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Zullwil

Beschlüsse Gemeinderat vom 20.09.2021

Der Gemeinderat befasste sich mit den Plänen der Firma Steiner

Invest bezüglich der künftigen Nutzung des Areals von Roll. Das Komitee N18 Basel-Jura vertritt die politischen Interessen für einen Ausbau der H18. Das Ziel ist eine nachhaltige Beseitigung der bestehenden Engpässe am Angenstein sowie bei den Ortsdurchfahrten Laufen und Zwingen. Der Rat stimmte einem Beitritt zum Komitee zu.

Publikation Baugesuch

Gesuchsteller: Ilic Vladimir, Gehrenweg 6, 4226 Breitenbach Projektverfasser: Rhyn Architektur, Stockenweg 15, 4146 Hochwald Bauvorhaben: Schwimmbad / Schopf / gedeckter Sitzplatz/ Doppel-Carport Bauplatz: Gehrenweg 6 Grundbuch-Nr.: 2566 Publikation: 23.09.2021 Einsprachefrist: 08.10.2021

Zur Sicherheit aller: Zurückschneiden von Hecken, Sträuchern und Bäumen

In den Strassen- und Trottoirbereich ragende Hecken, Sträucher und Bäume können die Sicherheit der Fussgänger und der anderen Verkehrsteilnehmer gefährden. Um diese gewährleisten zu können, müssen Äste und Pflanzen den Fahrbahnbereich um mindestens 4.50 m und den Trottoirbereich um mindestens 2.50 m überragen.

Bei Nichtbeachtung der Vorschriften haftet der Grundeigentümer im Falle eines Unfalls mit. Die Gemeinde kann den Rückschnitt der Pflanzen auf Kosten des Grundeigentümers vornehmen lassen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung. Ihre Bauverwaltung

Naturbad – Saison beendet

Die Türen des Naturbads haben sich am vergangenen Sonntag für diese Saison geschlossen. Wir danken allen Gästen, die unserem Bijou trotz der schlechten Witterungsverhältnisse die Referenz erwiesen haben. Auf ein Neues im nächsten Mai! Das Hallenbad Breitgarten steht Interessierten nach den SchulHerbstferien jeweils von Dienstag-Donnerstag von 19:00-21:00 Uhr zur Verfügung. Ihre Gemeindeverwaltung

Anlässe

27. Sept.-1. Okt. Häckseldienst, Einwohnergemeinde 1. Oktober, 9h Surprise-Wanderung, AHV-Wandergruppe 15. Oktober, 13h Wanderung, AHV-Wandergruppe

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.breitenbach.ch. Für die Inhalte des Veranstaltungskalenders zeichnen die Institutionen verantwortlich.

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Z UL LW IL

Mit dem «Schloss-Schr yber» u nter wegs

Die Stiftung Schloss Gilgenberg lud zu einer besonderen Begehung der historischen Stätte hoch über Zullwil ein: Reto Christ, Stiftungsrat, begrüsste am 5. September Nico Piazzalonga, den «Schloss-Schryber», Hobbyhistoriker und -archäologe, wie er sich selbst nennt.

Niklaus Starck

Piazzalonga führte gut zwei Dutzend Interessierter vom Dorf hinauf zum Schloss. Immer wieder unterbrach er den Marsch und liess mit seinen Ausführungen Geschichte lebendig werden.

Erbauer des Schlosses waren die Herren von Brislach, die sich bald die «von Ramstein», später «Freiherren von Gilgenberg» nannten. An diese Familie erinnern nicht nur die Burgen in ihrem Besitz — Zwingen, Ramstein und Gilgenberg —, sondern auch der Ramsteiner Hof auf dem Münsterhügel in Basel. Dort kamen sie zu Amt und Würde, wurden hohe Beamte des Fürstbischofs, aber auch Zunft- und Bürgermeister der Stadt. Piazzalonga berichtete von den mittelalterlichen Sitten und Gebräuchen, von Gewalt, vom Patriarchat, von Kriegen, von Erbfehden, von Hexen und vielem anderem. Immer wieder reichte er Darstellungen und Artefakte aus der damaligen Zeit Der Schloss-Schryber: Nico Piazzalonga in seinem Element. FOTO: NIKLAUS STARCK

in die Runde, auch zitierte er Originalton aus historischen Chroniken. Er wurde unterstützt von Daniel Dallio aus Nunningen, Mitglied des «Archäologischen Meldenetzes Thierstein-Dorneck».

Auf dem Schloss oben angekommen, war seine Erzählung beim letzten Ramsteiner, Hans Immer, und dem Verkauf von dessen Besitztümern an den Kanton Solothurn angelangt. Das geschah 1527. Schloss Gilgenberg wurde zum solothurnischen Landvogteisitz. Es war eine kleine Herrschaft mit geringen Einkünften, was ihr den Übernamen «Geissenvogtei» einbrachte. Zu Beginn der «Franzosenzeit» 1798 stürmten die Leute aus dem «Gebirg» den verhassten Sitz des Landvogts und steckten Gilgenberg in Brand. Zur Ruine verkommen, wurde sie fortan als Steinbruch genutzt. Erst 1935 kam sie unter den kantonalen Denkmalschutz und ging 1941 als Geschenk der Gemeinde Zullwil an die «Stiftung Schloss Gilgenberg» über, welche kurz zuvor gegründet worden war. Nach diversen Renovationsarbeiten stellte die Eidgenossenschaft Gilgenberg als Denkmal unter ihren Schutz. 2015 wurde der Innenhof mit einem Glasdach teilweise überdeckt. Die Burg ist zu einer «Festhütte» geworden, man könne hier auch Feuer entzünden, «und zwar richtige»! Die Stiftung vermietet ihre Burg für Schlossfeste, Mittelalterfeste, private Anlässe wie Hochzeitsapéros oder Geburtstagsfeiern und als OpenAir-Schlosskino. Zum Schluss der Führung verdankte Kurt Kohler, Präsident der Stiftung Schloss Gilgenberg, die kurzweilige, höchst informative Schlosswanderung und lud die Anwesenden zum Apéro ein.

L OK AL HI S TO R IS CH ES

Butter und fette Kälber für die Städter

1827 publizierte der reformierte Läufelfinger Pfarrer, Lehrer, Schriftsteller und Historiker Markus Lutz (1772-1823) sein «Geographisch-statistisches Handlexikon», eine Art Bestandesaufnahme der Schweiz. Es folgen, nach Themen geordnet, ausgewählte Orte sowie Zitate, welche den Thierstein betreffen.

Linard Candreia

Bärschweil oder Bärspel/462 E.: topographische Beschreibung

«Es liegt mit seinem Filial Grindel, von Waldbergen umschlossen, in einem tiefen Thalgrunde, der ein rauhes Ansehen hat. Seine Feldmark reicht bis an die Birs, zu welcher man, aus dieser Abgeschiedenheit, durch eine Waldschlucht gelangt, bei deren Öffnung sich auf dem rechten Ufer des Flusses ein Wirthshaus über einer Glashütte befindet, die zum K. Bern gehört. Beide werden durch eine Brücke verbunden. Die Einwohner dieses Orts führen ziemlich viel Gyps aus, der in umherliegenden zerstreuten Blöcken gebrochen wird.»

Beinweil/349 E.: blühende Landwirtschaft

«Es beginnt am westlichen Fusse des Passwangs, ist zwar eng und von hohen Bergen eingeschlossen, hat aber auf denselben gute Sennereien mit treff licher Alpenwirthschaft. Die Bewohner dieses an romantisch-wilder Natur, an malerischen Aussichten und Standpunkten reichen und besuchswerthen Jura-Thals versorgen die Stadt Basel mit Butter und fetten Kälbern.»

Erschweil/468 E.: vielfältige Beschäftigungen

«Vormals grub man in dieser Gegend Eisenerz. Auch waren zu Erschweil ein Hochofen und Hammerschmieden angelegt, die aber längst wieder eingegangen sind. Ein hiesiger geschickter Uhrmacher, Namens Borrer, verdient Auszeichnung. Ehedem beschäftigte das Stricken Idyllisch: Der Läufelfinger Historiker Markus Lutz beschrieb den Thierstein in seinen eigenen Worten.

FOTO: LINARD CANDREIA

wollener Mützen und Strümpfe für die Basler Manufakturen hier und in der Umgegend viele dürftige Personen.»

Himmelried oder Hymersried/300 E.: Pfarreigeschichtliches

«Die Pfarre(i) ist eine neue Stiftung, und Kirche und Pfarrei neu gebaut, da dieser Ort früher nach Oberkirch pfarrgenössig war. Zu derselben trugen, nebst der Regierung, die Zünfte der Stadt Solothurn das Meiste bei.»

Klein-Lützel/825 E.: Exklave mit Klostervergangenheit

«Die Gemarkung dieses Orts ist ein vom übrigen Solothurner Gebiet ganz getrennter Bezirk, und vom franz. Sundgau und dem K. Bern umschlossen. Von dem alten Kloster sind noch, nebst einer Kapelle, ein gr. Haus und ein anderes Wohngebäude übrig, welche Gruppe jetzt noch zum Klösterlein genannt wird, und bei welcher die Lucelle oder Lützel bei anhaltendem Regen vorüberströmt, und das Land überschwemmt.» gebäude ist geräumig, jedoch von klösterlich-steifer Bauart, mit welcher auch der gewöhnlich herrschende konventionelle Ton treff lich übereinstimmen soll. Von Basel wird Meltingen vorzüglich von dem schönen Geschlechte besucht.»

Nunnigen/760 E.: Buchenreichtum und Armut

«Es hat gute Gipsgruben und treff liche Wiesen. Hier sind die grössten Buchen im K. Solothurn, aber bei aller Ergiebigkeit des Bodens, Armuth, so dass die Regierung sich genöthigt sah, die Mittel zu benutzen, wodurch der Verfall dieser Gemeinde gesteuert und ein besserer Zustand in derselben herbeigeführt werden möchte.»

Zullweil/259 E.: Wetterbrunnen

«Es liegt in einem einförmigen Wiesenthal, nahe bei Meltingen, ist nach Oberkirch eingepfarrt, und hat einen Brunnen, der, so oft sein Wasser weisslich f liesst, fortdauernd schönes Wetter anzeigt.»

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