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Wie KI die Intensivmedizin verändern kann

Computer als Entscheidungsunterstützung

Nürnberg (eb). Der Tag der Intensivmedizin, den die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) ins Leben gerufen haben, hat auch in diesem Jahr ein Schlaglicht auf die Intensivmedizin geworfen. Nach den schweren Corona-Jahren richtete sich der Blick dabei auch in die Zukunft. Und dieser ist optimistisch, was die medizinische Seite angeht, zugleich aber mahnend in Richtung Politik.

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Im DGAI-Podcast zum Thema spricht Prof. Dr. Gernot Marx, Leiter der Klinik für Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen, über die Möglichkeiten, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Intensivmedizin mit sich bringen kann. Der Intensivmediziner, der ab 2025 die Präsidentschaft der DGAI übernehmen wird, erklärt: In der Intensivmedizin stünden pro Patient und Stunde bis zu 1.000 Daten zur Verfügung.

Und genau darin lägen enorme Möglichkeiten für die Entwicklung von KI-Algorithmen, die Mediziner künftig bei Entscheidungen unterstützen können. „Vielleicht ist es schon bald möglich, einen digitalen Zwilling für Intensivpatienten zu entwickeln, an dem wir bestimmte Dinge vorhersagen können, z.B. die Entwicklung einer Sepsis oder eines akuten Lungenversagens“, sagt er im Interview. Der Einsatz von KI könne Grundlegendes verändern: Zum einen ließen sich Therapien frühzeitiger beginnen, zum anderen sei eine viel individuellere Behandlung möglich.

„Das heißt nicht, dass ein Computer die Patienten behandelt, sondern dass der Mehrwert von Daten uns als Entscheidungsunterstützung zur Verfügung steht“, sagt Marx und zeigt sich optimistisch: „Da werden wir noch ganz große Schritte vorankommen.“

Arbeit auf den Intensivstationen

muss attraktiv bleiben

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