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Japan: kräftige Rezession bei milder Epidemie
hat sich in Washington über Parteigrenzen hinweg das Misstrauen nochmals dramatisch vertieft. Verschärft wurde die Situation durch die die neue aggressive Diplomatie Chinas sowie die massive Einschränkung der Autonomie Hongkongs mit dem Nationalen Sicherheitsgesetz. Das macht es der Trump-Administration noch leichter, ihre Eindämmungspolitik und ein wirtschaftliches Decoupling zu rechtfertigen. Das offensive Vorgehen gegen die High-tech-Stars aus dem Reich der Mitte, an erster Stelle Huawei, schnürt deren Zugang zu ihrem strategisch wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmarkt nach und nach ab.
Doppelter Kreislauf nimmt Fahrt auf
Mit den Disruptionen durch die Pandemie und den Handelskonflikten rückt eine Rebalancierung zwischen Heimatmarkt und internationalen Verflechtungen in den Fokus. Im Mai führte der Ständige Ausschuss des Politbüros erstmals den Begriff „Wirtschaft der zwei Kreisläufe“ ein. Diese Idee eines binnen- und eines außenwirtschaftlichen Kreislaufes wird voraussichtlich den konzeptionellen Rahmen des 14. Fünfjahresplans (2021 -2025) bilden. Die Formulierung des Plans wird im Zentrum des Fünften Plenums des 19. Zentralkomitees im Oktober stehen. Der 14. Fünfjahresplan wird dann voraussichtlich um die Jahreswende veröffentlicht.
Noch ist das Konzept des doppelten Kreislaufs nur in seinen Grundzügen bekannt. Im Zentrum steht die Sicherheit der Binnenwirtschaft: Heimische Produktion und Absatz sollen weniger anfällig für externe Schocks gemacht werden. Angesichts verstärkter protektionistischer Tendenzen und des globalen Abschwungs will die Staats- und Parteiführung die noch bestehenden Lücken in den Lieferketten durch Onshoring schließen und Rückstände in Kerntechnologien –Stichwort Halbleitertechnologie –durch forcierte Forschung und Entwicklung möglichst rasch aufholen. Dazu soll die Zusammenarbeit mit ausländischen Investoren soweit wie möglich fortgesetzt und intensiviert werden. Eine Abkoppelung von der internationalen Wirtschaft ist also nicht geplant. Aber es deutet auch nichts darauf hin, dass sich an dem Ziel globaler Technologieführerschaft in diversen Zukunftsindustrien, wie es u.a. im Plan „Made in China 2025“ formuliert wurde, etwas geändert hätte. Dazu gehört, ausländische Anbieter im Land nach und nach zu substituieren und von den internationalen Märkten zu verdrängen.
Bisher lässt die Strategie der „Wirtschaft der zwei Kreisläufe“ noch viele Fragen offen: Zum einen werden die USA der technologischen Aufholjagd Chinas nicht tatenlos zusehen. Zum anderen steht und fällt das Konzept mit der inländischen Nachfrage. Diese zu stärken, wird angesichts der Verwerfungen durch die Pandemie gerade im Konsumbereich und Servicesektor in der nächsten Zeit eine große Herausforderung sein. Hinzu kommt die substanziell nach wie vor vorhandene Abhängigkeit der chinesischen Volkswirtschaft vom Export, der immer noch rund 17 Prozent des BIPs ausmacht. Das sind zwar zehn Prozentpunkte weniger als noch vor zehn Jahren. Aber an Chinas Außenhandel hängen laut Handelsministerium weiterhin 180 der 530 Millionen städtischen Arbeitsplätze. Wie unter diesen Voraussetzungen die Binnennachfrage die Abhängigkeit von Exporten konkret ersetzen und die Anfälligkeit für externe Schocks entscheidend reduziert werden soll, bleibt nach den bisherigen Verlautbarungen noch unklar. Pekings Planer haben hier eine harte Nuss zu knacken.
Japan: kräftige Rezession bei milder Epidemie
Japan hatte nach einer ersten Spitze von Infektionen im April mit leicht unter Tausend Neuinfektionen pro Tag von Mai bis Juli kaum neue Fälle zu verzeichnen. Seit August liegt der tägliche Wert jedoch wieder deutlich über Tausend. Mittlerweile liegt die Zahl der Infektionen insgesamt über 50 Tausend, die Zahl der Toten überstieg jüngst die Marke von Eintausend. Die Regierung agierte in mehreren