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Vorwort der Projektpartner: J. Schirak, S. Hutschinski, J. Harb

Zwischen Gut und Böse

Wenn man sich die Ergebnisse des „Händlerradars“ anschaut, ist nicht jedes einzelne Ergebnis nachvollziehbar – zumindest nicht auf den ersten Blick. Denn ich hätte mir nicht gedacht, dass die Zufriedenheit der Markenhändler und -werkstätten heuer sogar noch leicht ansteigen wird. Immerhin schreiben ja die meisten unserer Mitgliedsbetriebe heuer durch das Corona-Virus das schlechteste Ergebnis seit Jahren, viele sogar das dramatischste seit ihrem Bestehen. • Wissen wollten wir von den Markenhändlern heuer auch, wie zufrieden sie mit ihren Importeuren im Umgang mit der Corona-Krise sind. Diese Daten sollten Sie sich nicht entgehen lassen! • Das Gesamtergebnis zeigt wieder, wie groß die Schnittstellen zwischen Gut und Böse innerhalb unserer Branche sind. Auf der einen Seite stehen die Siegermarken, die sich in der Gunst ihrer Markenhändler weiter verbessert haben und teilweise schon knapp an der Grenze zum grünen Bereich stehen. Auf der anderen Seite sieht man die Verlierer, die – teilweise schon seit Jahren – nicht auf ihre Händler achten. Das rächt sich!

Wir unterstützen Sie gerne!

Durch Covid-19 herrschen derzeit schwierige Zeiten auch in der Automobilbranche. Gerade jetzt stellt sich heraus, wer ein verlässlicher und starker Partner im Geschäftsleben ist. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Marken, die ihre Betriebe sehr stiefkindlich behandeln, deren Sorgen und Wünsche nicht ernst nehmen und mit großer Arroganz auftreten, wurden in dieser Befragung erneut abgestraft. • Es ist faszinierend, wie mancher Konzern beharrlich und unbeirrt an seinem Niedergang arbeitet. Gratulation hingegen an die Gewinner Mazda, Skoda und Seat – hier wird großteils vorbildlich gearbeitet. Trotzdem wäre es wünschenswert gewesen, wenn es die eine oder andere Marke in den Top-Bereich geschafft hätte. Im Händlerradar 2020 kommt erneut klar heraus, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Top-Treiber der Händlerzufriedenheit ist. Ein weiterer Beweis, dass Markenvereine DER wesentliche Bestandteil einer guten Beziehung zwischen Importeur und Händlerschaft sind. Genau dafür steht der VÖK und ist als Dachverband aller Markenvereine jederzeit gerne zur Unterstützung und Gründung von Markenvereinen behilflich.

Ohne Aftersales keine guten Noten!

Das Corona-Virus hat sich in den vergangenen Monaten auch auf die Werkstätten ausgewirkt: Ich meine jetzt nicht nur die Zeit des Lockdowns, als bei den Werkstätten nur die allernotwendigsten Reparaturen gemacht werden durften, sondern auch die Zeit danach. Es gab gebietsweise unterschiedlich hohe Verluste. • Und das ist noch längst nicht alles: Denn jene Autos, die heuer nicht als Neuwagen verkauft wurden, werden uns in Zukunft fehlen. Ich spreche hier von immerhin rund 30 Prozent, um die der Neuwagenmarkt heuer nachgelassen hat, das werden zum Jahresende rund 100.000 Fahrzeuge weniger sein. Jeder Werkstattbesitzer kann sich selbst ausrechnen, wie stark ihn das betrifft. Markenwerkstätten werden ab dem nächsten Jahr leiden, die freien in ein paar Jahren. • Ein wichtiges Ergebnis aus dem „Händlerradar“ möchte ich noch erwähnen: Hersteller, die von ihren Vertragswerkstätten im Aftersales schlecht bewertet werden, schneiden auch im Gesamtergebnis schlecht ab. Das sollte allen Verantwortlichen bei den Importeuren beim Umgang mit ihren Partnern bewusst sein!

Komm.-Rat Ing. Josef Schirak Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses im Bundesgremium des Fahrzeughandels

Stefan Hutschinski Obmann des Verbands österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK)

Mst. Komm.-Rat Josef Harb Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik

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