19 minute read

Breitenbach

Beschlüsse Gemeinderat vom 04.04.22

Die IT-Fachlösungen der Gemeindeverwaltung werden mit Blick auf den 1. Januar 2024 neu evaluiert werden. Nötig wird dieser

Schritt aufgrund der Ankündigung des Anbieters, die genutzten

Produkte in Zukunft nicht mehr zu betreiben beziehungsweise nicht mehr weiterzuentwickeln. Der Gemeinderat entschied, per 1. Januar 2023 ein internes Kontrollsystem IKS einzuführen. Das System dient der Überwachung und dem Management bestehender Risiken aller Art. Die zu erarbeitenden Grundlagen werden im Verlauf des kommenden Jahres in eine softwarebasierte Lösung übernommen werden. Die Gruppenführer der Feuerwehr Enzo Bieli und Jerome Kettela wurden von der Feuerehrkommission und dem Stab der Feuerwehr zum Besuch des Offizierkurses vorgeschlagen. Der Rat stimmte diesem Vorschlag zu. Der Rat stimmt dem Erwerb von 2 aufwändig gerahmten und kolorierten Zeichnungen von Johann Kessler zu einem Preis von CHF 500.- zu. Die Bilder zeigen den alten Dorfkern der Gemeinde.

Publikation Baugesuche

Gesuchsteller: Küng Patrick, Bettlerbrunnenweg 9, 4226 Breitenbach Projektverfasser: Kübler Haustechnik AG, Industriering 45, 4226 Büsserach Bauvorhaben: Wärmepumpe Bauplatz: Bettlerbrunnenweg 9 Grundbuch-Nr.: 3289 Publikation: 07.04.2022 Einsprachfrist: 22.04.2022

Anlässe

8. April 20-23h Brass Band Jahreskonzert, Farben und Emotionen, Gemeindesaal Grien 9. April 20-23h Brass Band Jahreskonzert, Farben und Emotionen, Gemeindesaal Grien 22. April, 20h Lisa Catena: Fertig Theater!, Pfarreisaal, KLV

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.breitenbach.ch. Für die Inhalte des Veranstaltungskalenders zeichnen die Institutionen verantwortlich.

GemeindeverwaltungBreitenbachaufFacebook!

Dienstag 08:00-11:30 Uhr 13:30-18:30 Uhr Mittwoch 08:00-11:30 Uhr 13:30-17:00 Uhr

B RE IT EN BACH

Musik u nd G esch ichten m it Herz

Harmonierten auf der Bühne perfekt: Shirley Grimes und Hank Shizzoe unterhielte das Publikum in Breitenbach nicht nur mit Musik, sondern auch mit ihren Geschichten aus vergangenen Zeiten. FOTO: MELANIE BRÊCHET

Gelassener kann ein Wochenende wohl kaum beginnen: Die in Irland geborene Singer-Songwriterin Shirley Grimes und der Zürcher Slide-Gitarrist und Sänger Hank Shizzoe verzauberten das Publikum in Breitenbach mit ihren Gitarren und Stimmen.

Melanie Brêchet

1987 habe sie sich in einen Jungen verliebt, er sich jedoch nicht in sie. Stattdessen habe er sein Herz an dasselbe Mädchen verschenkt, wie alle anderen Jungs auch: Die sei schön und eine tolle Tänzerin gewesen und habe einfach alles gehabt — Singen und Gitarrespielen wie sie selbst konnte das Mädchen aber nicht. So kam es, dass Shirley ihrem lernwilligen Schwarm das Gitarrenspiel beibrachte. Einen ganz bestimmten Song, die damalige Nummer 1 in Irland, hätten die beiden damals ausgiebig geübt: «With or Without You» von U2. Mit diesem Klassiker wurde auch das Konzert eröffnet. Praktisch jeder Song des Abends wurde von einer Geschichte begleitet, die Shirley Grimes oder Hank Shizzoe — mit bürgerlichem Namen Thomas Erb — so erlebt hatten und in der dieser eine Song oder der Interpret oder die Interpretin eine wichtige Rolle gespielt hatten. Die beiden verstanden es vortrefflich, das Publikum auf humorvolle Art und Weise zu unterhalten, indem sie aus dem Nähkästchen plauderten und die Leute ganz locker miteinbezogen. So war zum Beispiel zu erfahren, dass Hank Shizzoe wohl nie mit Gitarre angefangen hätte, wenn sein Bruder nicht eines Tages mit der ersten Dire Straits-LP nach Hause gekommen wäre und diese in Dauerschlaufe gehört hatte, während Hank im Nebenzimmer krank im Bett gelegen hatte. Er habe sich damals gedacht: «Gitarre wäre ja auch noch schön» und habe begonnen, das Instrument zu lernen. Passender könnte der Titel der Tour denn auch nicht sein: «The Songs That Made Us».

Alte Freunde

Shirley Grimes, im Alter von 18 Jahren in die Schweiz gekommen und hängengeblieben, und Hank Shizzoe kennen sich bereits seit Jahren. Ihre Wege hatten sich schon mehrmals auf Bühnen und in Studios gekreuzt. Mit der Coronapandemie sahen sie die Zeit gekommen, «endlich einmal etwas zusammen zu machen» und so stellten sie ihr Programm mit Songs, die sie auf ihren Weg gebracht haben, zusammen: Traditionelles irisches Liedgut wie das zauberhaft melancholische «She Moved Through the Fair» oder «The Auld Triangle» wechselten sich ab mit Songs von Sting oder Bob Dylan.

Überzeugend in jeder Hinsicht

Die Stimmen von Grimes und Shizzoe sind schon jede für sich ein wahrer Genuss. Hank Shizzoe bewies sein grosses Können unter anderem mit dem JohnnyCash-Klassiker «Ring of Fire» und überzeugte durch sein fantastisches, virtuoses Gitarrenspiel. Shirley Grimes, gesegnet mit einer Stimme wie ein klarer, tiefer See, glänzte insbesondere bei den irischen Folksongs, überzeugte aber auch durch und durch als Bluessängerin, ein Terrain, das sie bisher — aus welchen Gründen auch immer — noch nicht betreten hat. Zusammen harmonierte das Duo unglaublich gut und man hatte beim Zuschauen und -hören das Gefühl, dass die Musik durch die beiden regelrecht hindurchf liesst und nicht nur das Publikum, sondern auch sie selbst immer wieder aufs Neue verzaubert. Das Publikum in Breitenbach honorierte das Konzert mit grossem Applaus.

B ÜS SE RACH

Souverä n bew il ligt 3,3 Mil lionen Fra nken

Die Gemeindeversammlung von Büsserach gab grünes Licht für die Erneuerung der Werkleitungen in der Passwangstrasse. Der Kanton hat die Sanierung der Strasse für das nächste Jahr vorgesehen.

Bea Asper

«Es ist klar, das ist ein hoher Betrag», sagte der Büsseracher Gemeindepräsident Josef Christ an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom Montagabend. Im Zuge der Sanierungsarbeiten der Passwangstrasse durch den Kanton sollen die Werkleitungen, die zum Aufgabenbereich der Gemeinde gehören, auf den neusten Stand gebracht werden. Es geht um einen Bruttokredit von 3,3 Millionen Franken. Die Wasserund Abwasserleitungen müssten nicht überall ersetzt oder saniert, teilweise aber vergrössert und mit dem Trennsystem ergänzt werden, erklärte Christ. Auch die Leitungen für den eingedolten Graben, die teilweise unterhalb von Gärten liegen, sollen saniert werden. Vom Vorhaben, den Graben frei zu legen, sei der Kanton abgekommen. Zu einer technologischen Verbesserung kommt es vor allem auch bei der Strassenbeleuchtung. «Es ist vorgesehen, alle 38 Beleuchtungskörper inklusive Kandelaber zu ersetzen. Neu soll eine intelligente LED-Beleuchtung die alten Quecksilberdampflampen ersetzen», sagte Christ. Damit liessen sich pro Jahr 4000 Franken Energiekosten einsparen. Miteingeplant seien Steckdosen für die Weihnachtsbeleuchtung. Weiter müsse die Gemeinde für die Kosten auf kommen, die durch die Erneuerung der Bushaltestellen anfallen, führte Christ aus. Im Rahmen der Anpassung auf behindertengerechte Haltestellen sollen zudem zwei Wartehäuschen ersetzt und das hölzerne Wartehaus bei der Mühle saniert werden. Für die gestalterische Aufwertung entlang der Strasse (beinhaltet auch die Neubepflanzung von Bäumen) sei insgesamt ein Betrag von 100 000 Franken miteingerechnet. Der Souverän bewilligte den Bruttokredit von 3,3 Millionen Franken diskussionslos. Der Start der Sanierungsarbeiten an der Passwangstrasse habe der Kanton vom Herbst 2022 auf das Frühjahr 2023 verschoben, informierte Christ. Die Verkehrsbehinderungen würden wohl länger als ein Jahr andauern.

Mobile Pumptrackanlage

Des Weiteren hatte die Gemeindeversammlung darüber zu entscheiden, ob der Gemeinderat eine Vorlage ausarbeiten soll für eine Pumptrackanlage. Eltern hatten dies mit einer Motion angestossen. Eine solche Freizeitanlage diene der sportlichen Betätigung auf Zwei- und Vierrädern, wobei eine Pumptrackanlage vor allem auch schon von kleineren Kindern benutzt werden könne, hiess es.

Josef Christ betonte, dass der Gemeinderat nicht grundsätzlich gegen eine Pumptrackanlage sei, diese aber im Rahmen der Regionalisierung der Sportanlagen vom Thierstein-Laufental aufgleisen möchte. Der Gemeinderat habe sich beim Kanton Solothurn erkundigt und bereits eine Reservierung für die zur Verfügung stehende mobile Pumptrackanlage eingereicht. Diese werde vom 27. Juni 2023 bis zum 22. August 2023 in Büsserach sein.

Die Initianten forderten den Gemeinderat hingegen auf, ein fixes Projekt jetzt an die Hand zu nehmen, wobei sie in Aussicht stellten, dass finanzielle Beteiligungen durch das kantonale Sportamt (20 Prozent) und durch Sponsoring realistisch seien. In der Schlussabstimmung sprach sich die Gemeindeversammlung mit 25 Stimmen zu 12 Stimmen dagegen aus, die Motion für erheblich zu erklären. Christ sagte, dass der Gemeinderat mit der mobilen Anlage eine Bedarfsabklärung machen und das weitere Vorgehen besprechen werde.

B RE IT EN BACH

Freisinnige sagen Nein zum Filmgesetz

Nach kurzer Diskussion fassten die Delegierten der FDP des Kantons Solothurn die Nein-Parole zur Revision des Filmgesetzes. Auch wurden die Parolen zu den anderen fünf Abstimmungsvorlagen vom nächsten Abstimmungstermin gefasst.

Thomas Immoos

Voll bepackt war die Traktandenliste, welche die Delegierten der kantonalen FDP im Griensaal in Breitenbach unter Führung von Parteipräsident Stefan Nünlist abzuarbeiten hatten. So ging es um die Parolen zu den kantonalen und eidgenössischen Vorlagen vom 15. Mai, die Änderung der Statuten und die Wahl des Vizepräsidiums. Ausserdem liessen sich die Delegierten von Oberst i Gst Jürg Kürsener über den Ukrainekrieg informieren.

Geld kein Garant für Qualität

Am kontroversesten diskutierte man die Änderung des Filmgesetzes. Nationalrat Kurt Fluri plädierte für ein Ja. Das Gesetz soll die Streamingdienste verpf lichten, vier Prozent des in der Schweiz erzielten Umsatzes in das hiesige Filmschaffen zu investieren. Andere Länder würden diese Abgabe schon kennen. Der Beitrag sei eine willkommene Filmförderung. Dem hielt der Jungfreisinnige Philipp Eng entgegen, dass grosszügige Filmförderung kein Garant für qualitativ hochstehende Filme sei: «Nicht alles, was Filmschaffende produzieren, ist auch ein kultureller Mehrwert.» Die Delegierten folgten Eng und fassten mit 87 Nein- gegen 32 Ja-Stimmen die Neinparole.

Zu den beiden anderen eidgenössischen Vorlagen — Transplantationsgesetz und Frontex-Vorlage — hatte der Parteivorstand bereits vorgängig die Ja-Parole beschlossen. Heftig gerungen wurde um die Initiative «Jetz si mir dra» und den Gegenvorschlag. Roger Siegenthaler, Präsident der Solothurner Einwohnergemeinden, bekämpfte beides. Denn die Vorlage bringe zahlreiche Gemeinden weiter in finanzielle Engpässe, die nur teilweise durch Steuererhöhungen aufzufangen seien. Dem hielt Regierungsrat Hodel entgegen, dass die Vorlage moderat sei. Ausserdem käme es in der Öffentlichkeit schlecht an, wenn ausgerechnet die FDP eine Steuersenkungsvorlage ablehnen würde. Immerhin habe der Gegenvorschlag einen breiten, fraktionsübergreifenden Konsens im Kantonsrat gefunden. Konkret sollen die Tarife der Einkommenssteuern so gesenkt werden, dass sich die Steuerbelastung im Kanton Solothurn dem schweizerischen Durchschnitt annähert.

Zurzeit gehört der Kanton zu den Spitzenreitern bei der Steuerbelastung, wie der Breitenbacher Kantonsrat, der die beiden Vorlagen vorgängig kurz vorgestellt hatte, ausführte. Schliesslich gaben die Delegierten dem Gegenvorschlag mit 105 Ja- gegen 18 Nein-Stimmen deutlich den Vorzug. Auch bei der Stichfrage fiel der Entscheid zugunsten des Gegenvorschlages aus. Bei der Statutenänderung ging es vor allem darum, die Geschäftsleitung auf sieben bis neun Mitglieder zu verkleinern (zurzeit sind es deren elf ). Damit soll man in Zukunft schneller und effektiver agieren können. Im Gegenzug soll der Parteivorstand verbreitert werden. Die Statutenänderung fand einhellige Zustimmung.

Beängstigende Informationen

Ein düsteres Bild von der Lage in der Ukraine zeichnete der frühere Schweizer Militärattaché in Berlin, Oberst i Gst Jürg Kürsener. Ein Ende sei nicht abzusehen; und ebenso wenig wisse man, wie der russische Präsident, zunehmend an die Wand gedrängt, reagieren werde. Der Westen müsse der Ukraine beistehen und einen europäischen Flächenbrand verhindern. Immerhin habe Putin mit seinem Krieg erreicht, dass sich die Reihen in der EU geschlossen hätten.

Lauftraining mit Elena Roos und Patrik Wägeli

Möchtest du die athletischen Grundlagen für ein schnelles und ökonomisches Laufen kennenlernen? Nutze dieses effektive Vorbereitungstraining mit der OL-Europameisterin Elena Roos und dem Spitzenmarathonläufer Patrik Wägeli.

Das Training umfasst:

Athletiktraining Laufspezifisches Krafttraining Intervalltraining

Datum: Donnerstag, 28. April 2022 Zeit: 18.00 Uhr bis 20.30 Uhr Treffpunkt: Sportanlage Grien, Grienackerweg 15, Breitenbach Anmeldung: felizitas.bolt@egk.ch, 076 376 87 82 www.egk.ch/vituro/lauftraining-breitenbach

Elena Roos Patrik Wägeli L E IM E NTAL

Unermüd lichen Einsatz f ür d ie G ewerbet reibenden

Die Leimentaler Gewerbetreibenden trafen sich am Dienstagabend im Restaurant Post in Mariastein und sprachen unter anderem über die Arbeit des kantonalen Verbandes.

Bea Asper

«Die Geschäftsleitung des kgv zeigte in der Coronazeit unermüdlichen Einsatz und konnte bei der Solothurner Regierung einige Zugeständnisse und Vereinfachungen beim Anspruch auf HärtefallGelder bewirken», hielt Pia Stebler, Präsidentin des kgv, gegenüber dieser Zeitung fest. «Beim Informationsfluss toppte man alle anderen Verbände. Der Geschäftsführer war ständig erreichbar, arbeitete Tag und Nacht.» Um faire Arbeitsbedingungen zu garantieren, sei der Personalbestand aufgestockt worden, erläuterte Stebler. Dies wiederum führt zu einem Anstieg beim Mitgliederbeitrag. Der GHL stimmte der Erhöhung um zehn Franken für den kgv diskussionslos zu. Stebler zeigte sich bei ihrem Besuch in Mariastein hoch erfreut über das entgegen gebrachte Vertrauen, aber auch über das grosse Engagement, das den GHL auszeichne. «Solch vorbildliche Gewerbevereine kann man sich nur wünschen», meinte sie anerkennend. «Der kantonale Gewerbeverband kgv Solothurn überzeugte in der Krisenzeit durch sein Verhandlungsgeschick und seine vorbildliche Kommunikation», sagte Paul Schönenberger, Präsident des Gewerbevereins Hinteres Leimental (GHL). Er verkündete die frohe Botschaft, Ein eingespieltes Team: Die Präsidentin vom KGV Pia Stebler, flankiert von den Vorstandsmitgliedern des GHL (v.l.) Michel Schwyzer, Paul Schönenberger, Martin Speiser und Roger Schwyzer. FOTO: BEA ASPER

dass der GHL nach wie vor sehr erfolgreich unterwegs ist: Die Rechnung habe mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen, der Vorstand sei ein eingespieltes Team, das hoch motiviert weitermachen will und die Mitgliederzahlen seien stabil. Für dieses Jahr gebe es sogar sechs Neueintritte, welche die Versammlung mit Applaus willkommen hiess. Zudem gibt es bei einigen Firmen Expansionspläne, unter anderem bei der Bierbrauerei Landskroner Bräu, die aktuell auf der Suche nach einem rund 500 Quadratmeter grossen Gewerbegebiet ist.

Endlich wieder Anlässe

Zum Wirtschaftsstandort Leimental informierte Schönenberger, dass sich der GHL-Vorstand aktiv für den Erhalt von Gewerbezonen stark mache. Unter anderem intervenierte er gegen Umzonungspläne des Gemeinderates von HofstettenFlüh. In den letzten zwei Jahren seien einige Anlässe des Jahresprogrammes coronabedingt abgesagt worden. In diesem Jahr dürfe man sich wieder auf den Herbstausflug, auf eine Reise nach Italien über Aller Heiligen und auf das traditionelle Jassturnier freuen. Dieses wird sogar vergoldet — die Raiffeisenbank offeriert dem Sieger ein Goldvreneli. Im Juni gebe es zudem einen ganz besonderen Anlass, nämlich ein Sommer-Sonnenwende-Treffen. «Details dazu werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben», sagte Schönenberger. Wie er ausführte, hält man bei der Gewerbeausstellung am Fünfjahresturnus fest und plane die nächste für das Jahr 2024.

N UG L A R- ST. PAN TA L EO N

Forstbetrieb fixiert Sicherheit für Strasse und Orisbach

Der Forstbetrieb Dorneckberg beendet heute Donnerstag seine Arbeiten im Oristal. Er fixierte einerseits die notwendige Sicherheit für den Verkehr entlang der Kantonsstrasse und stellte andererseits an den Ufern des Orisbachs sicher, dass das Abf liessen des Wassers gewährleistet bleibt.

Willi Wenger

Revierförster Roger Zimmermann vom Forstbetrieb Dorneckberg setzte in den vergangenen drei Wochen mit seinem Personal im Gebiet Ramstel in Dornach ein Schutzwaldprojekt mit übergeordneter Funktion um. Zimmermann erklärte dem Wochenblatt, dass das nunmehr beendete Projekt in Nuglar-St.Pantaleon notwendig gewesen sei. Zwar sei der Zeitpunkt jetzt Anfang April aufgrund der Vegetation und des bereits vorhandenen Laichs in den Feuchtgebieten nicht ideal gewesen. «Aber es hat letztlich doch gut geklappt, insbesondere dank der Absprachen mit dem Kreisbauamt III in Dornach. Mit diesem arbeiten wir regelmässig und gut

«Wir haben die Natur wo immer möglich geschont und dabei die Holzerei mit unseren Maschinen nur von befestigten Flächen her ausgeführt.»

REVIERFÖRSTER ROGER ZIMMERMANN Vorzeigeprojekt: Revierförster Roger Zimmermann hat mit dem Weiher Rymatt unweit des Holzschlags ein Naturschutz-Vorzeigeobjekt geschaffen. FOTO: WILLI WENGER

dabei die Holzerei mit unseren Maschinen nur von befestigten Flächen beziehungsweise von der Oristalstrasse her ausgeführt.» Das Ziel der ökologischen Aufwertung der bearbeiteten, gut 150 Meter langen, teilweise sensiblen Zone, welche nunmehr von mehr Licht profitieren könne, sei erreicht worden. Die Arbeiten entlang der Sohle des Orisbachs waren anspruchsvoll. Diese ist jetzt so befreit worden, dass der Abf luss des Wassers in Richtung Liestal beziehungsweise in die Ergolz gewährleistet ist. Das «Schwemmholz» wurde entfernt, das Ufergehölz zum Teil massiv zurückgeschnitten, sodass Rückstauungen nicht mehr möglich sind. Der finanzielle Aufwand hielt sich beim an sich «kleinen» Holzschlag in Grenzen. Diesen teilten sich der Kanton (für den Holzschlag) und die Standortgemeinde (für das Gewässer) als Nutzniesser partnerschaftlich. Gesamthaft wurden rund 150 Kubikmeter Holz, darunter zahlreiche kranke Eschen, abgeräumt und zu Brennholz verarbeitet. Das Forstrevier Dorneckberg dokumentierte im Oristal seine Kernkompetenzen wie Waldbewirtschaftung, Umwelt- und Naturschutz im Allgemeinen. Das Revier mit Sitz in G empe n, welches s e it 2 01 3 kostendeckend arbeitet, ist ein positives Beispiel der Branche. Es handelt unternehmerisch und erzielt seine Erträge nicht nur durch den Holzverkauf und über Sachgüter, sondern zu einem erheblichen Teil auch über Dienstleistungen. So hat es unter anderem im vergangenen Spätsommer unweit des Holzschlags im Oristal in Verbindung mit dem kantonalen Raumplanungsamt Naturschutzweiher angelegt oder bestehende reaktiviert. Der Handlungsbedarf sei vielfach, sagt Zimmermann. Er nennt die Bereiche Naturschutz (Biodiversität etc.), Naherholung (unter anderem Strassen und Wege, Freizeitaktivitäten, Jagd, Anlässe im Wald) sowie die Holzproduktion mit Nischenprodukten.

W IT TE R SW IL

Ein kurzes Gastspiel

Franziska Fasolin demissioniert als Gemeinderätin. Witterswil bleibt aber fest in Frauenhand. In der Verwaltung kommt es ebenfalls zu Veränderungen.

Bea Asper

In Witterswil kommt es im Gemeinderat und in der Verwaltung zu personellen Veränderungen. Marcel Schneider verlässt die Finanzverwaltung und Gemeinderätin Franziska Fasolin, die zuvor über viele Jahre auf der Gemeindeverwaltung arbeitete, reichte ihren Rücktritt ein. Gemeindepräsidentin Doris Weisskopf bedauert, dass es bereits im ersten halben Jahr nach Beginn der neuen Legislatur zu Veränderungen kommt. Der Grund liege darin, dass Franziska Fasolin ihren Wohnort wechselt.

Fasolin erklärt, dass zum Zeitpunkt ihrer Kandidatur nicht absehbar war, dass sie Witterswil verlassen werde. «Das Leben macht manchmal Schwenker und Schlaufen, die man nicht vorhersehen kann. Dass es ein so kurzes Gastspiel wurde, tut mir leid, insbesondere deshalb, weil ich so lange in Witterswil wohnhaft war und mir das Dorf und die Gemeindegeschäfte sehr am Herzen liegen», teilte sie der Bevölkerung im Dorfblatt mit. «Nach 25 Jahren — 16 davon im Dienste der Einwohnergemeinde — überschreite ich nun die Gemeindegrenze in Richtung Baselland. Mein Mandat gebe ich in die fähigen Hände von Susanne Winkler Kaufmann, ebenfalls bestens integriert und vernetzt im Dorf, mit grosser Erfahrung im Bildungsbereich.» Susanne Winkler sei als langjährige Delegierte des Zentrums Passwang auch bereits vertraut mit den Fragestellungen im sozialen Bereich.

Über das Nachrücken entscheidet das Stimmverhältnis bei den Wahlen. Für beide Parteien (CVP und FDP) hatten jeweils fünf Personen kandidiert. Gemeindepräsidentin Doris Weisskopf hält dazu fest: «Gewählt wurden zwei CVP- und drei FDP-Vertreter. Wenn während der Legislatur ein gewähltes Gemeinderatsmitglied vom Amt zurücktritt, kommt es innerhalb der Partei zum Nachrücken. Susanne Winkler Kaufmann hatte nach den drei gewählten FDP-Gemeinderäten am meisten Stimmen erhalten. Wir begrüssen Susanne Winkler Kaufmann im Gemeinderat und wünschen ihr gutes Gelingen und viel Freude im Amt.»

Etliche Bewerbungen

Zum Wechsel in der Verwaltung sagt Doris Weisskopf, dass die Finanzverwaltung seit längerer Zeit ad interim von externer Seite unterstützt werden musste. Der Gemeinderat hatte dafür das Mandat der Firma Beratung Karoline Sutter anvertraut. Zuerst ging es um den Budgetprozess, dann um die Vorbereitungsarbeiten für den Jahresabschluss 2021. Inzwischen sei die Stelle der Finanzverwaltung öffentlich ausgeschrieben worden. «Bis zum Ablauf der Eingabefrist sind etliche Bewerbungen eingegangen. Die ersten Gespräche wurden letzte Woche geführt. Wir hoffen, die Stelle möglichst bald besetzen zu können», sagt Doris Weisskopf.

Franziska Fasolin: zieht von Witterswil fort und reichte deshalb ihren Rücktritt ein. Susanne Winkler: rückt als Gemeinderätin nach. FOTOS: ZVG

F L ÜH

Rau m u nd Zeit f ür das Wor t Chr isti

Farbenfrohe Abschrift:

Verschiedene Personen haben einen Teil des Matthäusevangeliums von Hand abgeschrieben.

FOTO: ZVG

Entschleunigung aus der Bibel: Ein Projekt macht im Solothurner Leimental seit einem Jahr von sich reden. Am 15. Mai wird es in der Kirche Flüh vorgestellt.

Larissa Ley

Viele Kunstschaffende schwören darauf, die erste Manuskriptfassung von Hand zu verfassen. Das zwinge zu profundem Denken. Geht es um das Abschreiben eines bestehenden Textes, stelle sich eine meditative Kraft ein. In diesem Sinne wirken seit Monaten Menschen im Leimental — sie übertragen das Matthäusevangelium von Hand auf Papier, mit dem Ziel, sämtliche Abschnitte des ersten Evangeliums des Neuen Testaments zu einem gebundenen Buch zusammenzufügen. Alles begann vor knapp einem Jahr. In den Kirchen Flüh, Rodersdorf, Bättwil, Witterswil, Hofstetten, Metzerlen und im Kloster Mariastein durften sich Interessierte einen vorgelegten Abschnitt aus dem Matthäusevangelium aussuchen, diesen mit nach Hause nehmen oder an einem Schreibpult der Kirche mit dem Transkribieren beginnen. Erlaubt war dabei, eigene Illustrationen zu gestalten sowie den Manuskripten den eigenen Fingerabdruck zu geben. Farbenfroh und vielgestaltig sollte es sein — individuell wie die Schreibenden selbst.

Coronabibel als Inspiration

Inspiriert wurde das Projekt von der St.Galler Coronabibel, die sich schweizweit einen Namen gemacht hatte. Mehr als 1000 Menschen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und vielen anderen Ländern hatten während zehn Wochen, während der ersten Quarantäne, alle 1189 Kapitel der Bibel von Hand abgeschrieben. Die Idee fand auch hier ihren Anklang. Die Schreibenden sind begeistert und haben noch ein paar Wochen Zeit, das Werk zu vollenden, das am 15. Mai in der Kirche Flüh vorgestellt werden soll. Ein Buch fasst die Handschriften zusammen und gibt Zeugnis von diesem besonderen Projekt. In der heutigen Zeit einen Bibeltext abschreiben? «Ja», findet Kirchenrätin Evelyne Standke, die das Projekt mitbegleitet. «Durch genaues Lesen und Abschreiben verinnerlicht man den Text und macht sich vertieft Gedanken.» Die Teilnehmenden würden einen wahren Willensakt vollbringen, sich dem Wort Christi auf solch hingebungsvolle, aufwendige Art zu widmen, statt einfach die fehlerfrei gedruckte Bibel aus dem Regal zu nehmen. Auch würden sie damit Wikipedia und Co., die Informationen per Mausklick ausspucken, die Langsamkeit entgegensetzen. Und die Langsamkeit sei Voraussetzung für den bewussten Einsatz von Sprache, erklärt Evelyne Standke. Der Kopfmensch im Alltag sei voll mit Information. Doch das Wesenhafte bleibe oft unerkannt auf der Strecke. Wer sich mit dem lebendigen Wort bewusst verbinden möchte, müsse dafür Zeit und Raum schaffen. So erfahre auch die Empfindungsseele ein Erwachen in der geistigen Welt und dürfe sich für einige Momente rückverbinden zum Ursprung des Christentums. So sei der Weg, welcher die Leimentaler dieses Jahr gegangen sind, ein liebevolles Bekenntnis zum Weg Christi.

F L ÜH

«Der Feuer vogel in der Schmiede» — Ausstellung in der Galerie «JetztOderNie»

Gleich mehrfach freuen konnte man sich am letzten Wochenende in Flüh. Die KulturSchmiede JetztOderNie präsentierte Schlösser, Schlüssel und Schlüsselfidel, mit Text und Bild untermalt: Die Familie Brodmann als künstlerische Gastgeber.

Franziska Fasolin

Schon als kleiner Junge fing es an: Albert Brodmann sammelte mit Leidenschaft alte Schlüssel und Schlösser. Es faszinierte ihn, herauszufinden, wie man diese öffnet. Der gelernte Bauschlosser erzählt mit klarer und fester Stimme, wie er im Laufe seines Lebens unzählige Objekte mit nach Hause brachte, in die Schmiede, die er 1972 selbst baute und wo jetzt die Ausstellung stattfindet.

Vieles lagerte lange ungesehen und vergessen im Keller. Etliche Objekte stammen vom Wegesrand oder aus Hausräumungen. Er hatte einfach immer ein Auge dafür. Wenn die Schlösser mit Farbe übermalt oder verrostet waren, säuberte er sie über dem Schmiedefeuer und arbeitete die oft feinen Ziselierungen heraus.

Viele dieser eigentlich groben Objekte sind zu wahren Schmuckstücken geworden, wovon es wohl über 100 in diese Ausstellung Schloss und Schlüssel: Albert Brodmann mit einem seiner zahlreichen, herausgeputzten Exemplare. FOTOS: FRANZISKA FASOLIN

tes Konzert «erzählt» über Sequan, den Feuervogel und seine Reise zu sich selbst. Erst mit der Erlangung seiner imposanten Schwanzfedern wird aus Sequan nämlich ein richtiger Feuervogel. Der Text dieser Initiation stammt von Tochter Anita, die Bilder von Pia; Petra und ihr Mann John sorgten mit Schlüsselfidel und Gitarre für stimmungsvolle Musik.

Die Geschichte wurde 1995 während einer Veloreise in Frankreich von Pia und Anita ins Leben gerufen, 2019 überarbeitet und ist nun als Bilderbuch erhältlich. Mit der konzertanten Version ist ein einzigartiges Familienwerk entstanden, das unter die Haut geht.

Die Schlüsselfidel ist ein mittelalterliches, geigenähnliches Instrument, hervorragend gespielt von Tochter Petra, und schliesst zumindest mit dem Wortteil «Schlüssel» den Kreis zur Ausstellung Schlösser und Schlüssel.

Wer indes wissen will, was Sequan bedeutet, der mache sich selbst auf die Reise und schaue, was sich da alles herausfinden lässt.

This article is from: