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Freiwillige Feuerwehren proben Großeinsätze
In 2 Großübungen wird ein Gebäudeeinsturz und ein Industriebrand simuliert – Jeweils mehr als 100 Rettungskräfte nahmen an den Probeeinsätzen teil
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BOZEN - (pka) Für die Freiwilligen Feuerwehren sind Übungen und Simulationen von Rettungseinsätzen wichtiger Teil ihrer Arbeit. Denn dadurch können im Ernstfall Menschenleben besser vor Unheil geschützt und Sachschäden möglichst geringgehalten werden. Am wichtigsten ist aber die Koordination unter den verschiedenen Einsatzkräften, die bei Großübungen teilnehmen.
SIMULATION EINES GEBÄUDEEINSTURZES AUF DEM GELÄNDE „SALEWA WORLD“
Hier stand der Großeinsatz unter der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr St. Jakob-Grutzen. Was wurde in der „Salewa World“ aber simuliert? Die Notrufzentrale erreichte die Meldung eines Gebäudeeinsturzes und der Einsatzleiter, Florian Gruber (im Bild) von der FF St. Jakob-Grutzen, hatte die nicht leichte Aufgabe, alle am Unglücksort sich einfi ndenden Rettungsmannschaften zu koordinieren. „Für uns ist es von Bedeutung, dass die Zusammenarbeit unter allen Beteiligten gut funktioniert, dass wir uns sofort abstimmen und effi zient arbeiten können. Bei dieser Großübung haben wir harmonisch zusammengefunden, es lief praktisch alles reibungslos ab. Aber solche Simulationen sind für uns alle relevant, denn nur so können wir im Notfall wirksam eingreifen und schnelle Hilfe ermöglichen“, erklärt Gruber. An der Übung waren insgesamt mehr als 100 Feuerwehrleute von 9 Feuerwehren des Abschnitts Bozen mit dabei, vom Weißen und Roten Kreuz an die 15 Personen, 10 Leute von der Hundestaffel und 5 Bergretter. Auch ein Hubschrauber der Finanzwache und eine Drohne kamen zum Einsatz. Rund 2 Dutzend Einsatzfahrzeuge unterstützten die Helfer. Der simulierte Teileinsturz von „Salewa World“ löste aber auch noch einen Brand aus, zudem wurden mehrere Personen, die sich im Gebäude aufhielten, verschüttet und verletzt. Alle 15 Verletzten wurden von den Sanitätern je nach Verletzungsgrad eingestuft und versorgt.
SIMULIERTER INDUSTRIEBRAND AM ASPIAGGELÄNDE IN BOZEN-SÜD
Nachdem die Großübung bei „Salewa World“ gut gelungen war, stand schon eine nächste Simulation auf dem Programm. Dieses Mal ergriff die Initiative die Freiwillige Feuerwehr Oberau-Haslach, Einsatzleiter Ivan Tonon (im Bild) übernahm dabei die Koordination der Rettungskräfte. Die Berufsfeuerwehr Bozen und die Freiwilligen Feuerwehren Gries, Bozen, St. Jakob-Grutzen und Leifers waren neben dem Weißen und Roten Kreuz sowie dem Zivilschutz dabei. Auch hier waren an die 100 Rettungsleute anwesend, 20 Feuerwehrautos unterstützen sie, ebenso fanden sich mehrere Weiß- und RotKreuz-Rettungswägen am Gelände der Aspiag im Gewerbegebiet BozenSüd ein. Tonon betont, dass „wir solche Übungen sehr ernst nehmen, denn nur mit effi zienter Koordination aller Beteiligten können wir solche Herausforderungen meistern und die Schäden möglichst geringhalten, insbesondere Personen vor Unheil schützen.“ Was war aber Auslöser des Notrufes? Es wurde angenommen, dass ein Brand im Aspiag-Gebäude ausbrach, wo sich mehrere Beschäftigte aufhielten. Insgesamt seien 6 Personen vermisst worden, sie wurden dann von den Rettungskräften mit stark unterschiedlichen Verletzungen geborgen. Neben Rauchgasvergiftungen und Verbrennungen an Armen waren auch Knochenbrüche zu verzeichnen. Sogar ein Mitarbeiter im Rollstuhl musste aus dem Magazin, in dem starker Rauch herrschte, ins Freie geschafft werden, was nur mittels Atemschutzgerätes möglich war. Beide Großübungen konnten zur Zufriedenheit der Einsatzkräfte und der Koordinatoren beendet werden.

Florian Gruber
Ivan Tonon
Ein Verletzter wird mittels der Drehleiter geborgen.
Die Wespe – Plagegeist oder Nutztier?
Was für ein Sommer: viel Sonne und heiße Temperaturen. Da will man doch am liebsten den ganzen Tag draußen sein. Und selbst der Herbst überrascht uns noch mit warmen Tagen. Doch hat man es sich gerade mit Kuchenstück oder Cocktail auf der Terrasse gemütlich macht, schon bekommt man ungebetenen Besuch – eine Wespe. Und oft nicht nur eine. In diesem Jahr scheint es mehr gelb-schwarze Hautflügler zu geben als je zuvor. Warum sind es überhaupt so viele? Und warum scheinen sie im Herbst noch hartnäckiger zu sein als im Sommer? Wer braucht schon Wespen, könnte man sich fragen. Doch die Antwort darauf lautet: Wir brauchen sie! Und vor allem unser Ökosystem. Während die Biene Blütenpollen für die Produktion von Honig sammelt, fliegt die Wespe von Blume zu Blume, um von dem süßen Nektarsaft zu naschen. Also ist die Wespe genau wie die Bienen ein Bestäuber und ein wichtiges Nutztier. Zudem bestäubt die Wespe im Vergleich zur Biene sogar bei kühlem Wetter und Regen. Eine weitere Funktion der Wespe ist es, Schädlinge zu bekämpfen. Für die Brutaufzucht werden Insekten gejagt. Je nach Größe des Wespenvolkes werden pro Tag bis zu 3000 Tiere gefangen. Dank der „fleißigen Gartenpolizei“ wird ein Übermaß an Schädlingen verhindert und Ernteverluste vermindert. Das klingt doch gut: Weniger Mücken und mehr frisches Obst für uns!
(Text: Katrin Janke)


Foto © Egon Perktold Girlan