4. Spieltag · 8. Oktober 2011 · Europahalle Karlsruhe
BG Karlsruhe : Science City Jena
Foto: GES
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Charaktertest zur Weichenstellung Tino Stumpf hatte in der Vorbereitungszeit darauf hingewiesen, dass auch mal schwierige Zeiten unterhalb der Saison eintreten können, sich dann der Charakter zeige, der über den Erfolg oder den Misserfolg entscheide. Er hatte dabei das Bild eines Boxers gewählt, der einmal mehr austeilen sollte, als er einsteckt. Jetzt ist die BG schneller, als sich irgendjemand das ausmalen wollte, in diese Situation gerutscht: Drei Spiele, drei Niederlagen und zweimal ist dabei die 100 gefallen. Natürlich handelte es sich um starke Gegner: Die webmoebel Baskets rangieren nicht zufällig auf der Spitzenposition, Kirchheim hat sowohl gegen Jena, als auch gegen die BG die bekannte Heimstärke untermauert. Dass Düsseldorf ganz sicher ein ambitionierter Aufstiegsaspirant ist, die Heimniederlage gegen Nürnberg wohl einer der wenigen Ausrutscher in dieser Spielzeit sein wird, ist kein Geheimnis. Was einem tatsächlich Sorgen machen muss, ist nicht unbedingt der Tabellenstand, die Niederlagen an sich, sondern die Art und Weise wie verloren wurde. Wenn man heute gegen einen Ligakonkurrenten antritt, der ebenfalls noch kein Erfolgserlebnis für sich verbuchen konnte, geht es um die richtige Weichenstellung: Im vierten Spiel (Tino zeigt es auf dem Titelbild an) gilt es, ein Zeichen zu setzen, dass man gegen Nachbarn in den unteren Tabellenregionen durchaus
bestehen kann, der Kader ligatauglich besetzt ist. Und damit kommt man auf die Anfangsaussage von Tino zurück: Jetzt ist Charakter gefragt. Charakter vor allen Dingen in der Art und Weise des Krisenmanagements. Trainer und Mannschaft sollten sich heute zusammenraufen und geschlossen auftreten. Dabei wäre es gut, sie würden seitens des Kompetenzteams und der Geschäftsführung den Spielraum, die Unterstützung und das Vertrauen bekommen, erfolgreich sein zu können. Damit ist jeder involvierte Protagonist vom Geschäftsführer über die Trainer und Spieler bis zu den Betreuern gefordert, seine eigene bis dato gezeigte Leistung selbstkritisch zu hinterfragen. Wenn alle in einem Boot sitzen, ist spätestens bei der heute gegebenen Ausgangssituation niemand mehr gut beraten, gegen den Takt zu rudern. Dass es nicht nur das Publikum von den Rängen aus bewegen kann, liegt auf der Hand und ist jedem klar. Wenn Sie trotzdem heute wieder unser „sechster Mann“ sind und in dieser Saisonauftaktkrise lautstark zur Mannschaft stehen, sollten die Chancen auf eine Weichenstellung aus dem Keller heraus eher gelingen, als wenn wir Defizite im Management, der Kaderzusammenstellung, Betreuung oder individuellen sportlichen Leistungen diskutieren. Und damit: Volle Konzentration und Vorhang auf: Jena!
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