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Wenn ein Kind Mühe mit dem Lesen und Schreiben hat, hat es oft grundsätzlich Probleme, in der Schule mitzukommen, denn Lesen ist die Grundlage für alle Fächer. Mit dem Lesetandem beteiligt sich die Bibliothek+ in Laufenburg an einem kantonalen Projekt und möchte sich für die Sprachund Leseförderung für Primarschulkinder einsetzen – und so bei den Kindern die Freude am Lesen wecken. «Lesefutter» gibt es in der Bibliothek jede Menge und für jeden Geschmack.
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SONJA FASLER HÜBNER Für das Bibliotheksteam in Laufenburg ist das Lesetandem ein Sprung ins kalte Wasser. Leiterin Eveline Dillinger und ihre beiden Kolleginnen Nicole Prions und Fabienne Iten fanden Gefallen am kantonalen Projekt, können jedoch schwer abschätzen, wie das Angebot ankommt. Auf ihren Aufruf hin haben sich immerhin drei Frauen gemeldet, die sich freiwillig als Lesementorinnen zur Verfügung stellen. Wie das Interesse bei den Kindern ist, wird sich noch herausstellen. Lohnen würde sich eine Teilnahme auf jeden Fall: «Alles Wissen basiert auf Lesen», so Eveline Dillinger. «Man hat es einfacher im Leben, wenn man es beherrscht.» Ehrenamtliches Engagement Nach einer ersten Einführung durch die Bibliothekarinnen werden die Lesementorinnen – alle drei gestandene Mütter, die Erfahrung und Freude im Umgang mit Kindern haben – eine Weiterbildung der Aargauer Bibliotheksförderung besuchen. Das Engagement ist ehrenamtlich. Kostenlos ist dafür die Ausbildung, und die Frauen erhalten obendrein eine Gratismitgliedschaft bei der Bibliothek Laufenburg. Richtung Schule hatte das Bibliotheksteam bereits vorher die Fühler ausgestreckt und ist auf ein positives Echo gestossen. Mit den Stundenplänen fürs nächste Schuljahr erhalten die Schüler und ihre Eltern von der Bibliothek ein Informationsblatt, das aufs Lesetandem hinweist, und einen Anmeldetalon. Die Anmeldung ist verbindlich und gilt für ein Jahr. Die Bibliothek Laufenburg musste
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Das Laufenburger Bibliotheksteam (von links): Fabienne Iten, Nicole Prions und Eveline Dillinger Foto: Sonja Fasler Hübner
sich ihrerseits verpflichten, sich zwei Jahre am Projekt zu beteiligen, denn nur so gibt es einen finanziellen Zustupf seitens des Kantons. Der effektive Start mit dem Lesetandem ist für die zweiten Augusthälfte gedacht, kann laut Eveline Dillinger aber auch noch auf etwas später verschoben werden. Die Lesetandems, also jeweils eine Lesementorin mit einem Schüler oder einer Schülerin, werden sich einmal wöchentlich ausserhalb des Schulunterrichts in der Bibliothek treffen. «Während 45 Minuten werden sie sich mit Sprache im weitesten Sinne befassen», sagt die Bibliotheksleiterin. Dazu könne auch auch ein Spiel oder ein Bilderbuch dienen. «Es geht nicht ums ‘Lesefutter’, sondern um die Auseinandersetzung mit einem Text und der Sprache.» Das Lesetandem ist aber nicht nur für Kinder gedacht,
die Mühe mit Lesen haben, sondern soll auch als Begabtenförderung für Kinder dienen, die in der Schule eher unterfordert sind. Und obwohl das Angebot für Kinder der 2. bis 6. Klasse Primarschule gedacht ist, stehe es auch Erstklässlern oder Kindergärtlern offen, wenn sie schon etwas lesen können und das Bedürfnis da sei, so Dillinger. Das Ganze ist für die Kinder kostenlos und freiwillig, aber dennoch verbindlich – hat aber nichts mit Nachhilfe oder Aufgabenhilfe zu tun. «Leseknick» nach der 6. Klasse
Das Laufenburger Bibliotheksteam seinerseits versucht, immer Lesestoff bieten zu können, der interessiert. Gerade bei Kinder- und Jugendbüchern gibt es immer wieder Modeströmungen. Bei den Jungs sind beispielsweise Ninjago, Star Weiterlesen auf Seite 3
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Wars und Minecraft aktuell, während sich Mädchen eher für Prinzessinnen-, Einhorn-, Pferde- und Tiergeschichten allgemein interessieren. Evergreens für beide Geschlechter sind «Die drei Fragezeichen», «5 Freunde», «TKKG» oder «Die drei Ausrufezeichen». Aber auch Comics gibt es in der Bibliothek, und diese seien entgegen anderer Behauptungen keineswegs «Schund». «Auch bei Comics geht es ums Lesen», betonen die BibliotheksFrauen. Ein sogenannter «Leseknick» sei oft beim Übertritt in die Oberstufe zu beobachten. «Dort hängen viele ab mit dem Lesen», bedauert Eveline Dillinger. Darum wäre es ihrer Meinung nach wichtig, gerade die Sechstklässler bei der Stange zu halten. Es muss ja nicht gleich hochstehende Literatur sein.
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