Mappe 03 2012

Die Malerzeitschrift 03/2012

Wissen wie’s geht – wissen was kommt 

MAPPE Technik Zier- und Dekoprofile Wir zeigen, wie Sie die attraktiven Gestaltungselemente richtig verarbeiten



Beschichtungsstoffe Innenfarben und -putze Mit dem richtigen Eigenschaftsprofil zum optimalen Ergebnis



Trends & Chancen Markt für Gesundheit

Positionieren Sie sich als Gesundheitsdienstleiter in der Raumgestaltung

Alle Rechte vorbehalten.

Kontaktieren Sie uns, falls Sie das PDF weiter verwenden möchten: redaktion@mappe.de

Wärmedämmung

Dies ist eine Leseprobe

Energetische Gebäudesanierung auf dem Prüfstand

Inhalt // Ausgabe 03/2012

60

im Brennpunkt

8

Die Wärmedämmung als Zankapfel der Interessen

Praxiswissen von A bis Z

Ein boomender Markt Der Gesundheitsmarkt ist einer

der Wachstumsmotoren des derzeitigen Konjunkturzyklus

Richtig angebracht, setzen Sie stilvolle und dekorative Akzente

34

38

Wände kreativ gestalten

Seien Sie kreativ und zaubern Sie tolle Effekte an die Wand

06 Meldungen 72 Panorama

im Brennpunkt //

08 Die Wärmedämmung

als Zankapfel der Interessen

Die energetische Gebäudesanierung

Mit richtig gesicherter Ladung kommen Sie sicher zur Baustelle

20 Existenzaufbau

23

Mit Farben Wohlbefinden fördern

Werbung

26 Technik // Zierprofile

Perfekt montieren

34

Oberflächen

38

Nutzfahrzeuge

Ordnung haben – sicher fahren

men des Energiesparens. Fachgerecht

42 Innenfarben

Optimale Ergebnisse

46

Bilanzbuchhaltung

angebrachte Wärmedämm-Verbund-

systeme (WDVS) versprechen rentable

Bringen Sie die Bilanz zum Reden

66

markt können viele profitieren

Chancen nutzen // Gesundheit

Rubriken //

Wände kreativ gestalten

Vom boomenden Gesundheits-

Gesundheit

So werben Sie besser

4 • Mappe 03/12

60 Trends erkennen //

Ein boomender Markt

Mit Farben Wohlbefinden fördern

Trends und Chancen //

Ein Betrieb, der zum Ort passt

gilt als eine der effektivsten Maßnah-

Kosteneinsparungen

66

Kundenauftrag //

Aktuell //

Ordnung haben – sicher fahren

Fotos: Alamouti, Adler, Alexandra H._pixelio.de, Bernd Ducke, dpa, Wott

Cover: dpa

26

Perfekt montieren: Zierprofile

03 Editorial 04 Inhalt 18 Dialog // Impressum 54 Schaufenster // Produkte und Materialien 58 Malerquellen 74 Vorschau // Heft 04/2012

Der neueste Stand des Wissens! Über 10.000 Stichworte erläutern alle Fragen rund um das Berufsfeld Farbe.

Ob Bautenschutz, Anstrich- oder Werkstofftechniken, Gestaltung im Raum oder an der Fassade, Betriebswirtschaft, Bildung oder Geschichte – das MalerLexikon vermittelt umfassendes Berufs- und Praxiswissen von A bis Z. Das Standardwerk für das Maler- und Lackiererhandwerk, Industrie und Ausbildung!

Siegfried Federl ist Maler mit Meister-Diplom.

Er leitete 20 Jahre die Meisterschulen für Maler und Lackierer, für Vergolder sowie die Fachschule für Farb- und Lacktechniker in München.

Siegfried Federl MalerLexikon 848 Seiten, gebunden 75,– E ISBN 978-3-7667-1811-2

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E

ERBUNDSYSTEM -V M M Ä ED RM Ä W // im Brennpunkt

Quadrat­meter WDVS wurden in den vergan-

Regulierungszwang: »Wir sind im Moment

schaffen«, beurteilt Reinhold Jäger die der-

genen 50 Jahren auf Fassaden in Deutsch-

bei einer Dämmschichtdicke von 14 bis

zeitige politische ­Situation. Leidtragende

land zur Wärmedämmung verlegt. Und dies

16 cm. Nach der geplanten Neuordnung

seien oft die Mieter: Falls die neue EnEV um-

prinzi­piell aus gutem Grund: Über die

müssen wir auf 18 bis 20 cm hochgehen. Da-

gesetzt wird, müssten sie rund einen Euro

Außen­wände eines Hauses geht die meiste

mit werden sich die Kosten bis zu 50 % noch

mehr pro ­Quadratmeter bezahlen.

Energie verloren. Hier konsequent energe-

oben bewegen. Die energetische Einspa-

tisch zu sanieren ist in der Anschaffung zwar

rung steigert sich höchstens um 10 %. Hier

Problem: Feuchtigkeitsschäden

kostspielig, spart auf Dauer aber spürbar

stimmt die Relation von Investition und Wir-

Ein anderes Problem im Zusammenhang

Vorgaben, wie viel Energie

Heiz­kosten. Wie hoch die Einsparung ist, da-

kung nicht mehr.« Die Mehrbelastung durch

mit WDVS ist technischer Natur. Immer ­

­verbraucht werden darf. Eine

rüber wird eifrig diskutiert. Unumstritten

solche Sanierungsmaßnahmen zwingt viele

häufiger werden Fälle bekannt, in denen die

dicke Verpackung für dünne

sind ­lediglich die genauen Standards für die

Hausbe­sitzer zu großen finanziellen Investi-

wärmegedämmten Fassaden von neuen

Wände haben dabei beson-

­Sanierung von Gebäuden.

tionen, die sich am Ende möglicherweise

oder sanierten Häusern massiv von Algen

nicht oder erst sehr spät amortisieren. Zwar

und Schimmel befallen sind. Die Ursache

­Wärmedämm-Verbundsysteme drastisch gesenkt werden, um die Klimaschutzziele in ­Zukunft erfüllen zu können.

Verunsicherte Bauherren Für Hausbesitzer verschärfen sich mit der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) schon 2012 die

ders diejenigen Gebäude ­nötig, die in den 1950er bis

Verbraucher als Leidtragende

stelle die Bundesregierung 1,5 Milliarden

dafür ist bekannt: Bei hoch gedämmten

70er Jahren gebaut wurden.

Die Vorschriften nach der EnEV 2012 zur

Euro in Form von Steuervergünstigung für

­Fassaden wird der Wärmestrom von innen

»Soll ich mein Haus dem-

­Außendämmung mit Polystyrol werden im-

die energetische Gebäudesanierung zur

abgebremst und erreicht den Außenputz

mer komplexer. Die Außenhaut gedämmter

Verfügung, und weitere 450 Millionen Euro

nicht mehr. Dieser wird dadurch sehr viel

Gebäude wird immer dicker. Und am Ende

würden in das Städte­bauförderungsgesetz

kälter als bei einer herkömmlichen Außen-

kommt die Wärmedämmung immer teurer

gesteckt, doch dies sei viel zu wenig, kritisie-

wand. Auf dem kalten Putz schlägt sich, ähn-

Folgen von Montagefehlern,

als gedacht. Reinhold Jäger, Sprecher der

ren viele Verbände. »Man kann keine politi-

lich wie auf einem kalten Auto, Feuchtigkeit

Brand­gefahren, giftige Inhalts-

Wohnungsgesellschaft Saar (WoGe), kriti-

schen Ziele formulieren, ohne den ord-

nieder. Die Folge: Die Fassade wird zum

siert dabei den für ihn unverhältnismäßigen

nungspolitischen finanziellen Rahmen zu

idealen Nährboden für Algenwuchs. Dort,

nächst sanieren, und wenn ja, wie?«, fragen sich deshalb viele Eigentümer. Meldungen über

stoffe, ­geringe Haltbarkeit und ästhetische Fehlgriffe bis hin zur Verschandelung tragen zur Verwirrung bei und heizen die Diskussion um WDVS-Systeme Schuften für den Klimaschutz: mit der Fassadendämmung den Energieverbrauch reduzieren

derzeit auf. Kritiker sprechen bereits von einem allgemeinen Dämmstoffwahn und bezweifeln, dass es dabei vorrangig um den Klimaschutz und die Energieeinsparung geht. Die Industrie locke die Kunden

die Energieeffizienz

B

derzeit hoch im Kurs. ­Ressourcenschonung durch

mit optimistischen Versprechungen und fahre nicht zuletzt dank der staatlichen Förderung ­satte Gewinne ein. Die prophe-

auboom in Hessens Landeshaupt-

­Gebäudedämmung lautet der Appell.

zeiten Einsparungen würden dabei oft

stadt Wiesbaden: Auf der Airbase

­Spätestens bis zum Jahr 2050 strebt

nicht erzielt. Bauherren handelten sich bei

der US-Armee in Erbenheim bud-

Deutschland ­einen nahezu klimaneutralen

der Wärmedämmung unter Umständen

deln die Bagger, um das 90 Millionen Euro

Gebäude­bestand in der Republik an. Mit

vielfältige Probleme ein, über die im Vor-

teure Europa-Hauptquartier der amerika-

­anderen Worten: Der Energieverbrauch

feld nicht richtig aufgeklärt wurde, so der

nischen Streitkräfte aus der Erde zu stamp-

­vieler ­Gebäude muss durch geeignete

allgemeine Tenor. Weit über 800 Millionen

fen. Für über 1.000 Soldaten und deren ­Angehörige entstehen rund 300 Ein- und Mehrfamilienhäuser. Rekordverdächtig auf dieser Baustelle der Superlative ist der

Die amerikanischen Streitkräfte setzen beim Bau ihres Hauptquartiers in Wiesbaden auf WDVS

­Verbrauch an Dämmstoff. Allein 55.000 Quadratmeter Fassade werden von Handwerksbetrieben mit WDVS umhüllt. Diese Fläche entspricht rund acht Fußballfeldern.

Die hessischen Verpackungskünstler sind nur ein Beispiel des derzeitigen Booms bei energetischen Dämmsystemen. Der Run auf Polystyrol und Co. ist seit 2002 sozusagen auch staatlich verordnet. Für die Bundes­ regierung um Kanzlerin Angela Merkel steht

10 • Mappe 03/12

Dämmung für den Neubau: Ein Einfamilienhaus wird mit Polystyrol eingepackt

Mappe 03/12 • 11

Sa

m

Kundenauftrag // Mappe-Technik

Perfekt montieren:

 Profilmontage Zier- und Dekoprofile sind der krönende Abschluss eines Kunden-

auftrags. Vorausgesetzt, Sie haben alles richtig gemacht und filigrane Feinarbeit geleistet. Die MAPPE-Technik zeigt Ihnen, was zu beachten ist und wie Sie richtig vorgehen.

I

m Wohnzimmer einer Privatkundin

sichtig transportiert werden. Die teure Pro-

sind hochwertige Lackier- und Tape-

duktion und seine aufwendige Verarbeitung

zierarbeiten auszuführen. Repräsenta-

machen den Klassiker nahezu unbezahlbar.

tiv und modern soll das Raumbild wirken –

Eine zeitgemäße Alternative sind Stuck-

auch an den Übergängen von den Wänden

profile aus Kunststoffen – industriell gefer-

zur Decke. Sie empfehlen gestalterische Ak-

tigt, kostengünstig, leicht, oft unempfind-

zente mit Zierprofilen und -elementen.

lich und einfacher zu montieren. Material-

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft: Grob-

basis sind Polystyrol, schlagmodifiziertes

motorik und Schnelligkeit ohne Nachden-

Polystyrol (HIPS – High Impact Polystyrene)

ken führen sicher in die Reklamations-Sack-

oder Polyurethan (starr oder flexibel). Mit

gasse. Wichtig sind umsichtiges Handeln

modernen Kunststoff-Profilen sind nahezu

und qualifizierte Arbeitsausführung – bei

alle klassischen und modernen Gestal-

der Untergrundvorbereitung, der Werk-

tungen möglich. Zu beachten ist, dass es

zeugwahl, dem Messen und Linieren, Zu-

Unterschiede bei den Kunststoffen gibt –

schnitt, Verklebung bzw. Montage und der

speziell bei der Qualität, ihrer Eignung sowie

Beschichtung.

der Verarbeitung. Eine Übersicht mit den spezifischen Materialeigenschaften und

Variantenreiche Vielfalt Sie haben

Hinweisen zur Objektanwendung finden Sie

die Wahl zwischen klassischem Stuck aus

auf unserer Homepage www.mappe.de.

Gips, Kalk, Sand, Wasser oder Marmormehl

Die Vielzahl an Eck-, Wand-, Fußleisten

oder industriell produzierten Stuckprofilen

und Friesen umfasst kunstgeschichtliche

aus Kunststoffen. Der traditionelle Stuckgips

Epochen sowie moderne, puristische und

wird heute kaum noch verwendet. Er ist re-

kantige Formen. Verfügbar ist eine große

lativ schwer, mechanisch nur gering zu bela-

Bandbreite architektonischer Formen und

sten, starr, bruchempfindlich und muss vor-

Elemente – z. B. Paneele, Pedimente, histo-

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Profilmaterial und werkzeug Unbedingt kontrollieren: Sind die Dekoprofile in Ordnung und fehlerfrei?

Bei Beschädigungen des Transportkartons sollte sehr genau hingesehen werden

Gutes Werkzeug – gute Montage Schonender Umgang mit Zierprofilen vermeidet Beschädigungen . StandardProfile lassen sich mit Werkzeuggarnituren aus der Holzverarbeitung und dem Trockenbau bearbeiten. Im steller, die mit einer guten Grundausstattung bestückt sind. Für hochwertige Profile empfiehlt sich ergänzend eine individuelle Zusammenstellung an Werkzeugen und Hilfsmitteln. Die Basis-Ausstattung: Profi-Gehrungslade mit Gradeinteilung, Spezielle Säge je nach Material

Zierprofile in modernen wie rustikalen Formen bilden einen attraktiven Blickfang in repräsentativen Räumlichkeiten

26 • Mappe 03/12

des Profils, Wasserwaage, Kartuschenpistole, Zollstock und Bleistift.

Die Grundausstattung ist überschaubar. Je nach Profilmaterial verwendet man die dafür empfohlene Säge

Mappe 03/12 • 27

Zierprofile Montieren

Trend liegen Profikoffer einiger Her-

Kundenauftrag // BETRIEBSFÜHRUNG

Bringen Sie die

der Bilanz erfolgen. Hierzu stehen verschiedene Kennzahlen zur Verfügung, die auf einfache Weise berechnet werden können und einen guten Aufschluss über die Vermögensverteilung geben.

les was Si Al e

3 l i Te

llt n so en. e s

13.000 Euro

passive Rechnungsabgrenzung

0 Euro

mal nicht besonders interessant. Doch: Ein Unternehmen

50 % Bilanzgewinn

11.950 Euro

mit einem hohen Anteil an Anlagevermögen muss dieses

50 % Sonderposten mit Rücklageanteil

400 Euro

selbstverständlich auch langfristig finanzieren. Es braucht

Summe Fremdkapital

57.350 Euro

hierzu also entweder einen hohen Anteil an Eigenkapital oder langfristiges Fremdkapital. Doch dieses kostet Geld, denn das Unternehmen muss dafür Zinsen zahlen und zu-

12.000 Euro

3.600 Euro

18.000 Euro

9.000 Euro

hältnis von Anlagevermögen zu Gesamtvermögen. Man be-

Langfristiges Fremdkapital

31.000 Euro

13.400 Euro

lanzen wis Bi

hohe Anlagenintensität lässt bspw. auf eine hohe Investiti-

lanz aus Aktiva und Passiva, sprich Anlagevermögen und

wird in erster Linie die Kapital- und Vermögensstruktur ana-

onstätigkeit schließen. Steigt die Anlagenintensität, sollte

Umlaufvermögen bilden die Aktiva, Eigenkapital, Rückstel-

lysiert. Bei der horizontalen Bilanzstruktur liegt das Augen-

zwangsläufig auch der Anteil der langfristigen Finanzierung

lungen und Verbindlichkeiten die Passiva. Die Passiva zei-

merk auf den Deckungs- und Liquiditätsgraden.

steigen (Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital). Die Folge sind dann aber auch eine höhere Belastung durch Fix-

Muster vornehmen: Es kann die vertikale als auch die hori-

kale Bilanzstruktur): Die Vermögenslage eines Unterneh-

Anlagevermögen

x 100

4

Eigenkapital Grundkapital Gewinnrücklagen

ringe Anlagenintensität aus. Im Beispielbetrieb sieht das dage-

50 % Bilanzgewinn

gen anders aus:

50 % Sonderposten Anlagevermögen Gesamtvermögen/Bilanzsumme

= 59.900 Euro x 100 = 54,9 % 109.100 Euro Umlaufintensität = Beispielbetrieb:

46 • Mappe 03/12

Umlaufvermögen Gesamtvermögen/Bilanzsumme

46.700 Euro 109.100 Euro

x 100 = 42,8 %.

=

51.750 Euro 109.100 Euro

9

Verschuldungsgrad =

Fremdkapital Eigenkapital Fremdkapital Eigenkapital

x 100

x 100 =

57.350 Euro 51.750 Euro

Umgekehrt lässt sich das Liquiditätspotenzial auch tionen, die im Betriebsprozess laufend einer Veränderung unterliegen (Vorräte, Forderungen, flüssige Mittel), zählen

eine Aussage darüber, ob die Vorräte im Vergleich zur Bran-

zum Umlaufvermögen. Die Umlaufintensität als Beurtei-

che zu groß sind.

Kapitalaufbringung: Die Passivseite der Bilanz (hori-

Umlaufvermögen und Gesamtvermögen. Ein Betrieb mit ei-

zontale Bilanzstruktur): Nicht nur bei anstehenden FinanzieFinanzierungsrisiken. Diese horizontale Analyse bezeichnet

7.000 Euro

anderen sagt die Kennzahl auch etwas über die Flexibilität

man daher auch als Finanzierungsanalyse: Das vorhandene

des Unternehmens aus. SIEHE 3

Kapital wird nach Art, Sicherheit und dem Zeitraum beur-

11.950 Euro

Je kürzer das Kapital gebunden ist, umso flexibler kann es auf Veränderungen reagieren. Die Gefahr von Liquidi-

400 Euro 51.750 Eigenkapital Gesamtkapital/Bilanzsumme

x 100

x 100 = 1,11

durch die Umlaufintensität bewerten. Alle Vermögensposi-

rungsfragen gibt die Kapitalstrukturanalyse Aufschluss über

0 Euro

x 100 = 47,4 %

Verschuldungsgrad =

heren Anteil an kurzfristigem Fremdkapital arbeiten, zum

Summe Eigenkapital Eigenkapitalquote =

8

ner hohen Umlaufintensität kann zum einen mit einem hö-

mit Rücklageanteil x 100

13.400 Euro = x 100 = 23,4 % Fremdkapitalquote 57.350 Euro Langfristige

32.400 Euro

Kapitalrücklage Betriebe aus dem Malerhandwerk weisen durchweg eine ge-

800 Euro

kosten, wie Abschreibungen und Zinsen. SIEHE 2

lungsmaßstab beschreibt damit das Verhältnis zwischen

Gesamtvermögen/Bilanzsumme

Langfristig

50 % Bankverbindlichkeiten

fordert also insgesamt eine langfristige Finanzierung. Eine

Anlageintensität =

7

Gesamt

Langfristiges Fremdkapital 30 % Sonstige Rückstellungen

schiedliche Kennzahlen: Bei der vertikalen Bilanzstruktur

Vermögenslage und Kapitalaufbringung (verti-

x 100

higkeit. Für eine Bewertung maßgeblich ist daher das Ver-

(in MAPPE Januar und Februar 2012) gesagt, besteht die Bi-

baut ist, lassen sich Bilanzanalysen immer nach demselben

gesamtes Fremdkapital

und das erhöht wiederum die Gefahr einer Zahlungsunfä-

über die das Unternehmen langfristig verfügen kann. Es er-

und daraus wird ggf. eine Prognose für die Zukunft möglich.

langfristiges Fremdkapital

1.000 Euro

Betrachtung stehen. Das Ergebnis davon sind recht unter-

auch einen Vergleich mit den vorangegangenen Jahren zu

= Fremdkapitalquote

80 % Pensionsrückstellungen

die Kapitalausstattung oder die Liquidität im Zentrum der

es investiert wurde, sprich die Kapitalverwendung.

Langfristige

fig auch hohe Abschreibungen verbunden.

ist eigentlich recht einfach: Wie in Teil 1 und 2

Anlageintensität =

6

sätzlich sind mit einem hohen Anlagevermögen zwangsläu-

Geschäftspartners »zum Reden« bringen? Das

Beispiele 1 bis 4

3

Rückstellungen

der Vermögensstruktur eines Unternehmens zunächst ein-

Anlagevermögen besteht aus Sach- und Finanzanlagen,

Weil eine Bilanz stets nach dem gleichen Schema aufge-

2

Umlaufintensität berechnen. Vielleicht scheint die Analyse

zontale Bilanzstruktur untersucht werden – je nachdem, ob

Aktiva (Anlagevermögen und Umlaufvermögen) zeigen, wo

x 100

32.000 Euro

ie können Sie die eigene Bilanz oder die eines

Ganz unabhängig davon lassen die ermittelten Werte

Fremdkapital Gesamtkapital/Bilanzsumme

Fremdkapital

zeichnet dies auch als die Anlagenintensität. SIEHE 1 Das

gen, woher das Kapital stammt, also die Kapitalherkunft. Die

Fremdkapitalquote =

Verbindlichkeiten

umso höher sind die Fixkosten. Damit ist Kapital gebunden

rechnung in der letzten MAPPE-Ausgabe zeigen wir Ihnen in Teil 3 unserer Serie, welche Erkenntnisse Sie aus Bilanzen gewinnen können.

1

5

tivseite der Bilanz lassen sich die Anlageintensität und die

Die Folge: Je höher der Anteil an Anlagevermögen ist,

 BILANZBUCHHALTUNG Nach der Betrachtung der Gewinn- und Verlust-

W

Beispiele 5 bis 9

Vermögenslage: Die Aktivseite der Bilanz Aus der Ak-

m Thema zu

Bilanz zum »Reden«

mens kann grundsätzlich anhand der Analyse der Aktivseite

tätsengpässen und Zahlungsverzögerungen ist damit gerin-

teilt, zu dem es überlassen worden ist. Es wird also die Frage beantwortet, wie das Kapital aufgebracht wurde.

Mit einer der wichtigsten Kennzahlen lässt sich das Ver-

ger. Gerade in einem Vergleich verschiedener Branchen

hältnis von Eigenkapital (Stammkapital, Kapital- und Ge-

zeigt sich in der Zusammensetzung des Umlaufvermögens,

winnrücklagen) zu Fremdkapital näher untersuchen. Das Er-

ob es eher vorratsintensiv ist oder forderungsintensiv ist.

gebnis ist die Eigenkapitalquote. Zum Eigenkapital zählen

Letztere Art ist allerdings meist nur im Handelsbereich inte-

auch »stille Reserven«, die allerdings nicht in der Bilanz aus-

ressant. Verfeinerungen der Umlaufintensität sind noch die

gewiesen werden. Sie entstehen durch eine Unterbewer-

Vorratsintensität (Verhältnis zwischen Vorräten und Ge-

tung von Aktivaposten oder Überbewertung von Passivapo-

samtvermögen) sowie die Forderungsintensität. Ein zwi-

sten. Werden also bspw. Garantierückstellungen überhöht

schenbetrieblicher Vergleich der Vorratsintensität mit Be-

ausgewiesen, kann die Bilanzposition »Rückstellungen«

trieben derselben Branche ermöglicht dann beispielsweise

überhöht sein und stille Reserven enthalten. Dann erscheint

Mappe 03/12 • 47

TRENDS ERKENNEN // GESUNDHEITSMARKT ­Nikolai Kondratjew entwickelten Theorie

von 1895 bis etwa Ende

ihr hervorgehenden produktiven Kräfte wie

der langen Wellen zur zyklischen Wirt-­

der 1930er-Jahre war

Kreativität, Motivation, Lern- und Kooperati-

schaftsentwicklung. Demnach wird der Zeit-

insbesondere gekenn-

onsfähigkeit die Faktoren sind, die auf die

raum von 1783 bis 2030 in sechs Zyklen von

zeichnet durch die Elek-

Dauer über den Erfolg von Unternehmen

40 bis 60 Jahren Dauer eingeteilt, wobei die

trifizierung, den Ver-

und sogar den Wohlstand einer Nation ent-

Aufstiegsphase jedes Zyklus etwas länger,

brennungsmotor und

die Abstiegsphase etwas kürzer ist.

das beginnende Zeital-

Am Beginn jedes langfristigen Wirtschaftsaufschwungs steht dabei, wie vom

ter des Automobils soBereich der Chemie. Die

Joseph Alois Schumpeter († 1950) festge-

sich anschließende

stellt wurde, eine neue, umwälzende Tech-

vierte lange Welle wurde

nik, die tief greifende Veränderungen in der

stark von der Entwick-

Die erste lange Welle mit Beginn der

scheiden.

Mega-Markt Gesundheit Erstmals

wie von Erfindungen im

österreichischen Nationalökonomen

Wirtschaft bewirkt.

Nikolai Kondratjew entwickelte die Theorie der langen Wellen zur z­ yklischen Wirtschaftsentwicklung. Momentan befinden wir uns im sechsten Zyklus

lung und dem Wachs-

steht nichts Materielles, sondern die psychosoziale Kompetenz im Vordergrund. Es ist ei-

Die zweite lange KondratjewWelle von 1843 bis 1894 stand im Zeichen der Entwicklung von Eisenbahn und Dampfschifffahrt, als Folge der Erfindung der Dampfmaschine

ne Konjunkturperiode, die weg vom Computer hin zum Menschen führt und diesen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt rückt. Die physischen und psychischen Kom-

tum der Automobilindu-

ponenten stehen gleichermaßen im Vorder-

französischen Revolution 1787 wurde durch

strie, der Luft- und

die Erfindung der Dampfmaschine ausgelöst

Raumfahrttechnik und der Kunststoffindu-

insbesondere den Informationsmarkt, sowie

grund und betonen ein ganzheitliches Wohlbefinden des Menschen. Dieses Verständnis

und war besonders durch die industrielle Re-

strie bestimmt. Von 1980 bis 2005 war die In-

Umweltschutz, Biotechnologie und Gesund-

zieht Neuheiten auf dem Gesundheitsmarkt

volution gekennzeichnet. Die zweite lange

formationstechnologie mit der Globalisie-

heit als die wichtigsten Produktivitäts-Reser-

nach sich, die das herkömmliche Handelsangebot verändern und erweitern. Der konven-

Welle von 1843 bis 1894 stand im Zeichen

rung und der Kommunikation der Motor.

ven dieses Zyklus. Damit wird der Gesund-

der Entwicklung von Eisenbahn und Dampf-

Momentan befinden wir uns im sechsten

heitsmarkt zu einem wichtigen Schlüssel-

tionelle Mega-Markt Gesundheit, der Medi-

schifffahrt, aber auch dem Ausbau des Berg-

Kondratjew-Zyklus. Experten, darunter Leo

markt der wirtschaftlichen Entwicklung 1. Leo

zintechnik, Pharmaindustrie, Ernährung,

bauwesens und der Erfindung der Telegrafie.

A. Nefiodow, einer der bekanntesten Vertre-

A. Nefiodow ist überzeugt, dass die ganz-

Krankendienste, Sanatorien, Kuranstalten

Die dritte lange Welle der Weltkonjunktur

ter der Theorien der langen Wellen, sehen

heitlich verstandene Gesundheit und die aus

Die privaten Ausgaben für Gesunde Nahrung und Nahrungsergänzung steigen

sowie damit verwandte Berufsbilder umfasst, wird durch einen neuen florierenden Gesundheitssektor ergänzt. Neben Biotechnologie und Umwelttechniken setzt der

Der neue Gesundheitsmarkt setzt auf Naturheilverfahren, Wellness und Gesundheitstourismus und alternative Heilmethoden

Nahrungsergänzung usw. steigen. Jeder

rund 35 Milliarden Euro (46 %) auf die pri-

neue Markt auf Naturheilverfahren, Wellness

dritte Deutsche greift zu Nahrungsergän-

vaten Haushalte und privaten Organisati-

und Gesundheitstourismus, Sport, Religion,

zungen in Form von Pillen, Kapseln oder

onen ohne ­Erwerbszweck.

Spiritualität, den psychologischen Bereich

Pulvern – so das Ergebnis einer Forsa-Stu-

sowie alternative Heilmethoden2.

die. Nach den Ergebnissen der Gesundheitsausgabenrechnung zahlten die pri-

Beachtung geschenkt, sei es durch Yoga, die

Die Ausgaben für die Gesundheit steigen Auch wenn vielfach noch auf die

vaten Haushalte und privaten Organisati-

Mitgliedschaft im Fitnesscenter oder die Rü-

onen ohne Erwerbszweck, die öffentlichen

ckenschule. Eine gemeinsame Veröffentli-

Rundum-Versorgung durch die Kranken-

Haushalte sowie die öffentlichen und pri-

chung des Statistischen Bundesamts, des

Krankenkassen nennen sich nun Gesundheitskassen und der Prävention wird mehr

versicherer gesetzt wird, wird auch immer

vaten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

Deutschen Zentrums für ­Altersfragen und

mehr Eigeninitiative gefordert. Wellness

im Jahr 2006 insgesamt fast 76 Milliarden

des Robert Koch-Instituts kommt zu dem Er-

ist beliebt bei Alt und Jung und die pri-

Euro direkt für den Kauf von Gesundheits-

gebnis, dass sowohl der Arzneimittelmarkt

vaten Ausgaben für gesunde Nahrung,

gütern und -leistungen. Davon entfielen

als auch die so genannten IGeL-Produkte, 3

Gesundheit gewinnt mit zunehmendem Alter an Bedeutung

Die Rangfolge der vier wichtigsten Themenbereiche nach Alter 40 – 54 Jahre

1. Sicherheit der Familie, Sorge um die Angehörigen 2. harmonische Partnerschaft 3. geistige Leistungsfähigkeit 4. berufliche Tüchtigkeit,

55 – 64 Jahre

1. Sicherheit der Familie, Sorge um die Angehörigen 2. geistige Leistungsfähigkeit 3. harmonische Partnerschaft 4. Gesundheit

65 – 74 Jahre

1. Sicherheit der Familie, Sorge um die Angehörigen 2. Gesundheit 3. geistige Leistungsfähigkeit 4. Einfühlungsver­-

75 – 84 Jahre

1. Gesundheit 2. Sicherheit der Familie, Sorge um die Angehörigen 3. geistige Leistungsfähigkeit 4. Einfühlungsver­-

­mögen, mitfühlendes

mögen, mitfühlendes

Verständnis

Verständnis

beruflicher Erfolg

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