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Kleinlützel

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Öffentliche Mitwirkung Bis Montag, 18. April 2022, können schriftliche Anträge zur Ortsplanungsrevision der Gemeinde Breitenbach, Fehrenstrasse 5, 4226 Breitenbach oder gemeinde@breitenbach.ch mit dem Vermerk „Ortsplanungsrevision“ eingereicht werden (mit Angabe des Absenders).

Der Gemeinderat und die Planungskommission freuen sich auf eine rege Beteiligung, konstruktive Gespräche und ein engagiertes Mitwirken aller Interessierten.

Breitenbach, im März 2022 GEMEINDE Breitenbach Gemeinderat / Planungskommission

Anlässe

18. März. 13h Wanderung, AHV-Wandergruppe 22. März Sammlung Metall/Alteisen, Sammelstelle Werkhof 26. März, 14-16h Museum geöffnet, Rundbau Schulhaus Breitgarten 1. April, 20h Shirley Grimes, Pfarreisaal, Kultur- und Leseverein 1. April, 13h Wanderung, AHV-Wandergruppe 1. April, 19-22h Nothilfekurs, Zivilschutzanlage, Samariterverein 2. April, 08-16h Nothilfekurs, Zivilschutzanlage, Samariterverein 6. April, 14-17h Tanzcafé für Seniorinnen/Senioren, AZB Bodenacker

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.breitenbach.ch. Für die Inhalte des Veranstaltungskalenders zeichnen die Institutionen verantwortlich.

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Dienstag 08:00-11:30 Uhr 13:30-18:30 Uhr Mittwoch 08:00-11:30 Uhr 13:30-17:00 Uhr

K T. S OL OT H UR N

90. G ebur tstag Solot hu r nischer Bäuer in nen- u nd L andf rauenverba nd

Noch nicht lange im Amt: Ida Schaffter (l.), Metzerlen, und Sieglinde Jäggi, Seewen, wurden 2020 als Co-Präsidentinnen des Solothurnischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands gewählt. FOTO: BENILDIS BENTOLILA

Die Frauen feierten am internationalen Tag der Frau nicht nur ihren hohen Geburtstag, sondern auch den 50. ihres Haushaltshilfedienstes.

Benildis Bentolila

Eine aufgeräumte Frauenschar traf sich am Dienstagvormittag am Wallierhof zur Delegiertenversammlung (DV) des Solothurnischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands SOBLV. Ida Schaffter, CoPräsidentin, begrüsste Frauen und Gäste: «Heute ist ein spezieller Tag, denn wir feiern unseren 90. Geburtstag und den 50. vom Haushaltshilfedienst. Es ist der Internationale Tag der Frau und wir haben einen jungen Gast unter uns, Emma, die drei Wochen alte Tochter unserer Aktuarin, Katja Bachmann-Borer von Nunningen.» Die Kleine war während der langen Versammlung still und zufrieden.

Das Schwarzbubenland-CoPräsidium funktioniert gut

Seit 2020 teilen sich Ida Schaffter aus Metzerlen und Sieglinde Jäggi aus Seewen das Präsidium des Verbands. «Oft werde gefragt», sagte Kassierin Marie-Theres Widmer, «ob Co-Präsidien funktionieren würden.» Und sie bestätigte, beim SOBLV klappe es bestens: «Die zwei Frauen kommen aus der selben Gegend und haben ihre Aufgaben abgesprochen.» Es war ihre erste gemeinsame physische DV. Weil sie ihre Vorgängerin Rita Hänggi aus Nunningen noch nicht offiziell verabschieden konnten, hatten sie einen Plan ausgeheckt. So hörten die Teilnehmerinnen auf einmal Ritas Stimme und sahen sie vorne auf der Grossleinwand. Die ehemalige Präsidentin verfolgte von hoher See, wo sie seit zwei Jahren mit ihrem Mann Blasius Bootsfahrten anbietet, die DV und wurde würdig verabschiedet. «Rita war Bäuerin und Wirtin», schmunzelte Sieglinde Jäggi, «heute ist sie Seglerin.» Sie liess ihren Nachfolgerinnen die Insignien des Verbands, das Sitzungsglöcklein und die silbrige Arbeitsbiene überreichen. Ida Schaffter machte sich Gedanken zum Jahresmotto «Aufbruch»: «Da starteten wir zuversichtlich, froh darüber, Corona halbwegs hinter uns zu lassen. Und jetzt?»

Der Bauernpräsident sorgt sich

Andreas Vögtli aus Büren, Präsident Solothurnischer Bauernverband, trat ans Rednerpult: «Ich bin in Sorge über das, was in der Kornkammer Ukraine passiert.» In Coronazeiten sei man für WCPapier angestanden. «Was passiert, wenn wir für Brot anstehen müssen?», fragte er. Was im Osten passiere, zeige uns, wie labil die globalisierte Wirtschaft sei.

B ES EN B E IZ E N U N D H ÜT TE N I N D ER R EG IO N

«Wi r ser vieren das gan ze Jah r ein ausgezeich netes Fondue»

Das Restaurant Remel sei keine Besenbeiz im klassischen Sinn, sagt das Wirtepaar Kägi. Viel lieber sprechen sie von einer Bergbeiz — beheimatet in einer Alphütte von 1906, ohne Strom, einfach eingerichtet und mit einfachem Angebot.

Melanie Brêchet

Der Remelturm, der im ersten Weltkrieg als Bewachungsposten erbaut wurde, ist ein beliebtes Ausflugsziel oberhalb von Kleinlützel. Nicht alle Ausflügler wissen jedoch, dass in nur wenigen Minuten Gehdistanz zum Turm eine kleine Oase zur Pause und Stärkung einlädt: Die Besenbeiz Remel. Die gemütliche Sonnenterrasse mit Festbänken — in der kalten Jahreszeit mit Decken ausgestattet, im Sommer mit einem Sonnensegel abgedeckt — ist sie für Wanderer, Velofahrerinnen und andere Ausflügler ein willkommener Ort zum Rasten.

Peter und Ute Kägi führen den Betrieb bereits seit 2017. Zuvor führten sie die Jugendherberge in Delémont und hatten beschlossen, wieder Richtung Basel zu ziehen. Weit sind der Basler und die Hamburgerin aber nicht gekommen — das Schicksal wollte es, dass sie die Ausschreibung für die Besenbeiz Remel entdeckten und sich bewarben. Nach dem Zuschlag bauten sie die Hütte, mit etwas Ein eingespieltes Team: Ute und Peter Kägi mit ihrem Sohn Loris.

FOTO: MELANIE BRÊCHET

Hilfe der Bürgergemeinde Kleinlützel, um: Aus der ehemaligen Wohnung der Hirten wurden eine Küche und eine kleine, gemütliche Gaststube, die auch bei schlechtem Wetter und Kälte rund 30 Personen Platz bietet. Im unteren Teil befindet sich immer noch ein kleiner Stall, der im Sommer im Bedarfsfall noch einige Rinder beherbergen kann. Denn der Remel ist von Frühling bis Herbst auch die Alp der Kleinlützler Bauern.

Die Besenbeiz Remel betreiben Peter und Ute Kägi als Vollzeitjob, auch wenn sie nur an Wochenenden und allgemeinen Feiertagen geöffnet hat und unter der Woche für Anlässe und Gruppen ab vier oder fünf Personen öffnet. «Es ist ein sehr grosser Aufwand. 60 bis 80 Stunden Arbeit pro Woche sind keine Seltenheit», sagt Peter Kägi. «Wir fahren jeweils alles rauf und wieder runter, inklusive dem schmutzigen Geschirr.» Ute Kägi ergänzt, dass sie die Speisen aufgrund des geringen Platzes in der Beiz teilweise zuhause zubereiten würden. «Wenn die Besenbeiz um 11 Uhr öffnet, sind wir bereits seit fünf Stunden auf den Beinen und zuhause in Laufen am Kochen, Backen und Vorbereiten. Aber klagen wollen wir nicht — wir machen das gerne und mit Leidenschaft.»

Kleine Karte auf hohem Niveau

Kägis sind Quereinsteiger. Er hat früher als Projektleiter gearbeitet, sie hat ein Wirtschafts- und Chinesischstudium in der Tasche und unterrichtet unter der Woche Deutsch für Expats, die in die Schweiz kommen, um zu arbeiten. Beide legen bei ihrem Angebot grossen Wert auf regionale Produkte, am liebsten auch aus biologischer Landwirtschaft. Ihre Produzenten kennen sie alle persönlich. Kägis beziehen ihren Käse von Höfen aus Liesberg, Biederthal oder Beinwil; die Wurstwaren vor allem aus dem Jura. Auf dem Remel wird Bier aus Laufen und dem jurassischen Saignelégier und Wein aus dem nahen Soyhières und vom Tüllinger bei Basel getrunken. Um den Hunger zu stillen, bietet die Besenbeiz Remel ganzjährig Fondue an. Für dieses wurde die Beiz von der «Weltwoche» sogar zu einer der schweizweit zehn besten Adressen gekürt. Ansonsten werden eine saisonale Suppe, liebevoll garnierte Platten (auch vegetarisch) oder Wurstsalat und Kuchen angeboten — Letzterer von der Schreibenden getestet und für sehr gut befunden. «Die Leute melden sich manchmal schon freitags bei uns und reservieren für das Wochenende ein Stück Kuchen», sagt Peter Kägi und ergänzt, dass eine solche Reservation nur von Montag bis Freitag möglich sei, da man auf dem Remel keinerlei Empfang habe. Das sei für die Ruhe förderlich, fürs Geschäft manchmal weniger.

Die Familie habe in den letzten Jahren viel investiert und sich einen riesigen Kundenstamm auf bauen können. Es gebe Leute, die fast jedes Wochenende einkehren, wenn sie mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs sind. Werbung mache man kaum. Die Tische würden sich über Mund-zu-Mund-Propaganda sehr gut füllen. Gerade im Frühling, wenn die ersten Sonnenstrahlen locken oder im Herbst, wenn es denn die letzten warmen Tage sind, ist die Besenbeiz Remel manchmal sehr voll. Man habe aber bisher noch immer für fast alle einen Platz gefunden, sagt Peter Kägi, mit Festbankgarnituren auf Vorrat versuche man so f lexibel wie möglich zu sein. Dank vier bis fünf Aushilfen habe man den Ansturm auch dann im Griff. Bei Bedarf packe sogar der zehnjährige Sohn Loris mit an.

Ferien macht die Familie Kägi nur selten: Die Besenbeiz ist jeweils in den Fasnachtsferien eine Woche geschlossen und auch im Monat Juli gönnt sie sich eine Auszeit.

Das Konzept der Besenbeiz Remel funktioniert hervorragend und die Familie Kägi hofft, die Beiz noch lange weiterführen und ihre Stammkundschaft «uf em Rämel» empfangen zu können.

Serie: Besenbeizen und Hütten in der Region

meb. Sie sind auf jeder Wanderung eine Bereicherung und auch für spontane Ausflüge ein tolles Ziel für Jung und Alt: Besenbeizen und Hütten, wo man einkehren oder sogar auch übernachten kann. Auch in der Region laden verschiedene Besenbeizen zum Verweilen ein. Das Wochenblatt stellt diese in loser Folge vor. Wir freuen uns auf Tipps und Hinweise zum Thema: redaktion.laufen@wochenblatt.ch.

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