
2 minute read
Wer ist Goldmarie?
Goldmarie ist eine Märchenfigur, die von ihrer Stiefmutter schlecht behandelt wird. Sie springt aus Angst vor ihr in einen Brunnen, um eine verlorene Spindel wieder zu finden. In der Anderswelt angekommen, trifft sie auf mehrere Bewährungsprüfungen. So soll sie zum Beispiel einen sprechenden Obstbaum schütteln und ein fertiges Brot vor dem Verbrennen im Ofen retten. Zum Schluss kommt sie bei Frau Holle an und tritt in ihren Dienst. Zum Abschied wird sie auf dem Heimweg mit einem Goldregen belohnt, der nie wieder von ihr abgeht. Goldmarie ist aber auch, wie schon erwähnt, ein Schuhladen in der Stargader Straße in Prenzlauer Berg. Ich habe mich für diesen kleinen Laden entschieden, weil er zu keiner Kette gehört. Hauptsächlich wird die Schuhmarke Vagabond verkauft und zwar ausschließlich Frauenschuhe. Die Kundinnen sind durchschnittlich zwischen 25 und 35 Jahren und kaufen verspielt bunte Ballerinas, Lack-Pumps oder Stiefeletten im 1 80er-Look. Passend zu den Schuhen gibt es auch noch vereinzelt Taschen und Gürtel zu erwerben. Die Einrichtung wirkt zum Teil improvisiert, typisch retro, typisch Prenzlauer Berg. Alles ist ein bisschen im Stil der 60er und 70er Jahre. Das gilt sogar für die gemusterte Tapete. Vor der Tür stehen kleine Blumentöpfchen und Bambi-Figuren. Die ganze Atmosphäre des Ladens ist verspielt. Das vermeintliche Lager ist einsehbar, vielleicht ein bisschen chaotisch und irgendwie fehlt überall ein wenig Platz. Der Laden besteht aus zwei Räumen, die zusammen ca. 25 Quadratmeter ergeben. Im ersten Verkaufsraum stehen rechts und links Sideboards, auf denen die Schuhe der aktuellen Kollektion präsentiert werden. Außerdem sind in ihnen ein Großteil der Schuhkartons, mit Inhalt natürlich, gelagert. Im Eingangsbereich befindet sich ein großer Spiegel, mitten im Raum steht ein roter Sessel und im hinteren Bereich ist der Tresen. Geht man geradewegs durch den Laden durch, kommt man in einen zweiten sehr kleinen Raum. Gleich auf der linken Seite ist ein Regal, in das ebenfalls Schuhkartons gestapelt sind. Direkt davor stehen Kunststoffstühle, die des Öfteren als Trittleiter herhalten müssen,

Advertisement


um an die oberen Kartons zu kommen. Gegenüber steht eine Kommode, auf der noch weitere Schuhe präsentiert werden, bei denen es sich um reduzierte Ware handelt.
Der Name des Schuhladens ist ebenso verspielt wie das Mobiliar und die Dekoration - plüschig und bunt. Allerdings hat man nicht das Gefühl, dass die Wahl des Namens durch einen speziellen Bezug zu dem Märchen Frau Holle zustande kam. Es sollte einfach ein süßer und besonderer Name sein.
Alle Umstände bieten mir eine gute Angriffsfläche: Das Einrichtungskonzept soll das Märchen in Form von Objekten illustrieren. Alle wichtigen Elemente werden als Möbelstücke umgesetzt: Die Blumen, das Brot, der Apfelbaum, das Federbett, die Schneeflocken und der Goldregen.
Aber wie war das noch mal ganz genau mit Goldmarie, Frau Holle und dem Goldregen?