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Vorbei ist’s mit der Ruhe im Dorf

Der VMC Schupfart veranstaltet am 17. Oktober ein Motocross-Revival

Fortsetzung Front

Aber natürlich wird Fritz Graf dabei sein, ganz egal wie das Wetter sein wird – für die Veranstalter wäre es aber wohl besser, wenn es nicht gerade in Strömen regnet. Auch wenn Regen eine Motocross-Veranstaltung erst richtig spektakulär macht. Mit dabei sein wird ebenfalls Walter «Wädi» Senn – der aus Asp in Densbüren stammt und Ehrenmitglied des VMC Schupfart ist. Beim Pressetermin zog er den Rennoverall an und raste Teile der Strecke entlang, um den Fotografen ein paar gute Bilder zu bieten. Seine 67 Jahre merkt man dem Wädi nicht an, wenn er auf seiner Maschine sitzt. Die ist übrigens noch viel lauter als die modernen Cross-Maschinen. Zum einen habe sich die Technik weiterentwickelt, zum anderen seien die Vorschriften heute viel strenger, erzählt der Motocrosser, der nicht zu altern scheint.

Showfahrten statt Rennen

Richtige Rennen sind für den Tag des Revivals übrigens keine geplant, sondern nur Showfahrten von Einzelmaschinen und Gespannen, die Präsentation alter und moderner Motocross-Maschinen und Interviews mit den alten Hasen und den aktuellen Stars der Szene. Zu denen gehören auch die Brüder Joel und Dominik Schlienger aus Wegenstetten, die bei den Seitenwagengespannen für Aufsehen sorgen.

Frauen heute nicht mehr nur neben sondern auch auf der Strecke

64 Fahrer haben sich bislang gemeldet, auf 80 bis 90 hoffen die Macher des Motocross-Revivals am Ende. Darunter dann hoffentlich auch Frauen. «Bislang haben sich noch keine Frauen angemeldet, aber wir werden natürlich versuchen, noch welche zu gewinnen», erklärt Doris Müller. In den 60er und 70er Jahren noch undenkbar, da waren Frauen höchstens schmückendes Beiwerk bei solchen Veranstaltungen. Doch auch der Motocrosssport hat sich weiterentwickelt und so sind Frauen heute nicht mehr nur neben, sondern auch auf der Strecke anzutreffen. Und auch dies möchten die Organisatoren des VMC gerne präsentieren.

Stefan und Doris Müller, Fritz Graf und Walter Senn (von links) können den 17. Oktober kaum noch erwarten. Foto: Jörn Kerckhoff

Gutes Verhältnis zu den Bauern

Die ehemalige Motocross-Strecke in Schupfart ist heute kaum noch zu erkennen, längst wird das Gelände von den Bauern des Ortes beackert. Die mussten natürlich zuerst gefragt werden, ob sie ihr Land für diesen einen Tag zur Verfügung stellen. «Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Bauern und so haben sie auch alle zugestimmt, dass wir diese Veranstaltung durchziehen dürfen», erzählt Stefan Müller. Natürlich kann die Veranstaltung erst stattfinden, wenn die Wiesen abgemäht und das Heu eingefahren ist. Vielleicht liegt die Zustimmung der Bauern auch daran, dass die Motocrossrennen in Schupfart bei vielen Leuten im Dorf heute noch gut in Erinnerung sind und für nostalgische Gefühle sorgen. Etwa drei Viertel der ehemaligen Strecke werden zur Verfügung stehen – rund ein Kilometer. Steile Passagen, Sprünge – alles, was zum Motocross dazugehört, werden die Besucher zu sehen bekommen.

Gespannt, wie viele Zuschauer kommen werden

Bis zu 18 000 Besucher kamen damals, mit so vielen rechnen Doris und Stefan Müller am 17. Oktober nicht. «Wir haben mal so 5000 kalkuliert», erzählt Doris Müller mit Blick auf den 17. Oktober. Grundsätzlich seien sie aber auf alles vorbereitet, egal, ob 1000 oder 10 000 Besucher kommen. Die Helfer scharrten schon mit den Hufen, einige hätten bereits eine Woche Urlaub eingeplant, um beim Aufbau und allem anderen helfen zu können. Die Strecke muss mit vielen hundert Pfosten und mehreren Kilometern Seil abgesperrt werden. Auch die Strasse, die an der Strecke entlangführt, wird halbseitig gesperrt werden. Besucher und sonstige Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Eiken kommen, werden an diesem Tag umgeleitet. «Zu grossen Verkehrsbehinderungen sollte es nicht kommen», sind Doris und Stefan Müller überzeugt.

Alle warten auf den Revival-Tag

Die Lieferanten für Speisen und Getränke werden ebenfalls in Alarmbereitschaft sein, um gegebenenfalls für genügend Nachschub zu sorgen, falls doch deutlich mehr Besucher kommen als erwartet. Auch wenn es seit 40 Jahren kein Motocross mehr gab in Schupfart, haben jahrzehntelange Erfahrung im Veranstaltungsbereich ihre Spuren hinterlassen – die Frauen und Männer des VMC wissen, was sie tun, und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. So fiebern sie also alle diesem ganz speziellen Tag entgegen – Veranstalter, Fahrer und die Fans des Motorsports. Vermutlich werden viele Menschen an die Strecke pilgern, die damals schon dabei waren. Und sie werden denjenigen, die es zum ersten Mal erleben, erzählen, wie es damals war, als Schupfart einmal im Jahr vom Dorf zur Kleinstadt wurde.

Projekte für Amphibien in Zeiningen und Arisdorf

Schweizer Salinen: Mission Biodiversität für Schweizer Kulturland

(pd) Bereits zum dritten Mal hat der Naturfonds Salzgut der Schweizer Salinen Fördermittel für Natur- und Landschaftsschutzprojekte gesprochen. Die acht neuen Projekte, die der zuständige Expertenrat im Mai gutgeheissen hat, engagieren sich für mehr Biodiversität in Kulturland und Gewässern sowie für die Umweltbildung. Seit seiner Lancierung im Dezember 2019 hat der Fonds insgesamt 42 lokale und regionale Projekte unterstützt. Das Engagement wird auch zukünftig fortgesetzt.

Die biologische Vielfalt in der Schweiz nimmt laufend ab. Deshalb haben sich die Schweizer Salinen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie der Mission verschrieben, die Biodiversität zu fördern. Seit Dezember 2019 unterstützt das Unternehmen mit dem Naturfonds Salzgut lokale Projekte in den Bereichen Naturschutz, Biodiversitätsförderung sowie Umweltbildung. Dies in erster Linie in den Gemeinden und Regionen, in denen das Salz für die gesamte Schweiz gewonnen wird. Im Mai 2021 hat der achtköpfige Expertenrat des Naturfonds bereits zum dritten Mal neue Projekte bewilligt. Von insgesamt 19 Gesucheingaben aus der Nordwestschweiz und der Region Bex im Kanton Waadt erhielten acht Projekte den Zuschlag, da sie am besten den Anforderungen entsprachen. Entscheidend für eine Zusage waren Eigenschaften wie Qualität und Umsetzbarkeit der Projektidee sowie Vereinbarkeit mit den Förderkriterien. Träger der Projekte sind hauptsächlich lokale Natur- und Vogelschutzvereine sowie Einwohner- und Bürgergemeinden.

Unken und Kröten sollen in Zeiningen vom Naturfonds Salzgut profitieren können Foto: Philipp Schuppli, creaNatiraGmbH

mals vernachlässigten Bereich mehr Gewicht zu geben (s. Übersicht unten sowie unter www.salzgut.ch). «Vier Eingaben zielen darauf ab, das eher strukturarme, ackerbaulich geprägte Kulturland aufzuwerten. Hier erzeugen oft schon kleine Massnahmen eine grosse Wirkung», sagt Dr. Benedikt Schmidt, Biologe und Präsident des Expertenrates. So soll beispielsweise eine ehemalige Landwirtschaftsfläche in Rothenfluh (BL) in eine Wiese mit Wildkräutern umgewandelt werden und danach verschiedenen Kleinstlebewesen als Refugium dienen. In Pratteln entsteht eine Baumkappelle, die verschiedenen Tierarten als Nahrungs- und Rückzugsort dient. Im Projekt «Building Walls – Breaking Walls» bauen und sanieren Jugendliche aus verschiedenen Ländern in den Waadtländer Alpen Trockensteinmauern. So entstehen Lebens- und Rückzugsräume für spezialisierte und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig trägt die Begegnung der Jugendlichen dazu bei, interkulturelle Mauern zwischen ihnen abzubauen. Dr. Benedikt Schmidt erklärt: «Der Ansatz, naturschutzökologisch wichtige Arbeit vor Ort mit Umweltbildung und interkultureller Begegnungsarbeit zu verbinden, ist innovativ. Deshalb haben wir uns für einen Unterstützungsbeitrag entschieden.» sich zwei der im Mai bewilligten Projekte der Umweltbildung. So entsteht beispielsweise in Muttenz auf dem Gelände des Robinson Spielplatzes ein naturnaher Bildungsgarten der Fachhochschule Nordwestschweiz, der neu Bestandteil des Sachunterrichts der künftigen Lehrpersonen auf Primarstufe sein soll.

Fortsetzung folgt

Seit der Lancierung im Dezember 2019 hat der Naturfonds Salzgut insgesamt 42 Projekte in sechs verschiedenen Handlungsfeldern bewilligt. Für deren Umsetzung im Jahr 2021 wurden Fördermittel von rund 380 000 Franken gesprochen. Die Gesamtsumme der Fördermittel, die für die Umsetzung in den Jahren 2020 und 2021 gesprochen wurde, beläuft sich auf rund 830 000 Franken, wovon bereits ein grosser Teil ausbezahlt worden ist. Andreas Bernasconi, Leiter der Geschäftsstelle Salzgut sieht in der Finanzierung dieser Projekte einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz: «Die finanzielle Unterstützung ermöglicht eine qualitativ hochwertige Umsetzung der Massnahmen.» Von allen geförderten 42 Projekten konnten bis heute sieben vollständig abgeschlossen werden, 29 grösstenteils mehrjährige Projekte sind noch in Umsetzung. Weitere sechs befinden sich derzeit in der Planung. Neue Projekte können ab sofort online via www.salzgut.ch oder per Mail an info@salzgut.ch eingegeben werden. Der nächste Eingabetermin ist der 10. September.

Acht neue Förderprojekte in drei verschiedenen Handlungsfeldern

Kulturland: • Aufwertung Rebberg KlusTschäpperli: Aufwertungsmassnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Schaffung einer ökologischen Infrastruktur im Rebbaugebiet in Aesch (BL). • Landkauf Rothenfluh: Schaffung von arten- und strukturreichen Lebensräumen in der Gemeinde Rothenfluh (BL) durch den Kauf und Abtausch von Landwirtschaftsflächen und deren anschliessender ökologischer Aufwertung und Pflege. • Baumkapelle Pratteln: Anpflanzung von vier Winterlinden im Landwirtschaftsland oberhalb des Naturschutzgebiets Talweiher in der Gemeinde Pratteln und Anlage von Kleinstrukturen, um Trittsteinbiotope für verschiedene Tierarten zu generieren; Nutzung als Ruheplatz für die Bevölkerung unter dem sich kapellenartig verbindenden Kronendach. • Building Walls – Breaking Walls: Bau und Sanierung von Trockensteinmauern in den Waadtländer Alpen durch Jugendliche aus verschiedenen Ländern; dadurch Schaffung von Lebens- und Rückzugsräumen für spezialisierte und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten und gleichzeitig Abbau interkultureller Mauern zwischen den Jugendlichen mit Hilfe von Begegnungsarbeit. Gewässer: • Geburtshelferkröten im Schöflettenweiher: Sicherung des Fortbestands der Population der Geburtshelferkröte durch eine Sanierung und Neuanlage geeigneter Laichgewässer in Arisdorf (BL). • Unken, Kröten und Feuchtgebiete in Zeiningen: Anlage zusätzlicher Laichgewässer und dadurch Schaffung neuer Lebensräume für die stark gefährdete und geschützte Gelbbauchunke und die Geburtshelferkröte, von denen in Zeiningen noch Restpopulationen existieren. Umweltbildung: • Programme d’êducation à la durabilité dans les écoles de Bex: Pilotprojekt zur spielerischen und interaktiven Sensibilisierung zweier Primarschulklassen von Bex (VD) für die Nachhaltigkeit. • Bildungsgarten Muttenz: theoretische und praktische Thematisierung von Nachhaltigkeitsthemen aus den Bereichen der Agrar- und Gartenkultur sowie des Natur- und Umweltschutzes im naturnahen Garten des «Institutes Primarstufe» der Fachhochschule Nordwestschweiz (BL), angelegt durch zukünftige Lehrpersonen.

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