Bürgerblick Nr. 108

September 2017 | Nr. 108 | 3,50 Euro

Passauer freie Presse

7

Am 24. September zur Wahl

DIE GLORREICHEN

SIEBEN KLIMAWANDEL Wald voller Wunden

EIERSKANDAL

Wo gibt´s glückliche Hühner?

MORDPROZESS

Schuldgefühle des Richters

EDITORIAL

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in den letzten Wochen vor der Wahl hat die Materi-

Denn eines ist klar wie Kloßbrühe: Jeder Man-

alschlacht im Stadtbild ihren Höhepunkt erreicht.

datsträger ist denen verpflichtet, die ihn gewählt

Am nördlichen Brückenkopf der Schanzl­brücke

haben - und wo kommen die her?

buhlen vier Großplakate um die Aufmerksamkeit.

Zur Titelstory: Unser Versuch, die Plakatsprüche

Die größte Partei wirbt am Stadtrand neben den

mit Klartext und Inhalt zu füllen, hat zu einem

Einfallsstraßen auf Riesenpappe für Stärke und

erfrischenden Ergebnis geführt: Jeder unserer

Sicherheit. Sie gefährden paradoxerweise die Si-

sieben Direktkandidaten zeigt sich aus einem

cherheit: Denn die einzige Zielgruppe dieser Wer-

anderen Holz geschnitzt. Die Antworten verraten

betafeln sind die Autofahrer, die bloß abgelenkt

ihre Haltung und erlauben Einblick in ihren Cha-

werden.

rakter. Der eine liebt deftige Worte und versteckt

Manche Plakatssprüche sind billige Kopien

seine Verantwortung hinter Anführungszeichen,

von Trumps „ America First“. „Klar für unser Land“,

der andere, dem das Wasser bis zum Hals steht,

schreibt der eine, „Anpacken für die Heimat“, der

übt sich im kämpferischen Ton, bei einer großen

andere, ersterer setzt nach: „Klar für unsere Hei-

Partei haben wohl PR-Experten die Feder geführt

mat“. Es bekräftigt die These, die sogenannten

und bei einer weniger großen #Hashtags und

Volksparteien würden sich nicht mehr großartig

Wortwitz uns zum Lachen gebracht.

unterscheiden. In Passau trennt sie nur ein Wort.

Sie haben sich dem Niveau der AfD, dem Egois-

Eine gute Lektüre und die richtige Wahl wünscht

mus der Rechtspopulisten genähert: „Erst kem-

Ihnen Ihr

man mia, dann kimmt lang nix und dann schau ma moi.“ Schade, dass Trump kein Bairisch spricht.

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Hubert Jakob Denk

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Bürgerblick

September 2017

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Denk lebt Leitkültür.

MEINUNGEN

I N H A LT Passauer Freie Presse

Zum Netzbeitrag "AfD lässt Religionshetzer in Tittling auftreten"

"Verlogener Schund" - ein Dialog Leserbrief von Anonym:

Bürgerblick Sommer 2017 | Nr. 107

"Meinen Sie wirklich, dass jemand für Euren verlogenen Schund bezahlen will? Ihr unterscheidet Euch kein bisschen von der Propaganda-Mainstream-Presse, wozu also für die wirklichen Hetzer wie Euch auch nur einen Cent bezahlen? Unfähigere “Journalisten“ als Euch habe ich noch nie gesehen! Gespinnerte Wichtigtuer!

Selbst zu blöd zum Rechnen seid ihr, denn wie Sie ja noch selber schreiben ist Stürzenberger* Jahrgang 1964 also noch 52 und wird im September 53, aber sicher nicht 62 – toller Journalismus, bravo!!!

Antwort der Redaktion:

Sehr geehrter Herr Unbekannt, wer ohne Namen und Adresse schreibt, untergräbt seine eigene Glaubwürdigkeit. Was haben Sie zu verbergen?

Die falsche Altersangabe des Herrn Stürzenbergers haben wir verbessert.

Manche verwechseln Meinungsfreiheit mit der Freiheit, Menschen anderer Herkunft, Religion, sexueller Orientierung diskriminieren zu dürfen. Eine menschenverachtende Haltung kann niemals eine legitime Meinung sein, es ist eine gefährliche Haltung, ja die Grauzone zur Strafbarkeit. Denken Sie darüber nach.

Wenn Sie noch in anderen Beiträgen Fehler entdecken, schreiben Sie uns.

Wir bessern diese dann gerne aus.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Schönes Wochenende!

Der Leserbriefschreiber antwortet:

"Als Erster möchte ich Ihnen für Ihre Antwort danken und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Für das "gespinnerte Wichtigtuer" möchte ich mich entschuldigen ...

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende!

Anmerkung: Der E-Mailverkehr wurde stark gekürzt. *Stürzenberger, Michael hieß der Redner der Veranstaltung.

IMPRESSUM

September 2017

6 8 10

Kapuzinerstr. 19 94032 Passau Telefon 0851 93 46 800 Fax 0851 93 46 801 www.buergerblick.de info@buergerblick.de

Freie Mitarbeiter Elisa Lopatta (Lektorat) Ben Balzereit (Lokales) Karl-Heinz Hasenöhrl (Satire) Dominik Kalus (Kultur) Tobias Köhler (Foto) Tobias Mayerhofer (Lokales) Grafik/Produktion Florian Stern (Berlin) Tobias Köhler (Passau) Tomasz Bolik (Kattowitz)

Oberhausmuseum Geschichte zum Anfassen Festspiele Intendant der Herzen Nationalpark Grünes Trostpflaster

LOKALES

Redaktion Hubert Jakob Denk (V.i.S.d.P.) Großplakat der CSU in der Ilzstadt: Vier weiße Punkte hat ein Scherzbold hinzugefügt.

7 KANDIDATEN, 49 STANDPUNKTE

TITEL 22

Wir haben die Direktkandiaten der

12 16 17 19

Archäologie Römerfund am Mühlbach Wohnungsbau Arzt gegen Gerichtsvollzieher Nachtbaustelle Hotelgutschein für Anwohner Lokalnachrichten Diekmann, Düsterdick, Grenze

UMWELT

Bun­destagswahl auf den Prüfstand gestellt: Klartext statt Phrasen.

Marketing/ Video Stephan Gauer gauer@buergerblick.de Vertrieb/Sekretariat Telefon 0851 93 46 800 Di. und Mi. 9-12, 13-17 Uhr abo@buergerblick.de

34 42 54 59 66

Patient Wald Sturm, Käfer, Klima Raupenplage Buchsbaum am Ende?

Eierskandal Wo gibt's glückliche Hühner?

Landkreis Odeln mit Altöl Die Letzte Klimaschützer gegen Klimakiller

IT-Technik Michael Schön (München)

GESELLSCHAFT

Druck Druckerei Tutte, Salzweg

21 45

Suchttragödie Schatten über Konradium Geschäftswelt Wandel beim Media-Markt

Prozessauftakt: Verteidiger Putzke, Angeklagter Dominik R., Verteidiger Krimmel.

Was bewegt Sie? Schreiben Sie uns! leserbriefe@buergerblick.de Redaktion Bürgerblick Kapuzinerstraße 19 94032 Passau

Bürgerblick

BILDER DES MONATS

Herausgeber Hubert Jakob Denk

JUSTIZ 30

DER MORDPROZESS Von einer erstochenen jungen Mutter, einem trotzigen Angeklagten und einem bedauernswerten Richter.

KULTUR UND FREIZEIT 44 46 53 60

Genussquartett Schmeckt Wein mit null Alkohol?

Essen und Trinken Kochkunst und Landromantik Satire Abgestimmt und abgestumpft Kalender Kultur im September

Bilder des Monats

Geschichte zum Anfassen Oberhaus-Museumsleiterin Stefanie Buchold, 43, hat nach 15 Monaten Amtszeit ihr Debüt abgeliefert: eine Ausstellung über die Passauer Geschichte von 1950 bis zur Gegenwart. Rund 100 Erinnerungsstücke, größtenteils von Bürgern nach einem öffentlichen Aufruf beigetragen. Vergangenes und Verlorenes, Fröhliches und Furchterregendes, das auch mal angefasst werden darf, wie hier im Foto die 225 Kilo schwere amerikanische Fliegerbombe aus der Holzheimer Straße. Der Blindgänger hatte im Herbst des Vorjahres zur größten Evakuierungsaktion der Nachkriegsgeschichte geführt. Die Ausstellung geht bis Jahresende. Täglich von 9 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 10 bis 18 Uhr. www.oberhausmuseum.de FOTO | TOBIAS KÖHLER

September 2017

Bilder des Monats

Festspiele mit Paukenschlag Beethovens Neunte ist in diesem Sommer bei zwei bedeutenden Konzerten erklungen: in Hamburg und in Passau. Mit einem Beigeschmack des Dunklen beim Auftakt des G20-Gipfel in der Elbphilharmonie, denn draußen tobte der linke Mob. Mit heller Freude dagegen beim Eröffnungskonzert der Europäischen Wochen (EW) in der Dreiländerhalle. Maestro Christopher Spering (Foto) vereinte mit temporeichem Taktstock erstmals Passauer Chorsänger und sein Kölner „Neues Orchester“. Dem neuen Festspielintendanten Thomas E. Bauer, 47, ist zum Einstand ein echter Paukenschlag gelungen. Trotz aller Ausfälle, kleiner Pannen und technischer Mängel behalten die Gäste diese 65. Europäischen Wochen in bester Erinnerung. Große Klassik, große Klasse, großes Echo. Die EW-Mitglieder, auch die kritischen, sind mit Opernsänger Bauer glücklich und zufrieden. Das gab es lange nicht mehr.

FOTO | TOBIAS KÖHLER

September 2017

Bilder des Monats

Grünes Trostpflaster Auf dem Weg zum Lusen, kurz vor der sogenannten Himmelsleiter, betrachtet der Wanderer mit welcher Anmut die Natur sich von einer Katastrophe erholt. Das silbrig glänzende Totholz erinnert an den Orkan Kyrill, der im Januar vor zehn Jahren die Bäume des Bayerischen Waldes wie Mikadostäbchen anhäufte. Zwischen dem Silbrigen wuchert das Grün. Junge Vogelbeeren und Fichten wetteifern um den besten Platz an der Sonne. „Das in Ruhe lassen der Natur ist das Naturgegebene und der Eingriff des Menschen ein Experiment“, hat nach Kyrill Forstmann Karl Sinner geschrieben, damals Nationalparkleiter. Dieses Bild ist ein grünes Trostpflaster nach dem zerstörerischen Sturm am dritten Freitag im August.

FOTO | TOBIAS KÖHLER

September 2017

Geschichte

Archäologie

Fundort Geheime Ausgrabungen

Gefäße aus der Antike Aus Angst vor Plünderern haben die städtischen Archäologen geheim gehalten, dass bei Grabungen nahe des Mühlbachs in Passau eine Fülle von römischen Relikten entdeckt worden ist. Das Grabungsgebiet, die Baugrube einer Wohnanlage, befindet sich vor der Befestigungsanlage eines früheren Kastells.

Grafik: Actron-3D-Gmbh, Tomasz Bolik

12

die Die Animation zeigt eiflusLandschaft am Dr Chr. seck etwa 280 n. dem nach Christus mit stell rka me Rö ten ör rst ze .

Inn am “ rum „Boiodu n jetzt Im Umfeld wurde eschirr Scherben von Tong rühmbe s au s entdeckt, da fakturen ten antiken Manu dem in Frankreich und t.

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Bürgerblick

Archäologie

Fotos: Hubert J. Denk

Geschichte

Grabungsleiterin Ildikó Bösze deutet auf ihren Standort, die Stelle der Römerfunde. Mehrere Beschäftigte, darunter Studenten, halfen bei den Ausgrabungen. Im Hintergrund ein Appartementhaus, dessen Bauherr seinerzeit die Archäologie ignoriert hat. Er schaffte den Aushub seiner Baugrube schnell weg.

M

anche Autofahrer haben sich vielleicht über die blonde Frau gewundert, die auf einem brachliegenden, sandigen Grundstück neben der Hauptstraße saß, als wäre sie am Strand. Unter einem gelben Sonnenschirm, Campingstuhl aufgeklappt, Laptop auf dem Schoß. Wer ihr über die Schulter schaute, sah, dass sie auf dem Bildschirm altes Kartenmaterial, Positionsdaten und Ortsmarkierungen studierte.

Die blonde Frau ist eine ungarische Wissenschaftlerin, Ildikó Bösze.

Sie gehört zum Team eines Dienstleistungsbüros für Ärchäologie und Bauforschung in Regensburg. „Ein spannender Ausgrabungsort, es gibt hier viel zu entdecken“, berichtet sie.

Vor ihrem Freiluftbüro sind in eine

Erdwand Dutzende weiße, beschriftete Zettelchen gepinnt. Sie dokumentieren die Spuren teilweise fast zweitausend Jahre alter Geschichte. „Ihr könnt jetzt Mittagspause machen“, sagt Bösze zu den vier jungen Männern, die mit Schaufeln in einer tiefen Grube stehen, ihre Ausgrabungshelfer. Drei Monate lang haben sie auf dem Abbruchgelände des ehemaligen Pauerschlössls gebuddelt. Das Grabungsfeld wird begrenzt von Lenckweg und Kapuzinerstraße und ist in der Mitte des Grundstücks eingeschränkt durch die Wurzeln einer alten, naturgeschützen Linde.

Die Passauer Stadtarchäologie hat das Regensburger Unternehmen beauftragt. „Wir haben derzeit so viele Baustellen, dass wir es perso14

nell nicht mehr selbst schaffen“, sagt Stadtarchäologe Dr. Jörg-Peter Niemeier.

Was Bösze und ihr Team ans Tageslicht gebracht haben, ist umfangreich und spannend. Zehn rote Kunststoffkisten füllen die antiken Fundstücke: Scherben aus Ton und Glas, Knochen- und Eisenteile. „Das muss alles noch ausgewertet werden“, sagt Bösze. Der größte Fund ist ein Viertel eines zerbrochenen Tellers mit Stempel und Signatur.

Sie befreit mit einem Hochdruckreiniger drei Tonscherben von Erdverkrustungen und fügt sie zusammen. Ein Dekormuster wird erkennbar: Es handelt sich um Tafelgeschirr aus Tabernae, dem heutigen Rheinzabern in Rheinland-Pfalz.

Die Archäologin zeigt Scherben mit Ornamenten, Keramik aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. von einer römischen Manufaktur. Die Fundstücke wurden in beschrifteten Klarsichthüllen verstaut. In Sichtweite der Grabungsstelle steht der Dom. Ein Stadtrat im Gespräch mit Leiterin Bösze.

Dort befand sich die größte Keramikmanufaktur des römischen Reiches nördlich der Alpen. Die hochwertige Töpferware, glänzendes, orangerot überzogenes Feingeschirr, wird als „Terra Sigillata“ bezeichnet. Die Produktion begann Anfang des 2.

Jahrhunderts n. Chr. Jährlich gingen bis zu einer Million Gefäße auf Landund Wasserweg nach Großbritannien und auf den Balkan.

Der Passauer Grabungsort liegt am Rande des ehemaligen Römerkastells „Boiodurum“. Mitte des 2.

Jahrhunderts n. Chr. war es als Teil des Limes angelegt worden und wurde gut 100 Jahre später durch einen Germaneneinfall zerstört.

Sie seien auf römische Erdöfen der Außensiedlung und auf eine alte Römerstraße gestoßen, die offenbar

entlang des westlichen Kastellgrabens zum Inn führte, sagt Bösze. Die Farbschichten erzählen: Die römische Straße ist über die Jahre etwa drei Handbreit hoch gekiest worden, darüber befinden sich neuzeitliche Aufschüttungen. Eine schmale Kiesschicht ist wohl der ehemaligen Parkanlage des Schlösschens zuzuordnen, darüber liegt das Erdreich des später angelegten Gartens.

Die Funde erzählen von einem lebendigen Handel in der Antike: Das Bösze-Team barg auch Scherben von Geschirr französischer Herkunft, aus dem 1.200 Kilometer entfernten La Graufesenque bei Montpellier.

Es sei gut möglich, dass die Gefäße beim Transport vom Karren gefallen sind, im Straßengraben landeten und dort im Dreck liegengeblieben

sind, spekuliert die Ärchäologin. „Das ist für uns heute ein Glück.“ Auf der anderen Straßenseite ist ein Studentenwohnheim gebaut worden, dessen bulgarischer Bauherr für einen Skandal gesorgt hat. Er umging die Archäologie, indem er das Erdreich heimlich und schnell abgraben und nach Österreich verfrachten ließ. Die Funde am Gelände des ehemaligen Pauerschlössl zeigen einmal mehr, welche archäologischen Schätze dabei verloren gingen.

Und das, obwohl sich bei guter Absprache die Bauarbeiten kaum verzögern hätten. Die Strafen seien nicht abschreckend genug, meint die Grabungsleiterin zum sturen Vorgehen des Bauherren. hud

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Bürgerblick

Lokales

Wohnbau

Dauerbaustelle und Nachtlärm

Stadt schickt Anwohner ins Hotel

S

Dachaufbau verboten: Das geduckte Wirtshaus „Zur Schnecke“, ein Einzeldenkmal, soll vom geplanten Wohnbau (links) nicht „erdrückt“ werden.

eit Sommer 2013 leben Innstädter im ehemaligen Brauereiviertel auf einer Dauerbaustelle: Flutsanierung, Abriß der Brauereigebäude, Aufbau des neuen Wohngebiets. Dieses Frühjahr ist die Kapuzinerstraße zudem ein Nadelöhr geworden, weil die Fahrbahn versetzt, Gehsteige angepasst und neue Versorgungslei-

tungen gelegt werden. „Ich flüchte jeden Tag mit den Kindern zum Opa“, sagt eine lärmgeplagte Mutter vom Kapuzinerplatz.

Jetzt das Novum: „Sie können ins Hotel ziehen, die Stadt übernimmt die Kosten“, wurden Dutzende Bewohner angeschrieben. Denn es stehen Fräsarbeit für Fahrbahn und Gehwege eine ganze Nacht lang an.

Moderne Flachdachhäuser hinter alten Villen. Aus der Luft zeigt sich die Dimension des „Innviertels“.

Neueröffnung im November?

Operation an Hauptgasleitung

Niha-Treppe fürs Hotel

Seit einem Streit zwischen Eigentümer und Pächter ist das Brauereiwirtshaus „Innbräu“ geschlossen. Weil kein Nachfolger in Sicht war, entschlossen sich die Investoren zur Generalsanierung. Der Freinberger Wirt, ein Passauer, soll ab November übernehmen. Zudem betreibt dieser das neue Café am Kapuzinerplatz.

„Arbeiten an Gasleitung“, hielten Warnschilder Raucher fern; ein Feuerlöscher stand bereit. Eine heikle Operation an der Hauptgasleitung nahmen die Stadtwerke-Monteure vor, um das neue Wohngebiet anzuschließen. Gas, Wasser, Strom, Internet - alle Versorger zogen an einem Strang, bis auf die Telekom.

Baulöwe Michael Kapfinger hat sich die Steinstufen vom Haupteingang der Nibelungenhalle gesichert, die 2004 abgerissen worden ist. Jetzt will er sie wieder einbauen - als Freitreppe zum neuen „Innviertel“-Appartmenthotel. Das Hotel war ehemals die Flaschenabfüllerei, das Dach der Laderampe blieb erhalten.

Brennpunkt Innstadt

Wildwuchs beim Wohnungsbau sie von der Stadt den Denkmalpreis, für die Zerstörung der Dachlandschaft von Stadtbildbewahrern öffentliche Schelte. Sie hatten dem ehemaligen Fährmannshaus beim Pulverturm am Inn eine eigenwillige Terrassenwohnung aufgesetzt.

Beim neuen Bauprojekt in der Innstadt geht es erneut um den Ausbau des Dachgeschosses. Dieser wurde nachträglich beantragt. Die Kochs argumentieren: Wegen der seit 2013 bekannten Hochwassergefahr sei das Erdgeschoss nur als Garage nutzbar, wertvolle Wohnfläche ginge verloren. Das solle ausgeglichen werden. „Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, dass dies nicht durchgeht“, verkündet in der Lokalzeitung Oskar Friedl, der Gerichtsvollzieher.

Das Vorgehen der Kochs beim „Pauerschlössl“ war von Beginn an umstritten. Sie haben das historische Gebäude, zuletzt Gasthaus „Zur Stadt16

grenze“, abreißen lassen, nachdem diesem der Denkmalsschutz aberkannt worden war. Als Ersatz ist ein zweigeschossiger Bau mit Flachdach genehmigt.

Mit Blick auf aktuelle Bausünden sagt Friedrich Brunner vom „Forum Passau“: „Wenn sich die Denkmalpflege ausnahmsweise für ein Denkmal einsetzt, dann ist es begrüßenswert.“ Der größte Fehler sei von Anfang an gewesen, das Schlösschen nicht zu retten.

Festzuhalten gilt: Im Umfeld des Pauerschlössls hat nach der Flut 2013 ein Wildwuchs von Neubauten eingesetzt. Gegenüber entstand ein Häuschen mit fensterloser Betonwand, im selben Viertel steht ein historisch nachempfundenes Gebäude neben einem modernen Bau auf Hochwasserstelzen. Es fehlt die ordnende Hand. Das Stadtbild verändert sich durch den rasanten Wohnungsbau an vielen Ecken dramatisch wie nie.

Kapuzinerstraße: Neuer Vorstoß für Tempo 30

Fotos: Hubert J. Denk

I

n der östlichen Innstadt soll Wand an Wand mit dem geduckten Denkmal Gasthaus „Zur Schnecke“ ein neues Wohnhaus entstehen. Ein Straubinger Arztehepaar, die Investoren, und ein Tiefenbacher Gerichtsvollzieher, der Inhaber des Denkmals, streiten sich, wie mächtig der Neubau auf dem Gelände des ehemaligen „Pauerschlössls“ werden darf.

Das Landesamt für Denkmalpflege und die Stadt, in letzter Zeit nicht zögerlich, wenn es um Abriss oder Aufbauten zugunsten sogenannter Nachverdichtung geht, stellen sich ausnahmsweise schützend vor die „Schnecke“.

Mit einer Handvoll denkmalgeschützter Passauer Häuser ist das Straubinger Ehepaar Walter und Barbara Koch ein einflussreicher Investor. Ihre Projekte polarisieren.

Für die Sanierung eines Altstadtgebäudes in der Schrottgasse erhielten

Die Großbaustelle „Innviertel“ ist zum Nadelöhr auf der Straße der „Kaiser und Könige“ geworden. Hier treffen die Baustellenfahrzeuge zusammen mit Tanktouristen, Österreich-Pendlern, Stadtbussen, Zubringerbussen zum Kreuzfahrthafen Engelhartszell und Last17

wagen eines Münzkirchner Bauschuttentsorgers. Weil sich vom Kapuzinerplatz stadtauswärts gesehen auf 500 Metern eine Kreuzung, Fußgängerinsel, Zebrastreifen und zwei Altenheime reihen, wird der Stadtrat über einen neuen Tempo-30-Antrag entscheiden.

September 2017

Bürgerblick

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Düsterdick schmollt

Diekmann grollt

Eine ruhige, staubfreie Baustelle bescherte Bauspekulant Mathias Düsterdick den Anwohnern des Peschl-Geländes diesen Sommer. Er will neu verhandeln, weil ihm die Obergrenzen nicht gefallen, die der Stadtrat gesetzt hat: maximal 350 Wohnungen, davon 20 Prozent Sozialwohnungen. Das 90-Millionen-Projekt soll nicht unnötig den Verkehr in diesem Viertel verstärken.

Der Aufstand der PNP-Redakteure für eine Rückkehr in den Tarif ist für manche Mitwirkenden nicht folgenlos geblieben.

Sie wurden von der Zentrale mehr oder minder freiwillig aufs Land versetzt: Redakteurin Carmen Laux nach Vilshofen, Reinhard Wilhelm nach Pocking, Carola Brunner nach Hauzenberg. Verlegerin Diekmann hatte trotz Demo und Streik den Dialog verweigert.

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Ein weißes Rundzelt am Autobahnparkplatz „Rottal Ost“ markiert die Kon­­trollstelle der Bundespolizei an der A3. Ob die sogenannten Grenzkontrollen ins dritte Jahr gehen, wird sich diesen Herbst entscheiden. Eine unverzichtbare Maßnahme für die Sicherheit, sagen die einen. Eine Placebo der Politik für die Besorgten, auf das verzichtet werden kann, die anderen. Die alte Schleierfahndung erfüllt diese Aufgabe wahrscheinlich genauso, vielleicht sogar effektiver und ohne Stau.

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Buskassendieb gefilmt

Tödliches Nachspiel

Die Kasse eines Stadtwerkebusses hat ein Bursche, schwarze Stoppelhaare, etwa 20, um 5.45 Uhr früh am ZOB geplündert. Der Busfahrer hatte sich gerade vor dem Fahrzeug aufgehalten.

Als er den Dieb auf frischer Tat ertappte, gelang diesem die Flucht. Der Fall bleibt ungeklärt trotz Videoaufzeichnung der Buskamera.

Ein Traktorfahrer mit Heuballenpresse hatte auf der B8 die Kontrolle über sein Gespann verloren und war mit einem Güterzug kollidiert. Zum Glück nur ein Sachschaden. Zwei Wochen später: Ein Firmenmitarbeiter, 41, wollte einen der beschädigten Waggons am Abstellgleis inspizieren. Er kam der Oberleitung zu nahe und starb durch den Stromstoß.

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Bürgerblick

Fotos: Tobias Köhler, Hubert J. Denk

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POLITIK

Tödlicher Fenstersturz

Schatten über Konradinum Das neue Caritaszentrum an der westlichen Abfahrtsrampe der Schanzlbrücke: Ein Mann stürzte aus dem dritten Stock.

D

er Mann auf dem Gehsteig liegt in seinem Blut. Der Leiter der Suchtberatung, der an den Unglücksort geeilt ist, hält eine Hand des Schwerverletzten und spricht ihm beruhigend zu. Es ist einer seiner Klienten.

Einige Passanten sind mit entsetzten Gesichtern stehen geblieben. Sie sind Augenzeugen dieses Dramas an einem Dienstagvormittag. Rettungswagen rasen herbei.

Tags darauf geben die Ärzte den Kampf um das Leben des Patienten auf. Der 1. August ist ein schwarzer Tag im neu eröffneten Caritaszentrum an der Unteren Donaulände.

Das Gebäude wird in Erinnerung an das ehemalige Schülerheim (19531974) „Konradinum“ bezeichnet.

Namensgeber ist der heilige Bruder Konrad von Parzham bei Bad Griesbach, der Patron der Passauer Diözese.

Dieser Mönch war ein Nothelfer der Pilger und Armen.

Das „Konradinum“ beherbergt rund 20 kirchliche Dienste und Sozialeinrichtungen: von der „Passauer 20

Tafel“ bis zur Obdachlosenherberge, von der Schwangerschafts- bis zur Suchtberatung.

Die Verzweiflungstat des 37-jährigen Passauers lenkt den Blick auf ein Thema, das nach Meinung von Julius Krieg, Leiter der Suchtberatungsstelle, zu selten in den öffentlichen Fokus rückt: Unter dem Druck der Leistungsgesellschaft greifen Menschen immer häufiger zu Betäubungs- und Aufputschmitteln, werden Gefangene ihrer Sucht.

Über die Lebenskrise seines Klienten darf er aus Gründen des Datenschutzes nichts sagen. Dieser hatte bei ihm einen Beratungstermin. Der Mann kam etwas früher. Im Treppenhaus öffnete er im dritten Stock ein Fenster zur Straße. Niemand beobachtete seinen Sturz. Die ermittelnden Kripo-Beamten kamen zu dem Ergebnis: Ein Fremdverschulden ist auszuschließen.

Wie hoch ist die Selbstmordrate in unserer Heimat?

Die Kriminalpolizei Passau,

zuständig für Stadt und Landkreis Passau, für die Landkreise Freyung-Grafenau und Rottal-Inn, zählte laut Statistik im Vorjahr 66 Fälle. Bis zur Tragödie am Caritashaus waren es 32.

Krieg kennt die Not der Drogenabhängigen seit 30 Jahren. „Wir erleben eine rasante Entwicklung.

Das Angebot ist vielfältiger geworden und jederzeit verfügbar“, beklagt er. Seine Einrichtung betreut 700 Klienten pro Jahr, als er begonnen hatte, waren es 200. Er verweist auf eine Studie, die belegt, dass die Drogenproblematik auf dem Land genau so hoch ist wie in den Metropolen.

Die bedeutende Rolle des Alkohol wird gerne verdrängt: Mehr als die Hälfte seiner Klienten ist diesem Rauschmittel verfallen. „Wir bekommen nur die Spitze des Eisbergs mit“, sagt Krieg.

Wenn Sie selbst in einer Krise sind, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 1110222. Deren Berater konnten schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen.

21

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DROGENSUCHT: RASANTE ENTWICKLUNG

Bürgerblick

Der NSA-Ermittler Plakatspruch

C H R I S T I A N F LI S E K , 43 Als Obmann des NSA-Untersuchungsausschusses sorgte Christian Flisek mit kritischen Fragen und brisanten Aufdeckungen bundespolitisch für Aufsehen. Die Grund-

Sieben Kandidaten auf dem Prüfstand Kurz und bündig Parteilogo und Porträt mit Spruch auf Pappe. Das Wahlplakat am Laternenmast wirkt im digitalen Zeitalter wie ein Relikt. Denn der Wahlkampf hat sich ins Netz verlagert.

Wir haben Plakatsprüche von sieben Parteien den Direktkandidaten vorgelegt und gebeten, diese im Twitterstil in 140 Zeichen, zu kommentieren.

Standpunkte statt Sprüche.

W

ahl-O-Mat nennt sich die Netzseite, auf der jeder Bürger testen kann, welche Partei mit seinen Standpunkten am besten auf einer Wellenlänge liegt. Bei den Kandidaten funktioniert ein ähnliches Programm weniger gut, wenn beispielsweise der Politiker den Fragebogen nicht ausgefüllt hat oder klaren Standpunkten ausweicht.

Viele Parolen, wenig Klartext. Diesen Eindruck hat der Betrachter der Wahlplakate. In der Redaktionskonferenz stellten wir uns die Frage: „Wie können wir unseren Lesern die Direktkandiaten näher bringen?“

22

Der Stimmzettel Mit der Erststimme wird ein Direktkandiadat, mit der Zweitstimme die Partei gewählt.

In Interviews weichen Politiker unbequemen Fragen aus, flüchten in Selbstgespräche, üben sich in Selbstdarstellung. Mitte August schickten wir den Direktkandidaten dann folgende E-Mail: „Wir haben sieben Passauer Wahlplakat-Slogans ausgewählt und bitten Sie, auf diese im Twitter-Stil mit maximal 140 Zeichen zu reagieren. Sie können den Slogan mit Inhalt aus Ihrer Sicht füllen oder ihn kommentieren, ihm widersprechen.“ Der AfD-Kandidat anwortete am schnellsten und bat uns, selbst zu kürzen; das Schlusslicht bildete der Grüne, der uns mit Kreativität überraschte. Lesen Sie selbst!

SEIN KOMMENTAR

lage dafür hat er sich 2001 bis 2004 als wissenschaftli-

„Sie wollen die Rente mit 70? CDU wählen. Sie wollen Stabilisierung des aktuellen Renteneintrittsalters und Rentenniveaus? SPD wählen.“

cher Assistent am Lehrstuhl für IT- und Sicherheitsrecht an der Universität Passau erworben. Der selbstständige Rechtsanwalt, verheiratet mit einer Spanierin, Vater von Zwillingssöhnen, pendelt zwischen Berlin und Passau. In der Heimat engagiert er sich unter anderem als Vizevor-

Damit die Rente nicht klein ist, wenn die Kinder groß sind.

sitzender im Konzerthausverein.

Was die anderen dazu sagen

Andreas Seitz

Andreas Scheuer

Familiäre Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen mit rentenwirksamen Familiengehalt belohnen. Ja zum Cappuccino-Modell der KAB.*

Rente: gerecht, berechenbar und zuverlässig für alle! Mütterrente II und Verbesserungen bei Erwerbsunfähigkeit für mehr Gerechtigkeit!

Josef Ilsanker

Boris Burkert

Rente hoch – Enkel glücklich.

Hoffentlich ohne Erhöhung #Renteneintrittsalter. Finanzierung wie?

Hoffentlich ohne Erhöhung #Lohnnebenkosten.

Robert Schregle

Armin Sedlmayr

Das Rentensystem muss geändert werden, zum Beispiel „Einzahlungspflicht für alle, damit die Rente nicht klein ist, wenn die Kinder groß sind.“

Eine alternde Gesellschaft braucht neben der gesetzlichen Rente mehr private Vorsorge. Dafür müssen die Bürger steuerlich entlastet werden.

* Katholische Arbeiter-Bewegung

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September 2017

Bürgerblick

Politik Bundestagswahl

Der Senkrechtstarter

Der Öko-Lehrer Plakatspruch

Plakatspruch

A N D R E A S S C H E U E R , 42

A N D R E A S S E I T Z , 49

Seinen tschechischen Doktortitel hat er abgelegt, dafür

Nach Maschinenbaustudium in München und verschie-

eine Fülle von Ämtern angesammelt. Aktuell ist Andreas Scheuer CSU-Generalsekretär, CSU-BundestagsabgeSEIN KOMMENTAR

ordneter, CSU-Regionsvorsitzender Niederbayerns und

„Integration mit Fordern & Fördern und klarer Richtung: CSU setzt Leitplanken für gelingendes Zusammenleben! Damit Bayern Bayern bleibt!“

Passauer CSU-Stadtrat. Der steile CSU-Aufsteiger wird jetzt als Nachfolger von Verkehrsminister Dobrindt

Integration: Leitkultur leben!

gehandelt. Der Berufspolitiker ist geschieden, Vater einer Tochter. Im Netz zeigt der „Lautsprecher der CSU“ klare Kante, liefert mit seinen Sprüchen reichlich Stoff

denen Stationen als Vermessungsingenieur kehrte der ÖDP-Politiker 2007 in seine Geburtsstadt Passau zurück.

SEIN KOMMENTAR

Er repräsentiert eine Öko-Partei, die ohne Firmen- und

„Erhalt der Kulturlandschaft, für Artenreichtum und gesunde Lebensmittel, faire Preise für den Erzeuger. Nein zu Agrarindustrien und Glyphosat.“

Verbandsspenden arbeitet, für mehr Transparenz und gegen Lobbyismus kämpft.

Als Oberstudienrat unterrichtet der Familienvater Mathe-

Für bäuerliche Landwirtschaft.

matik und Physik an der Fachober- und Berufsschule Passau. Er gehört der Schulleitung an.

für Satiresendungen.

Was die anderen dazu sagen

Was die anderen dazu sagen

Andreas Seitz

Christian Flisek

Andreas Scheuer

Armin Sedlmayr

Wer hier leben will, muss unsere Gesetze achten! Integration gelingt nur, wenn wir unsere Bürger nicht überfordern. Nein zu Ghetto-Bildungen.

Keine unnötige Leitkulturdebatte anstiften, sondern endlich ein modernes Zuwanderungsgesetz verabschieden!

Unser Land braucht Bauern: Schöpfung bewahren, Ökologie und Ökonomie zusammenbringen und Arbeit der kleinen Betriebe anerkennen!

Landwirte sollen ohne viel Bürokratie unternehmerisch handeln können. Die Verbraucher entscheiden wie unsere Landwirtschaft aussieht.

Josef Ilsanker

Boris Burkert

Josef Ilsanker

Boris Burkert

Monokultur macht unfruchtbar. Kultur braucht Vielfalt.

#Weißwurst in der #Lederhose? Oder was ist gemeint? Ich bin für mehr #Respekt und #Menschenrechte.

Faire Erzeugerpreise, gesunde Landwirtschaft, gesunde Menschen, gesunde Umwelt!

Korrekter Spruch. Außerdem: faire Preise für Lebensmittel, mehr Tierschutz. #Glyphosat endlich verbieten, dann freut sich #BieneMaja.

Robert Schregle

Armin Sedlmayr

Robert Schregle

Christian Flisek

Ohne Leitkultur keine Integration. Wer kommt, hat sich anzupassen und nicht wir uns an die „Ankömmlinge“. Religionsausübung ist Privatsache.

Meine Leitkultur wird am besten durch die Grundrechte des Grundgesetzes beschrieben.

Die „Stärkung der deutschen Landwirtschaft“ ist notwendig, um die Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Landwirtschaft ist immer bäuerlich.

Das geht konkreter: Für hofnahe Kreisläufe, Stärkung der Landwirte in der Wertschöpfungskette und mehr Planungssicherheit!

24

25

September 2017

Bürgerblick

Politik Bundestagswahl

Der Carsharing-Pionier

Der Vollblut-Linke Plakatspruch

Plakatspruch

J O S E F I L SA N K E R , 42

B O R I S B U R K E R T, 55

Wie kein Zweiter prägt Josef Ilsanker die linke Politik im Landkreis Passau. Er gründete die Ortsvertretungen der Parteien, aus denen die Linke hervorging: 1999 die der SEIN KOMMENTAR

„Partei des Demokratischen Sozialismus“ (PDS), 2006

Hände weg vom Ilztal!

Nordtangente stoppen!

jene der „Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG). Er engagiert sich bei den Gewerkschaften Verdi und IG Metall, leitet den „Runden Tisch gegen Rechts“. Bundespolitische Erfahrungen sammelt

Hände weg vom Ilztal!

Nordtangente stoppen!

der Ergotherapeut als Mitarbeiter des Linken-Bundes-

Grüne Verkehrspolitik nimmt Boris Burkert beim Wort. Er gründete vor fünf Jahren den Verein „Carsharing Passau“, der heute an drei Standorten mit Bürgerautos vertreten SEIN KOMMENTAR

ist; er schob als Gründungsmitglied die Reaktivierung

Siehe Erfolgsgeschichte #Erneuerbare: viele neue Arbeitsplätze, gut für Klima und Umwelt.

Kapiert die FDP nie.

der Ilztalbahn an. Burkert engagiert sich in der „Initiative

tagsabgeordneten Harald Weinberg.

Altstadtleben“ und im „Asylcafé“. Der Software-Entwickler arbeitet seit über 20 Jahren als Filmvorführer im Scharfrichterkino. Mit 38 saß er für die „Studenten für Passau“ erstmals im Stadtrat, 2014 zog er als Grüner

Zwischen Umwelt und Wirtschaft gehört kein oder!

erneut ein.

Was die anderen dazu sagen

Was die anderen dazu sagen

Andreas Seitz

Robert Schregle

Andreas Scheuer

Christian Flisek

Nordtangente NEIN. Wenn Andreas Scheuer Verkehrsminister wird und die Bagger schickt, wird die ÖDP zu einer Sitzblockade aufrufen.

Ich bin für die Nordtangente, weil sie Passau spürbar entlastet. Ökopopulisten müssen überstimmt werden für „weniger Verkehr in der Stadt“.

Bayern ist Vorbild: Ökologie und Ökonomie, starke Unternehmen, gute Arbeitsplätze und Bewahrung unserer Schöpfung gehen zusammen!

Genau! Deshalb Energiewende vollenden und eine bezahlbare, umweltfreundliche und zukunftsorientierte Energieversorgung garantieren!

Andreas Scheuer

Boris Burkert

Josef Ilsanker

Andreas Seitz

Passau hat ein Verkehrsproblem. Die Planer müssen eine ökologisch vertretbare Entlastung der Stadt erarbeiten – gemeinsam mit den Bürgern.

Passt! Verkehrspolitik der #GroKo eine einzige #GroKa (Große Katastrophe). #Ilztalbahn fördern, Angebot schaffen, #B12 entlasten.

Kapitalismus ohne Ausbeutung der Natur ist wie Schwangerschaft ohne Sex.

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier (M. Gandhi)! JA zum „und“. Ökonomie braucht Ökologie.

Christian Flisek

Armin Sedlmayr

Robert Schregle

Armin Sedlmayr

Wir brauchen endlich einen Bürgerdialog zur Nordumfahrung, der die Nord­ tangente explizit ausschließt!

Die Nordtangente würde nicht die versprochene Entlastung bringen, dafür aber die Naturschönheit Ilztals beeinträchtigen. Ich bin dagegen.

Die Umwelt gehört geschützt, aber so, dass es sich in dieser „Lebens-Wirklichkeit“ noch wirtschaften lässt. „Öko-Irrsinn“ verhindert das.

Stimmt. Aber ob die Grünen das wirklich verstanden haben ...?

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27

September 2017

Bürgerblick

Politik Bundestagswahl

Der Weinhändler

Das Sprachtalent Plakatspruch

Plakatspru

R O B E R T S C H R E G LE , 54

A R M I N S E D L M AY R , 28

In neunzehn Sprachen könne er sich verständigen, sagt

Armin Sedlmayr, ist mit 28 Jahren der jüngste Direkt-

der Passauer AfD-Direktkandidat und Fremdsprachenkaufmann Robert Schregle in seinem Videoporträt.

SEIN KOMMENTAR

Als langjähriger Zeitsoldat habe er sich diese Fähigkeit

Derzeit ersetzt das Asylverfahren die Passkontrolle, was nicht gesetzesmäßig ist. Jede Einreise ohne Identitätsnachweis ist ein Gesetzesbruch.

angeeignet. Im Juli sorgte Schregle mit einer Online-Petition für eine Überraschung: Er protestierte gegen die geplante Abschiebung des afghanischen Mechatroni-

Kein Pass – kein Eintritt!

Grenzen schützen!

kerlehrlings Mostafa Golami. Schregle gehört zu den Gründungsmitgliedern der AfD in Niederbayern.

kandidat für Passau und verkörpert den Jugendtrend der FDP. Mit 17 ist er in die Partei eingetreten. Der SEIN KOMMENTAR

gebürtige Deggendorfer studierte Rechtswissenschaften

Die Digitalisierung ändert in vielerlei Hinsicht unser Leben.

Um zu profitieren brauchen wir Risikobereitschaft statt Bedenken und Verbote.

an der Universität Passau. Ende letzten Jahres eröffnete Sedlmayr mit einem Parteifreund und Nachfahren der legendären Sportartikelbrüder Dassler eine gleich-

ch

Digital first .

Bedenken second.

namige Vinothek in Herzogenaurach. Auf Facebook bittet er im weißen Trenchcoat um Spenden für seine Wahlkampfkasse.

Was die anderen dazu sagen

Was die anderen dazu sagen

Boris Burkert

Christian Flisek

Andreas Scheuer

Christian Flisek

Kein Hirn – kein Eintritt! Parlament schützen! #SelbstverschuldeteUnmündigkeit .

Wie sich die AfD Grenzschutz vorstellt, haben Frau Petry und Co bereits 2016 erklärt: Zur Not durch den Einsatz von Waffengewalt. Ohne mich!

Wir sagen im Bayernplan wie´s geht: mit superschnellem Internet im ganzen Land, Spitzenforschung und Mittelstand 4.0*!

Lieber Herr Lindner, Nachdenken und Lösungen first. Sprücheklopfen never.

Andreas Scheuer

Andreas Seitz

Josef Ilsanker

Andreas Seitz

CSU gibt die Ordnungsgarantie: Wir geben den Menschen die Garantie, dass sich der Zustand vom Herbst 2015 nicht wiederholen wird!

Fluchtursachen reduzieren - Waffenexporte verbieten. Natürlich haben wir das Recht zu wissen, wer in unser Land kommt.

Menschen first. Profit second.

Besser: erst denken – dann twittern. Digitalisierung ja!

Wo sie sinnvoll ist und der Gesellschaft dient.

Josef Ilsanker

Armin Sedlmayr

Robert Schregle

Boris Burkert

Fluchtursachen bekämpfen – Waffenexporte verbieten – Geflüchteten helfen.

Ziel der Flüchtlingspolitik muss sein, dass nur anerkannte Flüchtlinge legal einreisen können. So kann man Europa nach innen offen halten.

„Digitalisierung“ wird viele Arbeitsplätze vernichten. Verantwortliche Politik würde für mehr „Digitalisierung am Arbeitsplatz“ sorgen.

#Gääähn! #SoBoring. #CCC ist cooler. Industrie 4.0* läuft auch ohne Klientelpartei FDP. #Innovation statt #Mövenpicksteuer.

28

*CCC = Chaos Computer Club (größte europäische Hackervereinigung) *Industrie 4.0 = Projekt der Bundesregierung zur Modernisierung der Industrie

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Bürgerblick

Rubrik Sub

Mord an junger Mutter

Der bitterste Prozess eines Richters Ein verurteilter Serieneinbrecher, den er vor dem Gefängnis bewahrt hat, sitzt ihm mehrere Monate später erneut gegenüber: als Mordangeklagter.

Fotos: Tobias Köhler

R

ichter sind in der öffentlichen Wahrnehmung eine integre Instanz. Sie sollen unabhängig von Stand und Geschlecht entscheiden. Sie sollen Indizien, Schuld und Reue in der Waagschale der Justitia abwägen.

Gefühle wie Mitleid oder Hass haben unter der Richterrobe nichts zu suchen, so der hohe Anspruch.

Absolute Selbstkontrolle - geht das überhaupt?

Der Passauer Richter Wolfgang Hainzlmayr, 58, kommt der Idealvorstellung ziemlich nahe. Wenn der Mensch auf der Anklagebank etwas zu sagen hat, ist er ein geduldiger Zuhörer, wenn ein Schuldiger offensichtlich mit Lügen und Erinnerungslücken seine Schuld verschleiert, wird er schon mal schärfer im Ton. Grundsätzlich erlebt ein Prozessbeobachter Hainzl­

mayr als fairen, ja eher gelassenen Richter, der bei günstiger Zukunftsprognose vor allem bei Jugendlichen oft Gnade vor Recht ergehen lässt.

Am 22. August diesen Jahres sitzt Hainzlmayr im großen Strafgerichtssaal 40/II einem Angeklagten gegenüber, der für ihn wohl zur größten Herausforderung seiner Amtszeit geworden ist. Schwer wie ein Mühlstein muss es auf seiner Seele lasten, dass er sich von diesem jungen Mann hat täuschen lassen.

425 Tage zurück, am 23. Juni, ist er im selben Saal diesem Angeklagten das erste Mal begegnet. Im Gerichtsaushang heißt es unter dem Aktenzeichen Ns 25 Js 5107/14 „Diebstahls mit Waffen u.a.“. Es handelt sich um eine Berufungsverhandlung. Der frischgebackene Vater auf der Anklagebank, Dominik R., ficht das Urteil eines Freyunger Amtsrich30

ters an, der ihn als Serieneinbrecher zu unbedingter Haftstrafe verurteilt hat: zweieinhalb Jahre.

Hainzlmayr fühlt wohl mit dem 22-jährigen Vater, dessen Baby im Zuschauerraum zu sehen ist, ein Wonneproppen im Arm der 19-jährigen Mutter Lisa H. Wenn er das Urteil des Amtsgerichts anerkennt, Dominik R. ins Gefängnis schickt, würde er diese offenbar intakte Familie zerstören. „Es war eine lange Verhandlung, es galt vieles abzuwägen“, erinnert sich der Verteidiger. Eine Auflage sei gewesen, dass der Verurteilte sich einer Therapie unterzieht. Er war spielsüchtig, das Motiv seiner Beutezüge.

Hainzlmayr erspart Dominik R. den Gang ins Jugendgefängnis, setzt das Strafmaß auf die Höchstgrenze für eine Bewährungsstrafe herab, auf zwei Jahre. Als freier Mann

Auftakt zum Mordprozess gegen Dominik R. Der Vorsitzende Richter Wolfgang Hainzlmayr, graue Haare, dunkle Brille, würdigt den Angeklagten zunächst keines Blickes. Gesenkte Mundwinkel, Stirn in Falten gelegt - die Enttäuschung über diesen Burschen ist ihm anzusehen.

verlässt der junge Vater das Gericht.

Niemand kann in einen Menschen hineinschauen.

Die Mutter mit dem Wonneproppen im Zuschauerraum, der Gedanke wird den Richter später erschaudern lassen, hatte danach nur noch vier Monate zu leben. Sie starb durch Mörderhand. Jetzt sitzt ihm Dominik R. als Beschuldigter dieses Mordes erneut gegenüber.

An mindestens 13 Prozesstagen. 42 Zeugen und vier Gutachter sind geladen.

Der hellgraue Kapuzenpulli des Angeklagten verbirgt es: Auf seinem linken Oberarm hat er sich den 27. Oktober als Todesdatum von Lisa H. tätowieren lassen. Eines von vielen Indizien, die auf ihn als Täter hindeuten. Auf der Flucht mit seinem kleinen Buben war er am 19. November in Spanien verhaftet worden. Seit seiner Auslieferung sitzt er in Untersuchungshaft in Straubing.

Der erste Verhandlungstag im Mordprozess gegen Dominik R. dauert nur dreizehn Minuten. Als Staatsanwalt Sebastian Nagel die Anklageschrift verliest, sitzt ihm der heute 23-jährige Bursche mit gefalteten Händen und erhobenem Kinn gegenüber, eine trotzige Pose.

Dominik R. trägt denselben Kapu-

zenpulli, den er auf der Flucht mit seinem damals 18 Monate alten Sohn trug. Er hatte ein Handyfoto ins Netz gestellt, das ihn mit dem Bübchen auf dem Arm in Paris zeigt. Der „Urlaubsgruß“ gesendet vom Handy der Ermordeten sollte wahrscheinlich das Verbrechen vertuschen.

Bereits eine Stunde vor Prozessbeginn hatten vor dem Eingangstor des Passauer Landgerichtes mehrere Dutzend Zuschauer auf Einlass gewartet. 18 Stühle sind in den vorderen Reihen für die Pressevertreter reserviert, dahinter gibt es etwa 50 Zuschauerplätze. Sie reichten nicht aus.

VERLETZTER ANGEKLAGTER: LINKE HAND EINBANDAGIERT

Gefesselt an Händen und Füßen, schwarze Jogginghose, rote Markenturnschuhe, kahl rasierter Kopf und Dreitagebart mit akuraten Konturen - so sehen die Wartenden den Angeklagten, als er das blaue Justizfahrzeug verlässt. Seine linke Hand ist einbandagiert. Es wird spekuliert.

War er im Gefängnis in eine Schlägerei verwickelt? Hat er sich aus Wut selbst verletzt? „Eine harmlose Geschichte“, erklärt einer seiner Verteidiger auf Anfrage.

Pünktlich betreten die Vertreter des Schwurgerichts, drei Richter und

Einen Mordprozess mit derart hohem Medien- und Zuschauerinteresse gab es seit vielen Jahren nicht mehr: Kameraleute hinter der Absperrung im Gerichtssaal fokussieren die Anklagebank.

Auf der Gasse hatte sich schon eine Stunde vor Prozessbeginn eine Warteschlange gebildet.

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September 2017

Bürgerblick

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vermeidet jeden Blickkontakt mit ihm.

Der ins dritte Lebensjahr gehende Bub wird von einem Vormund des Jugendamtes Freyung betreut. Er wächst bei seiner Oma, der Nebenklägerin auf, die ein schreckliches Erlebnis hinter sich hat. Sie hatte am 12. November des Vorjahres die Leiche ihrer Tochter entdeckt.

Diese lag in einen Müllsack gepackt, versteckt hinter dem Kaminofen.

EIFERSUCHT UND VERLUSTÄNGSTE

Staatsanwalt Nagel schildert in seiner Anklage anhand der Obduktionsergebnisse, wie brutal der Täter vorgegangen war: Messerstiche in Kopf und Hals hätten lebenswichtige Arterien durch­trennt, bis zur Halswirbelsäule gereicht, Knochen seien zersplittert, zwei Zähne herausgetrennt worden. Schnittwunden an den Händen des Opfers würden belegen, dass dieses versuchte, den Angreifer abzuwehren.

Nagel erläutert das Motiv. Nach der Trennung im September 2016 habe Lisa H. dem Vater ihres Kindes gestattet, in der Wohnung zu bleiben, obwohl sie ein Liebesverhältnis mit einem neuen Mann eingegangen war. Dies führte beim Angeklagten offenbar zu Verlust­ängsten und Eifersucht; er habe nicht ertragen können, dass ein anderer Mann an seine Stelle tritt, auch die Vaterrolle einnimmt.

Als Tatzeit gibt der Staatsanwalt an: „Wohl am 27. Oktober zwischen 0.17 Uhr und 11.16 Uhr“. Wie die minutengenauen Angaben möglich sind, wird der Prozess ergeben.

Unter den Zuschauern waren viele Jurastudenten, die ihren Professor als Strafverteidiger erleben wollten. Manche waren enttäuscht, dass nach stundenlangem Warten die Verhandlung nur 13 Minuten dauerte.

Hubert J. Denk 33

Der Angeklagte Dominik R. lässt seinen Blick zum Deckengemälde schweifen. Es zeigt Mariä Himmelfahrt. Das Passauer Landgericht befindet sich in der Alten Residenz der Fürstbischöfe, der Strafgerichtssaal liegt im Raum der ehemaligen Hofkapelle. Stehend: Strafrechts­professor Holm Putzke. Er hatte sich im Netz als Verteidiger angeboten, um den Flüchtigen zur Aufgabe zu bewegen.

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Bürgerblick

Fotos: Tobias Köhler

Tutte

zwei Schöffen, den Saal. Der Vorsitzende Richter Wolfgang Hainzlmayr führt den ersten Dialog mit dem Angeklagten betont höflich.

Seine Nachfrage, ob der eingetragene Beruf „Bauhelfer“ richtig sei, korrigiert Dominik R. Er sei zuletzt Fitnesstrainer gewesen. „Ein Ausbildungsberuf?“, fragt Hainzlmayr nach. Die Antwort bleibt aus, aber er kommt dem Wunsch des Angeklagten entgegen und ändert den Akteneintrag ab: Dominik R., Beruf „Fitnesstrainer“.

Der Angeklagte macht - wie erwartet - keine Angaben zur Sache.

Er schweigt zu den Vorwürfen, seit seiner Verhaftung. Auch seine beiden Strafverteidiger, der Landshuter Thomas Krimmel und der Passauer Strafrechtsprofessor Holm Putzke, geben zu erkennen, dass sie sich erst zu einem späteren Zeitpunkt äußern möchten.

Da am ersten Prozesstag keine Zeugen geladen sind, beendet der Vorsitzende Richter die Verhandlung ungewöhnlich schnell. „Dann sehen wir uns wieder am 4. September um 14 Uhr“, sagt Hainzlmayr.

Ein Dutzend Reporter und ein halbes Dutzend TV-Teams eilen dem Gefesselten, begleitet von zwei Justizbeamten, zum Aufzug hinterher. Die Landgerichtspräsidentin ist persönlich anwesend, um die Verfügung des Vorsitzenden Richters durchzusetzen: Seit Beginn des Prozesses herrscht im Gerichtssaal Fotografierund Interviewverbot, auch in den Pausen und bei Verhandlungsende.

Der Medienrummel ist zu groß, nicht alle halten sich daran.

Auf der Nebenklagebank sitzen drei Rechtsanwälte. Sie vertreten die Mutter der Getöteten, den Halbwaisen und den Vater der Getöteten.

Letzterer, Martin H., Jahrgang 1968, ist persönlich erschienen. Er wirkt ruhig und gefasst. Der Angeklagte

Umwelt

Unser Wald

Dietmar Fehrer, 48 Ein Vorarbeiter der Bayerischen Staatsforsten beseitigt Käferholz in einem Waldgebiet bei Patriching.

WALD

VOLLER

WUNDEN Ein Waldarbeiter vom Staatsforst beseitigt vom Borkenkäfer befallene Fichtenstämme. Schädlinge, Stürme und Hitze setzen den Bäumen zu. Unser Wald ist voller Wunden. Aus dem Schutz- und Erholungsraum der Menschen ist ein Patient geworden. Wir haben die aktuellen Ereignisse in drei Geschichten zusammengefasst, lassen Experten und Betroffene zu Wort kommen.

1. Teil: Windbruch Ein Sturm ohne Namen hat mehr Holz geerntet als der Mensch in zehn Jahren.

2. Teil: Schädlinge Dem Rekordjahr des Borkenkäfers folgt das nächste: Er brütet im frischen Totholz.

3. Teil: Klimawandel Hausgemachter Horror: Das Treibhausgas steigt in der Atmosphäre stetig an.

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Foto: Tobias Köhler

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Bürgerblick

Umwelt Unser Wald

Sturm ohne Namen

„Ich könnte plärren!“

Forstdirektor Johann Gaisbauer.

Ein wirtschaftliches Debakel: Auf etwa 100 Millionen Euro wird der Schaden geschätzt, Kosten für Waldarbeit, Lagerung und Aufforstung, Verlust durch Bruchholz und Preisminderung eingerechnet.

„Die reden jetzt viel, weil die Wahlen bevorstehen. Wenn sie gewonnen haben, sind wir wieder vergessen.“

Auf der dreispurigen Schnellstraße, die von Hauzenberg Richtung Passau führt, leuchten immer wieder Bremslichter auf, obwohl es keine Radarkontrolle gibt, kein Hindernis, keinen Stau. Die Schaulust lässt die Autofahrer auf die Bremse treten.

Es ist faszinierend, wie der 20-minütige Sturm den Wald verformt hat. Hohe Fichten mit hängenden Köpfen, ihre schwächeren Kameraden liegen niedergestreckt daneben.

Ein Dutzend Erntemaschinen aus Norddeutschland sind zur Unterstützung der Aufräumarbeiten nach Niederbayern gerollt. Nur sie können optimale Hilfe leisten. Bei vorschnellen Forstarbeiten besteht derzeit akute Verletzungsgefahr, warnen Experten. Selbst wenn 50 Holzerntemaschinen im Einsatz wären, würde die Schadensaufarbeitung mindestens ein Jahr dauern, meint Gaisbauer. Für die Waldbesitzer sind in der Region acht Krisenversammlungen abgehalten worden.

CSU-Ministerpräsident Seehofer sicherte den Betroffenen bei einem Wahlkampfauftritt in Salzweg staatliche Hilfen zu. Bereits beschlossen ist die personelle Verstärkung

Hauzenberg, Passau, Büchlberg Feuerwehrleute und Männer vom Technischen Hilfswerk bergen eine Kiefer vom Dach eines Wohnhauses in Schulerbruch in Hauzenberg (links). Im Stadtpark Freudenhain in Passau türmt sich Windbruch neben einem Traktor (Mitte). Bei Büchlberg sieht ein zerstörtes Waldstück aus als habe eine Riesenfaust hineingeschlagen (rechts).

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Gebogen, geknickt und gebrochen Der zerstörte Fichtenwald vom Hundsdorfer Gastwirt Koller an der Staatsstraße 2132 westlich vom Erlautal.

betroffener Reviere. Die Zahl der Förster werde verdoppelt, versichert der Forstdirektor. Für weitere Maßnahmen müsse man die Entscheidungen der Politik abwarten.

Wenig Hoffnung auf Unterstützung hat Dieter Gell, Jahrgang 1969, ein betroffener Landwirt aus Maierhof bei Hundsdorf. „Die reden jetzt viel, weil die Wahlen bevorstehen. Wenn sie gewonnen haben, sind wir wieder vergessen.“ Von seiner gut drei Hektar großen Waldfläche sind etwa zwei Drittel zerstört. „Es müssen kleine Tornados gewesen sein, die Zickzack gefahren sind“, vermutet er. An einer Stelle hat der Wind alles umgedreht, ein paar Meter blieb alles beinahe unberührt. „Ich könnte plärren!“, sagt er.

Seine Stimme klingt verzweifelt.

Ehrfurchtslos hat der Sturm ein Marterl an einer Kreuzung bei Hundsdorf umgeworfen. Bei Bautzing kappte eine 30 Meter hohe

Fichte eine Stromleitung und begrub einen Hochsitz unter sich. Dutzende Bäume hatte es auf Straßen und Häuser gestreckt, Dörfer waren eingeschlossen. „Wir haben auf der einen Seite gesägt und die Männer vom THW auf der anderen, die ganze Nacht“, berichtete ein Kellner, der hinter dem 745 Meter hohen Ties-

senberg in einem Weiler wohnt. „Es ist ein Wunder, dass es keine Toten gegeben hat“, sagt Waldbesitzer Josef Haiböck nach der Fahrt übers Land. „Der Wald ist unser Aushängeschild, da hängen Emotionen dran“, sagt Hans Koller, Kreisobmann des

bayerischen Bauernverbandes, Gastwirt und selbst Waldbesitzer. Was über Jahrzehnte gewachsen ist, sei in wenigen Minuten zerstört worden. „Es ist der Wahnsinn! Oft lassen sich nicht mal mehr die Grundstücksgrenzen feststellen.“ Koller kenne keinen Landwirt, der nicht auch Waldbesitzer ist. „Der Wald ist unser zweites Standbein, eine Rücklage in der Not.“ Er erklärt: 1948 hatten seine Eltern das Haus abreißen lassen. Als der Aufbau anstand, kam die Währungsreform und das gesparte Geld war wertlos. „Da haben sie auf den Wald zurückgegriffen und Holz verkauft“, erzählt er. 60 Mark gab es pro Kubikmeter.

Bei den damaligen Löhnen konnten mit einem Kubikmeter 50 Maurerstunden bezahlt werden. Der Holzverkauf rettete die Familie.

Im Sommer 2017 hat die Naturgewalt diese Sparkasse geplündert, einen Großteil der Rücklagen einkassiert.

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September 2017

„Was über Jahrzehnte gewachsen ist, wurde in wenigen Minuten zerstört.

Es ist der Wahnsinn!“

Bürgerblick

Fotos: Hubert Denk

D

as Katastrophengebiet riecht und klingt wie ein Sägewerk. Motorsägen kreischen, aus den Wäldern weht der Geruch von frisch geschlagenem Holz. Aus der Ferne betrachtet tragen manche Waldhänge helle Punkte wie Streuselkuchen. Es sind die Bruchstellen der Bäume; Birken mit geköpften Kronen, Fichten gekappt auf halber Stammhöhe. Der Sturm ohne Namen fegte in orkanartigen Böen mit bis zu 130 Stundenkilometern über den östlichen Bayerischen Wald.

Einen Windbruch „historischen Ausmaßes“ habe das Augustunwetter laut Landwirtschaftsminister Helmut Brunner angerichtet. Seriöse Schätzungen sprechen von 1,5 bis 2 Millionen Kubikmeter Schadholz, das entspricht fast dem Volumen des Chiemsees. „Es ist die zehnfache Menge dessen, was die Waldbauern hier normalerweise schlagen“, sagt

Umwelt Unser Wald

„Wie des Bettelmanns Rock“

D

er Klimawandel begünstigt einen Schädling, der zum Schrecken der Förster und Waldbauern geworden ist: Vom Borkenkäfer werden neue Rekordzahlen gemeldet. Jetztkommt der gigantische Windbruch hinzu. Er schenkt dem Käfer neue Brutstätten. Es herrschte schon vor dem Auguststurm Notstand: Wohin mit dem vielen befallenen Käferholz?

Wird 2017 ein neues Katastrophenjahr?

Wer Förster Wolfgang Mantel beim Erkundungsgang mit privaten Waldbauern begleitet, erlebt bange Gesichter und hört von Nöten und Engpässen, für die es offenbar keine Lösungen gibt.

Der ungewöhnlich warme März hat dazu geführt, dass die erste Generation der Borkenkäfer sehr

früh geschlüpft ist. Es könnte dazu führen, dass heuer erstmals vier Generationen ausschwärmen, sagt der Passauer Revierförster.

Das Waldgebiet in Stadt und Landkreis Passau teilt sich in sieben Reviere auf. Die gesamte Waldfläche misst rund 44.000 Hektar, etwas

„Die alten, naturkundigen Waldbauern sterben weg“

größer als die Fläche Wiens. Davon sind 7.000 Hektar Staatsforst, 36.000 Hektar Privatwald und 1.000 Hektar Gemeindewald. Der Privatwald mit etwa 18.000 Besitzern ist aktuell das größte Sorgenkind. Alte, natur-

Ortstermin in einem Käferloch bei Tittling: Förster Mantel zeigt den privaten Waldbauern das Schadbild des Borkenkäfers.

kundige Waldbauern sterben weg, den jungen Erben fehlt Zeit oder Lust sich zu kümmern. Es soll nicht wenige Waldbesitzer geben, die nicht einmal um die Grenzen ihres Wäldchens wissen, erzählt Mantel.

Um in akuten Borkenkäferjahren rechtzeitig eingreifen zu können, müssen monatliche Kon­trollgänge unternommen werden.

Doch welcher Waldbesitzer schafft das? Wenn der Befall zufällig von einem um seine Bäume bangenden Nachbarn entdeckt wird, beginnt der Wettlauf mit der Zeit.

Nach dem Unwetter, dem Millionen Bäume zum Opfer fielen, stellt sich die Frage: Woher die Holzfäller oder die Erntemaschinen nehmen? Wie das gefällte Käferholz in sicherem Abstand lagern? Die Sägewerke, es gibt in dieser Region nur mehr zwei große Betriebe, waren schon vor dem Sturm überlastet. Sie können maximal 6.000 Festmeter Holz am Tag verarbeiten.

Die privaten Waldbauern müssen oft hintenanstehen. Osteuropäische Großlieferanten und staatliche Betriebe werden vorrangig bedient.

Jenseits der Skala

38

weitere Fichte mit, welche den unbeteiligten, benachbarten Waldbesitzer trifft und tötet; von einem Käferbaum, den ein junger Holzarbeiter mit einer Seilwinde zu Boden bringt, bricht ein Wipfelstück ab und erschlägt den sägenden Vater.

Wenn sich die Fichtenkronen verfärben, ist es zu spät: Ein Käfer-

IMMER MEHR TODESFÄLLE BEI FORSTARBEITEN

Bei den Aufräumarbeiten in Niederbayern sind heuer bereits fünf Menschen ums Leben gekommen. „Käferbäume sind tückisch, weil sie mangels Gewicht in den Kronen anders fallen als erwartet“, sagt Forstexperte Mantel. Wenn Borkenkäfer und Windbruch die Arbeiten im Holz mehren, steigen die Unfallzahlen: 16 getötete Holzarbeiter galt es in Bayern 2015 zu beklagen, 12 im Vorjahr. Die heurige Statistik lässt Schlimmstes befürchten: 19 waren es bis Ende August.

So lesen sich die Protokolle: Ein gefällter Käferbaum reißt eine

Wöchentlich werden in Duftfallen die Buchdrucker gezählt: Fangzahlen jenseits der darstellbaren Grafik - 6.000 Stück - wurden erstmals als Spitzenwerte erreicht.

Schauplatz ist Tiefenbach bei Passau. (Grafik: LWF)

Befallene Borke: Unter der Rinde einer befallenen Fichte zeigen sich die Spuren der Schädlinge: Käfer, Larven, Fraßgänge.

Mantel, der Waldlehrer Wolfgang Mantel vom Forstrevier Passau hält Vorträge, wie sich der Klimawandel auf den Wald auswirkt. Er gibt Waldbesitzern kostenlosen Anschauungsuntericht: Wie erkenne ich einen Borkenkäferbefall?

39

loch im Endstadium. In Krone und Ästen knabbert der Kupferstecher, in die Rinde am Stamm bohrt sich der Buchdrucker. Wie dramatisch sich die Käferplage ausbreitet, ist schwer überschaubar. Ein Passauer Revierförster, der 5.600 Hektar Wald betreut, erzählt, er stehe wegen Borkenkäferbefalls derzeit mit 70 bis 80 Waldbesitzern in Kontakt. „Dazu kommen die unentdeckten Fälle oder solche, die private Waldbesitzer eigenständig bearbeiten“, sagt er.

Wer mit kundigem Auge durch die niederbayerische Landschaft fährt, die verfärbten Baumkronen zählt, erschrickt ob der Häufigkeit. „Nur ein Wetterumschwung kann uns helfen“, sagt ein betroffener Waldbesitzer. Er meinte kühles, nasses Wetter. Das würde den Käfer in Schach halten. An Naturgewalten, die hektarweise Fichten knicken und entwurzeln, alles verschlimmern, daran hatte er nicht gedacht.

Der Klimawandel spielt dem Käfer in die Karten: Er mag Hitze und Trockenheit. Den Älteren fallen dazu die Prophezeihungen des Mühlhiasl wieder ein: „Der Wald wird so licht werden, wie des Bettelmanns Rock“.

September 2017

Bürgerblick

Fotos: Hubert Denk

Rekordjahr für Borkenkäfer

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Wald und Klima Große Waldgebiete, wie hier der Neuburger Wald über dem Inntal, sind Wasserspeicher, Sauerstoffspender und Klimamoderatoren.

Doch Hitze, Stürme und Schädlinge setzen den Bäumen zu.

Foto: Tobias Köhler

Hausgemachter Horror

Dürren, Stürme, Schädlinge

W

enn es im Wetterbericht heißt, dass morgen wieder über 30 Grad erwartet werden, zucke ich zusammen“, sagt Revierförster Wolfgang Mantel. Früher seien solche Hitzetage die Ausnahme gewesen.

Das Landwirtschaftsministerium gibt auf seiner Netzseite diese Zukunftsprognosen aus: · in Bayern wird es in den nächsten 100 Jahren im Jahresdurchscnitt mindestens um zwei Grad wärmer werden. Klingt wenig, ist enorm: Der Temperaturunterschied zwischen der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren und der heutigen Warmzeit beträgt vier Grad; · Wetterextreme wie Stürme,

Starkregen und Dürren werden häufiger; · wärmere, feuchtere Winter und heißere, trockenere Sommer begünstigen Schädlinge wie den Borkenkäfer.

Klima-Forscherin Dr. Nicole Estrella von der „TU München“ erklärt: „Je wärmer die Atmosphäre ist, desto mehr Energie steckt in ihr.“ Entlädt sie sich, seien starke Winde und Temperatursturz die Folge.

Wenige Stunden vor dem fatalen Wetterumschwung am 18. August kletterte die Lufttemperatur hoch auf 35 Grad, sank mit dem Unwetter schlagartig ab auf 17 Grad.

Man versteht Förster Mantels Schrecken.

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Kohlendioxid-Eskalation der Atmosphäre

1935 - 2017 Kohlendioxid ist verantwortlich für unser Treibhausklima. Seit der Industrialisierung steigt der Wert (ppm=Teile pro Million) stetig an. In der Grafik von 310 (1935) auf aktuell 405. Die NASA-Farbskala endete im Tiefrot bei 400. Der menschenleere Planet hat für solche Sprünge 500.000 Jahre gebraucht.

September 2017

Bürgerblick

Rubrik Sub

Gefräßiger Einwanderer aus China

Das Ende der Buchsbäumchen?

E

ines Morgens liegt ein giftgrüner, haariger Wurm mit schwarzem Köpfchen leblos auf dem Terrassenglastisch. Offenbar hat ihn ein Gartenvogel gefangen und wieder ausgespuckt. Da wusste ich noch nicht, dass der eklige Fund etwas mit den braunen, teilweise kahlen Stellen an meiner zehn Jahre alten Buchshecke zu tun haben könnte. Bis dahin hatte ich eine Pilzkrankheit oder den ätzenden Urin von Nachbars Katze in Verdacht.

Zwei Tage später durchkämme ich im Jagdtrieb mit den Fingern die Zweige der Hecke und pflücke ein Dutzend dieser giftgrünen Dinger von den Blättern, ernte ihre Nester aus vertrockneten Blättern: Buchsbaumzünsler!

Die gefräßigen Raupen, die sich ausschließlich vom Buchs ernähren,

sind Einwanderer aus China. Wahrscheinlich 2007 eingeschleppt mit Baumwollfracht in Containerschiffen, entladen am Rhein. Sie breiten sich aus, werden zur Plage. „Alles vergriffen“, muss die Verkäuferin in einem Gartenbaumarkt in Grubweg passen, als ich nach dem biologischen Spritzmittel gegen das Buchsbaumsterben frage.

Das braune, wasserlösliche Pulver enthält ein Bakterium, welches Insekten und Wirbeltieren nicht schadet, aber den Raupen die Fresslust nehmen, sie verenden lassen.

Die Verkäuferin erzählt von einem Kunden, der eine 50 Meter lange Buchshecke aufgeben musste.

In einem Baumarkt in Stelzlhof werde ich doch noch fündig. Die Kassiererin blickt mich mitleidig an. „Auf meiner Terrasse hat es

Bis zu fünf Zentimer lang werden die Raupen des Buchsbaumzünslers. Er ernährt sich vom Blattwerk und hinterlässt hellgrüne Kotbällchen.

Verborgen in Nestern aus vertrockneten, eingesponnenen Blättern wächst die Brut des Schmetterlings heran.

Das Puppenstadium dauert im Sommer nur eine Woche. Die geschlüpften nachtaktiven Falter leben etwa acht Tage und legen bis zu 150 Eier.

zwei Buchsbaumkugeln erwischt“, erzählt sie. Bei ihr in Tiefenbach seien alle Buchs­ pflanzen kaputt.

Selbst in Billiggroßmärkten kosten die kleinsten Buchsbäumchen 50 Euro. Sie sind Ladenhüter geworden.

Der langsam wachsende „Baum der Könige und Fürsten“ war besonders beliebt in der Barockzeit, prägt die Gartenkunst in Schlossanlagen und Parks. Die Griechen haben das immergrüne Gewächs 600 vor Christus kutiviert. Ihn zu retten ist eine Kulturaufgabe. So sieht es auch der Passauer Gärtner Oliver Storz, den die Raupenjagd in seinem privaten Garten in Sturmsölden beschäftigt. Für seine Kunden hält er Präparate und Ratgeber bereit, die ihm ein Buchsbaumzüchter empfohlen hat. Große, alte Pflanzen haben Chancen, sich zu erholen.

Der heiße Sommer hat die Entwicklungszeit des Schädlings von zehn auf drei Wochen verkürzt.

Eine Raupe frisst während dieser durchaus mehr als 40 Buchsblättchen. In einem Gespinst zwischen den Blättern kann die Larve überwintern.

Ein trauriges Bild geben auch die Friedhöfe ab: fast alle Sträucher und Hecken zerfressen und verdorrt. Als Alternative bietet sich die buchsähnliche japanische Stechpalme an wieder ein asiatischer Migrant.

Karl Heitzer, Gründer des Passauer Media-Markts, geht in Ruhestand. In seinem Abschiedsjahr beginnt auf dem Parkplatz ein Stück Zukunft: Schnellladestation für Elektroautofahrer.

Nach drei Jahrzehnten

Marktgründer Heitzer geht Europas größte Fachmarktkette für Elektronik ist in Passau seit drei Jahrzehnten mit einem Namen verbunden: Karl Heitzer, Jahrgang 1955. Mitte September verabschiedet er sich in den vorzeitigen Ruhestand. Sein Nachfolger wird Claus-Peter Walter, zweifacher Familienvater, der seit 2011 die Niederlassung in Neuburg an der Donau (Oberbayern) leitet.

Heitzer liebäugelte nach eigenen Angaben schon seit mehreren Jahren damit, aufzuhören. Jetzt sei der richtige Moment gekommen, sagte er. Er wolle den Jungen nicht im Weg stehen. Als Gründungsmitglied und Gesellschafter des Passauer Media-Marktes besitzt er einen vertraglichen Bonus, den er jetzt einlöst: ein Jahr bezahlter Urlaub vor dem Ausscheiden.

Als Heitzer 1991 den Passauer Markt eröffnete, begann das Zeitalter der Mobiltelefone, damals „bimmelnde Knochen“. Die Fußballweltmeisterschaft in Italien verfolgten die Fans am 50 Kilo schweren Röhrenfernseher im Format 4:3. „Heute hat das Smartphone unter allen Produkten den höchsten Stellenwert“, beschreibt Heitzer die Entwicklung. Der Kunde investiere heute mehr Geld in ein Handy als in eine Waschmaschine oder einen Fernseher.

Premiere am Kundenparkplatz

Bonus für Elektroautofahrer Media-Markt ist der Vorreiter für Elektromobilität unter den Passauer Verkaufsmärkten. Seit Juni steht auf dem Kundenparkplatz eine Schnellladestation. Kunden mit Klubkarte können gratis laden. In Stadt und Land sind mittlerweile 150 Elektrofahrzeuge zugelassen, drei Dutzend mehr als vor einem halben Jahr. Die Ladestation dürfte für Elektrowagenfahrer aus dem Umland interessant sein. Test mit „Renault ZOE“: Zehn Minuten, kurzer Einkaufsbummel oder Brotzeit im Biomarkt gegenüber, reichen aus, um fünf Kilowattstunden, etwa 35 Kilometer Reichweite, zu tanken.

Förderer der freien Presse Fotos: Hubert Jakob Denk

Stammkunde seit zehn Jahren Offenlegung: Media-Markt begleitet seit seinem 30-jährigen Konzernjubiläum im Jahr 2009 das Lokalmagazin Bürgerblick mit Werbeanzeigen, bewirbt hier speziell Produkte fürs kaufkräftige Publikum. Die Förderung der Pressevielfalt ist Karl Heitzer vermutlich auch ein Anliegen, weil seine Schwester aus der Branche ist: Heidi Wolf, Reporterin beim Bayerischen Rundfunk und langjährige Passau-Korrespondentin.

Ein Spaziergang durch Friedhöfe und Gärten, hier der alte Innstadtfriedhof, führt vor Augen, wie gründlich heuer der Buchsbaumzünsler zugeschlagen hat: Die immergrünen, winterharten Zierpflanzen sind kahl gefressen und abgestorben.

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Der Schädling lässt sich mit Wasserstrahl vom Hochdruckreiniger und Spritzmittel bekämpfen.

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September 2017

Bürgerblick

Geschmackstest Für Geist und Gaumen

Unsere Tester vergeben maximal fünf Punkte. Ein Siegel für ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis wird bei Bedarf gesondert verliehen.

Neue Weine: natur pur oder alkoholfrei Viele Weinexperten haben sich in den letzten Jahren über Naturweine, sogenannte Natural oder Orange Wines, ausgelassen. Sie kommen zum Ergebnis, der Großteil dieser Tropfen sei schlicht untrinkbar. Ein Geschmack „nach Verwesung“ notiert Manfred Klimek (Brand eins), von „leichter Kaninchenstallnote“ schreibt Eva Biringer (Die Zeit) und Norbert Thomma (Berliner Tagesspiegel) charakterisiert eines dieser Traubenerzeugnisse despektierlich als „Sud von Gewürzgurken“. Solche Aussagen sollen natürlich provozieren und polarisieren.

Zugegeben, viele Winzer nutzen diese Modewelle und behaupten, die Fehltöne solcher biologisch gekelterten Weine würden den wahren Willen der Natur spiegeln. Gott sei Dank muss man nicht alles trinken, was der Markt anbietet. Wer jedoch sucht, kann durchaus Perlen unter diesen oxidativ ausgebauten Weinen finden. Sie stammen von Winzern, die

das Risiko nicht scheuen, experimentierfreudig sind und vor allen Dingen ihr Handwerk beherrschen.

Im niederösterreichischen Langenlois gibt es solche: Hier kümmern sich Alwin und Stefanie Jurtschitsch seit 2008 um nachhaltigen und biologischen Weinanbau. Ihr Ziel ist ein authentischer, traditioneller und terroirspezifischer Wein mit einer eigenen Stilistik. Ihren „Belle Naturelle“ beschreiben sie als „ungeschminkt, ungeschönt, unfiltriert“.

Bei der Herstellung werden ganze Trauben im Holzfass für zwei Wochen auf der Maische vergoren. Angeblich können Synästhetiker, Menschen, die Farben hören und Töne sehen können, bei diesem Wein das Summen der Bienen riechen.

Damit sich das naturtrübe Produkt in seiner ganzen Pracht im Glas präsentieren kann, wird empfohlen vor dem Öffnen die Flasche einmal sanft zu kippen.

Eine andere Pionierarbeit hat der

Rheingauer Johannes Leitz geleistet.

Er produziert inzwischen eine alkohol­ freie Variante seines „Eins-Zwei-Dry“, den „Eins-Zwei-Zero“. Hierfür wird das fertige Produkt mittels einer Vakuumverdampfung schonend entalkoholisiert.

Obwohl Alkohol ein Geschmacksträger ist, bleiben bei dieser alkoholbefreiten Variante der Geschmack und das Bouquet des Rieslings in seinen charakteristischen Grundzügen erhalten. Dieser alkoholfreie Wein überzeugt durch seine zahlreichen Fruchtaromen, seine dezente Mineralität und seine harmonische Säurestruktur.

Dieser Riesling schafft die Verbindung: Alkoholische Abstinenz paart sich mit Genuss.

0 Punkte: enttäuschend 1 Punkt: annehmbar 2 Punkte: durchschnittlich 3 Punkte: gut 4 Punkte: sehr gut 5 Punkte: herausragend Übermäßiger Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich. Bitte genießen Sie alkoholische Getränke verantwortungsvoll.

INTENSIVES ERLEBNIS VOM MAIN-SPESSART

WÜRZIGE KOMPOSITION AUS ASCHAFFENBURG

Die Destillerie „Glansloser“ aus der schwäbischen Alb füllt einen der besten Haselnussgeister ab. Der Duft von Nuss und Nougat findet seine Fortsetzung in dezenten Kaffee-, Schokoladen- und Vanillenoten.

Alkohol und Frucht perfekt ausbalanciert, angenehm im Mund, langer, intensiver Abgang. Uneingeschränkt zu empfehlen!

Die alte Hausbrennerei Wecklein aus Binsbach im Landkreis Main-Spessart (Unterfranken) entlockt ihrem Haselnussschnaps leichte Untertöne von Schokolade, Marzipan und Vanille. Auf der Zunge vermählen sich leichte Schärfe, intensive Nussaromen und Kakao-Note. Charakteristisch ist der lange, filigrane Abgang.

Noch ein Unterfranke: Edelbrenner Arno Josef Dirker (Landkreis Aschaffenburg) erzeugt diese Variante mit Nüssen der Lamberts- oder Bluthasel. Eine Geruchsreise von einem Hauch Vanille bis in Omas Kräutergarten.

Geschmacklich dominieren Alkohol- und Röstaromen, im Abgang leichte Süße, intensive Nussaromen und dezente Kakaonote.

40 % | 750 ml | ca. 57 Euro

40 % | 750 ml | ca. 37 Euro

40 % | 500 ml | ca. 42 Euro

0,75 Liter alkoholfrei ca. 9 Euro

0,75 Liter 12 Prozent ca. 16 Euro

Perfekt für die Grillrunde | Der unfiltrierte Wein strahlt strohgelb mit grünen Reflexen. Sein Duft setzt sich aus einer Mischung von Spargel und Honig zusammen. Auf der Zunge dann eine angenehme Frische und Spritzigkeit. Der Wein ist leicht, angenehm und etwas salzig. Ein süffiger Wein für Grillabende oder als Begleiter zum Sonnenuntergang.

3,0 Punkte

Inhaber des Lokals „Weingut“

Rhabarber, Zitrus und grüner Apfel | Die Optik ist strahlend, goldgelb und klar. Der Geruch wird durch Rhabarber- und florale Noten bestimmt, abgerundet durch eine dezente Honignote. Geschmacklich dominieren Zitrus und grüner Apfel, dazu erneut etwas Rhabarber.

Der Wein bleibt lange am Gaumen. Gespritzt mit Wasser erinnert er an gespritzten Most.

5,0 Punkte

Wein mit Sherry-Anmutung | Leicht trüb und strohgelb. Die oxidative Note erinnert an einen jungen Fino Sherry. Angenehme Gerbstoffe paaren sich mit verhaltener Frucht und leichten Gewürznoten. Auf der Zunge eine präsente, lebendige Säure und eine eher verhaltene Frucht.

Insgesamt eine gute Länge. Handwerklich sehr gut gemacht. Absolut überzeugend.

5,0 Punkte

HOLM PUTZKE

Elegant und sehr gefällig | Elegante Optik gepaart mit einer vielschichtigen, süßlichen Aromatik. Diese wird durch den Duft von Amarenakirschen und einem dezenten Anklang von Rum abgerundet. Geschmacklich sehr gefällig mit klarer Rotwein- und Rumnote. Ein gut trinkbares Produkt.

4,5 Punkte

Trüb und stumpf | Das unklare, trübe Strohgelb erinnert an Brotsaft. Der Geruch ist überaus angenehm mit Anklängen von Holz und reifen Kirschen. Auch geschmacklich kommt das Holzfass durch, ergänzt um fruchtige Noten.

Insgesamt ist dieser Naturwein jedoch stumpf, unkonventionell und gewöhnungsbedürftig.

2,5 Punkte

Alkoholfreies Genuss­erlebnis | Ein goldgelber Tropfen, der die Nase mit frischen und floralen Aromen begrüßt. Insgesamt leicht balsamisch. Auf der Zunge: ein interessantes, harmonisches Säurespiel. Dazu kommen Noten von Honig, Süße, Apfel und Zitrus. Im Abgang langanhaltend. Eine Empfehlung für alle, die alkoholfrei bleiben wollen oder müssen.

3,0 Punkte

Duell von Süße und Säure | Strohgelb mit auffälliger Trübung. Der Duft besteht aus einer ausgewogenen Mischung aus dezenten Gewürzund Fruchtaromen. Auf der Zunge stellt sich eine gewisse Öligkeit ein. Am Gaumen duellieren sich Süße und Säure. Der Mundraum wird zu einer Art gustatorischem Kopfsteinpflaster. Insgesamt ein ansprechender Sommerwein.

3,5 Punkte

STEFANIE BUCHHOLD Leiterin des Oberhausmuseums

NASENSCHMEICHLER AUS HASELNUSS

GLANZLICHT VON DER SCHWÄBISCHEN ALB

BELLE NATURELLE GRÜNER VELTLINER

Idealer Abendbegleiter | Das klare Goldgelb präsentiert sich in der Nase als grünes Gemüse gepaart mit jungem Rhabarber. Daneben finden sich mineralische Noten. Auf der Zunge überrascht dieser alkoholfreie Wein mit angenehmer Säure, dezenter Bitternote und Anklängen von grünen Äpfeln. Ein idealer Begleiter für warme Abende der Sommer-Herbst-Wende.

3,5 Punkte

STEPHAN ÖLLER

Tom Knieper

EINS – ZWEI –ZERO RIESLING 2016

Uni-Professor für Strafrecht

HUBERT SCHEUNGRABER Inhaber der Cocktailbar „Journey“

Bürgerblick

SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken Empfehlungen

RESTAURANT IM TEST

AB 11 UHR | MO. UND DI. RUHETAG

ZUR PLATTE

MI.-FR. 9-18 UHR | SA. 8.30-13 UHR

DI. - FR. AB 15 UHR | SO. AB 11 UHR

DER FISCHLADEN

WALDSCHLOSS

Die höchste Terrasse

Frisch von Fluss und Meer

Schöner Kastaniengarten

KÜCHE | Regionale, frische Lebensmittel.

ATMOSPHÄRE | Zwei Panoramaterrassen, Aussichtshütterl, schöne Sonnenuntergänge.

FÜR FREUNDE VON | feinen Schwammerlund Kürbisgerichten; ab Oktober frische Bauernente.

GESCHICHTE | Seit 60 Jahren im Besitz der Familie Lehner. Das Wirtshaus steht am höchsten Plateau (500 Meter) des südlichen Landkreises.

KÜCHE | 20 Fischarten aus eigenem Wildfang; Meeresfische.

ATMOSPHÄRE | Kleines Restaurantzelt und Terrasse nähe Vilsufer.

FÜR FREUNDE VON | Jakobsmuscheln mit Blattsalat und Couscous, Miesmuscheln; Spezialität: Fischwürstl.

GESCHICHTE | Heinrich Wagner ist Donaufischer in dritter Generation. Das Bistro hat er mit Ehefrau Michaela vor neun Jahren eröffnet.

KÜCHE | Österreichische Hausmannskost und Innviertler Spezialitäten.

ATMOSPHÄRE | Schöner Gastgarten mit 300 Plätzen, romantisches Kellergewölbe, festlicher Wintergarten.

FÜR FREUNDE VON | Backhendlsalat mit Kürbiskernöl; Eismeersaibling.

GESCHICHTE | Christoph Haas betreibt das Waldrestaurant seit 2005.

Raus aufs Land! Sie werden überrascht sein, welche Perlen der Gastronomie dort zu finden sind.

Ein kulinarischer Ausflug in den Spätsommer, der sich lohnt.

Am H­andy finden Sie weitere Anregungen: m.buergerblick.de Bäuerlicher Innenhof mit Steingrand, Seesaibling auf Kürbis-Gerstenrisotto.

GIDIBAUER

Worauf haben Sie Lust?

BAYRISCH Schweinsbraten, Kraut und Knödel, dazu ein gutes Bier.

Wirtshäuser mit Tradition.

ITALIENISCH Pasta, Pizza, Meeresfrüchte. Die italienische Küche dominiert die Restaurantlandschaft.

INTERNATIONAL Indien oder Griechenland, Balkan oder Böhmen. Der Mensch liebt Abwechslung. Hier ist sie.

HISTORISCH Wirtshäuser mit Kultcharakter und Geschichte. Sie zu besuchen, lohnt sich auf jeden Fall.

IM UMLAND Ausflugslokale im Landkreis und im benachbarten österreichischen Innviertel.

BIO Unverfälscht, vegetarisch, vegan - industriefreie Lebensmittel.

BAR & CAFÉ Wo die besten Cocktails gemixt werden, wo Kaffee und Kuchen ein Genuss sind.

Kochkunst und Landromantik Ausgetretenes Granitpflaster führt uns in den über 250 Jahre alten Hof mit dem Restaurant Gidibauer in Hauzenberg.

Wasser plätschert in einen Steinbrunnen, die Sonne steht hoch genug, um über das südliche Ziegeldach hinweg, auf die Terrasse zu strahlen. Doch ein frischer Wind stört das Sommeridyll, wir ziehen den Platz in der Gaststube vor.

An alten Ahornholztischen sitzen die Gäste, ein Kachelofen mit dunkelgrünen Fliesen in der Ecke und über der Bank ein Herrgottswinkel: bayerische Landromantik.

Als Aperitif nehmen wir ein Glas Sekt mit Holunder. Auf der Karte finden sich bayerische Hausmannskost sowie moderne Kreationen. Wir wählen drei Gänge. Wenn die Bedienung die Teller bringt, muss sie den Kopf einziehen, die 46

Türstöcke sind zu niedrig um aufrecht zu gehen.

Der Loup de Mer ist gebettet auf Wassermelone und Kräuterpesto. Die Haut kross gebraten, das würzige Pesto vermischt sich mit der Süße der Frucht.

1996 verwandelte Alois Ertl, 41, den alten Granit-Vierseithof in ein Naturstein-Hotel mit Restaurant. Ihm war es wichtig, den Granit im Original zu erhalten, die Grundsubstanz unberührt zu lassen. Die 16 Gästezimmer sind modern eingerichtet. Passend seine Küchenphilosophie: bodenständig und regional, gespickt mit Elementen der Haute Cuisine.

Als Hauptgang Ochsenbackerl in Rotweinsoße mit Pfifferling-Lauchstrudel und Gemüse. Die Bäckchen sind zart, haben kein Fett, Muskelfleisch vom

Altenmarkt 10 | Fürstenzell 08502 200 gasthaus-zur-platte.de info@gasthaus-zur-platte.de

Fischerzeile 5 | Fischerzeile Vilshofen 08541 39 51 der-fischladen.de info@der-fischladen.de

Schärdinger Str. 66a | Passau-Mariahilfberg 0851 756 8400 waldschloss.at office@waldschloss.at

FR.-MI. 8-24 UHR | MO. U. DO. RUHETAG

Feinsten. Es stellt sich bei dieser Fleischspeise als gewissen Vorteil heraus, dass Ochsen Wiederkäuer sind. Die Rotweinsoße harmoniert, der Lauchstrudel ist vielleicht einen Tick zu lasch gewürzt. „Wenn es der Schlachtplan hergibt, stammt das Fleisch aus eigener Aufzucht“ erzählt Ertl. Ein Dutzend Kühe, schottische Angus- und französische Charolaisrinder, stehen im heimischen Stall.

Als süßes Ende ein Klassiker: Marillenknödel mit Vanillerahmeis. Ich werde nicht enttäuscht. Das Rahm­eis zerfließt neben dem warmen Quarkteigknödel, die Marille noch bissfest.

Die Preise sind fair (Hauptgang ab 14 Euro), der Service freundlich, der Chefkoch ein bodenständiger Künstler. Eine klare Empfehlung.

T. Mayerhofer

KNOTT

Gemütliche Einkehr

„Mein Lieblingsplatz“ im Biergarten zu Jacking.

KÜCHE | Bodenständig, ehrlich; österreichischer Einschlag.

ATMOSPHÄRE | Wirtshaus mit Tradition; gemütliche Stuben und zünftiger Biergarten.

FÜR FREUNDE VON | Schweinsbraten mit Knödel und Salat; Reindlessen (ab sechs Personen).

GESCHICHTE | Wirtin Johanna Knott betreibt die 450 Jahre alte Einkehr.

AKTUELL | Betriebsurlaub bis 7. September

Jacking 1 | 94113 Tiefenbach 0851 95 64 80

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gasthofknott.de info@gasthofknott.de

September 2017

Bürgerblick

SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken Empfehlungen

TÄGLICH 8 - 24 UHR

MO.-DO. 16-24 UHR | FR.-SO. 10-24 UHR

TÄGLICH 11.30 - 23.30UHR

SCHROTTENBAUMMÜHLE

WEINBEISSER

Naturparadies an der Ilz

Innviertler Gaumenfreuden

DI.-SO. 17-1 UHR | MONTAG RUHETAG

ZI TERESA

Der klassische Italiener

BRAVES MÄDCHEN

Feine Küche am Altstadthafen

Für laue Sommernächte: Terrassen zur Donau auf verschiedenen Ebenen.

Holzhütten, Kastanienbiergarten, Naturidylle.

KÜCHE | Innviertler Hausmannskost, Fleisch und Fisch vom Grill.

ATMOSPHÄRE | Kastanienbiergarten mit Panoramablick, herrliche Sonnenuntergänge; Gewölbelokal im ehemaligen Kuhstall; Brunnenhof, Gasthütten und -stuben.

FÜR FREUNDE VON | Kalb, Pfifferlinge, Schüttelbrot und Kaiserspritzer.

GESCHICHTE | Seit 2016 Wirtsehepaar Alexandra und Thomas Fuchs („Coconut“).

Freinberg 2 | A-4785 Freinberg freinberg.at/weinbeisser

DI.-SO. 10-24 UHR | MO. RUHETAG

ZUR TRIFTSPERRE

Frische Knoblauchforelle

KÜCHE | Bayerisch, regional.

ATMOSPHÄRE | Natur und Stille. Terrasse mit Laubengarten, Brücke ins Ilztalwanderparadies.

FÜR FREUNDE VON | Forelle mit Knoblauch Spezialität des Hauses.

GESCHICHTE | Koch Klaus Ortmeier betreibt die Waldpension in 60-jähriger Familientradition.

Triftsperre 15 | Passau-Hals 0851 511 62 zur-triftsperre.de info@triftsperre.de

+43 7713 20971 info@i-s-consulting.de

TÄGLICH AB 9 UHR | MI. RUHETAG

WIRT IN STEINBRUNN

Unter alten Kastanien

KÜCHE | Innviertler Kost, bodenständig, regional.

ATMOSPHÄRE | Garten unter alten Kastanien, modern-rustikaler Landgasthof, Weinstüberl, Partystadl.

FÜR FREUNDE VON | Grilltellern und Schnitzel.

GESCHICHTE | In vierter Generation steht Daniel Bauer am Herd.

Steinbrunn 2 | A-4784 Schardenberg wirt-in-steinbrunn.at +43 7713 6744 wirt-in-steinbrunn@aon.at Wlan

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KÜCHE | Gutbürgerlich, regional.

ATMOSPHÄRE | Biergarten und Terrasse mit Campingplatz am Fluss, Wanderwege.

FÜR FREUNDE VON | fangfrischen Forellen.

GESCHICHTE | Seit 1688: Familie Segl.

Schrottenbaummühle 1 | Fürsteneck 08504 1739 schrottenbaummuehle.de info @schrottenbaummuehle.de Wlan

Küche mit Anspruch

Stern für Frische und Fairness Wer keine Fertigprodukte verwendet, auf regionale Produkte Wert legt und Lebensmittelindustrie sowie Massentierhaltung eine Absage erteilt, den zeichnen wir mit einem Stern aus.

Mit einem zweistelligen Betrag beteiligen sich die Wirte an der Produktion dieser Seiten. Sie erwerben damit die Rechte am Fotomaterial. „Tipps der Redaktion“ bedeutet, dass sich hier kein Wirt selbst empfehlen oder einkaufen kann. Wenn Sie unterwegs über empfehlenswerte Passauer Lokale, deren Öffnungszeiten und Angebote informiert sein wollen, holen Sie sich unsere mobile Version aufs Handy.

Hier der QR-Code:

KÜCHE | Regionale Produkte; durchgehend warme Küche.

ATMOSPHÄRE | Laubengarten, gediegen.

GESCHICHTE | Gisela und Nicola D‘Amico eröffneten den ersten Italiener der Stadt.

Theresienstraße 26 | Passau-Neumarkt 0851 21 38 zi-teresa.de

info @zi-teresa.de

DI.-SO. 11.30-14 UHR | 17.30-23

PASTA E VINO

KÜCHE | Regional und International; Holzkohlegrill und Pizzaofen.

ATMOSPHÄRE | Rustikales, modernes Design; gemischtes Publikum; Terrassen am Donauhafen.

FÜR FREUNDE VON | florentinischer Pizza, Burger mit Falafel, gegrilltem Bio-Lachs.

GESCHICHTE | Manfred Blösl, Ex-Betreiber vom Hacklberger Bräustüberl, schuf ein einzigartiges Bar-Restaurant.

Höllgasse 24 | 94032 Passau bravesmaedchen.de office@bravesmaedchen.de 0851 96 66 85 41

MO.-SA. 9.30-1 UHR| SO. 9.30-23 UHR

INNSTEG

TÄGLICH 7-23 UHR

AM PAULUSBOGEN

Der beste Pasta-Italiener

Der schönste Innblick

Donauterrasse mit Genuss

KÜCHE | Geschmackserlebnis rund um hausgemachte Pasta.

ATMOSPHÄRE | Ruhiger Innenhof mit mediterranem Flair; gemütliches altes Gewölbe.

AKTUELL | Selbst importierte Meeresfrüchte, Seefische. Urlaub bis 6. September.

GESCHICHTE | Wirtsehepaar Elene und Pasquale Fieni aus den Abruzzen führen das Feinschmeckerlokal seit 2011 im ehemaligen „Gasthaus zum Mondschein.“

KÜCHE | Raffinierte Gerichte, asiatische Note; Schlemmerfrühstück; Mittagsangebote.

ATMOSPHÄRE | Auf der Sonnenseite; herrlicher Ausblick auf Stadt und Inn. FÜR FREUNDE VON | Zanderfilet mit Ingwer und Chilli auf Wokgemüse.

GESCHICHTE | Alois Zwislsberger betreibt seit 2006 das Café-Bistro.

KÜCHE | Reise durch die Donauländer.

ATMOSPHÄRE | Hotelrestaurant mit Terrasse über dem Kreuzfahrthafen.

FÜR FREUNDE VON | Balkan-Spezialitäten vom Rost.

GESCHICHTE | Seit 15 Jahren geführt von der slowenischen Familie Vrbnjak. Sohn Martin leitet parallel das „Hacklberger Bräustüberl“.

Schmiedgasse 21 | Passau-Innstadt 0851 98 90 446 pastaevino-passau.de info@pastaevino-passau.de

Innstraße 15 | Passau-St.Nikola 0851 5 12 57 innsteg.de info@innsteg.de

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Rindermarkt 2 | Passau-Altstadt 0851 93 10 60 ampaulusbogen.de info@ampaulusbogen.de

September 2017

Bürgerblick

SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken Empfehlungen

SO. - DO. 20-2 | FR. / SA. 20-3 UHR

MO.-SA. 9-23 UHR | SO. 10-18 UHR

ROOTS

DUFTLEBEN

Amerikanische Cocktailbar

Schlemmerfrühstück

MO.-SA. 8-18 UHR | S0. 10-18 UHR

CAFÉ SIMON

Aprikosenstrudel mit Bio-Eis

TÄGLICH VON 11-1 UHR

DI. - SO. 9.30-24 UHR | MONTAG RUHETAG

ALTES BRÄUHAUS

Bayerisch, zünftig

ANDORFER

Die Weißbierexperten

Abendsonne genießen im Andorfer Biergarten.

ANGEBOT | Klassische Cocktails und Eigenkreationen; besondere Whiskey- und Rumsorten.

ATMOSPHÄRE | Lange Holztheke, Stehtische, amerikanisches Flair.

FÜR FREUNDE VON | „Moscow Mule“ mit hausgemachtem Ingwerbier.

GESCHICHTE | Fabian Lakota betreibt die Cocktailbar seit 2010.

ANGEBOT | Acht Frühstücksangebote, Mittagstisch, durchgehend warme Küche, Gebäck vom Bio-Bäcker.

ATMOSPHÄRE | Geselliges Kaffeehaus; langes Gewölbe.

FÜR FREUNDE VON | französischer Quiche, italienischen Mundhappen; Livemusik (jeden Montagabend).

GESCHICHTE | Katja und Lorenz Seidl haben das Traditionshaus (seit 1985 „Cafe Duft“) 2012 übernommen.

ANGEBOT | Hausgemachte Kuchen, Torten und Schokoladen; 50 Pralinensorten.

ATMOSPHÄRE | Kaffeehaus am Rindermarkt und Filiale an der Bahnhofstraße.

FÜR FREUNDE VON | handgeschöpfter Schokolade, Zwetschgendatschi, Strudel und Konditoreis.

GESCHICHTE | Der Betrieb von Konditormeister Walter Simon geht zurück auf eine Wachszieherei und Lebkuchenmanufaktur (1903).

KÜCHE | Deftig, bayrisch; regional und Bio. ATMOSPHÄRE | Historisches Gewölbelokal, sonnige Terrasse unter Ahornkugelbäumen.

FÜR FREUNDE VON | Rahmschnitzel mit Waldschwammerl, hausgemachten Spätzle und gemischtem Salat.

Bräugasse 5 | Passau-Altstadt 0851 4 90 52 52 altes-braeuhaus.de

TÄGLICH 9.30-24 UHR | FR.-SA. BIS 1 UHR Theresienstraße 24 | Passau-Neumarkt 0171 9970 408 roots-bar.de roots.passau@gmail.com

Theresienstraße 22 | Passau-Neumarkt 0851 989 094 30 cafe-duftleben.de kontakt@cafe-duftleben.de

Rindermarkt 10, Bahnhofstraße 1 | Passau 0851 38 38 85 0 simon-passau.de pralinen@simon-passau.de

Rennweg 2 | Passau-Ries andorfer-weissbraeu.de

0851 75 4444

DO.-DI. 11-1 UHR | MITTWOCH RUHETAG

TÄGLICH 17-1 UHR | SONNTAG RUHETAG

STIFTSKELLER

SCHARFRICHTER

Der echte Biergarten

Unter Weinreben

Kulinarik und Kabarett

KÜCHE | Spitzenkoch Johannes Leyerseder verwöhnt die Gäste.

ATMOSPHÄRE | Echt bayerischer SB-Biergarten; Zunftstube, Lounge, Fürstenstube; historisch modern.

FÜR FREUNDE VON | Mini-Grammelknödeln, gebackenen Weißwurstradln, Carpaccio von Radi und Tafelspitz.

GESCHICHTE | Die Gebrüder Daniel und Martin Vrbnjak („Hotel Paulusbogen“) leiten das Lokal der Hacklberger Brauerei.

KÜCHE | Wild- und Fischgerichte; regional.

ATMOSPHÄRE | Historische Gaststuben, Keller mit offenem Kamin, Gastgarten unter Weinreben.

FÜR FREUNDE VON | Forelle, Saibling und Waller, Fische aus dem Basin.

GESCHICHTE | Auf 1.000 Jahre alten Grundmauern eines Franziskanerklosters. Weine beziehen die Wirtsleute Sonja und Fritz Mayer von stiftseigenen Bergen in der Wachau.

KÜCHE | Mit Liebe zu Österreich; Produkte aus Mühlviertel und Salzkammergut, Weine aus der Südsteiermark.

ATMOSPHÄRE | Arkadeninnenhof, Altstadtgewölbe.

FÜR FREUNDE VON | Rinderlendensteaks vom „Styria Beef“; Kunst und Theater GESCHICHTE | 1977 als Kleinkunstbühne gegründet.

MO. - SO. 9-23UHR

SO.-DO.19-2 UHR | FR.-SA. 19-3 UHR

JOURNEY

IL NOSTRO

„Stern“ am Cocktailhimmel

Zeit für Muße am Inn

Cocktails mit Orangen, Erdbeeren, Limetten, Kumquats und Gurken.

ANGEBOT | 150 Sorten Cocktails, edle Spirituosen; hausgemachte Mixturen aus Kräutern, Gewürzen und Früchten.

ATMOSPHÄRE | Gepflegte Lounge in der Altstadt. Entspannter Treffpunkt für alle Generationen.

AKTUELL | Das Magazin „Stern“ nennt die Bar als einen von 100 bayerischen Tipps im Tourismusatlas.

GESCHICHTE | Barkeeper aus Leidenschaft: Hubert Scheungraber; er gibt Kurse und betreibt mobile Bars.

Schustergasse 1 | Passau-Altstadt journey-passau.de

BRÄUSTÜBERL

KÜCHE | Bayrische Schmankerl; durchgehend warme Küche.

ATMOSPHÄRE | Biergarten zur Südseite; fünf verschiedene historische Gaststuben; Festkeller für 130 Personen.

FÜR FREUNDE VON | Schweinsbraten mit dunklem Weißbier.

GESCHICHTE | Das kleinste Sudhaus der Stadt braut seit 1919 ein Kultbier der Passauer: Andorfer Weißbier in vier Sorten. Claudia und Thomas Andorfer führen das Wirtshaus in vierter Generation.

0851 96 614 609 info@journey-passau.de

KÜCHE | Kleine Gerichte; Frühstücksangebote; original italienische Kuchen.

ATMOSPHÄRE | Freundlich, viel Eichenholz, sonnige Terrasse zum Inn. FÜR FREUNDE VON | Piadina mit Tomaten, Rucola und Mozzarella.

Gottfried-Schäffer-Str. 1 | Passau-Neumarkt 0851 96668572

50

Bräuhausplatz 7 |Passau Hacklberg 0851 5 83 82 hacklberger-braeustueberl.de office@hacklberger-braeustueberl.de

Heiliggeistgasse 4 | Neumarkt 0851 2607 stiftskeller-passau.de info@stiftskeller-passau.de

51

Milchgasse 2 | Passau-Altstadt 0851 35900 scharfrichter-haus.de info@scharfrichter-haus.de

September 2017

Bürgerblick

Essen und Trinken Empfehlungen

Satire Passauer Tölpel

MO. AB 17 | DI.-SA. AB 11 | SO. 11-17 UHR

FR.-SO. 10-24 | MI.-DO. 16-24 UHR

LÖWENBRAUHAUS

STELZLHOF

DI. - SO. 18-24 | SO. AUCH 12-14 UHR

CHANDNI

Unterm Rathausturm

Das beste Bio-Wirtshaus

Der beste Inder

KÜCHE | Kulinarik aus Bayern. Lebensmittel von regionalen Lieferanten.

ATMOSPHÄRE | Terrasse mit Burgblick; Stadtpolitiker treffen auf Touristen; Gewölbe mit historischen Malereien des Künstlers Ferdinand Wagner.

FÜR FREUNDE VON | knuspriger Haxe vom heimischen Schwein mit Dunkelbiersoße und Kartoffelknödeln.

GESCHICHTE | Im Sommer 2015 zog die Löwenbrauerei mit ihrem Brauhaus in den Ratskeller ein.

KÜCHE | Was die Natur schenkt gut und fantasiereich zubereitet; vegane Gerichte.

ATMOSPHÄRE | Gemütlich wie im bäuerlichen Wohnzimmer.

FÜR FREUNDE VON | steirischem Salat mit Kernöl, Kürbiskernen, gebratenem Speck und Brotkrustln.

GESCHICHTE | Landgut aus dem 6. Jahrhundert. Moritz Fliegerbauer betreibt in zweiter Generation das Biowirtshaus. Zehnjahresfest am 3. Oktober.

KÜCHE | Indische Köstlichkeiten, zubereitet in gewünschter Schärfe.; vegane Gerichte.

ATMOSPHÄRE | Gewölbe im Kerzenlicht, Balsam für Leib und Seele.

FÜR FREUNDE VON | anregenden Gewürzen und Entschleunigung im Alltag.

GESCHICHTE | Seit 1989 betreibt Joseph Sahunta diese Wohlfühlgastronomie nach dem Vorbild seiner Heimat. „Chandni“ heißt Mondlicht.

Rathausplatz 2 | Passau-Altstadt 0851 37932057 loewen-brauhaus.de info@loewen-brauhaus.de

Stelzlhof 1 | Passau-Stelzlhof 0851 9 88 34 39 biowirtshaus.de fliegerbauer@biowirtshaus.de

VA BENE

GOLDENE WAAGE

Von Italien bis Amerika

Am schönsten Platz der Altstadt

Italienisches Flair am Residenzplatz.

KÜCHE | Pizza, Fisch und Fleisch ATMOSPHÄRE | Klassischer Italiener; Freiterrasse am Residenzbrunnen; dunkles Holz, lange Tafeln für gesellige Runden.

FÜR FREUNDE VON | Pizza mit Gorgonzola, Birnen und Nüssen; Panna cotta.

GESCHICHTE | Angelika Scaia („Il Nostro“) und Ralph Maas führen das Lokal.

KÜCHE | Italienisch, amerikanisch und österreichisch; wechselnde Mittagsangebote.

ATMOSPHÄRE | Modern und gemütlich.

GESCHICHTE | Lokalinhaber ist Benedikt Lohr.

Große Klingergasse 3 | Passau - Neumarkt 0851 49 07 209 vabene-passau.de info@vabene-passau.de

Residenzplatz 6 | Passau-Altstadt 0851 30 657

52

Auf abgeordnetenwatch.de gibt es den sogenannten Kandidatencheck. Da gibst Du Deine Postleitzahl ein und dann tauchen Deine Wahlkreiskandidaten auf, beziehungsweise Kandidierende, weil Kandidat darf man anscheinend nicht mehr sagen wegen Genderdings oder so. Da siehst Du dann also die Gestalten, die zur Zeit wieder an den Laternenpfählen hängen mit ihren besten Fotos. Also wahrscheinlich dachten sie zumindest, dass das ihre besten Fotos sind.

Wenn Du nach dem Betrachten dieser Fotos auf „Kandidaten-Check jetzt starten“ klickst, geht’s auch sofort los.

Du musst dann Aussagen mit „Daumen hoch“, „Daumen runter“ oder einem „=“ (für: ist mir gleich) kommentieren, was eben diese

Kandidierenden vorher auch gemacht haben.

Also alle außer dem Scheuer Andi. Bei dem heißt es schon auf der Startseite unter seinem wirklich guten Foto: „nicht beteiligt“.

Wie hätte der Scheuer auch zum Beispiel den Satz „Die Politik soll festlegen, wie viele Flüchtlinge Deutschland jedes Jahr aufnimmt“ kommentieren sollen? Das wissen doch er und sein Chef heute noch nicht, wie sie da in vier Wochen drüber denken. Obwohl – zwei Statements sind dabei, bei denen sich die Meinung der CSU nicht binnen weniger Minuten ändern wird: „Die Kirchensteuer soll abgeschafft werden“ und „Der Besitz und Anbau von Cannabis soll legalisiert werden“. Die hätte er zumindest beantworten können.

Jetzt willst Du sicherlich wissen, mit welchen Politikern (Politisierenden?) ich die größte Übereinstimmung hatte. Ich war ganz überrascht. Die größte Schnittmenge hatte ich mit Sedlmayr (FDP) und Ilsanker (Die Linke). Wenn das nicht ausgeglichen ist. Dann kamen AfDund Grünen-Kandidierende. Am Schluss kam der Flisek. Das liegt aber wohl daran, dass der SPD-Kandidierende fast immer nur auf neutral geklickt hat, was ich – und wahrscheinlich auch die anderen Wählenden – gar nicht gemacht habe. Ich fürchte, deshalb wird der den Wahlkreis schon mal nicht holen.

Deine Kathi

Abgestimmt und abgestumpft

Michaeligasse 4 | Passau-Altstadt 0851 26 69 www.chandni.de

MO - SA 9-2 UHR | SO 10-1 UHR

DI.-DO. 11-14.30, 17-23 | FR. AB 17.30 UHR

Lieber Tölpel!

Passauer Tölpel

Liebe Kathi!

Ich habe den Kandidatencheck ja auch gemacht. Das Problem beim Flisek war in der Tat, dass er zu oft neutral war bei den Statements. Wenn ein SPDler bei der Erhöhung des Spitzensteuersatzes oder bei befristeten Arbeitsverträgen keine klare Meinung hat, dann ist das schon arg schwierig für die Wähler.

Da sind der Seehofer und seine Handpuppe Scheuer unverkrampfter. Die schenken im Wahlkampf schon mal ein Konzerthaus her oder einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ für die Waldbauern. Außerdem sollen Dieselfahrzeuge fahren bis zum Jüngsten Gericht – den Öko-Kasperln grad z’Fleiß.

Und dass Schwule („Pfui Deifi!“, schreit der Stammtisch) heiraten oder gar Kinder adoptieren („Jessas, Maria und Josef!“) dürfen, das geht wirklich nicht. Da könnten sie

ja gleich noch Pfarrer werden wollen – nein, ha ha, so was Perverses wollen wir uns jetzt mal gar nicht vorstellen. Gott sei Dank gibt’s in Bayern überhaupt keine Schwulen und so Zeugs. Eine Familie in Bayern besteht aus Vater, Mutter, Kind und die Mutti bleibt daheim beim Kind und der Vati baut Diesel-BMW zusammen. Das soll der Seehofer beizeiten mal seiner unehelichen Tochter erklären, dass die das dann später alles richtig macht.

Lieber Armin Sedlmayr, warum haben Sie sich die FDP-Kampagne eigentlich nicht vorher angesehen? Also vorm Fotografieren? Wie sieht der Lindner aus? Cool, lässig, offener Hemdkragen, geiler Typ. Und Sie? Sakko, Krawatte und ein Blick, als hätten Sie Schluckauf. Hat Ihnen denn niemand gesagt, dass Männer in Ihrem Alter, die heutzutage Krawatte tragen, irgendwie immer wie Staubsaugervertreter oder Bank-Lehrlinge

aussehen? Egal, spielt eh keine Rolle, den Wahlkreis werden auch Sie nicht holen.

Lieber Andi, wir gratulieren schon mal vorweg zur gewonnenen Wahl und wenn es tatsächlich so kommen sollte, dass Du den schlechtesten Bundesminister seit der Jahrtausendwende beerbst, kannst Du im Vergleich eigentlich nur wieder gut aussehen.

53

Sommer 2017

Per aspera ad astra!

Dein Tölpel

Zum Autor Karl-Heinz Hasenöhrl ist Verfasser und Betreiber des Blogs „Wahlinfo-Passau“.

www.wahlinfo-passau.de Bürgerblick

Gockel Harry mit Hennen Die Kinderbuchidylle von Hühnern in freier Natur ist eine Wunschvorstellung. Wir fanden ein seltenes Tierparadies hoch über Passau.

EIERSKANDAL . et

it Milbengif Eier m t be n e las n o i t ill M

Massentierhalt ung le in u e :Z ek i ig m e Ch

Fotos: Tobias Köhler

Verbraucher Ernährung

A

uf dem Passauer Samstagswochenmarkt am Domplatz waren die Eier im Nu ausverkauft. „Wir hätten heute die doppelte Menge dabei haben können“, sagt die Standlfrau im Verkaufswagen einer Birnbacher Metzgerei. Das Bio-Siegel im Supermarkt sei keine Qualitätsgarantie, beginnt sie mit dem Eierkunden ein Gespräch. Das habe sich jetzt wieder gezeigt.

Mit Milbengift verseuchte Eier aus Belgien und den Niederlanden, 10 Millionen, vielleicht sogar 30 Millionen, waren auf dem deutschen Markt gelandet. Eine Reinigungsfirma hatte in den Massenhühnerställen offenbar ein rumänisches Produkt mit dem verbotenen Insektizid Fipronil verwendet. Aus dem

54

Lebensmittelskandale lassen Verbraucher kurz hochschrecken.

Ihr Einkaufsverhalten ändern langfristig die wenigsten.

Wo gibt‘s glückliche Hühner?

Stall gelangte es über die Hennen ins Ei und auf den Tisch. Gesundheit­sschäden hat jedoch niemand davongetragen, dafür war die Konzentration in den Eiern zu gering. Eine bekannte Verbindung: Massentierhaltung und chemische Keule. Die Tagesschau zeigte, wie eingepferchte Käfighühner mit einer Hochdrucklanze geduscht werden, erinnert uns damit kurz an die geschundenen Kreaturen.

Gibt es keine glücklichen Hühner mehr, deren Eier man direkt ab Hof kaufen?

Reporter Hubert Denk hat mit dem Auto die Passauer Umgebung erkundet, Kollege Ben Balzereit besuchte den Wochenmarkt, um zu erfahren, von welchen regionalen Eierlieferanten die Händler ihre Ware beziehen. Beide stießen, man hätte es nicht vermutet, auf Hüh­ nerherbergen, die das Herz erfreuen.

Denk holte sich legefrische Eier auf einem klitzekleinen Hühnerhof am Kühberg hoch über Passau; Balzereit kam mit der Adresse eines großen Bio-Hühnerhofs in dem Dorf St. Roman im Bezirk Schärding zurück.

Am Freitagswochenmarkt: Rudi Diemen, ein kleiner älterer Herr in blau kariertem Hemd steht hinter

55

September 2017

Bürgerblick

Verbraucher Ernährung

Was Biosiegel bedeuten Erzeuger

Konventionelle Landwirtschaft

Kriterien Maximum an Hennen pro Gebäude

Hühner haben keine Lobby. Letztendlich entscheidet der Verbraucher, wie viel Lebensraum und Futterqualität ihnen zusteht. Jeder Eierkauf ist ein Votum: mehr Käfig- oder mehr Biohaltung? Die Nachfrage bestimmt das Angebot und hat Auswirkungen auf die Produktion.

seinem langen Markttisch unter grünen Markisen. Die Rückseite des Standes hat er mit Deutschlandflaggen dekoriert. „Verbrecher sind das!“, echauffiert er sich über den Fibronilskandal. „Die haben die Hühner nicht nur eingespritzt, das Zeug muss irgendwie ins Futter gelangt sein“, mutmaßt er laut.

Diemens Gesicht nimmt die Farbe der Radieschen in seiner Gemüsekiste an. „Und alles nur, weil die Leute Eier für 2 Pfennige wollen!“ Er bietet Eier vom eigenen Hof in Beutelsbach für 2,50 Euro die Zehnerpackung an.

Luftlinie ein Kilometer südlich, hoch über Passau. Ein Hof nahe dem Kühberger Sendemast: Evi Karlstetter, helle Bluse und dunkelblaue, kurze Hose, stellt den Schubkarrn ab und füllt im Nebengebäude eine alte Eierschachtel. Macht drei Euro. „Seit dem Eierskandal haben wir mehr Kunden“, erzählt sie.

Die heiße Mittagssonne blinzelt durch Zwetschgen- und Apfelbäume. Harry, der alte Gockel kräht, seine 60 schwarzen und braunen Hennen sind davon unbeeindruckt.

Sie blicken neugierig den Besu-

Wie viele Lebensmittel-­ Zusatzstoffe sind erlaubt?

Legehennen maximal pro Quadratmeter

20.000

12.000

6.000

3.000

über 300

47

22

23

13

13

6

6

6

4,4

Selbst die höchsten Qualitätssiegel lassen den Legehennen kaum Lebensraum: vier bis sechs Tiere pro Quadratmeter. Das BR-Magazin „Quer“ veröffentlichte diese Tabelle oft verdrängter Realität.

cher an, scharren im Laub, trinken Wasser aus einer Erdkuhle, picken frisches Gras. Ein Hühnerhof wie aus dem Bilderbuch. „Kurz vor Sonnenuntergang dürfen sie das Gehege verlassen“, erzählt Tochter Michaela, ihr Baby im Arm. Die Gefahr, dass sich die Hühner über die Blumenbeete

Etwa zehn Prozent aller deutschen Legehennen, das sind ca. vier Millionen, leben in Käfighaltung. Sie liefern Billigeier für Discounter und die Lebensmittelindustrie.

hermachen, sei dann nicht mehr gegeben. „Wenn es dunkel wird, sitzen sie wieder auf der Stange.“ Hühner gehen mit der Sonne schlafen.

Sie will die Hühnerhaltung auf 56

300 Stück aufstocken, im Nebengebäude einen richtigen Hofladen mit einer kleinen Wirtschaft einrichten. „Das läuft sicher gut, es ist doch alles da“, sagte die Mutter und deutet auf Hof und Garten.

Ein Motorradfahrer stoppt seine schwere Maschine vor dem gelben Haus, setzt den Helm ab. Ein Eierkunde. „20 Stück, mehr habe ich nicht mehr“, sagt Karlstetter.

Er packt die Schachteln in seine Kofferbox und scherzt: „Über das Pflaster der Lederergasse brauche ich jetzt nicht fahren, sonst habe ich Eierkuchen.“ Der nächste ist ein Stammkunde, ein Sportstudent, der mit nacktem Oberkörper den Berg heraufgejoggt kommt. Er wird auf morgen vertröstet. „Ich esse die Eier auch roh“, sagt er. Manchmal hole er sich 30 Stück die Woche, erzählt die Landfrau.

Zurück auf dem Kleinen Exerzierplatz. Am Wochenmarkt bietet Maria Kern im bunten Blumenkleid zwischen Enkelin Maria jun. und Sohn Alois ihre Ware feil. Seit dem Skandal sei die Nachfrage nach regionalen Eier rasant gestiegen, berichtet

Ein Hühnerleben wie im Paradies: 1 Hahn und 60 Hühner, macht 300 Eier pro Woche. Ein Blick in den Hühnerhof „Karlstetter“.

Fotos: dpa, Tobias Köhler

Jeder Eierkauf ein Votum

keine Beschränkung

auch sie. Sie verkauft Eier aus Bodenhaltung von einem Bauern aus Sulzbach am Inn. Familie Kern hält selbst 100 Legehennen, darf deren Eier aber nur ab Hof verkaufen, weil sie nicht gestempelt sind. Ab 350 Hühnern ist der Herkunftsstempel Pflicht.

Ebenso glückliche Hühner wie bei den Karlstetters gibt es wahrscheinlich nur in Österreich. Dort herrschen strengere Gesetze als bei uns, auch für Großbetriebe.

Balzereit findet am Wochenmarkt eine Ortenburger Demeter-Gärtnerei, die Bio-Freilandeier aus dem Innviertel verkauft. „Zehn Quadratmeter Auslauf pro Tier sind bei uns Vorschrift“, sagt Bio-Bauer Johann Gradinger aus St. Roman im Telefonat. Seit 15 Jahren betreibt der 61-Jährige seinen Hühnerhof.

Für ihn sei nicht nachvollziehbar, wie deutsche Supermärkte Bio-Eier für 25 Cent anbieten können. Er habe von „Bio“-Betrieben mit 20.000 Hühnern in Sachsen gehört. „Bei Euch werden die männlichen Küken vergast, bei uns ist das nicht erlaubt“, erklärt er dem Reporter.

Der Nachwuchs an Hähnen wird aufgezogen und gemästet.

Eier aus der Heimat

Hier eine Auswahl einheimischer Eierproduzenten, die ab Hof verkaufen. Je nach Haltung liegt der Stückpreis zwischen 17 und 30 Cent. Wo kaufen Sie Ihre Eier? Schreiben Sie uns: info@buergerblick.de

Herkunft

Zahl der Hühner

Art

Rudolf Karlstetter Kühberg 16 94032 Passau

60

Freiland

Biohof Gradinger Penzingerdorf 8 A-4793 St. Roman

2.900

Bio

Riedl Landei Loipertsham 5 94081 Fürstenzell

25.000

Freiland, Boden

Biohof Eichinger Jägeröd 3 94121 Salzweg

6.000

Bio

Hundswinkler Hof Hundswinkl 1 94121 Salzweg

1.500

Freiland

Eiervertrieb Absmeier Pfar.-Wenninger-Str. 19 94099 Ruhstorf

2.000

Boden

Verkaufsstellen

nur ab Hof

57

ab Hof, Freitagwochenmarkt

ab Hof, Edeka-Läden, Bäckerei Ratzinger ab Hof, Edeka-Märkte

ab Hof mit SB-Laden, Automaten (Salzweg und Straßkirchen), Bäckerei Reitberger Passau-Grubweg

freitags ab Hof, Zieringer Hof in Rehschaln September 2017

Bürgerblick

24.9. Beide Stimmen

UMWELT IST NICHT ALLES, ABER

OHNE UMWELT IST ALLES NICHTS

GRÜNEN

WIR SIND NICHT

BESCHEUERT WIR SCHÜTZEN

Illegaler Kfz-Betrieb

UNSER ILZTAL!

Odeln mit Altöl

DARUM GRÜN

V.i.S.d.P.: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SCHMIEDGASSE 12, 94032 PASSAU

Passauer Herbstdult 8. - 17. September Messepark

www.passauer-dult.de

58

Z

wölf Jahre lang hat sich keine Behörde darum gekümmert: Auf einem ehemaligen Bauernhof am Rande eines Naturschutzgebietes betrieb ein Familienvater einen Kfz-Unternehmen. Ohne Ölabscheider, ohne bauliche Genehmigung, ohne Skrupel. Das belastete Abwasser leitet er in die bäuerliche Güllegrube. Den Inhalt, mindestens vier Odelfässer voll, entsorgte er auf den Wiesen argloser Bauern.

Nach dem Teerskandal von Großthannensteig jetzt der Odelskandal von Kleinthannensteig?

Erneut der Vorwurf: Die Behörden hätten zu lange weggeschaut, jetzt muss es die Justiz richten. Der für Umweltdelikte zuständige Staatswalt hat die Polizei eingeschaltet. „Ich habe nicht gewusst, was der

da unten treibt“, sagt der zuständige Hutthurmer Bürgermeister Hermann Baumann. Seine Gewerbestelle überprüfe bei der Anmeldung nicht, ob eine Nutzungsänderung beantragt worden ist. „Das lässt der Datenschutz nicht zu.“ Was Baumann verschweigt: Nach einem Ortstermin wusste er von der Umweltproblematik, aber er schritt nicht ein. Ein Landwirt hatte sich wiederholt bei ihm beschwert, dass verseuchtes Abwasser der Werkstatt auf sein Grundstück sickere.

Der Unternehmer wollte sich die kostspielige Entsorgung sparen.

Er heuerte einen jungen Güllewagenfahrer an, der ahnungslos das verseuchte Güllegemisch auf dem Grund seines Vaters und einer Wiese der zweiten Bürgermeisterin ausbrachte. Der Nachbar hatte diesen Vorgang beobachtet. Er alarmierte 59

Fotos: Hubert Jakob Denk

Z

IS 90/DIE R BÜNDN Ü F E M WEITSTIM

Zwangsstilllegung in Hutthurm: Kfz-Betrieb leitet belastetes Abwasser in Güllegrube.

In Sichtweite der verseuchten Güllegrube beginnt das Naturschutzgebiet des Ilztals.

das Landratsamt. Der illegale Betrieb wurde sofort zwangsstillgelegt.

Etwas unerklärlich: Die Aufsichtsbehörde verzichtete darauf, beweiskräftige Proben zu nehmen. Das geschah erst Wochen später, als Umweltpolitiker Druck ausübten und die Polizei ermittelte.

Die Ergebnisse werden seit Wochen verschwiegen. Soll der Fall heruntergespielt werden?

September 2017

Bürgerblick

Veranstaltungen

09.09. | Samstag

11.09. | Montag

13.09. | Mittwoch

14.09. | Donnerstag

16.09. | Samstag

17.09. | Sonntag

RATHAUS-INNENHOF Swingstreet No. 1

KOHLBRUCK Beginn Herbstdult Dulteinzug und Festbieranstich durch Oberbürgermeister Jürgen Dupper im Dultstadl.

15:30 Uhr

KOHLBRUCK Oldtimer-Bulldog-Parade Die „Bulldogfreunde Büchlberg“ präsentieren auf der Herbstdult ihre Gefährte. Bei schlechtem Wetter eine Woche später, am 16. September!

13:30 Uhr

KOHLBRUCK Familientag auf der Dult Alle Fahrgeschäfte kosten bis 19 Uhr nur die Hälfte Eintritt, außerdem verschiedene Attraktionen für Kinder.

12 Uhr

UNIVERSITÄT Vortrag: Europa und die Migration der Muslime Germanist Ernest Hess-Lüttich untersucht die Mediendebatten zum Thema Islam und Migration, die sich überwiegend an symbolischen Themen wie Kopftuch- oder Burkaverbot aufhängen. Ort: WiWi Hörsaal 5.

9 Uhr | Eintritt frei

STEPHANSDOM Dommusik

OPERNHAUS Tag der offenen Tür im Landestheater Ein Tag im Zeichen des Theaters: Einführungen zu Stücken der neuen Spielzeit, Kinderprogramm und Theatercafé.

12:30 Uhr | Eintritt frei

KLOSTERKIRCHE ALDERSBACH Internationaler Volksmusiktag 500 Volksmusiker aus elf Ländern, darunter die Türkei, Schottland und die Balkan-Region, feiern die farbenreiche, musikalische Tradition Europas. Außerdem verleiht Fußballer Paul Breitner den MIE-Kabarettpreis. Ein großer Bauernmarkt rundet das Programm ab. Die Veranstaltung wird initiiert von „Menschen in Europa“.

11 Uhr | 7 Euro, Kinder 2 Euro

CAFÉ MUSEUM The Joy of Jazz

Trio aus dem Passauer Bassisten Markus Schlesag, dem Professor für Jazzpiano Martin Schrack (Hochschule Nürnberg) und dem Violinisten Martin Weiss. Bei schlechtem Wetter im Café Museum.

20 Uhr | Eintritt frei

07.09. | Donnerstag STEPHANSDOM Dommusik Abendkonzert mit dem Eichstätter Domorganisten Martin Bernreuther.

19:30 Uhr | Eintritt frei RATHAUS-INNENHOF Swingstreet No. 1 Mit dem Bassisten Markus Schlesag, dem Pianisten Martin Schrack und dem Violinisten Martin Weiss. Bei schlechtem Wetter im Café Museum.

20 Uhr | Eintritt frei VESTE OBERHAUS Sommerkino auf der Burg Open-Air-Kino mit dem Motto „Passauer Filmschätze von 1950 bis heute“. An diesem Abend: Thema 70er Jahre und der Hauptfilm „Der nächste Weg zum Bahnhof“. Bei schlechtem Wetter im Rittersaal.

21:30 Uhr | Eintritt frei

CAFÉ MUSEUM The Joy of Jazz Pianist Carlton Holmes und Posaunist Paul Zauner.

20 Uhr | Eintritt frei

Sie sind so gut befreundet wie begabt an ihrem Instrument: Pianist Carlton Holmes, den es aus den Vereinigten Staaten in unsere Gefilde verschlagen hat, und Paul Zauner aus dem Passauer Umland, der Posaune spielt und unter anderem das „Inntöne-Jazzfestival“ ins Leben gerufen hat.

20 Uhr | Eintritt frei

BERUFSSCHULZENTRUM Benefizball Die Schwangerschaftsberatungsstelle Donum Vitae veranstaltet diesen Tanzball.

Abendgarderobe sowie Reservierung erwünscht.

20 Uhr | Eintritt frei

10.09. | Sonntag RATHAUS-INNENHOF John B. Williams Quintet

09.09. | Samstag ZEUGHAUS Scheppercore Metal-Konzertabend mit den Bands „Kafkaesque“ (Nürnberg), „The Final Impact“ (Passau), „Knockout Concept“ (Nürnberg), „AdvenA“ (Bad Griesbach) und „I´m Your Nemesis“ (Bad Griesbach).

19 Uhr | 6 Euro INNPROMENADE Flohmarkt Bei gutem Wetter bis 18 Uhr, Aufbau ab 6:30.

9 Uhr | Eintritt frei

Formation um den 1941 in der Bronx geborenen Bassisten, der schon mit Louis Armstrong auf der Bühne stand.

Bei schlechtem Wetter im Café Museum.

20 Uhr | Eintritt frei VESTE OBERHAUS Tag des offenen Denkmals Kostenlose Führung zum Thema Salzhandel am Inn. Wiederholung um 14 Uhr. 11 Uhr | Eintritt frei

RATHAUS-INNENHOF John B. Williams Quintet Formation um den 1941 in der Bronx geborenen Bassisten.Bei schlechtem Wetter im Café Museum.

20 Uhr | Eintritt frei

12.09. | Dienstag EUROPA-BÜCHEREI Hans Göttler liest Hans Carossa Hans Göttler ist „bairischer Germanist“, neben seiner Tätigkeit als Uni-Dozent widmet er sich vergessenen und wohlbekannten Schätzen bayerischer Literatur. An diesem Abend liest er Briefe, Gedichte und Prosa des gebürtigen Passauers Hans Carossa (1878-1956).

19 Uhr | Eintritt frei UNIVERSITÄT Semiotik-Kongress „Grenzen“ Die Semiotik ist die Wissenschaft von den Zeichen. Vom 12. bis 15. September beleuchten Semiotiker aus ganz Deutschland popkulturelle Trends und politische Themen unserer Zeit. Einige der Beiträge sind für alle Interessierten offen. Genaueres zum Programm unter www.semiotik. eu/grenzen-ueberblick 12 Uhr | Eintritt frei

FUZO Französischer Markt Händler aus verschiedenen Regionen Frankreichs bieten an vier Tagen im September in der Ludwigstraße Kulinarisches aus ihrer Region an. Bis 20 Uhr. 9 Uhr | Eintritt frei KOHLBRUCK Musikfeuerwerk Wie jedes Jahr am Dult-Mittwoch: Das große Feuerwerk.

21:30 Uhr

14.09. | Donnerstag FUZO Französischer Markt Händler aus verschiedenen Regionen Frankreichs bieten in der Ludwigstraße Kulinarisches aus ihrer Region an. Bis 20 Uhr. 09 Uhr | Eintritt frei KOHLBRUCK Oldies-Tag auf der Dult Bierzelte und Fahrgeschäfte spielen Oldies in angenehmer Lautstärke für einen gemütlichen Tag und Abend aller Generationen. Der Festplatz wird hierfür zusätzlich geschmückt.

12 Uhr

Abendkonzert mit Domorganist Ludwig Ruckdeschel.

19:30 Uhr | Eintritt frei

15.09. | Freitag FUZO Französischer Markt Händler aus verschiedenen Regionen Frankreichs bieten in der Ludwigstraße Kulinarisches aus ihrer Region an. Bis 20 Uhr. 9 Uhr | Eintritt frei

OPERNHAUS Sinfoniekonzert Zur Eröffnung der neuen Spielzeit spielt das Landestheater-Orchester die Ouvertüre zu Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Die Italienische Sinfonie“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

13 Uhr | k.A. SCHÄRDING - OÖ Carneval of Fear

SCHÄRDING - OÖ Beginn Carneval of Fear Dreitägiges interkulturelles Festival mit Musik, Theater, Kunst und Workshops. Insgesamt wirken über 50 Künstler aus acht Nationen mit.

9 Uhr | Eintritt frei

Tag zwei des interkulturellen Festivals mit Musik, Theater, Kunst und Workshops.

11 Uhr | Eintritt frei

16.09. | Samstag

17.09. | Sonntag

FUZO Französischer Markt Händler aus verschiedenen Regionen Frankreichs bieten in der Ludwigstraße Kulinarisches aus ihrer Region an. Bis 20 Uhr. 9 Uhr | Eintritt frei

BSCHÜTT Kinderfest Im Bschüttpark an der Ilz bereiten der Stadtjugendring und das Jugendzentrum Zeughaus ein buntes Nachmittagsprogramm für Familien und Kinder. Bis 18 Uhr. 13 Uhr | Eintritt frei

SCHÄRDING - OÖ Carneval of Fear Tag drei des interkulturellen Festivals mit Musik, Theater, Kunst und Workshops.

12 Uhr | Eintritt frei DREIFLUESSESTADION „American Football“: Halbfinale Die „Passau Pirates“, Meister im American Football in der Bayernliga-Süd, treten im Halbfinale gegen die „Erlangen Sharks“ an. Sport mit US-Show-Spektakel (Pyrotechnik, Chearleaders und Ami-Schlitten).

15 Uhr | 4 Euro/ ermäßigt 3

20.09. | Mittwoch SCHARFRICHTERHAUS Lesung: Petra Morsbach Gerechtigkeit ist keine einfache Sache. Petra Morsbachs Roman „Justizpalast“ gibt einen tief menschlichen Einblick in unser Rechtssystem und seiner Angestellten.

20 Uhr | 10 Euro

OPERNHAUS

CAFE MUSEUM

KOHLBRUCK

JUNGE SZENE

SCHARFRICHTERHAUS

SONSTIGES

Gottfried-Schäffer-Str. 2+4 Passau-Altstadt www.theater-passau.de

Bräugasse 17 | 94032 Passau Tel: 0851 96 66 888 music@cafe-museum.info www.cafe-museum.de

www.passau-event.de

Tabakfabrik www.mfv-passau.de

Milchgasse 2 | 94032 Passau Tel.: 0851 35900 Fax: 0851 2635 info@scharfrichter-haus.de www.scharfrichter-haus.de

Stephansdom (Altstadt), Veste Oberhaus (Hals), Innpromenade (Gottfried-Schäffer-Straße), Rathaus-Innenhof (Altstadt), Berufsschulzentrum (Am Fernsehturm), Europabücherei (Schießgrabengasse), Universität (Innstraße 29), Bschütt (Ilzstadt), Dreiflüssestadion (Daniger Straße)

REDOUTE

X-Point Halle Messestraße 12 Dreiländerhalle Dr.-Emil-Brichta-Straße 11

Gottfried-Schäffer-Str. 2 | Passau Passau-Altstadt www.redoute.de

60

Camera www.camera-passau.de Zeughaus Schießgrabengasse 12 | Passau

61

Kulturfestival

Verbinden statt Trennen Schärding | Carneval of Fear | 15. bis 17. September

08.09. | Freitag

Szene aus einem Theaterstück: zwischen Hoffnung und Angst.

Schärding in Oberösterreich, Grenzstadt am ländertrennenden Inn, wird zum Schauplatz von Solidarität. Ein Festival will Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen aufzeigen, Menschen verschiedener Herkunft zusammenbringen.

Die über 50 mitwirkenden Künstler kommen aus acht Nationen, darunter Syrien, Irak, Afghanistan und Iran. Das Programm ist breit gefächert. Den Besucher erwarten Tanz und Disco, Theater und Kunst, aber auch Sport, ein gemeinsames Fußballtraining mit dem „SK Schärding“.

Künstler, die selbst Flüchtlinge sind, wie Hawy Rahman (Bildhauer, Grafiker, Maler aus dem Irak) treffen auf die Performerin Madame Humtata, den Jazzmusiker Paul Zauner oder das DJ Kollektiv „Rendez-Vous“.

Leitthema des Festivals ist „Angst im Kontext von Migration“. Der Titel sollte nicht in die Irre führen, es geht um die Überwindung der Angst, die die Geflohenen begleitete, aber auch die Einheimischen erfasste, deren Umgebung sich verändert hat.

Schirmherr der Veranstaltung ist Kabarettist und Filmemacher Josef Hader. Der Eintritt ist bei allen Programmpunkten frei, kostenlose Traktor-Shuttles bringen die Besucher vom Bahnhof Schärding zum Stadtplatz.

Termin für das interkulturelle Festival „Carneval of Fear“: 15. bis 17. September.

Alle Infos unter www.carnevaloffear.com September 2017

Bürgerblick

Foto: Peter Litvai

06.09. | Mittwoch

Veranstaltungen

23.09. | Samstag

23.09. | Samstag

24.09. | Sonntag

28.09. | Donnerstag

29.09. | Freitag

30.09. | Samstag

30.09. | Samstag

STEPHANSDOM Dommusik Abendkonzert mit Domorganist Ludwig Ruckdeschel.

19:30 Uhr | Eintritt frei

INNPROMENADE Flohmarkt Bei gutem Wetter bis 18 Uhr, Aufbau ab 6:30.

9 Uhr | Eintritt frei

REDOUTE Sissi Perlinger

STEPHANSDOM Musik für Bläser und Orgel Geistliches Konzert mit den Diözesanblechbläsern Passau.

19:30 Uhr | Eintritt frei

VESTE OBERHAUS Veste im Sturm der Wolfsklingen Der „Verein für lebendiges Mittelalter/Passauer Wolfsklingen“, „belagert“ für zwei Tage das Oberhausmuseum und führt die Besucher ein in die Welt der Ritter.

11 Uhr | Eintritt frei

OPERNHAUS The Rocky Horror Show Wiederaufnahme aufgrund des großen Erfolgs: Das im Londoner Royal Court Theatre uraufgeführte Rock-Musical von Richard O´brien begeistert seine Zuschauer seit über 40 Jahren.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

ST. SEVERIN Kinderkleiderbasar Bis 12 Uhr werden im Pfarrzentrum in der Innstadt Kleidung, Sportartikel und Spielwaren verkauft.

9 Uhr | Eintritt frei

OPERNHAUS The Rocky Horror Show

22.09. | Freitag

HAIDENHOF SÜD Tag der offenen Tür Feuerwehr Passau Ein Programm für Jung und Alt der Hauptwache Leonhard-Paminger-Straße. Mit Einsatzübungen und Fahrzeugschau.

10 Uhr | Eintritt frei

SCHARFRICHTERHAUS Landluft

Die Urbayern spielen blues-rockige, handgemachte Musik mit traditionellem Einschlag.

Texte natürlich auf bairisch.

20 Uhr | 20 Euro REDOUTE Christian Springer Politisches Kabarett mit dem Münchner Autor und Aktivisten.

20 Uhr | 23 Euro, ermäßigt 18 Euro

X-POINT-HALLE Event für alle Sinne Livemusik und Kunst für einen guten Zweck: Spenden für die Initiative „Kinder krebskranker Eltern“ der Bayerischen Krebsgesellschaft. Durch den Abend führt Barbara Dorsch.

19 Uhr | Eintritt frei CAFÉ MUSEUM Florian Willeitner

CAFÉ MUSEUM Daniel Holzleitner „Comprovisition Project“

Sechs Musiker aus ganz Europa, deren Wege sich während des Musikstudiums in Graz kreuzten. Die eigens komponierten Lieder verbinden Tradition und Moderne.

20:30 Uhr | 18 Euro, ermäßigt 9 Euro

Soloprogramm des progressiven Violinisten und gebürtigen Passauers. Florian Willeitner verzerrt seinen Geigensound elektronisch und mischt an diesem Abend Volksmusik mit Klassik und Jazz.

20:30 Uhr | 18 Euro, ermäßigt 9 Euro

Die Schauspielerin und Sängerin mit ihrem aktuellen Comedyprogramm „Ich bleib dann mal jung“. Es geht – natürlich – mehr ums Älterwerden als ums Jungsein.

20 Uhr | 23 Euro, ermäßigt 18 Euro OPERNHAUS Premiere: Die Welt auf dem Monde Nach dem Tod seiner Frau ist Signor Buonafede des Lebens überdrüssig; seinen Töchtern verbietet er trotzig die Heirat.

Nur auf dem Mond scheint ihm die Welt noch in Ordnung.

Die Komische Oper wurde 1777 uraufgeführt. Die Musik stammt aus der Feder von Joseph Haydn, der italienische Dichter Carlo Goldoni (17071793) verfasste die Verse.

19:30 Uhr | ab 8 Euro GRUBWEG Die Balkonszene Chaos und Turbulenzen um einen schwer vermittelbaren Fall in einem Londoner Heiratsvermittlungsbüro.

Das Volkstheater Passau inszeniert dieses Stück der Briten John Chapman und Anthony Marriott.

20 Uhr | 10 Euro

VESTE OBERHAUS Veste im Sturm der Wolfsklingen Der „Verein für lebendiges Mittelalter/Passauer Wolfsklingen“ führt die Besucher ein in die Welt der Ritter.

11 Uhr | Eintritt frei STEPHANSDOM Dommusik Pontifikalamt am Diözesanem Familientag.

11:30 Uhr | Eintritt frei

BÜCHER PUSTET Lesung: Friedrich Hirschl Der Passauer Lyriker stellt seinen neuen Gedichtband „Stilles Theater“ vor.

19:30 Uhr | k.A. SCHARFRICHTERHAUS Alf Poier Der österreichische Kabarettist rekapituliert 20 Jahre seines „Unschaffens“.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro DREILÄNDERHALLE Luke Mockridge

TABAKFABRIK Tenside

KLEINER EXERZIERPLATZ Klostergartenkonzert Unter den Platanen spielt die „Blaskapelle FF Hötzdorf“. Nur bei gutem Wetter!

15 Uhr | Eintritt frei

26.09. | Dienstag

Auch in seinem neuem Programm analysiert der Comedy-Nachwuchs seine Generation, die mehr aufs Smartphone starrt als in die Gesichter ihrer Gesprächspartner.

20 Uhr | 32 Euro

REDOUTE Seniorenkonzert Mit dem Orchester o.N. 15 Uhr | 5 Euro

27.09. | Mittwoch SCHARFRICHTERHAUS Lesung: Eva Menasse Ihr Buch „Tiere für Fortgeschrittene“ verwebt Verhaltensweisen von Tieren mit menschlichen Charaktereigenschaften und Beziehungsverhältnissen.

20 Uhr | 10 Euro

SCHARFRICHTERHAUS Jo Strauss

RATHAUSSAAL Syrischer Friedenschor Der Syrische Friedenschor e.V. unter der Leitung von Ahmad Abbas hat sich einen Namen gemacht durch Auftritte in vielen größeren Städten in Deutschland – auch im Kanzleramt und im Bayerischen Landtag. Mit dabei ist das „El Kamalya Folklore“ Tanztheater mit Tanzeinlagen.

19 Uhr | Eintritt frei, Spende erbeten

CAFÉ MUSEUM Lori Williams & Christian Havel Sextett Jazz-Abend mit der Sängerin aus Washington D.C. und einer Formation um den Wiener Jazzgitarristen Christian Havel.

20:30 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

Zusammen mit seiner Band spielt der Österreicher kluge Lieder mit morbiden Texten.

Jo Strauss ist studierter Philosoph und außerdem Gewinner des Scharfrichterbeils 2014.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro CAFÉ MUSEUM Andy Winter´s Cellophonix Gitarrist Ron Spielman und Schlagzeuger Andy Winter haben eine Band aus Jazzmusikern und Streichern formiert.

Rotzige, rockige Attitüde, gepaart mit Folk und akustischer Gitarrenmusik trifft auf den Schmerz des Blues und die Tiefe von Jazz und Soul.

20:30 Uhr | 20 Euro, ermäßigt ab 5 Euro

Die Münchner Metalband spielte bereits in Russland und China, außerdem Support-Konzerte für Bands wie Darkest Hour, Skindred und Soulfly.

20 Uhr | k.A. REDOUTE ICF München Band und Pastor Tobias Teichen Die ICF (International Christian Fellowship) ist eine überkonfessionelle Freikirche, die sich durch modisch gestaltete Gottesdienste und modernste Technik abhebt.

19:30 Uhr | Eintritt frei

01.10. | Sonntag CAFÉ MUSEUM Königliches Hoftheater Lumumba Puppentheater für Kinder ab 4 Jahren.

15 Uhr | k.A. KLEINER EXERZIERPLATZ Klostergartenkonzert Unter den Platanen spielt auf die „Knopf-Tasten-Blosmusi“.

Nur bei gutem Wetter!

15 Uhr | Eintritt frei OPERNHAUS Kammerkonzert Musiker der Niederbayerischen Philharmonie interpretieren berühmte Liederzyklen, darunter Beethovens „An die ferne Geliebte“, Schumanns „Dichterliebe“ und Bachs „Wohltemperiertes Klavier“.

18 Uhr | ab 8 Euro Kulturelle Veranstaltungen werden kostenlos veröffentlicht.

Ihre Termine an:

kalender@buergerblick.de

CAFE MUSEUM

KOHLBRUCK

JUNGE SZENE

SCHARFRICHTERHAUS

SONSTIGES

Gottfried-Schäffer-Str. 2+4 Passau-Altstadt www.theater-passau.de

Bräugasse 17 | 94032 Passau Tel: 0851 96 66 888 music@cafe-museum.info www.cafe-museum.de

www.passau-event.de

Tabakfabrik www.mfv-passau.de

Milchgasse 2 | 94032 Passau Tel.: 0851 35900 Fax: 0851 2635 info@scharfrichter-haus.de www.scharfrichter-haus.de

Stephansdom (Altstadt), Veste Oberhaus (Hals), Innpromenade (Gottfried-Schäffer-Straße), Exerzierplatz (Neue Mitte), Bücher Pustet (Nibelungenplatz), Rathaussaal (Altstadt), St. Severin (Innstadt)

REDOUTE

Dreiländerhalle Dr.-Emil-Brichta-Straße 11

Gottfried-Schäffer-Str. 2 | Passau Passau-Altstadt www.redoute.de

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Camera www.camera-passau.de

Der Mensch im Tier

Das Rock-Musical von Richard O´brien begeistert seine Zuschauer seit über 40 Jahren.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

OPERNHAUS

X-Point Halle Messestraße 12

Kabarett und Kleinkunst

Zeughaus Schießgrabengasse 12 | Passau

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Komisch und aburd: Dadasoph Alf Poier mit Spiegelei.

Politische Spannungen sorgen für spannendes Kabarett. Christian Springer setzt Populisten, Terroristen und Konsorten ein „Trotzdem“ entgegen, der Name seines Programms. Ein Mann mit Haltung, der aus der Kabarettreihe „Schlachthof“ im BR bekannt ist, der Mut machen will und abseits der Bühne mit dem Flüchtlingsprojekt „Orienthelfer e.V.“ Gutes tut.

Zu sehen am Freitag, 22. September, Redoute.

Wem der Blick auf die Untaten der Menschheit zu düster ist, blickt ins Tierreich.

Eva Menasse zeigt in „Tiere für Fortgeschrittene“ ihre feine Beobachtungsgabe bei Enten, Schafen und Haien. In Ihrem Verhalten versucht sie Muster zu erkennen, die wieder menschlich sind. Melancholisch, pointiert und in Geschichten verpackt. Mittwoch, 27.

September, Scharfrichterhaus.

Fünf Männer, Gitarren und Gesang. Mit bairischer Mundart auf Bluesklängen, erzählen „Landluft“ in „Live-Haftig“ Wahres und Fiktives und erklären die bayerische Seele.

30 Jahre Kleinkunstbühnen und Wirtshäuser, eine Band mit Charakter. Zu hören und sehen am 22. September im Scharfrichterhaus.

Bei Alf Poier dreht es sich nur um ihn. In 20 Jahren Bühnenerfahrung machte er den Weg vom Schwammerlsucher in der Steiermark zum Dadasophen. In „The Making of DADA“ erzählt der Österreicher das beste und Skurrilste. 28. September, Scharfichterhaus.

September 2017

Bürgerblick

Scharfrichterhaus | Kabarett im Herbst

21.09. | Donnerstag

Veranstaltungen

Ausstellungen im September MUSEUM MODERNER KUNST Der ideelle Raum und die Figur - Malerei und Plastik von Anton und Toni Stadler Zum ersten Mal sind in einer gemeinsamen Ausstellung Werke der beiden Künstler zu sehen, deren Namen oft Ursache für Verwechslungen sind: Anton von Stadler (1850-1917) war ein österreichisch-deutscher Maler, sein gleichnamiger Sohn (1888–1982) war Bildhauer und Zeichner im Münchner Raum.

2. September bis 12. November // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. 9 bis 16 Uhr MUSEUM MODERNER KUNST Paul Eliasberg – Phantastische Landschaften

KULTURMODELL BRÄUGASSE Leben wie ein Baum 22 Künstlerinnen und Künstler zeigen Werke zum Thema persönliche Freiheit und solidarische Gemeinschaft.

16. September bis 8. Oktober // Fr., Sa., So. von 15 bis 18 Uhr RÖMER-MUSEUM Das römische Passau Das neugestaltete Römermuseum Kastell Boiotro beleuchtet das Leben in Passau zur Römerzeit. Über 600 Exponate erläutern die 400 Jahre währende Römerherrschaft an der Nordgrenze des Imperiums. Dabei sind fast ausschließlich Funde aus Passau zu sehen. // Di. bis So. von 10 bis 16 Uhr OBERHAUS MUSEUM Faszination Mittelalter Die Dauerausstellung auf der Veste Oberhaus lässt den Besucher eintauchen in das Leben eines Burgherren und den Alltag der Burgbewohner. Dabei sind einzigartige Ausstellungsstücke zu sehen, die in den vergangenen Jahrzehnten auf der Burg über Passau ausgegraben wurden. // Mo. bis Fr. von 9 bis 17 Uhr KULTURMODELL BRÄUGASSE Bocaná Austausch mit den Künstlern J.M.Baco und Sara Sarabia aus Malaga. bis 10. September // Fr., Sa., So. von 15 bis 18 Uhr ST. ANNA-KAPELLE Aus Prinzip Die sechs Künstler in dieser Gruppenschau spielen mit der Wahrnehmung und dem Wechsel aus Wiederholung und Variation. bis 10. September // Di. bis So. von 13 bis 18 Uhr

Paul Eliasberg: „Venezianische Phantasie“ Der gebürtige Münchner (1907-1983) lebte ab 1926 in Frankreich, das ihn in seiner Zeichenkunst stark prägte. Erst 1966 kehrte er für einen Lehrauftrag nach Deutschland zurück. Sein Werk vereint Gegenständliches und Abstraktes. bis 17. September Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. 9 bis 16 Uhr OBERHAUS MUSEUM Das Oberhaus sucht Geschichte. Passau von 1950 bis heute Die Sonderausstellung erzählt die Passauer Geschichte der vergangenen 60 Jahre. Auf knapp 200 qm geht es um legendäre Institutionen der Stadt, den rasanten Wandel des Alltags, um Liebgewonnenes, Verlorenes, um Krisen und Tragödien. Die gezeigten Gegenstände und Objekte wurden teilweise von Bürgern gesammelt.

20. Juli bis 6. Januar 2018 //

RÖMERMUSEUM KASTELL BOIOTRO Lederergasse 43 | 94032 Passau www.museen-in-passau.de/boiotro.htm

PRODUZENTENGALERIE Otto Müller Baum Otto Müller lebt und arbeitet in Bad Füssing. Seit 2009 ist er aktives Mitglied der Produzentengalerie Passau. von 2. bis 24. September // Do. - So. von 15 bis 17 Uhr KUBINHAUS ZWICKLEDT IN WERNSTEIN AM INN Wildwuchs In seiner Fotoreihe dokumentiert der Künstler das Aufeinandertreffen von Kultur und Natur. von 29. Juli bis 20. August // Di. bis Do. von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, Fr. von 9 bis 12 Uhr und von 17 bis 19 Uhr, Sa., So. und feiertags von 14 bis 17 Uhr

SOIZ GALERIE IN DER SCHUSTERGASSE

More Cars, Clothes and Cabbages Foto-Ausstellung mit Bildern von Torsten Schumann, der absurde Situationen und Objekte in europäischen Städten festhielt.

9. September bis 13. Oktober // Mi. bis Fr. von 15 bis 19 Uhr, Samstag von 11 bis 15 Uhr“

OBERHAUS MUSEUM

SOIZ GALERIE

PRODUZENTENGALERIE

SANKT ANNA-KAPELLE

BILDERWERKSTATT DERSCH

Oberhaus 125 | 94034 Passau www.oberhausmuseum.de

Schustergasse 19 | 94032 Passau www.soiz.de

Jesuitengasse 9 | 94032 Passau www.produzentengalerie-passau.de

Kunstverein Passau e.V. Heiliggeistgasse 4 | 94032 Passau 0851 966 46 66

Bahnhofstraße 22 | 94065 Waldkirchen www.glasdersch.de

MUSEUM MODERNER KUNST

KULTURMODELL

ALFRED KUBIN-HAUS

Bräugasse 17 | 94032 Passau www.mmk-passau.de

Bräugasse 9 | 94032 Passau www.kulturmodell.de

Zwickledt 7 | A-4783 Wernstein am Inn OÖ. www.alfredkubin.at/Zwickledt

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September 2017

Bürgerblick

Unfug auf Rädern

Klimaschützer strampeln gegen Klimakiller

D

DIE LETZTE

as „Stadtradeln“ wurde vom europäischen Netzwerk „Klimabündnis“ vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Seit fünf Jahren ist die Stadt Passau dabei. 285 Frauen und Männer radelten heuer mit, immerhin fast 80 mehr als im Vorjahr. Es geht darum, in zwanzig Tagen möglichst viele Radkilometer zu sammeln und Autofahrten zu vermeiden. 41.000 Kilometer schafften sie diesmal, 1.000 weniger als im Vorjahr.

In der Drei­flüssestadt macht Radfahren keinen Spaß, das liegt am Verkehrskonzept: Otto- und Dieselmotoren, Kohlendioxidschleudern, haben in Passau grundsätzlich Vorrang und genießen den größten Straßenraum.

In der Pressemitteilung zur Bilanz rühmt sich Passau beim „Stadtradeln 2017“ knapp sechs Tonnen Kohlendioxid eingespart zu haben. Ohne Vergleich kann man mit dieser Zahl wenig anfangen. Wir ziehen einen, der sich anbietet. Sie werden frustriert sein.

In Passau ist in diesem Sommer der „7. Benefiz-Motorradkorso“ beklatscht worden. 958 Motorradfahrer drehten auf abgesperrter Strecke, angeführt von einem Polizeimotorrad, eine Runde über 70 Kilometer mit maximal Tempo 60. Der Bikergemeinschaftsspaß kostete umgerechnet 11,50 Euro je Teilnehmer, denn 11.000 Euro an Startgeld und Spenden wurden für einen guten Zweck gespendet. So beruhigt man Kritiker. Denn mindestens sieben Tonnen Kohlendioxid haben die Motorradfahrer in die Luft geblasen.

Die bittere Erkenntnis: Was die Klimaschützer der Erde in drei Wochen mit Muskelkraft an Treibhausgas erspart haben, fügten ihr die Verbrennungsmotoren einer einzigen Motorradveranstaltung in weniger als zwei Stunden wieder zu.

Es lebe der Aktionismus!

Ben Balzereit 66

Grafik: Tomasz Bolik

Von der Idee her ist es eine gute Sache. Kommunen treten in den Wettbewerb: Wer lockt die meisten Bürger aufs Fahrrad, damit sie möglichst viele Kilometer radeln, um das schädliche Treibhausgas Kohlendioxid einzusparen. Bundesweit machen bei der Aktion „Stadtradeln“ knapp 600 der 11.000 Kommunen mit, also gar nicht viele. Die meisten denken sich vielleicht: Effektive Verkehrspolitik ist wichtiger als Aktionismus.

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Juni 2017

Bürgerblick

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WIR LIEBEN LOVE! LOVE, die neue Kollektion von Andy Wolf in Deinem Brillenhaus am Klostergarten und in Passau Neustift!

PASSAU – NEUE MITTE | PASSAU – NEUSTIFT

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www.rother-passau.de