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Zehn Jahre Alpenverein-Akademie

Zehn Jahre Akademie

Vom Hier und Jetzt und der jüngeren Geschichte

Zehn Jahre: So alt ist die Alpenverein-Akademie inzwischen. Mit ihrem umfangreichen Bildungsprogramm stellt sie inzwischen einen wichtigen Pfeiler im Alpenverein dar. Abteilungsleiter Jürgen Einwanger blickt für das Bergauf zurück und voraus. Von Jürgen Einwanger

ß Hoch hinaus mit Know-how: Seit 2011 ist in der Alpenverein-Akademie das gesamte Ausbildungsangebot des Alpenvereins unter einem Dach. Foto: H. Düringer

Nach zehn Jahren darf man sagen: Die Idee Akademie ist aufgegangen, sie hat sich gelohnt und ist in der Mitte des Vereins angekommen! Die Akademie ist nicht mehr wegzudenken. Rückenwind aus den Gremien verleiht dem Bildungsauftrag den Stellenwert, den dieser verdient. Rückmeldungen aus den Sektionen und von Teilnehmenden bescheinigen dem eingeschlagenen Weg Bestnoten.

Innovativ und lernbereit

Natürlich waren die letzten beiden Jahre auch für den Alpenverein und seine Angebote mehr als herausfordernd. Mit dem Motto „Wir machen, was erlaubt und verantwortbar ist“ konnten über die Akademie dennoch einige Kurse durchgeführt werden. Und es wäre nicht der Alpenverein, wenn wir mit dieser Situation nicht auch innovativ und lernbereit umgegangen wären. Die spontan angebotenen KurzWebinare waren ein toller Erfolg, und der vor der Pandemie zwar begonnene, zunächst recht klein gedachte Bereich digitaler Lernmöglichkeiten hat mit dem aktuellen Aufbau der E-LearningPlattform rasant an Tempo und Dimension zugelegt.

So wird es in Zukunft zusätzlich zu den „Vor Ort“-Veranstaltungen auch Online-Möglichkeiten geben. Der Schwerpunkt bleibt aber ganz klar auf der realen Begegnung. Wie Luis Töchterle, ehemaliger Leiter der Alpenvereinsjugend, schon sagte, ist eine der ganz wichtigen Funktionen unserer Bildungsangebote die Identitätsstiftung, und die ist online nur bedingt möglich – auch das haben uns die vielen Monate in 2020 und 2021 gelehrt.

Verdoppelung

Für 2022 sind über 600 bildungswirksame Angebote geplant. Der Umfang und die Vielfalt haben sich seit der Gründung deutlich verändert. Begonnen haben wir mit 390 Kursen, wobei hier noch die gesamte Bergsteigerschule dabei war. In den heute bestehenden Segmenten haben sich die Termine mehr als verdoppelt! Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Teilnehmenden wider. Diese haben sich in dieser Zeit ebenfalls von unter 3.000 auf über 6.000 gesteigert. Mit fast 350 Kursleiter*innen und einem Umsatz von knapp 2,4 Millionen Euro sticht die Alpenverein-Akademie in der österreichischen Bildungslandschaft der NGOs heraus.

Qualitätsentwicklung

Von Beginn an war der Aufbau der Akademie gepaart mit dem Interesse an Qualitätsentwicklung. Nicht um irgendwelche „Plaketten“ zu sammeln, sondern um die zu uns passenden Schritte zu setzen und unsere Potentiale als professionell agierender Bildungsanbieter zu nutzen. So wurde das sehr umfangreiche Verfahren der „Lernerorientierten Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“ – kurz LQW – genutzt, um alle Bereiche unter die Lupe zu nehmen und weitere strategische Ziele zu formulieren.

Foto: M. Kain

Nachhaltigkeit

Für die letzten vier Jahre (bis 2023) war das u. a. die „Nachhaltigkeit“. Als Instrument nutzen wir die vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) angebotenen Umweltzeichen. So ist die Akademie nun mit dem Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen zertifiziert und ist Testierungsstelle für Green Events und Green Meetings. Sie hält viele Veranstaltungen auf der ebenfaslls mit dem Umweltzeichen versehenen Ferienwiese im Bergsteigerdorf Weißbach bei Lofer ab.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind damit auch bei uns wichtige Themen, die die Bildungsarbeit des Alpenvereins in den nächsten Jahren prägen werden. Der Mittelpunkt dabei ist weiterhin der Auftrag, Menschen für die ehrenamtliche Arbeit im Verein zu motivieren und für ihre Funktion zu qualifizieren. Dafür steht das Programm! Deswegen bemühen wir uns intensiv um die laufende Qualitätsentwicklung und erfüllen so einen wichtigen Auftrag im Sinne des Vereins ebenso wie im Sinne unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung.  

Jürgen Einwanger ist Leiter der Zentralstelle Alpenverein-Akademie im Österreichischer Alpenverein.

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