LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 3. MAI 2018
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
PP 5600 Lenzburg · Nummer 18 · Post CH AG
SALZKORN Je nachdem
Ist von der Vorgehensweise des Referendums-Komitees enttäuscht: Der Gemeinderat Schafisheim.
Foto: Sandra Ardizzone
Flugblattaktion kostet Stelle Schafisheim Die langjährige Waldhüttenabwartin der Gemeinde verteilt Flugblätter gegen eine Erhöhung der Gemeinderatsentschädigung und erhält deshalb die Kündigung. Der Gemeinderat verteidigt sein Vorgehen. ■
MELANIE SOLLOSO
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auswartin Waldhaus Krähenacker per sofort gesucht», stand in den Amtlichen Mitteilungen der Gemeinde Schafisheim. Der Gemeinderat hat das Arbeitsverhältnis mit Katharina Letic, seit acht Jahren Waldhüttenwartin für die Gemeinde, per 31. Mai aufgelöst. Katharina Letic ist die Mutter von Michael Letic, dem Präsidenten vom Referendums-Komitee «Genug ist genug». Das Komitee hatte das Referendum für die Urnenabstimmung vom 4. März gegen die Gemeinderatsentschädigung ergriffen. Brisant ist die Begründung im Kündigungsschreiben, das der Redaktion vorliegt. Diese lautet: «Durch die Mithilfe bei der Verteilung der Flugblätter vor der Abstimmung über die Entschädigung des Gemeinderates wurde das Loyalitäts- und Vertrauensverhältnis massiv geschädigt.» Eine Weiterführung des Arbeitsverhältnisses sei deshalb
nicht mehr tragbar. Das Flugblatt des Komitees «Genug ist genug» wurde vor der Urnenabstimmung verteilt. Es sei absolut nicht so, dass man in Schafisheim mit Sanktionen rechnen müsse, wenn man sich politisch engagiert, sagt Gemeindeammann Roland Huggler auf Anfrage. «Solange man niemanden beleidigt», stellt er klar. Konkret wurden im Flugblatt die neu eingesetzten Gemeinderäte als «Gemeinderatslehrlinge» bezeichnet. Ausserdem wurde dem Gemeinderat «Geldgier» unterstellt. Die Kündigung sieht Huggler als gerechtfertigt. «Wenn ein Arbeitnehmer ein Flugblatt mit Beleidigungen gegen den Arbeitgeber verteilt, reagiert jeder Chef entsprechend.»
Verwarnung hätte genügt
Für Martin Süess, Leiter Rechtsdienst der Gemeindeabteilung, kantonale Stelle für die allgemeine Aufsicht über die Gemeinden, könnte sich die Frage stellen, ob die Kündigung verhältnismässig ist. «Bei einem einmaligen Fehltritt wäre eine Verwarnung vielleicht eher angezeigt.» Von Amtes wegen müsse die Gemeindeabteilung jedoch nicht einschreiten. Für das privatrechtliche Anstellungsverhältnis ist das Arbeitsgericht zuständig. Eine Verwarnung sei diskutiert worden, sagt Gemeindeammann Roland Huggler. Man habe sich dann aber für die Kündigung ausgesprochen. «Man verteilt schliesslich keine Flugblätter,
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Fühlt sich mit seiner Familie vom Gemeinderat unter Beschuss genommen: Michael Letic vom Referendums-Komitee «Genug ist Foto: Ruth Steiner genug». wenn man nicht dahintersteht», begründet er. Michael Letic, Lehrer und ehemaliger Gemeinderatskandidat, fühlt sich vom Gemeinderat schikaniert: «Weil ich mich gegen die Lohnerhöhung eingesetzt habe, stehen meine Familie und ich jetzt unter Beschuss.» Er lasse sich davon aber nicht einschüchtern. An der Gemeindeversammlung vom 20. Juni beantragt der Gemeinderat die neue Entschädigung. Angaben, wie hoch der Antrag ausfallen wird, möchte Roland Huggler noch keine machen. «Das ist noch in Bearbeitung.» Michael Letic gibt sich kämpferisch: «Wenn der Lohnantrag höher ist als die bisherige Entschädigung, stelle ich einen Gegenantrag.»
Meine Söhne lieben den Lardo di Colonnata. Und zwar dann, wenn er auf den fertig gebackenen und noch heissen Pizzateig, welcher vor dem Backen nur mit Olivenöl beBeatrice Strässle strichen und mit etwas Salz bestreut wird, daraufgelegt wird. Als Apéro ein Hit. Und diesen Lardo bekommt man in Acqui Terme im Supermercato. Damit dieser auch noch geniessbar die Schweiz erreicht, hat uns vor kurzem die Bedienung an der Theke diesen Lardo vakuumiert. Pech hatten wir jedoch vor wenigen Tagen, da war eine andere Bedienung vor Ort. Meine freundliche Frage, ob sie bitte den Lardo vakuumieren könnte, verneinte sie und meinte: «Non è possibile!» Nach dem Warum gefragt, meinte sie etwas harsch, sie dürfe das nicht, Punktum. Nichts zu machen. Wir vermuten, sie hatte einfach keine Lust. So haben meine Söhne vorgestern ihre Heimreise ohne den Lardo, aber mit vielen Amaretti und einigen Bottiglie Barbera Superiore angetreten. Keine Lust hatte kürzlich eine andere Mitarbeiterin im Supermercato – diesmal an der Kasse. Dort nämlich kann man seine Waren selber einscannen und muss diese dann vor dem Einpacken auf eine Waage legen. Erst nach dem Bezahlvorgang darf man die Einkäufe in die Tasche packen. Und wenn man zu wenig fix einpackt, macht einen die nette Computerstimme darauf aufmerksam, dass man doch bitte zuerst alles einpacken solle, bevor man zu essen beginnt. Seit Januar könnte man eigentlich zuerst die Einkaufstasche daraufstellen und «Fatto» drücken. Doch beim ersten eingescannten Artikel reklamiert die Waage. Und je nachdem, wer gerade Dienst hat, tippt sie mit einem Lächeln einen Code ein, und die Einkäufe können geradewegs in die Tasche gepackt werden. Oder aber «Non è possibile!», wenn jemand ohne Freude an der Dienstleistung die Arbeit versieht. Darauf bestehen? Ich lasse es dann sein, wie die anderen Italiener auch. Wobei mir der vielfach beobachtete Gleichmut noch fehlt. Aber wenn ich etwas in Rage bin, dann sprudelt es halt noch zu wenig flüssig italienisch aus mir heraus. Beatrice Strässle, Montabone/Provinz Asti
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