Wein & Co - Das Magazin 05

WEIN & CO

05 € 3,90

Österr. Post AG / Firmenzeitung 15Z040492 F

1 / 2017

DAS MAGAZIN

WO KÖNIG RIESLING REGIERT, HAT DAS VOLK BESTE LAUNE AUS G A BE 0 5

Lokalaugenschein bei Deutschlands ersten Riesling-Adressen

weinco.at

CHRISTIAN MOUEIX – DER NAME, DER FÜR BORDEAUX STEHT Er sammelt Weingüter wie andere Briefmarken – Christian Moueix.

Wir haben ihn für Sie besucht.

ZUM HERAUSNEHMEN

FACEBOOK.COM/WEINUNDCO

O’ZAPFT IS...

WEIL BIER MEHR ALS EIN DURSTLÖSCHER IST

DREI GLAS-WEISE MIT GRILL-GRÖSSE BBQ-Sauce, Aioli und Ajvar als ideale Begleiter zu Steak & Co.

Michi Buchinger vernascht Habanero Mango Aioli von Stonewall Kitchen.

Und steht auf den gewissen SchärfeAppeal.

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Ganz schön frech – die „Ausgesucht WeIN & cO“ edition: Wenn sich die besten Winzer aus dem In- und Ausland sowie WEIN & CO-Top-Sommeliers zusammentun, kommt dabei etwas Besonderes heraus: Spitzenqualität zu Spitzenpreisen – und sprechende Flaschen.

Genießen Sie jedes Glas und jedes Wort unserer „Ausgesucht WeIN & cO“ Edition aus den beliebtesten Rebsorten der Welt: Prosecco, Grüner Veltliner, Wiener Gemischter Satz, Zweigelt, Blaufränkisch, Shiraz, Trauben aus dem Burgenland über Bordeaux bis nach Südaustralien.

Viel Spaß und viel Genuss!

ERhälTlICh IN AllEN WEIN & CO ShOPS uNd AuF WEINCO.AT

WEIN K A M PA N I E N

APULIEN

Die Tradition der kampanischen Weine reicht bis in die Zeit der griechischen Besatzer zurück. Das vorwiegend hügelige Gebiet mit seinem milden Klima erlaubt die Kultivierung verschiedenster Rebsorten, die viele Weißund Rotweine hervorbringen – 15 DOC, 4 DOCG, 10 IGT welche in den ungefähr 20 Anbaugebieten gedeihen.

Der Stiefelabsatz, in drei Himmelsrichtungen vom Meer umgeben, hat 28 DOC- und 4 DOCG-Anbaugebiete, deren Ertrag zu den wichtigsten Einnahmequellen der Region Apulien zählt. Eigenständige, regionale Sorten wie Negro Amaro, Primitivo oder auch Nero di Troia etablieren sich zunehmend.

KALABRIEN

SIZILIEN

Kalabrien kann sich rühmen, ein sehr altes Weinanbaugebiet zu sein. Schon der ursprüngliche Name „Enotria“, also Weinterroir, weist darauf hin. Die hier kultivierten Weine – 13 DOC und IGT - besitzen alle die typischen Charakteristika der traditionellen, süditalienischen Weine, sowohl im Geschmack, als auch in ihrer Konsistenz.

Sizilien, die südlichste Region gewinnt zunehmend nationale und internationale Anerkennung, sowohl für zarte und elegante Weißweine, wie jene vom Ätna, bis zu geschmeidigen Rotweinen. Zur Auswahl stehen 22 DOC-, 1 DOCG- und 7 IGT-Weine.

A U S SÜD I T A LIEN

WEIN & CO

E D I T O R I A L

E

s gibt, wie Winzer immer wieder gerne betonen, keine schlechten Jahre. Es gibt nur schwierige. 2016 war so ein schwieriges Jahr – ich erinnere an den Frost im April, der im wahrsten Sinne über Nacht und nahezu flächendeckend über Österreichs Weinregionen hereingebrochen ist. Die Folge: Die Ernte im Herbst war ziemlich gering, speziell die Steiermark hatte es extrem schlimm erwischt, aber das, was letztlich abgefüllt wurde, ist wirklich erstklassig. Was ganz besonders für das Weinviertel und die Wachau gilt. Über die klimatisch bedingte steirische Sauvignon-Blanc-„Zwangspause“ kann man sich allerdings mit Sauvignons aus aller Welt hinwegtrösten, denn da gibt es jede Menge spannender Alternativen. Fragen Sie einfach bei den Mitarbeitern in unseren Filialen nach – die haben für Sie vorgekostet.

Apropos Filialen: Haben Sie der neuen in der Jasomirgottstraße im ersten Bezirk in Wien schon einen Besuch abgestattet? Ich denke, da ist uns ein großer Wurf gelungen. Einen Vorgeschmack erleben Sie in diesem Magazin, in dem wir Ihnen diesen 800 Quadratmeter großen Stützpunkt auf fünf Seiten vorstellen. Architektonisch einzigartig auf drei Etagen angelegt und kulinarisch ein Hochgenuss. Großartiges Frühstück, nicht zuletzt das gesunde mit Avocado, Radieschen und hausgemachtem Kräuteraufstrich, dazu allerbester Hausbrandt-Kaffee sowie bodenständige österreichische Küche mit Schnitzel, Eiernockerl, Karfiol mit Bröseln, Stubenküken, Forelle, Palatschinken mit Marillenmarmelade und vielen Köstlichkeiten mehr – und dazu das Motto: „Unser Keller ist Ihre Weinkarte“.

Einkaufen auch an Sonn- und Feiertagen? In der „Jaso“ kein Problem. Und das bis 24 Uhr! Auch im Raritätenkeller, in dem sich von Château Pétrus abwärts alles findet, was gut und gar nicht einmal so teuer ist.

05 WEIN & CO

Was wir mit Freude feststellen: Natural Wines etablieren sich, aus einem Trend wird mehr und mehr ein „Dauerzustand“. Nun stellen wir Ihnen im Magazin die prickelnden Pet Nats vor, die in der Perlenwelt eine immer wichtigere Rolle spielen.

Eine Hauptrolle in Sachen Bordeaux wiederum spielt der Winzer Christian Moueix, den wir für Sie besucht haben. Ein Winzer, der Weingüter wie andere Briefmarken sammelt und 37 Jahre lang Direktor von Château Pétrus war. Einen Château Pétrus hat Herbert Prohaska, in diesem Magazin besser bekannt als Herr Bert, übrigens einmal versehentlich zu Eiernockerln getrunken. Davon – und von einigen anderen Weinsünden – berichtet er diesmal in unserer Serie „Herr Bert erklärt“.

Dass Wien auch in Sachen Wein eine Weltstadt ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Wir treten den Beweis in dieser Ausgabe gleich zweimal an.

Erstens besteigen wir den Nussberg in Döbling und außerdem genießen wir einen sonnigen Nachmittag beim Heurigen Edlmoser in Mauer.

Eine große Ehre ist es uns, dass Heinz Reitbauer, Österreichs bester Koch und Patron des Restaurants „Steirereck im Stadtpark“, diesmal für Sie am Herd steht. Vier seiner Rezepte finden Sie in der Kochstrecke.

Was im Steirereck übrigens gerne ausgeschenkt wird, sind deutsche Rieslinge. Von deren fantastischer Qualität haben wir uns allerdings nicht im Hause Reitbauer überzeugt, sondern an DIE DREI Ort und Stelle. Dort also, wo sie wachsen, reifen und GESICHTER ZU abgefüllt werden. Ein Ausflug zu unseren Nachbarn, WEIN & CO: der großen Eindruck hinterlassen hat.

Hausherr Nun bleibt mir eigentlich nur noch, Ihnen viel Heinz Spaß mit Ausgabe Nummer fünf zu wünschen. Und Kammerer Anregungen, Wünsche, Lob und Beschwerden nehflankiert me ich einmal mehr gerne entgegen. von seiner Tochter Herzlichst Ihr Caro und Heinz Kammerer seiner Frau Anna

heinz. k a mmerer@weinco. a t

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ÜBER-BLICK

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05 WEIN & CO

4 EDITORIAL

4 4 WENN WINZER FREMDGEHEN

8 SPRITZIG

Zehn Spitzenwinzer blicken über den Gläserrand.

1 0 TRINKBAR

1 2 LEISTBAR

1 4 ESSBAR

1 6 SPIRITUOSEN

5 6 EIN BLICKFANG VON EINEM WEIN

1 8 VERSUS

Der Wein. Das Etikett. Und die Geschichte dahinter.

Rosa vs. Rosé, Umathum vs. Miraval.

2 0 WERKZEUG

2 2 NEU

2 4 PL ASTIKBECHER & BÜCHSENÖFFNER Kabarettist Andreas Vitasek über Paris, Gänseleber und Wein.

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TANZ AUF DEM BORDEAUXVULKAN 2 6 Zu Besuch bei Christian Moueix, der Weingüter wie Briefmarken sammelt.

FEMININE WEINPOWER on Winzerinnen, die die V Weinwelt aufmischen.

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SCHNAPS MAT T rst Bier, dann Wein?

E Oder doch umgekehrt?

Oder Strip-Poker? Thomas Glavinic macht sich so seine Gedanken...

5 9 FOLGE-WIRKUNGEN

Vea Kaiser darüber, wie es weitergeht...

6 0 DIE GIPFELSTÜRMER VOM NUSSBERG

ZEIT FÜR EIN GLAS

ber eine Toplage mitten Ü in der Wienerstadt.

6 4 WO KÖNIG RIESLING REGIERT

eutschen Topwinzern D auf der Spur.

MEDIENINHABER: WEIN & CO Handelsges.m.b.H. Geschäftsführung: Heinz Kammerer, Mag. Michael Alton, Wolfgang Frühbauer Autoallee 7/25, A-2334 Vösendorf-Süd www.weinco.at VERLAG: ALBA Communications GmbH Geschäftsführende Gesellschafter: Reinhold Gmeinbauer, Mag. Alexandra Seyer Wipplingerstraße 20, 1010 Wien www.albacommunications.at HERAUSGEBER: Heinz Kammerer – WEIN & CO PROJEKTLEITUNG: Reinhold Gmeinbauer – ALBA Communications CHEFREDAKTION: Achim Schneyder – ALBA Communications TEXTCHEF: Achim Schneyder AUTOREN: Bernadette Altenburger Mary-Joe Beck Annika Fiel Thomas Glavinic Bernhard Hlavicka Florian Holzer Vea Kaiser Brigitte Karu-Stabauer Alexander Rinnerhofer Achim Schneyder FOTOGRAFEN: Klaus Fritsch Philipp Horak Paul Landl Florian Payer Mirco Taliercio Klaus Vyhnalek LEKTORAT: Romana Gillesberger DESIGN: brand unit – network for branding, design and content, brand-unit.com KREATIV- UND ARTDIREKTION: Albert Handler

3 7 Es ist Grillsaison! Wir testeten, wie Sie Ihr Grillgut aufpeppen können.

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GRAFIK DESIGN: Vanessa Buchschacher Ula Krzyżak Florian Weißmann

WEIN & CO

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05 WEIN & CO

1 0 6 FACEBOOK IN ECHT

CENTERFOLD # 5

Mußestunden in Mauer.

Genussvolles Sein beim Heurigen Edlmoser.

A NZEIGEN: Reinhold Gmeinbauer – ALBA Communications, Manuela Bogendorfer – WEIN & CO

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PRODUKTION: Alexandra Seyer – ALBA Communications, Andreas Oberkanins – brand unit, Victoria Altenburger Elise-Marie Hütterer Nicole Zunt – WEIN & CO

AUS DER MIT TE ENTSPRINGT EIN WEIN

Das rote Mittelburgenland.

CRAFT BEER – EINE NICHT AUFZUHALTENDE BEWEGUNG

1 1 8 FRÜSTÜCKS PL AUDEREIEN

DER GIPFEL DES GESCHMACKSOLYMP

8 0 Das Bierlexikon zum

Herausnehmen – alles über die Schaumkrönung.

8 6 Zu Gast im Stadtpark: Heinz Reitbauer kocht auf.

Heinz Kammerer und Schauspielerin Ursula Strauss im Gespräch.

1 2 2 SMALL IS BEAUTIFUL WEIN & CO-Chef Heinz Kammerer hat kleine, aber feine Weingüter aufgespürt.

8 2 PET NAT – EXPLO SIVER SPRUDEL IN ALLER MUNDE Perlen im Glas in ihrer natürlichsten Form. Denn Gutes kann so einfach sein.

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KL ASSIKER UNTER SICH

Wein & Käse - Italiens Ältester und noch ein Klassiker. Prost, Mahlzeit!

9 8 HERR

BERT E RKL ÄRT

Von Eiswürfeln und anderen Irrtümern. Wer frei von Weinsünde ist, der leere das erste Glas.

BITTER-SÜSS 1 2 4 Von Vermouth bis Amaro – die neuen Stars in den Bars.

1 0 0 DAS ZWINKERN DES BACCHUS

Lokalaugenschein in der WEIN & CO-Filiale in der Jasomirgottstraße, dem neuen Genusstempel im Zentrum Wiens.

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1 3 6 AUS LIEBE ZUM WEIN Zu Gast in Hermann Botolens Fuhrmann.

LITHOGRAFIE: Mario Rott DRUCK: NP – Niederösterreichisches Pressehaus VERTRIEB: Morawa Preise & Aktionen gültig von 31.03. – 06.11.2017. Alle in diesem Magazin angegebenen Preise verstehen sich in Euro inklusive aller Steuern. Bei einer Lieferadresse außerhalb Österreichs kann es aufgrund abweichender Steuern und Abgaben zu Preisänderungen kommen. Aktionspreise gelten nicht für Konsumationen in den Bars. Angebot freibleibend. Solange der Vorrat reicht. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Subskriptionen sind von jeglichen Rabatten ausgenommen. Es gelten die AGB von WEIN & CO.

LERNEN SIE UNSERE EINRICHTUNGSBERATER KENNEN Als Clinton Dall die Einrichtung seines neuen Zuhauses abstimmte, wandte er sich an Justin Coakley, Einrichtungsberater bei Boconcept. In Anbetracht des verfügbaren Raums und des modernen Designs war dieses Projekt außergewöhnlich inspirierend. Die Möbel von BoConcept ließen sich mühelos in den Raum einfügen, schwärmt Justin Coakley.

Clinton Dall wußte von Anfang an, welchen Stil er sich vorstellte: Ich hatte viele Ideen und einen klaren Plan. Aber manchmal braucht man jemanden, der die eingenen Vorstellungen bestätigt und Justin war da eine große Hilfe für Mr. Dall.

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WEIN & CO

STYRIAN PALE GIN 0,5 l Produzent:

CUCUMBER TONIC / DRY TONIC WATER 0,2 l Produzent:

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Viel besser als über Gin zu reden, ist Gin zu trinken, findet Wolfgang Thomann. Er und seine Familie machen den Aeijst (gesprochen Ej-st, nach den Ästen der Sträucher) aus biologischen Zutaten in der Südsteiermark. Neun verschiedene Botanicals ergeben den speziellen Charakter. €

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D o c to r Po l i d ori' s je €

2 70

SPRITZIG Die Geschmacksfrage stellt sich nicht nur beim Gin immer häufiger, sondern auch beim Tonic. Was bleibt: Wer die Wahl hat, hat die Qual… weinco.at/sprudelnd

NOBLESSE TUMBLER 4er-SET Produzent:

Nachtmann

Für alle Genießer, die ihrer Hausbar neuen Glanz verleihen möchten. Der zeitlose Schliff, die gute Standfestigkeit und erhöhte Bruchsicherheit zeichnen die Gläser der Noblesse-Serie aus.

Und: In fein geschliffenem Kristall schmeckt ein Gin & Tonic gleich um einiges besser! €

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INDIAN / MEDITERRANEAN TONIC WATER 0,2 l

Nº1 LONDON / Nº4 CHOCOLATE / Nº5 LEMONGRASS / Nº9 CARDAMOM TONIC 0,2 l

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Bitte trinken Sie verantwortungsvoll.

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* Laut einer Umfrage des Magazins „Drinks International“ in den 50 führenden Bars der Welt (The World’s 50 Best Bars Annual Report 2016)

WEIN & CO

TRINKBAR

GRÜNER VELTLINER FASS 4 Produzent:

Ott

Fass 4 steht seit mehr als 20 Jahren für glockenklaren, eleganten Grünen Veltliner mit langem Nachhall. Inzwischen reift der Wein nicht mehr im namensgebenden Fass, sondern im Edelstahltank.

Ein vielschichtiger Wein von Reben rund um Spiegel und Rosenberg. €

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JUST FUCKING GOOD WINE Produzent:

INSEL KREIDE CHAMPAGNER ALE

Ne l e m an

Produzent:

Diesem Namen ist fast nichts hinzuzufügen. Außer: Der Niederländer Derrick Neleman machte Karriere im Handel und Import, bevor er mit Freunden Bioweine im spanischen Valencia produzierte. Ein kraftvoller und saftiger Wein aus der Rebsorte Marselan mit zarten Holznoten. €

Auf der größten Insel Deutschlands darf eine Brauerei nicht fehlen. Das obergärige Champagner Ale der 2014 gegründeten Inselbrauerei wurde mit ChampagnerHefe gebraut. Herausgekommen ist ein fein-säuerliches Bier, erfrischend und trocken. Für festliche Anlässe. €

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14 50

ARNAIO TOSCANA ROSSO Produzent:

Va l d o n i c a Auf der Suche nach einem Ferienwohnsitz fand der Österreicher Martin Kerres das Gut Valdonica in der Toskana. Er gab seinen Job auf und startete das BioWeingut. Im Arnaio stecken 90 Prozent Sangiovese und 10 Prozent Cabernet Sauvignon. Sanftes Tannin, Würze und langer Abgang. €

Inselbrauerei

Der Paradewein eines renommierten Winzers begeistert seit 25 Jahren. Aber auch Quereinsteiger und Newcomer erzeugen Trinkbares. weinco.at/trinkbar

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10

WEIN & CO

LEISTBAR Unsere Weinreise für Schnäppchen-Jäger geht diesmal von Österreich über Italien nach Südafrika und Argentinien.

Da freut sich das Börserl! weinco.at/leistbar

ORGANIC WHITE Produzent:

Reyn ek e Im südafrikanischen Stellenbosch setzt Johan Reyneke auf Nachhaltigkeit. Auf dem Weingut entstehen biologische und biodynamische Weine.

Die Einstiegscuvée aus 92 Prozent Sauvignon Blanc und 8 Prozent Semillon reift einige Monate im Stahl und verspricht ein unkompliziertes Trinkerlebnis. €

11 50

LUGANA Produzent:

Fam iglia Olivini

Das Weinbaugebiet Lugana befindet sich südlich des Gardasees. Inmitten dieser schönen Landschaft macht die Familie Olivini seit 1970 ihre stillen und prickelnden Weine. Der reinsortiger Trebbiano gesellt sich aufgrund seiner Aromatik gerne zu Geflügel und Kalbfleisch. €

TORRONTÉS Produzent:

GRÜNER VELTLINER HIRSCHVERGNÜGEN

Co l o m é

Produzent:

Eine Bodega der Superlative: Colomé ist das älteste Weingut Argentiniens und das höchstgelegene der Welt.

Im Calchaqu Valley gedeihen die Rebstöcke bis auf 3.111 Meter. Torrontés Riojano ist die weiße Hauptrebsorte des Landes, die mit Muskateller-Aromen betört. €

14 00

Hirsch

Familie Hirsch aus Kammern im Kamptal hat sich ganz und gar den beiden Rebsorten Riesling und Grüner Veltliner verschrieben.

Dieser leichtfüßige und knackige Wein vom Lössboden macht jetzt schon Lust auf den Sommer und ist nicht nur für Jäger ein wahres Vergnügen.

9 50

€

12

11 50

GOURMET Geröstete 100% Arabica-KaffeeMischung Mischung ausgewählter Kaffeesorten 100% Arabica, mit würzigen und zitrusartigen Eigenschaften. Dank der delikaten Weichheit und der raffinierten Säure entsteht ein exklusiver und eleganter Kaffee.

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WEIN & CO

SUGO MAMMA MIA MIT AUBERGINEN 280 g

DUETTO TOFETTE DI GRAGNANO 250 g Produzent:

Produzent:

Was Sie hier sehen, ist Kunst. Essbare Nudelmacherkunst. Und diese kommt aus der Citta della Pasta , die seit 2010 ihr eigenes IGP-Siegel (= geschützte geografische Herkunft) hat.

Die Hartweizen-Muscheln in der Duetto-Verpackung sind gerade richtig für zwei Portionen.

It a l i a n avera Nomen est omen: Beim Genuss des Sugos lässt sich der Ausruf Mamma mia! nämlich nur schwer vermeiden. Neben den köstlichen Tomaten finden sich von Hand verarbeitete Auberginen, Olivenöl extra vergine und frisch gepflücktes Basilikum darin. Pasta dazu und basta. €

€

ESSBAR

weinco.at/essbar

ESPRESSO GOURMET 100 PROZENT ARABICA 500 g

CATÀNIES BOX 250 g Cudié

Cudié, ein spanischer Familienbetrieb in dritter Generation nahe Barcelona, macht Schoko-Träume wahr. Für die Catànies werden karamellisierte Marcona-Mandeln in eine zartschmelzende weiße Pralinencreme gehüllt und mit feinem Kakaopulver bestäubt – alles in Handarbeit. €

6 00

7 40

Unsere Empfehlung heute: Nudeln aus der Pasta-Stadt mit handgemachtem Sugo, danach duftender Kaffee und dazu feine Schoko-Nüsse.

Produzent:

Pastif icio d ei Ca mpi

18 50

Produzent:

Hausbrandt

Die Kaffeespezialisten aus Italien wissen, worauf es ankommt: die richtige Mischung. Gourmet ist ein exklusiver Kaffee für Feinschmecker aus 100 Prozent Arabica.

Die erlesene Zusammensetzung besticht mit würzigen und zitrusartigen Aromen, delikater Milde und raffinierter Säure. €

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25 00

FĂźr uns ist unser Schinken ein Handwerk. FĂźr andere ein Meisterwerk.

Thomas Schmidt Schinkenmeister

www.radatz.at

WEIN & CO

WHISKEY BREXIT 0,7 l Produzent:

G ö l l es

Der Edelbrand- und Essigspezialist sagt Ja zur Loslösung vom britischen Single Malt. Brexit zeigt die steirische Vielfalt: Mais, Roggen, Gerste, Weizen und Dinkel von eigenen Feldern, behutsam destilliert und in Eichenfässern gelagert. Vollmundig und würzig – wir sind dafür! €

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RHEINLAND DRY GIN 0,5 l Produzent:

SPIRITUOSEN WHISKEY HUXLEY 0,7 l Produzent:

Wh i s key Un i o n

Masterblenderin Caroline Martin vereint die Whisk(e)yGeschmacksrichtungen dreier Länder: das torfig-rauchige (Schottland), die Butterkaramell- und Röstnoten (USA) und die Frucht- und Vanillearomen (Kanada). Fabelhaft und unkonventionell wie der Mobsprey am Etikett. €

30 00

Seinen Namen hat der Gin aus der Nibelungen-Sage. Auch dort spielt die Linde eine große Rolle. In dieser Komposition aus 18 Botanicals ist die Lindenblüte die leitende Zutat. Zitrusnoten und Wacholder treffen auf würzig-erdige Noten. Sie dürfen auch Siggi zu ihm sagen. €

32 50

Alle guten Whiskys sind drei. Und da Ausnahmen die Regel bestätigen, findet sich hier auch ein Gin. Genug der Weisheiten: Zum Wohl! weinco.at/spirituosen

WHISKY 10 YEARS OLD 0,7 l Produzent:

G len G ran t

Die schottische Destillerie ist die älteste in der Whisky-Stadt Rothes, die in der Region Speyside liegt. Zehn Jahre durfte der weiche und fruchtige Single Malt in ehemaligen Bourbonfässern reifen. Ein geschmeidiger Scotch mit einem langen nussigen (Mandeln!) Finish. €

32 50

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Siegf ried

DIE BRUICHLADDICH DESTILLERIE WURDE 1881 VON DEN BRÜDERN HARVEY GEGRÜNDET. DIE HARVEYS WAREN EINE DYNASTISCHE WHISKY FAMILIE MIT MEHR ALS EINEM JAHRHUNDERT DESTILLERIE EIGENTUM, EINSCHLIESSLICH DEN DESTILLERIEN VON GLASGOW YOKER UND DUNDAS HILL.

DIE ENERGIE DES TORFS MIT DEREN ELEGANZ, KOMPLEXITÄT UND FLORALEN NOTEN MACHT DIESEN WHISKY AUS, DER EIN 40 PPM GETORFTES SCHWERGEWICHT DARSTELLT. PORT CHARLOTTE IST EIN DORF, ZWEI MEILEN SÜDLICH VON BRUICHLADDICH MIT EINER WUNDERSCHÖNEN LANDSCHAFT. DIE RUINEN DER LOCHINDAAL DESTILLERIE KANN MAN HIER AUCH BESICHTIGEN.

ES FING MIT EINER „WHAT IF?“ IDEE AN. WAS WÄRE, WENN MAN DEN AM STÄRKSTEN GETORFTEN WHISKY DESTILLIERT, DER JEMALS AUF DEN MARKT GEBRACHT WURDE? IST DIES MÖGLICH - JA IST ES - MIT OCTOMORE HAT MAN EINE LEGENDE INS LEBEN GERUFEN, BENANNT NACH DER FARM VON JAMES BROWN, DIE BEI PORT CHARLOTTE LIEGT.

BRUICHLADDICH ISLAY BARLEY

PORT CHARLOTTE SCOTTISH BARLEY

PORT CHARLOTTE ISLAY BARLEY

OCTOMORE SCOTTISH BARLEY

WEIN & CO

VE RS US Umathum aus dem Burgenland matcht sich mit Miraval aus der Provence. Ein bisserl Entspannung gegen Urlaubsfeeling, Spaß im Glas gegen Starappeal. Und ein Duell auf Augenhöhe.

R O SA VS. R OS É Für Umathum: Brigitte Karu-Stabauer / WEIN & CO Bregenz Für Miraval: Annika Fiel & Mary-Joe Beck / WEIN & CO Bregenz

C O O L N E S S - FA K T O R

Pinker Glaskork – richtig geil!

Und fast auch mädchenhafte Farbe im Glas.

Aber warum auch nicht?

Trendige Flaschenform – fast ein bisserl Hollywood.

Etwas blasse Farbe – aber das ist typisch für die Provence.

F O O D - C O M PAT I B I L I T Y

Ideal am Nachmittag auf der Terrasse – macht Lust auf Trinken. Umathum Rosa im Glas und die Welt wird schöner. Auch zu Frühlingssalaten sehr gut.

Alleskönner, sehr umgänglich.

Auf alle Fälle zu Fischgerichten, Flusskrebsschwänzen in Safranfond, diversen Nudeln.

G E S C H M AC K / KO M P L E X I TÄT

Himbeerstrauch…

Frische Säure, sehr fruchtig.

Rote und weiße Ribiseln.

Frisch & animierend.

Perfekter Sommergenuss, süffig

In der Nase Urlaubsfeeling: elegant, filigran, salziges Meerwasser. Leicht jodige, rauchige Noten. Sehr schöne und schlichte Aromatik, cremig am Gaumen mit feiner Würze und etwas Kirsche

P R E I S - L E I S T U N G

Sehr guter, vielschichtiger Kräftigerer Rosé Rosé, den man sich für mit Starappeal. dieses Geld öfter erhofft.

Spaß im Glas!

ROSA Pr o d u ze n t : Um athum

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12 90

FA Z I T:

Komplett konträr und dennoch (oder daher) unentschieden.

Zwei Rosé für unterschiedliche Gelegenheiten.

Rosa – frisch, fruchtig, knackig mit animierender Farbe und Spaß im Glas.

Miraval – cremige Schlichtheit für viele Anlässe.

18

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Mit Coravin bleibt die Flasche zwar zu, Sie kommen aber trotzdem an den Inhalt – ohne Sauerstoffkontakt: Die Nadel geht durch den Korken, mit einem Klick wird das Edelgas Argon in die Flasche gedrückt und der Wein strömt heraus.

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Weil nicht jeder die Fähigkeiten von MacGyver besitzt, gibt es praktische Helfer rund um den Weingenuss. Und cool sehen sie auch aus.

Va c u v i n Die Vorfreude auf die gereifte Rarität ist groß, wird aber vom mühsamen Entfernen des porösen Korken überschattet. Damit das Vergnügen nicht dahinbröckelt, sollten Sie auf Klingen statt Spiralen setzen. Selbst Flaschen mit festsitzenden Korken sind im Handumdrehen geöffnet.

Lang (und noch viel länger) lebe der Wein! Die Weinpumpe mit zwei dazugehörenden Spezialstopfen entzieht der bereits geöffneten Flasche die Luft.

Ein Klick Geräusch verrät, wenn genug gepumt wurde und das optimale Vakuum erreicht ist.

Sagen Sie Nein zur Oxidation!

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Dieser Klassiker aus Frankreich steht selbst dann noch, wenn es Ihnen schon schwerfällt. Der Standfuß macht´s möglich. Das Geschenkset enthält den zeitlosen, designprämierten Korkenzieher samt Kapselschneider und verspricht minimalen Kraftaufwand beim Öffnen. €

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20

WEINPRESSE TRIFFT DRUCKERPRESSE. Das Handwerk des Holzschneidens trifft auf das Handwerk des Weinmachens. Beides eine Kunst fĂźr sich.

So sind wir - besonders durch den vielversprechenden Jahrgang - am Weg zu einem perfekten Produkt.

Weingut Bernhard Ott

Feuersbrunn

Wagram

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WEIN & CO

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O LUAR DO SIL GODELLO VALDEORRAS Produzent:

Pag o d e l o s C a p el l a n e s Das Weingut aus dem Ribera del Duero bringt nicht nur Rotweine auf den Markt, sondern auch diesen frischen Weißen.

Er wird in der D.O. Valdeorras, Galizien, aus der seltenen Rebsorte Godello gekeltert. Ein paar Monate auf der Feinhefe (sobre lias) sorgen für Struktur. €

PINOT NOIR CUVÉE ALEXANDRE

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Lap ostolle Was Grand Marnier mit dem chilenischen Weingut zu tun hat? Einiges!

Denn hinter beiden steht die Familie Marnier-Lapostolle.

Für die Linie Cuvée Alexandre werden Bio-Trauben verwendet, der holzgereifte Pinot Noir aus dem Valle de Casablanca ist fruchtig und balanciert. €

FRANCIACORTA BRUT VINTAGE Produzent:

Ca' d el B osco Der Schaumwein stammt aus der Champagne Italiens , die in der Lombardei, südlich des Iseosees liegt. Für den strukturierten Vintage Franciacorta werden Chardonnay, Pinot Blanc und Pinot Noir separat ausgebaut, nach acht Monaten cuvéetiert und vier Jahre auf der Hefe belassen. €

49 50

22 50

Wir haben für Sie unser Sortiment erweitert. Weil wir wieder sehr spannende neue Weine entdeckt haben – in der Nähe und in der Ferne. weinco.at/neu

MARKUS ALTENBURGER ROT Produzent:

A l te n b u r g e r

Diese Trauben waren Helden. Laut dem Joiser Winzer ist dieser Wein das Beste, was der anspruchsvolle Jahrgang 2014 zu bieten hatte. Die Einzellagen Jungenberg und Gritschenberg, die ansonsten separat ausgebaut werden, sind zu einem trinkigen Blaufränkisch verschmolzen. €

23 00

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FERN-ZIEL

DENN DAS GUTE LIEGT AUCH FERN DER LENZ IST DA. LENZ MARIA MOSER NÄMLICH. IN CHINA. UND SORGT NICHT NUR DORT FÜR TRINKVERGNÜGEN.

LENZ MARIA MOSER, eigentlich Laurenz Maria Moser, ist Fünfter der Winzerdynastie Lenz Moser und 15. in der direkten Linie der Winzerfamilie.

Zur Kooperation mit Changyu kam es, nachdem Moser zuvor schon Grünen Veltliner nach China exportiert hatte.

Fotos: beigestellt

Z

wölf Jahre ist es inzwischen her, dass der Österreicher Lenz Moser das Weinland China für sich und seinen Betrieb entdeckt und beschlossen hat, eine Kooperation mit Chinas ältestem Weingut, dem Weingut Changyu, einzugehen. Nicht zuletzt deswegen, weil der erste Kellermeister dieses Weinguts 1892 mit Freiherr von Babo ebenfalls ein Österreicher war. Damals ließ Firmengründer Zhang Bishi 500.000 Rebstöcke aus den USA und Europa ins Land bringen und legte damit den Grundstein für den modernen Weinbau in China.

2013 wurde die Zusammenarbeit schließlich mit der Eröffnung von Château Changyu Moser XV gekrönt, wobei das XV für die 15. Weinbau-Generation des Familienbetriebs Moser steht. „Best of China“ – so lautete und lautet die Zielsetzung. Und davon, dass dieses Ziel längst erreicht wurde, kann man sich auch in Österreich überzeugen. Verkosten Sie selbst!

MOSER XV CABERNET SAUVIGNON Produzent:

Ch âteau Cha ngy u Moser XV René Gabriel bezeichnet diesen im Stahltank ausgebauten Cabernet Sauvignon als Mega Value! In der Nase duftet er zart nach Pflaumen und Karamell.

Am Gaumen präsentiert er sich samtig, weich mit gut eingebundenem Tannin und guter Länge. €

23

11 50

WEIN & CO

PLASTIKBECHER & BÜCHSENÖFFNER Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

TERRE ALTE Produzent:

Livio Fellu ga Ein Paradewein der Winzerlegende aus dem Friaul! Die ausgewogene Cuvée aus Friulano, Pinot Blanc und Sauvignon Blanc zählt zu Recht zu den besten Weißweinen Italiens. Zu Fischgerichten, Gemüse und hellem Fleisch genießen. €

55 00

L I E B E S -T R U N K

MIT DEM ÜBERZEUGTEN EUROPÄER ANDREAS VITASEK AUF EINER KLEINEN WEINREISE.

E

s gibt Dinge, die versteht nicht einmal Andreas Vitasek. Und im Grunde versteht der recht viel. Vom Leben als solchem und so auch vom Wein. Aber eben nicht alles. „Da hat man tausende Jahre gebraucht, um Wein zu kultivieren, und dann steckt man ihn plötzlich wieder in Amphoren und vergräbt ihn im Boden.

Wo ist der Sinn?“ Als Pointe will der Kabarettist und Schauspieler diese Sinnfrage nicht verstanden wissen, denn den Hype um Natural Wine kann er tatsächlich nicht wirklich nachvollziehen. „Natürlich gibt’s da überaus interessante und sehr, sehr gute Sachen, aber wenn etwa eine Weinbegleitung in einem Lokal plötzlich nur noch aus solchen Weinen besteht, kann ich dem nicht mehr allzu viel abgewinnen. Ein, zwei Gläser einstreuen, das gerne und ja. Aber das reicht.

Und ein Sauvignon beispielsweise darf ruhig auf Anhieb nach Sauvignon schmecken, anstatt einfach nur toll, dafür aber schwer definierbar.“ Klingt konservativ, ist es auch – aber im besten Sinne des Wortes.

Andreas Vitasek, Jahrgang 1956 und ob seiner tschechischen Wurzeln ursprünglich zum Biertrinker erzogen, lernte schließlich gegen Ende seiner Teenagerzeit von sich aus um. Nicht zuletzt ab dem Jahr 1978, als er in Paris auf die Theaterschule ging und in den Bistros erste engere Freundschaften mit Rotwein schloss. Learning by drinking könnte man sagen – und aus dieser Zeit rührt auch die anhaltend große Liebe zu den Bordeaux-Weinen.

Nach ersten etwas größeren Ein­käufen Anfang der 1980er-Jahre – mehrere Flaschen Blaufränkisch mit Namen „Roter Baron“ vom Weingut Prieler, erworben im burgenländischen Schützen, sowie einige in Wiens gerade eröffneter erster WEIN & CO-Filiale erstandene Franzosen, die noch heute in seinem Keller lagern –, begann sich Vitasek ab Mitte der 80er eingehend mit Wein zu beschäftigen. Damals spielte er gemeinsam mit Camillo Schmidt die

Komödie „Der Büchsenöffner“ und Schmidt erwies sich nicht nur auf der Bühne als kongenialer Partner, sondern auch im Rahmen zahlreicher gemeinsamer Exkursionen ins Lokal „Unger und Klein“. „Unvergesslich wird mir allerdings unsere Paris-Reise bleiben. Wir beschlossen, sollten wir bis zu einem gewissen Zeitpunkt eine gewisse Anzahl an Besuchern ins Theater gelockt haben, uns mit einem Flug nach Paris zu belohnen, um eine Nacht zu bleiben und zwei Flaschen Château Mouton Rothschild zu trinken. So kam’s dann auch. In Paris gelandet, haben wir uns ein billiges Hotel gesucht, Gänseleber, Brot und zwei sündteure Flaschen gekauft, und all das haben wir dann am Abend in unserem Zimmer genossen. Den Wein allerdings aus Zahnputzbechern aus Plastik…“ Nun ist es so, dass Vitasek in Sachen Wein kein glühender Patriot, sondern vielmehr ein überzeugter Europäer ist. Beispielsweise urlaubt er seit über einem Jahrzehnt einmal jährlich zwei Wochen in Grado, „und wenn’s irgendwann fad wird am Strand oder das Wetter mies ist, setzen wir uns ins Auto und durchforsten das Collio. Und ich kann sagen: Da gibt’s ganz große Weiße. Und die gibt’s, wenn’s Wetter passt und es am Strand nicht fad wird, in den Bars von Grado natürlich auch.“ Rotes Frankreich also, weißes Italien, dazu ein bisserl Deutschland und die Schweiz und – natürlich auch – rosé-weiß-rotes Österreich.

Aber was ist nun der Lieblingswein des Drehverschlussverfechters und Natural Wine-Skeptikers? „Mit Lieblingsweinen ist es wie mit Lieblingsbüchern oder Lieblingsfilmen: sie wechseln. Aber einen möchte ich nun doch nennen: Terre Alte von Livio Felluga aus dem Friaul. Eine Cuvée aus Friulano, Sauvignon Blanc und Pinot Blanc. Einer der besten Weißweine Italiens. Zum Wohl.“

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ANDREAS VITASEK, geboren am 1. Mai 1956 in Wien, startete im Jahr 1981 seine Karriere als Kabarettist und Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, nachdem er zuvor drei Jahre lang die Theaterschule von Jacques Lecoq in Paris besucht hatte.

Seit 1991 führt er auch erfolgreich Regie. Aktuell steht Vitasek mit seinen Soloprogrammen 19 und 20, „Sekundenschlaf“ und „Grünmandl“, auf der Bühne.

WEIN & CO

TANZ AUF DEM BORDEAUXVULKAN CHRISTIAN MOUEIX WAR NICHT NUR 37 JAHRE LANG DIREKTOR VON CHÂTEAU PÉTRUS, ER IST EINER DER HAUPTAKTEURE, DIE BORDEAUX IN DEN LETZTEN JAHRZEHNTEN GROSS GEMACHT HABEN, SAMMELT WEINGÜTER WIE ANDERE BRIEFMARKEN UND LIEBT ES, WEINPROJEKTE ZUM ERFOLG ZU FÜHREN. Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a , F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

HAUS-BESUCH

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WEIN & CO

M

it großen Schritten läuft Christian Moueix durch den perfekt geschnittenen Weingarten und überspringt leichtfüßig einen kleinen Graben. Es ist schwierig, mit ihm Schritt zu halten. Dabei wurde er erst kürzlich 70 Jahre alt, trägt löwenmähnenhaft graumeliertes Haar und feine Fältchen umrahmen den spitzbübisch lächelnden Mund. Trotz seiner Shorts wirkt er sehr elegant, schneidet kundig ein paar Trauben aus und erklärt, worauf es bei dem Grünschnitt ankommt. Keiner weiß besser, wie das geht. Immerhin hat er die Grünernte in den 1970ern in Bordeaux eingeführt. Und die natürliche Konzentration durch Abschnitt grüner Trauben könnte eines seiner Erfolgsgeheimnisse sein. „Guter Wein entsteht im Weingarten.“ Davon war er immer schon überzeugt.

Zu seiner ansehnlichen Château-Kollektion gehören La FleurPétrus, Trotanoy, La Grave in Pomerol und Bélair-Monange in Saint-Émilion, zwei Weinvertriebsfirmen in Libourne und zwei Weingüter in Kalifornien, Dominus und Ulysses. 37 Jahre lang war er Direktor bei Château Pétrus, der Ikone aus dem Pomerol. Kaum einer prägte so sehr das Geschehen in Bordeaux – speziell am rechten Ufer – wie Christian Moueix in den letzten vier Jahrzehnten. Aus erbrechtlichen Gründen gehört Château Pétrus allerdings seinem Bruder. Dennoch war es Christian, der dem Weingut seinen Stempel aufdrückte.

Christians Vater Jean-Pierre Moueix zog es 1929 wegen der Wirtschaftskrise nach Libourne.

Acht Jahre später gründete er seine Weinfirma und konnte in den 1950er-Jahren seine ersten beiden

Die monolithische Kirche in SaintÉmilion ist aus einem Stück Fels gehauen. Ein einzigartiges Kunstwerk, das ausgezeichnet zu den grandiosen Weinen von Christian Moueix passt.

Es hatte minus 24 Grad.

So etwas überlebt kein noch so robuster Merlotstock.

Weingüter erwerben. Dann kam der legendäre Winter 1956 mit dem härtesten Frost seit 1709.

Selbst Christian Moueix erinnert sich noch sehr gut daran: „Ich war neun Jahre alt und als ich aufwachte, gab es einen Meter Neuschnee. Wir konnten drei Wochen nicht in die Schule gehen.“ Sein Vater fand es nicht so gut. Er hatte gerade den Landbesitzer und Kunstsammler Maurice Malpel zu Gast, und als das Wetter es endlich zuließ, fuhren sie gemeinsam in die Weingärten, wo sie entdecken mussten, dass alle Rebstöcke ausnahmslos tot waren. Es hatte minus 24 Grad gehabt und so etwas überlebt kein noch so robuster Merlotstock. Aber JeanPierre Moueix hatte Glück im Unglück. Er war der Erste, der erkannte, dass alles neu ausgepflanzt werden muss. Und er kaufte so

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CHÂTEAU LA FLEURPÉTRUS 2014

CHÂTEAU HOSANNA 2014

CHÂTEAU BÉLAIRMONANGE 2014

P r o d uze nt: Châ te a u La F l e urPé t r us

P r o d uze nt: Châ te a u Hos a nna

P r o d uze nt: Châ te a u Bé l a irMona ng e

H e r k unft: Pom e r ol

Zwischen den beiden Pomerol-Châteaux La Fleur und Pétrus gelegen, entsteht auf drei Parzellen eine sanfte merlotlastige Cuvée, deren kleiner Anteil Cabernet Franc und 2,5 % Petit Verdot für Präzision und Struktur sorgen. €

175 00

H e r k unft: Pom e r ol

Die 4,5 Hektar im Pomerol – mit Nachbarn wie La Fleur oder Pétrus – sind mit 70 % Merlot und 30 % Cabernet Franc bepflanzt. Eine vielschichtige, kraftvolle Cuvée, die aufgrund ihrer seidigen Noten als feminines Gegenstück zu Trotanoy gilt. €

125 00

H e r k unft: Sa i nt- É m i l i on

Der Saint-Émilion Premier Grand Cru aus Merlot und Cabernet Franc verbindet die Länge und Eleganz der Blauton-Weingärten des ehemaligen Château Magdelaine mit der Frische und Mineralität des Kalkstein-Plateaus von Bélair. Animierend! €

110 00

HAUS-BESUCH

Château La FleurPétrus ist ein Schmuckstück von einem Weingut, umgeben von Zypressen und strammen Rebzeilen aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Petit Verdot. Das Weingut ist nicht umsonst das Flaggschiff des MoueixImperiums.

rasch er konnte alles, was er vom üppigen 1955er-Jahrgang bekommen konnte. So legte er den wirtschaftlichen Grundstein für weitere Projekte.

Christian Moueix studierte an der Universität in Paris und im kalifornischen Davis und begann 1970 im Betrieb seines Vaters. Eine seiner ersten Großtaten musste er allerdings anfangs verheimlichen. Er führte die Grünernte ein, bei der grüne Trauben im Juli entfernt werden, damit sich der Saft in den verbleibenden Trauben noch mehr konzentrie­ ren kann. Die Abschnitte musste er heimlich in der Nacht entsor­ gen. Dafür wurde er sogar vom Pfarrer in die Kirche zitiert. „Traubenverschwendung“ wurde nicht geduldet. Aber er setzte sich durch und heute ist es eine internatio­ nal anerkannte Methode, die allerorts angewandt wird, um den Wein auf natürliche Art und Weise zu konzentrieren.

Das Weinbauimperium erstreckt sich vor allem auf Weingüter am rechten Ufer von Bordeaux (Pomerol und Saint-Émilion). Seit dem Studium faszinierte ihn jedoch auch Kalifornien wegen seiner idealen Weinbaubedingungen.

1980 riet ihm Robert Mondavi, das ehemalige Inglenook-Weingut in Yountville’s Napanook zu kaufen. Christian Moueix zögerte

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nicht lange, schlug zu und baute zusammen mit den Architekten Herzog & de Meuron die Winery Dominus Estate. Sosehr seine Weine in Bordeaux merlotgeprägt sind, in Kalifornien ist der Cabernet Sauvignon der Hauptdarsteller. Dennoch wird den Weinen ein gewisser Pomerol-Stil nachgesagt.

Reichhaltig, dicht, kraftvoll textiert, aber auch fein und elegant.

Meisterhaft, wie es halt nur der Meister des rechten Ufers kann.

In den USA bekam Christian Moueix sogar den Spitznamen Mr. Merlot, gar nicht so sehr für seine Topweine, sondern vielmehr für die vielen Flaschen „CHRISTIAN MOUEIX BORDEAUX MERLOT“, die es in jedem Weinshop gab. Diese Ära wurde Ende der 1990er-Jahre Jahre schlagartig beendet, wobei der satirische Kinofilm „Sideways“ eine nicht unwesentliche Rolle spielte. In dem Film wurde Merlot nämlich für seine runde Fadesse verteufelt.

CHÂTEAU TROTANOY 1983 P rodu z en t : Ch â te a u Tro t a n oy H er ku n f t : Po m e ro l

Der Boden der 7,2 Hektar von Trotanoy war namensgebend.

Nach dem Regen werden Schotter und Lehm wie Beton und die Bearbeitung „zu ermüdend“.

Am Gaumen zeigt der Pomerol sein Potenzial: dicht und komplex mit strotzender Frucht. €

200 00

WEIN & CO

Das fleißige Team rund um Christian Moueix ist mit Laubarbeiten beschäftigt.

Die Teams bei Laune zu halten, ist für Moueix von höchster Priorität: „Nur fröhliche Lesehelfer machen guten Wein.“ Diese hier sehen glücklich aus.

HAUS-BESUCH

WEIN & CO

Dazu kam noch das BordeauxBashing in der Bush-Ära, als Frankreich nicht in den zweiten Irakkrieg ziehen wollte. Und die Verkaufszahlen des Moueix-Merlots rasselten in den Keller.

Seine Weine in Bordeaux sind jedenfalls alles andere als rund und langweilig. Sie sind aufregend, vielschichtig, komplex und unendlich tiefgründig wie zum Beispiel jene des Château La Fleur-Pétrus. Das Weingut besteht aus drei wunderbaren Plots auf dem heiß begehrten Plateau in Pomerol mit gewaltigem Terroir.

Château Trotanoy ist ein anderes mächtiges Schmuckstück in der Château-Sammlung. Intensität, Kraft und Spannung der Weine erreichen hier ihren Höhepunkt.

Und dann gibt es noch das neue Château BÉLAIR-MONANGE in Saint-Émilion. Im dem SandsteinChâteau lebt Christians Sohn Edouard mit seiner Familie wie der „Prinz von Bel-Air“. Es liegt direkt hinter den Stadtmauern des mittelalterlichen Dörfchens Saint-Émilion. Die Entwicklung zeigt steil nach oben, das Potenzial der Rebflächen ist einzigartig und schon jetzt kommen die Weine sehr nahe an den berühmten Nachbarn Château Ausone heran.

„Flying Winemaking ist ein Witz, Wein kann nur von großartigen Trauben kommen.“ „Die kleinen Produzenten können aber immer schwerer überleben“, beklagt Christian Moueix die aktuelle Situation am BordeauxWeinmarkt. „Das System ist brutal, seit 2000 geht es stetig bergauf mit den Preisen. Auch 2015 waren die Preissteigerungen bei manchen Weingütern zu hoch.

Das ist wie ein Tanz auf dem Vulkan. Die Egos bestimmen den Markt.“ Moueix verfolgt mehr eine moderate Preispolitik. „Alles muss im richtigen Verhältnis stehen, sonst funktioniert es nicht“.

Als Christian Moueix in den 1990ern einen ganz besonderen kleinen Weingarten in Pomerol namens Certan-Giraud erstehen konnte, suchte er nach einem Namen für das neue Weingut. Er saß gerade in der Kirche, als er darüber nachsann und plötzlich sang der Chor ein Hosanna. Da beschloss er, das Weingut solle Hosanna heißen. Die französische Zeitschrift „La Revue du Vin France“ gab daraufhin die vielleicht witzigste Falschmeldung der Weingeschichte heraus, dass nämlich Michel Rolland (der andere große Mann vom rechten Ufer) und Christian Moueix jetzt endlich einen Wein gemeinsam machen und dieser „Halleluja“ heißen wird. Das amüsiert Christian Moueix immer noch königlich. Aber generell hält er nichts von Flying Winemakern. „Flying Winemaking ist ein Witz!“, behauptet er. „Weil großer Wein kann nur von großartigen Trauben kommen und niemals im Keller entstehen.“ Dabei ist Christian Moueix eigentlich selbst ein Flying Winemaker, flog er doch bereits mehr als 350-mal über den Atlantik. „Jetlag habe ich nie, das ist nur eine psychologische Sache, man muss seinem eigenen Rhythmus folgen.“ In jüngeren Jahren probierte er sich auch selbst als Pilot.

Legendär sind seine abenteuerlichen Hubschraubereinsätze im Weingarten. In den 1980ern wollte er durch Aufwirbelung der angeheizten Luft den Frost von den Rebstöcken wegblasen. Und das mitten in der stockfinsteren Nacht.

Leider war das Unterfangen nicht

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Auf Château Bélair-Monange wohnt Christians Sohn Edouard mit seiner Familie. Das Weingut ist erst seit dem Jahrgang 2008 in Händen der Familie. Die Weine zeigen aber bereits das riesige Potenzial dieses gewaltigen Terroirs.

Ein neuer Stern zeichnet sich ab am Saint-ÉmilionHimmel.

ULYSSES 2012 P r o d uze nt: Ulysses H e r k unft: Ka l i for ni e n

Premiere: Der erste Jahrgang dieser Cuvée hat etwa die gleiche Zusammensetzung wie der Dominus. Die Reben, die im nördlich von Yountville gelegenen Oakville wachsen, brachten einen eleganten Wein mit Finesse hervor.

Dekantieren! €

145 00

E r hä l t l i c h a uf Anfr a g e.

DOMINUS NAPA VALLEY RED 2013 P r o d uze nt: Dom i nus E s t a te H e r k unft: Ka l i for ni e n

2013 feierte der Dominus („Herr des Anwesens“) seinen 30. Jahrgang. Den Großteil des Flaggschiffs macht Cabernet Sauvignon aus, zu dem etwas Petit Verdot und Cabernet Franc kommen. Ein ausdrucksstarker Kalifornier mit großer Lagerfähigkeit. €

330 00

NAPANOOK 2012 P r o d uze nt: Dom i nus E s t a te H e r k unft: Ka l i for ni e n

Wie auch für den Dominus, stammen die Trauben aus dem legendären Napanook-Weingarten in Yountville.

Zum Einsatz kommen wieder die Bordeaux-Rebsorten. Der Blend ist früher zugänglich und zeigt viel Frucht, Spannung und weiche Tannine. €

90 00

HAUS-BESUCH

von Erfolg gekrönt und die Ernte 1991 wurde deklassifiziert. Auch von spektakulären Traubentrocknungen mittels Helikopter wird berichtet, aber diese Zeiten sind vorbei. Heute sind Moueix’ Taten mehr organisatorischer Natur. So konnte er seine Pomerol-Kollegen zuletzt im Syndikat davon überzeugen, wegen des Klimawandels Petit Verdot anzupflanzen. „Die Rebsorte könnte dem Pomerol eine gute, würzige Note hinzufügen und ist sicher besser geeignet als Syrah, welche von anderen vorgeschlagen wurde.“ Sein allerjüngstes Projekt führt ihn aber wieder nach Kalifornien. Ulysses heißt das neue Weingut. Christian Moueix wird sehr aufgeregt, wenn er darauf zu sprechen kommt. Er bekam die Information, dass ein ausgezeichneter Weingarten in Oakville, Napa Valley zu haben wäre. „Das Verkaufsgespräch dauerte fünf Minuten.“ Der Mann nannte einen Preis, Christian Moueix bot 15 Prozent mehr. „Das mache ich immer so, wenn ich etwas wirklich haben will und es das wert ist“, erklärt er nicht unzufrieden mit dem Deal. Er wusste aber auch, dass der Weingarten das Potenzial für die besten Trauben in ganz Napa Valley besitzt. Das Weingut heißt Ulysses als Andeutung an das Ende einer langen Reise. Christian Moueix plant keine neuen Projekte mehr. Sein Sohn Edouard soll das übernehmen. Ulysses entwickelt sich inzwischen zu einem Schmuckstück. Die ersten Jahrgänge weisen darauf hin, dass hier ein sehr puristischer Cabernet Sauvignon-Stil verfolgt wird, der mehr an Weine vom linken Ufer erinnert, womit Christian Moueix wieder einmal eine stilistische Brücke zwischen zwei Ufern geschlagen hat.

Hier sieht man besonders schön, wie wichtig saubere Weingartenarbeit ist.

Aber auch die Zypressen stehen brav in Reih und Glied. Die Allee führt zum Château Trotanoy.

Christian Moueix sagt gerne: „Die wahre Qualität liegt im Weingarten. Ich hab seit 46 Ernten noch nie einen Lunch mit den Lesehelfern versäumt. Fröhliche Lesehelfer machen bessere Weine!“ Die Lesehelfer von Moueix kommen in der Regel aus der Normandie. „Die Mischung ist wichtig. Wenn zu viele junge Leute dabei sind, wollen sie nur Party feiern. Wenn zu viele ältere sind, geht einfach nichts weiter.“ Höhepunkt der Lese ist jedes Jahr ein großes Fest. Dieses steht immer unter einem Motto. 2015 waren es die alten Römer, einmal China, einmal Japan mit echten Geishas.

2016 war Kuba an der Reihe. Alle kommen verkleidet und es wird

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gefeiert. Damit ausgiebig auf den Tischen getanzt werden kann, ließ Moueix von seinen Architekten Herzog & de Meuron sogar die Lampen höher hängen. Der Mann achtet eben auf Details.

RECHTES UFER Als rechtes Ufer bezeichnet man in Bordeaux alle Gebiete, die östlich der Dordogne liegen. Hauptstadt dieses Teils ist Libourne. Die beiden wichtigsten Weinbaugebiete sind Saint-Émilion und Pomerol.

In beiden Gebieten dominiert die Rebsorte Merlot, unterstützt von Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon.

WEIN & CO

| 86 Rue Catusseau | 33500 Pomerol | T +33 557 844 040 | www.latabledecatusseau.fr

ESSEN, TRINKEN UND ÜBERNACHTEN LES BELLES PERDRIX DE TROPLONG MONDOT Hier lässt es sich wahrlich trefflich dinieren. David Charrier sorgt für klassische französische Küche auf allerhöchstem Niveau. Von der Terrasse den Blick über die sanft gewellte Landschaft schweifen lassen und genussvoll den Duft eines Saint-Emilions aufnehmen, so fühlt man sich wie Gott in Frankreich. Und wenn der Gast dann geschwächt nach dem Mahl in sanfte Federn sinken mag, kann er dies getrost in den schmucken dazugehörigen Zimmern desselben Hauses tun. Paradiesisch. | Château Troplong-Mondot

SEHENSWERT S A I N T- É M I L I O N Die mittelalterliche Stadt SaintÉmilion liegt am Unterlauf der Dordogne und ist geprägt durch Kalksteinfelsen. Aus diesem Felsen ist auch die monolithische gotische Kirche gehauen worden, ein weltweit einmaliger, imposanter Bau. Daher gilt Saint-Émilion auch seit 1999 als UNESCO Weltkulturerbe. Bei Spaziergängen durch die engen Gassen finden sich viele Weingeschäfte, Cafés und Bistros. Etliche historische Gebäude sind gut erhalten und geben der kleinen Stadt ein romantisches Bild.

| c hateau-troplong-mondot.com

L A TA B L E D E C AT U S S E A U Wer sein ultimatives Wohl mehr in der berühmten Bistroküche sucht, wird bei Kenji Wongsodikromo fündig. Hier an der Weinstraße in Pomerol inmitten der berühmten Schlösser kann man ausgeklügelte Gerichte aus marktfrischen Zutaten verspeisen. Die Weinkarte ist findig ausgewählt, auch reifere Jahrgänge aus Pome-

LA CITÉ DU VIN IN BORDEAUX In Bacalan, einem Hafengebiet im nördlichen Teil der Stadt Bordeaux, wurde 2016 das PrestigeProjekt des französischen Weins fertiggestellt. Es ist Weinmuseum, Weinkulturzentrum und ein architektonisches Meisterwerk. Die Form des goldfarbenen Gebäudes ist dem Fluss des Weins in einem geschwenkten Glas nachempfunden und wurde von Christian Moueix mitentwickelt. Permanente und wechselnde Ausstellungen und spannende MultimediaEvents beleuchten nicht nur Bordeaux-Weine, sondern auch Weingebiete aus der ganzen Welt. | 134-150 Quai de Bacalan | 1, Esplanade de Pontac | 33300 Bordeaux | T +33 556 162 020 | www.laciteduvin.com

BORDEAUX

| 33330 Saint-Emilion, France | T +33 557 553 205

Eine Attraktion, die ein außergewöhnliches Stimmungs-Spektakel erzeugen kann.

Die Stadt Bordeaux hat sich in den letzten 15 Jahren vom verstaubten Relikt zur herausgeputzten Prunkstadt entwickelt und steht derzeit auf Platz eins der besuchenswerten Städte weltweit.

Zu den Highlights zählen hier Spaziergänge entlang des Quais, vorbei an den renovierten Sandsteingebäuden aus dem 18. Jahrhundert. Unbedingt sollte man dabei an dem Wasserspiegel beim Place de la Bourse vorbeikommen.

Eine riesige rechteckige Fläche kann hier mittels Düsen entweder zwei Zentimeter mit Wasser befüllt werden oder Wassersprühnebel erzeugen.

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LA DUNE Die riesige, sechs Kilometer lange Sanddüne befindet sich bei Arcachon, eine Autostunde südwestlich von Bordeaux. Man parkt in einem flachen Kiefernwald und kann die Düne besteigen und wie auf Wolken darauf herumwandern. Immer mit einem wunderbaren Ausblick und einem gewissen Wüsten-Feeling. Wer dabei etwas Appetit bekommt, kann diesen sogleich in einer Austernbar stillen und dazu ein Gläschen Entre-Deux-Mers genießen. | www.dunedupilat.com

CHÂTEAU LA FLEURPÉTRUS Das Flaggschiff des Moueix-Imperiums liegt auf idealem, kieshältigem Terroir zwischen Château La Fleur und Château Pétrus. Drei fantastische Weingärten, hauptsächlich aus Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot ergeben diesen unnachahmbaren, eleganten, superfeinen Pomerol.

CHÂTEAU LA FLEUR-PÉTRUS

TIPPS

rol und Saint-Émilion lassen die Herzen der Kenner höher schlagen.

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ZEIT FÜR EIN GLAS

Hannah Novak

DAS WAR’S, WINTER – DIE GRILLSAISON HAT UNS WIEDER. UND DA SCHAUT SO MANCHER A U C H G E R N E T I E F I N S G L A S…

E

s soll ja Leute geben, die stehen zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst, vor einem zeitlichen Problem. Wie stell’ ich, fragen sie dann stets aufs Neue, bloß die Uhr um? Eine Stunde vor? Oder doch eine zurück?

Dabei ist die Antwort so einfach und klar wie Holzkohle schwarz. Im Herbst trag’ ich den Griller ins Haus hinein, im Frühjahr trag ich ihn wieder hinaus. Ergo: Im Herbst stelle ich die Uhr eine Stunde zurück, im Frühjahr eine vor. Und damit wären wir auch schon beim Thema. Nein, nicht bei der Sinnhaftigkeit von Winterzeit und Sommerzeit, sondern bei der Grillerei.

Beim Grillen gibt es solche und solche. Puristen einerseits, die beispielsweise ein saftiges Steak nur mit grobem Meersalz, frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer, vielleicht etwas Olivenöl und/oder

SIE SIND DRAN!

einem Spritzer Zitrone veredeln. Auf der anderen Seite die Freunde von Saucen, Chutneys und Ähnlichem, die das Grillgut gerne hingebungsvoll in irgendetwas tunken. Erlaubt ist, was schmeckt, empfohlen wird, was wirklich gut ist.

Wir empfehlen in Sachen Tunken und Dippen drei Produkte aus dem Glas. Frisch vom Balkan kommt Ajvar von Granny’s Secret zu uns. Kein klassisches, sondern ein mit Paradeisern und Gewürzen angereichertes. Finks BBQ-Sauce wiederum dient nicht nur als Beilage, mit ihr lassen sich auch Ripperl exzellent marinieren, ehe sie auf dem Rost landen. Und das Habanero Mango Aioli von Stone­ wall Kitchen ist überhaupt ein geschmacklicher Geniestreich.

Kurzum: Leute, es ist Zeit! Lasst es brutzeln!

Ganz egal, wie spät es grad ist…

37

Sie wollen auch aus dem WEIN & COMagazin strahlen? Oder überhaupt gleich vom Cover?

Dann bewerben Sie sich bitte mit Foto für unsere nächste „Verkostung ohne Worte“.

Alle Details zu Ihrer „Modelkarriere“ finden Sie unter www.weinco.at/ werde-tester

WEIN & CO

GRILL GUT UND GRILL BESSER MIT HABERL & FINKS BBQ-SAUCE

1.

Man hat die Wahl: kalt oder warm.

Eines jedoch ist sie so oder so: würzig-scharf und fruchtig-frisch – die BBQ-Sauce aus dem Hause Haberl & Fink nahe der steirischen Riegersburg. Als Beilage zu den Beilagen oder direkt zum Fleisch.

Aber gerne auch auf das Fleisch – und zwar schon vor dem Grillen, denn diese Sauce, hergestellt lediglich aus frischen Paradeisern, erlesenem Zwetschken-Balsamessig, Zwiebeln, Rohrzucker, Knoblauch, Apfelessig, Ingwer, Steinsalz, Paprika, Chili und einigen Gewürzen mehr, eignet sich perfekt als Beize für schmackhafte Ripperl. Und sie ist – wie alle Produkte aus Bettina Finks hauseigener DelikatessenManufaktur – frei von jedweden Aroma-, Farb- und künstlichen Konservierungsstoffen.

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T E ST- B I L D E R

Natalie Kabes Claudia Kelz

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Ein Ausflug ins steirische Walkersdorf ist die Reise stets wert. Speziell dann, wenn man in Hans Peter Finks Gasthaus Haberl einkehrt und nach dem Essen auch noch Bettina Finks Verkaufsladen aufsucht.

Und sich mit jenen Köstlichkeiten eindeckt, die hier seit über zehn Jahren produziert werden. Und die es natürlich auch bei WEIN & CO gibt. Das Motto lautet: aus Gutem das Beste machen. Ein Motto, dem bei Finks entsprochen wird.

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Übrigens: Hier isst man nicht nur exzellent und kauft nicht nur vom Feinsten ein, hier kann man auch was lernen!

Spitzenkoch Hans Peter Fink veranstaltet Grillkurse und widmet sich stets unterschiedlichen Themen.

WEIN & CO

STONEWALL KITCHENS AIOLI MIT MANGO UND HABANEROS

2.

Fans von scharfen Sachen aufgepasst! Wer schon immer eine Mayonnaise mit dem gewissen Kick Würze gesucht hat, ist spätestens jetzt fündig geworden, denn das Habanero Mango Aioli hat es in sich. Die Basis des Aiolis bildet eine klassisch-traditionelle Mayonnaise, die mit würzigem Paradeismark, pikanten roten Paprikaschoten und feurigen Habanero-Chilis verfeinert ist. Das gewisse Etwas verleihen ihm schließlich brauner Zucker, die zarte Süße von Mango sowie von Rosinen. Fruchtig, cremig und leicht scharf und nicht nur geeignet für eine Grillerei, sondern auch besonders gut zu Sandwiches, Nachos, Gemüsesticks oder über knackige Pommes frites.

€

40

12 90

T E ST- B I L D E R

Hannes Rinnhofer

Sandra Barillits

Jonathan Kind und James Scott, die Gründer von Stonewall Kitchen, fingen klein an.

Sie besuchten mit ihren Produkten Bauernmärkte in Neuengland und sorgten derart rasch für Furore, dass bald ein Weltkonzern entstand.

Falls Sie einmal nach Neuengland kommen, besuchen Sie doch das Stonewall-KitchenCafé in Maine. Dort nahmen die Dinge in den 1990er-Jahren ihren Lauf, als ein findiger Koch eines Tages der zu den CountyPotatoes gereichten Mayonnaise ein wenig Habanero-Mango-HotSauce „unterjubelte“. Der Jubel der Gäste kannte daraufhin kaum Grenzen, und so startete man alsbald mit der kommerziellen Aioli-Produktion.

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Lenny Zielinski

WEIN & CO

GRANNY’S SECRETS AJVAR – SO SCHMECKT DER BALKAN

3.

Das klassische Ajvar – wohl eine der authentischsten Spezialitäten des Balkans. Hergestellt lediglich aus gerösteten Paprikaschoten, Sonnenblumenöl, Salz und Branntweinessig, hat Granny’s Secret noch einen draufgesetzt und neben dem klassischen und dem scharfen mit zusätzlich Melanzani auch jenes mit Paradeisern und Gewürzen „erfunden“. Knapp 50 Prozent Paprikaschoten, rund 40 Prozent Paradeiser, Knoblauch, Petersilie und Chilipulver sorgen nicht nur beim Grillen für Geschmackserlebnisse der besonderen Art. Ein fantastisches Produkt, mit dem man sich den Urlaub in den Balkanländern ganz einfach nach Hause holen kann.

€

4 80

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T E ST- B I L D E R

Michi Buchinger

Granny’s Secret gibt beim Grillen folgende (Faust-)Regel vor: Ungefähr ein halbes Kilo Ajvar auf ein Kilo Fleisch – das ist dann etwas weniger als zu viel… Apropos Menge: Allein in einem Glas vom klassischen Ajvar stecken elf Paprikaschoten, die geröstet, in kaltes Wasser getaucht und blanchiert werden, ehe sie Stunden im Vakuumkocher auf niedriger Temperatur gegart werden. Nur so bleibt ihre Essenz erhalten.

Matthias Reinhold

Carina Frenzl

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Ein kleiner Tipp für gutes Gelingen: Blätterteig in Quadrate schneiden, ein wenig Feta und Ajvar nach Wahl dazu, die Quadrate aufrollen und bei 200 Grad Celsius backen. Und quasi im Handumdrehen ist ein perfekter Snack serviert!

WEIN & CO

Alvaro Palacios

DOMINIO DE PINGUS, PETER SISSECK

RUSTER AUSBRÜCHE UND SEEWINKLER BEERENAUSLESEN Ein großes Anliegen sind mir die österreichischen Süßweine, vor allem die Edelsüßen, wie TB, Ausbruch und TBA. Es gibt für mich seit Beginn meines kulinarischen Lebens Anfang der 1990erJahre kein mehrgängiges Menü, wo ich nicht ein Glas Süßwein als Abschluss bestelle (oft der Einzige am Tisch). Leider haben diese Weine nicht mehr den Stellenwert in einer Menüfolge, die sie eigentlich haben sollten.

In Österreich werden große Süße zu einem gewaltigen PreisLeistungs-Verhältnis angeboten.

Vor allem begeistern mich die fruchtbetonten Vertreter, die ein gutes Dessert oder Käse begleiten können.

WENN WINZER FREMDGEHEN ZU HAUSE SCHMECKT’S AM BESTEN. ABER WOANDERS SCHMECKT’S AUCH SEHR G U T. Z E H N S P I T Z E N W I N Z E R SCHAUEN VERGNÜGT IN DER KOLLEGEN GLÄSER. Math ias Hirtz b erger – Wein h of m eisterei

HOCHHEIMER HÖLLE, WEINGUT KÜNSTLER Den einen Lieblingswein gibt es für mich nicht. Dieser Riesling von Gunter Künstler begeistert mich aber immer wieder. Ein Wein, der Boden, Lage und Bedingungen in den Vordergrund stellt.

Sehr straff, strukturiert und fokussiert aber auch saftig und intensiv. Ein Wein, der – wie die Menschen, die hinter ihm stehen – verlässlich immer Freude bereitet und den man auch über Jahre hinweg gerne begleitet.

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Th ys Lou w

DIDIER DAGUENEAU, POUILLY FUME, SILEX, LOIRE „Ein Wein, der mich seit Beginn meiner Laufbahn als Kellermeister begeistert hat, ist Didier Dagueneau, Pouilly Fume, Silex, Loire. Er war bekannt als der beste Sauvignon Blanc-Erzeuger in Pouilly Fume. Mein Ziel ist es, genauso vielschichtige, elegante Sauvignon Blancs zu vinifizieren.“

Kostproben gefällig?

Gibt’s flaschenweise von nahezu all diesen edlen Tropfen bei WEIN & CO.

Fotos: beigestellt

Walte r G l a t zer

„Für mich präsentiert dieser Wein einzigartige Dichte, vollkommene Reinheit und eine spirituelle Dimension, die den Genießer in die tiefsten Mysterien der ausgewählten Lagen des Dorfes La Horra entführt. All das erhebt Dominio de Pingus auf den Olymp der Weine der Alten Welt mit seiner physischen Grandezza und magischen Kraft.“

VORZUGS-STIMMEN

M a r t i n o Za n e t t i

Herm an n Seif ried

COL SANDAGO WILDBACHER ROT

GRANAT, WEINGUT ALBRECHT SCHWELGER

Als Schätzer unverfälschter Weine, setze ich auf die Rebsorte, die nur zufällig auf dem Weingut entdeckt wurde. Es wurden beste Bedingungen im Weingut geschaffen, um den Anforderungen dieses exklusiven Weines zu entsprechen. So konnte der Wildbacher sein Potenzial mit ausdrucksstarken Aromen und Farben voll entfalten.

„Es ist immer interessant, verschiedene Rebsorten und völlig unterschiedliche Stile in Neuseeland zu verkosten. Letztens haben wir eine Flasche Granat vom Weingut Albrecht Schwelger ge­trunken – ein großartiger Wein.

Eine Cuvée aus Blaufränkisch und Zweigelt mit reifen Fruchtaromen und zarter Peffernote – der perfekte Wein zu Barbecue.“

Dorli Muhr

In grid G roiss

LALAMA, DOMINIO DO BIBEI

RIESLING PFAFFENBERG, WEINGUT STIFT GÖTTWEIG

Die Ribeira Sacra im Nordwesten Spaniens ist ein atemberaubend steiles Weinbaugebiet, das nur wenige kennen. Lalama, der Zweitwein von Dominio do Bibei, ist ein gnadenlos-frischer, puristischer Mencia-Blend, der mich mit seiner Präzision und Brillanz immer wieder staunen lässt. Ein lebendiger Rotwein, keine Spur vordergründig oder gar üppig, dafür aber sehr lang und kompakt. Genau, wie ich es mir wünsche.

Dav i d G ö l l es

SATTLERHOF SAUVIGNON BLANC KRANACHBERG 2006

„Meinen Lieblingswein? Den gibt es nicht! Weine sind zu vielschichtig, spannend und inspirierend, um sich auf einen Lieblingswein zu beschränken. Sie laden immer wieder aufs Neue ein, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben. Einen Wein, der mich aber immer wieder begleitet und der mir jedes Mal viel Freude bereitet, ist der Riesling Pfaffenberg vom Weingut Stift Göttweig. Sehr mineralisch, präzise und voller Spannung – ein Wein, bei dem man mit jedem Glas neue Facetten entdecken kann und der immer viel zu schnell ausgetrunken ist!“

Neben Sauvignons aus Frankreich oder dem Friaul schlägt mein steirisches Herz natürlich besonders für jene aus der Südsteiermark. Mit dem Weingut Sattlerhof und dessen Weinen verbindet mich schon eine langjährige Freundschaft und der Sauvignon Blanc Kranachberg ist für mich jedes Mal aufs Neue eine positive Bekräftigung. Kraft und Frische in jungen Jahren wie im höheren Alter.

Re i n h o l d K r u t z l e r

CETINAIA 1986, CASTELLO DI SAN POLO, TOSCANA Bis vor wenigen Jahren wurde im Castello di San Polo in Rosso ein weltbekannter Wein gekeltert, „Cetinaia“ war der Spitzenwein des Hauses. Nur in besonders guten Jahren lieferten die Sangiovese-Trauben die Qualität, die generell in den typisch großen Fässern der Region reifte. Der „Cetinaia“ aus dem Jahr 1986 gehörte zu

den besten Weinen des Chianti-Gebietes.

Heute sind die Weinberge des Kastells leider an Winzer der Region verpachtet.

Diesen Wein habe ich in den 1990-Jahren mit Weinfreunden blind verkostet, er hat mich sehr begeistert für den weiteren Weg in unserem Weingut.

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Liebeserklärungen an die befreundete Konkurrenz.

Ein Streifzug durch fremde Keller mit besonders großem Genuss-Potenzial.

FEMININE WEINPOWER Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r

IST ES EINERLEI, OB WINZER ODER WINZERIN WEIN KELTERT? VON WEGEN! DIESE FÜNF POWERFRAUEN MISCHEN GERADE D I E M Ä N N L I C H D O M I N I E R T E W E I N W E LT A U F. W I R H A B E N H I N T E R D I E K U L I S S E N D E R R E B E N - R E B E L L I N E N G E S C H A U T, U M E I N E BESONDERE WEINLESE BIETEN ZU KÖNNEN.

UNSER BOSS IST DAS WETTER MARION EBNER-EBENAUER

M

Das Lebensmotto

an braucht mit ihr einer erfolgreichen verfügen, egal ob Mann oder Frau: Cool zu bleiben, nur ein paar Worte wenn existenzbedrohende Situationen eintreten Frau, die mit 15 zu wechseln, um zu etwa. Sturheit. Und das Akzeptieren des einzigen wissen: Diese Frau mit dem Weinfieber Chefs. „Wir habe nur einen Boss: das Wetter.“ Nachweiß, wo der Bartl satz: „Und vielleicht das Finanzamt.“ Dabei blitzt infiziert wurde: den Most holt. Oder besser gesagt: ihr Sinn für Humor auf, der im Leben und auch „Scheiß da nix!“ den Wein. Die Rede ist von Marion in Sachen Wein von Vorteil ist. Aber wie ist EbnerEbenauer überhaupt in die Weinwelt eingetaucht?

Ebner-Ebenauer. Seit 2007 führt die 35-Jährige mit ihrem Mann Manfred das Wein- „Mich hat es schon als 15-Jährige erwischt“, erinnert sie sich an ein Prakgut im Weinviertel und hat überhaupt kein Inter- tikum bei Top-Winzer Fritz Wieninger. „Er hat mich total inspiriert.“ Von da an wusste sie: „Wein wird mein Leben sein.“ Was das genau esse daran, ihren Erfolg an die Tatsache, eine Frau bedeutet, weiß Marion spätestens seitdem sie ihr heutiges Unternehzu sein, zu knüpfen: „Wenn eine Frau diese Szene immer noch als Männerdomäne empfindet, dann men führt: „Wir haben den auslaufenden Betrieb wiederbelebt. Haben hat sie den Beruf und das Leben nicht verstanden“, ihm neues Leben eingehaucht“, erinnert sie sich. Da werden Dinge wie sagt sie bestimmt. Auch die Mär, wonach der Wein Schlaf und Urlaub plötzlich Luxus. Aber eines zur Gewissheit: Man einer Winzerin anders schmecken soll, wischt sie muss voll auf diesen Beruf abfahren. „Nur so können wir sehr viel geben, ohne es als Belastung zu sehen“, strahlt sie. Und man spürt, dass mit einem „Um Gottes Willen. Nein!“ vom Tisch.

Wer im Weinbau reüssieren will, muss ihrer Mei- diese Worte nicht bloß Hüllen sind. Sondern Ausdruck ihres Seins. nung nach eben über ganz besondere Tugenden

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Fotos: beigestellt

WEIN & CO

FRAUEN-POWER

RIESLING ALTE REBEN Produzentin:

E b nerE b ena uer

WEISSBURGUNDER ALTE REBEN Produzentin:

E b n er-E b en au er

Wo Alte Reben draufsteht, sind mindestens über 50 Jahre alte Reben drin.

Der floral-kräutrige Weißburgunder des Poysdorfer Winzerpaares wird die Frühlingsküche – Spargel! – bereichern.

Cremig, vollmundig und mineralisch. €

23 00

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Pfirsich, Papaya, Honigmelone und Zitrone: welch ein olfaktorisches Feuerwerk für die Nase! Am Gaumen trifft der Obstkorb auf frische Säure und einen kräftigstrukturierten Körper. Gönnen Sie ihm ein wenig Luft im Glas. €

23 00

WEIN & CO

CHAMPAGNE ROSÉ BRUT PRESTIGE Produzentin:

Du val-Leroy Qualität und Nachhaltigkeit stehen für Carol Duval-Leroy an erster Stelle. Der feine Rosé-Champagner wird aus Pinot Noir im Maischgärverfahren und Chardonnay komponiert. Die Trauben stammen ausschließlich aus Premier CruLagen. Die cremige Perlage macht Lust auf mehr. €

59 50

FRAUEN-POWER

DIE MADAME DER CHAMPAGNE

Visionen in der Flasche: Die stärkste Frau in der Champagner-Welt überrascht mit veganem Prickeln.

C A R O L D U VA L- L E R O Y

M

CHAMPAGNE FEMME DE CHAMPAGNE

anchmal hält das Leben einen anderen Plan für einen parat, als man es sich Produzentin: selbst erträumt. Das weiß Carol DuvalDu val-Leroy Leroy nur zu gut. Bis 1991 war sie die starke Frau hinter einem starken Mann.

Der rare Jahrgangs-Champagner aus 2000 überzeugt durch Reife, Doch dann stand von einem Tag auf den anderen nicht und werde bald verkaufen“, Eleganz und Frische. Zum größten ihre heile Welt kopf: Lebensliebe Jean-Charles vererinnert sie sich an Vorurteile, Teil Chardonnay-Trauben und starb. Und so sah sie sich plötzlich mit der Aufgabe die ihr entgegenschlugen. „Umso Pinot Noir aus den besten Grand konfrontiert, den Betrieb selbst zu leiten. Schließschöner ist es, dass mich diese Cru-Lagen wurden für die Cuvée lich hatte sie ihr Mann am Sterbebett darum gebeHerren zwischen 2007 und 2010 verwendet, die besondere Anlässe noch besonderer macht. ten, das Champagner-Haus so lange zu erhalten, bis zur Präsidentin des Champagner00 einer der drei Söhne das Ruder übernehmen könnte.

Verbandes AVC gewählt haben“, € 119 Das war in diesem Fall wohl für alle Beteiligten ein sagt sie. Aber das Jammern ist so wahrer Segen. Denn seitdem Carol Duval-Leroy die oder so nichts für Madame DuvalZügel in Händen hält, geht es mit der Champagner-Marke nur noch Leroy: „Eine Frau muss zuerst beweisen, dass sie nach oben. In über 250 mit den begehrten Michelin-Sternen dekorier- das kann. Wenn das passt, wird sie integriert. Ich ten Betrieben werden ihre prickelnden Perlen kredenzt. Bereits dreimal muss überhaupt nicht mehr kämpfen.“ Stattdessen nutzt sie ihre Kraft für die Moderdurfte sie sich über den Titel „Best Champagne in the World“ freuen.

Wenn man bedenkt, dass die 61-Jährige die einzige Frau ist, die nisierung ihres Betriebes. So ist das Haus Duvaleinen Champagner-Betrieb leitet, drängt sich eine Frage auf: Hat sie Leroy heute das einzige, das „100 Prozent veganer als Frau etwa Vorteile? Einen feineren Geschmackssinn womöglich?

Champagner“ auf seine Flaschen schreiben darf. „Vielleicht sollte man das mittels Blindverkostung eruieren. Aber: Ich Damit ist die Madame der Champagne allen anglaube nicht, dass dabei etwas rauskommt“, sagt sie. Vielmehr glaubt deren einen Schritt voraus. Einen Schritt, von dem sie, dass man guten Geschmack erlernen kann. Gleichzeitig ist der ihre drei Söhne profitieren werden. Wenn sie irgebürtigen Belgierin jedoch bewusst, dass sie als einzige Frau in die- gendwann das Champagner-Haus als erfolgreichen ser exklusiven Blubberwelt eine Sonderstellung einnimmt. „Als ich Betrieb übergeben wird. So, wie sie es einst ihrem Mann am Sterbebett versprochen hatte. das Haus übernommen habe, dachten viele Kollegen, ich schaffe das

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WEIN & CO

DIE SIGNORA DES MORELLINO E L I S A B E T TA G E P P E T T I

MORELLINO DI SCANSANO Produzentin:

Fa t to r i a Le Pu p i l l e Um die Gemeinde Scansano nennt man den Sangiovese Morellino. Fruchtig und weich ist diese Cuvée aus 85 % Sangiovese, 10 % Alicante und 5 % Malvasia Nera. Ein Wein, der la vita italiana besonders gut widerspiegelt. €

I

13 50

n der wilden südwestlichen Toskana liegt sie. Die Maremma. Der Küstenstreifen wird von sanften Hügeln durchzogen und bereitet vor allem den Weinbauern der Gegend große Freude. Genau hier hat vor 32 Jahren eine beeindruckende Karriere begonnen. Die von Elisabetta Geppetti. Sie war 20 Jahre alt und studierte Kunstgeschichte in Pisa.

Das Schicksal und eine Heirat führten sie auf das Weingut Fattoria Le Pupille ihres Schwiegervaters Alfredo Gentili. Er war es, der die junge Studentin mit dem Weinvirus infizierte. Elisabetta entwickelte eine inbrünstige Leidenschaft für den Wein und auch zu dem alten Gut, dem sie neues Leben einhauchte. Alfredo, der eigentlich Pharmaunternehmer war, starb unerwartet und die Schwiegertochter erbte von einem Tag auf den anderen die ganze Verantwortung für ein riesengroßes Weingut. Zeit zum Trauern blieb keine, stand man

Von einer jungen Frau, die den Weingarten zu ihrem Lebensmittelpunkt machte und eine der besten Winzerinnen der Toskana wurde.

Eine traubenhafte Karriere! doch kurz vor der Ernte und die Trauben mussten eingebracht werden. Elisabettas Pionier- und Innovationsgeist, ihre Kraft und Energie machten schon bald die Weinwelt auf die Region Maremma aufmerksam. 1992 gründete sie gemeinsam mit anderen Winzern das Consorzio del Morellino di Scansano, dessen Präsidentschaft sie auch übernahm. Eine so starke Frau in der italienischen Winzerwelt hatte man bis dato noch nicht erlebt. Mann zollte ihr höchsten Respekt. Eine lange Erfolgsserie des 75 Hektar umfassenden Familienweingutes gipfelte in einem Wein, dem Saffredi – benannt nach Schwiegervater Alfredo. Die Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot schaffte es binnen kürzester Zeit in den Olymp der Super-Toskaner. Und auch in die erlesenen Weinkeller namhafter Luxusrestaurants und nicht minder erlesener Vinotheken.

Weltweit!

Der eine ganz große aus dem Hause Le Pupille hat aber zahlreiche Brüder und Schwestern, die ebenfalls in den Bestenlisten der Weinkataloge stehen. So der Morellino, der es in die Liga der Flaggschiffe des Familienweingutes geschafft hat. Die Qualität des Weines ist so einzigartig, dass er der Geppetti auch einen ganz besonderen Titel eingebracht hat: „La Signora del Morellino“.

Frauenpower hat das Weingut an der Küste großgemacht. Und sie ist es auch, die die Le Pupille-Weine der Zukunft keltern wird. Elisabeth Geppettis älteste Tochter Clara packt bereits fleißig mit an und wird sicher schon sehr bald einen preisgekrönten Wein in die weite Welt hinausschicken. Der Name Geppetti verpflichtet eben!

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FRAUEN-POWER

SAFFREDI Produzentin:

Fa ttori a Le P upi l l e In diesem Kultwein aus der Maremma treffen 60 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot und 10 Prozent Petit Verdot aufeinander. Ein druckvoller und komplexer Toskaner, der nicht nur lange am Gaumen, sondern auch im Gedächtnis haften bleibt. ₏

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65 00

WEIN & CO

NODI PROSECCO VALDOBBIADENE SUPERIORE DOCG Produzentin:

N in o Fran co Der Prosecco Superiore stammt von sehr alten Reben aus dem Weingarten Col del Vent im Anbaugebiet Valdobbiadene. Die Glera-Trauben der Einzellage haben einen filigranen und eleganten Jahrgangsschaumwein ergeben. €

25 00

FRAUEN-POWER

DIE PERLEN-PRINZESSIN E S I LV I A F R A N C O

igentlich wollte sie Interior-Designerin wer- der ganzen Welt erobert und werden in den besten den. Den Lebensraum jener veredeln, die es Restaurants entkorkt. Jetzt ist Silvia Franco dran sich leisten können. Silvia Franco verließ und wird dem Weingut die Schaumkrone aufsetzen. ihre malerische Heimat Valdobbiadene und Und das ist gut so. „Ich bin überzeugt, dass man tauschte sie gegen das moderne, schnelllebi- den Unterschied schmecken kann, ob eine Frau oder ge und stylische Mailand ein. Aber schon bald kam ein Mann einen Wein produziert hat“, stellt sie mit alles anders. Der Ruf der Wurzeln erreichte sie und einem Lächeln fest. „Harmonie, Eleganz und Bawar so laut, dass sie sich entschloss, den Hut auf die lance kriegen die Damen besser hin.“ Sie freut sich pulsierende Großstadt zu werfen. Silvia kehrte zu- darüber, dass immer mehr Frauen in den Weinberrück in die prickelnde und vor Prosecco schäumende gen dieser Welt Verantwortung übernehmen. Für Geburtsgemeinde. Das FamilienSilvia Franco ist das eine ganz weingut „Nino Franco“ brauchte klare, logische Entwicklung. Der die erfrischende, kreative und Zeitgeist verlange das. „Früher weltoffene Power der Tochter des glaubte man, dass nur Männer Hauses. Dem Veredeln ist sie treu der harten Arbeit in den Weinbergeblieben, bloß durften sich nun gen gewachsen sind. Frauen dachdie Reben der heimatlichen Weinten das auch. Heute schmunzeln Produzentin: wir darüber. Frauen haben nicht berge auf ihr Handanlegen freuNi n o Fr a n co en. „Die Prosecco-Welt ist in den nur die Kraft, in den Weinbergen Seit 2010 ist Prosecco eine Herletzten Jahren sehr anspruchszu arbeiten, sie bringen auch neue kunftsbezeichnung, daher wird die voll geworden. Es ist manchmal Dimensionen in den Weinbau ein: Rebsorte nun Glera genannt. Am sehr schwer, den Unterschied eiEmotionen, Poesie, Philosophie Gaumen zeigt sich der Brut aus ner Marke deutlich sichtbar zu und vor allem Professionalität.“ der Lage Grave di Stecca zunächst von der trockenen Seite, bevor er machen“, sagt die Winzerin. Da cremig seinen Abgang macht. braucht es schon etwas mehr als

PROSECCO GRAVE DI STECCA BRUT

€ 22 00 marktschreierisches Verkaufstalent. Da braucht es innovative Kraft, Sensibilität und vor allem Leidenschaft. Frauen-Power also, von der Silvia Franco unendlich viel vorrätig hatte und hat. 2006 ist die begeisterte Sportlerin, die gerne mal das Tanzbein schwingt, endgültig in das Familienunternehmen eingestiegen.

Mittlerweile hält sie die Zügel fest in der Hand und steuert das Weingut sicher in Richtung Zukunft.

Papa Primo hatte in den 1970er-Jahren die Idee, die ganze Kraft in den Prosecco zu pumpen. Damals legte er den Grundstein für ein wahres Schaumwein-Imperium, das es zu Weltruhm gebracht hat.

Die Flaschen aus Valdobbiadene mit dem prickelnden Inhalt haben die Herzen der Perlwein-Fans in

In Silvias Prosecco perlt pure Leidenschaft, viel innovative Kraft und ein Spritzer Sensibilität.

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WEIN & CO

WENN WORTE ZU WEIN WERDEN

ZWEIGELT HAIDACKER Produzentin:

N etz l

CHRISTINA ARTNER-NETZL

D

er Boden war schon für die römischen Heerscharen ein guter. Hier haben sie sich gesammelt, vom Kampf erholt oder sich auf einen vorbereitet. Eben hier in Carnuntum hat heute jedoch kein Zenturio mehr das Sagen, sondern vielmehr eine coole Frau: Christina Artner-Netzl. Aber auch für sie ist Carnuntum ein guter Boden – für ihren Wein nämlich. Sie ist sozusagen die Herrin über das Weingut Netzl und das mit besonders großer Leidenschaft: Als sie mit ihrem Papa Franz gemeinsam in die Leitung des 26-HektarWeingut einstieg, ging ihr größter Traum in Erfüllung: „Ich wollte schon als kleines Kind Weinbäuerin werden“, erzählt sie. „Das habe ich in alle Stammbücher meiner Freunde geschrieben.“ Heute sind aus den geschriebenen Worten feine Weine geworden. Ihre vorwiegend roten Tropfen räumen bei Prämierungen regelmäßig ab.

Und seitdem eben Frauenpower einfließt, lässt sich die feminine Note sogar erschmecken: „Ich denke, dass Weine von Frauen etwas ziselierter und verspielter sind. Auf jeden Fall aber charmanter“, sagt Christina augenzwinkernd. Apropos Frauenpower: Da hat die lebensfrohe Chefin gleich selbst für Unterstützung gesorgt: „Meine beiden Töchter garantieren zusätzliche Abwechslung“, betont sie. Aber eines ist auch klar – alleine ist so ein Betrieb selbst für die energie-

Dieser Zweigelt macht Carnuntum alle Ehre. Ein saftiger Wein, der 20 Monate in neuen Barriquefässern reifte. Seine röstigen Anklänge machen ihn zu einem passenden Begleiter von kräftigen Fleischgerichten und würzigem Käse. €

32 00

vollste Frau der Welt nicht zu stemmen. „Ohne unser tolles Team wäre es nicht möglich, meine Ideen und Vorstellungen bei der Produktion umzusetzen“, gibt die Hobbykünstlerin zu Protokoll. Das hat jedoch nicht damit zu tun, dass hier eine Frau am Ruder ist: „Die Betriebe sind alle viel größer als noch vor 30 Jahren und das würde niemand alleine auf die Reihe bringen“, sagt sie und fügt an: „Aber natürlich gibt es Arbeiten, die ein Mann leichter erledigen kann als ich. Barriquefässer schleppen zum Beispiel.“ Doch abgesehen davon kommt ihr das Frausein in der Weinwelt zumeist eher zugute: „Der Weinbau ist keine Tätigkeit, die man in ein Schema gießen kann“, führt sie aus. „Entscheidungen müssen spontan und basierend auf den Weinen und dem Jahrgang getroffen werden. Da spielt Sensorik eine große Rolle. Und dabei sind wir Frauen vielleicht im Vorteil.“ Nur eine Sache amüsiert Christina Artner-Netzl gelegentlich: Die Leute trauen Frauen im Bezug auf Arbeit und Verantwortung oft weit weniger zu als Männern. „Aber diesen Menschen muss frau eben mit ihrem Charme begegnen“, sagt sie lächelnd. Schließlich hat sie genug Rückendeckung: Mittlerweile werden weltweit viele namhafte Weingüter von Frauen geführt. So wie eben auch das ihre.

„Weine von Frauen sind ziselierter, verspielter und auf jeden Fall charmanter!“

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FRAUEN-POWER

ANNA CHRISTINA Produzentin:

N etz l Die den Töchtern Annemarie und Christina gewidmete Cuvée (60 % Zweigelt, 30 % Cabernet, 10 % Merlot) kommt aus den drei besten Lagen der Familie.

Das Aushängeschild mit Entwicklungspotenzial harmoniert zu Rind und Wild. €

35 00

Ve r füg b a r a b Mi t te J uni .

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WEIN & CO

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

EIN BLICKFANG VON EINEM WEIN D E R W E I N . D A S E T I K E T T. U N D D I E G E S C H I C H T E D A H I N T E R .

W

as für ein wundervoller Landstrich, diese Toskana. Und was für ein wundervoller Wein, dieser Colledilà Chianti Classico Gran Selezione aus dem Hause Barone Ricasoli.

Colledilà steht übrigens für ein Gelände, das sich seit Jahrhunderten schon im Katasterregister der Besitzungen von Brolio befindet, und Colledilà ist gleichzeitig der Name der Lage, in der dieser Chianti Classico seine Wurzeln schlägt. Was also lag näher, als diesen wahrhaft zauberischen Flecken Erde, in der dieser ungemein edle Tropfen gedeiht, auch auf dem Etikett zu verewigen. Kurzum: Man schmeckt die Herkunft nicht nur, man sieht sie auch.

Die Lage befindet sich auf 380 Metern Seehöhe im schönsten Teil des Gutes Castello di Brolio, das seinerseits schon aus der Ferne auszumachen und umgeben von Weingärten, Olivenhainen

und Zypressen oben auf dem Hügel thront. Hier, in der Gemeinde Gaiole, hat Baron Bettino Ricasoli schon in den späten 1860er-Jahren bestimmt, welche Rebsorten ein Chianti enthalten darf. Der Colledilà vertraut dabei auf 100 Prozent Sangiovese und erklomm mit dem Jahrgang 2011 die höchste Qualitätsstufe Gran Selezione.

Den Grundstein für den Aufstieg in derartige Höhen legte Francesco Barone Ricasoli im Jahr 1993, nachdem er das Familienweingut übernommen und eine Qualitätsoffensive eingeleitet hatte. Erst wurden neue Weingärten angepflanzt, danach wurde ein wissenschaftlich untermauertes Programm zur Selektion und Weitervermehrung der besten alten Sangiovese-Klone in Gang gesetzt. Der Spross der berühmten Adelsfamilie analysierte zudem die einzelnen Lagen – insgesamt rund 250 Hektar Rebhänge auf 1.200 Hektar Landbesitz –, um die Eigenschaften der Weinberge und den Einfluss des Bodens auf den Wein besser begreifen und Fehler auf dem Weg von der Traube in die Flasche umgehen zu können.

Beim Colledilà erkennt man das fehlerlose Resultat schon von Weitem. Am Etikett.

CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE COLLEDILÀ Produzent:

Bar o ne R i c a s o l i €

46 50

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BILD-SPRACHE

VOTING Ein Superheld in türkiser Strumpfhose?

Ein Hundekopf auf einem Frauenkörper?

Was soll das denn? Wir sagen es Ihnen. Wie’s geht? Siehe unten…

C

BRONZONE MORELLINO DI SCANSANO RISERVA

weinco.at/voting A

HEY MALBEC!

B

LA SEDUCTRICE

Produzent:

Matias R i c c i te l l i €

Produzent:

Dom ain e La Lou vriere

Tenuta di Bel gua rdo

22 00

€

D

RIESLING DEIDESHEIMER P roduzent:

Re i c h sr a t v o n Buhl €

Produzent:

€

WIE VOTE ICH?

E

LES MURS Produzent:

Clos Cristal €

16 50

30 00

16 00

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Wenn Sie sich entschieden haben, über welches Weinetikett Sie mehr erfahren wollen, die Geschichte oder die Idee dahinter, dann lassen Sie uns das einfach wissen.

Auf www.weinco.at/voting finden Sie alle weiteren Informationen und schon in der kommenden Ausgabe des WEIN & CO-Magazins wird jenes Etikett im Detail beschrieben, das die meisten Stimmen erhält. Von A bis F.

15 50

F

ZWEIGELT DORNENVOGEL Produzent:

G la tzer €

17 50

WEIN & CO

SCHNAPS MATT Te x t : T h o m a s G l a v i n i c , F o t o : P h i l i p p H o r a k

ALSO WAS JETZT? ERST BIER, DANN WEIN? ODER UMGEKEHRT? ODER GLEICH SCHNAPS? ODER ÜBERHAUPT STRIP-POKER?

B

ier auf Wein lasse sein, Wein auf Bier, das rat’ ich dir. Das behaupte nicht ich, sondern der Volksmund, der alte Schluckspecht. Er zeigt auf, dass Bier den mit Weinverarbeitung beschäftigten Magen verwirre, der daraufhin Alarmsignale in Form von Übelkeit an das Nervenzentrum im Gehirn sendet, sofern das Nervenzentrum des Betreffenden an dieser Stelle zu verorten ist (da kenne ich allerdings Ausnahmen).

Aber Moment. Bei den abweichlerischen Briten lautet der Rat anders: Beer after wine and you’ll feel fine, wine after beer and you’ll feel queer.

Soso. Also wie jetzt? Das muss man ja wissen.

Bei weiteren Recherchen zum Thema stoße ich in einem Interview mit Hans-Joachim Pieper, Professor für Gärungstechnologie an der Universität Hohenheim, auf die Aussage, man könne alles durcheinandertrinken, solange es nicht viel sei.

Das leuchtet mir ein, und das werde ich mir gut merken.

Je reiner der Alkohol ist, desto besser, enthüllt der weise Mann und empfiehlt der Gesundheit zuliebe den Schnaps. Das wiederum werde ich mir lieber nicht merken. Ich musste das eine oder andere Mal feststellen, dass Schnapstrinken unbekömmlich

ist, was der Eigenschaft gebrannter Getränke geschuldet ist, ihre Wirkung genau dann zu entfalten, wenn man ungefähr drei Klare über das Maß hinaus ist, das man mäßig nennen kann, und daraufhin so innige Freundschaft mit dem Gesöff schließt, dass man sich für die folgenden Stunden vorübergehend besachwalten lassen sollte. Kriege und unerwünschte Schwangerschaften sind seit Jahrtausenden direkte Folgen solcher Fanale der Enthemmung. Wer weiß, wer ohne Schnaps gar nicht auf die Welt gekommen wäre.

Wenn man so will, ist Schnaps Arbeit, und Wein ist Spiel. Wein ist also älter, der Mensch spielt nämlich lieber, als er kämpft. Dabei ersinnt er viel Unsinn, zum Beispiel Strip-Poker, vielleicht das unsinnigste Spiel überhaupt, denn wenn man sich sowieso ausziehen will, kann man sich das Kartenspielen sparen.

Schach hingegen ist das Spiel aller Spiele, edel wie Wein. Dabei schicken zwei Spieler einander ihre Heere entgegen, die aus einem König, einer Dame, je zwei Türmen, Läufern und Springern sowie acht Bauern bestehen. Im Schnaps-Schach, einer Erfindung des verstorbenen Dramatikers Wolfgang Bauer, wird der unterschiedlichen Spielstärke von Schachspielern Rechnung ge-

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tragen, indem nicht Spielfiguren, sondern Schnapsgläser auf dem Brett stehen, die von dem, der sie schlägt, ausgetrunken werden müssen. Wenn man noch dazu weiß, dass für jeden Bauern ein Schnaps dasteht, für Läufer und Springer ein Doppelter, für die Türme ein Vierfacher und die Dame ein Achtfacher, erkennt man die Genialität dieser Idee.

Gerade durch seine Überlegenheit büßt der stärkere Spieler radikal und rasant an Spielstärke ein.

Man könnte natürlich auch Weinschach spielen, aber Wein ist ein viel zu edles Produkt dafür.

Wein einfach so runterzuschüten, ist allenfalls die Sache Pubertierender, außerdem passen Weingläser nicht auf die Felder auf dem Schachbrett. Also doch Strip-Poker? Wer gegen wen?

THOMAS GLAVINIC, Jahrgang 1972, war Werbetexter und Taxifahrer und veröffentlichte 1998 seinen Erstling „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“. Neun weitere Romane folgen, zuletzt 2016 das gran­diose Werk „Der JonasKomplex“.

Glavinic lebt in Wien.

G A ST-S P I E L E

Te x t : Ve a K a i s e r, F o t o : P h i l i p p H o r a k

FOLGE-WIRKUNGEN WAS TUN, WENN DAS LETZTE GLAS WEIN GELEERT IST? WEITERTRINKEN! KANN AUCH GERNE CHAMPAGNER ODER BIER SEIN.

D

ie längste Beziehung meines Lebens führte ich mit einem Weinbauern aus dem Seewinkel.

Natürlich war sein göttergesegneter Beruf nicht der Grund, warum ich mich in ihn verliebte, sondern dass er witzig, bodenständig und enthusiastisch war und ein Goldherzerl hatte. In den Jahren mit ihm lernte ich erstaunliche Dinge. Zum einen, dass es

dem männlichen Oberkörper überaus zuträglich ist, täglich Weinkartons zu tragen (und dass frau auch drei abgeschlossene geisteswissenschaftliche Studien haben und trotzdem den eigenen Namen vergessen kann, wenn der vom Weinkartontragen gestählte Mann sein T-Shirt unter der sengenden Puszta-Sonne auszieht und ein im Weg stehendes Fass beiseitehebt, als wäre es ein Camping-Stuhl). Manche Erfahrung stellte meine Weltsicht völlig auf den Kopf, so etwa, dass deutscher Wein tatsächlich gut schmecken kann. Andere Dinge verstehe ich bis heute nicht, wie zum Beispiel, dass man eine Flasche Schampus auch mit einem Weinglas aufsäbeln kann. Und im wiederholten Selbstversuch lernte ich, dass das beste Bier der Welt jenes nach einer Weinverkostung ist. So sehr ich den vergorenen Rebensaft liebe, nachdem man ihn stundenlang in seinen herrlichsten und prächtigsten Variationen verkostet hat, holt einen das ehrliche, kühlende, prickelnde Bierchen danach erdend auf den Boden.

Das sollte man nach dem Wein keinesfalls sein lassen. Grundsätzlich sollte man nach Wein überhaupt nichts sein lassen, italienische Weinmacher schwören ja auf den Negroni danach, und wieder andere meinen, nach dem Weingenuss gäbe es kein größe-

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res Vergnügen als Champagner.

Denn dieser vermag zu später Stunde Geister zu wecken, von denen man gar nicht wusste, dass sie in einem schlummerten. Die dionysischen Nächte sind ja dafür bekannt, dass in ihnen unglaubliche Wunder geschehen.

Bei Menschen, die man zuvor bestenfalls als durchschnittlich beschrieben hätte, tritt atemberaubende Schönheit zutage. Mit wem man sich nie zuvor hätte reden getraut, kommt man sich in inniger Umarmung näher. Man beherrscht auf einmal perfekt eine Fremdsprache, die man einst nur mühsam über die Lippen gebracht hat, oder triumphiert in zuvor unverständlichen Spielen wie Schach oder Poker. Und diese Hexerei von der plötzlich verschwundenen Kleidung ist ohnehin nur als erstaunliches Zauberwerk zu fassen. Um all diese Wunder jedoch erleben zu können, ist es zwingend notwendig, nicht schlafen zu gehen. Daher empfiehlt sich im Anschluss an den Weingenuss notfalls auch ein doppelter Espresso. Egal, was man also danach trinkt. Hauptsache man trinkt weiter und widersteht, zumindest an den weinseligen Abenden, der Zigarette danach, denn die trübt die Geschmacksnerven. Und wer weiß, was der Keller noch für wunderbare Schätze verborgen hält…

VEA KAISER, Jahrgang 1988, ist längst ein Fixstern unter Österreichs Autorinnen.

Dem umjubelten und mehrfach ausgezeichneten Debütroman „Blasmusikpop“ 2012 folgte 2016 „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“. Vea Kaiser lebt in Wien.

WEIN & CO

DIE GIPFELSTÃœRMER VOM NUSSBERG Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

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LAGE-BESPRECHUNG

WEINE VOM WIENER NUSSBERG ZÄHLEN ZU DEN BESONDERS HERAUSRAGENDEN DER STADT UND ZU DEN BESTEN GEWÄCHSEN, D I E Ö S T E R R E I C H Z U B I E T E N H AT. W E R ’ S N I C H T G L A U B T, BRAUCHT NUR EINMAL EIN FLASCHERL VOM FRITZ WIENINGER, VOM HAJSZAN-NEUMANN, VOM MAYER AM PFARRPLATZ ODER VOM WEINGUT ROTES HAUS AUFZUMACHEN.

WEIN & CO

G

astgartenwetter. Heurigenwetter. Buschenschankwetter. Also nichts wie raus mit uns.

Raus mit uns in die Weingärten. In Weingärten, in denen Buschenschanken locken.

Wo man von Reben umgeben in die Materie eintaucht und nicht hochgestochen Weinsprech spricht, sondern einfach unbeschwert in vollen Zügen genießt und zufrieden konstatiert, dass das, was man trinkt, geiler Stoff ist.

Wo der Begriff „Abgang“ sich in erster Linie auf den Nachhauseweg bezieht. Aber mit dem lassen wir uns auch noch Zeit. Ja, gern darf’s noch ein Flascherl Wiener G’mischter Satz sein…

geprägt. Inzwischen ist er allerdings nahezu zur Gänze mit Reben bedeckt, was ihm vor ewigen Zeiten, sprich zu Beginn seiner Karriere als Weinberg, sogar den Beinamen „Weingebirg“ eingebracht hatte.

Aber: Es sind tatsächlich – eben einem Gebirge entsprechend – gleich mehrere Gipfel der Genüsse, die man bei einem Besuch in den Buschenschanken der Weingüter Fritz Wieninger – im Vorjahr abgebrannt, doch heuer in neuem Glanz – und Mayer am Pfarrplatz, zu dem auch das Weingut Rotes Haus gehört, erklimmen kann. Selbstverständlich erklimmt man die Genussgipfel auch im klassischen Heurigenbetrieb am Pfarrplatz in Heiligenstadt, im daneben gelegenen Restaurant „Pfarrwirt“ oder beim Heurigen Wieninger „drüben“ in Stammersdorf. Den Genussgipfel Wiener Gemischter Satz etwa, den Riesling oder den Grünen Veltliner. „Dass der Nussberg eine der ParaNein, ein Gemischter delagen der Wiener Weinbaugebiete darstellt, hat er nicht zuletzt seiner südliSatz ist keineswegs chen Hangneigung, dem dank Donau eine Cuvée, wie fälschund Wienerwald perfekten Mikroklima licherweise immer und der Bodenbeschaffenheit zu verdannoch hin und wieder ken“, sagt Gerhard Lobner, Geschäftsführer der Weingüter Mayer am Pfarrplatz vermutet wird. Es und Rotes Haus. „Im Boden“, präzisiert handelt sich um das der Winzer Fritz Wieninger, „variiert der Ergebnis einer MiKalkgehalt zwischen 25 und 65 Prozent und vereint sich mit Ton, Lehm und schung verschiedener Sand. Das bringt uns verhältnismäßig DAC Rebsorten in einem cremige, gehaltvolle, dunkelfruchtige, Weingarten. würzige und sehr mineralische Weine Produzent: M ay e r am Pfarrp latz mit relativ moderater Säure.“ Ist man in Wien daheim oder Die Nussberger Gipfelstürmer Riesling, Grüner Veltliner, Rotgipfler und Zierfandler bereist man die Hauptstadt, bietet schlechthin sind in beiden Fällen die bilden den Hauptanteil für diesen Wiener Gemischsich der 19. Bezirk an. Und da der Wiener Gemischten Sätze. „Ganz Wien ten Satz dac Nussberg. Der Wein präsentiert sich Nussberg. Und auf dem Nussberg in einem Wein“, sagt Fritz Wieninger feingliedrig mit Aromen von Marille und Pfirsich.

Druckvoll und salz-mineralisch am Gaumen.

Trotz die Buschenschanken vom Mayund erklärt diese Wiener Besonderheit, der Kraft elegant und enorm vielschichtig. er am Pfarrplatz oder vom Fritz denn so mancher Weinliebhaber glaubt € 22 00 Wieninger. immer noch, es würde sich um eine CuNussberg also. Gut, Berg ist vée handeln, also um mehrere reinsortig vielleicht ein bisserl übertrieben vergorene Weine, die erst kurz vor der angesichts einer Höhe von gerade einmal 332 Me- Füllung verschnitten werden. „Beim Gemischten Satz verhält es sich so, dass verschiedene Rebsorten bunt gemischt im Weingarten stehen, tern. Und auch der Name ist aufs erste Hinhören ein bisserl irreführend. Der „Vorname“, sprich die erste gemeinsam wachsen, gemeinsam geerntet und gemeinsam verarbeitet Silbe, kommt allerdings nicht von ungefähr, war das werden.“ „Und da die unterschiedlichen Sorten ihre spezifischen ChaBild dieses Hügels im 19. Wiener Gemeindebezirk raktereigenschaften einbringen, entsteht ein besonders vielschichtiger doch bis zu seiner Rodung gegen Ende des 16. Jahr- und komplexer Wein“, ergänzt Gerhard Lobner. hunderts von Haselnusssträuchern und – quasi an Der geschichtliche Hintergrund des Wiener Gemischten Satzes, seinen Ausläufern – von stattlichen Nussbäumen der durchaus auch als Symbol und Spiegelbild der Wiener Kultur

WIENER GEMISCHTER SATZ NUSSBERG

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LAGE-BESPRECHUNG

bezeichnet werden kann, ist ein äußerst pragmati- Gemischten Satz dac Bisamberg. Oder überhaupt scher. Die Winzer der Bundeshauptstadt pflanzten all die anderen Weine aus den vier Weingütern Wiedeswegen schon vor ewigen Zeiten gerne bis zu 15 ninger, Hajszan-Neumann, Mayer am Pfarrplatz und verschiedene mehr oder weniger zufällig zusammen- Rotes Haus. gewürfelte Rebsorten, weil das den großen Vorteil Erlaubt ist, was schmeckt. Und hat man sich erst mit sich brachte, qualitative und quantitative Jahr- einmal durchgekostet, so stellt man meist hocherfreut gangsschwankungen bestmöglich ausgleichen zu fest: Sie schmecken alle. In diesem Sinne – zum Wohl, können. In der einzigartigen Aromakomposition er- wir trinken auf Wien, wir trinken auf den Nussberg. gänzten sich die Exotik der hochreifen Sorten mit der Frische und Rasse der spät reifenden Trauben wunderbar. Und das tun sie natürlich auch heute noch. Seit 2011 gibt es auch die eigene Bezeichnung für den Wiener Gemischten Satz, womit der Begriff und die Qualitätsmerkmale per Verordnung festgelegt sind. So müssen in einem Weingarten mindestens drei verschiedene Rebsorten angebaut werden. Und der größte Sortenanteil darf nicht höher als 50 Prozent sein.

Die Wiener Gemischten Sätze vom Nussberg, in den hier beschriebenen Fällen aus weit mehr als nur drei Rebsorten bestehend, bestechen durch Komplexität und viel Kraft. Sowohl der Gemischte DAC Satz Alte Reben von Fritz Wieninger – der Alte Reben bildete im Produzent: W ien in ger Jahr 1999 auch Wieningers Auf-

WIENER GEMISCHTER SATZ NUSSBERG

takt in diesem Segment – als auch Dieser Weingarten wird biodynamisch bewirtder dac Nussberg aus dem Roten schaftet. Neun Trauben­sorten finden sich in dem Haus. Die Qualitätsauszeichnung vollmundigen, zart-röstigen Lagenwein mit dac (Districtus Austriae Controlausgeprägten Aromen von Maracuja, Apfel und Mandel. Gönnen Sie ihm etwas Luft. latus) erhält der Wein übrigens seit dem Jahrgang 2013. Mächtige € 26 50 Weine mit Reifepotenzial, Weine, die – wenn sie Luft bekommen – eine ganz enorme Spannung aufbauen. Aber sind das auch Weine für „Einsteiger“, sprich für Neulinge in Sachen Wiener Gemischter Satz? Warum nicht? Allerdings kann man diesen Weinfreunden auch guten Gewissens den etwas weniger kräftigen Wiener Gemischen Satz dac vom Roten Haus empfehlen oder Wieningers klassischen Wiener Gemischten Satz (beide jeweils ohne den Zusatz Nussberg). Oder auch Wieningers Wiener

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GERHARD LOBNER, ein Winzer aus Mannersdorf, leitet als Geschäftsführer die Geschicke der Weingüter Mayer am Pfarrplatz, gegründet 1683, und Rotes Haus, die sich beide im Eigentum von Hans Schmid befinden. Lobners Credo: „Die Tradition bewahren und auf höchstem Niveau umsetzen.“

FRITZ WIENINGER, gilt als Pionier des hochwertigen Weines in Wien. Der Sitz des Gutes befindet sich in Stammersdorf.

Wieningers Credo: „Ich verwirkliche mein – im Kopf vorgezeichnetes – Bild im Einklang mit Boden, Klima und Sorte und versuche, das typisch Wienerische im Wein herauszuarbeiten.“

WEIN & CO

DEUTSCHLAND Die Reise führt in den Südwesten Deutschlands an die berühmte Mosel, in den vornehmen Rheingau, zur fernen Nahe, ins unbekannte Rheinhessen und in die spannende Pfalz.

Acht Weingüter, die alles für den besten Riesling der Welt machen, wurden besucht und deren Weine verkostet.

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REISE-LUST

WO KÖNIG RIESLING REGIERT Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a , F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

DEUTSCHLAND KÖNNTE AUCH RIESLINGLAND HEISSEN, E I N E R E I S E D U R C H F Ü N F W E I N B A U G E B I E T E Z E I G T, WIE VIELFÄLTIG DAS POTENZIAL DIESER WELTBESTEN W E I S S W E I N R E B S O R T E I S T. V O N K N O C H E N T R O C K E N BIS EDELSÜSS SCHMELZEND, HIER IST FÜR JEDEN ETWAS DABEI.

WEIN & CO

Die bürgerliche Fassade des Weinguts Reichsrat von Buhl täuscht. Im Keller wird höchstmoderner Wein erzeugt.

REISE-LUST

DIE

ERSTE E TAPPE

BONEDRY LAUTET DIE DEVISE Das Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim in der Pfalz trägt seinen Titel noch aus der Zugehörigkeit zum Bayerischen Königreich. Im Keller regiert seit 2013 Mathieu Kauffmann und fährt einen Erfolg nach dem anderen ein. Sein Riesling Sekt ist der beste Deutschlands, und seine Großen Gewächse haben die höchsten Parkerpunkte. Dabei waren Kenner und Experten anfangs gar nicht so sicher, als bekannt wurde, dass ein neuer Kellermeister aus Frankreich kommen würde. So fürchtete Exportmanagerin Monika Schmidt: „Mein Gott, jetzt kommt so ein Holzfranzose, was soll das werden?“ Aber dann: „Wow, was der für subtile Töne aus dem Riesling holen kann.“ Immerhin war Kauffmann jahrelang Kellerchef im Champagnerhaus Bollinger. Dass er dort überhaupt wegzubewegen war, grenzt an ein deutsches Weinwunder. Zuerst legte er sich auf den Stil für die Weine fest: „Bonedry“ müssen sie sein, knochentrocken.

Der Restzucker liegt nie über zwei Gramm pro Liter. Wenig Filtrieren und ganz wenig Schwefel.

Mathieu meint, das, was aus dem Weingarten kommt, hat 100 Prozent. „Was wir im Keller machen, ist immer etwas davon wegnehmen.“ Daher wurde er auch von seinen neuen Kollegen anfangs seltsam beäugt: „Der macht ja gar nichts“, war der Tenor. Immer nur herumsitzen, kosten, schauen, ob

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es dem Wein gut geht. Er bekommt aber auch allerbestes Grundmaterial aus sieben Großen Lagen. Allen voran das Kirchenstück und der basaltige Pechstein, der „im Mund wie ein Laser“ wirkt. Und natürlich das Ungeheuer. Eine Lage, von der schon Bismarck meinte: „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer.“ Hier wird gerade aufregende Weingeschichte geschrieben und gezeigt, wie gut trockener Riesling sein kann.

01.

In diesen schönen Fässern vergärt und reift der Buhl´sche Riesling. Ab und zu macht es leise „blubb“.

02.

RIESLING DEIDESHEIMER

RIESLING SEKT BRUT

P r o d uze nt: Reichsrat von Buhl

P r o d uze nt: Reichsrat von Buhl

Der Wein ist zwar als Ortswein deklariert, die Bio-Trauben für den Riesling kommen aber zu 100 Prozent aus der VDP. Erste Lage „Deidesheimer Herrgottsacker“.

Viel saftiges Steinobst, gut strukturiert am Gaumen und ausgesprochen harmonisch.

2013 war der „Erstvergorene“ des ehemaligen Bollinger-Önologen Mathieu Kauffmann.

Der Nachfolger ist vielschichtig und filigran, mit belebender Säure. Ein pfälzischer Rieslingsekt der Spitzenklasse, der es mit Champagner aufnehmen kann.

€

02.

67

16 00

€

Mathieu Kauffmann stammt aus dem Elsass und war Kellerchef bei Bollinger in der Champagne. Jetzt zaubert er mit Riesling in der Pfalz.

20 00

Das Etikett der Weine von Reichsrat von Buhl ziert der bayerische Löwe und wurde 1887 von Franz von Stuck entworfen. Der wilde Löwe symbolisiert die Kraft, die in jeder Flasche steckt. So gesehen ist Mathieu Kauffmann ein Löwenbändiger.

WEIN & CO

Im Keller von von Winning spielen Fässer eine wichtige Rolle. Das alte in der Mitte wird nicht mehr verwendet.

Aber die 500-Liter-Tonneaus lassen den Riesling optimal reifen.

REISE-LUST

DIE

Z WEITE E TAPPE

WIN-WIN-SITUATION IN DER PFALZ

03.

es unter den Vorbesitzern auch einen von Winning, der seinen schönen Namen gerne zur Verfügung stellte. Stephan Attmann leitet das Ganze, und wie. Er revolutioniert den Holzausbau in Tonneaus – Eichenfässer für Riesling galten eigentlich als Tabubruch, aber es wirkte Wunder. Der Tabubruch sorgte für einmalige mediale Präsenz und wunderbar vielstimmige Weine. Restzucker von 6 – 7 g / l lautet seine Formel für perfekt balancierte Rieslinge. Große Lagen tun das Übrige. Kirchenstück, Ungeheuer, Paradiesgarten und Kalkofen heißen die besten.

Aber auch mit dem Einstiegswein namens Win Win schafft er eine gleichnamige Situation für Weingut und Kunden – beide sind mit dem Wein sehr zufrieden. Und sie leben glücklich bis ans Ende aller Flaschen.

Es war einmal im 19. Jahrhundert, da gab es ein großes Weingut in der Pfalz namens Jordan. Der Herr Jordan hatte drei Töchter.

Und so teilte er sein großes Weingut in drei mittelgroße Weingüter.

Für jede Tochter eines. Doch die Weingüter fielen in Dornröschenschlaf. Fast 150 Jahre später kam Achim Niederberger und kaufte sich die drei Weingüter, küsste sie wach und besorgte ihnen fantastische Starönologen und Weingutsmanager. So entstanden drei Weingüter mit unterschiedlichen Stilen und Schwerpunkten, die an die Spitze der Pfalz drängen.

Die drei Weingüter heißen heute Reichsrat von Buhl, von Winning und Bassermann-Jordan.

Von Winning hieß eigentlich Deinhard, aber da gibt es einen entfernten Verwandten namens Dr. Deinhard, der billigen Sekt produziert. Glücklicherweise gab

03.

RIESLING KALKOFEN VDP. GROSSES GEWÄCHS P r o d uze nt: von Winning

Rieslinge der Deidesheimer Lage Kalkofen zeichnen sich durch ausgeprägte Aromen nach reifen gelben Früchten aus, dazu ein feiner Hauch Exotik. In Kombination mit der festen Säure ergibt das einen Wein, der auch als Solist begeistert. €

40 00

RIESLING WIN WIN P r o d uze nt: von Winning

Eine Win-winSituation, was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft: In den Riesling kommen auch verschiedene Toplagen des Weingutes und er zeigt für den Einstiegsbereich ungewohnt viel Struktur und Länge.

So macht Weintrinken Spaß! €

In Deidesheim in der Pfalz liegt das prunkvolle Weingut von Winning. Im dazugehörigen Restaurant Leopold lassen sich auch ältere Weine verkosten.

Moderne Küche, in der aber auch Pfälzer Saumagen nicht fehlen darf…

04.

Die Weine präsentieren sich feinwürzig, zartcremig und lassen das Wasser im Mund zusammenfließen. Die großen Gewächse sind stoffiger, mächtiger aber nicht viel kräftiger im Alkohol, maximal 13 Prozent.

15 00

04.

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WEIN & CO

05.

DIE

DRITTE E TAPPE

SO NAH UND DOCH SO FERN

Früher verlief hier an der Nahe die Grenze zwischen Preußen und Bayern.

Heute regiert König Riesling.

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Karsten Peter Die Preußen fanden diesen blickt vorausverwunschenen Flecken am Flüssschauend auf chen nahe einer stillgelegten die Weinberge.

Der KellerKupfermine. Sie sprengten und meister lässt ebneten so gut es ging die pittoalle Parzellen einzeln lesen resken Steillagen, um auf diesem und ausbauen. vulkanischen Terroir ordentliDanach werden chen Weinbau überhaupt mögsie wie ein Puzzle zusamlich zu machen. 100 Jahre später mengesetzt. wurde das Gut Hermannsberg privatisiert und dann ging es erst richtig los. Christine Dinse und A Jens Reidel heißen die sympathischen Eigentümer des mächtigen Gutshauses mitten im steilen B Hang. Das ehemalige Guts-Direktorenhaus liegt gleich daneben und wurde in ein Guts-Gästehaus umgewandelt. Im Haupthaus können Gäste nicht nur die Weine A RIESLING VOM B RIESLING SCHIEFER STEINTERRASSEN verkosten, sondern sich auch von NIEDERHÄUSER Pro d uze nt: der Guts-Gastronomie verköstiGu t He r m a nns b e r g Produzent: gen lassen. Hier an der Nahe ist Gu t H erman n s b erg In diesem spontanes viel kühler als in der südlicheDie Trauben für diesen vergorenen Wein vereinen sich die steilsren Pfalz. Die Trauben hängen VDP. Ortswein entten Terrassen von stammen der Großen länger am Stock und bekommen drei Großen Lagen.

Lage „Vom Schiefer/ viel mehr Frische und Säure. Ins- Niederhäuser“ im Elegante Frucht und feine Würze, am gesamt ideale Bedingungen für Weinbaugebiet Nahe.

Gaumen cremig und Gutes liegt eben oft den fruchtsüßen Ausbau. Der schließlich ein langer so „nahe“. In der macht immerhin ein Drittel der und salziger Abgang.

Nase Wiesenkräuter Dicht, konzentriert und Grapefruit, am Produktion aus. Die ganz großen und anspruchsvoll.

Erfolge feiert man jedoch mit aus- Gaumen Steinobst und Frische. € 29 50 drucksstarken, trockenen Großen 00 € 20 Gewächsen. So betiteln sich in Deutschland die Weine aus den allerbesten klassifizierten Lagen, zum Beispiel Kupfergrube und Her- sammen. Sein Ziel sind möglichst mannshöhle. Die steilen Schiefer- authentische Weine. Das macht er böden spielen hier die Hauptrolle. so gut, dass ihn die Frankfurter Kellermeister Karsten Peter baut Allgemeine Zeitung zum Winzer des Jahres 2016 gekürt hat. jede Lage einzeln aus und setzt die Weine dann wie ein Puzzle zu-

70

05.

06.

Am Gut Hermannsberg gibt es fruchtsüße und trockene Weine.

Beiden bietet eine überaus lebendige Säure Rückhalt und macht sie strahlend.

REISE-LUST

DIE

VIERTE E TAPPE

ALS WÄR’S EIN STÜCK VON MIR… Weiter geht es Richtung Westen. Kurz vor Mainz in Nackenheim am Rhein ist das Weingut Gunderloch zu Hause. Auch hier steht natürlich der Riesling im Mittelpunkt. Johannes Hasselbach zeigt stolz seine Steillagen am Nackenheimer Rothenberg und Niersteiner Pettenthal, die beide aus roten Tonschieferfelsen bestehen und majestätisch den Rhein überragen. Das Weingut ist seit 1890 im Besitz seiner Familie, wurde bisher immer von einer Tochter zur nächsten vererbt. Johannes Hasselbach ist der

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Vom Rothenberg blickt Johannes Hasselbach über den Rhein.

Er steht auf dem „fröhlichen“ Weinberg, den schon Carl Zuckmayer beschrieb.

erste Sohn, der das Weingut über- Alwin Jurtschitsch und es wird nimmt. Und eigentlich hatte er viel verkostet, diskutiert und exauch andere Pläne. Seine Schwes- perimentiert. ter Stefanie wäre für die NachfolDass es auf Gunderloch oft ge vorgesehen gewesen. Sie blieb auch turbulent zugehen kann, beaber nach einem Praktikum in Ös- schrieb schon Carl Zuckmayer, terreich und heiratete den Win- der auch aus Nackenheim stammt. zer Alwin Jurtschitsch.

Er verewigte das Weingut in eiJohannes studierte während- nem Theaterstück, das zur damadessen Wirtschaftswissenschaf- ligen Zeit für einen handfesten ten und lernte erst auf der letzten Skandal sorgte. Heute zeugen daUrlaubsreise vor dem Einstieg ins von Fotos im Verkostungsraum Berufsleben – okay, es war eine und das Etikett des wunderbaren einjährige Weltweinreise nach Rieslings „Als wär’s ein Stück von Neuseeland, USA, Kanada und mir“ – ein Zuckmayer-Zitat aus Chile – die Liebe zum Weinbau „Der fröhliche Weinberg“. kennen. Sein Ziel sind subtile Geschmäcker. Er will die Lagentypizität ergründen wie keiner zuvor.

Will unbedingt wissen, warum ein Weinberg anders schmeckt und wie er es besser herausarbeiten kann. Er steht auch in regem Erfahrungsaustausch mit seiner Schwester und seinem Schwager

RIESLING ALS WÄR'S EIN STÜCK VON MIR P rodu z en t : G u n d e rlo ch

Johannes Hasselbach hat die Riesling-Trauben einer jungen und einer 35-jährigen Steillage des Nackenheimer Rothenbergs, der von rotem Tonschieferboden geprägt ist, zu einem frischen, sehr präzisen Wein verarbeitet. Ein Stück Glück! €

15 00

Auf dem Weingut Gunderloch in Rheinhessen macht Johannes Hasselbach feine Weine aus historischen Lagen. Niersteiner Pettenthal und Nackenheimer Rothenberg sind Kult.

07.

RIESLING NIERSTEIN PETTENTHAL GROSSE VDP LAGE

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Wenn das Foto nicht schwarzweiß wäre, könnte man den roten Tonschiefer sehen. Er ist der ideale Untergrund für ausdrucksstarken Riesling.

P rodu z en t : G u n d e rlo ch

Die renommierte Lage Pettenthal bringt Weine mit lebhafter Eleganz und einer leichteren Struktur hervor.

Der Riesling aus der steilsten Parzelle des Weingutes präsentiert sich exotisch-fruchtig, bewahrt aber auch gereift seine Spannung.

08.

71

€

39 00

WEIN & CO

Manche Sachen gibt es einfach nur einmal: den Times Square, den Eiffelturm oder die Lage Berg Rottland im Rheingau.

Dort zaubert Gunter KĂźnstler traumhaften Riesling.

REISE-LUST

DIE

FÜNFTE E TAPPE

QUEEN VICTORIA IN DER HÖLLE Bei Mainz geht es über den Rhein an das andere Ufer und der berühmte Rheingau öffnet sich in seiner ganzen Pracht. Das Weingut Künstler liegt in Hochheim am Main und Gunter Künstler steht für den Aufschwung des deutschen Weins wie kein anderer. Seine Familie hatte schon in Tschechien ein Weingut und sein früh verstorbener Vater hinterließ dem 19-jährigen Gunter ein zwei Hektar großes Weingut, welches er in 25 Jahren an die Weltspitze führte. Gerne zeigt er seine Lagen in Hochheim und weist auch auf den Platz, an dem Queen Victoria einmal gestanden haben soll und sich in den Hochheimer Riesling verliebte. Diese Episode im 19. Jahrhundert hatte einen Rieslingboom zur Folge und der „Hock“ (= Hochheimer Riesling) wurde in England zum geflügelten Begriff. Damals war Rheingauer Riesling doppelt so teuer wie die Topweine aus Bordeaux.

Gunter Künstler steht aber voll im Hier und Jetzt. Viele österreichische Winzer zählen zu seinen Freunden und irgendwie merkt man das seinen Weinen auch an. Sie sind eine Spur mächtiger und kraftvoller. Da kann es schon einmal 13,5 oder sogar 14 Prozent Alkohol geben. Aber niemals wirkt der Wein zu wuchtig oder gar plump. Immer ist die feinnervige mineralische Säure zur Abpufferung zur Stelle.

Frucht und Würze spielen auf dieser Bühne Gaumen-Rambazamba.

Die Toplage schlechthin ist die Hochheimer Hölle, wobei sich der Begriff Hölle von Halde ableitet (= steiler Berg). Weil ihm die Hölle und Hochheim aber zu klein wurden, erweiterte Gunter Künstler sein Portfolio noch durch Steillagen aus dem westlicheren Rüdesheim und Assmannshausen.

So fällt die Auswahl schwer. Aber ein Künstler muss sich eben entfalten.

09.

VDP steht für den Verein deutscher Prädikatswinzer. Mit GG werden die Großen Gewächse, die besten Weine aus den großen Lagen bezeichnet.

10.

Gewissenhaft untersucht Gunter Künstler die Trauben mit dem Refraktometer in der Hand. Auch ein Künstler braucht Messinstrumente.

A

B

A RIESLING

HOCHHEIMER HÖLLE GROSSES GEWÄCHS

P r o d uze nt: Küns t l e r

Der jugendliche und verspielte Pfirsichduft macht diesen Riesling zur „Grande Dame“ der Hochheimer Weine.

Die 50-jährigen Reben des Großen Gewächses geben dem im Holz ausgebauten Wein seine Komplexität. Einfach himmlisch! €

40 00

B RIESLING

HOCHHEIMER HERRNBERG VDP. ERSTE LAGE

P rodu z en t : Kü n st le r

Die kurfürstlichen Domherren zu Mainz sind über die Jahrhunderte Namensgeber dieser Lage geworden.

Animierende Fruchtaromen, eine feinnervige Säure und großes Lagerpotenzial kennzeichnen diesen Riesling aus dem Rheingau. €

17 00

09.

10.

73

WEIN & CO

Dr. Clemens Kiefer leitet das Weingut Prinz von Hessen mit viel Leidenschaft.

Immerhin darf er ein paar der ältesten Rieslingweingärten der Welt bearbeiten.

REISE-LUST

DIE

SECHSTE E TAPPE

ES WAR EINMAL EIN PRINZ… Weiter geht es entlang des Rheins. Der Johannisberg ist einer der ältesten Weinberge Deutschlands. Der Sage nach erblickte Karl der Große von seiner Urlaubsresidenz aus den Johannisberg, sah, dass dort an einer bestimmten Stelle der Schnee zuerst schmolz und meinte, es wäre gut, dort Wein anzupflanzen. Das war wahrscheinlich nicht als freundliche Empfehlung gemeint.

Flugs wurde ein Weinberg angelegt und der berühmte Rheingau begründet. Viele Jahrhunderte später übernahm Heinrich Donatus Prinz von Hessen das Weingut. Im Familienbesitz befinden sich unter anderem zwei der berühmtesten Hotels Deutschlands: Schloss Friedrichshof in Kronberg und der Hessische Hof in Frankfurt am Main. Mit dem Weingut konnte man da auf besonders elegante Art einen Teil des Weinverbrauchs abdecken.

Auch im Weingut widmet der Prinz von Hessen sich dem Anspruch: Das Besondere zu entdecken, um es mit anderen zu genießen. Dr. Clemens Kiefer leitet das Weingut mit feiner Klinge und zeigt gerne, wie nobel und langlebig sich seine Rieslinge entwickeln, wenn er reife Jahrgänge aus der Schatzkammer holt. Auch der erste urkundlich belegbare Riesling wurde am Johannisberg angepflanzt. Dieser Tradition fühlt man sich auf dem Weingut Prinz von Hessen naturgemäß

11.

11.

Auch auf dem Weingut Prinz von Hessen wächst fast nur Riesling – die wichtigste Rebsorte im Rheingau.

12.

12.

Am Johannisberg wird seit 800 Jahren Riesling angebaut.

verpflichtet. Tagtäglich aus den Toplagen das Beste herauszuarbeiten und dem Weltklasseformat gerecht zu werden, lautet die Devise. Das gelingt hervorragend, besonders die Lagen Johannisberger Klaus und Winkeler Hasensprung zeigen ganz großes Riesling-Kino. Die würden sicher auch Karl dem Großen schmecken.

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RIESLING DACHSFILET

RIESLING KLAUS GROSSE VDP LAGE

P r o d uze nt: Pr i nz v on He s s e n

P r o d uze nt: Pr i nz v on He s s e n

Der Riesling vom „Dachsberg“, der höchsten und steilsten Lage des Weingutes im Rheingau, überzeugt mit seinem Duft von Stachelbeere, Pfirsich und Johannisbeere. Am Gaumen offenbart sich die mineralische und extraktreiche Stilistik. €

28 00

In dieser VDP. Großen Lage gedeihen fruchtige, elegante Weine, die ihre feine Note nach ein bis zwei Jahren zeigen.

Neben der klassischen Pfirsichfrucht gibt es Blütenhonig und Kräuterwürze zu entdecken. Stoffig, gehaltvoll und lang. €

38 00

In Stückfässern aus deutscher Eiche und Halbstückfässern aus ungarischer Eiche oder aus Akazie reifen die Rieslinge im Keller ihrer Vollendung entgegen.

WEIN & CO

Blauschiefer gilt als hauptverantwortlich für die wunderbar mineralische, würzige, stahlige Birnenfrucht des restsüßen Rieslings von der Mittelmosel. In Martin Kerpens Hand liegen der bröselige Blauschiefer und der Riesling in guten Händen.

REISE-LUST

DIE

SIEBENTE E TAPPE

RIESLING-CAFÉ NAHE DER SONNENUHR Blauschiefer bedeckt die extrem steilen Hänge. Nur die Südhänge sind an der Mittelmosel mit Wein bestockt. Kein Stock wirft auf einen anderen Schatten. Optimale Sonnenausbeute ist Martin Kerpens höchste Maxime. Er hat sein Weingut direkt gegenüber der Wehlener Sonnenuhr. Es umfasst nur acht Hektar, aber die in allerbesten Steillagen: Wehlener Sonnenuhr, Graacher Himmelreich und Graacher Domprobst. Ohne angeseilt zu sein, kann man da nicht arbeiten, aber es lohnt sich.

Kerpens Stärken liegen im restsüßen Bereich. Seine besten

Weine sind Auslesen und Spät- ganzen Welt. Bis nach China und lesen, die zwar in der Jugend Taiwan verkaufen sich die feinen schon gut gefallen können, mit Rieslinge. Und Martin Kerpen verspielerisch unterlegter Säure und spricht allen, dass in seinen Weifeinfruchtiger Süße. Lässt man nen 100 Prozent Riesling drinnen sie aber ein paar Jahre im Keller ist, was sonst? reifen, zeigen sie so richtig, was in ihnen steckt. Würzige Noten B RIESLING gesellen sich zu den fruchtigen. A RIESLING GRAACHER WEHLENER Alles blüht auf, wird intensiver, HIMMELREICH SONNENUHR komplexer, facettenreicher und KABINETT SPÄTLESE kumuliert in einem gewaltigen FEINHERB P r o d uze nt: Riesling-Crescendo. Man muss Ke r p e n P r o d uze nt: den Flaschen nur Zeit geben. Ein Ke r p e n Die Konzentration besonderes Paradies bieten die der kleinen Beeren, Von der berühmten die von alten Reben Kerpens jeden Sommer mit ih- Lage „Graacher kommen, kann Himmelreich“ an rem Riesling-Café an. Da kann man schmecken. der Mosel stammt Ein aromatischer, man dann als Gast unter dem dieser erfrischende ausgewogener Wein Kabinett mit duftenprächtigen Magnolienbaum vor mit viel Würze und dem Bukett. Gutes dem Haus rasten, die Mosel fließt Charakter. Sein Zusammenspiel von volles Geschmackssanft vorbei und zum Riesling ge- Restsüße (23,9 g / l) bild wird er erst in und Säure bei 10 % sellt sich gern ein Stück hausgezwei oder drei Alkohol. Toller Speimachter Kuchen oder etwas Herz- sen- und SpargelJahren zeigen. hafteres. Seit 250 Jahren wohnt Begleiter. € 15 50 die Familie Kerpen an diesem 50 € 12 traumhaften Platz und genießt ihren Außenseiterstatus auf der

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B

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Die Hänge hier bei der Wehlener Sonnenuhr sind so steil, dass man sich besser gut festhält.

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Akribisch wird die Traubenqualität geprüft.

Nur das beste Material kommt in den Keller und in den Wein.

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WEIN & CO

Roman Niewodniczanski ist reich an Energie. Er dürstet geradezu nach perfektem, leichtem, trockenem Riesling.

Und er wird den Saarriesling bald wieder weltberühmt machen, wie vor über 100 Jahren, als er doppelt so teuer wie die besten Bordeaux war.

REISE-LUST

DIE

ACHTE E TAPPE

DIE LEICHTIGKEIT DES RIESLINGS

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In seiner auf altrömischen Tonscherben erbauten Villa im Saarland hat er sich ein ganz besonderes Zimmer eingerichtet, in dem es vor alten, teuren, leeren Weinflaschen nur so wimmelt.

Er gibt freimütig zu, dass er alte Weine liebt. Und Rieslinge. Den Saarriesling will er wieder dorthin bringen, wo er Anfang des 20.

Jahrhunderts war. Damals waren trockene Mosel- und Saarrieslinge weltweit die begehrtesten und teuersten Weine auf den Weinkarten. Doppelt so teuer wie Château Margaux oder Romanée-Conti!

All das kann Niewo, wie er von Fans und Winzerkollegen genannt wird, mit Originalweinkarten belegen. Sein Vater war einer der größten Landkartensammler der Welt. Auf einer Karte der Umgebung fand Niewodniczanski auch einen vergessenen Weingar-

Von der Mosel sind ein paar Berge zu überqueren, um zur Saar zu gelangen. Luxemburg ist jetzt schon fast zum Greifen nahe. Die Lagen sind aber mindestens genauso steil wie an der Mosel.

Roman Niewodniczanski heißt der große Blonde mit dem schnellen Mundwerk. Groß ist er wirklich, über zwei Meter, und sein Weingut ist auch nicht von schlechten Eltern. Hat mittlerweile 83 Hektar, dabei fing er erst vor 15 Jahren im Weingeschäft an. Seiner Familie gehört das Bitburger Bierimperium. Das ermöglichte ihm die Finanzierung seines Weinlebens. Er sieht aber Van Volxem nicht als Projekt und sich nicht als verwöhnten Sprössling, sondern als vollinhaltliches Lebenswerk. Er will an die Spitze, ohne Kompromisse. Und er scheint auf dem besten Weg zu sein.

ten namens Geisberg. 15 Minuten später war er schon oben, mit seinem Mountainbike, mitten in der Nacht. Kurze Zeit später kaufte er sich die wertvolle Steillage und pflanzte neu aus. Bald wird man das Resultat kosten können. Und es wird wohl ähnlich fantastisch schmecken wie die anderen Weine von Van Volxem. Der heimliche Star des Portfolios ist der umwerfende normale Saarriesling, der so betörend, so wunderbar ausgeglichen und fein ist, dass man sich im Riesling-Himmel wähnt.

Perfekte Balance und die Leichtigkeit im Wein sind Niewodniczanski besonders wichtig.

Keiner seiner Weine hat mehr als 12,5 Prozent Alkohol. So soll es sein. Er hat wunderbare Einzellagen, allen voran den berühmten Scharzhofberg.

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Niewo sammelt alte Karten und zeigt auf, wie hoch früher der Status der Saarrieslinge war.

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Die Steillage ist für Van Volxem die einzig mögliche Lage. An der Saar sind sie sehr steil – und das ist gut so.

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Dort hinten liegt der sagenumwobene Geisberg. Eine vergessene Lage, die Roman N. wiederbelebt und erneut auf die Weinkarten der Welt setzen wird.

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A RIESLING

SCHARZHOFBERGER GROSSE VDP LAGE

P r o d uze nt: Va n Vol x e m 16.

Elegant und feingliedrig präsentiert sich der Scharzhofberger im Glas. Der Riesling ist belebend und zugleich geschmeidig, mit dem für den Blauschiefer dieser Großen Lage an der Saar typisch animierenden Säurespiel.

Perfekte Balance! €

17.

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34 00

B RIESLING SAAR P rodu z en t : Va n Vo lx e m

Reife Trauben von mindestens 30-jährigen Reben aus Schiefersteillagen bringen einen nach Mirabelle, Holunderblüten und Pfirsich duftenden Riesling hervor. Ein Wein mit reichhaltiger, seidiger Textur und langem, trockenem Finish. €

18 00

WEIN & CO

CRAFT BEER – EINE NICHT AUFZUHALTENDE BEWEGUNG Te x t : F l o r i a n H o l z e r

AL E

VORBEI SIND DIE ZEITEN, ALS DIE EINZIGE ENTSCHEIDUNGSFRAGE BEIM BIER „KLEIN ODER GROSS?“ LAUTETE. DADURCH IST DIE WAHL ZWAR NICHT UNBEDINGT LEICHTER GEWORDEN, DAS GESCHMACKSERLEBNIS ABER UMSO VIELFÄLTIGER .

Ob Sie nun Neueinsteiger oder fortgeschrittener Craft Beer-Trinker sind: Die kommenden Seiten sind vollgestopft mit Hopfen und Malz. Die Lektüre könnte durstig machen!

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CENTERFOLD # 5

WISSENSWERT: Der Centerfold zum Herausnehmen. Auch diesmal findet sich ein solcher in Ihrem WEIN & COMAGAZIN. Unser Tipp: Sammeln!

So entsteht im Lauf der Zeit ein kleines, feines Lexikon.

CRAFT BEER

Erfrischend, herb, leicht, aber mit Charakter.

Ein wirklich gutes Pils zu brauen, gilt als die ganz hohe Schule, nicht umsonst nennt man dieses Bier den „Riesling unter den Bieren“.

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an könnte sagen, Pils ist ein technisches Bier. Ja, schon auch ein tschechisches, weil sein Geburtsort Pilsen in Böhmen liegt, technisch aber vor allem deshalb, weil man dieses helle, klare, harmonische Bier erst brauen konnte, als die schonende Darrung des Malzes möglich war, was eine helle Farbe und feinere Aromen mit sich brachte, und als man Biere das ganze Jahr über gekühlt lagern konnte.

All das war in Pilsen bis ins Jahr 1842 nicht der Fall, das Bier war braun, trübe und der Überlieferung zufolge nicht zu trinken, was die Menschen wütend machte und weshalb man Hilfe aus Bayern holte: Josef Groll stammte aus einer Braumeister-Familie und schon sein Vater hat sich intensiv mit der Herstellung eines „modernen“ untergärigen Bieres – hell, klar und vor allem haltbarer – beschäftigt. Er war der richtige Mann für die Rettung des böhmischen Bieres. 1842 braute er den ersten Sud mit dem weichen böhmischen Wasser, mit hellem Malz und mit Hopfen aus der nordböhmischen Stadt Žatec/ Saaz – ein neuer Bierstil war geboren. Und er ging um die Welt.

Das Pils gilt bis heute als das eleganteste unter den Bieren, seine feine Perlage, seine helle Farbe, sein feinporiger weißer Schaum, sein zarter Körper in Verbindung mit der doch stets etwas forcierteren Hopfenbittere verleihen ihm seinen vornehmen Charakter, machen es zum nahezu idealtypischen Aperitif. Und vor allem zum Welterfolg: Ein Großteil der heute weltweit gebrauten Biere beruft sich zwar auf die Pilsener Rezeptur, hat aber weder mit

Produzent:

Trumer Das Pils der Familie Sigl gilt als eines der besten in Österreich. Klassisch in offenen Gärbottichen gebraut wie beim böhmischen Original, mit Naturhopfen von speziell ausgewählten Hopfenbauern und extralanger Lagerung zur Harmonisierung. Ein extrem harmonisches Pils, leicht im Körper, erfrischend zartbitter. €

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Seit 2012 ist die Salzburger Privatbrauerei Mitglied des Vereins „Slow Brewing“. Gut Bier braucht eben Weile. Das Pils ist ein idealer Aperitif, Begleiter leichter Gerichte und neutralisiert scharfe, deftige Speisen.

dem böhmischen Original – ein nach heutigem Dafürhalten recht kräftiges, intensives, aber knuspriges Pils – noch mit den norddeutschen Pils-Typen – sehr hell, sehr bitter, nahezu kristalliner Charakter – viel zu tun.

Pils zu brauen, gilt als die hohe Schule, Harmonie und AromaErhalt sind bei diesem zarten Bier enorm wichtig, Balance und Frische, da braucht es viel Erfahrung, das richtige Gefühl für den Hopfen, die beste technische Ausstattung und vor allem weiches Wasser. Umso schöner, wenn all das auch in Österreich möglich ist, wie zum Beispiel in der Trumer Privatbrauerei im Salzburger Obertrum: Viermal in den vergangenen zwölf Jahren wurde das Trumer Pils beim European Beer Star als bestes Pils Europas ausgezeichnet (und dieser Bewerb findet immerhin in der Bier-Metropole München statt!), 2006 und 2008 sogar als bestes Pils der Welt.

Foto: beigestellt

DIE FEINE KLINGE UNTER DEN BIEREN

TRUMER PILS 0,33 l

CRAFT BEER

Das war längst heller, trockener, neutraler geworden, zum „Märzen“ mutiert, verschwunden...

In den 1990ern aber, als sich kreative, junge Craft Beer-Macher an alten, vergessenen Bier-Stilen versuchten, kam auch das gute alte „Vienna Lager“ wieder aufs Tapet – wenngleich zuerst einmal bei Microbreweries in den USA, in Australien, England und Italien. Aber den Freunden der neuen Bier-Philosophie gefiel das alte Bier aus Wien, bei allen Craft Beer-Wettbewerben und -Festivals gab es eigene an ist geneigt zu behaupten, dass es sich Kategorien für Wiener Lager. Und als die Craft Beer-Welle endlich hier um ein typisch österreichisches Schicksal handelt: Anton Dreher, gebo- auch nach Österreich kam, probierten es die Austro-Craftbrewer ren 1810 in Schwechat, war das Kind ei- ebenfalls. Das Hadmar Bio der Brauerei Weitra war 1994 das erste, ner Brauer-Familie. Er machte die Lehre, Stiegl setzte mit einem seiner „Monatsbiere“ nach, mittlerweile führen pachtete im Alter von 26 die Brauerei seiner Mutter, sogar die Brau-Konzerne das Wiener Lager wieder im Sortiment. Was das „Klein-Schwechater Brauhaus“ (heute besser be- aber zum Glück kein Hindernis für die kreativen Kleinbrauer ist, zu versuchen, es besser zu machen. kannt als Schwechater Brauerei), Man merkt in der Craft Beer-Szekaufte die Brauerei drei Jahre ne direkt eine Ambition, diesem später.

Es war die Zeit, als biermäeinst berühmtesten Bier Österreichs wieder seinen qualitatißig in Europa sehr viel passierte: ven Stellenwert zu geben – das In Bayern hatte man gerade das unfiltrierte Bio-Bier „Austrian untergärige Brauverfahren entAmber Lager“ von Alois Planner deckt, das aber nur mit kontinuund Klaus Feistritzer ist auf dem ierlicher Kühlung funktionierte; besten Weg: Es gewann 2011 die in England war man wiederum Goldmedaille als „Europe’s Best beim Mälzen der Gerste führend.

Seasonal Lager“ beim World Beer Dreher studierte beides – und verAward. band englisches und bayerisches Know-how. Er legte riesige Eiskeller an und 1841 brachte er sein Einst wollten es alle trinken, dann geriet erstes untergäriges Lagerbier heraus – ein rotbräunliches Bier es in Vergessenheit. Erst die Craft Beermitt­leren Körpers mit zart-süßer Welle brachte das populärste Bier des Malzigkeit und deutlichen Hopfennoten. Und traf damit genau den Geschmack der Wiener, die Nach- späten 19. Jahrhunderts wieder auf den frage explodierte. Dreher setzte Dampfmaschinen Plan – allerdings zuerst in den USA. zum Brauen ein, in den 1850er-Jahren wurde die Schwechater Brauerei zur größten Brauerei Europas, Dreher übernahm Brauereien in Budapest, Böhmen und Triest. Sein Sohn Anton Dreher junior 0,33 l machte erfolgreich weiter, exportierte Schwechater Bier in die ganze Welt, arbeitete erstmals mit maProduzent: Lon ciu m schineller Kühlung, die ehemalige Klein-Schwecha-

DAS COMEBACK EINES ÖSTERREICHISCHEN KLASSIKERS

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AUSTRIAN AMBER LAGER

ter Brauerei war um die Jahrhundertwende eines der größten Brauwerke der damaligen Welt – alle wollten dieses Lager trinken.

Todesfälle, Erbfolge, Erster Weltkrieg, Fehlentscheidungen und Gier ließen den Dreher’schen Stern aber sinken, die Brauerei wurde 1935 übernommen, 1945 durch Bombentreffer zerstört, 1978 zum Teil der Brau AG. Und das berühmte Lagerbier?

Das Wiener Lager lässt einem Braumeister viele Möglichkeiten: Man kann mit der Malzigkeit spielen, mit der Hopfenperformance auch – die jungen Brauer von Loncium legen ihr Wiener Lager goldgelb, malzignussig und mit feiner, sehr subtiler Hopfenbittere an. €

5 50

CRAFT BEER

Die Dolden der mit dem Hanf verwandten Kletterpflanze geben dem Bier gewissermaßen Seele und Identität. Hopfen und seine Aromen wurden zu einer vielfältigen Spielwiese kreativer Braumeister. wie das „Hopfenstopfen“ – eine traditionelle Weise, Hopfen sehr spät, nach dem Hauptbrauvorgang zuzugeben, um besonders viel vom Aroma ins Bier zu bekommen – werden von den neuen Brauern gerne eingesetzt. Der Hopfentrend findet sich aber nicht nur bei den extremen Bieren, auch auf dem zarteren Sektor ist er mittlerweile mehr als bemerkbar, wie etwa das frisch-leichte „Hopfenspiel“ von Trumer beweist.

Doch so spannend das Thema Hopfen auch sein mag, es findet hauptsächlich bei Craft Beer und hochwertigen Bieren statt.

Im industriellen Sektor wird Hopfen immer weniger und weniger verwendet – kein Wunder, diese Biere müssen ja auch nach nichts mehr schmecken.

SEHR VIEL MEHR ALS NUR BITTER

TRUMER HOPFENSPIEL 0,33 l

Produzent:

Tru m er

Fruchtig-leicht präsentiert sich diese Pilsspezialität, die durch die Kalthopfung mit internationalen Aromahopfensorten ihre Exotik- und Zitrusaromen erhält.

Mit 2,9 % Alkohol erfrischend als Durstlöscher und zu Teigwaren. €

2 10

Die Trumer Brauerei hat auf dem Brauereigelände Hopfenpflanzen der Sorte Aurora, Triskel, Cascade und Spalter Select gepflanzt, die von den Brauerei-Mitarbeitern händisch geerntet werden.

Foto: beigestellt

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irklich notwendig ist der Hopfen beim Bierbrauen ja nicht, die Sumerer, Ägypter und andere frühe Brauvölker kamen gut ohne die bittere Schlingpflanze aus. Weshalb man auch allerhand andere Pflanzen zusetzte, je nach farblichem oder aromatischem Wunsch, ums Bittere ging’s dabei gar nicht so sehr. Der Hopfen zeigte sich allerdings recht bald als insofern praktische Beigabe, da er sich als antiseptisch und fäulnishemmend erwies – keine schlechte Voraussetzung für ein Getränk, das man gern für den richtigen Zeitpunkt im Keller lagerte.

Erst mit dem sogenannten „Reinheitsgebot“ von 1516, das die Zutaten des bayerischen/deutschen Bieres auf Wasser, Hopfen und Malz beschränkte, boomte der Anbau des Hopfens, Orte wie Hallertau, Tettnang und Spalt wurden zu Zentren des Hopfenanbaus in Deutschland, aber auch in Böhmen, dem heutigen Tschechien und vor allem England entwickelten sich Hopfen-Kulturen.

Der entscheidende Punkt beim Hopfen ist die sogenannte Alpha-Säure, der Bitterwert, nach diesem Wert entscheidet sich, ob eine Hopfen-Sorte als „Aroma-“ oder „Bitterhopfen“ gilt. Und je nachdem wird eine Hopfensorte vom Braumeister eingesetzt, früh oder spät, als Hopfenextrakt, gepresstes Pellet, getrocknete Hopfendolde oder gar in frischer Form – und spätestens da wird der Hopfen dann zur Wissenschaft.

Seit einigen Jahren beschränkt sich das Interesse der Brauer aber nicht mehr nur auf die „klassischen“ Hopfen-Aromen aus Europa, sondern weitet sich auf alle aromatischen Möglichkeiten aus.

Moderne India Pale Ales etwa treten gern mit den fruchtig-zitronigen Noten eines Cascade- oder eines Citra-Hopfens auf, und althergebrachte Methoden

CRAFT BEER

India Pale Ale ist so etwas wie der Leithengst der gesamten Craft Beer-Welle: Dieses Bier nach alter Rezeptur, mit fruchtigem Aroma-Hopfen, in Fläschchen mit bunten Etiketten, ist das Bier-Erfolgsmodell der vergangenen Jahre.

Die Brauerei in San Francisco zählt zu den Pionieren der Craft Beer-Bewegung. Das bernsteinfarbene IPA harmoniert mit seinen Tropenfrucht-Noten und dem bitter-malzigen Körper zu Gegrilltem und Scharfem.

INDIA PALE ALE

0,55 l

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Produzent:

An ch or IPA

KRÄFTIG, BITTER, FRUCHTIG UND UNHEIMLICH ANGESAGT

Das IPA der kalifornischen Brauerei Anchor – sie startete schon 1975 und war somit eine der ersten wirklichen Craftbreweries – könnte typischer nicht sein: bernsteinfarben, eine gewaltige Wucht am Gaumen, extrem bitter und zugleich zitrus-fruchtig. €

7 00

Denn so wie wir India Pale Ales heute kennen und lieben, wurden sie wahrscheinlich erst im Zuge ihrer Neu-Erfindung durch gewitzte Kreativ-Brauer: Ein Stammwürzegehalt von etwa 16 Grad gibt diesen Bieren einen ungeheuren Druck mit auf den Weg, und nachdem sie knochentrocken durchvergoren werden, kann man da mit einem Alkoholgehalt von rund 6,5 Prozent rechnen. Entscheidend aber sind die Farbe – Bernstein! – und vor allem die starke bis extrem starke Hopfennote. Die entsteht nicht zuletzt aufgrund mehrmaliger Hopfen-Gaben während des Brau-Prozesses, typisch für IPAs ist auch eine „Hopfenstopfung“, also nach der Hauptgärung getrocknete oder sogar frische Dolden zuzufügen, was die fruchtigen, ätherischen Öle besonders gut erhält.

Mit dem Effekt, dass diese Biere zwar wirklich kräftig und sehr bitter sind, aber halt auch verführerisch nach Grapefruit, Yuzu oder Limetten schmecken. Was das IPA wohl auch zu einem der Craft Beers machte, die bei Frauen extrem gut ankommen.

Foto: beigestellt

ätte man es jemals für möglich erachtet, dass ein längst vergessenes Mitglied aus der englischen Ale-Familie, also ein obergäriges Bier, in Europa zum Verkaufsschlager wird?

Nein, hätte man nicht. Aber dieses India Pale Ale (IPA) ist in seiner überraschenden, untypischen Art absolut typisch für die Craft Beer-Welle, man kann es sogar als die Speerspitze des Booms alternativer, individueller Biere bezeichnen.

Vor zwanzig Jahren etwa tauchten die ersten dieser ominösen IPAs in Europa auf, in den USA rannen sie schon seit geraumer Zeit aus den Zapfhähnen. Seit fünf Jahren aber befindet sich die Bier-Szene weltweit im IPA-Fieber, sogar die großen Konzernbrauereien nahmen dieses wirklich alles andere als mainstreamige Bier ins Sortiment.

Aber was ist India Pale Ale eigentlich, und was hat es mit Indien zu tun? Nun, eine oft und gerne erzählte Legende besagt, dass dieses Bier Mitte des 19. Jahrhunderts von englischen Brauereien extra stark und vor allem extra stark gehopft gebraut wurde, um den Seeweg nach Indien zu überstehen und dort vor Gebrauch mit Wasser verdünnt zu werden. Und weil den britischen Kolonialtruppen das Bier aber so schmeckte, wie es war, stark und sehr bitter, tranken sie es einfach so. Das ist zwar mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ein Märchen, aber zumindest ein schönes.

CRAFT BEER

BIERE MIT DEM „GEWISSEN EXTRA“

Jedes Jahr verwendet Axel Kiesbye eine andere Waldzutat. 2016 war es Wacholder, der sich mit Gin-, Beeren- und Grünteearomen im Bier wiederfindet. Zu Fisch- und Fleischgerichten mit Räucheraromen probieren!

WALDBIER, WACHOLDER 0,33 l

Produzent:

Kiesby e's

Das bayerische Reinheitsgebot von 1516 ist das eine. Das andere ist eine seit jeher existierende, unendlich vielseitige Bierwelt mit Gebräuen aus Früchten, Gewürzen, Nüssen, Honig, Kaffee, Tee, Kräutern und einigem mehr.

Braumeister Axel Kiesbye produziert sein „Waldbier“ in Kooperation mit Trumer und den Österreichischen Bundesforsten nun seit 2011, mit der Wacholder-Version gelang ihm eines seiner Meisterstücke: Die Wacholderzweige und -beeren sorgen für Grüntee- und Dunkelbeeren-Aroma. €

5 00

Sogar Wein wird immer öfter ins Bier miteingebraut, was übrigens weitaus besser schmeckt, als wenn man’s umgekehrt machen würde.

Für eines der schrägsten Biere mit dem „gewissen Extra“ sorgt seit nunmehr sechs Jahren wohl Axel Kiesbye, langjähriger Braumeister bei Trumer und Leiter des „Bierkulturhauses“, in dem man Braukurse oder die Ausbildung zum Biersommelier absolvieren kann.

Er entwickelte in Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten das sogenannte „Waldbier“, bei dem er Jahr für Jahr eine andere „Wald-Zutat“ einbraut – 2015 war das versteinertes Fichtenharz, 2014 waren es getrocknete Schwarzkiefer-Zapfen, 2011 kamen 30 Kilo Maitriebe der Hochgebirgstanne in die Würze. Mit dem Jahrgang 2016 gelang ihm ein besonders schönes Bier: Wacholderbeeren und Wacholderzweige sorgen da für eine wunderschöne Variation eines aromatischen Themas – und wer braucht da noch ein Reinheitsgebot?

F o t oF :o tboe:i gBeesi tgeelsl t e l l t

S

agen wir es so: Es gibt sehr, sehr viele Zutaten auf dieser Erde. Und es wäre somit ja nachgerade frivol, sich beim Brauen von Bier auf gerade einmal drei zu beschränken, nur weil das vor genau 401 Jahren in einer Landesverordnung des Herzogtums Bayern so festgeschrieben wurde. Okay, im bayerischen Landtag übernahm man das im Jahr 1918 dann als sogenanntes „Reinheitsgebot“ und 1993 ging der Spruch ins „vorläufige Biergesetz“ Deutschlands über. Mit dem Effekt, dass sich Biere, die auch ein bisschen etwas anderes als nur Hopfen, Wasser und Malz enthalten, nicht „Bier“ nennen dürfen...

Aber Deutschland ist schließlich nicht die ganze Welt, weshalb also weiterhin und nach wie vor – und vielleicht sogar mehr denn je – Kreativität beim Bierbrauen durchaus gefragt ist. In Belgien zum Beispiel, wo man das berühmte „Kriek“ braut, bei dem man pro Liter Bier etwa 200 Gramm spezielle Weichseln mitgären lässt, oder wo bei diversen „Fruchtlambics“ Erdbeeren, Marillen, Brombeeren oder andere Früchte für Aroma sorgen. Einige auf die ursprünglich englischen Starkbiere Stout und Porter spezialisierte Brauereien unterstützen ihre dunkelbraunen Schöpfungen gerne auch mit Schokolade, mit Kaffee oder lassen gar Nüsse mitgären.

Gewürze wie Ingwer, Orangenschalen, Koriander, Salz, Zucker oder Honig wurden dem Bier schon lange vor dem Reinheitsgebot beigesetzt und werden es von gewitzten Brauern zum Glück immer noch, auch der Hanf – ein Verwandter des Hopfens mit durchaus ähnlich aromatischen Effekten – hat im Bier sehr wohl seine Berechtigung. Auf Korsika hat das Kastanienbier lange Tradition und Peter Krammer von der Mühlviertler Brauerei Hofstetten etablierte schon vor vielen Jahren sein Kürbisbier.

CRAFT BEER

Es muss nicht immer Portwein sein – manchmal will man am offenen Kamin oder zur Schokotorte auch ein Bier trinken. Stout, Porter, Barley Wine und Abtei-Biere leisten hier Gewaltiges.

DUNKEL, INDIVIDUELL UND VOR ALLEM WAHNSINNIG STARK

0,33 l

Produzent:

In sel-B rau erei Die junge Insel-Brauerei auf Rügen braut ihr „Baltic Stout“ mit stark gerösteten Gersten-, Weizen- und Hafermalzen, lässt es in der Flasche vergären: dunkelbraun und cremig, haselnussbrauner Schaum, röstig und malzig, aber mit eleganter Kühle am Gaumen. €

5 90

Das Digestif-Bier mit 7,5 % Alkohol stammt von der Insel Rügen. Trocken, cremig und röstig im Abgang mundet es besonders zu Bitterschokolade und Kuchen. Das obergärige Stout ist unfiltriert und flaschengereift.

Spielraum: Zu den kräftig gerösteten Malzen kommen neben großen Hopfen-Mengen gerne noch Haferflocken und sogar Kaffee oder Schokolade dazu – das Stout hält das gut aus. Auch die Biergattung „Barley Wine“ trägt ihre Bezeichnung nicht umsonst – ihr Alkoholgehalt entspricht dem eines reifen Rotweins und ähnlich wie ein solcher ist dieses dunkle, körperreiche Bier auch zu genießen.

Wirklich faszinierend wird es jedoch, wenn man sich starkbiermäßig nach Belgien wendet: Hier entwickelten die Trappisten-Mönche schon vor Jahrhunderten ihre endlos haltbaren obergärigen Biere, die von Bier-Aficionados in aller Welt seit jeher gesammelt und verehrt werden. Im einzigen Trappistenkloster Österreichs, im Stift Engelszell, begann man übrigens 2012 wieder mit dem Brauen solcher Trappistenbiere, und auch in der Brauerei des Stiftes Schlägl im Mühlviertel werden seit einigen Jahren kleine Serien sehr speziell gebrauter, starker, dunkler Abtei-Biere nach Vorbild der belgischen Biere aus den Schweigeklöstern gebraut – himmlisch!

F o t oF :o tboe:i gBeesi tgeelsl t e l l t

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edes Land hat so seine Starkbier-Traditionen, die aus ihren historischen Gebräuchen und Ritualen resultieren. Seien es die starken Bockbiere in unseren Breiten, mit denen man sich während der zahlreichen Fastenzeiten stärkte, seien es irische und englische Stouts und Porters, mit denen sich hart arbeitende Lastenträger zusätzliche Energie zuführten. Einen Grund, starkes Bier zu brauen und es auch zu trinken, gab es überall und immer.

Das führte auch zu einer so unglaublichen Vielfalt an kräftigen Bieren. Gemein ist ihnen eine dunklere Farbe, die vom Goldgelb eines mächtig eingebrauten Bockbieres bis zum satten Schwarz eines Baltic Stout oder eines Imperial Porter reicht, und natürlich eine höhere Stammwürze sowie der daraus resultierende höhere Alkoholgehalt – der kann bei extremen Rekord-Starkbieren schon mal bis zu 65 Prozent gehen (das klappt dann aber nur mehr mithilfe spezieller Hefen).

Nahezu jedes Bier gibt es heutzutage in einer stärkeren Version. In der Welt der untergärigen Biere sind das vor allem die diversen Bockbiere, die traditionell zu Weihnachten, Ostern oder im Mai gebraut werden, bei kräftigen, körperreichen 16 Grad Stammwürze (zum Vergleich: ein Pils hat maximal 12,5 Grad) und bei einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent liegen. Die haben dann auch noch „große Brüder“, etwa den Doppelbock „Celebrator“ der bayerischen Traditionsbrauerei Aying, der aus einer 18,5-grädigen Würze gebraut wird, oder den legendären Gauderbock, der von der Zillertaler Brauerei mit über zehn Prozent Alkohol eingebraut wird.

Ihr Paradies finden Freunde der kräftigen Malzgetränke natürlich bei den obergärigen Bieren.

Die fast schwarzen Stouts mit ihrem extrem festen Schaum bieten kreativen Brauern einen enormen

BALTIC STOUT

CRAFT BEER

5 WEIN & CO

Te x t : F l o r i a n H o l z e r

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s war einmal in Portland/Oregon, irgendwann in den späten 1970er-Jahren: Ein paar Bierfreunde wollten nicht länger amerikanisches Wasserbier aus großindustrieller Fertigung trinken und beschlossen, selbst zur Tat zu schreiten – und Bier nach alten Rezepturen und mit bestmöglichen Zutaten zu brauen.

Bis Craft Beer zum Boom wurde, dauerte es freilich noch ein paar Jahre, mittlerweile sind Brauwerke aus mittleren, kleineren und winzigen Brauereien allerdings absolut zum bedeutenden Faktor geworden. Und zwar nicht nur in Amerika, wo „Craft“ Beers – also „handwerklich hergestellte“ Biere – heute fast schon zehn Prozent des Marktes für sich gewinnen konnten, sondern auch in Ländern, die bis dahin ebenfalls fest in der Hand der BrauereiKonzerne waren wie zum Beispiel Schweden, Dänemark und Deutschland. Aber auch dort, wo Bier definitiv nicht zum Lebensstil gehört hatte, fielen Hopfen und Malz auf fruchtbaren Boden – so zählt etwa Italien zu den dynamischsten und kreativsten Craft Beer-Szenen der Welt. Sogar in Regionen, in denen jahrhundertealte Bier-Traditionen schon ein bisschen eingeschlafen waren, zog in den 1990er-Jahren und vor allem nach dem Millennium ein neuer Bier-Frühling ein: England und Schottland wiederentdeckten ihre traditionellen Ales in all ihrer ungeheuren Vielfalt; das unendliche Bier-Universum Belgiens wurde sowohl von einheimischen als auch internationalen Bier-Enthusiasten mit großem Erstaunen neu erforscht; und sogar in Österreich, wo das Märzen seit Jahrzehnten in uneingeschränkter Herrschaft regierte, weht seit einigen Jahren ein überaus frischer Wind.

Individuelle Braumeister und -meisterinnen, kleine Chargen und beste Qualität bei den Zutaten, eine zumeist sehr viel höhere HopfenDosis als bei herkömmlichen Konzern-Bieren der Fall, uralte oder völlig neue Rezepturen, fröhlich bunte bis schräge Etiketten und großes Trink-Erlebnis – dieses Paket war einfach zu attraktiv, um nach kurzer Zeit wieder im Keller zu verschwinden. Mit dem Effekt, dass die Craft Beer-Lokale mit bis zu 200 Positionen weltweit nur so aus dem Boden schießen und sich sogar altehrwürdige Restaurants mit seitenlangen Weinkarten diesem Trend nicht ganz verschließen können. Kein Wunder, dass der Slogan „Bier ist der neue Wein“ selbst in der Spitzengastronomie durchaus ab und zu einmal genannt wird, wobei sich gerade die Natural WineSzene und die Craft Beer-Welt von ihren Philosophien her durchaus ähnlich sind und über weite Strecken parallel existieren.

Und wo man früher vielleicht einfach nur „ein Seidel“ getrunken hat, tritt heute ein flaschenvergorenes Ale mit neuseeländischem Cascade-Hopfen oder ein fassgelagertes Imperial Pilsner mit spontaner SauerGärung auf den Plan – die Bier-Welt ist jedenfalls nicht mehr dieselbe wie noch vor ein paar Jahren. Sie ist bunter, schräger, kreativer und sehr viel lustiger.

CRAFT BEER: KREATIV, INDIVIDUELL, NIE EINFACH NUR BIER

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PILS WIENER LAGER HOPFEN IPA BIER MIT ZUTATEN STARKBIER

WEIN & CO

CRAFT BEER Das „etwas andere“ Bier, von kreativen Braumeistern ersonnen und handwerklich erzeugt, ist die Antithese zum 08/15-Krügerl. Craft Beer sorgte in der Bier-Szene für so viel Dynamik, Fantasie und Vielfalt, wie man es zuvor nur aus der Weinwelt kannte.

Alles weitere zu Craft Beer finden Sie in jeder WEIN & CO-Filiale und auf der Homepage. Und natürlich auch alle Produkte. Schauen Sie einfach rein. www.weinco.at

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CENTERFOLD

PILS

WIENER LAGER

HOPFEN

IPA

BIER MIT ZUTATEN

STARKBIER

Den frisch-herben Bier-Klassiker gibt es international in zwei Versionen – dem hellen, mitunter recht bitteren norddeutschen Pils und dem etwas vollmundigeren, dunkleren Original aus Böhmen. Aber auch in Österreich fand dieser „Riesling unter den Bieren“ seine Nische und die Craft BeerMacher lieben es sowieso.

Eines der ältesten untergärigen Biere der Welt und Ende des 19. Jahrhunderts der österreichische Export-Schlager schlechthin. In Österreich wurde das „Wiener Lager“ dann zwar weithin vergessen, in der internationalen Craft Beer-Szene feiert es neben IPA, Stout und belgischen BierGattungen aber ein Comeback.

Die grüne Dolde macht Bier keineswegs nur bitter.

Je nach Herkunft und Art des Hopfens, je nach Zeitpunkt und Häufigkeit der Hopfengabe während des Brauvorgangs, prägt der Braumeister damit Aroma und Charakter des Bieres.

Für den richtigen Umgang mit Hopfen braucht man definitiv ein gutes Händchen.

Das India Pale Ale, kurz IPA, ist eine der erfolgreichsten Bier-Gattungen des Craft BeerBooms. Ursprünglich war es im England des 19.

Jahrhundert als lagerfähigeres Bierkonzentrat gedacht, aber das etwas stärkere, bitterere Ale erfreute sich schon damals großer Beliebtheit. Derzeit kommt keine Craft Beer-Brauerei ohne IPA aus.

Das gewisse Etwas im frisch Gehopften macht den Unterschied.

Schokolade, Marillen, Kastanien, Ingwer, Wacholderbeeren oder gar SchwarzkieferZapfen eröffnen neue Welten.

Dem perlenden Gaumenspiel sind kaum Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt.

Reinheitsgebot hin oder her, manchmal muss es etwas mehr sein.

Starkbier, das muss nicht immer nur Bock sein. Im gesamten BierUniversum gibt es zahlreiche extrem starke Biere, seien es die Stouts und Porters aus England, die von den zaristischen Hofbieren inspirierten Imperial Stouts, die belgischen Abtei-Biere oder kreative Mischungen aus all diesen.

#5

DAS CHAMPAGNER

WEINGLAS

“OB BLANC DE BLANC ODER CUVÉES – CHAMPAGNER IST IN ERSTER LINIE EIN WEIN UND BENÖTIGT EIN GLAS, DAS IHN DABEI UNTERSTÜTZT DIE VIELFALT SEINER AROMEN ZU ENTFALTEN. DAS RIEDEL VERITAS CHAMPAGNER WEINGLAS ERMÖGLICHT DURCH DEN GRÖSSEREN MUNDRANDDURCHMESSER UND DIE SPEZIELLE, IN SENSORISCHEN WORK-SHOPS ENTWICKELTE KELCHFORM, DAS PARFÜM DES CHAMPAGNERS ZU GENIESSEN. EIN MOUSSIERPUNKT VERHINDERT ZUDEM ZU SCHNELLES ABPERLEN DER CHAMPAGNER-BLÄSCHEN. CHAMPAGNERGENUSS IN PERFEKTION.“ MAXIMILIAN J. RIEDEL, 11. GENERATION

RIEDEL.COM

WEIN & CO

PET NAT – EXPLOSIVER SPRUDEL IN ALLER MUNDE Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a

D

ie Abkürzung Pet Nat könnte, wäre sie Englisch, auch für die Nation der Kuscheltiere stehen. Tut sie natürlich nicht. Pet Nat ist Französisch und steht für Pétillant Naturel.

Es bezeichnet eine Art der Schaumweinherstellung, die so natürlich wie möglich vor sich geht, ohne Zusatzstoffe und mit minimaler Intervention.

Der Hype, der sich um die natürlichen Schaumweine in den letzten Jahren entwickelte, erlebt Jahr um Jahr neue Höhepunkte. Waren die verruchten Schaumweine mit den Kronkorken anfangs nur in geheimnisvollen Pariser Weinbars zu finden, kann man jetzt auch in New York, Tokio und überall sonst auf der Welt die aromatisch-spritzigen, trinkfreudigen Schaumweine genussvoll im Glas schwenken.

Auch die anderen Schaumweine wie Prosecco, Champagner, Cava und Sekt sind gefragter denn je.

Begonnen hat alles der Sage nach in den Kellern der Champagne im 17. Jahrhundert. Der legendäre Mönch Dom Pérignon wird gerne zitiert mit den Worten: „Ich trinke Sterne.“ Das jedenfalls soll er

Die ersten Champagner waren vermutlich Pet Nats. Wild vergorene Schaumweine mit viel Trubstoff.

Früher sind die Flaschen auch oft explodiert. Heute sorgen sie mehr für Gaumenexplosionen.

gesagt haben, als er erstmals einen sprudelnden Wein verkostete. Und dieser war genau genommen ein Pet Nat und nicht mit heutigem Champagner vergleichbar. Die Methode der Flaschenvergärung, die in der Champagne über die Jahrhunderte verfeinert und perfektioniert wurde, funktioniert folgendermaßen: Zuerst wird ein leichter, stiller Wein produziert. Dieser wird zusammen mit Zucker (Liqueur d’Expédition) und Hefe in die Flasche gefüllt und verschlossen. Darauf folgt das Wunder der zweiten Vergärung, in der der Zucker in etwas Alkohol und CO2 verwandelt wird und den Wein zum Schaumwein macht. Anschließend lagert er noch mehrere Jahre und gewinnt wunderbare Aromen durch die Verbindung mit der Hefe. Vor dem Verkauf wird er degorgiert, der Hefepfropfen entfernt und die Dosage hinzugefügt.

Die Pet Nat-Methode, oder auch Méthode Ancestrale genannt, ist hingegen viel einfacher. Dabei wird der gärende Most nach ein paar Tagen offener Gärung in die Flasche gefüllt und mit Kronkorken fest verschlossen. Der Wein setzt in der Flasche die Gärung fort, das CO2 kann aber nicht mehr entweichen, sondern bleibt im Wein et voilà: Wir haben Schaumwein. Auf ganz natürliche Art und Weise. Ohne Tirage, ohne Liqueur und ohne Dosage, einfach nur vergärenden Wein in die Flasche. Flasche zu. Warten. Fertig. Keine Zusatzstoffe – daher naturel.

Wieso machen das nicht alle so, wenn es so einfach ist, könnte man fragen. Nun, zuallererst bildet sich bei dieser Methode natürlich ein Hefesatz. Dieser wird beim Champagner ja entfernt, bei den Pet Nats bleibt er, stört aber nicht weiter. Daher sind Pet Nats oft etwas trüber, aber das kommt bei Natural Wines ohnehin öfter vor. Fans erkennen daran, dass es sich um einen Natural Wine handelt. Durch den Hefekontakt in der Flasche erhöht sich auch die Lagerfähigkeit und die Autolyse – Zersetzung der Hefe – macht den Wein mit der Zeit noch komplexer.

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Fotos: beigestellt

WIE KOMMEN DIE SCHAUMWEINBLASEN AM NATÜRLICHSTEN I N D I E F L A S C H E ? P E T N AT- P R O D U Z E N T E N Z E I G E N E S V O R U N D ES IST EIGENTLICH GANZ EINFACH.

GLAS-PERLEN

PET NAT 360° P r odu z en t : G ey e rh of

Vollreifer Grüner Veltliner aus ausgewählten Lagen im Kremstal ist die Basis für diesen Pet Nat. Die Trauben der Familie Maier sind natürlich bio – seit 1988.

Der Schaumwein ist saftig, ohne süß zu sein. Delikat! €

25 00

WEIN & CO

Sauberes Traubenmaterial ist die Grundvoraussetzung für Pet Nats. Hier die Lage Hollenburg des Weinguts Geyerhof in Fürth, wo seit 29 Jahren biologisch gearbeitet wird. Im Hintergrund schwebt das Stift Göttweig.

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GLAS-PERLEN

Immer mehr Wein-Produzenten probieren sich nun weltweit als Pet Nat-Produzenten. Auch in Österreich ist der Trend nicht nur angekommen.

Einer, der es besonders ernst nimmt, ist Christoph Hoch aus Hollenburg bei Krems. Alles fing bei einer Verkostung eines 2012er-Weißweins an. „Der hat so viel Säure, aus dem kannst nur einen Schaumwein machen“, meinte ein Freund zu Christoph.

Diesem ging der Satz nicht aus dem Kopf. Er freundete sich mit Champagner-Winzern an, ließ sich von diesen Fässer schicken und startete sein Projekt Kalkspitz. Die kalkhältigen Böden in Hollenburg sind nämlich jenen in der Champagne sehr ähnlich.

So fügte sich eines zum anderen und weil er ohnehin schon biodynamisch nach Demeter arbeitete, war es naheliegend, einen Pet Nat zu versuchen. „Alle wünschten mir viel Glück und sagten, dass PET NAT es nicht funktionieren werde…“, KALKSPITZ aber 2015 kam der erste Kalkspitz Produzent: H o ch auf den Markt und eroberte im Innerhalb kürFlug die Herzen der Pet Nat-Trinzester Zeit sorgker. Jetzt ist sein Kalkspitz einer te der junge Hollenburger der besten und gefragtesten Pet mit seinen Nats und wird in die ganze Welt prickelnden exportiert.

Pro­jekten für Aufsehen.

Alwin Jurtschitsch und MarDie Reben für tin Arndorfer gehörten auch zu den Perlwein den Ersten und versuchten mit wachsen auf Kalkböden, die dem Projekt „Fuchs und Hase“ Zusammenseteine Serie aus verschiedenen Rebzung variiert. sorten und unterschiedlichen Ein Spitzen-Pet Nat. Aromen und Stilen. Wolfgang € 17 00 Hewarth, Ex-WEIN & CO-Shopmanager und Jurtschitsch Mastermind, erzählt schmunzelnd über die Anfänge. „Richtig gefährlich war das Öffnen der ersten Proben, weil man nie genau wusste, wie viel Druck in der Flasche ist. Die Gefahr, dass der Korken ,ausfahrt‘ und sich der Inhalt mit großer Geschwindigkeit im Raum verteilt, war beträchtlich.“ Bei Fuchs und Hase ist man dazu übergegangen, durch Degorgieren und Auffüllen mit demselben Schaumwein dieses Risiko zu minimieren. Zu Beginn ist es

immer eine Überraschung, wie sich die Weine entwickeln. Speziell, ob sie ganz durchgären und wie viel Restzucker zurückbleibt und dadurch auch, wie viel Druck sich in der Flasche bildet, all das sind Variablen, mit denen man rechnen muss, will man nicht russisches Weinroulette spielen. Aber mit den Jahren der Erfahrung wird das Spiel mit dem Pet Nat zu einer immer sichereren Bank. Und man findet den richtigen Zeitpunkt, um den gärenden Most in die Flasche zu füllen. Tut man es zu spät, wird der Wein flach, ist man zu früh, entsteht der Überdruck.

Der zu erreichende Genuss übersteigt aber das spielerische Risiko der Flaschenschwankungen bei Weitem. Es gibt leichte, spritzige, aromatische Pet Nats, cremigere Varianten oder auch Kombinationen mit mehr Maischestandzeit, wie manche Fuchs und Hase-Pet Nats zum Beispiel.

Das ergibt dann einen vielschichtigen Orange Pet Nat für all jene Natural-Fans, die es wirklich wisPET NAT ALI BOIT BOIT sen wollen.

ET LES 40 VOL. 1 Man muss es einfach nur BUVEURS P r o d uze nt: Fuc hs und probieren.

Ausschau halten sollP r o d uze nt: Ha s e Pa q ue t te man jedenfalls nach den Bee t Mor e t Wenn sich Jurtschitsch griffen Pet Nat, Pétillant Naturel, Aligoté, die und Arndorfer zweithäufigste Méthode Ancestrale, Colfondo zusammentun, Weißweinrebe oder Antico (bei Proseccos). Der kommt eine im Burgund, spannende Seletzte Schrei bei Schaumweinen eignet sich herrie heraus. Der vorragend für ist jedenfalls längst angekommen Vol. 1 ist eine Schaumwein. in den Weinregalen und Weinfrische und Das wissen die knochentrockekarten auf der ganzen Welt. Es Macher hinter ne Cuvée aus diesem traubigen lässt sich kaum unkomplizierter Müller Thurgau, Pet Nat, der mit und natürlicher Schaumwein Grüner Veltliner nur 8 % Alkohol und Gelber genießen und zumeist haben Pet ein leichtfüßiges Muskateller.

Vergnügen ist.

Nats auch noch den Vorteil, weni€ 19 50 € 21 00 ger Alkohol zu enthalten.

Wie bei allen Stilen der Natural Wine-Bewegung sind auch die teilweise extremen Pet Nats ein Trend, der sich nicht nur auf sich selbst beschränkt. Die Auswirkungen auf den gesamten Schaumweinmarkt und das Experimentieren mit neuen Methoden (oder eben das Erforschen der ganz alten Methoden) führt zu neuen Erkenntnissen und bewirkt ein Nachdenken darüber, wie man etwas verbessern kann.

Vielleicht wird es sogar irgendwann auch wieder Champagner geben, der nach der Méthode Ancestrale hergestellt wird.

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WEIN & CO

DER GIPFEL DES GESCHMACKS-OLYMP Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

DAS STEIRERECK IST DIE KULINARISCH ERSTE ADRESSE IM LAND, SEIN CHEF HEINZ REITBAUER KOCH DES JAHZEHNTS. UND DEN GIBT ES HIER FÜR DEN HAUSGEBRAUCH.

W

er jemals in seinem Leben von Heinz Reitbauer und dessen Team bekocht wurde, hat vermutlich nicht gut, auch nicht sehr gut, möglicherweise nicht einmal exzellent, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach schlicht herausragend gegessen. Und anders. Es stimmt nämlich nicht, dass man das Kochen nicht neu erfinden kann. Zumindest der Herr über das Steirereck im Wiener Stadtpark kann das. Weil er ein unendlich Kreativer ist, weil er Kochen denkt und lebt, weil in der reitbauerschen Küche der Begriff Koch-Kunst seiner wörtlichen Bedeutung gerecht wird wie kaum irgendwo sonst. Oder ist Ihnen – um ein Beispiel zu nennen – schon einmal ein im heißen Bienenwachs gegartes Filet vom Saibling unter- und auf den Teller gekommen? Eben. Genial einfach, einfach genial. Nur draufkommen muss man.

Das Steirereck lebt freilich nicht von seinem Koch allein. Da gibt es beispielsweise noch Heinz’ Ehefrau Birgit, die die Gäste mit einer derart unaufgeregten, ungekünstelten und selbstverständlichen Herzlichkeit in Empfang nimmt, die in weiterer (Menü-)Folge auch vom gesamten Team gelebt wird, sodass der Besuch in diesem Hause auch jenen, die zum ersten Mal hier sind, wie der Besuch im bewährten Stammlokal vorkommen mag.

Die kommenden acht Seiten sollen nun dazu dienen, sich ein bisserl Steirereck nach Hause zu holen, sich ein bisserl an Heinz Reitbauer, 2016 von Gault & Millau zum Koch des Jahrzehnts gekürt, zu versuchen.

Gutes Gelingen, guten Appetit. Und dann auf Wiedersehen. Im Stadtpark.

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TA F E L- R U N D E

Meister Heinz legt letzte Hand an. Der Patron des Steirerecks ist nicht nur letzte Instanz in allen Küchenfragen, er sorgt auch gerne höchstpersönlich für den letzten Schliff, ehe ein Gericht die Küche verlässt und an den Tisch serviert wird.

WEIN & CO

FLUSSBARSCH MIT DIRNDL & HOLUNDER ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN): DIRNDL-HOLUNDERBEIZE

25 g Kristallzucker 100 ml Kornelkirschen-/Dirndlsaft 5 Stück Pfefferkörner schwarz ganz

(angedrückt) 1/2 Stück Kardamom-Kapsel (angedrückt) 1/4 Stück Sternanis (angedrückt)

50 ml Holunderblüten-Sirup

6 g Maizena

2 EL Dirndlsaft FLUSSBARSCH

4 Stück Flussbarschfilet (entgrätet) Nussbutter zum Konfieren 1 Stück Meyer-Zitrone (Abrieb) rote Holunderblüten (getrocknet) Maldon Salz ZUBEREITUNG: Für die Dirndl-Holunderbeize den Kristallzucker in einer Kasserolle hell karamellisieren. Mit Kornelkirschen-/Dirndlsaft ablöschen.

Gewürze zufügen, einmal aufkochen lassen, Kasserolle von der Hitze nehmen und zugedeckt etwa 30 Minuten ziehen lassen. Nach dieser Zeit den Holunderblüten-Sirup zufügen und anschließend die Beize durch ein feines Sieb passieren. Maizena mit Dirndlsaft anrühren, zufügen, aufkochen und die Beize damit binden.

Die Flussbarschfilets enthäuten und etwas zuparieren. Die Bauchlappen abschneiden und anderweitig verarbeiten. Den Barsch in der Nussbutter bei 60 °C ca. 2 Minuten saftig konfieren, aus der Butter heben und die Oberfläche mit einem Küchenpapier trocken tupfen. Den konfierten Flussbarsch mit der Beize vollständig bepinseln. Etwas gewaschene Meyer-Zitronenschale darüberhobeln und mit den gerebelten roten Holunderblüten und dem Maldon Salz bestreuen.

Noch warm servieren.

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TA F E L- R U N D E

WEINEMPFEHLUNG:

GRÜNER VELTLINER BUTEO Produzent:

M i c h a el G i n d l Der biologischdynamische Betrieb im Weinviertel setzt auf Weine mit individuellem Charakter.

Der Buteo (= Bussard: Wächter der Wein­ gärten) war mehrere Monate auf der Feinhefe und ist nur minimal filtriert.

Ein spannender Speisenbegleiter! €

19 00

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WEIN & CO

BRÖSEL KARFIOL ZUTATEN: BRÖSEL-KARFIOL (1 PORTION)

4 Stück Karfiol ca. 1 l Nussbutter zum Garen KARFIOLCRÈME (4 PORTIONEN)

300 g Karfiol-Abschnitte 40 g Nussbutter 100 g Crème frâiche VERBENE-ÖL (10 PORTIONEN)

200 ml Traubenkernöl 125 g Zitronenverbene frisch (gezupft) 50 g Spinatblätter frisch

WEINEMPFEHLUNG:

SAUVIGNON BLANC FLAMBERG

GEWÜRZBRÖSEL (4 PORTIONEN)

100 g Pankobrösel (grobes japanisches

Paniermehl aus Brotkrume)

8 g Ducca Gewürzmischung 1 Prise Salz 40 g Nussbuttter

Produzent:

H ar ka mp

ZUM FERTIGSTELLEN

In der Sausaler Lage Flamberg dominieren kalkhaltige Sandböden. Aufgrund der Hangneigung von bis zu 60 Prozent ist der Arbeitsaufwand enorm.

In der Nase frisch ge­mähtes Gras, am Gaumen die sortentypische Exotik. Auch zu Thai-Küche probieren. €

2 EL Salzzitronen (gehackt)

Sauerampfer & Löwenzahn (gebleicht)

19 90

90

TA F E L- R U N D E

ZUBEREITUNG: Für den Brösel-Karfiol die äußeren Blätter sowie das Strunkende des Karfiols entfernen. Die kleinen feinen Karfiolblätter zum Garnieren beiseitestellen.

Die äußersten Rosen sorgfältig abtrennen, bis der Kopf eine Portionsgröße erreicht hat. Die äußeren Rosen für die Karfiolcrème weiterverarbeiten.

Den in Form gebrachten Karfiol am Strunkende für eine gleichmäßige Garung tief kreuzweise einschneiden und in eine Kasserolle mit der Nussbutter stellen.

Dabei darauf achten, dass dieser vollständig mit der Nussbutter bedeckt ist.

Die Brösel im Backrohr bei 180 °C ca. 8 Minuten gleichmäßig goldbraun rösten und dabei öfters wenden. Das Ducca (äthiopische Gewürzmischung aus Sesam, Kreuzkümmel, schwarzem Pfeffer, Minze & Thymian) in einer beschichteten Pfanne auf kleiner Stufe in Nussbutter langsam gleichmäßig rösten und mit den gerösteten Pankobrösel und Salz mischen.

Zum Fertigstellen den Karfiolkopf großzügig mit der Karfiolcrème bedecken und mit Salzzitronen und reichlich Gewürzbrösel bestreuen. Den Karfiolkopf mit den Kräutern, der restlichen Crème sowie dem Verbene-Öl servieren.

Bei 110 °C für 70 – 85 Minuten sanft garen, dabei regelmäßig den Garpunkt kontrollieren!

Sobald der Karfiol durchgehend weich gegart ist, diesen aus der Butter heben und auf einem Gitter abtropfen lassen. (Tipp: Der Karfiol sollte weich, jedoch nicht verkocht sein!)

Für die Zubereitung der Karfiolcrème die Karfiolabschnitte mit einer Prise Salz und der Nussbutter vakuumieren und bei 100 °C ca. 20 Minuten weich dämpfen. Im Thermomix den gedämpften Karfiol, die Créme frâiche und eine Prise Salz pürieren und anschließend durch ein feines Spitzsieb passieren.

Zur Herstellung des Verbene-Öls alle Zutaten im Thermomix ganz fein zerkleinern. Verbene-Öl in einer Kasserolle auf 80 °C erhitzen, sofort durch ein Fettsieb abseihen und über Eis kaltrühren.

(Tipp: Durch das kurze Erhitzen und rasche Abkühlen behält das Öl seinen frischen Geschmack und seine Farbe. Nicht sofort verbrauchtes Öl sollte kühl und dunkel gelagert werden.)

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WEIN & CO

GEFÜLLTES ENTENHAXL ZUTATEN:

27 g Schalotten

(grob gewürfelt) 20 g Topaz-Äpfel (geschält & grob gewürfelt) 2,5 g Knoblauch (grob gewürfelt) 1,5 g Ingwer (grob gewürfelt) 1,9 g Chili 1 TL Butter 20 ml Portwein rot

15 g Entenherzen (geputzt) 42 g Entenleber (geputzt) 1 TL Gänseleberschmalz 1 Prise Macis 1 Prise Muskat 1 Prise Pfeffer (schwarz gemalen) Karpatensalz

41 g Toastbrot (gewürfelt, mit etwas Rinde) 40 ml Heumilch

1 Dotter 0,3 g Thymian (gehackt) 0,5 g Majoran (gehackt) Karpatensalz Muskat Cayenne Pfeffer schwarz (gemahlen)

1 Bio-Schneebergland Ente

ZUBEREITUNG: Schalotten, Äpfel, Knoblauch, Ingwer, und Chili in einer Kasserolle in der Butter anschwitzen bis diese gut karamellisiert sind. Mit Portwein ablöschen, vollständig einkochen und in eine große, runde Schüssel umleeren.

Herzen und Leber in einer beschichteten Pfanne im Gänseleberschmalz gut anrösten. Aus der Pfanne heben und auskühlen lassen. Den entstandenen Bratensaft aufheben. Die Innereien in grobe Würfel hacken und mit einer Prise Macis, Muskat, Pfeffer und Salz würzen und zu der Schalotten-Apfel-Masse zufügen. (Tipp: Herzen und Leber sollten innen noch rosa sein.)

Milch leicht erwärmen und mit Salz, Muskat, Cayenne und Pfeffer würzen. Das Toastbrot in die Schüssel mit den Enteninnereien geben.

Die Milch über die Masse gießen, Bratensaft zugeben und leicht mit einem Rührlöffel vermengen. Wenn die Masse ein wenig abgekühlt ist, den Dotter dazugeben und untermengen. Thymian und Majoran beigeben, fertig abschmecken und in einen Spritzsack füllen. (Tipp: Die Masse darf nicht zu stark bearbeitet werden.)

Die für mindestens 10 Tage gereifte Ente innen und außen säubern und gut abtrocknen. Die beiden Entenhaxen vorsichtig entlang der Brust von der Karkasse lösen, dabei darauf achten, dass die Haut auf den Entenhaxen nicht verletzt wird. Anschließend auf der Rückenseite die Karkasse durchtrennen, sodass beide Haxen zusammen verbleiben.

Zum Entbeinen mit einem scharfen, spitzen Messer die Rückenkarkasse zwischen den Haxerln von der Haut lösen und entfernen, anschließend den Entenbürzel abschneiden und nun die Oberschenkelknochen auslösen. (Tipp: Dabei immer darauf achten, dass die Entenhaut nicht verletzt wird!)

Die Haxerl innen leicht salzen, mit der Masse füllen, mit einem Küchengarn seitlich vernähen und bei 100 °C je nach Größe 60 – 75 Minuten dämpfen.

Aus dem Dampf nehmen, salzen und anschließend im Umluftofen bei 230 °C 15 – 20 Minuten knusprig braten.

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TA F E L- R U N D E

WEINEMPFEHLUNG:

HOSPICES DE SAUMUR Produzent:

C l o s Cr i st a l Der 10 ha große Weinberg in SaumurChampigny, Loire, ist von einer Steinmauer umfasst und nach seinem Erstbesitzer Antoine Cristal benannt. Dieser pflanzte Anfang des 19. Jahrhunderts Cabernet Franc. Ein Wein, der nach dunklem Fleisch verlangt. €

20 00

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WEIN & CO

MILCHREIS-SOUFFLÉ ZUTATEN:

400 ml Heumilch 20 g Basmatireis 30 g Butter 30 g Reismehl 60 g Eidotter 200 g Eiweiß 120 g Kristallzucker 20 g Maizena

WEINEMPFEHLUNG:

RIESLING ROTSCHIEFER KABINETT Produzent:

van Volx em

ZUBEREITUNG: Zur Vorbereitung Milch und Basmatireis aufkochen und abgedeckt über Nacht ziehen lassen. Passieren. Den gekochten Reis mit einem Stabmixer zu einer glatten Crème pürieren. Die Milch für die SouffléGrundmasse beiseitestellen.

Für die Soufflé-Grundmasse die Reismilch (270 g) erwärmen. Aus Butter und Reismehl eine helle Roux herstellen und mit der warmen Reismilch aufgießen. Unter ständigem Rühren einmal aufkochen, bis eine glatte Bechamel entsteht. Vom Feuer ziehen.

Eidotter und Reiscrème rasch in die warme Grundmasse einrühren.

Mit Frischhaltefolie zugedeckt 30 Minuten auskühlen lassen.

Um das Soufflé fertigzustellen, Eiweiß, Kristallzucker und Maizena zu einem weichen Schnee schlagen. Den Eischnee vorsichtig unter die (260 g) Soufflémasse heben. In gebutterte und gezuckerte Souffléformen einfüllen und im Wasserbad bei 220 °C je nach Formgröße 15 – 20 Minuten backen.

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Reife Frucht, zarte Süße und feine Säure machen den Riesling von der Saar zu einem idealen Dessertwein.

Rotschiefer sorgt für Mineralität, die am Ende eines Menüs den Gaumen belebt.

Aber Kabinett geht eigentlich immer… €

18 00

TA F E L- R U N D E

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WEIN & CO

KLASSIKER UNTER SICH Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r, F o t o : P h i l i p p H o r a k

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T R A U M - PA A R

DER ÄLTESTE KÄSE ITALIENS UND EIN EVERGREEN AUS DEM WEINLAND VERFÜHREN AUF DEM „LECTUS TRICLINARIS“.

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omulus und Remus haben sich bei der Gründung Roms an feinem Pecorino gelabt. Das war ja auch ein verdammt anstrengender Akt. So die Legende. Tatsächlich sind die alten Römer schuld. Sie haben es verbockt mit der feinen Milch ihrer Schäfchen. Der Pecorino erfreute schon vor 2000 Jahren die Gaumen der auf einem prunkvollen Speisesofa, dem sogenannten „Lectus Triclinaris“, liegenden Feinschmecker.

Vom damaligen dolce far niente ist er geblieben, der wahrscheinlich älteste Käse Italiens – der Pecorino.

Der „Pecorino Il Pistacchio“ der Familie Busti ist in den sanften Hügeln der Toskana beheimatet. Da wo Schafherden die feinsten Kräuter und Gräser finden. Der wunderbar milde Käse, der mit seinem zarten Aroma besticht, holt sich nussige Verstärkung an Bord. Pistazien geben ihm den letzten Pfiff.

Hier werden nicht irgendwelche Nüsschen verwendet, sondern nur die besten. Die edlen Steinfrüchte kommen aus Bronte, einem kleinen sizilianischen Städtchen am Fuße des Ätnas. Der „Pecorino Il Pistacchio“ öffnet dem Genießer neue Geschmacks-Dimensionen: Edler, milder Toskaner besticht mit knackigem Kern. Ein echter Genuss, der im Weinland seinesgleichen sucht. Soave Classico Vigneti di Foscarino vom Weingut Inama pirscht sich an den römischen Feldherren an und unterbreitet ihm mit seiner feinen Aromatik, zarten Würze und Eleganz ein Friedensangebot. Inama hat es geschafft, mit seiner Soave-Interpretation einem Klassiker neues Leben einzuhauchen.

In den 1950ern musste der Wein als einfacher Tischwein herhalten.

Gutsgründer Giuseppe Inama konnte das nicht so hinnehmen und trat mit alten Garganega-Rebstöcken im Herzen des Soave Classico-Gebiets zum Gegenangriff an. Der Soave Classico, der vor lauter Mineralik und floralem Aroma nur so strotzte, sollte den Ruf des Soaves retten.

Und das ist gelungen. Der Soave Classico Vigneti di Foscarino ist ein würdiger Partner für einen ergiebigen Käseabend.

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WEIN & CO

HERR BERT ERKLÄRT

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

00:00:00

Fotos: Philipp Horak

ALSO, ICH SAG EINMAL SO: WER FREI VON S Ü N D E I S T, D E R L E E R E D A S E R S T E G L A S…

DER EXPERTE Herr Bert, geboren am 8. August 1955, kennt sich aus.

Er weiß, was geht, er weiß aber auch, was gar nicht geht. Und da gibt’s einiges, wodurch man schiefe Blicke auf sich zieht.

G

rüssi, ich bin’s wieder, der Herr Bert. Der Freund vom Prohaska. Und im Laufe meiner Karriere als Weinliebhaber, manche bezeichnen mich gar als Kenner, sind mir Dinge untergekommen, die als No-Go gelten. Auch muss ich gestehen, dass selbst ich nicht immer frei von Sünde war. So habe ich einmal zu Eiernockerln versehentlich einen Château Petrus im Wert von einigen hundert Euro getrunken. Was freilich eine Sünde auf sehr hohem Niveau war! Lassen Sie mich aber nun von ein paar alltäglichen „Delikten“ berichten…

00:49:01 Den Korken reindrücken? Nur im äußersten Notfall, wenn der Öffner kaputt ist oder bei ganz alten Weinen, wo er sich nicht mehr rausziehen lässt. Und dann auf alle Fälle dekantierten. Wegen der Brösel. Hat man keinen Dekanter, könnte beim Einschenken ein Teesieb hilfreich sein. Rotwein bei Zimmertemperatur trinken? Das galt früher, als noch nicht so viel geheizt wurde.

16 Grad sind das Maximum, fruchtige Rote kann man aber durchaus auch mit 13 trinken. Aber eine heute gängige Zimmertemperatur von 20 Grad und mehr käme fast schon Glühwein gleich…

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01:30:08

R AT- G E B E R

Eiswürfel in Weiß­wein? Nur dann, wenn er so schlecht ist, dass man ihn vorsätzlich verwässern will. Gute, leichte Weiße trinkt man ab acht Grad, gute kräftigere dürfen bis zwölf haben.

Jungwein lagern und auch noch dekantieren? Nein! Der Junge lebt von Jugend, Frucht und Frische. Attribute, die er schon nach einem Jahr verliert. Bei Schaumwein die Perlen rausquirlen? Na jössas… Wer Kohlensäure schlecht verträgt, soll einfach keinen Sprudel trinken. Generell gilt: Je feiner die Kohlensäure, desto besser ist das Produkt. Je gröber, desto einfacher.

01:59:15

02:44:05

03:24:30 Wein aus der Flasche trinken? Nur in Fällen purer Verzweiflung…

Im Ernst: Ein Glas sollte man schon greifbar haben, denn Gläser – richtige Gläser – betonen die Eigenschaften der Weine. Bei Bier trifft das zwar auch, aber nicht in dem Maße zu. Notlösung Plastikbecher?

Bitte nicht, denn die geben oft Geschmack ab. Rot g’spritzt? Sünde in dem Sinn ist’s ja keine, aber es schmeckt einfach nicht gut. Daher auch der Spruch: Wer rote G’spritzte trinkt, der isst auch kleine Kinder… Übrigens: Sündhafte Videos zum Thema finden Sie auf www.weinco.at/herrbert oder auf Youtube „Herr Bert erklärt“.

04:22:10

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04:23:59

WEIN & CO

DAS ZWINKERN DES BACCHUS Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r, F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

WENN SICH SINNLICHKEIT UND GROSSZÜGIGKEIT ARCHITEKTONISCH VEREINEN – EIN BESUCH IN DER NEUEN WEIN & CO-FILIALE IM SCHATTEN DES STEPHANSDOMS IN DER JASOMIRGOTTSTRASSE IN WIEN.

S C H M U C K- S T Ü C K

SINNLICHER RAUM

R

Hürdenlauf wurde abgefeuert. Keine Minute zu früh, wie beide schließlich feststellten: Am Anfang stand die vollkommene Entkernung des verschachtelten Objekts am Plan. Massive bauliche Maßnahmen mussten getätigt werden, um WEIN & CO hier vollkommen neu aufzusetzen. Nach einer reinen Bauzeit von fünf Monaten war der neue Store schließlich eröffnungsreif.

echts der Bar blickt er herab. Bacchus.

Und er scheint die Umgebung fest im Blick zu haben. Lässt man lange genug das Antlitz des Weinsamen wirken, zwinkert er.

Tatsächlich. Er zwinkert SPIEL DER einem zu! Nur wer den richtigen ELEMENTE Moment erwischt, wird in den Bann des Bacchus gezogen. Ein Bann, der den Blick ständig auf ihn lenkt. Als ob man verzaubert worden wäre. Verhext von der Sinnlichkeit des Raumes und dem Element Wein. Als ob Bacchus wohlwollend den Schluck, der die Genießer-Kehle erreicht hat, bestätige. Als ob er dazu ermunterte, einen weiteren zu wagen. Als ob er vorgebe, etwas zu wissen, das geheim bleiben soll.

Als ob er sich soeben als Verbündeter in einer sinnlichen Sache ins Spiel gebracht hätte. Der römische Gott des Weines wacht auf einem Bildschirm, eben rechts der Bar des neuen WEIN & COFlag­ship-Stores in der Jasomirgottstraße in Wiens City. Direkt im Sog des Stephansdoms. „Wir haben versucht, SinnHier treffen sich Wein und Architektur auf lichkeit in vielerlei Hinsicht zu ein Glaserl. Gemütliches, samtiges Interieur, schaffen. Es war uns wichtig, Dinopulente Male­reien und moderne Elemente ge zu gewährleisten, die einen geverleihen dem neuen WEIN & CO-FlagshipStore in der Jasomirgottstraße großzügige wissen Ablauf ermöglichen und Sinnlichkeit. wir wollten einen Raum schaffen, der in Wien so nicht bekannt ist.

Hier sind wir in einer Art Bauch drinnen, der von uns mit Leben gefüllt wird“, sagt Star-Architekt MODERNE TRIFFT Armin Ebner.

TRADITION

FÜNF MONATE BAUZEIT Im Februar 2015 schmiedeten Bauherr Heinz Kammerer und Ebners Architekten-Team die ersten Pläne und der Startschuss für den behördlichen

„Für das perfekte Zusammenspiel zwischen Wein und Architektur gibt es kein Patentrezept“, weiß Ebner, der mit seinem Team das Projekt realisiert hat. Wein als sinnliches Element braucht eine sinnliche Architektur. Das war die Ausgangslage. „Wein spricht jeden sehr unterschiedlich an, so verhält es sich auch mit der Architektur. Was dem einen gefällt, lehnt der andere strikt ab“, so der Architekt. Also begab man sich auf die Suche nach Elementen, die den Wein am besten widerspiegeln. Elemente, die die damit verbundene Emotion am besten transportieren. Elemente, die ein Lokal in einen Weinkeller verwandeln – aber dann auch wieder nicht. Die einen Shop charmant in ein Bar-Restaurant-Konzept integrieren. Und Elemente, die in der oberen Etage einen Raum zur Eventlocation machen.

Komplexe Zusammenspiele mussten berechnet und ausgetüftelt werden. Und: Es ist gelungen. Ein Raum voller Großzügigkeit und Sinnlichkeit wurde geschaffen.

Zur vollsten Zufriedenheit des Bauherrn.

Ein Projekt, das sich als Statement des modernen Weinmachens in Symbiose mit ewig währender Historie versteht. „Heute wird der Wein ja auch nicht mehr ausschließlich im Holzfass ausgebaut“, sagt Ebner. So hat sich die Entwicklung des Weinbaus in dem neuen WEIN & CO-Store verewigt. Modernes Industrial Design trifft auf warme Elemente. Schönes, warmes, lang gereiftes Eichenholz geht mit

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WEIN & CO

Restaurant, Weinshop und erlesener Weinkeller verschmelzen zu einer vollendeten CuvĂŠe mit sinnlich leuchtendem Abgang.

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Star-Architekt Armin Ebner begab sich auf die Suche nach Elementen, die den Wein am besten widerspiegeln. Er hat sie gefunden.

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WEIN & CO

Elementen aus Beton und Stahl eine harmonische Beziehung ein. Eine Beziehung, die dem Gast die ganze Welt des Weines in seiner Rot–Weiß–Farbigkeit und in seinen Entstehungs-Geschichten darstellt.

Verweilen ein. „Man kann sich fallen lassen. So wie ein Wein, der den Körper durchströmt, sollte das Gefühl sein, hier Zeit zu verbringen“, sagt Ebner. Mitten drinnen in der Schar von roten, edlen Sitzgelegenheiten ein Sessel in Kuhfell-Optik. Zufall? Unfall? Nein, ein Reizunterbrecher mit Eigenwirkung. Eine Art Sorbet in einem Acht-Gänge-Menü.

Sinnlichkeit an allen Ecken und Enden des neuen Stores also.

MAGIE DES LICHTS „Licht darf kein Zufall sein, aber es darf auch nicht einfach nur da sein“, so der Architekt.

Licht muss ein ganz klares Statement, eine Art Offenbarung sein.

Man kommt von draußen in das Restaurant und soll keinesfalls einen Qualitätsverlust erleiden.

Der Gast betritt eine andere Welt.

Eine Welt, die schön macht. Eine Welt, die alle Sinne in Richtung Genuss schärft. „In diesem Licht schauen die Menschen einfach gut aus. Weiche Töne, die dem Teint des Gastes schmeicheln. Er fühlt sich wohl, weil das Licht gut aussehen lässt“, sagt Ebner.

Das Licht im Flagship-Store kokettiert mit den ringsum angebrachten Spiegeln, die nicht glasklar, sondern in goldenen WeißweinSmaragd-Tönen erstrahlen. In den Spiegeln soll man sich nicht selbst finden, sondern die anderen sehen. Die Anonymität aufbrechen und dadurch einen gemeinsamen Raum schaffen. So das Ziel. Der Gast benutzt die spiegelnden Kunstwerke, um sorgsam seine Umgebung zu erkunden. Ganz dezent.

So, dass es niemand merkt. Ein sinnliches Spiel beginnt. Versteckte Blicke ermöglichen Einsichten in ganz andere Wein-Genießer-Welten.

GENUSS IM ANTLITZ DES WEINGOTTES Auch im Tasting-Corner: Die Götterwelt ergießt sich in einem beeindruckenden Fresko die Wand entlang. Man spürt den Atem der Weingeister, die zum Genuss anfeuern. Zu Weinfreuden verführen. Und dann ist da noch einmal Bacchus, der sich mit seinen Nymphen in einer 360Grad-Darstellung in der Lichtkuppel rekelt. Er weist den Weg in den Keller. Dorthin, wo der Wein lagert und wo – das ist ein ganz besonderes Zuckerl – bis Mitternacht eingekauft werden kann.

Das malerische Schauspiel in der Lounge: Der übermächtige Weingott Bacchus rekelt sich mit seinem vergnügungssüchtigen Gefolge und verführt mit WEIN & CO. Schöne Aussichten auf weinsame Stunden.

WEIN & CO STEPHANSPLATZ Jasomirgottstraße 3-5 1010 Wien Tel: Bar: +43 (0)5 07 06 - 3122 Shop: +43 (0)5 07 06 - 3121 ÖFFNUNGSZEITEN Bar & Restaurant: Mo – Fr: 08:00 – 02:00 Uhr Sa: 09:00 – 02:00 Uhr So, Feiertag: 09:00 – 24:00 Uhr

AUF SAMT GEBETTET Dem Zufall wurde rein gar nichts überlassen.

Die eigens entworfenen roten, samtbezogenen Sessel und Bänke mit angenehmen Sitztiefen laden zum

Shop: Mo – Fr: 08:00 – 24:00 Uhr Sa, So, Feiertag: 09:00 – 24:00 Uhr

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FACEBOOK IN ECHT Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

DER WINZER HAT EINEN KATER. JEDEN MORGEN. ABER AUCH UNTERTAGS. UND ABENDS IMMER NOCH. D E R K AT E R H E I S S T C H A R LY, I S T Ü B E R A U S E D E L UND MOSERT NUR SELTEN HERUM. DER WINZER HEISST EDLMOSER. MICHAEL MIT VORNAMEN. UND EDLMOSER HEISST AUCH DER FAMILIENEIGENE HEURIGE WEIT DRAUSSEN IN MAUER AM SÜDLICHEN STADTRAND VON WIEN.

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chade, dass man Wein nicht streicheln kann. Hat der große deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky geschrieben. Schade aber auch, dass Wein nicht sprechen kann. Denn könnte er, klänge das beim Edlmoser in Mauer eventuell so: „Oida, trink mich einfach und erzähl der Welt, ob ich dir schmecke. Oder eben nicht schmeck’. Aber ich will nix hören von ,brombeerig im Abgang‘ und nix von ,exotischen Früchten‘ und schon gar nix von irgendwelchen ,tabakigen Nuancen‘, ,blumigen Nasen‘ oder ,Mandarinenzesten‘…“ Ja, so könnte das klingen beim Edlmoser. Weil der Edlmoser selbst so einer ist. Ein G’standener, ein G’rader, ein Erdiger, immer wieder auch gerne ein bisserl ein Unangepasster. Und ein Katzenfreund. Katzen sagt man ja nach, sie verfügten über einen siebten Sinn und würden ein unglaubliches Gespür für Dinge haben, die noch gar nicht passiert sind. Michael Edlmoser hat ein unglaubliches Gespür für Wein.

In Gedanken vermag er ihn schon zu schmecken, selbst wenn die Traube noch am Rebstock hängt.

Von Michael Edlmoser, einem 1976er-Jahrgang übrigens, gibt es ein paar Zeilen, die wollen wir Ihnen nicht vorenthalten und transferieren sie daher ungefragt und eins zu eins von seiner Homepage in diese Geschichte.

Weil sie eine deutliche Sprache sprechen und allerhand erzählen über den Vater der beiden Töchter Lisa, geboren am 8. April 2012, und Laura, geboren vier Jahre und vier Tage später. „Vorgesetzten Trends nachzulaufen ist nichts für mich. Ich brauche das ganze Kasperltheater drumherum echt nicht.

Das nervt. Einfallslosen, konformistischen Journalismus und aufgeblasene Marketingshows halte ich für ziemlich uncool – das hat nichts mit meiner Einstellung und unserer Tradition zu tun. Deshalb verzichte ich auch einfach darauf, in gewissen Publikationen vertreten zu sein. Schmecken muss es: ein Veltliner nach Veltliner und ein Sauvignon nach

Sauvignon. Zahlen und Fakten interessieren mich nicht – in unseren Weinen ist alles ausreichend drinnen. Ich schreibe auch nicht über Geruch und Geschmack der Weine. Das ist nur etwas für trockene Theoretiker. Und was ihr dazu essen wollt, entscheidet ihr selber. Wein fasziniert mich. Musik auch. Deswegen habe ich meine persönliche Playlist zu den Weinen gestellt. Schon mal darüber nachgedacht, welche Musik zu den Weinen passt? Solltet ihr tun. Erst der Moment macht den Wein wirklich perfekt!“ Was also passt beispielsweise zu Edlmosers wirklich verdammt geilem „Reisberg Gelber Muskateller“? Einmal abgesehen von den fantastischen überbackenen Schinkenfleckerln vom herrlichen Heurigenbuffet… Will man es deftig, so rät der Winzer und Heurigenwirt zu „Insomnia“ von Faithless, hat man’s eher gern lauschig, so nehme man „Hotel California“ von den Eagles. Und der „Reisberg Sauvignon Blanc“, den Michael in seiner Weinbeschreibung schlicht als „echtes Erlebnis für alle Aromajunkies“ bezeichnet, verstünde sich seiner Meinung nach prächtig mit The Doors’ „Riders On The Storm“

Augenschmaus und Hochgenuss.

Der Heurigengarten beim Edlmoser zählt zu den besonders schönen der Stadt. Und die Küche zu den besonders guten. Ob man nun eine Kleinigkeit wie diesen Presskopf mit Käferbohnen und Kernöl genießt oder sich am warmen Buffet labt.

WIENER GEMISCHTER SATZ DAC MAURERBERG Ein vielschichtiger Lagenwein, dessen vielfältige Rebsorten auf Muschelkalk wachsen. Statt Speisen empfiehlt der Winzer dazu Musik: 21 Guns von Green Day oder Under The Bridge von den Red Hot Chili Peppers. €

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oder Limp Bizkits „Take A Look Around“. Und dass die Zweigelt-St. Laurent-Cuvée „Vienna“ geradezu nach Falco schreit, versteht sich irgendwie von selbst – „Vienna Calling“.

Dennoch: Selten nur sieht man Gäste mit Kopfhörern oder Ohrenstöpseln in der MaurerLange-Gasse 123 im lauschigen Heurigen-Gastgarten oder auch drinnen sitzen, wo Michaels Frau Viktoria, Mama Lucia und Kolleginnen in der Küche und am Buffet stehen und ausgesprochen freundliches Servierpersonal mit dem Servieren fast nicht nachkommt. Vor allem an Schönwetterwochenenden nicht, wenn ausg’steckt ist und die Tore sich um 14.30 Uhr öffnen, Kater Charly sich wissend ein wenig zurückzieht und aus der Distanz beobachtet und betriebsintern Wetten abgeschlossen werden, wann

Ohren auf, da ist Musik drin! Winzer Michael Edlmoser jedenfalls hat jeden seiner Weine mit ein paar passenden Liedern veredelt.

Ton-Lagen sozusagen… kein Tisch mehr frei sein wird.

Nicht selten passiert das schon nach einer guten halben Stunde. „Ich halte den Heurigen für die coolste Wiener Tradition überhaupt“, sagt Michael Edlmoser. „Ein lebendiger Ort, an dem man sich trifft und unterhält. Facebook in echt quasi…“ Oberhalb der Schank hängt das Familienwappen. Und die Jahreszahl unter dem Wappen verrät, dass die Geschichte des Weinguts bis ins Jahr 1374 zurückreicht. Der Heurige im Winzerhaus von 1629 mit dem Pressstüberl im ehemaligen Schweinestall wurde 1948 erworben. 50 Jahre später, 1998 also, hatte Michael schließlich erstmals die Ernte selbst zu verantworten, gut beraten dabei freilich von Vater Karl-Heinz, und prompt wurde der Riesling des

Juniors zum Wiener Landessieger gekürt. „Seit ich Wein mache, wollte ich immer einen machen, der für alle da ist, dabei aber keine Kompromisse bei Geschmack und Tiefgang eingeht. Weinkenner freuen sich über die regional- und sortentypischen Weine, Einsteiger über die Sicherheit, auch ohne Beratung zur richtigen Flasche zu greifen.“ Von diesen füllt Michael inzwischen gut 60.000 im Jahr ab, die insofern auch eine nicht geschmackliche Besonderheit aufweisen, als die jeweilige Sorte in Brailleschrift, also in Blindenschrift, auf das Etikett gestanzt ist.

Der auch in Marketingangelegenheiten äußerst versierte 40-Jährige startete seine Laufbahn nach Abschluss der Weinbauschule Klosterneuburg mit einem mehrmonatigen Praktikum bei Emmerich Knoll und einem eineinhalb Jahre dauernden in Kalifornien. „Diese beiden Jahre“, erinnert er sich, „haben mir die Augen geöffnet und endgültig gezeigt, was Wein für ein tolles Ding sein kann. Und seither will ich nur noch eines: produzieren und gestalten.“

GRÜNER VELTLINER MAURERBERG Gute Laune unter dem Familienwappen. Das Weingut, so steht’s auf dem Wappen geschrieben, gibt’s seit 1374, und bei den Damen herrscht Hochbetrieb. Erst richten sie das Buffet her, dann schlüpfen sie ins Dirndl und schließlich kann’s so richtig losgehen. Achtung, Staugefahr!

Mauer im Süden von Wien beherbergt nicht nur Heurige, sondern auch die Großlage Maurerberg. Auch wenn die Straßen Namen haben, passt der gehaltvolle Veltliner zu Where The Streets Have No Name von U2. €

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19 00

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Das gelingt auf hohem Niveau. Edlmoser versteht es tatsächlich großartig, die Typizität der an die Thermenregion grenzenden Lagen rund um den Maurer Berg in die Flasche zu bringen. Dass die Trauben ausschließlich von Hand gelesen werden, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Und so mancher Wein, etwa der Edel-Gemischte-Satz Alte Reben „Dorflage“, der aus acht Sorten von über 40-jährigen Rebstöcken besteht,

Wenn die Sonne scheint und sich die Tore öffnen, wird an Wochenenden manchmal spaßhalber intern gewettet: Wie lange dauert's, bis alles voll ist? genießt inzwischen regelrecht Kultstatus. „Besonders wichtig ist mir, das Potenzial der Reben nicht durch irgendwelche unnötigen Vinifizierungstechniken zu überlagern. Mein Zugang ist ein äußerst puristischer. Guter Wein ist das Zusammenspiel von Natur und Winzer, wobei man sich auf das Wesentliche reduzieren sollte.

Auch auf Trends sollte man nicht hören, nichts kopieren und nur das machen, was seit Generationen gut ist. Und weil wir Zeit haben, machen wir auch keine Frühfüllungen, und das gilt für die frischen und fruchtigen Weine genauso wie für die Großen Lagen.“ Auf Trends hört Edlmoser also nicht. Und er kopiert auch keine. Aber selbst welche setzen, das ist natürlich wieder ganz etwas anderes. Und so gibt es aus seinem Hause ein Trio, bestehend aus Rotwein, Weißwein und Sprudel, das unter dem Sammelbegriff „Cult“ abgefüllt wird und dessen Etiketten von Wiener Szenekünstlern exklusiv für Edlmoser gestaltet werden. „Frische Weine in urbanem Outfit“, sagt der findige Weinbauer. „Einfach

unkompliziertes Trinkvergnügen.“ Der Weiße ist ein leichter Veltliner, der Rote ein saftiger Zweigelt, zu dem man übrigens „Bertl Braun“ vom Ostbahn Kurtl hören sollte, der Sprudel ein Rosé-Secco aus Zweigelt und Cabernet Sauvignon.

Es ist kurz nach zwei an diesem sonnigen Sonntag. Die Vorbereitungen sind getroffen, das Buffet ist reichlich bestückt, das Schweinerne duftet verführerisch aus der Küche, die Damen ziehen sich um und schlüpfen ins trachtige Dirndl, Michael tauscht das Leiberl gegen ein Hemd, ehe sein Dienst hinter der Schank beginnt, und Papa Karl-Heinz drapiert rasch noch letzte Reserviert-Schilder auf den Tischen im Garten, der in drei Terrassen angelegt ist und daher deutlich kleiner erscheint, als er in Wirklichkeit ist. „Heut’ wird’s nicht lange dauern“, sagt Papa Karl-Heinz, „um halb vier ist alles voll.“ In Anbetracht des Wetters wettet niemand dagegen.

WIENER GEMISCHTER SATZ DAC Papa Karl-Heinz Edlmoser kann’s nicht lassen. In Wahrheit ist er ja schon in Pension, aber irgendwie auch wieder nicht… Und so greift er, wenn der Laden so richtig brummt und die Schwarte vom Schweinernen so richtig kracht, nach wie vor gerne ins Geschehen ein.

Da hat man Wien im Weinglas!

Ein klassischer, frischer Gemischter Satz, zu dem Edlmoser als musikalische Begleitung Easy von Faith No More zum Genießen und Falcos Rock me Amadeus zum Feiern vorschlägt. €

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12 00

K AT E R - F R Ü H S T Ü C K

WEIN & CO

AUS DER MITTE ENTSPRINGT EIN WEIN Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : K l a u s F r i t s c h

WOFÜR DAS MITTELBURGENLAND STEHT? NICHT ZULETZT FÜR WAGENLADUNGEN VOLL MIT KRAFTVOLLEN ROTEN, VOR DIE D A S Z U G P F E R D B L A U F R Ä N K I S C H G E S PA N N T I S T. U N D F Ü R FÜNF WINZER, DIE AUF DEM KUTSCHBOCK SITZEN UND DIE RICHTUNG VORGEBEN. JEDER FÜR SICH FREILICH, DOCH IN DER SACHE EINIG: DIE QUALITÄT IST DAS ZIEL.

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ch, was lassen sich für Loblieder singen auf dieses Mittelburgenland und seine wunderbaren Winzer. Denn was die rund um Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt auf insgesamt gut 2.100 Hektar Rebfläche ernten und dann in Flaschen zaubern, ist oftmals Glückseligkeit pur.

Wobei es sich trefflich darüber debattieren lässt – im Idealfall natürlich im Beisein der einen oder anderen Flasche –, ob nun die Reinsortigen, allen voran der Blaufränkische, oder doch die Cuvées aus diesem und jenem, aus Merlot etwa und Cabernet Sauvignon, den Gipfelsieg am Gaumen feiern. Reine Geschmackssache in Wahrheit. Wie so vieles im Leben…

Die perfekten Voraussetzungen schaffen jedenfalls Boden und Klima. Bei Ersterem handelt es sich um meist schwere, tiefgründige Lehmböden, die das

Wasser wunderbar speichern, bei Zweitgenanntem um das sogenannte Pannonische. Nach Norden, Süden und Westen hin ist die sonnenreiche Region durch drei Hügelketten geschützt, und aus der östlich gelegenen Tiefebene strömt ungehindert die wohligwarme Luft.

Bloß mit perfekten Voraussetzungen allein ist es noch lange nicht getan, man muss diese auch zu nützen wissen. Was im Fall des hier vorgestellten Quintetts allerdings gänzlich außer Zweifel steht, denn Silvia Heinrich, Horst Gager, Albert Gesellmann, Paul Kerschbaum und Markus Kirnbauer zählen zum Allerbesten, was diese Gegend zu bieten hat.

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HOCH-BURGEN

LADIES FIRST – FIRST LADY Pr o d u ze n t : Si l vi a Hei nri c h

Ein gebietstypischer Blaufränkisch!

Die Deutschkreutzer Lehmböden verleihen ihm seine intensive Frucht nach Kirschen und Zwetschken, die sich auch am Gaumen zeigt. Harmonische Säure und angenehme Tannine. €

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TERRA O. Produzent: S ilvia H ein rich

Namensgeber des terra oppidorum (lat. Burgenland) war der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer. Das gelungene Zusammenspiel von Blaufränkisch, Cabernet, Merlot und Syrah reift 24 Monate in kleinen Eichenfässern. Kraftvoll und langlebig. €

Foto: beigestellt

BLAUFRÄNKISCH VOM WEINGEBIRGE

SILVIA HEINRICH leitet das Weingut seit 2000.

Die rund 40 Hektar Weingärten verteilen sich auf die Lagen Hochberg, Weißes Kreuz und Altes Weingebirge.

30 00

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er Name Heinrich ist Musik in des Weinkenners Ohren. Aber differenzieren muss man schon, denn es gibt den Heinrich und die Heinrich, den Gernot und die Silvia. Und immer noch wird sie, die mittelburgenländische First-Blaufränkisch-Lady, mit dem Kollegen aus dem Seewinkel verwechselt. Aller schmackhaften Eigenständigkeit zum Trotz.

Womit sie uns beglückt, ist nicht nur ihre erfrischende Art, das sind – wie sollt’s anders sein – vor allem ihre Weine. Ihre große Liebe gehört dabei dem

Blaufränkischen, und ihre Weingärten betrachtet sie – auch wenn die Rebstöcke teilweise 70 Jahre alt sind – wie Kinder. Kinder, die sich nur dann richtig entfalten und ihr Potenzial ausschöpfen können, wenn man sie mit Hingabe begleitet und unterstützt.

Silvia Heinrich ist dort angekommen, wo sie hingehört. Um das zu machen, was sie am besten kann: ihren Blaufränkischen in sieben Variationen.

Und weil die Dame so innovativ ist, gibt’s jetzt auch ihre Weintraubenkerngewürzmühlen. Auch bei WEIN & CO. Aber das ist eine andere Geschichte….

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WEIN & CO

HORSTIBOY UND DIE STIMM-LAGE BLAUFRÄNKISCH FABIAN P r o d uze nt: Gager Foto: beigestellt

Der kräftige Duft von Brombeeren und Kirschen, unterlegt von einer feinen Animalik, wird beim ersten Schluck von einer lebendigen Struktur begleitet. Der im großen Holz gereifte Blaufränkisch ist stoffig und saftig.

HORST GAGER war 13 Jahre alt, als er für seinen Vater den Namen „Quattro für eine Cuvée aus vier Rebsorten erfand.

Heute ist dieser Wein Kult.

€

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QUATTRO P r o d uze nt: Gager

4 Rebsorten, 4 Farben, 4 Quadrate: Die Rotweinlegende ist der bekannteste Wein der Gagers. In der Nase Beerenfrüchte, Kräuterwürze und tabakige Nuancen, am Gaumen kraftvoll und komplex mit langem Finish. €

24 50

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Mit dem Jahrgang 1988 begann die Erfolgsgeschichte. Zu einer Zeit, als in Österreich vermehrt Rotwein-Cuvées auf den Markt kamen, kreierte Gager den Quattro, einen auch vom Design her unverwechselbaren Wein. Vier Rebsorten, vier Farben, vier Quadrate – das war die Version des Etiketts, das inzwischen längst Markenzeichen ist.

Weine mit bodenständigem Charakter und Bezug zur Region, das will Gager abfüllen. Und nur wenn er überzeugt ist, dass ihm das auch gelungen ist, kommen die Quadrate drauf.

orst Gager hat drei große Lieben: seine Familie, seinen Wein und seine Karaoke-Anlage. Letztere verleitet ihn mitunter dazu, zu vorgerückter Stunde in Frankieboys Rolle zu schlüpfen und Sinatra zu intonieren.

Oder auch Ambros. Und man braucht sich im Vorfeld keineswegs Mut anzutrinken – dieses Hör- und Schauspiel ist in jedem Zustand höchst vergnüglich…

Horst Gager ist ein ungemein zugänglicher, äußerst unkomplizierter, beschwingter (und beswingter) aber auch überlegter Zeitgenosse. Und irgendwie verhält es sich mit seinen Weinen ebenso. Ungekünstelte Spaßmacher mit Tiefgang.

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HOCH-BURGEN

GESELLMANNS TANZSTUNDEN

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BLAUFRÄNKISCH VOM LEHM Pr o d u ze n t : G esel l m ann

Seit 2015 heißt der Blaufränkisch Hochacker nun „vom Lehm“. Weil es auf den Boden ankommt. Die frische Kirschfrucht, der strukturierte Körper und der pikante Nachhall machen ihn zum idealen Speisenbegleiter. €

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OPUS EXIMIUM Produzent: Ges ellman n

Auch der 27. Jahrgang des Kultweines repräsentiert den Stil des Hauses: weich, samtig und trinkfreudig. Die Cuvée aus Blaufränkisch und Zweigelt unterhält mit Brombeere, Nougat und feinem Tannin. €

Foto: beigestellt

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27 50

14 00 ALBERT GESELLMANN setzte in den frühen 1990ern noch auf internationale Sorten, nun zeigt er ab dem Jahrgang 2005 seine Stärke bei Blaufränkisch & Co.

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s soll ja Rotweintrinker geben, die – wenn sie im Lokal vor der Weinkarte sitzen – zu allererst einmal schauen, ob’s einen Gesellmann gibt. Und wenn sich dann gar ein Bela Rex oder ein Opus Eximium im Flaschenwald findet, erübrigt sich jegliches Weiterdurchforsten.

Vor allem der Opus Eximium, eine Cuvée aus Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, gilt als Paradewein des seit dem 2015er-Jahrgang biozertifizierten Betriebs. Paradewein und gleichzeitig Legende, wurde er doch mit dem 2014er-Jahrgang bereits zum 27. Mal vinifiziert. „Er repräsentiert den Stil unseres

Hauses“, sagt Albert Gesellmann. „Weich, samtig, einfach schön zu trinken.“ Alle Gesellmänner reifen im Holzfass. Und sie alle sind das Gegenteil von Leichtgewichten. „Aber Schwerkraft“, sagt Albert, „verhindert die Beweglichkeit nicht, sie macht sie nur noch reizvoller.“ Und so genießt der Gesellmann-Trinker erwachsene, gereifte Charaktere, die den Gaumen nicht zurückhaltend umschwirren, sondern vielmehr Partner für einen leidenschaftlichen Ausdruckstanz sind.

Darf man bitten? Aber gerne doch…

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WEIN & CO

WIE DER VATER, SO DER SOHN

BLAUFRÄNKISCH HOCHÄCKER

CUVÉE IMPRESARIO

P r o d uze nt: Pa ul Ke r s c hb a um

P r o d uze nt: Pa ul Ke r s c hb a u m

Hochäcker ist die größte Riede des Weinguts Kerschbaum. Der mittelgewichtige Blaufränkisch mit Holztouch entfaltet im Glas seine Brombeer-ZwetschkenAromatik und verspricht unkompliziertes Trinkvergnügen.

14 00

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Foto: beigestellt

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Die Zusammensetzung variiert je nach Jahrgang – das Ergebnis ist unverkennbar. 2014 kamen für die Cuvée 60 % Blaufränkisch, 20 % Zweigelt und 20 % Merlot ins neue Holz. Rumtopf, süße Holznoten, Fruchtschmelz.

MICHAEL UND PAUL KERSCHBAUM Paul Kerschbaum wollte Musiker werden, disponierte aber um. Heute ist Sohn Michael für die Vinifikation verantwortlich, aber Paul gibt immer noch (mit) den Ton an.

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aul Kerschbaum hat sich den Ruf, einer der Väter des österreichischen Rotweinbooms zu sein, redlich erkeltert. Und er hat einen Sohn, Michael, der diesen Ruf keineswegs aufs Spiel setzt. Im Gegenteil: Was da in den Kellern Jahrgang für Jahrgang in mehr als 1.000 Eichenfässern reift, ist das sprichwörtliche Pünktchen auf dem I von Horitschon. Und weit über Horitschon hinaus.

Gibt’s Geheimisse? Nein, Vater und Sohn sprechen offen über ihre Art der Herangehensweise. Die beginnt schon mit einem kompromisslosen Mengen-

verzicht. Soll heißen: Trauben, die die gewünschte Reife offensichtlich nicht erreichen, werden vorzeitig zu Boden geschnitten. Was hängen bleibt, wird schließlich zum spätestmöglichen Zeitpunkt gelesen. „Und wenn die vollreifen Trauben geerntet sind, kommen sie in keine Quetschen, sondern als ganze Beeren in die eigens entwickelten Gärtanks mit dem drehbaren Siebkorb“, sagt Michael, der Chefönologe.

Naturnah, stilgetreu, qualitätsbewusst – so lautet das Motto. Nachzuschmecken in jeder einzelnen Flasche Kerschbaum.

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HOCH-BURGEN

DER GUTE TON IM KELLER

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DAS PHANTOM Pr o d u ze n t : K+K Ki r nbauer

Der Paradewein der Kirnbauers ist eine Cuvée aus Blaufränkisch, Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah, die 18 Monate im Barrique ruhte. In der Nase Wald- und Preiselbeeren, am Gaumen Röstaromen und Cassis. €

25 00

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BLAUFRÄNKISCH MITTELBURGENLAND DAC CLASSIC Produzent: K+K Kirn b au er

Ein Klassiker aus dem Mittelburgenland! Er präsentiert sich in der Nase nach dunklen Beeren duftend, hat gut eingebundene Tannine, eine angenehme Fruchtsüße und erfreut mit einem kräftig-würzigen Abgang. €

Foto: beigestellt

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MARKUS KIRNBAUER

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war nach dem BW-Studium zehn Jahre Unternehmensberater, bevor er Ende 2008 ins Weingut zurückgekehrt ist und seit 2010 für die Weine im Hause K+K Kirnbauer verantwortlich zeichnet.

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chlägt man im Wörterbuch den Begriff „Phantom“ nach, steht da Folgendes: Trugbild; unwirkliche Erscheinung. Nun ist es so, dass das Weingut K+K Kirnbauer im Jahr 1987 ausgerechnet mit einem Wein dieses Namens – Das Phantom – Geschichte geschrieben hat. Und auch heute noch lässt sich über Das Phantom – bezugnehmend aufs Wörterbuch – zusammenfassend sagen: Täusch’ ich mich, oder ist der tatsächlich so unwirklich gut…?

Gut (oder auch ganz besonders gut oder überhaupt gleich herausragend) gilt freilich nicht nur für Das Phantom, sondern für alle aus zertifiziert nachhaltiger Produktion stammenden Weine vom Kirnbauer,

dessen zentraler Slogan „Ein Königreich für eine Traube“ lautet. Aber vielleicht liegt das ja nicht ausschließlich an der „Harmonie von Wein und Holz“, die als Philosophie des Hauses gilt, vielleicht liegt’s ja auch am guten Ton. „Im Keller glauben wir auch an besondere Schwingungen und berieseln unsere knapp 1.000 Barriquefässer mehrmals täglich mit ausgewählter Musik. Sehr gerne mit pannonischen Klängen von Toni Stricker oder Franz Liszt“, erzählt Markus Kirnbauer.

Man schmeckt sie, die pannonische Lebensfreude.

In einem Wein, in dem sprichwörtlich Musik drinnen ist.

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WEIN & CO

„DU SPIELST IMMER SO STARKE FRAUEN. BIST DU SELBST EINE?“ „WÜRD ICH MICH SELBER SPIELEN, WÄRE DAS WAHNSINNIG LANGWEILIG.“ SIE IST DER STERN AM ÖSTERREICHISCHEN TV- UND FILM-HIMMEL. URSULA STRAUSS. HEINZ KAMMERER TRAF DIE SCHAUSPIELERIN IM WEIN & CO JASOMIRGOTTSTRASSE. BEIM FRÜHSTÜCK PLAUDERTEN DIE BEIDEN ÜBER KARRIERE, POLITIK, ERZIEHUNG, DIE DEUTSCHE SPRACHE UND DAS FRAUENBILD. Z u s a m m e n g e fa s s t v o n : A l e x a n d e r R i n n e r h o fe r, Fo to s : K l a u s Vy h n a l e k

Person en : U r s u l a St r a u ss: S i e i st d e r g roße Sta r d er österrei c h i sc h en Fi l m- & TV-Sze ne.

E n de der 1 9 9 0 e r- J a h r e h a t d ie g eb ü rtig e Nied erösterrei c h erin die Bre t te r, die di e Wel t b e d e u te n , b e tr e te n . Sei td em g eh t’ s d ie Ka rri erel eiter ste il nach obe n.

H ei n z Ka m m e r e r : g r o ß e r Stra u ss-Fa n , Fil m freu n d u n d WEIN & CO- Chef

ich für die Zuschauer bestmöglich zu kreieren, indem ich mich bestmöglich in die Rolle hineindenke.“ K a m m e r e r : „Apropos denken. Kann man als Schauspielerin, die ja mit Kollegen, Produzenten, Regisseuren und allen gut sein will, damit Engagements hereinkommen, das sagen, was man sich denkt?“ S t r a u s s : „Ich will ja gar nicht mit allen gut sein…“

„Ich gebe es ganz unverfroren zu: Ich bin ein Stalker. Ich schreibe dir jedes Mal ein SMS, wenn ich dich irgendwo auf der Leinwand gesehen habe.“ (l a c h t) K a m m e r e r : „Ich auch nicht…“ S t r a u s s : „Ja. Ich finde das super. Da freu ich mich immer total!“ K a m m e r e r : „Nein wirklich. Da fall ich so rein. Unglaublich. Aber bei S t r a u s s : „Das wäre eine soziale und demokratiepodem letzten Film, in dem ich dich gesehen habe – da war ich richtig litische Lüge, wenn man mit allen gut sein wollte.“ geschockt.“ K a m m e r e r : „Nein. Das wollen wir nicht. Dann können wir ja wirklich die Dinge beim Namen nennen.

S t r a u s s : „In ‚Die Stille danach‘.“ Also…“ K a m m e r e r : „Ja genau. In dem die Schüler sterben und so. Der Film ist arg. Du spielst darin die Paula. Eine sehr starke Frau, die aus dem Ke l l n e r b e t r i t t d i e I n te r v i e w -Sze n e : Nichts heraus mit Extremen konfrontiert wird. Du spielst immer so „Soooo, einmal das Champagner-Frühstück mit der starke Frauen. Bist du selbst eine?“ feinen Trüffeleierspeise, Trüffelbrie, Räucherlachs, S t r a u s s : „Keine Ahnung, bin ich stark? Vielleicht, aber ich spiele mich Kresse, Croissant und Knusperspitz und das sehr ja nicht selber. Wenn ich mich selber spielen würde, wäre das recht gesunde Frühstück mit Müsli und getoastetem Vollkornbrot für den Herrn Kammerer.“ langweilig. Dieser Beruf ist ja ein Beruf der Illusionen und die versuche Kammerer:

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TISCH-DAME

URSULA STRAUSS Gleich nach der Matura startete Strauss ins Abenteuer Schauspielerei. Die Schauspielschule lieferte das nötige Werkzeug, das Wiener Volkstheater bot der Niederösterreicherin die erste große Bühne. Ob Anna Sacher oder Kommissarin Schnell, spielt keine Rolle, Ursula Strauss überzeugt. Und wie!

WEIN & CO

„Ah, das riecht herrlich. Da freu ich mich jetzt drauf.“ „Ich würde sehr gerne mit dir tauschen.“ (l a c h t!)

S t r a u s s : „Nein, danke, ich bleib bei meinem.“ K a m m e r e r : „Die Politik können wir nicht gänzlich weglassen. Du bist in einem politischen Umfeld aufgewachsen, dein Vater war Bürgermeister von Pöchlarn. Haben dich deine Eltern, vor allem dein Vater, in deinem Werdegang unterstützt?“ S t r a u s s : „Mein Vater hat gesagt, egal was du machst, ich unterstütze dich. Nur eines wollte er unbedingt, dass ich die Schule fertigmache.

Das habe ich auch gemacht und es wäre für mich sowieso nicht anders in Frage gekommen, ich mache gerne Dinge fertig. Ich habe also die Matura erledigt und bin dann nach Wien zur Aufnahmeprüfung.

Schauspielschule im Volkstheater. Für mich war das ein großer Schritt.

Nach Wien zu gehen war so, als würde ich nach Amerika übersiedeln.“ K a m m e r e r : „Du sprichst aber jetzt sehr schön, von deiner ländlichen Herkunft merkt man also nicht mehr so viel.“ S t r a u s s : „Ich kann noch schöner, Heinz! Das geht noch besser.“ K a m m e r e r : „Du spielst in der deutschen Produktion ‚Mein gebrauchter Mann‘ eine Frau, die verlassen wird. Sprichst du da mit deutschem Akzent?“ S t r a u s s : „Nein. Ich kann das gar nicht. Ich will das gar nicht. Da würde ich mich verstellen. Aber eines ist schon: Du passt dich automatisch Strauss:

Kammerer:

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ein bisschen an die gehörte Sprache an. Also, wenn ich beispielsweise mit Christiane Paul spiele, die ich toll finde, dann spreche ich ein bisschen deutscher als sonst.“ K a m m e r e r : „Wer ist Christiane Paul?“ Strauss: „Das ist die Hauptdarstellerin in ‚Mein gebrauchter Mann‘, neben Fritz Karl.“ K a m m e r e r : „Aha. Übrigens. Mit Fritz Karl hast du ja schon öfter gespielt. Oder?“ S t r a u s s : „Ja, mit Fritz hatte ich schon öfter zu tun.

Und immer wieder sehr gerne.“ K a m m e r e r : „Den mag meine Frau sehr gerne. Das ist so ein typischer Frauenmann. Den lieben sie alle. Er ist ein bisschen klein, glaub ich. So wie ich ungefähr.

Schätze ich mal…“ S t r a u s s : „Ja, das stimmt.“ K a m m e r e r : „Ich bin heute ein kleiner Mann. Das ist mir als Jugendlicher nie aufgefallen. Ich dachte, ich bin ganz normal, eigentlich.“ S t r a u s s : „Aber geh, Heinz. Das bist du eh, du bist ganz normal groß.“ K a m m e r e r : „Aber zurück zu dir. Bist du auch in

TISCH-DAME

einer Welt aufgewachsen, in der Männer vorgeben, wie Frauen zu ticken haben. Grob ausgedrückt?“ S t r a u s s : „Meine Eltern haben ein sehr klassisches Ehe- und FamilienLeben geführt. Der Mann ging arbeiten und die Frau kümmerte sich zu Hause um Kinder und Haushalt. Es lief bei uns alles sehr respektvoll ab. Ich habe von meinen Eltern die wichtigsten Werkzeuge fürs Leben mitbekommen: Gerechtigkeitssinn, respektvoller Umgang mit Mitmenschen und Liebe.“ K a m m e r e r : „Hast du Geschwister?“ S t r a u s s : „Ja, ich habe drei Brüder. Und da komm ich wieder zurück zum klassischen Familienleben: Mama konnte nicht arbeiten gehen, wir waren einfach zu viele. Nur eines noch: Ich bin nie mit dem Bewusstsein aufgewachsen, dass Frauen weniger wert sind. Aus der Welt, in der ich groß geworden bin, kenne ich diese Ungleichbehandlung von Frauen und Männern nicht. Aber – in unserer Gesellschaft sind Frauen und Männer immer noch nicht auf Augenhöhe, unter anderem was den Verdienst angeht.“ K a m m e r e r : „Bei uns schon. Hier werden Frauen ganz gleich bezahlt wie Männer. Da machen wir sicher keine Unterschiede.“ S t r a u s s : „Na, zum Glück. Das ist nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Wir wollten ja eigentlich nicht zu politisch werden, aber eines bringt mich schon immer wieder zum Nachdenken: Warum empfinden ganz reiche Menschen nicht die emotionale Verpflichtung, dass sie einen Teil ihres Vermögens der Allgemeinheit zur Verfügung stellen? Wenn du viele Milliarden besitzt, warum teilst du dann nicht?“ K a m m e r e r : „Facebook-Gründer Zuckerberg macht das eh. Bill Gates und Warren Buffett sind auch sehr großzügig. Aber die können ja auch nicht einfach ihr Geld unter den Menschen verteilen. Der Staat hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Bürger nicht verarmen.“ S t r a u s s : „Ja, schon, aber es wäre mir als sehr reicher Mensch ein Bedürfnis, für meine Mitmenschen da zu sein. Eine moralische Verpflichtung quasi.“

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K a m m e r e r : „Ja, eh. Da gebe ich dir grundsätzlich recht. Und ich finde, das ist ein toller Ansatz, aber trotzdem müssen sich unsere Damen und Herren Politiker darum kümmern, dass die Menschen nicht unter die Armutsgrenze rutschen. Dafür werden die ja gewählt. Dafür werden die bezahlt.“ S t r a u s s : „Ja, das stimmt natürlich. Eines macht mir auch noch Angst, nämlich dass sich die Verhaltensregeln zwischen den Menschen so verändert haben.

Leid, Unrecht und Grausamkeit hat es immer gegeben, das ist Teil der menschlichen Struktur. Aber meiner Meinung nach sinken die Hemmschwellen tiefer und tiefer. Die Leute trauen sich, immer gehässiger und bösartiger zu werden. Die Gesellschaft wird immer roher, was rechtem Gedankengut einen schönen Nährboden bereitet. Das macht mich echt betroffen.“ K a m m e r e r : „Ja, aber was soll man dagegen unternehmen? Auswandern?“ S t r a u s s : „Nein, das bringt gar nichts. Es ist ja überall das Gleiche.“ K a m m e r e r : „Vielleicht sollten wir eine eigene Partei gründen. Nein, besser: Uschi Strauss, an der Spitze einer Volksbewegung, die keine Partei ist.

ES DARF ETWAS Das wäre doch super. Du schaffst CHAMPAGNER es, die Leute in deinen Bann zu SEIN… ziehen. Wäre das nicht eine sehr Ursula Strauss gute Idee?“ liebt es, zu Strauss: „In der Politik geht es heugenießen. Das te zumeist nur mehr um MachterChampagnerFrühstück im halt. Die Leute merken das. Die WEIN & CO sind ja nicht deppert, aber ich Jasomirgottin der Politik? Da bin ich sicher straße begeis­nicht die Richtige dafür.“ ­tert mit TrüfKammerer: „Aber noch einmal zufeleierspeis, Trüffelbrie, rück zu dir, der Schauspielerin Black Label Uschi. Was hast du heuer Großes Räucherlachs vor: Filme, TV-Serien oder andere und handgeProjekte?“ schnittenem S t r a u s s : „Ich habe keine Ahnung.

Beinschinken. „Ein wunderIch lasse mich überraschen.“ barer Starter in den Tag. Besser geht’s nicht“, so Frau Strauss.

WEIN & CO

SMALL IS BEAUTIFUL

H

einz Kammerer hat diesmal kleine Produzenten rund um den Globus unter die Lupe genommen. Weil für einen großen Wein die Hektar keine Rolle spielen. Die ausgewählten Winzer haben sich mit ihrem individuellen Stil einen Namen gemacht und von ihren spannenden Weinen kann man – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht genug kriegen. Spätestens wenn die Flasche ausgetrunken ist bemerkt man, dass es zumindest beim Flascheninhalt doch auf die Größe ankommt.

3.

GRÜNER VELTLINER WEINVIERTEL DAC BRAITENPUECHTORFF

Produzent: Gro is s

Seit 2010 leitet Ingrid Groiss das elterliche Weingut in Breitenwaida, wo sie neben Grüner Veltliner und Riesling auch die Tradition des Gemischten Satzes hochhält. Der würzige Veltliner fühlt sich ganz besonders zu heimischer und fernöstlicher Küche wohl. €

17 00

4.

CARNUNTUM

P r o d uze nt: Muhr-va n d e r N i e p oor t

Dorli Muhr hat nicht nur eine PR-Agentur für Wein, sondern betreibt auch ein eigenes Weingut in Carnuntum. Schwerpunkt liegt auf der Sorte Blaufränkisch, die sie im burgundischen Stil ausbaut.

Fein und elegant präsentiert sich auch dieser 2012er. €

17 50

7.

8.

P roduzent: Dalrymp le

P r o d uze nt: We s s

PINOT NOIR

RIESLING WACHAUER

Rainer Wess tanzt gekonnt auf zwei Kirtagen: Er bewirtschaftet Weingärten im Kremstal und in der Wachau. Diese sind ausschließlich mit Riesling und Grüner Veltliner bepflanzt. Der Wachauer ist ein feingliedriger Riesling mit gutem Trinkfluss.

Tasmanien wird gerade als aufregendste Weinregion Australiens gehandelt.

Dalrymple befindet sich an der Nordküste und hat sich auf Pinot Noir spezialisiert.

Dieser zeichnet sich durch klare Frische und die für einen Cool-Climate-Wein typische Säure aus. €

35 00

€

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14 50

B E ST-S E L L E R

1.

2.

Produzent: Giovan n i Can o n ica

P r o d uze nt: G ut O b e r s toc k s t a l l

BAROLO PAIAGALLO

Gleich oberhalb der Stadt Barolo besitzt der Geheimtipp-Winzer 1,5 Hektar Rebfläche in der Lage Paiagallo. Die traditionelle Verarbeitung der Nebbiolo-Trauben macht den Wein zu einem klassischen Old-School-Barolo. Es sind nur wenige Flaschen verfügbar! €

RIESLING TOBEL

Der Riesling des Demeter-Weingutes am Wagram stammt aus der Lage Tobel . Diese profitiert vom ausgeprägten Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht, was dem Wein seine Fruchtigkeit verleiht und vom Boden, der für mineralisch-salzige Noten sorgt. €

16 00

49 50

5.

6.

Produzent: H arkamp

P r o d uze nt: Cl ona k i l l a

Bei Familie Harkamp kommt keine Langeweile auf. Sie betreibt ein Weingartenhotel, ein Weingut und eine Sektmanufaktur im Sausal. Der sortenreine Brut hat ein Jahr Hefelagerung in der (markanten) Flasche hinter sich. Ein erfrischend-aromatischer Aperitif.

Das Weingut befindet sich zwar in der Region Canberra, Australien, der Wein ist aber nach einem Iren benannt. Sean O’Riada war Musiker und Cousin des ClonakillaGründers John Kirk. Ein harmonischer Shiraz mit viel Würze und langem Nachhall.

GELBER MUSKATELLER BRUT

€

O'RIADA SHIRAZ

22 00

€

39 50

9.

10.

Pr o d u ze n t : Tentenubl o

P r o d uze nt: He i d i Sc hr öc k

BEERENAUSLESE

XÉRICO RIOJA

Sugarbabys nennt die Ruster Winzerin ihre süßen Spezialitäten. Die duftige Beerenauslese wurde aus Welschriesling und Weißburgunder gekeltert. Die dazu passende Speisenempfehlung finden Sie praktischerweise gleich auf dem Etikett.

Das junge Weingut von Roberto Olivan liegt in einer noch unbekannteren Gegend der D.O. Rioja. Seine Weine, so auch diese Cuvée aus Tempranillo und der weißen Sorte Viura, sind eine eigenständige Mischung aus Tradition und Moderne. €

€

20 00

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25 00

WEIN & CO

BITTERSÜSS

ABEND-BEGLEITUNG

Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a , F o t o s : P h i l i p p H o r a k , L o c a t i o n : Y O U . / L e M é r i d i e n W i e n

SO BITTERSÜSS, SO WUNDERSCHÖN: DIE NEUEN STARS IN DEN BARS HEISSEN VERMOUTH, BITTER UND AMARO.

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WEIN & CO

BODEGAS ARLOREN VERMOUTH VERANO DEL 82 1 l Dieser spanische Vermouth schmeckt wie der Sommer 82 und wer sich nicht erinnern kann, war auch nicht dabei. Das Weingut der Familie Arco liegt in Jumilla und konzentriert sich auf die kraftvolle Rotweinrebsorte Monastrell. Diese bildet auch die Basis für den würzigen, roten Vermouth. Ideal für Cocktails aller Art, speziell mit sommerlichem Flair und spanischen Gewürzen. ab €

25 00

ABEND-BEGLEITUNG

GÖLLES EDELBITTER 0,35 l

BODEGAS ARLOREN VERMOUTH VERANO DEL 82 1 l

Die steirische Antwort auf den italienischen Amaro ist der Edelbitter von Alois Gölles. Die Basis liegt hier im klassischen Nusslikör oder dem „Nussanen“, wie er eigentlich genannt wird. Dafür werden grüne Walnüsse nach altem Familienrezept mit allerlei Kräutern und Wurzeln angesetzt. Das Ergebnis ist herzerfrischend bitter, dabei aber auch hocharomatisch, feinfruchtig und zartschmelzend. Perfekt als Digestif, pur oder mit Eis und einer Scheibe Zitrone. Oder auch als Longdrink, vielfältige Kombinationen sind hier möglich.

Dieser spanische Vermouth schmeckt wie der Sommer 82, und wer sich nicht erinnern kann, war auch nicht dabei. Das Weingut der Familie Arco liegt in Jumilla und konzentriert sich auf die kraftvolle Rotweinrebsorte Monastrell. Diese bildet auch die Basis für den würzigen roten Vermouth. Ideal für Cocktails aller Art, speziell mit sommerlichem Flair und spanischen Gewürzen.

€

25 00

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€

25 00

WEIN & CO

ABEND-BEGLEITUNG

CAN RICH PREMIUM VERMOUTH 0,75 l Can Rich de Buscastell ist eine kleine Bodega auf der spanischen Mittelmeerinsel Ibiza. Hier wird nicht nur großartiger Wein nach ökologischen Prinzipien hergestellt. Auf Ibiza wachsen unzählige feinaromatische, würzige Kräuter, die sich in dem dunklen Vermouth auf zauberhafte Weise mit dem süßen Wein vermählen und zu einem ultimativen mediterranen Digestif verwandeln.

Auch hier empfiehlt es sich, eisgekühlt und mit einer Scheibe Zitrone zu servieren. Oder ganz pur – je nach Geschmack. Augen schließen und an die Strandbar denken, fühlt sich gut an. €

17 50

WEIN & CO

GONZALEZ BYASS VERMOUTH LA COPA 0,75 l Die Lagerbedingungen in den Hallen der Sherry-Produzenten in Jerez de la Frontera, Andalusien, sind ideal für lange Reifezeiten. Acht Jahre alte Oloroso- und Pedro Ximénez-Sherries fungieren als Basis. Das Wermut-Rezept datiert aus dem Jahr 1896 und auch der Name und das Etikett La Copa gehen auf das Brandzeichen für Vieh des Marquis von Torresoto aus dem 19. Jahrhundert zurück. Der Vermouth selbst ist aber umso zeitgemäßer. Die hocharomatische Mischung aus exotischen Früchten, geschmeidiger Würze und der unendliche Abgang machen den tiefdunklen, zartbitteren Vermouth zu einem genialen Digestif, ist aber auch als Aperitif durchaus appetitanregend.

Sehr rar! €

130

20 00

ABEND-BEGLEITUNG

WEIN & CO

POLI VACA MORA AMARO 0,70 l Jacopo Poli ist der Meister des feinen Grappas, gelegen in Schiavon am Fuße des Monte Grappa im italienischen Veneto. In den Familienarchiven fand er vor einigen Jahren ein altes Rezept für einen Amaro. Sein Urgroßvater betrieb eine Osteria am Bahnhof.

Die ersten Dampflokomotiven wurden damals liebevoll als vaca mora – italienisch für schwarze Kuh – bezeichnet. Gerne warteten Fahrgäste in dieser Osteria und tranken dabei ein Gläschen Bitterlikör nach dem alten Rezept. Jacopo benannte seinen Amaro nach der schwarzen Kuh. Beim ersten Test in Wien versuchten wir auch, die Vaca Mora mit dem roten Bullen zusammenzubringen. Eine gewagte Kombination! €

20 00

ABEND-BEGLEITUNG

BURSCHIK’S VERMOUTH KLASSIK 0,75 l In der Zinckgasse im 15. Wiener Bezirk hinter der Stadthalle liegt die Firma Burschik. Seit 125 Jahren wird dort Vermouth bester Güte produziert. Leonhard Specht – Inhaber in 5. Generation – verbesserte das Rezept nach und nach und hat die harmonische Kräuterwürze in idealen Gleichklang mit Süße und Säure gebracht. 19 Kräuter und Gewürze, aufbauend auf dem Alpenwermutkraut, Angelikawurzel und anderen feinen Gewächsen. Ein wunderbarer AperitifVermouth und ein echter Geheimtipp mitten aus Wien. Inzwischen wird der Vermouth auch schon in alle Welt exportiert. Pur und gut gekühlt trinkt er sich herrlich, ist aber auch als Cocktail ein gewinnbringender Partner. €

15 00

WEIN & CO

ABEND-BEGLEITUNG

MAROLO BAROLO CHINATO 0,37 l

GAUMENGUT WERMUT 0,5 l

Schon die alten Ägypter mischten Wein mit Heilkräutern. Die alten Perser hatten Spaß, wenn sie Wein mit Mohn oder Hanfblüten mischten. Aber sie hatten sicher nicht so eine gute Grundlage wie den berühmten Barolo aus dem Piemont. Kraft und Eleganz des Weins vermählen sich hier ganz wunderbar mit Anklängen an Orangenschale, Zimt, Minze und etwas Kakao. Über allem bleibt aber die weinige, robuste Komponente dominant. Ein herrlicher After-Dinner-Drink für Fortgeschrittene und Experimentierfreudige. Die Familienbrennerei Marolo liegt mitten im Piemont in Alba und pflegt beste Beziehungen zu den besten Barolistas, die ihr gerne auch mal Wein statt Trester liefern. Dann wird nach altem Familienrezept verfahren und in kleinen Eichenfässern die vollkommene Vermählung abgewartet.

Lorenz und Heike aus Wildon sind auf allerlei gute Sachen spezialisiert. Schon sehr früh beschäftigten sie sich mit dem Thema Wermut und wählten eine sehr erfrischende, saftige Aperitifvariante und die deutsche Schreibweise für den aromatisierten Wein. Bittersüß und aromatisch erweist sich der Wermut als idealer Appetitanreger – solo oder auch mit Holundersirup und Soda als Longdrink.

Mit 15 Prozent Alkohol eher auf der leichteren Seite der Vermouths. Und eines ist ganz gewiss: dass dieser Wermut dem Gaumen gut tut.

€

29 50

€

17 50

LA QUINTINYE VERMOUTH ROYAL EXTRA DRY 0,75 l Jean-Baptiste de la Quintinye war ein berühmter Gärtner im Pariser Louvre zur Hochblüte des französischen Adels.

Er diente unter dem Sonnenkönig und legte einen berühmten Küchengarten an.

Heute sonnt sich der Vermouthproduzent mit dem Namen unter dem Hinweis auf die vielen Kräuter, die den Wein würzen.

Der Grundwein ist ein kraftvoller Pineau de Charentes aus dem Cognac-Gebiet.

Dafür reift frischer Traubensaft – mit etwas Cognac verfeinert – in Holzfässern.

Der Extra Dry betört durch seine würzige, strahlend ausladende Nase. Er ist ein idealer Aperitif, gibt aber auch einen exzellenten Partner für den vielleicht besten Martini-Cocktail ab. Gerührt, aber nicht geschüttelt natürlich. €

26 00

GENUSS MITTEN IM ACHTEN

RITTERSCHLAG – DES WEINKÖNIGS NEUES REICH Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r

AUDIENZ IM WEINREICH: Hermann Botolen und seine Partnerin Barbara Toth bieten ihren Gästen das perfekte Zusammenspiel zwischen edelsten Tropfen und feinsten Gerichten.

Innerhalb kürzester Zeit schafften es die beiden vom Geheimtipp zum kulinarischen Fixstern.

P

atron Hermann Botolen hatte einen Traum. Den Traum vom eigenen Restaurant. Und manchmal werden Träume wahr. Nach vielen Jahren an der Weinkeller-Spitze von Top-Restaurants wie Altwienerhof, Meinl am Graben und Dombeisl wollte er es wissen. Mit der Krone des „Sommeliers des Jahres 2016“ auf dem Haupt, machte er sich auf und wagte den Sprung ins eiskalte Gastronomen-Wasser. Und gut ist es gegangen. Er übernahm das kleine, feine Restaurant von Josef Hohensinn in der Fuhrmannsgasse und machte daraus sein ganz persönliches Gästeparadies. Ausgestattet mit einem der besten Weinkeller der Stadt. Eh klar. An die Mega-Weinvorgabe des Restaurants wagte sich Sascha Hoffmann, den sich Botolen aus dem Floh in Langenlebarn geschnappt hat, mutig ran. Mit Erfolg. HoffEr hat den feinsten manns bürgerlich dominierte Wiener Küche lässt sich von medi- Gaumen des Landes, terranen und französischen Einliebt französische flüssen berühren. Tadellose Performance, die ein großes Poten- Weine und regiert mit zial für die Zukunft verspricht. großer Leidenschaft In Sachen Wein lässt man hier sein eigenes Reich. besser machen. Das Beste im Glas Hermann Botolen machkann eben nur vom Besten seiner Zunft kommen. te aus dem Hohensinn

Fuhrmann Fu h r m a n n s g a s s e 9, 1 0 8 0 W i e n Te l . : + 4 3 ( 1 ) 9 4 4 4 3 2 4 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11.30 – 14.30 und 18.00 – 23.30 Uhr w w w. r e s t a u r a n t f u h r m a n n .c o m

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das Fuhrmann. Ein Schmuckkästchen, das auf einem mächtigen Weinkeller mit Köstlichkeiten aus aller Welt thront.

FUHRMANN In den späten 1980er-Jahren startete Hermann Botolen seine Karriere.

Erste Station: Parkhotel Schönbrunn.

In Rudi Kellners legendärem Altwienerhof infizierte sich der gebürtige Steirer mit dem Wein-Virus.

Botolen wirkte als Gründungsmitglied von WEIN & CO und bildete dort in sechs Jahren unzählige Weinexperten aus, er war Sommelier im Meinl am Graben, sowohl bei Christian Petz als auch bei Joachim Gradwohl. Vor seinem Sprung in die Selbstständigkeit kredenzte der Wein-Profi feinste Tropfen im Dombeisl.

Fotos: beigestellt

AUS LIEBE ZUM WEIN

WEIN & CO

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FAHRBERICHT

lé -Chef 8 People Ex-Nest zu Was der über Trump IV in der hatte sagen

Keine Fahrzeugklasse ist in Österreich so beliebt wie jene der Kompaktautos. Der Marktanteil lag 2016 bei knapp 45 %. Keine pf Zwar pft. istaberauchsoumkämpft. istaberauchsoumkämpft.Zwar wird sie bei uns seit 1978 vom VW Golf angeführt, doch die Zahl der Mitbewerber steigt Der Motor im Golf GTI hat nach der Überarbeitung 10 PS Im Cockpit des E-Golfs dürfen sich Lenker künftig über ständig. Zu den Konkurrenten freuen mehr. Der Einstieg in die GTI-Klasse beginnt bei 230 PS die Anzeige deutlich höherer Reichweiten zählen Modelle wie Ford Focus, Opel Astra, Hyundai i30 oder stent, fern man das will). Der Fahrer system „Composition Colour“ soren.DazuzähltderStauassistent, ren.DazuzähltderStauassist Mercedes A-Klasse. wie neue LED-Rücklichter.

– Viel Neues Das ist wohl mit ein der mit bis zu 60 km/h den Golf sieht online, wer klingelt. lligs sind die Än- – Antrieb Besonders groß ist die auf auffälligsten Am auffä op-andteilautonomdurchdenStopGrund, warum die Überarbei- teilautonomdurchdenStop-andtatsächlich im Cock- Verbesserung beim E-Golf, der neuen derungen tatsäc -V kehrfährt.Oderdieneuen -Ver go-Ver tung des VW Golf so deutlich go-Verkehrfährt.Oderdieneuen pit. Etwa die großen Touch- nun 300 km Norm-Reichweite I ausfiel ausf (Motor-KURIER 17. 11. ’16). Online-Dienste „Guide & Iner screens, die auf Wunsch auch hat (Motor-KURIER 5.2.). Der neue Serif bekam form“ bzw. „Security & Serifts Im Zuge des Facelifts sind (Aus- 1,5 TSI Evo dagegen mit 150 PS s per Gesten zu steuern „Smar Inf ain- vice“. Mit der Funktion „SmartInfot omf t-,Infot omfor derGolfvieleKomfor derGolfvieleKomfort-,Infotain„Discover Pro“). Bereits und Zylinderabschaltung ist bei nline führung „Disco ment- und Sicherheitssysteme, Home“ lässt sich etwa online Trendline uns vorerst nicht geplant. Das Basisv aber der Basisversion Hau die bisher größeren Modellen aus dem Auto heraus die Hausöffnen (so- inkludiert sind das Infotainment- AngebotdiverserTDIbleibttrotz wie dem Passat vorbehalten wa- tür z. B. für die Post öffnen

Abgasskandal hoch. Gewohnt gut sind das Fahrwerk sowie die Motor-Getriebe-Abstimmung.

– Österreich-Start Die Markteinführung von Limousine, Vari-

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Der „New Jahre Dior Look immer für zeitl “ steht noch ose Eleg anz.

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