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Prolog

Weiterbauen am Baudenkmal

1989 baute Dieter Butters die Geschäftsstelle der Credit Suisse in Solothurn um. Heute wäre dieser Eingriff am denkmalgeschützten Bankgebäude von Otto Salvisberg zweifelsohne nicht mehr vorstellbar. Die Raumstruktur wurde massiv verändert, und nahezu der ganze Innenausbau ging verloren. Das Projekt war aber das Resultat eines Wettbewerbes und hat, berücksichtigt man den damaligen Zeitgeist, durchaus auch seine Qualitäten.

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Vor dem erneuten Umbau 2015 haben wir uns mit einer zentralen Frage auseinandergesetzt:

Soll das Gebäude anlässlich der geplanten Sanierung wieder in den Erstzustand zurückgebaut werden oder gehören spätere Eingriffe auch zum Baudenkmal?

Die noch junge Architektur der 1980er-Jahre ist nicht denkmalgeschützt und wird im Moment auch nicht als wertvoll beurteilt. Wir haben uns trotzdem gegen den Rückbau und für das Nebeneinander der beiden Architektursprachen entschieden. Die Rekonstruktion der Originalstrukturen hätte wiederum grosse Eingriffe in die bauzeitliche Substanz bedingt. Wir sind der Meinung, dass der bauliche Eingriff aus den 1980er-Jahren zur Geschichte dieses Bauwerkes gehört.

Anna Suter, Franz Meisterhofer, Architekturforum Solothurn, 2. Juli 2015

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