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Schubart-Gymnasium in Aalen

F30 Oberlichtverglasung mit nur 50 Millimeter breiten Profilen

Heike Blödorn

Nullenergieschulgebäude

Schubart-Gymnasium in Aalen

Das Aalener Planungsbüro Liebel/Architekten BDA hat den Fachklassentrakt für Naturwissenschaften des Schubart-Gymnasiums in Aalen so geplant, dass die Schule durch den Neubau nicht mehr Energie verbraucht als bisher. Passend zur zeitgemäßen, nachhaltigen und energieeffizienten Architektur konnte sich bei den Systemtrennwänden der Karlsruher Anbieter feco-feederle als wirtschaftlichster Anbieter durchsetzen.

Auf Basis einer Primärenergiebilanz über das Jahr wird mindestens so viel Energie lokal und regenerativ erzeugt, wie der Neubau benötigt. Dabei berücksichtigten die Architekten nicht nur Heizen, Lüften und Beleuchten, sondern auch den Nutzstrom.

Nullenergiegebäude

Im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung entwickelten Liebel/Architekten ein „Aktivhaus“ mit einem hybriden Lüftungssystem aus einer sogenannten Schublüftung in Verbindung mit Fensterlüftung in den Pausen. Ein fünfunddreißig Meter langer Erdkanal kühlt die Luft im Sommer passiv und wärmt diese im Winter vor. Eine effektive Nachtlüftung auch über die Oberlichter sorgt für eine gute Luftqualität. Systemtrennwände des Karlsruher Trennwandspezialisten feco-feederle mit Weißtannefurnieroberflächen und Glasoberlichtern nehmen die Brandschutzklappen der Überströmelemente auf und sorgen damit für ein gutes Raumklima und eine Tageslichteinbringung bis in die Erschließungsflächen. Ein Blockheizkraftwerk im Nachbargebäude versorgt das Gebäude mit Wärme. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt regenerativen Strom, sodass die Architekten das gesetzte Ziel einer Nullenergieschule erreichten.

Das Sheddach mit Oberlicht bringt zusätzlich natürliches Licht in den Klassenraum.

Gestalterisch ansprechende F30 Brandschutz-Oberlichtverglasung

Energieeffiziente und nachhaltige Lernumgebung

Die Fachklassenräume werden der wachsenden Bedeutung der MINT-Fächer gerecht und bieten eine attraktive Lernumgebung. Der zweigeschossige Baukörper mit Erdgeschoss und einem Untergeschoss bildet mit dem von dem berühmten Stuttgarter Architekten Paul Bonatz entworfenen historischen Altbau eine zukunftsweisende Symbiose. Die geschossweise Zuordnung der Fachbereiche ermöglicht eine rationelle Unterrichtsvorbereitung mit Versuchsaufbauten. Das Obergeschoss beherbergt mit drei Lehrübungsräumen, einem Praktikumsraum und der naturwissenschaftlichen Sammlung den Fachbereich Biologie. Im Untergeschoss befinden sich die Räume für Chemie, Naturwissenschaften und Technik, ein Besprechungsraum und der Sanitärbereich mit behindertengerechtem WC. Für die Vertikalerschließung steht ergänzend zur Treppenanlage ein Aufzug zur Verfügung. Durch die geschickte Positionierung am Hang erhält auch das Untergeschoss eine raumhohe Fensterfront in den Klassenzimmern. Sheddächer aus Holz-Hohlkastenelementen mit fertiger Sichtunterseite sorgen für eine optimale natürliche Belichtung im Erdgeschoss und durch die schallschluckende Untersicht

für eine gute Raumakustik. Die Materialoberflächen des Sichtbetons und der Holzdachkonstruktion aus Tannenholz sorgen zusammen mit den Furnieroberflächen der Systemwände für eine freundliche, helle und natürliche Farbigkeit.

Mit Weißtannefurnier belegte Wandschalen

Die Flurwände mit der Brandschutzanforderung F30 wurden mit fecopur Oberlichtverglasungen mit achsmittiger Brandschutzisolierverglasung ausgeführt. Die mit Weißtannefurnier belegten Wandschalen verdecken das Glasrahmenprofil. Die hochwertigen Furnieroberflächen wurden in der herstellereigenen Produktion zusammengesetzt und damit wird eine hohe Ausführungsqualität in bildhafter Furnierabwicklung erreicht. Erfahrungsgemäß schätzen auch die Schüler die wertigen Oberflächen, sodass diese von Vandalismus in der Regel verschont bleiben.

T30-Brandschutz-Holztürelemente mit Weißtannefurnier in der Biologiesammlung

Die T30-Brandschutz-Holztüren mit pulverbeschichteten Stahlzargen öffnen sich in Fluchtwegrichtung nach außen und sind daher in Nischen gegenüber den Verkehrswegen zurückgesetzt angeordnet. Diese Nischen bieten im Klassenzimmer Platz für ein Waschbecken und nehmen die Lüftungskanäle auf. Eine besondere Herausforderung war die präzise Planung und Integration der durch den Lüftungsbauer ausgeführten Brandschutzklappen in die furnierten Systemtrennwände.

Gestalterisch ansprechende Brandschutzoberlichtverglasung

Die Flurwände wurden zur Schallentkopplung auf vorab eingebrachten Schwellenhölzern montiert. Die Vollwand erreicht einen Schalldämmprüfwert von R wP = 52 dB bei nur 105 Millimeter Wanddicke und ermöglicht in Kombination mit der guten Schalldämmung der Holztüren mit R wP = 37 dB eine wirtschaftliche und gestalterisch ansprechende Brandschutzoberlichtverglasung mit nur 50 Millimeter breiten Pfosten-Riegel-Profilen. Die besondere Konstruktion mit durchlaufenden Stahlhalteleisten auf der Rückseite der Wandschalen geht mit den Ständerprofilen der Systemtrennwände eine innige Verbindung ein. Dies gewährleistet ein präzises Fugenbild mit einheitlich 6 Millimeter Systemfugen und wird somit dem hohen Ausführungsanspruch von Liebel/Architekten gerecht. Mit dem ersten Nullenergieschulgebäude im Ostalbkreis bietet das Schubart-Gymnasium eine Lernumgebung für die naturwissenschaftlichen Fächer, die den Schülerinnen und Schülern optimale Bedingungen für ihren Lernerfolg bietet.

www.feco.de www.feco-feederle.de

LIEBEL/ARCHITEKTEN BDA

Aalen

buero@liebelarchitekten.de www.liebelarchitekten.de

Das Schubart-Gymnasium in Aalen ist das erste Nullenergieschulgebäude im Ostalbkreis. Fotos] Nikolay Kazakov, Karlsruhe

Die hellen Arbeitsplätze werden durch Raumteiler zoniert. Identitätsstiftend wirken die großen Digitaldrucke mit Motiven aus den jeweiligen Arbeitsbereichen. Die Nutzer freuen sich über die ruhige Arbeitsatmosphäre.

Knauf AMF GmbH & Co. KG Elsenthal 15 94481 Grafenau Tel. 08552 4220 · Fax 08552 42230 media@knaufamf.com www.knaufamf.com

Neue Arbeitsplätze mit Akustikdecken im Berliner „Goerzwerk“

Arbeiten und sich wohlfühlen

Für die Arbeitsplätze wünschte sich der Bauherr ein möglichst offenes und flexibles Raumkonzept mit minimalen Eingriffen in die bauliche Substanz. Die Akustikplatten wurden zwischen die gelochten Stahlbetonunterzüge des denkmalgeschützten Altbaus eingepasst.

Für die gelungene Erhaltung alter Industriearchitektur gibt es in Berlin zahlreiche bemerkenswerte Beispiele. Dazu zählt auch das Goerzwerk, ein denkmalgeschützter Komplex mit einer über 100-jährigen Geschichte. Hier entstanden für die BWB Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung GmbH über 100 neue Arbeitsplätze, ausgestattet mit Akustikdecken von Knauf AMF.

Die Neugestaltungsmaßnahmen wurden von der BWB als Mieterumbau selbst finanziert. Geplant haben sie Katharina Jester und Annette Bräuer, Inhaberinnen des Architekturbüros berlin.interior. Katharina Jester: „Im Zusammenhang mit der Sanierung der Flurund Kantinenfläche im 4. Obergeschoss Ende 2016 entstand bei uns die Idee, anstelle der bis dahin verbauten KomplettAkustikdecke nur die einzelnen Deckenfelder mit Akustikpaneelen zu belegen, um die beeindruckende Struktur des Industriedenkmals offen zu zeigen. Dafür haben wir dann aufgrund ihres etwas rauen IndusDie grauweiß eingefärbten HERADESIGN® superfine Akustikplatten verbinden sich mit dem weiß gestrichenen Bestand, dem dunklen Gussasphalt und den schwarzen Einbauten zu einem harmonischen Farbkonzept. Fotos] Brigida González

triecharmes und des ökologisch erfreulichen Nachhaltigkeitsfaktors die HERADESIGN® HolzwolleAkustikplatten verwendet.“ Zur akustischen Ertüchtigung der rund 120 m² Deckenfläche kamen die HolzwolleAkustikplatten HERADESIGN® superfine (25 mm) in drei verschiedenen Sonderformaten zum Einsatz, eingefärbt in RAL 9002 (Grauweiß). Deren Wirksamkeit veranlasste die BWB, auch die aktuellen AkustikMaßnahmen in gleicher Weise planen und ausführen zu lassen. Annette Bräuer: „Uns war es wichtig, die Deckenkonstruktion aus Stahlbetonträgern mit ihren immer wiederkehrenden gelochten Unterzügen im Abstand von circa zwei Metern und den dazwischenliegenden Deckenfeldern mit umlaufender Randvoute als Bild zu erhalten. Daher sollten nur die planen Deckenflächen mit möglichst gering aufbauenden Akustikpaneelen belegt werden. Alle Randvouten der Deckenfelder blieben unberührt.“ Wie schon im 4. Obergeschoss kamen auch an der Decke der Werkstatthalle im Erdgeschoss HolzwolleAkustikplatten HERADESIGN® superfine mit 1 mm Faserbreite in 25 mm Stärke zum Einsatz.