Bürgerblick Nr. 102

Februar 2017 | Nr. 102 | 3,50 Euro

Passauer freie Presse

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AUTOHAUS HAUSMANN KULTKNEIPE „COLORS“ Alte Schätze verschwunden Warum der Gründer geht

Unser tägliches Schwein gib uns heute ... .WIE ES WÄCHST .WIE ES LEIDET . WIE ES AM BESTEN SCHMECKT

EDITORIAL Netze kappen und entschleunigen Liebe Leserinnen und Leser!

Löwengrube 29 • 94032 Passau Tel.: 0851/53629 • Fax: 0851/70848 E-Mail: info@maler-reich.de www.maler-reich.de

„Du kannst im Wahljahr nicht aus Facebook ausstei-

sen konsequenten Schlusstrich nicht ziehen kann.

gen! Dann bist Du abgehängt und Bürgerblick ist we-

Aber es beruhigt mich. Wenn immer weniger den di-

niger sichtbar“, warnte mich mein Informatiker. Schon

gitalen Zerrspiegel der Gesellschaft beachten, haben

oft habe ich mit dem Gedanken gespielt. Es wäre ein

sie mehr Zeit für sich und ihre Lieben. Der Nebenef-

Befreiungsschlag. Ein entschleunigtes Leben mit we-

fekt ist „Entschleunigung“.

niger Stress. Wer die Kommentare von Hassern, Wich-

Wenige Tage später stieß ich auf einen anderen

tigtuern, Blendern und Fälschern nicht sieht, braucht

prominenten Facebook-Aussteiger, Opernsänger und

sich nicht aufzuregen.

EW-Festspielintendant Thomas Bauer. Sein Motiv: Die

Facebook und Twitter sind privatwirtschaftliche US-Geldmaschinen, die auch denjenigen Weltbürgern

Freundschaftsanfragen seien ihm zu viel geworden, diese Kommunikation raube ihm wertvolle Zeit.

eine Stimme geben, die unser Grundgesetz nicht ach-

Ich habe zumindest für Bürgerblick das Problem

ten. Eine digitale Parallelwelt ist entstanden, die Ab-

soweit gelöst, dass Facebook-Kommentare nur mehr

gründe aufzeigt und Einfluss nimmt. Bestes Beispiel

für deren Verfasser und ihre Freunde sichtbar sind. Die

ist Trump. Twitter ist sein Megafon an die Welt. Aber

Leute diskutieren wieder wie im richtigen Leben dort,

müssen wir immer zuhören?

wo ihre Meinung gut aufgehoben ist und weniger

„Ich bin nicht mehr auf Facebook“, hat mich in

Schaden anrichten kann: am privaten Stammtisch.

diesen Tagen ein sehr einflussreicher und bekannter

Das beruhigt meine Leser (und mich) und verhindert

Passauer Jurist und CSU-Mann überrascht. Er habe

verbale Gefechte.

sich abgemeldet und wolle die gewonnene Zeit lie-

Gute Gespräche!

ber nutzen, ein gutes Buch zu lesen. Er verspricht sich weniger Aufregung über die „Wahnsinnigen“ im Netz.

Ich bin fast neidisch, weil ich als Medienmann die-

Bürgerblick 2

Februar 2017

Ihr Hubert Denk

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Denk gefangen im Netz.

REAKTIONEN

I N H A LT

Passauer Freie Presse

IMPRESSUM Zum Bild des Monats "Finsterau im Wolkenmeer"

Ob der Watzmann zürnt?

Bürgerblick Winter 2016/17 | 101

"Das sind mal wieder viele tolle Bilder im Bürgerblick! Aber König Watzmann wird jetzt wohl verstimmt sein: Bis zum Hausruck ist die Topografie korrekt beschrieben, aber dahinter sieht man das Dachsteinmassiv und nicht wie beschrieben den Watzmann.

Zum Vergleich das Foto "Watzmann": Der erste markante Gipfel von links ist der Watzmann, dann, etwa in der Bildmitte, der Hochkalter im Übergang zu der Reiteralpe.

BILDER DES MONATS

Kapuzinerstr. 19 94032 Passau Telefon 0851 93 46 800 Fax 0851 93 46 801 www.buergerblick.de info@buergerblick.de

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Redaktion Hubert Jakob Denk (V.i.S.d.P.)

Elisa Lopatta (Lektorat) Karl-Heinz Hasenöhrl (Satire) Tobias Mayerhofer (Text) Dominik Kalus (Kultur) Tobias Köhler (Foto)

Watzmann

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Grafik/Produktion Florian Stern (Berlin) Tomasz Bolik (Katovitz) Tobias Köhler (Passau) Fotos: Klaus Lehner

Die Bilder sind vom Dezember 2016, also hoffentlich noch aktuell.

Ein Magazin, das "Berge verrückt", wünschen wir uns gelegentlich, stimmt in dem Fall aber nicht ganz.

Dachstein

Marketing/ Video Stephan Gauer gauer@buergerblick.de

MEDIEN 42 43

IT-Technik Michael Schön (München)

KULTUR UND FREIZEIT

TITEL

SCHWEINEHUNGER

Zwischen Tierwohl und Tierleid 26 Im Passauer Schlachthof in Schalding rechts

Was bewegt Sie? Schreiben Sie uns! leserbriefe@buergerblick.de

Bürgerblick

Februar 2017

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Oldtimerhaus: Verschwundene Schätze Aschermittwoch: Schulz gegen Seehofer Innpromenade: Bürger fordern Phantomgerüst Jugendstrafrecht: Fataler Schubser, fatales Urteil Einbruchserie: Polizei jagt Männerduo Aicha vorm Wald: Schmutziges Recycling

Vertrieb/Sekretariat Telefon 0851 93 46 648 Di. und Mi. 9-12, 13-17 Uhr abo@buergerblick.de

Druck Druckerei Tutte, Salzweg

Knapp daneben: In der Winterausgabe schreiben wir vom Watzmannmassiv, welches sich hinter dem Hausruck erhebe. Tatsächlich ist es das etwa 60 Kilometer weiter östlich liegende Dachsteinmassiv.

Silvesternacht: Gespenstische Innbrücke Scharfrichterbeil: Spießiger Rocker Innviertel: Kapfingers Richtfest Eis am Fluss: Spaß bei Minusgraden

LOKALES

Freie Mitarbeiter

Zum Vergleich das Foto "Dachstein": Markanter Dreizack zwischen dem Hunerkogel, ganz links, und dem westlichen Gosaukamm bis ungefähr zum Donnerkogel.

Klaus Lehner Passau-Neue Mitte

Herausgeber Hubert Jakob Denk

Redaktion Bürgerblick Kapuzinerstraße 19 94032 Passau

der Donau werden täglich bis zu 1.400 Schweine geschlachtet - Fließbandarbeit für die Massenproduktion von Fleisch. Die Schlachtzahlen sind in drei Jahrzehnten auf das Sechsfache gestiegen. Lesen Sie, was Schlachthofchef, Schweinehändler und Schweinemäster erzählen.

45 48 54 58 60

Am Sonntag: Wechsel an der Spitze PNP-Demo: Begegnung mit Altverleger

Geschmackstest: Toms Genussquartett Gastronomie: Besuch im "Anemone" Kultkneipe: "Colors" ohne Klaus Europäische Wochen: Klare Linien Weltgästeführertag: Neue Stadtblicke

KOMMENTAR UND SATIRE 3 39 66

Editorial: Netze kappen und entschleunigen Satire: Aufgebauscht und aufgestellt Die Letzte: Verstörendes Ausrufezeichen

Bilder des Monats

Die einzige Straße weltweit ... ... auf der Silvesterfeiern nach dem Ber­ liner Anschlag verboten worden ist: die Passauer Marienbrücke. Die Dom­ uhr zeigt eine halbe Stunde vor Mitter­ nacht. An beiden Brückenköpfen sind Polizeibusse aufgefahren. Junge Män­ ner und Frauen in grünen Uniformen nehmen hinter rot-weißen Baken Stel­ lung. Ein zweistündiger Einsatz in klir­ render Kälte, weil die Stadt das Feiern auf der Brücke wegen „ab­strakter Ter­ rorgefahr“ untersagt hat. Es folgte eine wochenlange politische Debatte über Sinn und Unsinn dieser Entscheidung.

Die jungen Leute hatten in dieser Nacht ohne Murren hingenommen, dass ihr Logenplatz gesperrt ist. Bürger, welche diese Brückengaudi seit jeher gestört hat, freuten sich: Freie Fahrt!

FOTO | TOBIAS KÖHLER

Nr. 102

Bilder des Monats

Spießer rockt Scharfrichterhaus Er singt „No money, no bunny“, lässt seine E-Gitarre kreischen und ploppt ekstatisch ins Mikrofon. Was für ein Typ: speckige Lederhose, gegelte Haa­ re und geblümtes Hemd. Wenn Sie sei­ ne Füße sehen würden: weiße Socken zu Mokassins. „Bürger from the Hell“ nennt sich der 49-jährige Freisinger Norbert Bürger in seiner Rolle als Ro­ cker im Spießerkleid. Ein köstlicher Parodist, ein Talent an der Gitarre. Pu­ blikum und Jury waren sich einig: Ihm gebührt das große Scharfrichterbeil. Er geht als 34. Preisträger in die Geschichte dieses berühmten Kabarettisten-Nach­ wuchswettbewerbes ein. Bürger gehört zum Ensemble der „Münchner Lachund Schießgesellschaft“. Dort spielen jetzt drei Scharfrichterbeilgewinner.

FOTO | TOBIAS KÖHLER

Nr. 102

Bilder des Monats

Richtfest im Sonnenuntergang Wie Toblerone-Ecken reihen sich die Giebel auf dem Kupferdach des künfti­ gen Appartementhotels. Einer der Krä­ ne hält einen mit bunten Bändern ge­ schmückten Tannenkranz am Haken.

Im Außenhof haben sich Gäste versam­ melt: Baulöwe Kapfinger feiert Richt­ fest für sein erstes Wohnbauprojekt, das derzeit größte der Stadt. Die Neu­ bauten überragen mit einem Stockwerk das gewachsene Stadtviertel. Die fünf Hanghäuser wirken dominanter als er­ wartet. 400 Menschen werden in dieser neuen Innstadt ab Herbst 2017 wohnen und arbeiten. Es ziehen ein: Arztpra­ xen, Apotheke und Waschsalon; ein Fotostudio und unser Medienbüro, ein großes IT-Unternehmen sowie ein Café, das der Weinbeißerwirt betreibt.

FOTO | TOBIAS KÖHLER

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EIS AM FLUSS

Mehr Spaß bei Minusgraden FOTOS: TOBIAS KÖHLER

Neuland für Möwen und Enten

Mit Eishockeyschläger, Klappstuhl und Bier

Bis zu acht Meter breit ist eine dünne Eisfläche am Inn gewachsen. Möwen und Enten sind die einzigen Lebewesen, die unbeschadet darauf einen Spaziergang riskieren. Der Gebirgsfluss hat sich vor Kälte tief in sein Bett zurückgezogen.

Eishockey spielen, Musik hören, ein bisschen Bier trinken: Merlin (23) und Martin (26, rote Brille), zwei Studenten mit Wurzeln im Rheinland, stoßen mit Benny (27, T-Shirt) auf einen pfundigen Sonntagnachmittag am Stausee Oberilzmühle an.

Langlauf auf der Ilz

Orlando, der Schneeflieger

Das Laufen auf Skiern im Schlittschuhschritt ist anstrengend, aber hält fit: Michael (Sonnenbrille) und Christopher aus Hals üben sich in dieser Technik. Die schneebedeckte Eisfläche auf dem Stausee Oberilzmühle bietet den Skatern ideale Bedingungen.

Hier freut sich ein temperamentvolles Fellknäuel über Sonne und Pulverschnee: Mit wehenden Ohren springt „Orlando“ über das weiße Winterfeld. Ein Hündchen der Rasse Malteser, welche wohl die Vorlage der „Asterix und Obelix“-Komikzeichner für Idefix war.

Bilder des Monats

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Zwei Jahre nach Räumung „Autohaus Hausmann“

Sammler werden wie Diebe verfolgt

E

und Werbeposter wegzuschleppen.

Auf der Straße parkte mit offener Ladeklappe ihr weißer Sprinter. „Ihr dürft mitnehmen, was ihr brauchen könnt“, ermunterte Unternehmer Heinz Rosenberger wie ein großzügiger Spender die Sammler.

Der Enkel des Autohausgründers war damals fest davon überzeugt, dass er der rechtmäßige Besitzer dieses Inventars ist. Er selbst sicherte sich vor allem die elf Oldtimer, Baujahr 1928 bis 1970. Heute sagt er: „Ich will von diesen Dreckskarren nichts mehr wissen!“ Sie haben ihm

Fo t o s

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s ist zugegangen wie bei einer Schnäppchenjagd.

Ford-Mechaniker im Blaumann durchsuchten die deckenhohen Holzregale im Obergeschoss, füllten große Supermarkttaschen mit Werkzeugen und Metallteilen.

Andere trugen mannshohe Werbetafeln aus Emaille davon, nachdem sie dem vermeintlichen Besitzer unaufgefordert einen kleinen Obolus in die Hand gedrückt hatten. Im Stockwerk darunter waren junge Männer damit beschäftigt, stapelweise Autozeitschriften, Gebrauchsanleitungen

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- aus heutiger Sicht - nur Ärger und Gerichtskosten eingebracht.

Das „Autohaus Hausmann“ mitten in der Passauer Innenstadt war 40 Jahre lang im Dornröschenschlaf gelegen. Nachdem Auguste Hausmann, die letzte Eigentümerin, mit 83 gestorben war, öffnete Enkel Rosenberger der Öffentlichkeit die Türen. Das Ford-Autohaus lag da in einem Originalzustand wie ein einzigartiges Museum. Von der Werkstatt im Erdgeschoss über die Schauräume im ersten Stock bis hin zum Lager im Speicher. Seine Blüte-

zeit hatte der Betrieb in der Nachkriegszeit erlebt.

Fast genau zwei Jahre nach der Zerstörung dieser Zeitkapsel wird im Drama ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Sammler, die sich bei der Räumung bedienten, darunter Mitglieder von Oldtimerclubs, FordHändler und -mechaniker, werden wie Diebe verfolgt.

Im Auftrag der rechtmäßigen Besitzer, einer Deggendorfer Erbengemeinschaft, hat die Passauer Detektivin Elisabeth Maier an Rosenberger und alle namentlich bekannten Anwesenden der Räumungstage eine Weihnachtspost der besonderen Art verschickt. Das Schreiben trägt die Überschrift: „Rechtsstreit Autohaus Hausmann - Herausgabe von beweglichen Sachen, Maschinen und Gegenständen“. Es ruft „sämtliche Personen, welche der Einladung des Herrn Rosenberger zur ´Selbstbedienung´ gefolgt sind“ auf, über den Verbleib der Erbschaftsgegenstände Auskunft zu geben, Erworbenes zurückzugeben oder bekannte Besitzer zu benennen.

Maier berichtet auf Nachfrage, dass sie bei der Räumung als heimliche Beobachterin zugegen gewesen sei. Ihr Versuch, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, welche eine Zerstörung des Automuseums verhindert hätte, sei gescheitert.

Fortsetzung auf Seite 44.

Fotos: dpa

Freitag, der 13. Februar 2015. „Alles muss raus!“, war die Devise.

Vor dem Autohaus Hausmann in der Theresienstraße parkten Transporter, Kfz-Anhänger und Sprinter.

Rubrik Sub

Horst Seehofer, 67

Martin Schulz, 61

Politischer Aschermittwoch

Schulz gegen Seehofer Hätten Sie es gleich parat gehabt, dass im vorigen Jahr der Politische Aschermittwoch in Passau und Vilshofen ausgefallen ist? Es waren tags zuvor beim Zugunglück in Bad Aibling zwölf Tote zu beklagen. Die CSU hat aus Pietätsgründen die Veranstaltung abgesagt – und damit indirekt bestätigt, dass es sich mehr um politische Gaudi denn ernste Politik handelt.

Nach dem stillen Politischen Aschermittwoch wurden Fragen laut, ob dieser Massenstammtisch im Bierdunst mit populistischen Tönen überhaupt noch zeitgemäß ist. Das Netz mit seinen gesetzlosen US-Plattformen sorgt für genug Erregung und Polarisierung.

Es geht weiter am 1. März. Die beiden großen Parteien: In der Passauer Dreiländerhalle beherrscht CSU-Ministerpräsident Seehofer die Bühne; 20 Kilometer flussaufwärts in Vilshofen, der Wiege des Politischen Aschermittwochs mit Franz Josef Strauß, spielen die Genossen ihren neuen Trumpf aus: SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz tritt als Hauptredner an. Mit dabei im beheizten Festzelt mit angeblich 5.000 Plätzen: SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern.

Die CSU hat beim Politischen Aschermittwoch in mindestens einem Punkt seit jeher trumpsche Züge an den Tag gelegt. Sie übertreibt maßlos bei den Zuschauerzahlen - und die Lokalpresse wagte lange Zeit nicht, zu widersprechen. „Gefühlt sind es für mich nach wie vor 10.000 Zuschauer“, sagt CSU-Bundeswahlkreisgeschäftsführer Raimund Kneidinger. Der Brandschutz setzt in der Dreiländerhalle die Obergrenze: 4.620 Zuschauer.

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Februar 2017

Bürgerblick

Stadtentwicklung

Hochwasserschutz

Friedrich Brunner leitet den Verein „Forum Passau“.

Gast-Kommentar von Friedrich Brunner OBEN: Streckenweise würde die Hochwassermauer die volle Schutzhöhe erreichen.

RECHTS: Innpegel im Januar bei 1,30 Meter, 9 Meter unter der Flutmarke 2013.

„Im Untergrund wurde ein moderner Hochwasserschutz geschaffen, der das 2013 von der Innflut betroffene Haus zukunftssicher aufstellt.“ So zu lesen in der Anzeige für ein Immobilienprojekt in der Grabengasse, das für den Oberbürgermeister so wichtig war, dass er persönlich beim Richtfest lobende Worte sprach. Er muss also wissen, dass hier mit öffentlichen Mitteln ein individueller Hochwasserschutz realisiert wurde. Und das ist gut so.

Nur: Genau dieses Objekt zählt auch zu den Häusern, für die der umstrittene Hochwasserschutz an der Innpromenade geplant wird. Warum den Verlust von über 50 Kastanien, die Verschandelung eines paradiesischen Stadtraums durch eine Betonmauer wollen, wenn individuelle Maßnahmen möglich sind?

Das „Forum Passau“ sieht hier aber auch eine positive Seite: Der Eingriff ins Stadtbild ist in der Bevölkerung so unbeliebt, dass es vielleicht möglich sein wird, im Stadtrat über Parteigrenzen abzustimmen. Nie zuvor gab es eine solche Übereinstimmung zwischen CSU, Grünen, ÖDP und den anderen Gruppierungen. Wir appellieren in großer Sorge um das Stadtbild an alle Stadträte, gemeinsam dieses Projekt abzulehnen.

Denn wie sagte eine ältere Passauerin in der Fußgängerzone zu mir: „Hochwassa is ned olle Dog. De Mauer oba is olle Dog.“

Fo to s / G ra fi k : To

Bürger fordern Phantomgerüst

„De Mauer is olle Dog“

b ia s K ö h le r

Hochwasserschutz Innpromenade

D

er 300 Mitglieder starke Verein „Forum Passau“, dem unter anderem der zweite Bürgermeister Urban Mangold und mehrere Stadträte angehören, fordert von der Stadtregierung ein Phantomgerüst, welches den Bürgern den umstrittenen Hochwasserschutz an der Innpromenade veranschau­ licht. Die Stadt will sich nach eigenen Angaben darauf beschränken, Fotomontagen zu veröffentlichen, welche das Wasserwirtschaftsamt erarbeitet.

Die Forumsmitglieder bezeichnen in einem Brief an Oberbürgermeister Jürgen Dupper die geplante Hochwassermauer als „brutalen Eingriff“. Zentrale Sichtachsen, die für eine „atmende“ Stadt unerlässlich seien, würden verschwinden; die Mauern würden den Verkehrslärm verstärken, mit dem Verlust der Bäume würde die Feinstaubbelastung steigen.

Wie die Erfahrungen zeigten, würden Computer­ animationen, Fotomontagen oder Modelle oft täuschen, meint der Forumsvorsitzende Friedrich Brunner. Er spielte auf das neue Wohnviertel in der Innstadt an, das

Baulöwe Kapfinger hochgezogen hat. Die fünf Hang­ häuser stellen sich heute voluminöser dar als in den Darstellungen „Wohnen im Obstgarten“. Ein Bürger­ begehren würden Brunner und seine Mitstreiter sofort unterstützen.

Die Hochwassermauer würde im Grundsockel für mobile Elemente überschaubare 1,30 Meter hoch sein, jedoch an barrierefreien Öffnungen und an Biegungen die volle Schutzhöhe bis etwa 3,30 Meter erreichen.

Beispielsweise im westlichen Abschnitt zwischen Mari­ enbrücke und Bushaltestelle. Über den möglichen Mauerverlauf wird in der Stadt­ ratssitzung am 20. Februar erneut diskutiert. Allerdings: Vorgaben der Technik, der Kosten und des mobilen Aufbaus grenzen ihn ziemlich genau ein: der unmittel­ bare uferseitige Bereich der Gottfried-Schäffer-Straße.

Es geht um den Schutz von 49 Häusern im südlichen Neumarkt, die in einer Senke auf Flussschwemmland gebaut worden sind. Daran erinnern die Straßennamen: Oberer und Unterer Sand. Manche dieser Häuser haben 16

bereits – mit staatlichem Zuschuss – einen individu­ ellen Hochwasserschutz erhalten.

Die teilweise mit drei Baumreihen besetzte Kasta­ nienallee müsste für den Mauerbau grob betrachtet auf eine Baumreihe reduziert werden.

Die ÖDP-Fraktion unterstützt „uneingeschränkt“ die Forderung des Forums. „Die Visualisierung muss aussagekräftig sein, damit eine Entscheidung verant­ wortet werden kann“, schreibt Vizebürgermeister Urban Mangold. Es stehe sehr viel auf dem Spiel: der Schutz der Einzeldenkmäler, der Schutz des Eigentums, aber auch die Bewahrung der harmonischen Stadtan­ sicht. Grünen-Stadtrat Stephan Bauer stimmt bei: Die Visualisierung an Ort und Stelle sei „sehr sinnvoll und selbstverständlich“, es könne die Debatte versachlichen.

Der Verein „Forum Passau“ hat sich den Erhalt von Stadtbild und Landschaft in die Satzung geschrieben.

Seine Mitglieder hatten in den 1970er Jahren verhindert, dass in der Innstadt eine autobahnähnliche Straßenver­ bindung wie am Anger gebaut wird.

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Bürgerblick

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Wer haftet für Dachlawinen?

Gefährliche Rutschteller

Passau - Eine Dachlawine hat in der Bahnhofstraße einen Passanten an der Schulter getroffen und zum Glück nicht ernsthaft verletzt. Die Hausverwaltung ließ danach den Gehweg vor dem Geschäftshaus tagelang sperren. Eine zusätzliche Gefahr, denn in der belebten Einkaufsstraße mussten Fußgänger auf die Fahrbahn ausweichen. Die Stadt klärt dazu auf: Solche Sperrungen sind nur kurz erlaubt und müssen der Behörde gemeldet werden. Hausbesitzer sind verpflichtet, die Gefahr zu bannen (Schneefanggitter) oder notfalls das Dach vom Schnee zu befreien.

Freyung - Ein zehnjähriges Mädchen ist nach einem Rodelunfall mit Verdacht auf gefährliche Rückenverletzungen ins Klinikum Passau geflogen worden. Zwei weitere Kinder wurden leicht verletzt. Bei der Talfahrt auf einer 200 Meter langen Rodelpiste bei Hohenau hatten das Mädchen und ein gleichaltriger Bub die Kontrolle über ihren Rutschteller verloren. Sie prallten am Rand der Piste rückwärts gegen einen Bob, den ein Vater mit seiner dreijährigen Tochter den Berg hochzog. Die Dreijährige wurde leicht verletzt von ihren Eltern ins Krankenhaus gebracht; der zehnjährige Bub verletzte sich eine Hand.

POLIZEI

Brand „Blauer Bock“ aufgeklärt

B12: Jedes 10. Auto zu schnell

Passau - Hans Wimmer (Foto), Autohausbetreiber und Immobilienbesitzer, steckte nach einem Brand in seinem neu erworbenen Denkmalhaus „Blauer Bock“ in der Gerüchteküche: Wollte er warm sanieren? Als die Ermittler zum Ergebnis kamen, dass Fremdverschulden ausgeschlossen ist, war für ihn die Sache nicht ausgestanden. „Die Brandversicherer weigerten sich, für den Schaden aufzukommen“, klagt er. Sie seien vom Verdacht der Brandstiftung nicht abgerückt. Erst ein LKA-Gutachten („technischer Defekt“) hat sie von Wimmers Unschuld überzeugt.

Hutthurm - „Im Bayerwald sind die Raser unterwegs“, schimpfen viele. Völlig falsch oder etwas dran? Die Polizei hat an zwei frostigen Januartagen nach Einbruch der Dunkelheit auf der B12 ihre Radaranlagen aufgestellt. An einem Tempo-80-Abschnitt wurden rund 1.500 Fahrzeuge gemessen. Ergebnis: Fast jeder zehnte Autofahrer fuhr zu zu schnell, 132 Autofahrer wurden beanstandet. Die Eiligsten hatten - die Toleranzgrenze von drei Prozent abgezogen - die Geschwindigkeit um bis zu 39 km/h überschritten: 1 Punkt in Flensburg und Bußgeld von 120 Euro.

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Vergessene Brücke

30 Jahre Innstadt-Fasching

Passau - Was Brücken anbelangt, hat die Stadtregierung gerade eine unglückliche Hand. Das 100-jährige Jubiläum vom „Fünferlsteg“ (Foto Stadtarchiv) ist im vorigen Oktober vergessen worden; die Sperrung der Marienbrücke an Silvester wegen „abstrakter Terrorgefahr“ zog eine lebhafte Diskussion nach sich (siehe S. 6). Zumindest die Sperrung der Hängebrücke ab Ostern kann nicht angekreidet werden: Sanierungsbedarf. Zum „Fünferlsteg“ hat die Stadt mit drei Monaten Verspätung zumindest einen würdigenden Beitrag herausgegeben.

Passau - Aus einem „losen Haufen von Faschingsmuffeln“ haben sich 1987 die „Innstädter Faschingsfreunde“ gegründet. Sie stellten den Gaudiwurm auf die Beine und organisieren seit zehn Jahren die Faschingsparty am Kirchenplatz.

Das Motto zum Geburtstag lautet: „Innstadt-Fasching - 1. Sahne“. Klingt nach viel Spaß, Sahneund Tortenschlacht. Die Termine: Maskenball in der Redoute (18. Februar), Rosenmontagsparty am Kirchenplatz (27. Februar, ab 17 Uhr), Faschingsdienstagsumzug tags darauf 13.13 Uhr. www.innstadt-fasching.de

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Bürgerblick

Fotos: Stadtarchiv Passau, Tobias Köhler

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Nachrichten

Justiz Landgericht

Fataler Schubser, fatale Urteile Am Passauer Landgericht sind gegen drei jugendliche Flüchtlinge­ unerwartet harte Urteile verhängt worden. Dem Reporter wurde die Möglichkeit verwehrt, in diesem brisanten Fall ­wenigsten die Urteilsbegründung anzuhören. Jugendstrafverfahren sind grundsätzlich nicht-öffentlich. Zum Schutz der Jugendlichen. Gegenfrage: Wer schützt Heranwachsende vor solchen Urteilen?

Text und Fotos: Hubert Denk Landgericht Passau, 2. Stock, Saal 40: Prozess hinter verschlossenen Türen.

D

em Vorwurf, die Presse würde ihrer Informationspflicht nicht nachkommen, wenn es um heikle Vorfälle mit jungen Flüchtlingen geht, wollte der Reporter entgegentreten. Er stellte einen Antrag bei Gericht, die Urteilsverkündung eines Jugendstrafverfahrens anhören zu dürfen, um eine Einschätzung zu gewinnen: Wie behandelt das Jugendstrafrecht junge Flüchtlinge? Der Fall hatte im Juni dieses Jahres für Schlagzeilen in den überregionalen Medien gesorgt: Drei Burschen schubsten bei einem Gerangel den Hausmeister des Radfahrerhotels „Ruhender Mann“ über eine Donautreppe. Der Hotelangestellte hatte ihnen mit handfestem Nachdruck Platzverweis erteilt.

Monate in Untersuchungshaft, obwohl die Ermittlungen in diesem Fall wahrscheinlich nicht besonders aufwändig waren. Sechs Monate sind die maximal erlaubte Zeit. Man hatte die Burschen getrennt untergebracht: einer in Passau, einer in Stadelheim, einer in Neuburg an der Donau.

Am Tag der Festnahme war der Fall von Polizei und Justiz hoch gehängt worden: Der Haftbefehl lautete auf Verdacht des versuchten Totschlags. Ermittler und Haftrichter waren davon ausgegangen, dass die drei Jugendlichen den Tod des Hausmeisters billigend in Kauf genommen hätten, sich nicht mehr um ihn kümmerten, nachdem sie ihn die Treppe zur Donau hinuntergestoßen hatten. Im Prozess sollte sich der Sachverhalt anders darstellen: Sie haben gesehen, dass sich der ins Wasser Gestürzte wieder aufrappeln konnte, waren dann davongelaufen. Deshalb wurde der Vorwurf des „versuchten Totschlags“ im Prozess fallen gelassen, sie wurden verurteilt wegen „gemeinschaftlicher gefährliche Körperverletzung“.

Leer bleibt der Zuschauerraum auch bei dieser nicht-öffentlichen Sitzungen nicht. Dort sitzen Vertreter der Justiz zu Ausbildungszwecken, Referendare der beteiligten Anwaltskanzleien, Eltern, Vormund und Angehörige der Angeklagten. Zur Urteilsverkündung treffen die Angeklagten trotz der verschieden langen Anfahrtswege fast gleichzeitig im Saal 40 ein. Die beiden

SECHS MONATE UNTERSUCHUNGSHAFT Vorausgeschickt sei dies: Bei Jugendstrafverfahren ist die Öffentlichkeit zum Schutze der Angeklagten ausgeschlossen. Trotzdem können Journalisten beantragen, dass sie in besonderen Fällen oder aus allgemeinem Interesse als Prozessbeobachter zugelassen werden. Über diesen Antrag entscheidet der Vorsitzende Richter, der in der Regel die Meinung der betroffenen Parteien einholt; er entscheidet allerdings unabhängig von deren Veto oder Zustimmung.

Die drei angeklagten Burschen, zum Tatzeitpunkt alle minderjährig, zum Prozess der älteste von ihnen volljährig, verbrachten seit ihrer Festnahme sechs 20

älteren mit Handschellen gefesselt, begleitet von je zwei Köpfe ein. Doch das Gericht wird mit seinem Urteil zum Justizwachtmeistern, der Jüngste von einem Betreuer Schluss kommen, dass in diesen Burschen schädliche in Zivil. An ihren entspannten Gesichtszügen lässt Neigungen schlummern, die nur durch lange Haftsich ablesen, dass sie glauben, die anstrengendste Phase strafen auszumerzen sind. hinter sich zu haben: die lange U-Haft, die BeweisaufDie Vorsitzende Richterin Ursula Raab-Gaudin, nahme, die Befragungen. schwarzer Rock, weiße Bluse, hetzt eine halbe Stunde „Die Vorsitzende Richterin hat ihre Aufgabe sehr gut vor der Urteilsverkündung durch den Gang, von einer gemacht“, sagt eine Prozessbeobachterin im Flur. Diese Abteilung in die andere und zurück. Warum ist sie habe viel Einfühlungsvermögen gezeigt. Da war das vor dem Urteilsspruch so aufgelöst und hektisch? Der Urteil noch nicht verkündet. In dem ruhigen VerhandAntrag des Reporters kommt der Richterin sichtlich lungsklima soll es im Saal zu einer berührenden Geste ungelegen. Sie sei unter Zeitdruck, sagt sie, begründet gekommen sein. Als am ersten Prozesstag der Geschädiesen mit dem bevorstehenden Urteilstermin. digte in den Zeugenstand trat, wandten sich die jungen Arbeitet sie denn bis zur letzten Minute daran?

Angeklagten an ihn. Jeder bat um Entschuldigung.

Die Plädoyers liegen mehrere Tage zurück. Vor nicht Er hat sie angenommen. Für die Anwesenden sah es allzu langer Zeit übte sich diese erfahrene Juristin in nach einer glaubhaften Aussöhnung aus. Einer der drei Strafplädoyers. Gestern Staatsanwalt, heute Richter; U-Häftlinge hatte bereits aus dem Gefängnis dem Hausdie bayerische Justiz sieht beim beruflichen Werdegang meister einen Entschuldigungsbrief geschrieben. den Wechsel der Fronten vor. Ob er sinnvoll und zweckIn den letzten Minuten vor der mäßig ist, sei dahingestellt.

Urteilsverkündung beginnt eine SitzDer Pressekodex sieht also vor, dass nachbarin, eine Rechtsreferendarin, mit die Herkunft eines Straftäters eigentdem Reporter eine angeregte Diskussion. lich keine Rolle spielen dürfe, nicht von Zum Schutz der Sie ist der Meinung, dass Journalisten zu Belang sei. So gesehen sollte der JourJugendlichen ist die zurückhaltend über die Herkunft von nalist handeln wie ein Richter. GleichKontrolle durch die Straftätern berichten würden. Ob ihnen heit für alle vor der Presse und vor dem dies auferlegt sei? Die Referendarin fragt Gesetz. Die Öffentlichkeit wiederum, so Presse auch in das angesichts der drei Burschen auf denkt auch die Nachwuchsjuristin, wolle nicht-öffentlichen der Anklagebank, die aus Afghanistan umfassend über den MigrationshinterProzessen wichtiger stammen, minderjährige Flüchtlinge, die grund aufgeklärt werden. Der Reporter denn je. in Passau gestrandet sind. denkt laut nach: Was macht es jetzt für Es gibt einen mittlerweile umstriteinen Unterschied, ob auf der Anklagetenen Pressekodex, der in Ziffer 12 seiner bank drei junge Burschen aus Tschechien Richtlinien vorschreibt: „In der Berichtoder Rumänien, waschechte Niedererstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der bayern oder Russlanddeutsche sitzen? Wie weit müsste Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder er in der Familiengeschichte zurückgreifen, wenn es anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für deutsche Staatsangehörige mit türkischen Vorfahren das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründsind? Der Reporter stellt fest, seine Aufgabe ist eine barer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass schwierige: Er wolle keine Vorurteile bedienen, keine die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten Diskriminierung von Menschen bestimmter Herkunft schüren könnte.“ fördern, aber trotzdem bei der Wahrheit bleiben, nichts Pechschwarze Haare, dunkle Augen, dunkler Teint. verschweigen.

Die orientalische Herkunft der drei Jugendlichen auf Die Herkunft der Burschen könnte in diesem Fall der Anklagebank ist nicht zu übersehen. Ihr ungewöhntatsächlich eine Rolle gespielt haben. Beispielsweise liches Verhalten auch nicht, es macht sie nicht unsymkönnte der Hausmeister unter dem Eindruck des Flüchtpathisch: Auf dem Gerichtsflur und im Saal grüßen lingsdramas eine gewisse Abneigung gegenüber dieser sie mit einem Lächeln Vorbeieilende und Zuschauer, Klientel entwickelt haben. Hätte er auch bei niederbaysuchen den Blickkontakt. Liegt es an ihrer jugendlichen erischen Jugendlichen zugeschlagen? Fühlten sich die Unbekümmertheit? Der Reporter kann sich nicht erinjungen Afghanen vielleicht persönlich viel mehr angenern, je gefesselte Angeklagte mit einem solch höflichen griffen als niederbayerische Jugendliche, weil sie den Benehmen gesehen zu haben. Die stecken meistens die Platzverweis als Diskriminierung und nicht als mögli21

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Bürgerblick

Justiz Landgericht

zeug und schickt sich an zu gehen, da richtet sie das Wort an ihn. Sie begründet, dass es diese Jugendlichen zu schützen gelte, appelliert an sein Verständnis und vertröstet ihn, dass die Pressestelle des Landgerichts morgen eine Pressemitteilung zum Ausgang dieses Verfahrens herausgeben werde. Sie erklärt überzeugend, dass bei Jugendlichen die „erzieherische Maßnahme“ im Vordergrund stehe und nicht etwa die Bestrafung, die öffentliche Bloßstellung. Ein Satz, den sich der Reporter ins Gedächtnis holen wird, wenn er am späten Abend erfährt, wie diese Jugendkammer bei der Urteilsfindung zwischen „erzieherischer Maßnahme“ und „Bestrafung“ abgewogen hat.

Tatort war eine Freitreppe zur Donau, auf welcher sich die drei Jugendlichen, Bier trinkend, an einem milden Juniabend niedergelassen hatten. Der Zugang zur Treppe führt über das Gelände des Radfahrerhotels. Hotelgäste, die ihre Fenster im Erdgeschoss zur Flussseite haben, fühlen sich durch Zecher auf der Treppe angeblich immer wieder gestört. Dies motivierte den Hausmeister offenbar einzuschreiten. Die Treppe selbst ist kein privater, sondern öffentlicher Grund. Sie dient Fischern und Bootsanlegern. Nach Ansicht der Verteidiger sei der Hausmeister nicht befugt gewesen, den Platzverweis auszusprechen.

Nach dem Treppensturz ihres Angestellten äußerten sich die Betreiber des Hotels. Es sind aufgeschlossene Geschäftsleute, die selbst Flüchtlinge beschäftigen. Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, dass dieser Fall für alle Beteiligten „gut ausgehen“ möge. Für den Hausmeister traf dies zu. Er hatte nach kurzem Aufenthalt die Klinik wieder verlassen können. Für das Trio sah es nach zwei Prozesstagen auch gut aus: Da war ihre Einsicht, ihre Entschuldigung beim Geschädigten; nie zuvor waren sie durch Aggressionen oder Gewalt polizeilich auffällig geworden; da war die bereits erfolgte Abschreckung: sechs Monate Untersuchungshaft. Die meisten Prozessbeobachter, vor allem die Verteidiger, erwarteten (und plädierten dafür), dass für die heranwachsenden Ersttäter eine etwaige Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Selbst erwachsene Ersttäter müssen selten die Haft antreten, wenn die Strafe unter der Höchstgrenze für Bewährung, unter zwei Jahren liegt.

Doch der fatale Schubser der drei jugendlichen Afghanen steht während des Prozesses im unglücklichen Umfeld aktueller Geschehnisse. Da ist der 27-jährige Osteuropäer, der in Berlin-Neukölln eine Frau die U-Bahn-Treppe hinuntergestoßen hat. Diese Tat geschah allerdings grundlos. Da ist die erste Abschiebung von 34 afghanischen Flüchtlingen, von denen

Hinter diesem Sitzungsaushang ohne Angabe des Straftatbestandes versteckte sich der brisante Prozess um drei junge Flüchtlinge.

cherweise legitime Aufforderung ansahen? Wir wissen es nicht. Das ist der Mangel eines nicht-öffentlichen Prozesses. Er hinterlässt offene Fragen und er lässt Raum für Spekulationen.

Die Vertreter der Großen Jugendkammer, drei Richter und zwei Schöffen, betreten den Saal. Der Antrag des Journalisten führt zu einem ungewöhnlichen Auftakt. Die Vorsitzende Richterin befragt reihum die Angeklagten, deren Verteidiger, die Vormundschaftsvertreter und den Staatsanwalt zu ihrer Haltung: Darf der Journalist die Urteilsverkündung verfolgen? Die besonderen Umstände des nicht-öffentlichen Verfahrens seien ihm bekannt, er werde die Beteiligten anonymisieren, aber selbstverständlich liege sein Interesse in der Berichterstattung, erklärt die Richterin. Es klingt wie eine Mahnung.

Der Dolmetscher übersetzt. Die zwei jüngeren Angeklagten lehnen ab und ihre Verteidiger schließen sich an.

Der älteste Angeklagte gibt zu verstehen, dass er keine Einwände habe. Entsprechend äußert sich dessen Verteidiger. Keinen Anlass, den Reporter zuzulassen, sieht der Staatsanwalt. Er hatte in seiner Anklage das minderjährige Trio des „versuchten Totschlags“ bezichtigt, war im Plädoyer von diesem Vorwurf abgerückt, forderte aber trotzdem unbedingte Freiheitsstrafen.

Ein junger Vormund, Vertreter des Stadtjugendamtes, nutzt seine Stellungnahme unvermittelt dazu, um vor diesem Journalisten zu warnen: In der Münchner Bildzeitung sei ein Foto seines Schützlings erschienen, welches dieser Reporter gefertigt habe.

Das Gesicht sei nicht unkenntlich gemacht worden, behauptet der Beamte wahrheitswidrig, um den Journalisten zu verunglimpfen. Der Reporter war am Amtsgericht gewesen, um die Haftvorführung zu beobachten.

Augenzeugen hatten damals berichtet, dass der Auftritt der Jugendlichen vor dem Haftrichter tränenreich gewesen sei. Ihre Angst vor der Abschiebung.

Die Entscheidung der Vorsitzenden Richterin ist absehbar. Der Reporter ergreift sein Schreibwerk22

angeblich ein Drittel straffällig geworden war. Haben und diesen in den Fluss stieß, soll 2 Jahre und 6 Monate die verurteilten Flüchtlinge von Passau, vor allem der hinter Gittern; der dritte erhielt 1 Jahr 9 Monate, ebenmittlerweile Volljährige, jetzt auch die Abschiebung zu falls ohne Bewährung. befürchten?

Aus den Kreisen der Anwälte ist zu vernehmen, dass Der Hausmeister hatte das Glück, dass er durch zwei auf Rechtsmittel verzichteten; der Verteidiger des den Sturz nicht bewusstlos wurde. Er kam mit PrelÄltesten beantragte Revision. Denn die Zukunft seines lungen und Platzwunde davon. Wegen eines hohen Schützlings steht auf dem Spiel, dieser hat seine AnerDonaupegels hatte nicht die Gefahr bestanden, dass er kennung als Flüchtling noch nicht erhalten. den Boden unter den Füßen verliert. Er fand auf den Mit einer Pressemitteilung, deren Bearbeitung bis überschwemmten Stufen Halt. Als sich die Burschen zum nächsten Nachmittag dauerte, geht das Landgegeweigert hatten, die Treppe zu verlassen, soll er zuerst richt - als bedürfe das Urteil einer Rechtfertigung - mit handgreiflich geworden sein. Er gab zu, zwei einer ungewöhnlich minutiösen Schilderung auf Faustschläge gesetzt zu haben. (Anm. d. die angebliche Brutalität der jugendlichen Red.: Im Polizeibericht stand bereits, Täter ein: „gezielte Faustschläge, Kopfdass er „zugeschlagen“ hatte, die stöße und Fußtritte...Bierflasche Pressestelle des Landgerichts wuchtig auf den Kopf geschlagen“. reduziert diese Schläge auf Dann heißt es allerdings, der „eine Ohrfeige“). Welche Strafe Geschädigte habe sich bei dieser er den drei Jugendlichen Auseinandersetzung „zuminwünscht, wie ernst er ihre dest Prellungen“ zugezogen.

Entschuldigung nahm, wir Eine Platzwunde am Kopf wissen es nicht. rührt von der Bierflasche.

Erinnern wir uns an Beim Sturz über die ein Urteil, welches diese Treppe, auch dies wird Große Jugendkammer vor unnötig detailliert dargelegt, sieben Jahre fällte. Fünf junge habe sich der Hausmeister einen Soldaten, der älteste 19 Jahre „offenen Bruch des linken Mittelalt, hatten vor einer Diskothek im fingers und einen knöchernen Landkreis Passau alkoholisiert und Ausriss des Außenbandes am rechten grundlos einen 27-jährigen LandwirtsSprunggelenk“ zugezogen. Wir erfahren, sohn niedergestreckt. Den traf der Faust- Diese Freitreppe zur Donau, beliebt dass die Donau 17 Grad kalt war. schlag so unglücklich, dass er starb. Dem Zur Urteilsbegründung gibt es keine bei Fischern, war der Tatort. Ein Hausmeister wollte drei Bier jugendlichen Quintett wurde wegen Ausführungen. Es wird knapp mitgeteilt: trinkende Burschen vertreiben.

Körperverletzung mit Todesfolge der Den „Vollzug der Jugendstrafen“ sieht das Prozess gemacht. Die Urteile: 1 Jahr und Gericht als „unbedingt notwendig“ an.

6 Monate auf Bewährung für den Faustschläger, FreiDie Presseerklärung über diesen wohlgemerkt spruch für alle anderen. Die Eltern des Toten hatten nicht-öffentlichen Prozess zum Schutz der Jugendlichen Revision eingelegt, diese wurde vom Bundesgerichtshof gibt also wenig Auskunft darüber, wie die Vorsitzende verworfen. Das für sie unerträglich milde Urteil blieb Richterin die Gefängnisstrafen und deren „erzieherirechtskräftig. sche Wirkung“ begründet. Die Pressesprecherin befasst Das Faustschlag-Urteil dieser Jugendkammer sich dafür eine halbe Seite lang mit Details, wie die sich ins Gedächtnis zu rufen ist wichtig, wenn man Auseinandersetzung abgelaufen sein soll. Diese Schildeverstehen will, warum Vormundschaftsvertreter und rungen dienen allein dazu, die Jugendlichen als brutale, Verteidiger diesmal geschockt waren. Das Treppenhinterhältige Schläger abzustempeln. Warum bleibt sturz-Trio ist wegen „gemeinschaftlicher gefährlicher unerwähnt, dass sie das Opfer öffentlich um EntschuKörperverletzung“ um ein Vielfaches härter bestraft digung gebeten haben, warum werden die Aspekte worden. Der Jüngste im Bunde, der am wenigsten beteiverschwiegen, die dazu führten, dass die Tötungsabsicht ligt war, erhielt 1 Jahre und 6 Monate - das Strafmaß des verneint werden musste? Zum Schutz der Jugendlichen tödlichen Faustschlägers - aber ohne Bewährung. Der ist die Kontrolle durch die Presse auch in nicht-öffentliÄlteste, der vom Hausmeister geschlagen worden war chen Prozessen wichtiger denn je.

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Bürgerblick

Kriminalität Einbruchserie

Einbruchserie im Stadtwesten

Jagd nach Männerduo mit Auto

Mitte Dezember wurden Bewohner einer Doppelhaushälfte in Heining durch Hebelgeräusche an der Haustüre wach. Die Täter waren auf der Terrassenseite gescheitert und flüchteten, bevor die Streife eintraf. Tags darauf hebelten Einbrecher die Terrassentüre eines Hauses im Mühlweg (Haidenhof-Nord) auf.

Schmuck Bargeld und Notebook weg.

Durch eine aufmerksame Augenzeugin sind am 23. Januar nach einem Einbruch in Grubweg zwei junge Rumänen gefasst worden. Sie haben laut Polizei mit dieser Serie wahrscheinlich nichts zu.

Tipps zum Einbruchschutz: www.polizei.bayern.de/niederbayern

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Einbrüche: Spitzenjahre 2014/2015

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Eher beruhigend: Im Vorjahr sind die Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet deutlich zurückgegangen.

Tendenz leicht steigend; *bis 2008 erfasste die Statistik auch Wald- und Bootshütten.

Einkaufswelt: Not durch Überfluss Passau leidet am Wohlstand. Investoren parken Geld in Immobilien. Leerstand ist für sie weniger schlimm als Strafzinsen für hohe Geldeinlagen, aber schlecht für das Umfeld. Einkaufen mit Mausklick, neue Einkaufszentren am Land und seit 2006 ein zu großes ECE-Center („Stadgalerie“) - Einkaufsflächen im Überfluss. Wohin führt der Umbruch?

Polizeihauptkommisssar Michael Ammer, Mitglied im Presseteam der Polizeiinspektion Passau, markiert den Tatort einer Winter-Einbruchserie im Westen des Stadtgebiets.

Fotos: Tobias Köhler

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eit Dezember hat die Polizei im Passauer Stadtwesten eine Reihe von Einbrüchen registriert, die möglicherweise im Zusammenhang stehen: mehrmals trat ein Männerduo mit Auto auf. Die Ermittler hoffen, dass bei Verkehrskontrollen oder durch aufmerksame Zeugen die Täter gefasst werden. Es geht um rund zehn Fälle: In der Neujahrsnacht schleppten Einbrecher aus einem Haus im Watzlikring (Grubweg) einen Tresor mit Schmuck und Bargeld davon. Sie hatten ein Kellerfenster eingetreten.

Eine Zeugin sah zwei Gestalten mit dunklen Mützen und Steppjacken.

Am Dienstag vor Weihnachten beobachteten Nachbarn im Weinleitenweg/ Ecke Fuchsbauernweg (Haidenhof-Süd) zwei Einbrecher mit Taschenlampen an einem Einfamilienhaus. Sie hatten mit einem Stein eine Scheibe eingeschlagen und ein Fenster aufgehebelt. Es gelang ihnen, mit einem Auto zu flüchten.

Am Dreikönigstag wurde in der Paula-Deppe-Straße (Neustift) ein Einbrecherduo gestört. Die im Einfamilienhaus anwesende Tochter hatte Hebelgeräusche gehört und einen Nachbarn alarmiert. Dieser sah zwei Männer mit einem schwarzen Auto davonbrausen.

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Bei zwei weiteren Einbrüchen am 13. Dezember sind Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren zigtausend Euro erbeutet worden: Die Täter hatten nachmittags in einem Einfamilienhaus im Dreisesselweg (Grubweg) ein Fenster aufgehebelt, Stunden später eine Terrassentür „Am Wimhof“ (Hacklberg).

Weitere Delikte betreffen Neustift: Bereits Anfang Dezember hatten Einbrecher in der Anton-Sickenberger-Straße Schmuck in Höhe von mehreren Tausend Euro erbeutet. In einem Reihenhaus in der Blumenstraße scheiterten sie vor Weihnachten an einer mit Rollläden gesicherten Terrassentür.

Sorge um alte Einkaufspassagen

Buchnerhaus wird Großbaustelle

Leere Läden am Güterbahnhof

Lücken bei den Leuchtreklamen am Nibelungencenter (Baujahr 1992). Nachdem Briten es zwangsersteigert haben, darbt es wie die Donaupassage: zum Großteil ein Geisterhaus. Plakat eines gekündigten Mieters: „Leider mussten wir widerwillig schließen“. Wird auf Verkauf spekuliert oder an neuen Konzepten gebastelt? Die Investoren bleiben da wie dort undurchschaubar.

Das gelbe Haus des ehemaligen Weinhändlers „Gebrüder Buchner“ am Ludwigsplatz wollen die neuen Starnberger Besitzer von Grund auf sanieren. „Beate Uhse“ ist ausgezogen, belebt bleibt die Südfront mit US-Imbiss und vier Dienstleistern; im Keller liegt die alte Tanzwirtschaft „Camera“. Was muss wann weg, was bleibt? Mitte dieses Jahres sollten die Pläne konkreter werden.

„Auf Parkplätze vorm Laden kann ich verzichten, wenn ich stattdessen Tausende Passanten vor die Schaufensterscheibe bekomme“, sagt Gabriele Brandstetter.

Sie hat wie andere zuvor die Hallen am Güterbahnhof verlassen. Neue Adresse: Theresienstraße. Eine DB-Tochter will angeblich den 200 Meter langen Gebäudetrakt verkaufen: Investitionsstopp, Sanierungsrückstand, Mängel.

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Bürgerblick

Titel Ferkelfabrik

WAS WIR GERNE SEHEN.

SÜSSE SCHWEINE Große Ohren spitzen sich und schwarze Äuglein blicken neugierig zur Stalltür, als diese sich öffnet. Im Alter von wenigen Wochen sind Schweine am putzigsten: blonde Borsten­ frisur, rosa Rüsselnäschen. Selbst die Gülle, die sich unter dem grünen Gitterrostboden sammelt, riecht weniger stechend als bei den fetten Säuen. Diese Ferkelchen sind gebo­ ren worden, um sechs Monate später als Menschenfutterfleisch zu enden. Umblättern!

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Bürgerblick

Titel Ferkelfabrik

WAS WIR NICHT SEHEN WOLLEN.

TOTE SCHWEINE Halbiert am Haken hängend, noch Blut tropfend, werden geschlachtete Schweine im Passauer Schlachthof durch einen sieben Grad kühlen, gekachelten Raum gezogen.

Schweinehändler Emil Loher, Haarnetz und weißer Kittel, prüft die Qualität. Er lebt vom Schweinfleischhunger der Menschen: 6 .000 Mastschweine aus dem Rottal sammeln sei­ ne Fahrer wöchentlich ein; die Schlachtkapazität des Betriebs liegt bei 7.000 Schweinen.

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Bürgerblick

Titel Ferkelfabrik

WAS UNS SCHMECKT.

LECKERE SCHWEINE Zwiebel, Sellerie, Karotten und Knoblauch. Die Zutaten für einen leckeren Schweine­ braten. In diesem Passauer Wirtshaus wird er serviert mit einem Stück Kruste, Sem­ melknödeln und WeißKraut. Dazu ein kühles Bier. Der Biß in zartes Schweinfleisch ist ein Genuß. Im Fett der Soße entfalten Gewürzen und Gemüse ihren Geschmack hervor­ ragend. Statistisch gesehen verzehrt jeder Deutsche pro Jahr etwa ein halbes Schwein.

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Bürgerblick

Titel Ferkelfabrik

Der letzte Weg: Am Ende dieser Schleuse läuft das Förderband zur Betäubungsstraße. Ein Mastschwein wittert of­ fenbar den Tod, versucht zu entkommen. Der Schlachthofmitarbeiter treibt die Tiere mit einem roten Paddel, gefüllt mit rasselnen Kügelchen, voran.

UNSERE FERKELFABRIK .züchten .mästen .schlachten Günstiges Fleisch hat seinen Preis: Tiere leiden, Bauern klagen, Schlachter schwitzen. Bei dieser Reportage rund ums Schwein trafen wir auf Menschen, die es mit dem Tierwohl ernst meinen, aber wissen, dass dies mit dem Preisdruck der Konzerne und der Gier der Konsumenten nach Billigfleisch nicht zusammengeht.

Text: Hubert Denk

Fotos/ Illustration: Tobias Köhler

A Die Fleischfabrik: Der städtische Schlacht­ hof liegt in Schalding rechts der Donau. Er war früher an der Innstraße angesiedelt, musste Ende der 1970er Jahre der Universität weichen.

Der Betrieb beschäftigt 90 Mitarbeiter. Auf der Westseite hat ein Fleischgroßhändler eine Verkaufsstelle einge­ richtet.

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rme Schweine. Bei der Leichenbeschau bauer im Stelzlhof. Wenn Sie das Geburtstagsessen des werden ihre Leiden sichtbar. Lisa M., eine Oberbürgermeisters nachkochen wollen: Das Rezept Praktikantin am Passauer Schlachthof, finden Sie auf Seite 37). erzählt mir mittags in der Küche unserer WohngeAlois Schmalhofer, der Leiter vom städtischen meinschaft von den Erlebnissen der Nacht. Sie habe Schlachthof, blickt in seinem Büro auf einen alten viele Schweine mit entzündeten Gelenken gesehen, Röhrenmonitor in der Schrankwand. „Jetzt kommen die das liege wohl am Bewegungsmangel. „Wir schneiden letzten sieben Stück für heute herein“, sagt er. Es ist zehn die kranken Teile dann weg; eher zu viel als zu wenig.“ Uhr vormittags. Auf einem der vier Bilder der ÜberwaDie abgetrennten Schweinshaxen landen in einem chungskameras ist zu erkennen, wie eine kleine Gruppe schwarzen Loch - die Luke zum Schlachtabfall. von Schweinen in einen schmalen Gang getrieben wird.

Lisa M., Tiermedizinstudentin in München, lernte Der Weg zur Tötungsstraße. Jetzt wäre für Fotos die bei ihrem Pflichtpraktikum weitere Krankheiten der letzte Gelegenheit, denn das Tagewerk der Schlachter ist Massentierhaltung kennen: Mastschweine, denen die damit erfüllt, wendet sich der Schlachthofchef an den Artgenossen die Schwänze abgebissen Fotografen. Seine Männer fangen früh um hatten - eine Stresserscheinung; Lungen2 Uhr an. Tiertransporte sind Nachttransentzündungen, die wahrscheinlich von porte. „Wenn Sie es aushalten, kommen Schlachtabfall: der schlechten Stallluft herrühren, die sie mit!“, sagt Schmalhofer und schlüpft in Schweine mit stechenden Gase von der eigenen Gülle. seine warme Weste.

So landen auch Organe im Schlachtabfall, 1.400 Schweine schafft sein Betrieb am Entzündungen die sonst verwertet worden wären. „Jetzt Tag. Das sind bei einem Achtstundentag an Gelenken bin ich erst recht überzeugte Vegetarierin“, statistisch gesehen drei pro Minute, aber da und Lunge sagte die angehende Tiermedizinerin. kommen Großvieh und sonstige SchlachtWer sich nicht zu den Vegetariern oder tiere hinzu. Die Tiermedizinstudentin hat Veganern zählt, wird zustimmen: Es geht erzählt, dass sie für die Fleischbeschau je nichts über einen knusprigen Schweinebraten. So Tier knapp zehn Sekunden Zeit hätten. Im selben Takt denkt offensichtlich auch Oberbürgermeister Jürgen versetzen demnach die Schlachter mit ihren Messern Dupper. Als er am vorletzten Januarsonntag seinen 56. den betäubten Tieren einen tödlichen Halsstich.

Geburtstag feierte, lud er Familien und Freunde zum Schmalhofer führt den Schlachthof seit den 1980er Schweinebratenessen ein. Bio-Schwein beim FliegerJahren. Seine Schlachtzahlen haben sich in den letzten 33

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Bürgerblick

Titel Ferkelfabrik

Wie es wächst: Kreislauf am Schweinehof Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit.

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Schlachtung

Besamung 1. Station: Zuchtsauen

5. Station: Mästung

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Je ein Dutzend Mastschweineteilen sich einen Laufstall. Die Lorem ipsum dolor sit amet, Futtergabe wird von gut einem consectetur adipiscing elit.

Kilo täglich auf bis zu 3 Kilo in der Endmast gesteigert. Wenn es zum Lorem ipsum dolor sit amet, Schlachthof consectetur adipiscinggeht, elit. bringen sie gut 120 Kilo auf die Waage.

4. Station: Aufzucht Rund 100 Ferkel, etwa sieben Wochen alt, tummeln sich in diesem Stall. Hier entstand das Bild „süße Schweine“ (S. 26). Die Jungen werden nach spätestens fünf Wochen von der Mutter getrennt. Ferkel wiegen bis zu 25 Kilo, dann sind sie mastreif.

Der Zehn-Monatszyklus Von der Besamung bis zur Schlachtreife vergehen zehn Monate. Sechs Monate währt das Leben eines Schlachtschweins.

Das Schicksal dieses Tiers: Es ist eine vorzügliche Fleischquelle, legt bis zu 800 Gramm am Tag zu, wächst fast so schnell wie ein Elefant. Der Mensch und sein Fleischhunger stellen das Schweinauf die Schöpfungshöhe einer Futterpflanze: säen, düngen und gießen, ernten. Mit Verzehr (Verbrauch) und Wertschätzung (Einkaufspreis) entscheidet jeder Konsument, wie schnell dieses Fleischfutterrad angetrieben wird.

3. Station: Abferkelung Beim Abferkeln bringt ein Mutterschwein etwa ein Dutzend Ferkel je 1,4 Kilo zur Welt. Neun zieht sie auf.

Ein Käfig schränkt die Bewegungsfreiheit der Sau ein, damit sie beim Abliegen keine Ferkelchen erdrückt.

Infrarotlampen imitieren Nestwärme von 33 Grad.

1.

Hier warten 100 Zuchtsauen auf die nächste künstliche Besamung.

Große Schweinebauern übernehmen die Züchtung selbst, um sich den Ferkelkauf zu sparen. Wer sich einen Zuchteber hält, spart auch den Einkauf des teuren Ejakulats.

2.

2. Station: Trächtige Sau Im Stall der etwa 40 trächtigen Zuchtsauen. Diese verbringen ein Leben im Kreislauf zwischen Besamung, Schwangerschaft (3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage), Gebären und Säugen. Sie werfen etwa zweimal pro Jahr und haben nach etwa fünf Jahren ausgedient.

Geburt

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30 Jahren versechsfacht. Das lässt sich richt für die Reporter werden: Massennicht alleine damit erklären, dass neue tierhaltung braucht sich nicht zu versteKunden hinzugekommen sind oder cken. „Einen Vorzeigebetrieb“, nennt die Schlachttechnik moderner und ihn Loher. Anfangs war er skeptisch, die schneller geworden ist. Die niedrigen Bürgerblick-Leute könnten fanatische Schweinefleischpreise zwingen offenbar Tierschützer sein. zu immer größeren Produktionen, um Der Schweinefleischverzehr der Freiraum: 1 Quadratmeter Gewinne zu erzielen.

Deutschen ist laut Statistik gesunken auf für Mastschweine, 2 für Bei der Passauer Schweineproduktion unter 37 Kilo pro Kopf und Jahr. Dafür ihre Bio-Artgenossen ist Emil Loher eine Schlüsselfigur, Der wächst der Export, vor allem nach China. grauhaarige Schweinhändler, Besitzer Mehr als 8,2 Millionen Tonnen Schweieines stattlichen Wirtshauses in Hartkirnefleisch hat Deutschland im Rekordchen, hat die Vertriebsfäden in der Hand. jahr 2015 produziert - das sind mehr Seine Fahrer sammeln die Mastschweine als 100 Kilo je Kopf. Teile von Hoppers im Rottal und im Landkreis ein. Er lässt Schweine, die „fetten Wammerl“, gehen sie bei Schmalhofer schlachten und beispielsweise nach Korea. + 800 g vermarktet das Fleisch.

Die mangelhafte Betäubung der Von 7.000 Schweinen pro Woche, die Schweine vor dem tödlichen Schnitt Schweres Leben: Ein in Schalding geschlachtet werden, bringt in die Halsschlagader ist zum JahresMastschwein frisst sich je Monat 25 Kilo an.

Schweinehändler Loher 6.000. „Ohne wechsel ein brisantes Thema gewesen. mich würde das System logistisch nicht Eine Studie hatte in mehreren bayerifunktionieren“, sagt er. Er sorgt dafür, schen Schlachthöfen Verstöße festgedass die Fließbänder des Schlachthofs stellt. Schlecht ausgebildetes Personal kontinuierlich bedient werden. Dazu gehörte auch, dass bediene die Betäubungszangen. Wohl deshalb erzählt er am späten Vormittag die letzten sieben Schweine von Schmalhofer ausführlich, wie gut das in Passau funktieinem Bauern aus Fürstenzell herbei transportiert. oniert. „Wir verwenden Zangen nur in Einzelfällen, die „Wir sind durchsichtig wie ein Glaskasten. Wir haben Mastschweine werden durch eine automatische Betäunichts zu verbergen“, sagt Schweinehändler Emil Loher. bungsanlage geführt“.

Er greift zum Telefon, ruft seinen größten SchweineFließbandarbeit im wörtlichen Sinn: Ein Förderband bauern an. „Josef, bist es Du?“ Nach kurzem Gespräch nimmt sie auf, die Beine hängen links und rechts vom legt er auf. „Um 12 Uhr, nach dem Mittagessen gibt es Band, auf Bauch und Brust liegend werden sie in eine eine Stallführung“, sagt er. Der Schweinehof von Josef Metallkammer geführt, in der wie bei einer AutowaschHopper, dritter Bürgermeister von Ruhstorf, Besitzer straße das Auto optische Sensoren und Lichtschranken von 2.000 Mastschweinen, soll ein Anschauungsunterden Körper des Tieres vermessen. Dann legen sich zwei

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Titel Ferkelfabrik

Josef Hopper, Schweinebauer und Schweinezüchter, dritter Bürgermeister von Ruhstorf, führt einen Vorzeigebetrieb.

Auf Hoppers Schweinehof leben 2.000 Mastschweine, 140 Zuchtsauen und ein Zuchteber. Die Fütterung läuft voll automatisiert, das spart Personal.

Elektroden am Kopf an und eine an der Brust an. Durch die Stromstöße in Hirn und Herz soll das Schwein innerhalb einer halben Sekunde das Bewusstsein verlieren.

Laut einer ZDF-Erhebung kostet einen kleinen Schweinebauern die Mast pro Tier 143 Euro: Er kauft für 60 Euro das Ferkel, braucht 63 Euro für Mast und 20 für Energie. Beim Verkauf müsste er 5 Euro draufzahlen.

Schweinebauer Hopper erklärt, wie er Kosten spart, um zu einem Erlös je von 20 Euro je Mastschwein zu kommen: Er züchtet seine Ferkel selbst. 140 Zuchtschweine und ein Eber sorgen für Nachwuchs. Die Besa-

mung erfolgt künstlich. Der hauseigene Eber sorgt auch für eine bessere Bilanz. Ebersamen ist teuer. „Je Ejakulat würde das 280 Euro kosten.“ Den Futtermais baut er selbst an, er muss nur Soja zukaufen.

Zu den Schlachtabfällen, die durch krankhafte Folgen der Massentierhaltung, durch die Entfernung von Körperteilen und Organen anfallen, kann Schmalhofer nichts sagen. Die Entsorgung der Schlachtabfälle gehe auf Kosten seines Betriebs und sei im Schlachtpreis enthalten. Anders sei es, wenn ein Tier wegen Erkrankung komplett entsorgt werden muss. „Dann trägt der

vermischt. Zwei Tonnen Futter täglich. „Angestellte könnte ich mir nicht leisten“, sagt er. Seine 2.000 Schweine seien das Minimum, um mit den Erlösen seine Familie zu ernähren.

Wie Schweinehändler Loher schimpft er auf die Discounter. „Pro Sau 30 Euro, das wäre besser“. Für ihn und für die Tiere. Dass er mit dem Massenbetrieb selbst nicht glücklich ist, verrät dieser Satz: „Es wäre mir lieber, ich könnte auf die Hälfte meiner Zuchtsauen verzichten.“ Hopper krault und herzt seinen Liebling am Hof, ein Vierbeiner mit hellbraun glänzendem Fell. Es ist ein reinrassiger Golden Retriever. Hopper schwärmt von der Farbe der Hundenase, ein helles Rosa, fast Schweinchen rosa. Hopper, der Schweinemäster und Tierfreund. hud

Moritz vertraut aufs Mühlviertel Das Rezept vom Fliegerbauer Man benötigt: · 2 Kilo Schweinenacken · 2 Zwiebeln · 1/4 Sellerie · 1 große Karotte · Zutaten Soße: Knoblauch, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren · Salz, Pfeffer, Kümmel, Majoran, Senf · Je 1/8 l Bier, Rotwein und Apfelessig

Schlachthof Passau: Sechsmal so viele Schweine 333.800

Schweine Großvieh

Moritz Fliegerbauer vom Stelzhof hat für Bürgerblick einen bayerischen Schweine­braten zubereitet. Das Bio-Fleisch stammt aus Oberösterreich.

Sonstige

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Bauer die Kosten“, sagt Schmalhofer. Für eine Schweineschlachtung nimmt sein Betrieb 19,04 Euro netto, so viel wie Hopper an einem Schwein verdient.

Auf Anfrage nennt Schmalhofer diese Zahlen: 2.900 Tonnen Schlachtabfall und 1.800 Tonnen Blut fielen 2016 an; der Zweckverband für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung in Plattling kassiert je nach Kategorie des Schlachtabfalls 30 bis 65 Euro je Tonne, beim Blut sind es 40. Grob geschätzt kostet also die Entsorgung der Tierreste jährlich rund 200.000 Euro - ein Betrag, der sich mit 10.000 geschlachteten Schweinen ausgleicht.

Auf Hoppers Schweinehof hat der Mensch mit dem Schwein wenig zu tun. Ein Raum mit Computer und grauen Schaltkästen ersetzt das Personal. Per Knopfdruck wird das fertig gemischte Futter über Rohrleitungen in die 85 Futterstellen geblasen, mit Wasser

63.000

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Alois Schmalhofer, Leiter des städtischen Schlachthofes, hat uns auf Anfrage die Schlachtzahlen der letzten 30 Jahre ermittelt. Die Schlachtzahl der Mastschweine hat sich versechsfacht; 1986 waren es 54.400, im Vorjahr 327.500.

Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde fallen bei dieser großen Schweine­ menge kaum ins Gewicht.

1. Das Fleisch mit Gewürzen und Senf einreiben, die Kruste nur salzen. Ins Reindl legen.

2. Im Ofen bei 180 Grad 20 Minuten anbraten.

3. Gewürfelte Zwiebel, Karotten, Sellerie und Zutaten für Soße hinzufügen, Gemüse leicht anrösten lassen, auf 120 Grad reduzieren.

4. Braten gut eineinhalb Stunden schmoren lassen; wenn er Farbe bekommen hat, abwechselnd mit Bier, Rotwein, Essig übergießen.

5. Für knusprige Kruste mit Grill nachhelfen.

Bio-Koch Moritz Fliegerbauer vom Stelzhof kocht für alle vom Veganer bis zum Fleischfreund. Für Letztere lässt er sich von Bio-Schweinemastbetrieben im Mühlviertel beliefern.

Aber er ist Realist: „Selbst dort hüpfen die Schweine nicht frei auf der Wiese herum. Wir müssen uns von solchen idyllischen Vorstellungen verabschieden.“ Die Passauer Wirtshäuser sind bekannt für gute Schweine­braten; beim Fliegerbauer kostet er 13,90 Euro und schmeckt narrisch gut. Das Rezept dazu liefern wir mit einer Bitte zum Einkauf: Gutes Fleisch ist eine Delikatesse und kostet seinen Preis. Billigware treibt den Schweinewahnsinn voran und ruiniert die Bauern.

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Februar 2017

Bürgerblick

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Passauer freie Presse

AUTOHAUS HAUSMANN KULTKNEIPE „COLORS“ Alte Schätze verschwunden Warum der Gründer geht

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Lieber Tölpel!

„150 Flüchtlinge pro Stunde – Wann ist die DDR leer?“, „Deutschland sozialistischer als China!“, „Hitler ließ heimlich Ufos bauen!“, „Macht Harry Potter schwul?“, „Einige Gefährder untergetaucht!“ Liebe Leser des Qualitätsmagazins Bürgerblick! Abgesehen davon, dass es sich bei allen Zitaten um Überschriften aus Tageszeitungen handelt und wir nicht nur wegen der Ausrufezeichen einen Verdacht haben, aus welcher Tageszeitung sie stammen könnten, gibt es doch eine Überschrift, die nicht in die Reihe passt, weil sie eben nicht in der Bild-Zeitung stand. Sie erraten, welche?

Genau. „Einige Gefährder untergetaucht!“ Das stand so und mit Ausrufezeichen auf Sei-

te 5 der Passauer Neuen Presse vom 19. Januar. Das ist insofern bemerkenswert, dass man bisher Ausrufezeichen-Überschriften bei Themen, die eigentlich ein gewisses Fingerspitzengefühl erfordern würden, sonst nur aus der Bild und sonstigen Machwerken kannte.

Was soll denn nun ein Ausrufezeichen in einer Überschrift mit dem Begriff „Gefährder“ verdeutlichen? Ganz klar: GEFAHR!!! Wie groß die Gefahr übrigens tatsächlich ist, lässt sich im Artikel nachlesen: „ (...) drei der insgesamt 547 als islamistische Gefährder eingestuften Personen (sind) verschwunden.“ Also einige drei. Oder drei einige.

Noch eine schöne PNP-Überschrift: „OB Dupper: Passauer dürfen nicht durch Ge-

fährder gefährdet werden“. Diesmal ohne Ausrufezeichen, aber trotzdem ganz schön gefährlich.

Worum geht’s? In der neuen Passauer JVA, die seit 15 Jahren in Planung und irgendwann gemeinsam mit dem Georgsbergtunnel, der Oberhaus-Seilbahn und der Innbrücke fertig ist, sollen dann unter anderem auch islamistische Gefährder bis zu ihrer Abschiebung untergebracht werden. Also echt nicht, Freunde!

Gefährder sind doch gefährlich! Die gehören ganz sicher nicht in eine JVA! Sondern halt einfach irgendwo anders hin.

Deine Kathi

Aufgebauscht und aufgestellt

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Satire

BÜRGERBLICK auf Papier und frei Haus || 30 €

Passauer Tölpel

Liebe Kathi!

Da bin ich ganz bei Dir, wie wir beim Bull­ shit-Bingo immer sagen. Am Ende des Tages müssen wir für den Wähler das Thema spielen (Bingo, Bingo!): anwohnerverträgliche JVA-Insassen. Heutzutage kannst Du doch so ein Gefängnis locker mit Bauunternehmern, Oberbürgermeistern, Alt-Oberbürgermeistern, Fußballpräsidenten und VW-Vorständen voll machen. Da braucht’s keine Mörder, Kinderschänder oder gar Gefährder-Muselmanen. Das kann ja auch die für ihre Menschenfreundlichkeit bekannte Staatspartei CSU nicht so gemeint haben. Die würde doch in der Nachbarschaft ihrer Wähler niemals gefährliche Menschen einsperren. Da fehlt bloß noch, dass wir in Bayern Atommüll endlagern. Absurd.

Apropos CSU. Guttenberg ist wieder da.

Hurra! Der Scheuer Andi hatte schon ein sehr interessantes Treffen mit ihm. Seit die beiden

damals an einem Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen gemeinsam ihre Dissertationen geschrieben ausgedruckt haben, verbindet sie ja eine gewisse Ganovenehre.

Wenn es nach dem Seehofer geht, soll der Guttenberg bald den Söder abschießen. Sind ja beide ganz harte Hunde. Vom Guttenberg gibt es sogar ein Foto im AC/DC-T-Shirt. Allerdings mit weißem Hemdkragen drunter.

Söder war dafür als Jugendlicher schwer in Nena und FJS verliebt und trug sogar Cowboy-Stiefel und Lederjacke. Das beschreibt ziemlich exakt die Persönlichkeitsstruktur der CSU-Hoffnungsträger mittleren Alters.

Gruslig.

Einen leibhaftigen Hoffnungsträger für die Bayern-SPD hat die „Süddeutsche Zeitung“ ausgemacht, nämlich unseren Passauer Oberjürgen. In der Tat findet er sich als Ersatzvorschlag für den armseligsten aller

historisch armseligen Bayern-SPD-Vorsitzenden (Pronold, heißt er, glaube ich) in einer SZ-Liste mit Markus Rinderspacher, Natascha Kohnen und sonstigen Charisma-Legasthenikern. Vermutlich hat er sehr gelacht, als er das gelesen hat und dann gleich das Telefon ausgeschaltet und seinen E-Mail-Account gelöscht.

Dein Tölpel Zum Autor Karl-Heinz Hasenöhrl ist Verfasser und Betreiber des Blogs „Wahlinfo-Passau“.

www.wahlinfo-passau.de

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Datum

Unterschrift

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Februar 2017

Bürgerblick

Rubrik Sub

FORTSETZUNG VON SEITE 15

Schwarzbau in Aicha vorm Wald

Drama nach Räumung

Autohaus Hausmann

Schmutziges Recycling Foto: Mdiendenk

Der öffentliche Druck und die Arbeit einer Bürgerinitiative haben Wirkung gezeigt: Eine illegale Recyclingfabrik für PET-Flaschen, die Abwasser und Umwelt belastet, haben die Behörden vorläufig stillgelegt. Unternehmer Josef Söllner hatte bis zuletzt wohl geglaubt, er sitzt am längeren Hebel.

Rosenberger hatte sich darauf berufen, dass ihm Auguste Hausmann vor ihrem Tod die Oldtimer und das Inventar geschenkt habe.

Es muss für ihn eine bittere Niederlage gewesen sein, als er die Erblasserin erforen im Flur ihres Anwesens entdeckte. Tags darauf war ein Notartermin anberaumt. Es kam Betrieb seit Jahresbeginn gestoppt: zum gerichtlichen Erbstreit. RosenMillarden PET-Flaschen wurden hier jährlich angeliefert und verarbeitet. berger unterlag vor dem Oberlandesgericht. Das gesamte Erbe ist damit den Deggendorfer Nachfahren zugesprochen worden. Rosenbergers Vater war als uneheliches Kind „Das Auslandsgeschäft individuell absichern“ seinerzeit vom Erbe ausgeschlossen.

Die elf Oldtimer, die während des Gerichtsverfahrens von einem Gerichtsvollzieher beschlagnahmt worden sind, befinden sich mittlerweile im Besitz der rechtmäßigen Erben. Doch viele Gegenstände sind „Im Prinzip ein endloser Kreislauf“ bis heute laut Maier verschwunden: die nostalgische blaue Sitzgarnitur aus dem Verkaufsraum, historische Fahrräder mit Hilfsmotor, ein Musik­ automat um die 1900, Polyphon genannt, alte Druckmanometer, Schmuck und Münzen…

Wollen die Deggendorfer Erben möglicherweise das Automuseum wiederherstellen? Nach Aussage der Recyclingfabrikant Josef Söllner ließ sich 2014 Detektivin sind die Fahrzeuge nicht als Vorzeigeunternehmer in der PNP feiern. veräußert worden. Die Erben hätten noch keine Pläne.

Betriebsstopp zu verhindern.

Das deckt sich mit dem Eindruck, In der Lokalpresse geht Söllner den der Betrachter dieser Passauer auf das Abwasserproblem nicht Immobilien gewinnt. Das Oldtiein. Er wehrt sich und führt Klage, merhaus, verwitterterte Fassade mit 145 Arbeitsplätze seien gefährdet. abgefallenen Steinplatten, ist zum Laut Bilanz 2014 waren es im RecySchandfleck der Theresienstraße clingbetrieb 89. Die Frage, wieviele geworden. In der Neuburger Straße davon Vollzeitkräfte sind, wurde verwahrlosen Gebäude auf einem nicht gestellt. mit Altöl und Schmierstoffen belasteten Grundstück.

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Samstag, 26. Juli 2014

F

abrikant Josef Söllner hat es mit seiner Geschäftsidee über die Jahrzehnte zum Wohlstand gebracht: Er kaufte von Supermärkten tonnenweise gebrauchte PET-Flaschen auf und verwandelte sie in neue Rohstoffe für die Kunststoffindustrie. Die Recyclinganlagen dazu stellt der gelernte Maschinenbauer selbst her und verkauft sie weltweit, ein Millionengeschäft. Klingt alles gut für die Umwelt, ist es aber nicht. Deshalb sind ihm seit 2015 die Staatsanwaltschaft Passau und das Umweltministerium auf den Fersen.

Die Söllner-Fabrik war über die Jahrzehnte ohne die erforderlichen Genehmigungen gewachsen. Aus Parkplätzen wurden überdachte Parkplätze, aus überdachten Parkplätzen wurden Hallen, in den Hallen werkelten plötzlich Maschinen – so hat einmal ein Mitarbeiter des Landratsamtes den Werdegang der

sogenannten „STF Group“ auf dem Gewerbegebiet von Aicha vorm Wald (Landkreis Passau) beschrieben. Ein Gemeinderat erzählt, dass vor 15 Jahren eine Genehmigung für eine Lagerhalle und einen Baumarkt erteilt worden sein soll, mehr nicht.

Die Folgen des Schwarzbaus ohne Betriebserlaubnis: Das Industrieabwasser ist unkontrolliert in die kommunale Kläranlage und in die Gaißa geflossen, Plastikmüll hat der Wind auf Nachbargrundstücke, Wiesen und Teiche verfrachtet.

Söllner kümmerte sich weder um Immissionsschutzgesetze noch um Brandschutz. Wie das so lange gehen konnte? Söllner stellte sich wohl den Behörden kleiner dar als er war: Er sei nur Händler und Lagerist, kein Produktionsbetrieb.

Weder die Gemeinde noch das Landratsamt haben sich anscheinend bemüht, die Widersprüche aufzudecken und den Missstand 40

zu beheben. Bewegung kam erst ins Spiel, als sich die Bürgerinitiative „Abwasser“ gründete und unbequeme Fragen stellte: Die vom Industrieabwasser der „STF Group“ überlastete kommunale Kläranlage soll auf Kosten der Bürger ertüchtigt werden?

Der öffentliche Druck wirkte.

Söllner wurden Fristen gesetzt, damit die Betriebserlaubnis wenigstens nachträglich gewährt werden könne. Er ging seinen eigenen Weg, investierte in eine Wasseraufbereitungsanlage. Seine Rechnung: Weniger Frischwasser, weniger Abwasser, weniger Kosten. Mit dem Bürgermeister der Gemeinde, einem CSU-Parteikollegen, posaunte er über die „Passauer Neue Presse“ letzten Sommer hinaus: „Paukenschlag: STF löst Abwasser-Problem“.

Söllners Rechnung ist nicht aufgegangen. Ein halbes Jahr später der echte Paukenschlag: Zum

Jahreswechsel ist sein schmutziges Recyling gestoppt worden mangels Betriebserlaubnis. Vor dem ermittelnden Staatsanwalt stapelt sich ein Aktenberg. Der illegale Betrieb einer nach dem Immissionsschutzgesetz genehmigungspflichtigen Anlage ist ein Straftatbestand.

Den Betriebsstopp beim PET-Recycling sehen viele Bürger als Erfolg. Doch es gibt neuen Unmut: Die Gemeinde hat die Abwassergebühren angehoben mit einer Begründung, die erneut mit Söllner zu tun hat: Die Umlagen je Haushalt müssten steigen, weil die „STF Group“ jetzt weniger Wasser verbrauche, weniger für die Infrastruktur bezahle.

Söllner fühlte sich in seinem CSU-Netzwerk sicher. Der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Konrad Kobler hatte für ihn eine Petition eingereicht, um den

SERIE: Unternehmer unserer Region

Zu dicken Ballen gepresst, kommen die PET-Pfandflaschen bei der STF Recycling GmbH in Aicha vorm Wald an. Dort werden sie sortiert, zerkleinert, gewaschen und zu neuen Kunststoff-Rohstoffen weiterverarbeitet. Die selbst geplanten und gebauten Anlagenstraßen werden darüber hinaus in alle Welt exportiert. − Fotos: Thomas Jäger

Aicha v. Wald. 1980 hat der ge- Söllner: Die Anlagen sind komplette in unsere Maschinen ein. Darum sind lernte Maschinenbauer Josef Söllner Fertigungsstraßen, die 80 Meter lang wir weltweit auf dem Markt. die STF Thermoform-Folien GmbH in sind und alle Arbeitsschritte vom Aicha vorm Wald gegründet und so Sortieren bis zum Zerkleinern umfas- In Sachen Recycling kann die Welt offenbar noch einiges von Deutschden Grundstein für die STF-Unter- sen. land lernen. In welchen Ländern senehmensgruppe gelegt. Deren Kernhen Sie noch weiteres Wachstumsgeschäft ist heute das Recyceln von Begonnen hat Ihre Unternehmerkarriere mit der von Ihnen 1980 gepotenzial für Ihre Unternehmen?

Kunststoff-Flaschen und die Produkgründeten STF Thermoform-Folien Söllner: In Deutschland selbst ist der tion von Recyclinganlagen. Im Interview spricht Söllner über die Lebens- GmbH. Wie wird man vom Produ- Markt bereits mehr oder weniger gezenten für Tiefziehfolien und -plat- sättigt. Boom-Märkte sind zum Beidauer von Kunststoff-Produkten, Erten für die Kunststoffindustrie zum spiel die USA oder auch Südamerika, weiterungspläne und die Wichtigkeit langfristiger Beziehungen zu Kun- Recycling-Unternehmer und Ma- wo Recycling ein immer größeres schinenbau-Spezialisten?

Thema wird. In nicht allzu ferner Zuden, Lieferanten und Bank.

Die Deutschen gelten als RecyclingWeltmeister. Für viele Deutsche beginnt der Kontakt mit PET-Flaschen dabei allerdings im Supermarkt und endet dort wieder vor dem schwarzen Loch im Pfandautomaten. Dann kommt unter anderem die STF Recycling GmbH ins Spiel. Was passiert danach?

Josef Söllner: Das ist ganz einfach: Vom Pfandautomaten gehen die Flaschen mit den Lastwagen, die den Supermarkt mit Getränken beliefern, zurück ins Zentrallager des Discounters. Dort werden sie verpresst und dann verkauft – an Recycling-Unternehmen wie uns. Bei uns werden die Flaschen dann erst vollautomatisch nach Farben sortiert und die Etiketten entfernt. Dann werden die Flaschen zerkleinert, die Stücke gewaschen und zu sogenannten Flakes verarbeitet. Aus diesen Flakes können wir in einem etwas aufwendigeren Verfahren auch Granulat herstellen, aus dem sogenannte „Preforms“ produziert werden können. Diese Rohlinge, die wie Reagenzgläser aussehen, können beim Abfüller auf die jeweilige Flaschenform aufgeblasen werden.

„In Deutschland sind geschätzt 450 000 Tonnen Pfandflaschen im Umlauf“

Wie viele Leben hat also eine handelsübliche PET-Flasche?

Söllner: In Flaschenform nur eines, sie wird ja am Ende zerkleinert. Aus den so entstandenen Flakes werden zum Beispiel sogenannte Tiefziehfolien hergestellt, in denen die Flaschen oft verpackt sind. Oder man kann eben erst Granulat und dann eine komplett neue Flasche daraus machen. In vielen Flaschen steckt am Ende bis zu 50 Prozent Rezyklat, also wiederaufbereitete Kunststoffabfälle.

Es gibt auch bunte Flaschen, die komplett aus Rezyklat bestehen. Das recycelte Granulat hat exakt die gleichen Eigenschaften wie Neuware, da gibt es überhaupt keinen Verlust an Qualität oder Lebensmittelsicherheit. In Deutschland sind geschätzt 450 000 Tonnen Pfandflaschen im Umlauf – wobei eine Tonne aus etwa 30 000 Flaschen besteht. Im Prinzip ist das ein endloser Kreislauf.

Die nötigen Maschinen fertigen Sie selbst. Welche Ausmaße hat eine solche Recycling-Anlage?

zahlt wird aber größtenteils erst bei Lieferung. Stellt Sie die nötige „Vorfinanzierung“ der Projekte vor Probleme?

Söllner: Stimmt, unsere Anlagen kosten zwischen 3,5 und zwölf Millionen Euro, pro Jahr liefern wir sechs bis sieben Stück davon aus. Dabei leisten unsere Kunden in der Regel Anzahlungen – und wer schon 30 Prozent im Voraus bezahlt hat, springt auch nicht mehr so leicht ab.

Den Großteil der Rechnungssumme müssen wir aber zwischenfinanzieren. Dazu braucht man natürlich einen starken Partner. Die Versorgung mit dem nötigen Kapital funktioniert zügig – weil die Beziehungen zu den Beratern der HypoVereinsbank über lange Jahre gewachsen sind. Die Projektfinanzierung funktioniert Hand in Hand und ist Vertrauenssache.

„Vertrauen muss erst wachsen – das ist wie in einer Ehe“

Wie gefährlich wird es für Ihr Unternehmen, wenn ein Kunde am Ende nicht zahlt?

Söllner: Wir versuchen natürlich, das Risiko so klein wie möglich zu halten.

Wir bauen Standardprodukte, die auch bei anderen Kunden eingesetzt werden könnten. Das ist auch eine Art der Absicherung. Ein gewisses Risiko trägt man als Unternehmer generell natürlich immer. Aber ein ausgefallener Auftrag stellt uns nicht vor existenzielle Probleme.

Stichwort „Vertrauenssache“: Welche Rolle spielen verlässliche, belastbare Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Bank für Sie? Söllner: Eine große. Vertrauen muss aber erst wachsen. Das ist wie in einer Ehe – da kann es schon auch einmal vorkommen, dass man nicht einer Meinung ist. Aber das muss dann auch wieder vorbei sein. Wir versu„Kunststoff ist ein Rohstoff, den man mehr als einmal verwenden kann und chen, Kunden- oder Lieferantenbesollte“, sagt Josef Söllner. Sein Recycling-Unternehmen stellt aus PET-Pfand- ziehungen möglichst langfristig anflaschen sogenannte Flakes und noch feinere Granulate her, aus denen neue zulegen. Da sollte es zum Beispiel Kunststoff-Produkte entstehen. In den Händen hält er zwei sogenannte „Pre- nicht darum gehen, sich in jeder Verforms“, die aus dem Granulat gefertigt werden und die zu jeder möglichen handlung sozusagen gegenseitig den letzten Cent aus den Rippen zu quetFlaschenform ausgeblasen werden können. schen. Und auch bei der Bank ist eine Söllner: Aus purer Langeweile! Wir kunft dürfte auch noch Russland da- langfristig angelegte Beziehung haben damals mit der Folienproduk- zukommen. Der Markt wächst gene- wichtig: Man muss den anderen kention für Joghurt-Becher begonnen. rell, Kunststoff ist ein Rohstoff, den nen und auch ein gewisses Vertrauen Das ist irgendwann von alleine ge- man mehr als einmal verwenden der Bank spüren, wenn man solche laufen. Mit einem Stanzgerät wurden kann und sollte. Unsere Anlagen ste- Summen finanziert wie wir. die Becher ausgestanzt. Dann war es hen übrigens bereits verteilt auf den Ihr Betriebsgelände in Aicha scheint meine Überlegung, wie wir die daaus allen Nähten zu platzen. Hegen durch entstandenen Stanzgitter weiSie Erweiterungspläne? „Unsere Anlagen ter verwenden konnten – und ich bin Söllner: Ja, wir prüfen derzeit, wo es stehen auch in Japan ja gelernter Maschinenbauer. So ist geeignete neue Flächen geben könnunser erstes Recycling-Produkt entte. Wir wollen zum Beispiel einenTeil und den USA“ standen. Später kamen Grüner Punkt des Recycling-Betriebs auslagern. und Duales System Deutschland und Und auch im Maschinenbau-Bereich so sind wir in die Recycling-Thema- ganzen Erdball: von Österreich und kann ich mir einen zusätzlichen Protik hineingewachsen. Dazu ergab der Schweiz über Finnland, Spanien, duktionsstandort vorstellen, an dem sich damals die Möglichkeit, ein in- Polen, die Türkei und Bulgarien bis es um das Recyceln von Industriefosolventes Metallbau-Unternehmen hin zu Japan, dem Libanon und den lien gehen soll. In Europa werden Fozu übernehmen, das war der Einstieg USA. lien im Überfluss hergestellt – aber es in den Maschinenbau. Heute fließt Die Fertigung großer Recycling-An- gibt kaum jemanden, der sie wiederunser Know-How aus dem Recycling lagen ist sehr kapitalintensiv. Ge- verwertet.

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Passau. Die STF-Gruppe ist mit ih- man noch am Anfang einer Geren Produkten bereits weltweit prä- schäftsbeziehung steht oder geosent. Damit spiegelt die STF-Gruppe grafisch sehr weit voneinander entdas Geschäftsmodell vieler expor- fernt ist. Hier sind Garantien ein tierender Mittelständler wider. Und wirksames Instrument, eine vertraudie Herausforderungen für viele Un- ensvolle Kooperation aufzubauen. ternehmen ähneln sich: Das Unter- Die Bankgarantie dient der Absinehmen soll eine Maschine fertigen cherung von konkreten, im Text der und in ein anderes Land liefern oder Garantie definierten Außenhandelsgeschäften. Bankgarantien werden direkt vor Ort in Betrieb nehmen. für unterschiedliche Phasen einer Doch was passiert, wenn durch unAbnehmer-Lieferanten-Beziehung vorhergesehene Ereignisse das Ge- vereinbart. Mit der HypoVereinsschäft nicht durchgeführt werden bank als Partner können Unternehkann wie geplant? Zahlungs- oder men jede Stufe ihres Auslandsgegar Ausfallrisiken, die je nach Um- schäfts individuell absichern. fang des Auftrags auch existenzgefährdende Züge annehmen könn- Wesentlich ist auch ten, wären die Folge. Und auch die Finanzierung vom Auftragseingang die Finanzierung bis zur endgültigen Bezahlung darf Beim Export von Waren zahlt der Auftraggeber im Normalfall einen nicht außer Acht gelassen werden.

Teil der Auftragssumme an. Der Rest Zahlungsabsicherung erfolgt nach Lieferung, Aufbau und Inbetriebnahme. Für die notwendige durch Akkreditiv Zwischenfinanzierung bis zur endAkkreditive werden beim Export gültigen Bezahlung gibt es untervon Waren oder Dienstleistungen schiedliche Wege. Eine Lösung der hauptsächlich an Besteller aus HypoVereinsbank, die zum Beispiel Nicht-OECD-Ländern eingesetzt, auch die STF-Gruppe gewählt hat, mit denen noch keine Geschäfte ge- ist die sogenannte Auftragsfinanzietätigt wurden, aber auch beim Im- rung. Dabei handelt es sich um die Finanzierung eines genau bestimmport von Waren oder Dienstleistunbaren Auftrags mit einer festgelegten gen von Lieferanten, mit denen bis- Laufzeit und vorgegebenen Parameher noch keine Geschäftsbeziehung tern. Grundlage ist eine möglichst bestand. Bei einem Export- oder Im- detaillierte Auftragskalkulation mit portakkreditiv verspricht die Bank dem Nachweis entsprechender des Käufers, den Rechnungsbetrag Wirtschaftlichkeit des Auftrags. zu begleichen, wenn die im AkkreDie Finanzierung gliedert sich in ditiv vereinbarten Bedingungen er- der Regel in eine Bürgschaft im Auffüllt sind. Durch eine Bestätigung trag unseres Kunden für die erfolgte des Akkreditivs oder durch eine An- Anzahlung des Auftraggebers sowie kaufszusage sichert die Bank des in einen Kontokorrentkredit zur AbLieferanten Zahlungsansprüche deckung der über die Anzahlung nicht nur gegen wirtschaftliche, son- hinausgehenden anfallenden Prodern auch gegen politische Risiken duktionskosten (z.B. für Material, Personal, etc.).

Die Auszahlung des Kredits erfolgt in Tranchen gemäß dem Nachweis der angefallenen Kosten. Zur Kreditrückführung dienen die gemäß Zahlungsplan mit dem Auftraggeber vereinbarten (Rest-)Zahlungen. Mit der Kreditlinie für die Auftragsfinanzierung können sich die Unternehmen auf effektive Weise die erforderliche Liquidität zum beauftragten Bau vom Maschinen und Anlagen sichern – die Betriebsmittellinien werden dabei geschont.

Georg Wagner, Frühzeitig Spezialisten Firmenkundenbetreuer bei der einbinden HypoVereinsbank in Passau Vor welchen Herausforderungen ab. Es ist gängige Praxis, dass Unter- Unternehmen auch immer im globanehmen zur Absicherung von politi- len Wettbewerb stehen – wichtig ist schen und wirtschaftlichen Zah- dabei, den richtigen Weg zu finden, lungsrisiken ein bestätigtes Akkredi- um die individuellen Anforderungen tiv durch ihre ausländischen Ge- des Unternehmens zu erfüllen. Hierschäftspartner eröffnen lassen. Die für kann eine international aufgevon den beteiligten Banken erfolgte stellte Bank wie die HypoVereinsZahlungsabsicherung kommt aller- bank von großem Nutzen sein. Undings nur dann zum Tragen, wenn sere Spezialisten unterstützen Undas Unternehmen Lieferpapiere ein- ternehmen dabei, Zahlungsbedinreicht, die exakt den Akkreditiv- gungen zu verhandeln oder die bestimmungen entsprechen.

Bedingungen von Akkreditiven aktiv zu gestalten. Eine frühzeitige EinbinZahlungsabsicherung dung dieser Expertise ermöglicht es, Risiken im internationalen Geschäft per Bankgarantie von Anfang an zu minimieren. Um Geschäfte mit Handelspartnern in diesem Anspruch gerecht zu weranderen Ländern sind häufig mit den, stehen den Firmenkundenbegrößeren Risiken verbunden als im treuern der HypoVereinsbank vor Inland. Um Planungssicherheit zu Ort Spezialisten für die Themen Fischaffen, stellen Auftraggeber und nanzierung und Außenhandel zur Auftragnehmer deshalb Garantien Seite. So können wir gemeinsam mit über ihre Banken. Darin verpflichtet den Unternehmen die passenden sich das garantiegebende Kredit- Lösungen entwickeln. institut unwiderruflich, Ausfallzahlungen zu leisten, falls eine verKontaktdaten von Georg Wagner: tragliche Abmachung nicht einge 0851/7209-112 halten wird. EinVorteil, gerade wenn E-Mail: georg.wagner@unicredit.de

DAS UNTERNEHMEN

STF-Gruppe

Hauptstandort: Aicha vorm Wald im Landkreis Passau.

Gründung: 1980 gründete Josef Söllner die STF Thermoform-Folien GmbH; in den 1990er Jahren folgten die STF Recycling GmbH und die STF Maschinen & Anlagenbau GmbH. Kerngeschäft: ➢ Die STF Thermoform-Folien GmbH produziert Tiefziehfolien und -platten für die Kunststoffindustrie, die Erzeugnisse kommen unter anderem als Verpackungsträger zum Einsatz; ➢ Die STF Recycling GmbH verwertet Kunststoffabfälle, vor allem PETFlaschen, und produziert daraus sogenannte Flakes und Granulate als Grundstoff für neue Kunststoffprodukte; ➢ Die STF Maschinen & Anlagenbau GmbH stellt Recycling-Anlagen her und vertreibt diese weltweit, dazu kommen besonders schwere Sondermaschinen, die individuell für namhafte Konzerne und Unternehmen hergestellt werden, zum Beispiel Turbinenteile.

Konsolidierter Jahresumsatz: rund 65 Millionen Euro.

Mitarbeiterzahl: mehr als 200.

Februar 2017

Bürgerblick

Medien PNP-Verlagshaus

PNP-Gratisblatt „Am Sonntag“

Daiminger dankt ab

Sebastian Daiminger bei seinem Antritt bei der „Am Sonntag“ im Sommer 2009.

S

ebastian Daiminger hat zum Jahreswechsel die redaktionelle Leitung des kostenlosen Boulevardblattes „Am Sonntag“ (AS), eine PNP-Tochter, aufgegeben. Er übernimmt eine neue journalistische Aufgabe bei einer richtigen Zeitung, der „tz-München“. Dort sitzen bereits mehrere Kollegen, die aus dem PNP-Haus nach München gewechselt sind.

Daiminger stand seit sieben Jahren an der Spitze der AS-Redaktion.

Als Daiminger antrat, war er mit 30 Jahren der wohl jüngste Redaktionsleiter Niederbayerns.

Die Verlegerfamilie Diekmann hatte das Sonntagsblatt 2000 gegründet, um einen offenen Marktplatz zu besetzen. Es gab die Befürchtung, dass ein österreichischer Verleger mit einer Sonntagszeitung die Hausmacht gefährdet.

Anfangs überwog bei Daiminger die Freude über den Karriere­ sprung, doch seit vielen Jahren hat er damit geliebäugelt, sich beruflich zu verändern. Bei Gratisblättern

„Tarif für alle in der PNP“: die Demonstranten in der Passauer Fußgängerzone.

Arbeitskampf für Haustarif

erleben Journalisten eine unbefriedigende Aufgabe: Sie sollen ein redaktionelles Umfeld mit greller Verpackung schaffen, das die Leser zur Lektüre reizt. Es hat sich bewährt, mit Schlagzeilen und kurzen Texten die Bildzeitung zu imitieren; mangels Professionalität und Personal entsteht oft ein Pseudo-Boulevard. Protagonisten (und Opfer) der zu Skandalen und Sensationen aufgeblasenen Geschichten werden ausschließlich diejenigen, die keine potentiellen Anzeigenkunden sind: Politiker, Beamte oder einfache Bürger. Zugleich müssen die Redakteure oft gegen ihre Überzeugung den Werbekunden und der Wirtschaft dienen.

Die Luft war bei der „Am Sonntag“ zum Jahresende sichtbar raus: In der letzten Ausgabe des Jahres 2016 erschien das Wurfblatt mit abgespeckten 20 Seiten, davon die Hälfte Werbung. Ein Nachfolger für Daiminger stand nicht parat. Seine Kündigung hatte die Verlegerin offenbar überrascht. Die 42

Kündigungsfrist hat sie selbst vorgegeben: vier Wochen. Das Impressum nannte im Januar keinen verantwortlichen Redakteur mehr, nur die zwei festen Redaktionsmitglieder.

Den Hut hatte damit Geschäftsführer Reiner Fürst auf.

Als Nachfolger soll im Februar Florian Mittermeier antreten, ein Typ „Florian Silbereisen“, ehemals „Bauernzeitung“ in Linz, jetzt Redakteur bei der PNP („Deggendorfer Zeitung“). hud Offenlegung: Der Autor dieser Zeilen war Chefredakteur bei der Gründung der „Am Sonntag“. Nach knapp einem Jahr war ihm die fristlose Kündigung ausgesprochen worden.

Es war ihm als „geschäftsschädigend“ angekreidet worden, dass er auf klare Trennung von Redaktion und Werbung pochte, sich weigerte, die Leser mit bezahlten redaktionellen Inhalten zu täuschen. Vor dem Arbeitsgericht hielt die fristlose Kündigung nicht stand. Die Verleger mussten den Journalisten mit einer großzügigen Abfindung entschädigen, dieser sich zum Stillschweigen verpflichten. Das führte zu einer falschen, rufschädigenden Darstellung auf Wikipedia, der er nicht widersprechen konnte.

PNP-Demo bremst Diekmann aus

E

ine kleine, aber laute Gruppe von knapp 50 Journalisten, Verlagsangestellten und Gewerkschaftsvertretern ist Plakate schwenkend, trillerpfeifend und trötend durch die Passauer Innenstadt gezogen: Protest gegen die Verlegerin der „Passauer Neue Presse“ (PNP), die sich seit Monaten weigert, mit den Gewerkschaften Verhandlungen über einen Haustarif aufzunehmen.

In einem internen Schreiben hatte die Verlegerin die Aktionen der Gewerkschaften und ihrer Anhänger als „Ehrverletzung“ bezeichnet.

Michael Busch, Landesvorsitzender des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV), konterte, dass vielmehr das Verhalten der Verlegerin „ehrverletzend“ sei. Sie weigere sich, mit Menschen zu reden, für die sie Verantwortung trage. „Wertschätzung bringt Wertschöpfung“, hatte eine Demons­

trationsteilnehmerin auf ihr Plakat gemalt. Die mangelnde Wertschätzung der Mitarbeiter ist das Kernproblem. Sie führt im Haus der PNP zu Unzufriedenheit und zunehmenden Protesten Die PNP-Demonstranten versammelten sich zum Schlussbild vor der „Alten Presse“ in der Neuburger Straße, bis 1996 der Verlags- und Redaktionssitz der PNP. Eine symbolische Station: Damals galt die Tarif­ ordnung noch und die Redakteure fühlten sich wertgeschätzt.

Bizarre Begegnung am Busbahnhof: Der Aufzug stoppte den Fahrer einer grauen Audi-Limousine aus, der in den Kreisverkehr einbiegen wollte. Ein freundlicher Polizeibeamter erklärte ihm, dass sein Recht auf Vorfahrt wegen der Demo gerade eingeschränkt sei.

Der Audifahrer war PNP-Altverleger Dr. Axel Diekmann. So wurde er wahrscheinlich unfreiwillig zum 43

Augen- und Ohrenzeugen von Protestplakaten und dem Pfeifkonzert, das seiner Tochter galt.

Die PNP beschäftigt im alten Kerngebiet rund 120 Redakteure, 20 Volontäre und 400 Verlagsangestellte. Altverleger Diekmann hatte sich bereits 2004 vom Tarif verabschiedet. Er zersplitterte die PNP in Gesellschaften (heute 15, ohne „Donaukurier“), um die Mitarbeiterrechte zu schwächen.

Michael Busch, BJV-Landesvorsitzender, nannte die PNP-Verlegerin „dreist und unverschämt“.

Februar 2017

Bürgerblick

Fotos: Tobias Köhler

Foto: Mediendenk

Als wäre der interne Streit um die Lohnpolitik bei der „Passauer Neuen Presse“ (PNP) für die Verlegerfamilie nicht Ungemach genug, bricht eine langjährige Führungskraft beim Anzeigenblatt „Am Sonntag“ weg: Redaktions­leiter Sebastian Daiminger kehrte dem Haus den Rücken.

Neue Serie Für Geist und Gaumen

Rückschau

Blick ins Archiv

Toms Genussquartett

Was vor 5 Jahren bewegte Nummer 52/ Februar 2012

Überzogene Gebühren bei Geldinstituten sind damals schon ein brisantes Thema gewesen. Heute, zu Zeiten der Niedrigzinsen, greifen die Banken bei den Nebenkosten noch kräftiger zu. Der Titel hat unseren Lesern gefallen und einen potentiellen Anzeigenkunden jahrelang vergrault.

FEINE KLOSTERTROPFEN Was wäre ein Leben ohne die herrlichen Genüsse für Geist und Gaumen? Mit einer neuen Serie wollen wir Sie in die Geschmackswelt von bayerischen und österreichischen Spirituosen, Weinen und andere Köstlichkeiten entführen. Für die erste Testrunde hat Autor Tom Knieper seinem Genussquartett Erzeugnisse vom ältesten Weingut Österreichs mitgebracht. In der nächsten Folge: zwei Wachauer Weißweine.

Fotos: Peter Litvai, Hubert J. Denk

Wäre der Winter so knackig wie heuer gewesen, hätten die Erbauer dieser Kirche aus Eis und Schnee in Mitterfirmiansreut vielleicht mehr Freude gehabt. Mal taute es, mal zu viel Schneelast: Sie mussten die Schneekapelle nach wenigen Tagen aus Sicherheitsgründen sperren. Das „weiße Wunder“ (26 Meter lang, 19 Meter hoch, Eintritt 5 Euro) wurde zum Flopp: Die EU verweigerte erhoffte Fördermittel und der Bischof die geplante Weihe. Die Rechnung der Veranstalter ging nicht auf.

Verrückte Ritter

PNP ohne Stadtredaktion

Flüchtlinge ohne Freiheit

„Der Broadway kann es nicht besser“, haben wir geschrieben. Beim Musical „Die Ritter der Kokosnuss“ nach dem gleichnamigen Kultfilm von Monty Python sangen die Zuschauer spätestens bei der Zugabe „Always Look On The Bright Side of Life!“ mit. Das Landestheater hatte mit seinen verrückten Rittern einen Kassenschlager auf die Bühne gebracht. Im Foto: König Artus (Reinhard Peer), dahinter sein Diener (Jochen Decker) - bis heute fest im Ensemble.

Der Schriftzug vor den verwaisten Redaktionsräumen am Anger war der letzte Zeuge, dass die „Passauer Neue Presse“ einst eine Redaktion in der Innenstadt betrieb. Aus Spargründen hatte Verlegerin Diekmann Ende Januar 2012 die Lokalredakteure ins Gewerbegebiet nach Sperrwies geholt, Sitz der Zentrale des Pressehauses. Die Räume wurden an eine Werbeagentur vermietet. Die Lokalredaktion liegt jetzt neun Kilometer vom Rathaus entfernt.

Es war nie einfach für Zuwanderer: Zum Neujahr hatte das Landratsamt Passau den 21-jährigen Flüchtlingszwillingen Gulnaz und Yalmaz die Reisepässe entwertet, obwohl sie seit 16 Jahren in Bayern lebten. Heute stehen die beiden auf eigenen Beinen: Sie wanderte enttäuscht mit ihrem kurdischen Lebensgefährten nach Norwegen aus, betreibt dort eine Pizzeria; er arbeitet als Restaurantfachmann in München. Seine Einbürgerung hatte noch Jahre gedauert.

Fotos: Tobias Köhler

Das brüchige „weiße Wunder“

Voll bei Sinnen Die vier Tester beim ersten Treffen: Farbe, Schlieren, Geruch und Geschmack - ihre Sinne sind gefordert.

Bürgerblick

Tom Knieper, Autor dieser Serie Er bezeichnet sich selbst als Genussmensch und hat diese Testrunde ins Leben gerufen. Professor Knieper, Jahrgang 1961, ist Medienforscher an der Uni Passau, Marketingberater und Redakteur bei einem Münchner Lifestyle-Magazins.

Neue Serie Für Geist und Gaumen

D

as Weingut Stift Klosterneuburg wurde im Jahr 1114 gegründet und ist damit Österreichs ältestes Weingut. Es ist an der Donau auf etwa drei Viertel der Strecke zwischen Krems und Wien beheimatet und wird aktuell durch Dr. Wolfgang Hamm geleitet. Bei der Herstellung achten sein Team und Kellermeister Günther Gottfried auf einen behutsamen Umgang mit den Ressourcen. Zwar gibt es bei der Weinproduktion keine Null-Emission, aber immerhin ist eine Einsparung von bis zu 1,7 Kilogramm Kohlendioxid pro Flasche Wein möglich. Als Ausgleich für den verbleibenden Kohlendioxidausstoß investiert das Weingut in Klimaschutzprojekte.

Die Bemühungen um die Umwelt haben sich gelohnt. 2009 wurde Stift Klosterneuburg als erstes klimaneutrales Weingut Österreichs zertifiziert. Im September 2016 folgte die Auszeichnung „Zertifiziert Nachhaltig“ durch den österreichischen Weinbauprä-

Tipp

Preis-Leis tung

sidenten Nationalrat Johannes Schmuckenschlager.

Unter den zahlreichen Spitzenweinen (St. Laurent Große Reserve, Chorus, Pinot Noir Reserve, Weißburgunder Reserve, Weißburgunder Trockenbeerauslese etc.) war die Wahl für diese Verkostung keine einfache. Die Entscheidung fiel auf den „St. Laurent Reserve 2013“, der bei der „Austrian Wine Challenge 2017“ mit der Gold-Medaille ausgezeichnet worden ist. Im „Vinaria“, der österreichischen Zeitschrift für Weinkultur, wurde er als Tipp lobend erwähnt.

Es handelt sich um einen roten Lagenwein aus der Burgunderfamilie, der nach Waldbeeren duftet und Anklänge von Sauerkirschen und Röstaromen aufweist. Seine Tannine sind angenehm eingebunden.

Zudem wird der „St. Laurent XO“ verkostet, ein Weinbrand, der aus dem besten St. Laurent-Jahrgangsfass destilliert und neun Jahre in französischen Barriquefässern gelagert wird. Mit dem St. Laurent-Ausstich ist ihm seine angenehme Samtigkeit gemein.

DER WEIN-EXPERTE

Übermäßiger Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich. Bitte genießen Sie alkoholische Getränke verantwortungsvoll.

ung

DR. STEFANIE BUCHHOLD

ST. LAURENT RESERVE 2013 0,75 l, 13,5 % Vol., ca. 20 Euro

ST. LAURENT XO

0,50 l, 40 % Vol., ca. 25 Euro

Der St. Laurent Reserve überzeugt durch sein dunkles Kirschrot, den Duft nach schwarzen Johannisbeeren, Kräutern und Anklängen von Eukalyptus sowie seinen beerigen, vollen Geschmack. Insgesamt ist der Lagenwein gut ausbalanciert mit einem angenehmen, langen Abgang.

3,5 Punkte

Der St. Laurent XO ist ein goldgelber Weinbrand mit dezenten Bananen-, Sherry- und Karamell­ aromen. Im Mund legt er sich samtig über die Zunge und spielt mit leichten Toffee- und Butternoten.

Der Abgang ist mild und durchaus harmonisch.

3,0 Punkte

Das Auge trifft auf dunkles Kirschrot mit aufhellenden Rändern. Die Schlierenbildung ist mittelstark ausgeprägt. In der Nase besitzt dieser Wein eine mittlere bis gute Intensität. Dunkle Beeren sind mit einer leicht würzigen Kräuternote unterlegt. Am Gaumen sind unreife dunkle Beeren schmeckbar. Die Säure ist spürbar, der Abgang mittel bis lang.

3,0 Punkte

Der Weinbrand besticht durch sein intensives Goldgelb und seine angenehme Nase. Die Aromen reichen über Vanille, angedeutete exotische Früchte bis hin zu dezenten Noten von süßem Pfeifentabak.

Am Gaumen ist der St. Laurent XO fruchtig mit dezenten Zwetschgen-, Mandel- und Kakaonoten.

Ein insgesamt langer Abgang.

4,0 Punkte

Der kräftige und gehaltvolle Wein erinnert vom Aroma her leicht an einen Kirsch-Bananen-Saft.

Vom Geschmack ist der Rotwein aus sich heraus überzeugend. Die gustatorische Anmutung dunkler Beeren wird um Noten überreifer, roter Stachelbeeren auf angenehme Art und Weise ergänzt.

3,5 Punkte

Der goldgelbe St. Laurent XO besticht durch seine Aromen nach Vanille und überreifen Bananen. Die angenehme Nase wird um einen ausgewogenen und gefälligen Geschmack erweitert. Eine dezente Kakao­note rundet den Sinneseindruck ab. Der Weinbrand eignet sich für Einsteiger.

3,5 Punkte

Die Optik besticht durch ein Kirschrot. Die Nase wird von Aromen dunkler Beeren und Anmutungen von Kräutern und Eukalyptus umschmeichelt. Auf der Zunge zeigt sich eine frische, ansprechende Struktur mit einer angenehmen, leichten Frucht und wahrnehmbarer Säure. Der Abgang ist eher mittellang.

3,5 Punkte

Der Weinbrand hinterlässt einen frischen süßlichen Ersteindruck. Die Aromen reichen über Vanille, Citrus, Banane bis hin zu exotischen Früchten. Beim Geschmack stellt sich eine Anmutung von Fruchtbrand ein. Es dominieren Noten von frischer Frucht, Honigsüße, Bittermandel und Kakao.

3,5 Punkte

Leiterin des Passauer Oberhausmuseums

STEPHAN ÖLLER Inhaber des Passauer Lokals „Weingut“

Die Suche nach herausragenden Spirituosen und ihren besten Mixturen gehört zur Profession von Hubert Scheungraber. Er gibt Mixkurse, testet neue Produkte, durchstöbert die Literatur nach vergessenen Rezepten.

In der Passauer Altstadt betreibt er seine Cocktailbar.

Preis-Leist

0 Punkte: enttäuschend 1 Punkt: annehmbar 2 Punkte: durchschnittlich 3 Punkte: gut 4 Punkte: sehr gut 5 Punkte: herausragend

DAS GENUSSQUARTETT DER SPIRITUOSEN-FORSCHER

Tipp

Unsere Tester vergeben maximal fünf Punkte. Ein Siegel für ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis wird bei Bedarf gesondert verliehen.

Stephan Öller hat bei namhaften Sommeliers in Österreich und Deutschland die Wissenschaft des Weins studiert. Er spürt den besten Trauben und Jahrgängen nach, kennt viele Winzer und Anbaugebiete. In der Passauer Theresienstraße führt er sein Weinlokal.

DR. HOLM PUTZKE

DIE FEINSINNIGE HISTORIKERIN

DER KRITISCHE JURAPROFESSOR

Dr. Stefanie Buchhold, gebürtige Fränkin, zog vor einem Jahr nach Passau, um die Leitung des Oberhausmuseums zu übernehmen. Die Historikerin sammelt mit Leidenschaft Literatur und schätzt gute Weine. Ihr Ziel: Das Ansehen der kunsthistorischen Sammlung steigern.

Dr. Holm Putzke, Jahrgang 1973, als kritischer und schlagfertiger Juraprofessor der Uni Passau bekannt, übernahm den Platz eines Laientesters im Team. Der gebürtige Sachse hat sich in seine Wahlheimat an den drei Flüssen verliebt. Er schätzt die Vielfalt der Genüsse.

HUBERT SCHEUNGRABER Inhaber der Passauer Bar „Journey“

Fotos: Tobias Köhler

Professor für Strafrecht an der Uni Passau

SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken //Test

RESTAURANT IM TEST Kerzenschein und Kaminfeuer lichkeit. Wo können Sie der Kälte entfliehen und gutes Essen genießen? Hier und am H­andy finden Sie Anregungen: m.buergerblick.de

Worauf haben Sie Lust?

ITALIENISCH Pasta, Pizza, Meeresfrüchte. Die italienische Küche dominiert die Restaurantlandschaft.

INTERNATIONAL Indien oder Griechenland, Balkan oder Böhmen. Der Mensch liebt Abwechslung. Hier ist sie.

HISTORISCH Wirtshäuser mit Kultcharakter und Geschichte. Sie zu besuchen, lohnt auf jeden Fall.

IM UMLAND Ausflugslokale im Landkreis und im benachbarten, österreichischen Innviertel.

ALTERNATIV Vegetarisch, vegan oder Bio - Lokale im neuen Trend.

BAR & CAFÈ Wo die besten Cocktails gemixt werden, wo Kaffee und Kuchen ein Genuss sind.

Stern für Frische und Fairness

DI. - SO. 18-24 | SO. AUCH 12-14 UHR

STELZLHOF

CHANDNI

Vom Pionier der Bioküche

Indische Köstlichkeiten

KÜCHE | Was die Natur schenkt, gut und fantasiereich zubereitet. Ausgezeichnete vegane Gerichte.

ATMOSPHÄRE | Gemütlich wie im bäuerlichen Wohnzimmer.

FÜR FREUNDE VON | Kaspressknödel, Rehragout mit Rosinenkraut, hausgemachte Limonaden.

GESCHICHTE | Im Landgut Stelzlhof aus dem 16. Jahrhundert betreiben die Fliegerbauers in zweiter Generation ein Biowirtshaus.

KÜCHE | Indische Speisen, zubereitet in gewünschter Schärfe. Auch vegane Gerichte.

ATMOSPHÄRE | Gewölbe im Kerzenlicht, würzige Gerüche, FÜR FREUNDE VON | Anregenden Gewürzen und Suche nach Entschleunigung.

GESCHICHTE | Seit 1989 betreibt Joseph Sahunta diese Wohlfühlgastronomie nach dem Vorbild seiner Heimat. „Chandni“ heißt Mondlicht.

Wir haben an Gastropartner, die wir auf

­sorgen im Winter für Behag-

BAYRISCH Schweinsbraten, Kraut und Knödel, dazu ein gutes Bier.

Wirtshäuser mit Tradition.

FR.-SO. 10-24 | MI.-DO. 16-24 UHR

Küche mit Anspruch

ANEMONE BIO-RESTAURANT IN DER ALTSTADT

Von Geduld und Langeweile Der Restaurant-Verriss im kostenlosen Werbemagazin „Pasta“ vom März des Vorjahres ist nicht ganz vergessen. Die Betreiberin hat den Koch gewechselt und bestimmt an ihrem Bio-Konzept gefeilt. Der Wildkräutersalat mit Satéspießen, auf Holzkohle gegrillte marinierte Bio-Pute mit Birnen, für 12,50 Euro kam damals am besten weg. Zeit für einen neuen Test.

Der Raum, ein Traum. Steinsäulen, Kapellengewölbe, Glaskuppel, mildes Licht. Die Bedienungen in roten Schürzen, sehr freundlich. Die Zweiertische, eng gestellt, laden zur Kommunikation mit den Nachbarn ein. Ich mag das. Wir gehen´s vorsichtig an, kosten48

bewusst. Statt gegrilltem Rehrücken (27,20 Euro) die Satéspieße (jetzt 40 Cent teurer) und hausgemachte Gnocchi (10,80 Euro). Mein Gegenüber ist von den Spießen begeistert, meine Zunge tastet in der Buttersauce nach Geschmack, spürt Langeweile. Dafür verwöhnt die Gurkenschorle (3,20 Euro) meine Nase.

Das vegane Pfannkuchentürmchen mit Pflaumenmus (6,10 Euro), Teig aus überreifen Bananen und Hafer, ließ im vollbesetzten Lokal fast eine Stunde auf sich warten. Zwei Schnaps aufs Haus als Entschädigung.

Wir wollen wiederkommen und den „Manic Monday“ testen: Cheeseburger mit Bio-Rind und Schorle für 10 Euro sind einen Test wert.

diesen Seiten vorstellen oder empfehlen, hohe Ansprüche. Wer grundsätzlich keine Fertigprodukte verwendet, auf regionale Produkte Wert legt und der Lebensmittelindustrie sowie der Massentierhaltung eine Absage erteilt wird , den zeichnen wir mit einem Stern aus.

Erfreulich ist, dass immer mehr Wirte auf Speisekarten die Namen ihrer Lieferanten veröffentlichen.

Wie in dieser Rubrik „werbefinanziert“ zu verstehen ist, möchten wir der Transparenz wegen erklären. Mit einem zweistelligen Beitrag beteiligen sich die Wirte an der Produktion dieser Seiten (Grafik, Druck und Fotografie). Sie erwerben damit die Rechte am Fotomaterial. „Tipps der Redaktion“ bedeutet, dass sich hier kein Wirt selbst empfehlen oder einkaufen kann.

Wenn Sie auch unterwegs über empfehlenswerte Passauer Lokale, deren Öffnungszeiten und Angebote informiert sein wollen, holen Sie sich unsere neue mobile Version einfach aufs Handy. Hier der QR-Code:

Stelzlhof 1 | Passau-Stelzlhof 0851 9 88 34 39 biowirtshaus.de fliegerbauer@biowirtshaus.de

Michaeligasse 4 | Passau-Altstadt 0851 26 69 www.chandni.de keine Angabe

DI.-SO. 11.30-14 UHR | 17.30-23 | MO. RUHETAG

PASTA E VINO

Der beste Pasta-Italiener

Delikatessen: schwarze und weiße Trüffel.

KÜCHE | Ein Geschmackserlebnis rund um hausgemachte Pasta.

ATMOSPHÄRE: familiäre Atmosphäre, exzellenter Service; hübsch dekorierte Gewölberäume.

FÜR FREUNDE VON | Meeresfrüchte, Trüffel, Mousse au chocolat.

GESCHICHTE | Wirtsehepaar Elene und Pasquale Fieni aus den Abruzzen führen das Feinschmeckerlokal seit 2011 im ehemaligen „Gasthaus zum Mondschein.“

Schmiedgasse 21 | Passau-Innstadt info@pastaevino-passau.de

49

0851 98 90 446

pastaevino-passau.de

Februar 2017

Bürgerblick

DI.-DO. 11-14.30, 17-23 | FR. AB 17.30 UHR

GOLDENE WAAGE

TÄGLICH 11.30 - 23.30UHR

MO.-SA. 8-18 UHR | S0. 10-18 UHR

ZI TERESA

CAFÉ SIMON

SO.-DO.19-2 UHR | FR.-SA 19-3 UHR

JOURNEY

SO. - DO. 20-02 UHR | FR. & SA. 20-3 UHR

TÄGLICH 9.30-24 UHR | FR.-SA. BIS 1 UHR

ROOTS

HACKLBERGER

Italiener am Residenzplatz

Der Klassiker

Schokolade und Punsch

Cocktails mit Geschichte

Whiskey und Rum

Fürstliches Brauwirtshaus

KÜCHE | Pizza, Fisch und Fleisch ATMOSPHÄRE | klassischer Italiener, viel dunkles Holz, lange Tafeln für gesellige Runden.

FÜR FREUNDE VON | Saibling aus Österreich, Dorade aus Italien, Panna Cotta GESCHICHTE | Angelika Scaia („Il Nostro) und Ralph Maas führen den Italiener am schönsten Platz der Stadt.

KÜCHE | Traditionsreicher Italiener. Produkte von regionalen Erzeugern. Durchgehend warme Küche.

ATMOSPHÄRE | Dunkles Holzinterieur. Gediegen-gemütlich. Kellner in Schwarz-Weiß.

FÜR FREUNDE VON | Hauchdünner Pizza, Wild, Meeresfrüchte.

GESCHICHTE | Gisela und Nicola D´Amico eröffneten vor 40 Jahren das erste italienische Speiselokal der Stadt.

ANGEBOT | hausgemachte Kuchen, Torten und Schokoladen. 50 Pralinensorten; ATMOSPHÄRE | Kaffeehaus am Rindermarkt und Filiale an der Bahnhofstraße.

FÜR FREUNDE VON | handgeschöpfter Schokolade, hausgemachtem Punsch.

GESCHICHTE | Der Betrieb von Konditormeister Walter Simon geht zurück auf eine Wachszieherei und Lebkuchenmanufaktur (1903).

ANGEBOT | 150 Sorten Cocktails, edle Spirituosen mit Kräutern, Gewürzen und Früchten.

ATMOSPHÄRE | Gepflegte Lounge in der Altstadt. Jeden 3. Donnerstag Livejazz.

FÜR FREUNDE VON | Red Caipi (Blutwurz, Kirschsaft) oder Basil Smash (Gin, Basilikum).

GESCHICHTE | Barkeeper aus Leidenschaft: Hubert Scheungraber; er gibt Kurse und betreibt mobile Bars.

ANGEBOT | klassische Cocktails und Eigenkreationen, besondere Whiskey- und Rumsorten.

ATMOSPHÄRE | lange Holztheke, Stehtische, amerikanischer Flair.

FÜR FREUNDE VON | Salbei-Gin und hausgemachtem Cremoncello (Whiskeycreme).

GESCHICHTE | Fabian Lakota betreibt die Cocktailbar seit 2010.

KÜCHE | Spitzenkoch Johannes Leyerseder verwöhnt die Gäste.

ATMOSPHÄRE | historisch-modern; Zunftstube, Lounge, Fürstenstube.

FÜR FREUNDE VON | Schweinsbraten mit Kruste, Knödl und Kraut.

GESCHICHTE | Die Gebrüder Daniel und Martin Vrbnjak („Hotel Paulusbogen“) leiten das Lokal der Hacklberger Brauerei.

Residenzplatz 6 | Passau-Altstadt 0851 30 657

MO.-DI. 7-20 | MI.-FR. 7-1 | SA.-SO. 9-20 U.

CAFÉBAR

Klein-Italien

KÜCHE | Hausgemachte italienische Snacks.

ATMOSPHÄRE | Die kleinste Theke der Stadt.

FÜR FREUNDE VON | Tramezzini und Säften.

GESCHICHTE | Geschwister Antonia und Andreas Koubek schufen 1998 diese Kultbar.

Schustergasse 7 |Passau-Altstadt 0851 9 34 61 04

Theresienstraße 26 | Passau-Neumarkt 0851 21 38 zi-teresa.de info @zi-teresa.de

MO.-SA. 9-23 UHR | SO. 10-18 UHR

DUFTLEBEN

Kaffeehaus mit Livemusik

ANGEBOT | Durchgehend warme Küche ATMOSPHÄRE | Geselliges Kaffeehaus FÜR FREUNDE VON | italienischen Mundhappen; Livemusik (jeden Montagabend).

GESCHICHTE | Katja und Lorenz Seidl führen das Café seit der Übernahme 2012.

Theresienstraße 22 | Passau-Neumarkt 0851 989 094 30 cafe-duftleben.de kontakt@cafe-duftleben.de

50

Rindermarkt 10, Bahnhofstraße 1 | Passau 0851 38 38 85 0 simon-passau.de pralinen@simon-passau.de

MO. - SO. 9-23UHR

IL NOSTRO

Schustergasse 1 | Passau-Altstadt 0851 96 614 609 journey-passau.de info@barhimmel.de

TÄGLICH VON 11-1 UHR

ALTES BRÄUHAUS

Theresienstraße 24 | Passau-Neumarkt 0851 98 907 281 roots-bar.de roots.passau@gmail.com

DI. - SO. 9.30-24 UHR | MONTAG RUHETAG

ANDORFER

Bräuhausplatz 7 |Passau Hacklberg 0851 5 83 82 hacklberger-braeustueberl.de office@hacklberger-braeustueberl.de

TÄGLICH 11.30-24 UHR | SO. BIS 16 UHR

GOLDENES SCHIFF

Sonniges Innbrücktor

Bayerisch, zünftig

Zünftiges Weißbierhaus

Einkehr zum Wohlfühlen

KÜCHE | kleine Gerichte, Kaffee und original italienische Kuchen ATMOSPHÄRE | freundlich, viel Eichenholz; Südterrasse zum Inn FÜR FREUNDE VON | Apfel-Mandel-Tarte mit Schlagsahne und Preiselbeeren.

KÜCHE | Deftig, bayrisch, regional und bio.

ATMOSPHÄRE | Historisches Gewölbelokal.

Terrasse zur Hängebrücke.

FÜR FREUNDE VON | Schweinshaxn in dunkler Biersoße, Reiberknödel und Speckkrautsalat für 6,90 Euro - bis zur Fastenzeit.

KÜCHE | Bayrische Schmankerl, durchgehend warme Küche.

ATMOSPHÄRE | Biergarten zur Südseite.

FÜR FREUNDE VON | Schweinsbraten mit dunklem Weißbier.

GESCHICHTE | Seit 1919 Weißbier in vier Sorten.

KÜCHE | bayerisch-österreichisch, Lebensmittel mit Rücksicht auf Umwelt und Natur.

ATMOSPHÄRE | holzgetäfelte, moderne Stuben; Terrasse unterm Lederhülsenbaum.

FÜR FREUNDE VON | „Slow Food“, eine internationale Bewegung für beständige, nachhaltige Essenskultur. Mittagskarte.

Gottfried-Schäffer-Str. 1 | Passau-Neumarkt 0851 98 90 51 65

Bräugasse 5 | Passau-Altstadt 0851 4 90 52 52 altes-braeuhaus.de

Rennweg 2 | Passau-Ries 0851 75 4444 www.andorfer-weissbraeu.de

51

Unterer Sand 8 | Passau-Neumarkt 0851 3440744 goldenesschiff.de

Februar 2017

Bürgerblick

Fotos: Tobias Köhler, Rudolf Melcak/ Agentur grünstich

SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken //Empfehlungen

SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken //Empfehlungen

TÄGLICH AB 9 UHR | MI. RUHETAG

WIRT IN STEINBRUNN

Familiärer Landgasthof

MO.-SA. 9.30-1 UHR| SO. 9.30-23 UHR

MO.-DO. 16-24 UHR | FR.-SO. 10-24 UHR

INNSTEG

WEINBEISSER

Genuss im Wintergarten

Gemütlichkeit im ehemaligen Kuhstall

TÄGLICH 17-1 UHR | SONNTAG RUHETAG

MO. AB 17 | DI.-SA. AB 11 | SO. 11-17 UHR

SCHARFRICHTER

LÖWENBRAUHAUS

Kulinarik und Kabarett

Gewölbe mit Geschichte

KÜCHE | Mit Liebe zu Österreich. Produkte aus Mühlviertel und Salzkammergut, Weine aus der Südsteiermark.

ATMOSPHÄRE | gemütliches Altstadtgewölbe zum Wohlfühlen, Plätze zum Plaudern, Schlemmen und Feiern.

FÜR FREUNDE VON | steirischem Backhendl mit Kürbiskernpanade.

GESCHICHTE | 1977 als Kleinkunstbühne gegründet. Berühmter Kabarettpreis „Scharfrichterbeil“.

KÜCHE | Kulinarik aus Bayern. Lebensmittel von regionalen Lieferanten.

ATMOSPHÄRE | Stadtpolitiker treffen auf Touristen. Gewölbe mit historischen Malereien des Künstlers Ferdinand Wagner. Terrasse mit Burgblick.

FÜR FREUNDE VON | Braumeister-Gulasch vom Rind mit Serviettenknödel, buntem Salat.

GESCHICHTE | Im Sommer 2015 zog die Löwenbrauerei mit ihrem Brauhaus in den Ratskeller ein.

Romantisches Gewölbe.

KÜCHE | Innviertler Kost, bodenständig ATMOSPHÄRE | modern-rustikaler Landgasthof, Kastaniengarten, Weinstüberl, Partystadl FÜR FREUNDE VON | Jeden Sonn- und Feiertag Enten- und Wildgerichte GESCHICHTE | In vierter Generation steht Daniel Bauer am Herd.

Steinbrunn 2 | A-4784 Schardenberg wirt-in-steinbrunn.at

FR.-MI. 8-24 UHR | MO U. DO. RUHETAG

KNOTT

Gemütliche Einkehr

KÜCHE | Innviertler Hausmannskost, Fleisch und Fisch vom Grill.

ATMOSPHÄRE | gemütliches Gewölbe im ehemaligen Kuhstall; Panorama-Biergarten unter Kastanien, schöne Sonnenuntergänge.

FÜR FREUNDE VON | Marillenknödl, Spinatknödel, Apferadl GESCHICHTE | In Freinberg entstand 1783 aus einem Rinderstall ein Wirtshaus. Im Juli 2016 neu eröffnet vom Wirtsehepaar Alexandra und Thomas Fuchs („Coconut“, Passau).

Freinberg 2 | A-4785 Freinberg info@i-s-consulting.de

+43 7713 8104

DI.-FR. AB 15 UHR | SO. AB 11 UHR

WALDSCHLOSS

Romantisch, festlich

freinberg.at/weinbeisser

TÄGLICH 7-23 UHR

AM PAULUSBOGEN

Balkan trifft Bayern

KÜCHE | Raffinierte Gerichte, asiatische Note.

Schlemmer-Frühstück. Mittagsangebote.

ATMOSPHÄRE | Auf der Sonnenseite des Inns. Herrlicher Ausblick auf Stadt und Flusslandschaft.

FÜR FREUNDE VON | Thunfischfilet mit Ingwer und Chili gebraten auf Wokgemüse.

GESCHICHTE | Alois Zwislsberger betreibt seit 2006 das Café-Bistro.

Innstraße 15 | Passau-St.Nikola 0851 5 12 57 innsteg.de info@innsteg.de

DI.-SO. 17-1 UHR | MONTAG RUHETAG

Milchgasse 2 | Passau-Altstadt 0851 35900 scharfrichter-haus.de info@scharfrichter-haus.de

DO.-DI. 11-1 UHR | MITTWOCH RUHETAG

BRAVES MÄDCHEN

Steaks vom Holzofengrill KÜCHE | bodenständig, ehrlich, mit österreichischem Einschlag.

ATMOSPHÄRE | Wirtshaus mit Tradition, gemütliche Stuben, zünftiger Biergarten.

FÜR FREUNDE VON | Bauernente mit Knödel, Reindlessen (ab sechs Personen).

GESCHICHTE | Wirtin Johanna Knott betreibt die 450 Jahre alte Einkehr.

Jacking 1 | 94113 Tiefenbach 0851 95 64 80 gasthofknott.de info@gasthofknott.de

KÜCHE | Österreichische Hausmannskost und Innviertler Spezialitäten ATMOSPHÄRE | Romantisches Kellergewölbe, festlicher Wintergarten, schöner Gastgarten mit 300 Plätzen.

FÜR FREUNDE VON | Candle-Light-Dinner im Weinkeller.

GESCHICHTE | Christoph Haas betreibt das Waldrestaurant seit 2005.

Schärdinger Str. 66a | Passau-Mariahilfberg 0851 756 8400 waldschloss.at office@waldschloss.at

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KÜCHE | Kulinarisches von den Donauländern. Schöne Auswahl an deutschen und österreichischen Weinen.

ATMOSPHÄRE | Hotelrestaurant mit Terrasse über dem Kreuzfahrthafen.

FÜR FREUNDE VON | Balkan Spezialitäten vom Rost.

GESCHICHTE | Seit gut 15 Jahren in Händen der slowenischen Familie Vrbnjak. Sohn Martin leitet parallel das „Hacklberger Bräustüberl“.

Rindermarkt 2 | Passau-Altstadt 0851 93 10 60 ampaulusbogen.de info@ampaulusbogen.de

Rathausplatz 2 | Passau-Altstadt 0851 37932057 loewen-brauhaus.de info@loewen-brauhaus.de

STIFTSKELLER

Am offenen Kamin

Barockes Ambiente im Stiftskeller.

KÜCHE | Regional und International.

ATMOSPHÄRE | Rustikales, modernes Design.

FÜR FREUNDE VON | Florentinischer Pizza, Burger mit Falafel, gegrilltem Bio-Lachs.

GESCHICHTE | Manfred Blösl war früher Wirt vom Hacklberger Bräustüberl.

Höllgasse 24 | 94032 Passau 0851 96 66 85 41 bravesmaedchen.de

KÜCHE | Wild- und Fischgerichte, regional.

ATMOSPHÄRE | Historische Gaststuben, Keller mit offenem Kamin, Gastgarten unter Weinreben.

FÜR FREUNDE VON | Ente und Wildgerichten; Passauer Schlosserbuam (Süßspeise).

GESCHICHTE | Auf 1.000 Jahre alten Grundmauern eines Franziskanerklosters erbaut. Die Weine beziehen die Wirtsleute Sonja und Fritz Mayer von stiftseigenen Bergen in der Wachau.

Heiliggeistgasse 4 | Neumarkt info@stiftskeller-passau.de

53

0851 2607

stiftskeller-passau.de

Februar 2017

Bürgerblick

Kultur Nachtleben

Alles erledigt Klaus Kubitschek, 56, ist mit seiner Kneipe „Colors“ im Passauer Nachtleben Kult. Jetzt hat er seinen Laden nach einem Vierteljahrhundert abgegeben. Der Zeitpunkt könnte für ihn nicht passender sein. Warum, das erzählt er in dieser Geschichte.

Text: Tobias Mayerhofer Fotos: Tobias Köhler

D

ie Putzfrau wischt den Boden, die Stühle stehen noch auf den Tischen. Der Geruch von Seifenwasser liegt in der Luft. In zwei Stunden öffnet die Kneipe Colors wie jeden Freitag pünktlich um 19 Uhr seine Tür. Über der kleinen Tanzfläche hängt eine Diskokugel, die Wände sind in Rot, Braun und Weiß gestrichen. Klaus Kubitschek sagt: „Alles hat seine Zeit“, um gleich darauf zu betonen, dass er solche abgedroschenen Phrasen nicht mag. Diesmal muss er zustimmen.

Jetzt ist seine Zeit gekommen aufzuhören. Den 56-Jährigen plagen weder finanzielle noch gesundheitlich Probleme. In den letzten Jahren hatte er schon

öfters mit dem Gedanken gespielt, ihn aber immer wieder verworfen. Er hört auf, weil er will.

Sein „Colors“ ist eine Institution in der Passauer Innstadt. Sie prägt seit Anfang der 1990er Jahre das Nachtleben. Ein Laden, dessen Publikum so bunt zusammengewürfelt ist wie die Farben an der Wand. Einheimische und Studenten, Eltern und Schüler. Er ist mit jedem Gast per Du, seinen Familiennamen kennen die wenigsten.

Klaus trägt ein schwarzes, halboffenes Hemd, darunter ein schwarzes T-Shirt, auf dem in weißen Großbuchstaben „Colors“ steht. Sein stämmiger Körperbau, die kahlgeschorene Glatze, die rauchige Stimme – dieser 54

„Ich habe zwar von der Kneipe gelebt, aber ich habe sie auch gelebt“ Wirt ist eine harte Erscheinung. Trocken sagt er: „Das Colors ist im Prinzip auch nur ein materielles Ding, das man loslassen muss.“ Seine Stirn legt sich in Falten. Der ernste Satz scheint eher rationales Denken als kühle Distanz zu sein. Denn wer ihm länger zuhört, erfährt, dass für Klaus die Bar nie ein reines Geschäftsmodell war. „Ich habe zwar von der Kneipe gelebt, aber ich habe sie auch gelebt“, sagt er. Gerüchten zufolge hat er in der Silvesternacht ein paar Tränen verdrückt, als er seinem Nachfolger Sebastian Kellner, genannt Kelly, der seit zwölf Jahren bei ihm arbeitet, den Schlüssel übergeben hat. „Daran kann ich mich aber nicht erinnern“, meint er, als der Reporter ihn darauf anspricht.

Klaus wurde 1961 in Fürstenstein geboren. Er machte sein Abitur an der Fachoberschule. Ein Architekturstudium in Regensburg brach er ab wegen einer Jugendliebe. Es folgte eine Fotografenausbildung beim Fotografenmeister Geins. Einen Job als Kameramann in Berlin hatte er bereits in Aussicht, da boten ihm seine älteren Brüder eine neue Aufgabe an: Er sollte nach Portugal gehen und die Zweigstelle eines Granitwerks leiten, das seine Brüder vom Vater geerbt hatten. Klaus lernte portugiesisch und arbeitete sich in die Firma ein.

Der Mauerfall 1989 brachte auch für Klaus die Wende: „Meine Brüder wollten sich nach Osten orientierten, das Werk in Portugal war gestorben. Aber da wollte ich nicht hin.“ Der Job in Berlin war inzwischen weg. Während er sich als Barkeeper ein Zubrot im „Café Aquarium“, heute „Theatercafe“ verdiente, erkannte er, dass seine Zeit gekommen ist: „Es ist noch Platz für eine Kneipe in Passau.“

Klaus Kubitschek an der Theke seiner Kneipe „Colors“. Er hat diese Institution des Passauer Nachtlebens im Februar 1991 gegründet.

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Februar 2017

Bürgerblick

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Geschützt mit einem alten Schalenhelm gut denkt.“ Jetzt ist er 21, lernt Schreiner. „Noch heute gibt knattert Klaus bei gutem Wetter mit seiner Der Vater sieht seine Pflicht erfüllt. Diese es Schlaumeier, die Vespa durch die Gassen der Innstadt. Das Geschichte muss erzählt werden, wenn sagen, ich hätte italienische Zweirad, 50 Kubik, Baujahr man begreifen will, warum sich Klaus den Namen falsch 1981, war ursprünglich für seinen Sohn jetzt die Freiheit nimmt. geschrieben“ gedacht. Der hatte keine Lust auf FührerIn den nächsten Monaten will er die schein. Anfangs hatte Klaus Zweifel, ob Welt bereisen. „Mit einer Harley über die das Teil für ihn nicht zu unmännlich sei. „Route 66“ oder mit dem Greyhound-Bus Dazu muss man wissen: Er war davor zwanzig Jahre quer über den Kontinent.“ Er will Menschen besuchen, lang eine Chopper gefahren, mit dickem Hinterrad und die er übers Colors kennengelernt hat: das Ehepaar langer Lenkgabel. „Mit einem Freund tourte ich bis nach aus Chicago, das sich an seinem Tresen kennenlernte, Spanien.“ Jetzt ist er Fan des Rollers geworden: “Vespa der Gitarrenspieler aus Los Angeles, der die Söhne von fahren ist kultig. Kostet nichts und man fährt an jedem Bono, Frontmann von „U2“, unterrichtete oder die Stau vorbei.“ Stammkundin, die heute in Kolumbien lebt.

Februar, 1991. In vier Monaten hatte Klaus mit zwei Kein Druck, kein Stress, kein Zeitplan. Dass er nach Freunden das leerstehende Wirtshaus „Weißes Lamm“ dieser Reise wieder arbeiten muss, stört ihn nicht. Es in eine Kneipe umgebaut. Im hintersten Raum, wo werde keine Nachtgastronomie mehr, so viel sei sicher. ein Schützenverein seinen Schießstand hatte, stellten „Mein Plan ist: kein Plan“, sagt er. Ein Credo, dass sich so sie Billiardtisch und Dartautomat auf. „Wir holten mancher Mann wünscht. alte Stühle aus der Peschl-Brauerei und bemalten HEIMLICHER ABSCHIED MIT FREIBIER sie in allen Farben.“ Den Raum mit den Fenstern zu Straße möblierten sie mit runden und quadratischen Als Klaus in der Silvesternacht die Schlüssel an seinen Granit-Tischen. Sie sind ein Stück Familiengeschichte: Nachfolger übergeben hat, waren nur wenige einge„Der Granit stammt aus dem Werk meiner Brüder, auch weiht. Er wollte keine „Big Party“, wie er sagt. Um die Platte für die Theke.“ Mitternacht spendierte er 100 Liter Freibier. Was der Am Tag vor der Eröffnung hatten sie immer noch Grund für seine Großzügigkeit war, bekamen die Gäste keinen Namen für ihre Kneipe. Sie einigten sich auf das erst nach und nach mit: Klaus sagt leise Servus.

Naheliegendste: „Colors“, passend zur bunten Einrichtung. „Noch heute gibt es Schlaumeier, die sagen, ich hätte den Namen falsch geschrieben“, erzählt Klaus. „Colors“, so klärt er sie auf, ist die amerikanische Schreibweise. Mit den späteren Renovierungen hat das „Colors“ seine Farben verloren. Doch der Name passe nach wie vor, „nur seine Bedeutung hat sich gewandelt“, sagt Klaus. Bunt sind heute die Mischung des Publikums und die Musik. Von Elektro bis Rock.

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Klaus wohnt über der Kneipe in der Pächterwohnung, seit er sich von seiner Frau getrennt hat. Er hat mit der Grundschullehrerin einen Sohn, der Mitte der Neunziger zur Welt kam. Für ihn war wichtig, dass beide gut versorgt sind. Er überschrieb er sein Wohnhaus mit der Bedingung, dass es der gemeinsame Sohn erbt. Das Haus, keine zwanzig Meter vom Colors entfernt, hatte er über drei Jahre umgebaut, es wurde mit einem Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. „Neben der finanziellen Absicherung war mir wichtig, dass mein Sohn seinen Weg findet. Guter Charakter, gute Freunde, dass er

Zum Jahreswechsel hat Klaus Kubitschek das „Colors“ an seinen langjährigen Mitarbeiter Sebastian Kellner übergeben.

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Februar 2017

Bürgerblick

Kultur Festspiele

Ein Freund klarer Linien

LOGO MIT LUSTGEWINN

Wenn ich das Logo der „Europäischen Wochen“ gesehen habe, flammten seit jeher vor meinem geistigen Auge solche Bilder auf: Ältere, gutsituierte Menschen spazieren zu Kirchen und Festsälen; die Männer mit Hut und knielangem schwarzen Mantel, die Damen im Festtagskleid, mit teuren Handtaschen in der Armbeuge. Zu viel Parfüm und aufgesetztes Lachen. Eine biedere, konservative Veranstaltungsreihe kam mir in den Sinn, deren Besucher Intellekt und Bildung bloß zur Schau stellen wollen. Über ihnen schwebte zwei Jahrzehnte das Symbol der „Europäischen Wochen“: ein gelber Engel. In Anbetracht des verstaubten Rufs der Festspiele konnte man meinen, der Geflügelte streckt seine Arme gen Himmel, damit Gott ihn hochziehen und befreien möge von seinem stummen Dasein auf Werbeplakaten, Flyern und Fahnen.

Thomas E. Bauer, seit Ende 2016 neuer Intendant der Festspiele, hat das spießige EW-Aushängeschild abgehängt. Unter seiner Führung gestaltete die Grafenauer Werbeagentur „Atelier und Friends“ ein neues Logo, das zeitgemäß und offen wirkt, einfach und schlicht im Design.

Ein kleines „E“ balanciert auf der Spitze eines großen „W“. Die Komposition wirkt sympathisch und verspielt. Mit ein wenig Fantasie entdeckt der Betrachter ein Männchen: Das schnörkellose „E“ bildet den kleinen Kopf, die Serifen markieren die Hände. Ein typografischer Spagat zwischen Tradition und modernem Zeitgeist.

Mit dem Neustart der Festspiele „Europäische Wochen“ will Bauer offenbar die Chance ergreifen, den verstaubten Ruf abzulegen und neues, auch jüngeres Publikum anzusprechen.

Das frische Logo lädt ein zu einem vorurteilsfreien Blick ins Programm. Ich habe Lust darauf.

Opernsänger, Kulturmanager, Festspielintendant und Familienvater: Thomas E. Bauer bringt ­anscheinend seine Rollen entspannt unter einen Hut. Ein Gespräch über seine Kritiker und sein Konzept der klaren Linien.

Neues Logo, alter Genius Unter Intendant Pankraz von Freyberg erhielt das EW-Logo 1995 den gelben Schutzgeist eines Münchner Grafikbüros. Er hat ausgedient. Der neue Intendant ließ Grafenauer Grafiker ein modernes, schlichtes Logo entwerfen (oben).

I

n den letzten Jahren war es zunehmend unübersichtlich. „Es ist mir zu viel Aufwand geworden, da etwas herauszusuchen“, sagte eine Passauer Geschäftsfrau. Es sei der Grund gewesen, warum sie seit Jahren kein Konzert der „Europäischen Wochen“ mehr besucht habe. Das Programmheft glich zuletzt einem Lexikon; 340 Gramm, 190 Seiten stark, die Netzseite ein Labyrinth. So gesehen hat Thomas E. Bauer bis jetzt alles richtig gemacht. Blick ins neue Programmheft (60 Gramm, 64 Seiten): sechs Festspielwochenenden, übersichtlich sortiert nach Musikwünschen: Orchester, Kammermusik, geistliche Musik... .

Er trifft den Reporter in einem kleinen Café.

Seine 15-jährige Tochter ist dabei, die er gerade von der Schule abgeholt hat. Die beiden bestellen sich einen italienischen Vorspeisenteller. Bauer greift das offenbar größte Reizthema seines Umbruchs gleich selbst auf. Es befindet sich auf dem Titel­blatt: das neue Logo. Er habe es unter zehn Entwürfen der Grafenauer Agentur „Atelier & Friends“ ausgesucht. „Es erinnert mich stark an das Urlogo“ sagt er. Das kleine „E“

Tobias Mayerhofer, Medienstudent, 26

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Intendant Thomas Eduard Bauer nahm sich bei einem Zwischenstopp von Linz nach Deggendorf in einem Café an der Marienbrücke eine halbe Stunde Zeit für ein Gespräch mit Bürgerblick.

vergleicht er mit einer Krone, die auf dem „W“ thront.

Raimund Meisenberger, der Feuilletonchef der PNP, hatte auf seiner privaten Facebookseite eine Diskussion zum Logo angestoßen und in der Zeitung das Thema weitergedreht. Manche Stimmen warfen Bauer mangelnden Respekt vor, weil er den EW-Engel entfernt habe. „Ob das Logo gefällt, geht mir - mit Verlaub - am Allerwertesten vorbei“, sagt Bauer, lacht und gabelt ein mariniertes grünes Papristück vom Teller. Solange sich keiner am Inhalt des Programms stößt, ist alles bestens. „Der Neuanfang ist eine Chance zur Umstrukturierung“, sagt er. Bauer nutzt dies in jeder Hinsicht. Vom Aushängeschild bis zur Netzseite. Dort steht, der Intendant habe sich die Neugestaltung des „bereits etwas angestaubten Images“der Festspiele zu Herzen genommen.

Bauer schreibt es einem schwachen Marketing zu, dass die Besucherzahlen in den letzten zehn Jahren von 20.000 auf 12.000 gesunken sind. Er will den Kartenverkauf nach Salzburger Vorbild ankurbeln: Wochenendpakete. „Der Kulturbürger soll zu uns fahren und wir planen sein Wochenende.“ In Passau, der „geschichtsträchtigen Stadt

mit großen Bauten“ steckt für ihn großes Potential. Dies habe man bisher unter Wert verkauft.

Die Klassik setzt der neue Intendant wieder in den Mittelpunkt. Die Eröffnung am 1. Juli soll ein echter Paukenschlag werden: Beethovens 9. Symphonie in der Dreiländerhalle begleitet ein imposanter Chor. Er wünscht sich „500 Menschen, die aus vollem Hals“ die Ode an die Freude singen. Sein „Reset“ für die Festspiele. „Jeder, der will, darf mitsingen.“ Neu auch der Auftakt: Er bittet die Gesellschaft zu einem rauschenden Festball.

Bauer wirkt selbst mit. Sieben Mal steht er bei den „Europäischen Wochen“ als Sänger auf der Bühne. „Meisenberger bezeichnete mich deswegen durch die Blume als Narzist“. Der Hintergrund ist: Bauer ist weltweit gefragter Baritonsänger. Man hat ihn zur Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg verpflichtet, gerade gastierte er in Kopenhagen. „Ich koste als Sänger der EW -Veranstaltung null Euro“, nennt er den größten Vorteil.

Aus Erfahrung wisse er, dass seine Vorstellungen ausverkauft sind. „Das Publikum will sehen, wenn der Chef die Zirkusnummer vortanzt.“ 59

Februar 2017

Bürgerblick

Veranstaltungen

02.02. | Donnerstag

04.02. | Samstag

04.02. | Samstag

06.02. | Montag

08.02. | Mittwoch

10.02. | Freitag

11.02. | Samstag

11.02. | Samstag

12.02. | Sonntag

15.02. | Mittwoch

SCHARFRICHTERHAUS Bürger from the Hell Kunstfigur von Norbert Bürger. Der Spießbürger mit psychopathischen Zügen will Rockstar werden – das Scharfrichterbeil 2016 konnte er auf dem Weg nach oben bereits für sich gewinnen.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

ZAUBERBERG Apron

SCHARFRICHTERHAUS Raidas Klavierclub Der niederbayerische Pianist Elmar Raida und seine Schüler stellen neue Stücke vor. Benefizkonzert für das Passauer Frauen- und Kinderschutzhaus.

20 Uhr | 10 Euro

DREILÄNDERHALLE Sissi Musical über das märchenhafte Leben der Kaiserin von Österreich-Ungarn und ihre Schattenseiten. Prächtige Kostüme und Musik des Komponisten George Amade.

20 Uhr | ab 46 Euro

DREILÄNDERHALLE Die Nacht der Musicals Die bekanntesten Lieder der Musicalwelt, aufgeführt und gesungen von Darstellern der damaligen Originalproduktionen. Darunter das Phantom der Oper, Tanz der Vampire, Mamma Mia und Rocky.

20 Uhr | ab 40 Euro

OPERNHAUS La Wally In der 1892 uraufgeführten Oper von Alfredo Catalani geht es um eine dramatische Dreiecksbeziehung vor der Kulisse der Tiroler Alpen.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

ZEUGHAUS Japanische Kampfhörspiele Die Deathgrind-Größe aus Nordrhein-Westfalen spielt zusammen mit „Distaste“, „F:C:H“ und „Weeping Wastelands“.

19 Uhr | 10 Euro

REDOUTE Filmvorführung: Auf Achse Zweieinhalb Jahre waren die Filmemacher Sonja Nertinger und Klaus Schier auf den Inseln Färöer, Island und Grönland unterwegs. In ihrem live kommentierten Film berichten sie von faszinierenden Naturparadiesen und dem Alltag ihrer Bewohner.

20 Uhr | 15 Euro

CAFÉ MUSEUM NYC Musicmarathon Project Der slowenische Saxophonist Igor Lumpert und der österreichische Drummer Gernot Bernroider haben in der New Yorker Jazzszene Fuß gefasst. Auf ihrer Europatour präsentieren sie eigene Kompositionen.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

BUCHHANDLUNG RUPPRECHT Vortrag: Hubert Seipel Der Journalist begleitete fünf Jahre lang den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Vortrag gibt Einblick in dessen Werdegang, Motive und Vorstellungen.

20 Uhr | 8 Euro

12.02. | Sonntag

13.02. | Montag

DREILÄNDERHALLE Shadowland 2

CAFÉ DUFTLEBEN Salon im KaffeeHaus Pianistin Zsuzsanna Lugosi begleitet die Sopranistin Eva-Maria.

19 Uhr | Eintritt frei

SCHARFRICHTERHAUS Bairisch Diatonischer Jodelwahnsinn

05.02. | Sonntag

03.02. | Freitag OPERNHAUS Salon Bravour Salonkonzert mit Arien und Melodien u.a. von Mozart, Bach, Verdi und J. Strauß.

19:30 Uhr | ab 15 Euro CAFÉ MUSEUM Organized Crime Das Quintett um den bayerischen Gitarristen Frank Folgmann spielt 60er-Jahre Jazz und Blues.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro SCHARFRICHTERHAUS Landluft Die Urbayern auf ihrer „Wirtshaustour“. Bluesrockige, handgemachte Musik mit traditionellem Einschlag. Texte natürlich auf bayerisch.

20 Uhr | 17 Euro

04.02. | Samstag CAFÉ MUSEUM Das Krokodil Berta und die Zirkusprinzessin Puppentheater der Spielerinnen Gesa Peters und Susanne Kubiak. Ab 4 Jahren.

15 Uhr | k.A.

Die Münchner nennen ihren Metal-Stil „diabolische Zirkusmusik“. Ihre Artworks und Liveshows weisen Elemente aus Horror und Comic auf.

19 Uhr | k.A. OPERNHAUS Premiere: Ziemlich beste Freunde Komödie nach dem Kinohit aus Frankreich um das ungleiche Duo aus dem vom Hals ab gelähmten Millionär Philippe und seinen Pfleger Driss, dem Jungen aus den prekären Pariser Banlieues.

19:30 Uhr | ab 8,50 Euro

OPERNHAUS Ziemlich beste Freunde Komödie nach dem Kinohit aus Frankreich um das ungleiche Duo aus dem vom Hals ab gelähmten Millionär Philippe und seinen Pfleger Driss, dem Jungen aus den prekären Pariser Banlieues.

16 Uhr | ab 7,50 Euro CAFÉ MUSEUM Kirk Lightsey Birthday Band

ZEUGHAUS Uni Big Band Passau Swing und Blues zum Semesterabschluss unter der Leitung von Professor Joe Viera.

19:30 Uhr | 10 Euro

Die Jazzlegende aus Detroit wird 80. Zum Geburtstag gibt´s ein Konzert mit spezieller Besetzung.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

CAFÉ MUSEUM Organized Crime Das Quintett um den bayerischen Gitarristen Frank Folgmann spielt 60er-Jahre Jazz und Blues.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

06.02. | Montag CAFÉ DUFTLEBEN Autumn Left Jazzabend mit der Gruppe „Autumn Left“.

19 Uhr | Eintritt frei

CAFÉ MUSEUM Kirk Lightsey Birthday Band Die Jazzlegende aus Detroit feiert ihren 80. Geburtstag mit spezieller Besetzung.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

09.02. | Donnerstag SCHARFRICHTERHAUS Austrofred

TABAKFABRIK Welicoruss Black-/Folkmetal aus Prag.

Mit dabei sind die Bands „Wolves Den“, „Finsterhain“ und „Abstractyss“.

19:30 Uhr | k.A. SCHARFRICHTERHAUS Mrs. Zwirbl

07.02. | Dienstag CAFÉ MUSEUM Daniel Wildner Jam Session Daniel Wildner lädt ein zur monatlichen Jam Session im Café Museum. Der Passauer Gitarrist freut sich über überraschende Einlagen aus dem Publikum, ob von Profimusiker oder Amateur.

20 Uhr | Eintritt frei ZEUGHAUS PULS Lesereihe Nachwuchsautoren lesen ihre Texte zum Thema „Man wird ja wohl noch…“. Mit dabei ist der Münchner Rapper Fatoni.

20 Uhr | Eintritt frei

08.02. | Mittwoch CAFÉ MUSEUM Nicolas Meier Der vielseitige, britische Gitarrist ist derzeit u.a. Gitarrist der Jeff Beck Group.

17 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

Austrofred ist die Künstlerfigur des Musikers und Autors Franz Adrian Wenzl. In seinem Kabarettprogramm erzählt er, wie man Rockstar wird.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

10.02. | Freitag CAFÉ MUSEUM Henning Sieverts: Symmethree Der Jazzbassist und -cellist aus Berlin stellt sein neues Album vor, eine Kollaboration mit dem Posaunisten Nils Wogram und dem Gitarristen Ronny Graupe.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

Trio aus Geige, Bratsche und Kontrabass, alle drei Damen singen zudem.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro UNIVERSITÄT Semesterclosing In der Kulturcaféte am Nikolakloster treten zum Semesterabschluss auf: Apprehension, Clone Company, Julia Lederer, Khaki, Mirja Hölscher und Vladi Parsonen.

20 Uhr | Eintritt frei

11.02. | Samstag INNPROMENADE Flohmarkt Bei gutem Wetter bis 18 Uhr, Aufbau ab 6:30.

09 Uhr | Eintritt frei

OPERNHAUS La Wally In der 1892 uraufgeführten Oper von Alfredo Catalani geht es um eine dramatische Dreiecksbeziehung vor der Kulisse der Tiroler Alpen.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro HEILIGGEISTKIRCHE Il viaggio d'Amore Das Ensemble „Hirundo Maris“ spielt mit vielseitiger Instrumentierung Liebeslieder aus verschiedenen Epochen und Ländern.

19:30 Uhr | 23 Euro, ermäßigt ab 10 Euro SCHARFRICHTERHAUS Christin Henkel

CAFÉ MUSEUM Burak Bedikyan European Quartet Akrobatik und visuelles Schauspiel mit Licht und Schatten und Musik von David Poe: Das neue Programm der US-amerikanischen Tanzgruppe Pilobolus.

20 Uhr | ab 37 Euro X-POINT-HALLE Kinderfasching Kinderfaschingsprogramm in der X-Pointhalle. Bis 17 Uhr. 14 Uhr | 3 Euro

Die Liedermacherin erlangte durch Singer/Songwriter-Slams deutschlandweit Bekanntheit.

Cellist Juri Kannheiser begleitet ihre zynischen Lieder über Musikbranche, Selbstoptimierung und Erwachsensein.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

OPERNHAUS Jesus Christ Superstar Das berühmte Rock-Musical aus dem Jahr 1971 von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice, die ihre eigene Version der letzten Tage Jesu erzählen.

18 Uhr | ab 7,50 Euro

16.02. | Donnerstag

Musik-Kabarett mit vielseitiger Instrumentierung und bayerischen Texten.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

Internationale Jazzformation aus Wien.

20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

CAFÉ MUSEUM The Havana Super Q Formation bekannter kubanischer Musiker, darunter Alberto “Molote“ Munoz, der Posaunist des legendären Buena Vista Social Club.

20:30 Uhr | 25 Euro, ermäßigt 12,50 Euro

15.02. | Mittwoch

17.02. | Freitag

REDOUTE Konzert: Highfield Die Passauer Coverband spielt Oldies aus Rock, Pop und Schlager.

15 Uhr | 5 Euro

DREILÄNDERHALLE 5. DIGA Gartenmesse Mehr als 80 Aussteller präsentieren Neues zum Thema Haus und Garten. Bis 18 Uhr. 10 Uhr | 5 Euro

OPERNHAUS

CAFE MUSEUM

KOHLBRUCK

JUNGE SZENE

SCHARFRICHTERHAUS

SONSTIGES

Gottfried-Schäffer-Str. 2+4 Passau-Altstadt www.theater-passau.de

Bräugasse 17 | 94032 Passau Tel: 0851 96 66 888 music@cafe-museum.info www.cafe-museum.de

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Februar 2017

Bürgerblick

Veranstaltungen

20.02. | Montag

23.02. | Donnerstag

25.02. | Samstag

26.02. | Sonntag

28.02. | Dienstag

04.03. | Samstag

ST. MATTHÄUS AlpChorn Der „Juvenischor“ aus Diersbach und ein Passauer Bläser-Quartett laden ein zu einem Mix aus Klassik und zeitgenössischer Musik, teilweise getragen von Alphörnern.

19:30 | k.A.

DREILÄNDERHALLE 5. DIGA Gartenmesse Mehr als 80 Aussteller präsentieren Neues zum Thema Haus und Garten. Bis 18 Uhr. 10 Uhr | 5 Euro

CAFÉ DUFTLEBEN Rockacoustix Das Trio aus dem Landkreis Passau spielt unplugged Klassiker der Rock- und Popgeschichte.

19 Uhr | Eintritt frei

ZEUGHAUS Jung trifft Alt Jugendliche widmen sich zwei Stunden lang den Fragen von Senioren zum Thema Smartphones.

15 Uhr | Eintritt frei

OPERNHAUS Premiere: Azzurro

OPERNHAUS Faschingsgala Die Gesangssolisten des Landestheaters präsentieren Evergreens und Neuentdeckungen aus der Welt der Oper und Operette.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

22.02. | Mittwoch

OPERNHAUS Faschingsgala Die Gesangssolisten des Landestheaters präsentieren Evergreens und Neuentdeckungen aus der Welt der Oper und Operette.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

OPERNHAUS Azzurro Intendant Stefan Tilch und die Popband „I Dolci Signori“ schrieben dieses Theaterstück, in dem die Hits der Deutsch-Italiener im Mittelpunkt stehen.

18 Uhr | ab 7,50 Euro

OPERNHAUS Ziemlich beste Freunde Komödie um ein ungleiches Duo nach dem gleichnamigen Kinohit aus Frankreich. Der vom Hals ab gelähmte Millionär Philippe stellt einen neuen Pfleger ein: Driss, ein gewitzter Junge aus den prekären Pariser Banlieues.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

SCHARFRICHTERHAUS Friedemann Weise

Komische Lieder, skurrile Aphorismen und abstruse Geschichten im zweiten Programm des Autors (extra3, SpiegelOnline) und Musikers („unbekannte Bands“).

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro ZAUBERBERG AberHallo

OPERNHAUS Premiere: Platée Ballettoper von Jean-Philippe Rameau aus dem Jahre 1745.

Die Götter wollen Jupiters Frau Juno von ihrer Eifersucht heilen und planen ein Komplott mit der unattraktiven Sumpfnymphe Platée. In Französisch mit Übertiteln aufgeführt.

19:30 Uhr | ab 10,00 Euro REDOUTE Maskenball Die „Innstädter Faschingsfreunde“ veranstalten diesen Ball im großen Redoutesaal.

19:30 Uhr | k.A. SCHARFRICHTERHAUS Trio Lio Latin, Jazz und Weltmusik, gespielt mit „niederbayerischem Temperament“.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

19.02. | Sonntag

Ihr deutschsprachiger PopRock gemischt mit Rap führte die Regensburger schon bis nach Shanghai.

Mit dabei sind die Passauer Alternative-Rocker von Clone Company.

20 Uhr | 7 Euro

DREILÄNDERHALLE 5. DIGA Gartenmesse Mehr als 80 Aussteller präsentieren Neues zum Thema Haus und Garten. Bis 18 Uhr. 10 Uhr | 5 Euro OPERNHAUS Platée Ballettoper von Jean-Philippe Rameau aus dem Jahre 1745.

In Französisch mit Übertiteln.

18 Uhr | ab 7,50 Euro

SCHARFRICHTERHAUS Lesung: Michaela Karl

24.02. | Freitag

Die bayerische Politikwissenschaftlerin ist Autorin verschiedener Biografien von unerschrockenen Frauen. Das neue Buch widmet sich der britischen Hitler-Verehrerin Unity Mitford (1914-1948), die Eva Braun zu einem Selbstmordversuch aus Eifersucht veranlasste.

20 Uhr | 10 Euro

23.02. | Donnerstag SCHARFRICHTERHAUS Zur Wachauerin

OPERNHAUS Ziemlich beste Freunde Komödie um ein ungleiches Duo nach dem gleichnamigen Kinohit aus Frankreich. Der vom Hals ab gelähmte Millionär Philippe stellt einen neuen Pfleger ein: Driss, ein gewitzter Junge aus den prekären Pariser Banlieues.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro SCHARFRICHTERHAUS Back to Vinyl Beliebte Party-Reihe mit analog auflegenden DJs. 22 Uhr | k.A.

27.02. | Montag

Intendant Stefan Tilch hat den Deutsch-Italienern der Popband „I Dolci Signori“ ein Theaterstück auf den Leib geschrieben. Entstanden ist ein musikalisches Revue, in dem die Hits der Signori die Geschichte des Süditalieners Rocky begleiten, der in Deutschland sein Glück sucht, um seine Jugendliebe aus Amerika zurückzugewinnen...

19:30 Uhr | ab 8,50 Euro

26.02. | Sonntag

Die Österreicher präsentieren ihre neue CD „Ka gmahde Wiesn“.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

CAFÉ DUFTLEBEN Vocal im KaffeeHaus Jazzstandards & Chansons sowie Pop- und Gospelsongs, gesungen von Helena Osthoff und Alexandra Mayugba.

19 Uhr | Eintritt frei SCHARFRICHTERHAUS Die 3 Haxn

CAFÉ MUSEUM Flez Orange

SCHARFRICHTERHAUS Manfred Kempinger Aschermittwoch mit dem Passauer Kabarettisten.

20 Uhr | k.A.

03.03. | Freitag OPERNHAUS Ziemlich beste Freunde Komödie um ein ungleiches Duo nach dem gleichnamigen Kinohit aus Frankreich. Der vom Hals ab gelähmte Millionär Philippe stellt einen neuen Pfleger ein: Driss, ein gewitzter Junge aus den prekären Pariser Banlieues.

19:30 Uhr | ab 7,50 Euro SCHARFRICHTERHAUS Weiherer

Vielseitig instrumentiertes Musik-Kabarett, darunter Tuba, Akkordeon und Banjo.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

25.02. | Samstag SCHARFRICHTERHAUS Michael Fitz: Des bin I Der Krimi-Schauspieler kann auch anders: In seinem neuen Programm erzählt er allein mit Gitarre private Geschichten.

20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

INNSTADT Faschingsparty Livemusik und Faschingstreiben am Innstädter Kirchplatz.

17 Uhr | Eintritt frei

01.03. | Mittwoch

28.02. | Dienstag Dämmerschoppen mit der niederbayerischen Allroundband.

17 Uhr | 18 Euro, ermäßigt 9 Euro

INNSTADT Faschingsumzug „Gaudiwurm“ der Innstädter Faschingsfreunde.

13:13 Uhr | Eintritt frei

Der niederbayerische Liedermacher auf 15-jähriger Jubiläumstour.

Intelligente, politische Texte mit bissigem Humor.

20 Uhr | 18 Euro, ermäßigt 10 Euro

ZEUGHAUS Lonely Spring Metalcore mit Einflüssen aus Emo und Electronica. Support: „Obscene“.

21 Uhr | k.A.

05.03. | Sonntag OPERNHAUS Dampfnudelblues Provinzkrimi nach dem Roman von Rita Falk.

18 Uhr | ab 7,50 Euro DREILÄNDERHALLE Rainhard Fendrich Der österreichische Kult-Sänger („Macho Macho“, „Weus´d a Herz hast wia a Bergwerk“) präsentiert sein neues Album und spielt seine Hits der letzten 30 Jahre.

20 Uhr | ab 56 Euro Kulturelle Veranstaltungen werden kostenlos veröffentlicht.

Ihre Termine an:

kalender@buergerblick.de

CAFE MUSEUM

KOHLBRUCK

JUNGE SZENE

SCHARFRICHTERHAUS

SONSTIGES

Gottfried-Schäffer-Str. 2+4 Passau-Altstadt www.theater-passau.de

Bräugasse 17 | 94032 Passau Tel: 0851 96 66 888 music@cafe-museum.info www.cafe-museum.de

www.passau-event.de

Tabakfabrik www.mfv-passau.de

Milchgasse 2 | 94032 Passau Tel.: 0851 35900 Fax: 0851 2635 info@scharfrichter-haus.de www.scharfrichter-haus.de

St. Matthäus (Theresienstraße), Zauberberg (Exerzierplatz), Café Duftleben (Theresienstraße), Innstadt

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Dreiländerhalle Dr.-Emil-Brichta-Straße 11

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Neue Stadtblicke

REDOUTE Caveman Der Bühnenklassiker mit Karsten Kaie. Ein großer Spaß für alle, die eine Beziehung haben, hatten oder wollen...

20 Uhr | 22 Euro

OPERNHAUS

X-Point Halle Messestraße 12

Weltgästeführertag

Zeughaus Schießgrabengasse 12 | Passau

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Eine Stadttour widmet sich der „Neuen Mitte“.

Dom, Rathaus und Dreiflusseck sind üblichen Stationen für Touristen. Für den Weltgästeführertag am 19. Februar haben vier Stadtführerinnen besondere Touren vorbereitet, Thema: „Reform – Zeit für Veränderung“. Interessant auch für Einheimische.

In der Altstadtkirche St. Michael, der ehemaligen Klosterkirche der Jesuiten, erfahren die Teilnehmer, wie diese Ordensleute sich einst gegen die Lehre Luthers stellten.

Eine Reise über das Wirken des Fürstbischofs Graf von Auersperg (1734-1795) beginnt in der Löwengrube. Er ist der Erbauer von Schloss Freudenhain und setzte erstmals Polizei zum Schutz der Bürger ein.

Wie sich Passau als Hafenstadt verwandelt hat, vom Umschlagplatz für Salz und Gänse zur Ankerstelle für Flusskreuzer, erfährt man auf einer Tour an der Donaulände.

Den größten Umbruch in der jüngsten Stadtgeschichte veranschaulicht die Führung im Klostergarten: Wandel durch die „Neue Mitte“.

Als Alternative eine Schnitzeljagd mit Handy und GPS: Stadtgeschichte nach Koordinaten erkunden.

Anmeldungen: info@passau-tour.de Februar 2017

Bürgerblick

Passau | Reform - Zeit für Veränderung | 19. Februar

18.02. | Samstag

Foto: Tobias Köhler

17.02. | Freitag

Veranstaltungen

Ausstellungen im Februar LANDKREISGALERIE AUF SCHLOSS NEUBURG eigenART Die 63-jährige Vilshofener Bildhauerin Edeltraud Maria Göpfert schafft Werke, die einerseits groteskt überzeichnet und andererseits liebevoll detailliert sind. bis 19. Februar 2017 // Di. bis So. von 11 bis 17 Uhr MUSEUM MODERNER KUNST Willy Jaeckel – Ein fast vergessener Künstler

MUSEUM MODERNER KUNST Nach 1945 – Künstlerische Vielfalt statt künstlerische Einfalt Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die Künstler in Deutschland wieder ohne staatliche Zensur arbeiten. Doch nun drückten die ans Licht gekommenen Grauen auf die künstlerische Entfaltung. Die Ausstellung zeigt Gemälde, Graphiken und Skulpturen aus der Zeit nach 1945. bis 25. Juni 2017 // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. 9 bis 16 Uhr ST. ANNA-KAPELLE Material – Form – Farbe Fünf unterschiedliche Künster aus Stadt und Landkreis zeigen neue Werke. Neu im Bund ist die Glaskünstlerin Susanne Sorg. von 24. Februar bis 26. März // Di. bis So. von 13 bis 18 Uhr

MUSEUM MODERNER KUNST Friedrich Meckseper und Giorgio Morandi

Die Zeit verrinnt

ST. ANNA-KAPELLE Der Bayerische Wald-Verein E.V.und seine Kulturpreisträger Seit 1883 setzt sich der Verein für Natur, Kultur und Heimatpflege ein. Die Ausstellung zeigt ausgezeichnete Werke im Bereich Bildende Kunst und Literatur. bis 19. Februar 2017 // Di. bis So. von 13 bis 18 Uhr

Friedrich Meckseper: ,Camera obscura“ (1966)

RÖMER-MUSEUM Das römische Passau Das neugestaltete Römermuseum Kastell Boiotro beleuchtet das Leben in Passau zur Römerzeit. Über 600 Exponate erläutern die 400 Jahre währende Römerherrschaft an der Nordgrenze des Imperiums. Dabei sind fast ausschließlich Funde aus Passau zu sehen. // Di. bis So. von 10 bis 16 Uhr OBERHAUS MUSEUM Faszination Mittelalter Die Dauerausstellung auf der Veste Oberhaus lässt den Besucher eintauchen in das Leben eines Burgherren und den Alltag der Burgbewohner. Dabei sind einzigartige Ausstellungsstücke zu sehen, die in den vergangenen Jahrzehnten auf der Burg über Passau ergraben wurden. // Mo. bis Fr. von 9 bis 17 Uhr PRODUZENTENGALERIE Bierdrucke von Hubert Huber Für die Landesausstellung über Bier in Ambach erstellte der Künstler Werke aus Papier und Bier. Die Arbeiten können bis 26. Februar in der Produzentengalerie begutachtet werden. bis 26. Februar // Do. - So. von 15 bis 17 Uhr

Arnulf Rainer: „Nusskopfmann“ (o.J.) Der in Breslau geborene Künstler Willy Jaeckel (1888 – 1944) gehört der zweiten Generation der Expressionisten an. Die Ausstellung zeigt mit ca. 90 Arbeiten aus allen Schaffensperioden einen anschaulichen Überblick über sein das Werk. bis 5. Februar 2017 // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr

RÖMERMUSEUM KASTELL BOIOTRO Lederergasse 43 | 94032 Passau www.museen-in-passau.de/boiotro.htm

Friedrich Meckseper gilt als „moderner Klassiker“, im Vorjahr ist er 80 Jahre alt geworden. Seine Gemälde und Graphiken haben oft eine technologische Komponente. Giorgo Morandi (1890-1964) wurde vor allem wegen seiner Stillleben berühmt.

11. Februar bis 30. April // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. 9 bis 16 Uhr

OBERHAUS MUSEUM

SPECTRUM KIRCHE

PRODUZENTGALERIE

SANKT ANNA-KAPELLE

Oberhaus 125 | 94034 Passau www.oberhausmuseum.de

Schärdinger Str. 6 | 94032 Passau www.spectrumkirche.de

Jesuitengasse 9 | 94032 Passau www.produzentengalerie-passau.de

Kunstverein Passau e.V. Heiliggeistgasse 4 | 94032 Passau 0851 966 46 66

MUSEUM MODERNER KUNST

SOIZ GALERIE

KLOSTER ALDERSBACH

Bräugasse 17 | 94032 Passau www.mmk-passau.de

Schustergasse 19 | 94032 www.soiz.de

Freiherr-von-Aretin-Platz 1 | 94501 Aldersbach www. aldersbacher.de/kloster

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LANDKREISGALERIE AUF SCHLOSS NEUBURG Am Burgberg 5 | 94127 Neuburg am Inn 08507 923120

Februar 2017

Bürgerblick

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Verstörende Ausrufezeichen Ein Urlaubs-Tattoo hat mich verätzt! Das süße Leben der Dschungelaussteiger! Winter, es reicht! Was wäre die Bildzeitung wohl ohne ihre Ausrufezeichen? Ein Schall ohne Rauch! Unser Haussatiriker KarlHeinz Hasenöhrl hat das laute, gefühlserregende Satzzeichen erstmals an einer ungewöhnlichen Stelle entdeckt: Bei einer Nachrichtenüberschrift in der PNP. „Einige Gefährder untergetaucht!“ schrieb ein Autor namens „ts“. Es geht schlicht um die Meldung, dass laut Bundes­kriminalamt bei 3 von 547 sogenannten Gefährdern derzeit der Aufenthaltsort nicht bekannt sei.

Was soll die boulevardeske Betonung einer Gefahr? Abgesehen davon, mangelt es dem Text bereits in der Überschrift an Genauigkeit: „einige“ statt „drei“. War „drei“ zu wenig besorgniserregend, sollte es nach mehr klingen? Im Umfeld dieser Meldung hat die PNP verkündet, dass laut CSU-Plan die neue Passauer Haftanstalt ein Gefährdergefängnis werde. Die Bürger waren erregt, der Oberbürgermeister auch, bis der Bayerische Rundfunk und andere Medien korrigierten: Schall und Rauch!

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it dem neuen Discovery erlebt ein echter Klassiker nach 25 Jahren die größte Veränderung seiner Geschichte.

In der fünften Generation überzeugt die SUV-Ikone jetzt mehr denn je durch ihre einzigartige Vielseitigkeit. Und das, ohne dabei die überlegenen Off-Road-Kapazitäten einzubüßen, für die Land Rover seit jeher bekannt ist.

FUTURISTISCHES DESIGN

GRENZENLOSES PLATZANGEBOT

Die Typveränderung sticht einem sofort ins Auge: Abgerundete Formen ersetzen die früheren Ecken und Kanten im Exterieur- Design. Die aerodynamische Linienführung sorgt dabei nicht nur für eine modernere Optik, sondern auch für zusätzliche Effizienz. So macht der neue Discovery im Vergleich zu seinem Vorgänger eine umso schlankere Figur. Ganze 480 Kilo schlanker, um genau zu sein – dank der neuen Aluminium-Leichtbau-Konstruktion.

Die neue intelligente Sitzkombination mit automatischer Umklappfunktion bietet Platz für sieben Erwachsene oder bis zu erstaunliche 2.406 Liter Ladevolumen. Und auch die allseits beliebte innere Heckklappe erfährt ihr Revival – extra ver- stärkt und elektrisch ein- und ausklappbar. Unter Discovery Fans ein echtes Highlight. Alles in allem macht der neue Discovery dem legendären Ruf seines Vorgängers auch in der fünften Modellgeneration mehr als alle Ehre.

INTELLIGENTE TECHNOLOGIE

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Zahlreiche praktische Features sorgen im neuen Discovery für noch mehr Sicherheit und zusätzlichen Fahrkomfort. Allen voran die aktuellsten Versionen der Land Rover eigenen Fahrassistenz- und Infotainment- Systeme: Die neue Terrain Response 2 Automatik zum Beispiel überwacht kon- sequent die Fahrbedingungen und passt die Fahrzeugeinstellungen automatisch an. Und mit All-Terrain Progress Control hält der neue Discovery die Geschwindigkeit und Laufruhe auch auf unebenen Strecken.

www.ew-passau.de

29. Juni 6. August 2017