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Innovativ Engagement aktivieren
Engagement und Sozialkapital stärken durch soziale Innovation
Mut und großes Engagement hat die Marktgemeinde Götzis bewiesen und sich der Frage gestellt, wie es gelingen kann, die vielfältigen Potenziale und das Engagement in der Gemeinde auf eine neue Art und Weise zu nutzen. Dazu wurde zu Workshops geladen, bei denen Mitarbeiter*innen der Gemeinde und Bürger*innen positive Psychologie kennenlernten.
„Jede*r Einzelne von uns ist mit großen, gesellschaftlichen Herausforderungen, wie beispielsweise Einsamkeit, Arbeitslosigkeit oder prekären finanziellen oder sozialen Situationen in dieser neuen Zeit konfrontiert“, erzählt Michael Tinkhauser vom Vorarlberger Gemeindeverband und führt weiter aus: „Davon bleiben die Gemeinden und das Gemeinwohl nicht unberührt.“ Krankheit, Trennung, Zuwanderung und andere Dinge führen Menschen immer wieder in außergewöhnliche Lebenssituationen. Zudem verändert die Digitalisierung die Bürgerservices in den Gemeinden, die den direkten Draht zu den Bürger*innen haben. „Das Zusammenspiel von Bürgerservice und Sozialabteilungen kann dabei als wichtige Ressource gesehen werden, um Bürger*innen in ihre Selbstwirksamkeit zu führen“, erläutert Hoffnungsforscher Andreas Krafft, gemeinsam mit Bertram Strolz (Akademie für Positive Psychologie Vorarlberg) ) einer der Architekten des Pilotprojektes, um Begegnungen auf Gemeindeebene neu zu gestalten. In der Marktgemeinde Götzis wurde durch das Zusammenspiel von Impulsen des Büros für Freiwilliges Engagement, der Beteiligung des Vorarlberger Gemeindeverbandes, der fachlichen Kompetenz des Hoffnungsforscher Andreas Krafft sowie Bertram Strolz, mit diesem gesellschaftspolitischen Thema ein Pilotprojekt gestartet, das auf andere Gemeinden übertragbar ist. Gemeindemitarbeiter*innen und Bürger*innen wurden gemeinsam seit Frühjahr 2021 nun in Trainings dazu befähigt, Methoden und Instrumente der Positiven Psychologie anzuwenden, sich selbst zu reflektieren und eine neue Arbeits- und Denkweise zu entwickeln.
i c hae l Tinkhauser M
Ein Projekt, das von vielen Köpfen getragen wird, um mit unterschiedlichsten Bürger*innen ins Gespräch zu kommen und Begegnung im Ort neu zu gestalten. Es geht um das Zutrauen und Vertrauen, das Schaffen von Möglich„ keiten und neuen Herangehensweisen für Engagement von Bürger*innen.“
Michael Tinkhauser Vorarlberger Gemeindeverband
K o nra d Or tner a r t ina He inz le M „
Nur Jammern, dass nichts passiert, ist für mich keine Lösung. Wir Bürger*innen bekamen die Chance, jetzt was zu ändern und zu bewegen. Beweggrund genug für mich, zuzusagen und mich darauf einzulassen, ohne zu wissen, was passiert. Alleine schon die Seminare waren Gewinn für mich, ebenso wie die Gemeinde selbst. Ich konnte Menschen kennen lernen, die motiviert und begeistert sind, um in Götzis das Zusammenleben aktiv zu gestalten. Als konkrete Idee zur Umsetzung in und mit der Gemeindeverwaltung verfolge ich, dass in der öffentlichen Bibliothek in Zukunft Literatur rund um den Themenbereich LGBTQIA+ von der Gemeinde aktiv in den Bestand und den Veranstaltungskalender mit aufgenommen wird.“
S a faa Alroume
Der Kurs war sehr gut. Am meisten habe ich das Zusammentreffen mit Menschen aus der Gemeinde geschätzt, um die deutsche Sprache zu verbessern. Die Gruppe war sehr nett. Ich bin begeistert von den vielen positiven Ideen zum Lösen von Herausforderungen für mich selbst und mein Leben in Götzis.“
Safaa Alroume Gemeindebürgerin Götzis
A n dreas Krafft
Wir wollten mit ‚Bürgerservice 2025: Götzis gemeinsam gestalten‘ einen Veränderungsprozess anstoßen, um für die zukünftigen Herausforderungen in der Verwaltung gewappnet zu sein. Das wird uns nur in aktiver Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und der Bevölkerung gelingen. Weg vom Verwalten hin zur bürgerschaftlichen Verantwortung.“
Konrad Ortner Gemeindeamtsleiter Götzis Martina Heinzle Gemeindebürgerin Götzis Mit diesem Format konnten wir individualpsychologische Elemente mit jenen der Gesellschaftspolitik verbinden. Einzelne Menschen werden gestärkt und können daraus Engagement und Beteiligung zu den großen (Rand)Themen der heutigen Zeit entwickeln.“
Andreas Krafft Universität St. Gallen