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Positive Signale und mahnende Worte

Christian Franke, Leiter der Youth Base, blickt auf die vergangene Saison zurück. Seine Bilanz beinhaltet Lob, aber auch einen Hinweis darauf, dass eines nie vernachlässigt werden darf: das Wertesystem bei YB.

Wenn Christian Franke einen Blick zurück auf die Saison 2022/23 wirft, kommen ihm zuerst ein paar Namen in den Sinn. Es sind Namen von Spielern, die bei YB ausgebildet worden sind – und die in den vergangenen Monaten bei den Profis von sich reden machten: Fabian Rieder, Lewin Blum, Aurèle Amenda. «Es ist höchst erfreulich, dass eigene Talente in unserer ersten Mannschaft eine Chance erhalten», sagt der Leiter der Youth Base, «und es ist wunderschön zu sehen, was sie daraus machen.»

Fabian Rieder ist zwar erst 21, aber er hat bei YB längst eine Schlüsselrolle übernommen, und er darf sich auch WM-Teilnehmer nennen. Für die Jungen bei YB dient er als Beispiel, wohin der Weg führen kann, wenn nicht nur Talent, sondern auch Einstellung stimmen.

«Das Leistungsprinzip zählt»

Lewin Blum hat sich in dieser Saison als Stammspieler auf der rechten Abwehrseite etabliert. Der Roggwiler, der Ende Juli 22 wird, brachte gehobene Qualitäten mit, und Franke traute ihm zu, dass er sich etabliert. «Aber dass es so schnell geht und Lewin zu jenen gehört, die am meisten Einsatzzeit erhalten, das war eine angenehme Überraschung», sagt er.

Aurèle Amenda schliesslich strahlt mit seinen 19 Jahren eine beeindruckende Ruhe aus, und hat jederzeit die Geduld bewahrt. In der Vorrunde wurde er nur in wenigen Partien berücksichtigt, dafür genoss er in der zweiten Saisonhälfte regelmässig das Vertrauen von Cheftrainer Raphael Wicky. «Er ist ein Beweis dafür, dass bei YB das Leistungsprinzip zählt», sagt Christian Franke.

Wenn junge Fussballer aus der Youth Base den Sprung zu den Profis schaffen, stellt das der Abteilung schon einmal ein sehr gutes Zeugnis aus. Aber Christian Franke ist kein Chef, der die Nachwuchsarbeit allein an der Anzahl der Spieler misst, die einen Profivertrag erhalten, oder an den nackten Resultaten der einzelnen Teams. Zentral sind für ihn die YB-Werte, die nicht nur auf dem Papier stehen, sondern vor allem auch gelebt werden sollen: Fairness, Leidenschaft, Ehrgeiz, Traditionsbewusstsein, Emotionen, gelb-schwarze Identifikation, Loyalität, Respekt, Wertschätzung, Toleranz, Integration, Offenheit, Freundschaft, Diversität, Gleichberechtigung und Zusammenhalt.

Lewin Blum hat den Sprung aus der YB-Nachwuchsabteilung in die erste Mannschaft eindrücklich geschafft.

«Das Wertesystem bildet die Basis unserer täglichen Arbeit», erklärt Christian Franke, «daran müssen wir uns immer und immer wieder erinnern, weil es uns als Verein auch stark macht. Diese Werte und die Art und Weise der Zusammenarbeit werden wir immer in den Vordergrund stellen.»

Was das Sportliche angeht, zieht der Youth-Base-Leiter eine alles in allem zufriedenstellende Bilanz:

U21: Mindestziel erreicht

Die U-21 sah sich in der Promotion League starker Konkurrenz ausgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Joël Magnin sicherte sich den Ligaerhalt souverän und erreichte so zumindest ihr Mindestziel. Auf die Rückrunde hin wurde das Kader verjüngt, bezahlt wurde in der Folge einiges an Lehrgeld.

Am Ende belegte YB in der dritthöchsten Spielklasse den elften Rang. Was auffällt: die Diskrepanz zwischen den Ergebnissen im heimischen Wankdorf und in der Fremde. Daheim holten die Berner (gemeinsam mit Etoile Carouge) die viertmeisten Punkte (34). Auswärts indes schaffen sie es nicht über den 16. Platz hinaus. 13 von 16 Begegnungen gingen verloren. «Da haben wir zweifellos Nachholbedarf», sagt Christian Franke.

U18: Erfreuliche Monate

Die U18 verfügte über ein Kader mit beachtlicher Breite, absolvierte eine starke Qualifikationsphase und qualifizierte sich für den Playoff-Halbfinal (erst nach Redaktionsschluss zu Ende), nachdem im Viertelfinal Luzern eliminiert werden konnte.

In der kommenden Saison wird es keine Elite U18-Meisterschaft mehr geben, dafür eine auf Stufe U19. André Niederhäuser wird die Equipe bei YB trainieren.

U17: Die nächsten Fortschritte

Die Mannschaft von Trainer Mario Raimondi präsentierte sich von einer sehr positiven Seite. Alle Beteiligten, auch im Staff, entwickelten sich weiter, was sich in den Resultaten niederschlug: Die U17 befand sich bei Redaktionsschluss des MAGs eine Runde vor Schluss der Saison auf Meisterkurs (drei Punkte Vorsprung auf den FC Basel und deutlich weniger Strafpunkte).

Der nächste Schritt ist für die Spieler der U17, die altershalber aufsteigen, happig: Weil die U18 wegfällt, müssen sie eine Stufe überspringen.

U16: Playoff-Out gegen Luzern

Die Entwicklung der U16 verlief ebenfalls erfreulich. Aber die Saison endete mit einer Enttäuschung: Im Playoff-Viertelfinal blieb das Team von Trainer Fabian Siegenthaler am FC Luzern hängen. Auf ein 0:3 im Hinspiel in der Zentralschweiz folgte ein 0:0 in Bern. A propos Fabian Siegenthaler: Er wird in der kommenden Saison die U17 betreuen und tauscht den Posten mit Mario Raimondi, der sich um die U16 kümmern wird.

U15: Qualität steigern

Die U15 mit Trainer Eric Schafer schloss die Meisterschaft auf Rang vier ab. Christian Franke erhofft sich nun für die kommende Saison eine Qualitätssteigerung im Kader mit der Integration der talentiertesten Spieler aus der Partnerschaft.

Seine Hoffnung und Zuversicht werden durch eine neue Kooperation mit dem FC Solothurn genährt. Der FCS wird mit seiner Nachwuchsförderung in die bestehende Partnerschaft von YB mit dem Team AFF-FFV, dem Team Köniz und dem Team TOBE integriert.

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