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Anti-Fashion
Antidesign ist mehr als nur Mode; es ist eine Denkweise. Es hebt sich von traditioneller Mode ab, da es keine festen Geschlechterrollen, keine Saisons und keine Trends gibt. Es ist ein kraftvolles Statement und bietet die Freiheit, sich selbst auszudrücken und seine Individualität zu betonen, ohne sich den üblichen Modekategorien unterzuordnen. Dieser Ansatz ist keine Neuheit in der Modegeschichte. Bereits Coco Chanel brach in den 1920er Jahren mit Normen und brachte Frauen erstmals in bequeme Hosen. In den 1990er Jahren wurde die Avantgardemode als eine Form von Antidesign bezeichnet. Designer wie Rei Kawakubo, Yohji Yamamoto und Issey Miyake aus Japan durchbrachen die herkömmlichen Modedesigngrenzen, indem sie Asymmetrie, die Dekonstruktion traditioneller Schnitte, Lagen und vor allem die Nichtfarbe Schwarz einsetzten. Antidesign ist jedoch nicht ausschließlich von Farben geprägt. Alexander Danner betont, dass es vor allem um Stil, Schnitte und die Darstellung der eigenen Persönlichkeit geht. Es ist eine alternative Herangehensweise an Mode, die Individualität und Selbstausdruck in den Vordergrund stellt und nicht in die gängigen Modestandards passt. Die Grenze zwischen Mainstream und Gegenbewegung bleibt letztendlich unverändert. In einer konformistischen Gesellschaft suchen viele Menschen bewusst nach Möglichkeiten, sich von anderen abzuheben, und Kleidung bietet dafür eine ausgezeichnete Möglichkeit. Auch diejenigen, die sich dem Anti-Fashion-Stil zuwenden, streben bewusst nach einem Unterschied in ihrer äußeren Erscheinung. Allerdings gehen sie dabei viel offener und experimentierfreudiger vor, auch wenn dies mit einem gewissen Preis verbunden sein kann. (21)
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