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Arbeit hinter verschlossenen Türen

Kletterzentrum 

Foto: Tim Kukla

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Arbeit hinter verschlossenen Türen

Corona-Zeit in der Geschäftsstelle und im Kletterzentrum

Mit einem Mal steht auch das Leben im Sektionszentrum des Alpenvereins Kopf. Es ist eine seltsame Situation: Je mehr sich die Ereignisse um die globale Corona-Ausbreitung beschleunigen, desto stärker verlangsamt und reduziert sich unser individuelles Leben. Das wirkt sich auch stark auf den Betrieb in unserer gewöhnlich sehr lebendigen Geschäftsstelle und im stark besuchten Kletterzentrum aus.

Aufgrund der Entwicklungen und Bedenken wurde der Betrieb bereits vor dem 21. März eingeschränkt - dem Tag, an dem die Stadtverwaltung Freiburg die starken Beschränkungen durchführte. Das Sektionszentrum ist seitdem für den Publikumsverkehr - Klettern einbezogen - geschlossen. Die angestellten Mitarbeiter der Geschäftsstelle und des Kletterzentrums arbeiten seitdem überwiegend von zu Hause aus, nach Plan besuchen sie im Schichtbetrieb abwechselnd die Geschäftsstelle.

Stark zugenommen hatten daraufhin die Arbeiten rund um abgesagte Touren. Neben den Abrechnungen der bis Mitte März durchgeführten Veranstaltungen gibt es viele Rückerstattungen zu erledigen. Außerdem sind viele Anrufe und E-Mail-Anfragen

zu beantworten. Teilnehmende und Trainer wollen meist etwas zu zukünftigen Touren wissen und die Mitarbeiterinnen können noch keine Antworten geben. Seit Mitte Mai befinden sich alle Mitarbeiter in Kurzarbeit. Bitte entnehmen Sie den aktuellen Stand der Sektionsöffnung und des Kletterzentrums unserer Homepage.

Die Datensätze der Mitgliederverwaltung wurden erweitert, um nun einfacher per Datenbank-Abfrage klären zu können: Wer von den hunderten ehrenamtlich Aktiven hat ein polizeiliches Führungszeugnis zur Einsicht vorgelegt, den unterzeichneten Ehrenkodex und die Datenschutzerklärung unterzeichnet? Das wird nun ebenso digital im Datensatz erfasst, wie die Trainerlizenzen und das Jahr, in dem die nächste Pflichtfortbildung ansteht. Weiterhin werden die Datenbestände aller Shopkunden geprüft und aktualisiert. Bei Sandra Meß, der Leiterin der Geschäftsstelle, läuft das Rechnungswesen weiter wie immer, als nächstes steht die Haushaltsplanung für 2021 an und der Jahresabschluss für 2019.

Wichtig ist es, nicht die gute Laune zu verlieren. Es gibt wirklich viele Dinge, die man in so einer Zeit tun kann, schon immer einmal machen wollte und Arbeiten, die bisher immer liegen geblieben sind, weil sie nicht die oberste Priorität hatten.

Um die angestellten „Minijobber“, die für den Empfang im Kletterzentrum arbeiten, nicht kündigen zu müssen, hat die Leitung in enger Absprache mit dem Vorstand beschlossen, mit ihnen solche Aufgaben in Angriff zu nehmen: Tische und Bänke schleifen und lackieren, der Thekenbereich wurde neu organisiert, Wände streichen. Auch die beiden Büros der Geschäftsstelle erhielten so neue Farbe. Die Grundreinigung stand an und gerade größere Reparaturen waren nun sogar einfacher möglich. Parallel konnten die neuen Mitarbeiterinnen Isa Kullmann (Kurse) und Ludmilla Bartscht (Teamleitung Theke) besonders gut eingearbeitet werden. Sie arbeiten derzeit das Kurs- und Gruppenkonzept bis ins Detail aus und gestalteten den Thekenbereich funktional neu. Der Eingangs- und der Außenbereich wurden verschönert.

Das Team nutzt die Zeit, um unsere Warenwirtschaft zu verbessern, treibt ein Online-Kursbuchungssystem und die Planung für unsere neue Website voran. Außerdem wird die Kooperation mit „Vertical Life“ ausgebaut, einem Informationsservice mit Kommunikationsplattform für unsere Gäste. Die Software bietet eine gute Übersicht über alle vorhandenen Routen und Boulder im Kletterzentrum, sie können sie bewerten und in ihrem persönlichen Logbuch abhaken. Der Zugang erfolgt über PC oder einfacher mit der „Vertical Life App“, die einen auch informiert, wenn neue Routen geschraubt wurden.

Einige Arbeiten finden auch außerhalb des Sektionszentrums während der Beschränkungen statt: In Breitnau auf der sektionseigenen Hütte „Ramshalde“ putzte Irmgard Rombach, unsere Hüttenwartin, das gesamte Haus. Sie zog alle Betten ab, wusch alle Hüttendecken, putzte die Fenster und die vier Küchen.

Der Text stellt die Situation Ende April dar. Die weitere Entwicklung entnehemen Sie bitte unserer Homepage. Katrin Lehmann und Tim Kukla

Malerarbeiten Maike / Foto: Sandra Meß

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