ist doch gleichzeitig eine logische Konsequenz der letzten Jahre - Gott sei gedankt für alles, was Er in und für Seine eine Kirche wirkt.

Heike Vesper

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Ökumene

Buchempfehlung - „Dialogo sulla fede“ Die Fülle an neuen Büchern zu Martin Luther, die im Kontext des Reformationsgedenkjahres erscheinen, ist kaum mehr zu überblicken.

Das ist zunächst einmal eine positive Entwicklung, weil so ganz verschiedene Möglichkeiten eröffnet werden, sich mit Luther und der Reformation auseinanderzusetzen. Allerdings gibt es dabei auch manche Bücher, die man nach einem kurzen Durchblättern eher enttäuscht wieder zurücklegt.

Doch dann gibt es unter den Neuerscheinungen immer wieder auch kleine, wunderbare Perlen, deren Lektüre einen bereichern und im Herzen froh und dankbar machen. Dazu gehört für mich das Buch „Papa Francesco – Martin Lutero. Dialogo sulla fede.“ Luca Crippa hat zu Themen wie Glaube, Kirche, Wort Gottes, Ablass, Rechtfertigung, Sakramente und Gebet Texte von Martin Luther und Papst Franziskus zusammengestellt.

Die Stimme Luthers und die von Papst Franziskus wechseln sich ab und so entsteht – wie es im Untertitel des Buches heißt - „un colloquio atteso da cinquecento anni“.

Mit seinen 95 Thesen über den Ablass hatte Luther im Herbst 1517 genauo zu einem solchen Dialog eingeladen.

Doch, so schreibt Luca Crippa in

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Ökumene seiner Einleitung: „il debattito non avvene come Lutero si aspettava.

Accade invece una tragica e sempre più aspra contrapposizione, che portò a una divisione della Chiesa cristiana d'Occidente, a tutt'oggi concreta e difficile da superare. Nei secoli successivi, mettendocisi di mezzo anche interessi politici ed economici, ci furono condanne reciproche, guerre, massacri.

Oggi tutti i cristiani di buona volontà, da una parte e dall'altra, hanno appreso da questo disastro una grande lezione: possiamo, dobbiamo ripartire da ciò che ci unisce in quanto discepoli di Gesù. E questo senza nascondere le differenze, ma condividendo la stessa passione per il bene integrale degli uomini e per la verità del Vangelo che a tutti si rivolge.“ Auf diese Weise gewinnt der Leser des Buches nicht nur interessante Einblicke in die Gedanken dieser beiden Theologen. Faszinierend und erstaunlich ist es vor allem, dass durch diesen Dialog deutlich wird wie nah sich Luther und Papst Franziskus in den Grundthemen des Glaubens sind.

Damit wird durch diese Buch deutlich, was durch die ökumenischen Dialoge zwischen der römisch-katholischen Kirche und der lutherische Kirche in den vergangenen fünfzig Jahren an Übereinstimmung und Gemeinschaft entstanden ist. Wer sich an diesen großen ökumenischen Fortschritten erfreuen will, dem sei dieses Buch ebenso empfohlen wie jedem, der seinen italienischen Freunden und Nachbarn erklären will, wer Martin Luther gewesen ist und worin seine Bedeutung für unseren Glauben besteht.

Pfarrer Dr. Kruse

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Gemeindeleben

Ein römischer Zwischenruf aus dem Heiligen Land Der Heilige Geist war schon vor der Theologie da, vor der Erschaffung der geistigen Welt; „denn es gab ihn, und er war da zusammen mit dem Vater und dem Sohn vor aller Zeit.“ So schreibt Basilius der Große, einer der Väter der heutigen Mönchsregeln sowie unserer Gottesdienstliturgie und einer der wichtigsten Kirchenlehrer zu Beginn der Kirchengeschichte ein paar Jahrzehnte nach dem ersten Reichskonzil von Nicäa im vierten Jahrhundert.

Das ist lange her und Texte aus jener Zeit könnten daher als schwere theologische Kost erscheinen. Aber es ist anders: Der Bischof von Cäsarea in Ponto beim heute türkischen Niksar schrieb im Feuer des Bedrängten gegen den oströmischen Kaiser und seine Staatskirche an, die das Dogma der Dreifaltigkeit Gottes ablehnten und nun auch noch seinen Bruder Gregor von Nyssa, einen weiteren Kirchenlehrer, vom Bischofssitz gestoßen und ins Exil geschickt hatten. Basilius schrieb spürbar im Heiligen Geist.

Er brauchte sich nicht auf andere Kirchenlehrer zu berufen. Sein Werk stand am Anfang und wurde Grundlage aller weiteren Betrachtungen zu diesem Thema.

Es ist längst dunkel auf der Terrasse vom Pilgerhaus in Tabgha am See Genezareth, als sich die diesjährige Pilgergruppe der „Jugend im Orden“ der Johanniter nach Wanderungen durch die Ausgrabungen von Tel Dan sowie von der Burg Nimrod hinunter nach Banias und mithin längst müde jeder für sich über diese Schrift des Basilius beugt.

Nach stiller Lektüre wird der Text mit der evangelischen Pastorin in Jerusalem Petra Heldt besprochen. Als es schon nach 22 Uhr ist,

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Gemeindeleben wollen die 25 Teilnehmer weiter debattieren. Sie beweisen nicht nur den Willen, sich ernsthaft mit dem Glauben und der Theologie auseinanderzusetzen.

Deutlich wird auch, dass so eine ferne Lektüre nah ist und den Leser packen kann. Das aber geschieht - nicht nur bei alten sondern auch bei neueren Texten - nur dann, wenn die Ehrlichkeit der Botschaft in jeder Zeile durchschimmert, wenn der Autor von dem Drängen bewegt wird, das ihm Wichtige auch glasklar weiterzugeben und er nicht Rücksichten auf jene oder andere Autoren oder Meinungen nimmt. Der Text kommt an, wenn der Schreiber zurücktritt und den Heiligen Geist sprechen lässt, denn der ist immer neu und kommt selbst aus 1700 Jahre alten Zeilen jung hervor.

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Gemeindeleben Diese Überlegungen gehen durch den Kopf, wenn man sich die anhaltende Kritik an den Texten und Äußerungen von Papst Franziskus vor Augen führt, dem bisweilen vorgeworfen wird, er sei ein „Meister dabei, theologische Kontexte unter den Tisch fallen zu lassen“. Diese Kritiker des Papstes regen sich darüber auf, dass er nicht „kirchenrechtlich eindeutige Formulierungen“ ziseliert und versteigen sich in der Vorstellung, dass der Papst, weil er Versöhnung und Verbrüderung wolle „Verschiedenheiten im theologischen Denken“ herunterbügle und dabei beliebig, synkretistisch bis häretisch formuliere.

Nach 2000 Jahren Kirchengeschichte, seit dem Werk des Heiligen Basilius sind gewiss auch schon 2000 weitere Werke zum Heiligen Geist geschrieben worden und erschienen, unterschiedliche Schwerpunkte und Meinungen wurden gesetzt. Eine Vielfalt entstand; und dennoch scheinen diese Gegenwartstheologen unter den Papstkritikern genau zu wissen, welche Wendung die richtige und welche Formulierung die angemessene zu sein habe.

Natürlich orientieren sich die katholischen Papstkritiker dabei an der Tradition ihrer westkirchlich-römischen Teilkirche, die übrigens schon Basilius dafür kritisierte, dass sie sich in der Regel über jede Kritik erhaben fühle. Kann dieser Verweis auf die römische Tradition in einer Weltkirche noch reichen, die inmitten einer säkularisierten und gottfernen Welt die Dreifaltigkeit wieder an Mann und Frau bringen will? Wäre dabei die Auseinandersetzung mit Theologen originärer Provinienz von Basilius bis Luther nicht vielleicht hilfreich?

Tatsächlich aber tun sich gerade manche Katholiken strenger Observanz schwer damit, dass Papst Franziskus und seine Jesuiten 500 Jahre nach dem Beginn der Reformation in Wittenberg Luther 122

Gemeindeleben neu ernst nehmen und möchten sich lieber in ihr Bollwerk gegen das Fremde, lange als ketzerhaft geahndete, zurückziehen. Auch evangelische Bedenkenträger lassen bisweilen die Angst durchschimmern, sie könnten ihre Konstrukte einer seit 500 Jahren gewachsenen Theologie der Reformation verlieren.

Dabei lenken auf beiden Seiten vielgelehrte Schreiber ihre Konzentration auf eine theologische Logik einer seit Jahrhunderten gewachsenen Argumentation, die wie feindliche Familientürme in einer italienischen Renaissancestadt gegeneinander ausgerichtet wurden. Zwar beteuern wir seit dem letzten Jahrhundert das ökumenische Zeitalter, versuchen in „postkonfessionellen“ Kategorien in „versöhnter Verschiedenheit“ miteinander zu sprechen; doch die Familientürme stehen damit weiter im Weg. Bisweilen wirken die Türme zwar nur noch wie lieb gewordene Traditionen; haben von drinnen etwas behaglich Heimeliges. Aber von draußen bleiben sie hohe Klötze mit kleinen Fenstern, in die man nicht hinein und aus denen man auch kaum hinaus sehen kann.

Und weil sie so sehr den Blick einschränken, lassen sie auch selten das „grenzenlose Staunen“ zu, von dem Basilius spricht, wenn er unsere Herzen und Seelen aufrüttelt, weil er den Heiligen Geist reden lässt, der jeden und jede durch den Glauben an den fleischgewordenen Sohn Gottes mit göttlicher Weisheit und Kraft versieht. Der „zur sittlichen Verwandlung und Besserung all jener beiträgt, die durch Sünde zu Fall kommen“, wie Basilius schreibt.

Der Heilige Geist führe den Menschen aus der in sich bezogenen Sklaverei zur Freiheit in Gott, und „zwar nicht irgendwie kleinlich und

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Gemeindeleben schwächlich, sondern auf die Art, wie es dem vom Geist Erleuchteten gebührt.“ In den Gesichtern der jungen Leute in Tabga macht sich trotz später Stunde ein Strahlen breit. Bei dieser Lektüre scheint sich der Himmel über dem See zu öffnen, auf dem Jesus seinen Jüngern das Menschenfischen beibrachte.

Und es erwacht der Mut, diesen Heiligen Geist ernst zu nehmen; als eine Kraft der Dreieinigkeit, die jeden einzelnen ergreifen, prägen und führen kann.

In der Gemeinschaft am See Genezareth, wo an diesem Abend wieder Fischer mit ihren Booten zu hören sind, erwächst die Sehnsucht, Kirche anders zu erleben, als das gemeinhin in den leeren Räumen vor dem Kreuz über dem Altar heute möglich ist.

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Gemeindeleben Das scheint auch Papst Franziskus anzutreiben, der bei seinem ersten Treffen seinen Freund, den ökumenischen Patriarchen Bartholomäus fragte, ob denn die Aussage vom Vorgänger Athenagoras I. an Paul VI. stimme, der 1964 als erster Papst Rom verließ, um in Jerusalem das mehr als 1000 Jahre alte Schisma mit den Orthodoxen zu überwinden. Ja, in der Tat habe Athenagoras damals Paul VI. vorgeschlagen: „Komm; wir beide gehen voran und schicken die Theologen auf eine Insel, wo sie miteinander debattieren können.“ Dieses Zitat könnte Papst Franziskus in Büchern gefunden haben.

Womöglich hat ihm aber auch sein Vorgänger Benedikt XVI. diese Anekdote weiter erzählt, denn selbst der vermeintlich so konservative Theologe Ratzinger gehört nicht zu jenen, die den theologischen Schatz unkritisch hüten wollen. Das hat er nicht zuletzt in Erfurt gezeigt, wo er in Luthers Kloster die Christologie des Reformers würdigte und dessen „Frage nach dem barmherzigen Gott“ auch zu seiner eigenen Hauptfrage an die Kirche machte.

Papst Franziskus ist in der Tat kein Wortespitzer; theologischliturgische Feinheiten treiben ihn nicht um. Er äußert sich bisweilen fast flapsig. Aber nach diesem flapsigen Anfang der Antwort auf eine Frage hört der Jesuit jedes Mal mit langem Atem tief in sich hinein, um dann als Pastor zu antworten.

So geschah es nicht zuletzt in der evangelisch-lutherischen Kirche von Ritterbruder Pastor Jens-Martin Kruse in Rom, als er einem katholisch-evangelischen Paar nahelegte, nach gemeinsamer Prüfung doch die Eucharistie zu empfangen; vorausgesetzt sie seien gemeinsam getauft, läsen gemeinsam die Bibel, täten Buße. Danach „fragt Ihn und geht voran“. Später soll Franziskus den Chef des Rates 125

Gemeindeleben für die Einheit der Kirchen in seiner Kurie Kardinal Kurt Koch gefragt haben, ob diese Aussage und dazu auch noch das Geschenk eines Abendmahlskelchs Häresie gewesen sein. Der Kardinal habe abgewinkt, heißt es vage.

Sicher ist hingegen, dass dem Papst die vom Rat vorbereitete Rede zu diesem Anlass nicht gefiel. In ihr stand nämlich nichts, was die Menschen hätte bewegen können; und so ließ der Papst sie einfach liegen und formulierte, wie der Heilige Geist es ihm befahl.

Papst Franziskus will seine Kirche wieder auf ihren ursprünglichen Fels der Dreieinigkeit stellen. Da gefallen seine kritische Worte gegen die verweltlichte Kirche, die nur um sich kreise, genauso wenig, wie die Aufrufe an die Menschen, die Schöpfung zu retten, offen für den Nächsten, auf der Flucht oder arm, zu sein und endlich Schluss mit den Kriegen zu machen, nicht zuletzt mit dem Waffenhandel, wie er oft beteuert.

Dieser Papst fordert damit viel von seinem Klerus und seinen Gläubigen. Er bringt sie an den Anfang der Kirche zurück und rückt Jesu Gebote ins Zentrum. Der Papst hält uns jeden Tag die Bergpredigt, die Jesus nicht zuletzt seinen Jüngern vererbte, damit sie deren Inhalt mithilfe des Heiligen Geistes weitertrügen. Dabei weiß der Papst gewiss genau, dass es fast unmöglich ist, seine Feinde zu lieben oder die Welt von Waffengeschäften zu befreien. Doch der Heilige Geist befiehlt ihm offenbar, den Menschen immer wieder die Leviten zu lesen.

Damit wird der Umgang mit dem Heiligen Geist eine zweischneidige Sache. Brutal werden wir einerseits täglich wieder aus dem Paradies gewiesen, weil wir Jesu Bergpredigt nicht gerecht werden.

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Gemeindeleben Andererseits lehrt uns Paulus, dass wir der Bergpredigt gar nicht gerecht werden können, dass uns aber seit Jesu Tod und Auferstehung der Glaube und das Wissen um unsere Schuld vor Gott rechtfertigen.

Was ist bei dieser Spannung dann also Aufgabe der Kirche, die Aufgabe von Papst Franziskus wie von jedem einzelnen Priester und evangelischen Pastor zwischen Wittenberg und Winnipeg? Eigentlich ganz einfach: Basilius erklärt, dass der Heilige Geist die Kraft hat, diese unüberwindbar erscheinende Spannung zu überwinden.

Freilich darf man nicht in seinen Familientürmen „auf den Heiligen Geist warten“, wie es viele Theologen tun, wenn sie zum Beispiel die Versöhnung zwischen der katholischen Kirche und der Reformation in die Zukunft verlegen. Der Heilige Geist ist nämlich längst und von jeher da. Wir müssen ihn aber hören und ihm folgen und dabei den Mut von Papst Franziskus als Vorbild nehmen.

Einer der Pilger am See von Tabgha formuliert es zum Abschluss der Debatte so: Kirche hat keinen anderen Sinn, als den Menschen über Anbetung, Gebet und Buße den Weg zu Gottes Barmherzigkeit zu weisen. „Schafft das die Kirche nicht, verfehlt sie ihren Sinn. Dann stirbt sie. Bleiben freilich werden Gott und Christus sowie der Heilige Geist.“ Jörg Bremer

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Jubiläumsjahr

Neue CD zum Gemeindejubiläum Sie suchen noch ein besonderes Geschenk zu Weihnachten? Da haben wir für Sie eine wunderbare Empfehlung: Gerade ist sie erschienen, die neue CD unserer Gemeinde zum Reformationsjubiläum. Livia Mazzanti (Orgel, Rom) und Marika Lombardi (Oboe, Paris) improvisieren über die sieben Lieder von Martin Luther, zu denen er neben dem Text auch die Melodien geschaffen hat.

Ab sofort ist die CD im Gemeindebüro und im Foyer der Christuskirche für 10,00 Euro erhältlich.

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Gemeindeleben

Frauenverein Wir treffen uns mittwochs um 16.00hr im Gemeindesaal. Gespräche und persönlicher Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen, der von den Teilnehmern mitgebracht wird, haben einen wichtigen Stellenwert.

So entstehen Freundschaften und gegenseitige Solidarität. Alle sind herzlich willkommen und wir freuen uns über eine rege Teilnahme.

Wir werden uns mit folgenden Themen beschäftigen:

7. Dez.

Adventsfeier für alle, die sich mit uns auf Advent und Weihnachten einstimmen möchten, und zugleich Dankeschön-Kaffee für alle Basarhelfer

11. Jan.

„Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ (Hesekiel 36,26) – Die Jahreslosung 2017 (Pfarrer Dr. Kruse)

25. Jan.

Lieblingsgedichte – Mitgebracht, vorgetragen und kommentiert

8. Febr.

Bibelarbeit zum Weltgebetstag 2017

23 Febr. Philippinen – Armut, soziale Ungleichheit und keine echte Landreform.

Länderinformationen zum Weltgebetstag am 3. März 2017 8. März

Iolando Scarpa führt ein in „Musicalischen SterbensGedanken“ von Johann Pachelbel 129

Informationen

Nachbarschaften Casal Palocco Rom-Süd

Die Nachbarschaft trifft sich jeden ersten Montag im Monat.

Die Nachbarschaft trifft sich jeden zweiten Montag im Monat. Kontakt über Maria Alberti (Tel.: 06.5041443)

Rom-Nord-West

Die Nachbarschaft trifft sich jeden zweiten Donnerstag im Monat. Kontakt über das Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519)

Gruppo Italiano

Die Italienische Gruppe trifft sich einmal im Monat. Ansprechpartnerin: Anna Belli (Tel.: 06.7915596)

Gesprächskreis junger Erwachsener

Ansprechpartner: Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse (Tel.: 06.4817519)

Amtshandlungen Trauerfeier Cecilia Giovanna Pandolfo/ Casali, 13.10.2016 Rotraud Witschnig, 11.11.2016

Neu in unserer Gemeinde Edina-Melania Hadnagy

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Informationen

Bankverbindungen Deutsche Bank Pforzheim Banca Popolare di Novara

DE18 666 700 060 090059700 BIC: DEUT DE SM 666 IT55 X 05034 03255 0000 0000 2750 BIC: BAPPIT 21AI9

Impressum Herausgeber Gemeindevorstand der EvangelischLutherischen Gemeinde Rom Redaktion und Layout Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse Freiwillige Milena Tempel Mitarbeiter M. Schulz, N. Bewerunge, J. Bremer, G. Wiedmer Erscheinungsweise viermal im Jahr Auflage 400 Exemplare Druckerei www.gemeindebrief-in-farbe.de

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Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Rom Unser Gemeindevorstand Pfarramt Via Toscana 7, 00187 Roma Telefon: 06.4817519 Fax: 06.4817519 E-Mail: roma@chiesaluterana.it Web: www.ev-luth-gemeinde-rom.org Twitter: @RomaLuterani

Anna Belli Via Gorizia 22, 00043 Ciampino anna_belli2001@yahoo.it / 06.7915596 Nina Bewerunge Via Aventina 32 int. 4, 00153 Roma ninabewerunge@arcor.de / 06.5743939

Christiane Bremer, stellv. Vorsitzende Via di Santa Chiara 57, 00186 Roma Öffnungszeiten Büro Montag bis Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr christiane.bremer11@gmail.com / 06.87786696 Anna-Claudia Teramo Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse Piazza Verbano 8, Sc.2 Int.12, 00199 Roma Sekretärin Marion Schulz anna-c-t@libero.it / 06.8555686 Freiwillige Milena Tempel Prof. Dr. Wolfram Thomas, Vorsitzender Via Teheran 15, 00135 Roma w.thomas@as-group.it / 06.3296517 Dr. Johannes Timpe Via della Lungara 18, 00165 Roma johannes.timpe@gmail.com/ 06.45492897 Gertrud Wiedmer Via Michele Cantone 4, 00166 Roma gertrud.wiedmer@email.it / 06.6693290

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Wir sind Mitglied der Ev.-Luth. Kirche in Italien (ELKI) www.chiesaluterana.it/de