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Ausstellung An mym Rhy Exhibition An mym Rhy

Zwischen Herbst 2022 und Sommer

2023 organisiert das Netzwerk Museen eine grenzüberschreitende Ausstellungsreihe in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, die dem Rhein als Lebensader gewidmet ist. Insgesamt 38 Projekte zeigen unter verschiedenen Gesichtspunkten den Stellenwert des Flusses für die Menschen auf, die an seinen Ufern leben.

Das Antikenmuseum geht mit der Ausstellung «Ave Caesar! Römer, Gallier und Germanen am Rhein» der Bedeutung des Rheins für die frühe Geschichte unserer Region und ganz Europas auf den Grund. Bereits in der Antike war dieser Fluss eine wichtige Handelsroute und Verkehrsachse quer über den Kontinent. Mal war er eine Verbindungslinie, mal ein Schlachtfeld, mal eine Grenze. In unserer Ausstellung schlängelt er sich als «blauer Faden» durch ein symbolisches Rheingebiet und zeigt die Beziehungen zwischen den Hochkulturen des Mittelmeergebiets und den links und rechts des Rheins ansässigen

From autumn 2022 to summer 2023, the museum network “Netzwerk Museen” is organising a cross-border series of exhibitions in Germany, France and Switzerland, devoted to the Rhine as a great artery of European culture. A total of 38 projects will demonstrate different aspects of the river’s importance for the people living on its banks.

«Eine hervorragend zusammengestellte, informative, sehr gelungene, pfiffig präsentierte Ausstellung! Herzlichen Dank!»

Besucherkommentar

Visitor comment

In its exhibition “Ave Caesar! Romans, Gauls and Germanic Tribes on the Banks of the Rhine”, the Antikenmuseum explores the Rhine’s importance for the early history, not only of our own region, but of the whole of Europe. In Antiquity, the river was already an important trade and transport route, stretching right across the continent. Sometimes it was a communications link, sometimes a battlefield, sometimes a frontier. In the exhibition, the river winds its way like a blue thread through a symbolic representation of the Rhine Basin, demonstrating the relationships between the advanced civili-

Stämmen der Gallier und Germanen auf. Genau wie heute ging es auch damals um den Austausch von Ressourcen und Technologien, die Kontrolle der Handelswege, um Macht, Diplomatie und Krieg. Also haben wir den Ausstellungsboden in ein riesiges Spielbrett verwandelt. Wie bei einem Strategiespiel können unsere Besucher*innen die Ausstellung mit ihren vielen faszinierenden Exponaten erkunden. Ein dreisprachiger Audioguide hilft mit spannenden Beiträgen, die Geschichte des Rheingebiets zu entdecken.

Unsere Erzählung beginnt im 6. Jahrhundert v. Chr., als Waren aus Griechenland unsere Region über die Flusssysteme von Rhone und Rhein erreichten. Dank dem Handel kamen die verschiedenen Kulturen miteinander in Kontakt. Sie tauschten nicht nur Waren, sondern auch Ideen, Sitten und Gebräuche aus. Eine grundlegende politische Veränderung ereignete sich dann zwischen 58 und 52 v. Chr., als Gaius Julius Caesar ganz Gallien mitsamt dem Rheingebiet eroberte. Der Fluss wurde nun zur Grenze zwischen dem eroberten Gallien und dem freien Germanien. Auch seine Bedeutung als Verkehrsachse nahm unter römischer Herrschaft zu: Die Römer bauten die gesamte Infrastruktur in den neu eroberten Gebieten am Rhein aus. Sie errichteten Militärlager, neue Strassen, Kanäle und Häfen, sations of the Mediterranean and the Gallic and Germanic tribes that inhabited its left and right banks. As is the case today, it was all about exchanging resources and technologies, controlling trade routes, power, diplomacy and war. With this in mind, we turned the floor of the exhibition into a giant gameboard, so that visitors can explore the exhibition and its many fascinating exhibits as if they were taking part in a giant strategy game. A trilingual audio guide with fascinating information helps them discover for themselves the history of the Rhine Basin.

Our story begins in the 6th century BC, when goods from Greece reached our region via the river systems of the Rhône and the Rhine.

NZZ Geschichte, Ausgabe Nr. 44

NZZ Geschichte, issue no. 44

Thanks to this trade, different cultures came into contact with each other, exchanging not only goods but also ideas, traditions and customs. Between 58 and 52 BC, a fundamental political change took place: Gaius Julius Caesar conquered the whole of Gaul, including the Rhine Basin. The river subsequently became the frontier between conquered Gaul and free Germany. Its importance as a transport route also increased under the Romans: they improved every aspect of the infrastructure of their newly conquered regions, building military camps, new roads, canals and harbours along the Rhine. Later they founded towns später gründeten sie Städte nach römischem Vorbild und begannen, mediterrane Obstund Gemüsesorten wie die Weinrebe im Rheingebiet anzubauen. on the Roman model and began to cultivate Mediterranean varieties of fruit and vegetables.

Auf politischer Ebene stützten sich die Römer auf die bestehende gesellschaftliche Struktur der keltischen Oberschicht. Sie begünstigen loyale einheimische Adlige, mischten sich aber so wenig wie möglich in lokale Angelegenheiten ein. Die Römer kooperierten nicht nur mit der einheimischen Elite, sondern rekrutierten keltische Soldaten für die römische Armee und gründeten römische Kolonien am Rhein. Damit stellten sie die Weichen für eine aus römischer Sicht stabile politische Lage in unserer Region.

“Lovely exhibition with a lot of love to the detail. Great audioguide as well.”

Besucherkommentar Visitor comment

On the political level, the Romans supported the existing social structures of the Celtic elite. They favoured the loyal indigenous nobility, but interfered as little as possible in local affairs. In addition to cooperating with the local elite, they also recruited Celtic soldiers into the Roman army and founded Roman colonies along the Rhine, thus laying the foundations for a stable political situation in the region that was favourable to Rome.

Dank der grosszügigen Unterstützung von 17 internationalen Leihgebern und einer innovativen Gestaltung ist es uns gelungen, zwar vergangene, aber äusserst aktuelle Prozesse, die auch unsere heutige Gesellschaft prägen, in spielerischer Art und Weise zu präsentieren.

Thanks to an innovative design and the generous support of 17 international lenders, we were able to demonstrate in an entertaining way that these processes, despite happening so long ago, are still extremely relevant and influential for our society today.

Büste der römischen Göttin Minerva mit den Attributen Eule, Brustschild mit Medusa und Helm, Leihgabe, Augusta Raurica Bust of the Roman goddess Minerva with the attributes owl, breast shield with Medusa and helmet, loan, Augusta Raurica

Erneute Partnerschaft mit Augusta Raurica

Nach der erfolgreichen Partnerschaft bei der Ausstellung «Gladiator. Die wahre Geschichte» arbeiten die Römerstadt Augusta Raurica und das Antikenmuseum auch für «Ave Caesar!» eng zusammen. Von Anfang an haben die Kolleg*innen aus Augst unsere Projektgruppe mit Fachwissen und multimedialem Material unterstützt. Bei der Auswahl der möglichen Leihgaben aus der Römerstadt fand ein sehr konstruktiver Dialog mit dem Team von Augusta Raurica statt, der auch zu einem spannenden Beitrag in unserem Ausstellungskatalog geführt hat. Die Leihgeben selbst, die teils extra für die Basler Ausstellung neu restauriert wurden, stellen eine wesentliche Bereicherung für unser Projekt dar. Einerseits haben international bekannte Meisterwerke wie die Bronzebüste der Minerva aus der Insula 37 den Weg nach Basel gefunden, andererseits beleuchten zahlreiche Alltagsgegenstände aus dieser römischen Kolonie das Leben einer multikulturellen Gesellschaft am Rhein in den ersten Jahrhunderten nach Christus.

Our renewed partnership with Augusta Raurica

Following our successful collaboration on the exhibition “Gladiator. The True Story”, the Römerstadt Augusta Raurica and the Antikenmuseum continued to work closely together on “Ave Caesar!”. Right from the start, our colleagues from Augst were on hand to assist the project group with their expertise and multimedia material. During the selection of possible items to loan from the Römerstadt, a very constructive dialogue with the team from Augusta Raurica took place, which resulted in a fascinating article in our exhibition catalogue. The loans themselves greatly enriched the project, with some of them having been newly restored specifically for the exhibition. Internationally renowned masterpieces made their way to Basel, like the bronze bust of Minerva from Insula 37, while at the other end of the scale, dozens of everyday objects from the Roman colony show what life was like in a multicultural society on the banks of the Rhine in the first century AD.