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Genehmigung Jahresrechnung 2020

B RE IT EN BACH

Mentale Stärke kann man trainieren

Was Fussballerinnen und Kunstturner können, können Jugendliche auch: ihre mentale Stärke gezielt trainieren.

Gini Minonzio

Diese Konzentration! Dieser Arbeitswille! Und das an einem freien Nachmittag! Sieben Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Thierstein West (KWT) machten in Breitenbach an einem Freikurs mit, um ihre mentale Stärke zu trainieren. Kursleiter war Markus Schnell, Geschäftsführer DMT Schweiz. Ganz wichtig ist, dass Schnell seit 15 Jahren an der KWT als Informatiklehrer und als Lehrer für Spezielle Förderung arbeitet. Die Jugendlichen kennen ihn also schon und man merkt, dass bereits eine Beziehungsbasis vorhanden ist.

Schnell führt das Training mit der Methode «Heidelberger Kompetenz-Training» durch. «Ich habe mich für diese Methode entschieden, weil sie wissenschaftlich fundiert ist. Zudem schafft sie keine Abhängigkeiten. Man muss nach dem Kurs nicht weitere Auffrischungstrainings besuchen!», betont Schnell mehrmals. Während zwei Nachmittagen wählen die Schülerinnen und Schüler ihr ureigenes Ziel aus, das sie erreichen möchten. Danach erhalten sie während sechs Wochen regelmässig SMS, um dranzubleiben. Sie dürfen in dieser Zeit Schnell auch von sich aus kontaktieren.

Und was passiert, wenn sie ihr Ziel nicht erreicht haben? «Das ist noch nie passiert», so Schnell. Sollten die Jugendlichen ein zweites Ziel haben, können sie mit dem Gelernten selbstständig trainieren oder den Kurs nochmals besuchen.

Eindrücklich ist auch, dass Schnell die Jugendlichen auf keine Art und Weise beeinflusst und ihre Privatsphäre stark respektiert. So erkundigt er sich nie nach ihren Zielen. Er erfährt nur davon, wenn ihm die Jugendlichen von sich aus erzählen. Oft setzten sich die Jugendlichen das Ziel, Prüfungsangst abzubauen, sicherer zu werden oder das Vorstellungsgespräch zu meistern. «Knaben haben oft auch das Ziel, sich im Sport zu verbessern.»

Noch etwas teilt Schnell den Jugendlichen deutlich mit: Das Mentaltraining nützt erst, wenn man an seinen Fähigkeiten gearbeitet hat. Also wenn man beispielsweise die Französischwörtchen gelernt hat, dann aber trotzdem regelmässig schlechte Noten macht.

Mental gut drauf: Markus Schnell zeigt, wie die Jugendlichen ihre mentale Stärke selbstständig trainieren können. FOTO: GINI MINONZIO

S CH WA RZ B U BE NL AN D

Neue Fah ne f ür neuen Verba nd

Bereit für baldige Auftritte: Gerold Borer (2.v.r) präsentiert die neue Fahne mit Fähnrich Georg Borer (2.v.l), Ivo Cueny, Vorstandsmitglied SOBV (l.) und Verbandspräsidentin Mariann Gisin. FOTO: MARTIN STAUB

Vor rund acht Monaten haben sich die beiden Musikverbände Dorneck und Thierstein zum Musikverband Schwarzbubenland vereinigt. Seit ein paar Tagen kann sich dieser mit einer neuen Fahne präsentieren.

Martin Staub

So ganz nach Plan lief es nicht. Die neue Verbandsfahne traf zwar pünktlich ein, jedoch findet das geplante Verbandsmusikfest in Erschwil wieder nicht statt. Hier hätte am Wochenende vom 6. Juni das wirklich gelungene neue Banner, hergestellt von der Schweizer Firma Alpenfahnen, den Musikantinnen und Musikanten der 19 Vereine vorgestellt werden sollen. Dem Fahnengötti scheint das gar nicht ungelegen, obschon auch er bedauert, dass das Verbandsmusikfest Thierstein-Dorneck nochmals der Pandemie zum Opfer fällt. «Ich möchte mein Engagement nicht an die grosse Glocke hängen», erklärt Gerold Borer bescheiden.

Musikant durch und durch

Während 57 Jahren war er eine aktive Stütze der Musikgesellschaft Büsserach. Als Klarinettist und später auf der Bassklarinette. «Mein lädiertes Gehör lässt es leider seit ein paar Jahren nicht mehr zu, die manchmal doch recht lauten Proben zu besuchen», bedauert der 73-Jährige, der aber sichtlich stolz ist, mit seinem grosszügigen Beitrag die neue Fahne ermöglicht zu haben. Gerold Borer bleibt schliesslich Musikant durch und durch und erinnert sich gerne an seine manchmal spektakulären Einsätze als Klarinettist in der Militärmusik, wie sich beim anschliessenden Apéro herausstellte.

Des Lobes voll zeigte sich Verbandsfähnrich Georg Borer, der als eingef leischter «Erschbler» die wichtigsten Leute aus aktuellem Anlass gleich in sein Dorf zum Fototermin auf bot. Schliesslich hätte hier in drei Wochen der grösste Verbandsanlass des Jahres stattgefunden, hätte diesem Covid-19 nicht bereits zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. «Wir bedauern das sehr, werden aber wenigstens für jene Vereine, die möchten, einen fröhlichen Musikantentreff ohne Publikum veranstalten, bei dem drei Vereine sogar einen musikalischen Beitrag leisten werden», informierte Mariann Gisin, die noch junge Verbandspräsidentin aus Büren. Auch für Ivo Cueny, Vorstandsmitglied des Solothurnischen Blasmusikverbandes (SOBV) und ehemaliger Präsident des Bezirksmusikverbandes Thierstein, war eine neue Fahne eine Selbstverständlichkeit: «Es gibt viele Repräsentationspflichten, bei denen es schlecht aussieht, zwar mit einer Delegation, aber ohne Fahne dazustehen.»

B RE IT EN BACH

Genehmigung abgelehnt

Für den Gemeinderat von Breitenbach lässt die Kelsag AG zur Generalversammlung zu viele Fragen offen. Statt des ausgewiesenen Gewinns sei ein Verlust erkennbar.

Bea Asper

«Das Vertrauen in den Verwaltungsrat der Kelsag AG ist nicht mehr vorhanden», resümierte Breitenbachs Statthalter Christian Thalmann an der Gemeinderatssitzung vom Dienstagabend. Die vom Verwaltungsrat in seinem Jahresbericht hochgepriesene Transparenz sei ein leeres Versprechen. «Der Blick in die Jahresrechnung 2020 lässt viele Fragen offen und nichts Gutes erahnen.» Die Kelsag weise einen Gewinn von 52 000 Franken aus. «In Wirklichkeit gab es beim betrieblichen Ergebnis einen Verlust von über 150 000 Franken, der mit der Auf lösung von stillen Reserven von über 207 000 Franken kaschiert wurde », meinte Thalmann. Wer genauer hinschaue, müsse zudem feststellen, dass die Kelsag AG in der Vergangenheit mit der Beteiligung an der «Biopower» mehrere Millionen Franken verlocht habe, monierte Thalmann. Und im Budget seien nun 2,8 Millionen Franken für eine geplante PV-Anlage vorgesehen.

Höchste Zeit für Veränderungen

«Ich bezweif le, dass die Einwohner mit Sackgebühren eine Anlage finanzieren wollen, deren Rentabilität nicht nachgewiesen ist», sagte Thalmann und stiess bei seinen Ratskollegen auf Zustimmung. Sie alle kamen zum Schluss, sowohl die Genehmigung der Jahresrechnung 2020 der Kelsag AG als auch die Entlastung des Verwaltungsrates abzulehnen.

Willi Spaar sagte, eigentlich müsste man den fragwürdigen finanziellen Abwicklungen auf den Grund gehen. Es sei höchste Zeit, bei der Kelsag Veränderungen zu bewirken. Dass der Verwaltungsrat die Generalversammlung auf dem schriftlichen Weg durchführen lässt und die offene Diskussion meide, sei wohl nicht nur wegen Corona. Der Erklärungsbedarf sei riesig. Es brauche nun den Austausch unter den Gemeinden, in diesem Sinn sei die von Gemeindevertretern gegründete Arbeitsgruppe wichtiger denn je.

Dies Mitglieder suchen nach Möglichkeiten, die Kelsag AG zugunsten der Gemeinden zu verändern.

Steuererträge werden tendenziell zunehmen

Die weiteren Geschäfte auf der Traktandenliste des Breitenbacher Gemeinderates gaben zu keinen Diskussionen Anlass. Für die Gemeinderechnung liegt der Revisionsbericht vor, der nichts zu beanstanden hat, und der Rat konnte die Rechnung 2020 sowie die Nachtragskredite einstimmig zuhanden der Gemeindeversammlung verabschieden. Wie erwartet schliesst die Erfolgsrechnung mit einem Aufwandüberschuss. Dieser beträgt 402 718 Franken. Mit der regen Bautätigkeit in Breitenbach zeichne sich nun aber ab, dass die Steuererträge tendenziell zunehmen.

Bei den beeinflussbaren Ausgaben herrschte hohe Budgetdisziplin und man werde weiterhin hohen Wert legen auf den sparsamen Umgang mit den Steuergeldern, lautete die Botschaft. Grund zur Sorge gibt es nicht. Das ausgewiesene Eigenkapital (inklusive Spezialfinanzierungen) beträgt 9,687 Millionen Franken — ohne Spezialfinanzierungen betragen die eigenen Mittel 3,8 Millionen Franken.

F OT OG AL E RI E

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