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Coverstory: Das MANZ-Jahr der großen Projekte

TITELOFFENSIVE UND CSR-INITIATIVE

Das Jahr der großen Projekte

2022 erklärt MANZ-Verlagsleiter Heinz Korntner zum „Jahr der großen Titel“. Es wird auch das Jahr der großen Projekte – ob in der Digitalisierung oder im CSR-Bereich. Diversity und Corporate Social Responsibility werden im Verlag großgeschrieben.

Neue Inhalte, eine neue Content-Kategorie und wesentliche technische Verbesserungen brachte das Jahr 2021 für die Digitalsparte des MANZ Verlags. 2022 wird einen Zahn zugelegt – und MANZ ist einmal mehr für Überraschungen gut, wie Geschäftsführer Peter Guggenberger ankündigt (ab Seite 22). Physische Veranstaltungen waren 2021 einmal mehr von Unsicherheit und sich ändernden Rahmenbedingungen geprägt. „Umso mehr freut es mich, wie gut die MANZ Rechtsakademie trotz all dieser Widrigkeiten durch das Jahr gesteuert ist“, so Verlagsleiter Heinz Korntner. „Die Teilnehmerzahlen bei den Lehrgängen entsprachen in Summe fast jenen der Jahre davor.“ Ein Branchenfest mit guten Gesprächen konnte Mitte September mit der „Nacht der MANZ-AutorInnen“ gefeiert werden. 300 Gäste fanden sich im Wiener Konzerthaus ein, um die preisgekrönten MANZAutorInnen hochleben zu lassen.

Das „beste Ergebnis aller Zeiten“ konnte im klassischen Verlagsgeschäft erzielt werden, das längst nicht mehr nur in gedruckten Werken besteht. Korntner: „Auch die Zugriffe auf unsere Onlinekommentare und auf die Werke in der RDB Rechtsdatenbank waren extrem hoch. Das liegt zum einen an unserer konsequent umgesetzten Digitalisierungsstrategie, zum anderen natürlich auch an der vermehrten Homeoffi ce-Nutzung während der Pandemie.“

DIE HIGHLIGHTS 2021

Viel Freude hat der MANZ-Verlagsleiter mit dem im Vorjahr in siebter Aufl age erschienenen „GmbH-Handbuch“ von Michael Umfahrer. Der Präsident der Österreichischen Notariatskammer erhielt bei der Umsetzung erstmals Unterstützung von Sohn Markus Umfahrer. Ausführlich behandelt werden die seit der letzten Aufl age (2008) hinzugekommenen Novellen, darunter jene zur Gründungsprivilegierung und zum OnlineBeurkundungsverfahren, zur virtuellen Generalversammlung, zur Business Judgement Rule sowie Neuerungen bei der Rechnungslegung und bei Umgründungsvorgängen. Ein wichtiger Titel ist auch der Großkommentar „Verschmelzung – Spaltung – Umwandlung“ von Susanne Kalss. Nach mehr als einem Jahrzehnt konnte der Verlag 2021 eine Neuaufl age herausbringen, die die diversen gesellschaftsrechtlichen Novellen vom Börsegesetz bis zum RechnungslegungsÄnderungsgesetz berücksichtigt. Auch der bewährte ABGB-Kommentar der Herausgeber Peter Rummel und Meinhard Lukas konnte abermals um einen Band (Eherecht) erweitert werden und steht damit bei elf Teilbänden. „Heuer folgen voraussichtlich sogar gleich mindestens vier weitere Bände. Die vierte Aufl age dürfte damit zeitnah – in den kommenden zwei, drei Jahren – abgeschlossen sein.“ Besonders aktiv war der Verlag bei Loseblatt- und Faszikelwerken, „in diesem Bereich erschienen im Vorjahr extrem viele Lieferungen“.

2022 – DAS JAHR DER GROßEN TITEL

Für heuer sind die Pipelines prallvoll: „2022 wird das Jahr der großen Titel!“, freut sich der Verlagsleiter. Er verweist dabei unter anderem auf eine geplante Neuaufl age des „Gmundner Kommentars zum Gesundheitsrecht“ – „ein Standardwerk im Medizinrecht“, so Korntner – oder auf den Kommentar zum „Miet- und Wohnrecht“ von Würth/Zingher/ Kovanyi/Etzersdorfer. „Mit letzterem Titel wird ein Klassiker zu diesem Thema neu aufgelegt.“ Darüber hinaus steht mit einem Kommentar zum Ärztegesetz ein weiteres publizistisches Highlight zweier namhafter Autoren an. Noch im Februar erscheint das Lehrbuch „Bürgerliches Recht“ von Stefan Perner, Martin Spitzer und Georg Kodek (mehr dazu in unserer Workstory ab Seite 16). Ein neuer Band ist beim „Kommentar zu den Zivilprozessgesetzen“ vulgo „Fasching/Konecny“ in Arbeit. „Beim genannten Werk handelt es sich in seiner Gesamtheit um nichts Geringeres als um einen der größten Kommentare zum Zivilprozessrecht in ganz Europa.“ Im Bereich Unternehmensrecht wird es neue Bücher zum Versicherungsvertragsgesetz geben, so etwa einen Kommentar von Martin Schauer, sowie eine Neuaufl age der bewährten Großen Gesetzausgabe von Michael Grubmann. Ankündigen kann der MANZ-Verlagsleiter auch eine Große Gesetzausgabe zum GmbH-Recht von Christian Feltl sowie – im steuerrechtlichen Bereich – einen neu aufgelegten Kommentar zum Umgründungssteuergesetz von Hans Zöchling und Paul Huber. Eine Aktualisierung erfährt darüber hinaus der damit nun in fünfter Aufl age erscheinende Großkommentar zum Strafvollzugsgesetz von Karl Drexler und Thomas Weger. Zuwachs erhält auch die „Zeller Familie“: Mit dem Zeller Kommentar zum Öffentlichen Dienstrecht erscheint ein weiteres gewichtiges Werk in der Reihe, in bewährter Weise herausgegeben von Gert-Peter Reissner und Matthias Neumayr.

Haben 2022 viel vor (von links): Susanne Stein-Pressl, Peter Guggenberger und Heinz Korntner.

»2022 bieten wir einen publizistischen Mix aus Neu erscheinungen und Neuauflagen von Klassikern.«

HEINZ KORNTNER

MANZ Verlag

»CSR@MANZ entspricht der Grundhaltung und dem Selbstverständnis des Verlags.«

SUSANNE STEIN-PRESSL

MANZ Verlag

»Das inhaltliche Angebot der RDB Rechtsdatenbank wird massiv erweitert.«

PETER GUGGENBERGER

MANZ Verlag Zu den großen Themen, die das Jahr 2022 aus Sicht der Juristinnen und Juristen bestimmen werden, zählen die mit 1. Jänner in Kraft getretene neue Gewährleistung, die geplante Novellierung des Zivilprozessrechts, die Pläne zur Schaffung einer neuen GmbHForm und die Whistleblowing-Richtlinie der EU. MANZ hält darüber unter anderem durch das Angebot der Rechtsakademie auf dem Laufenden – etwa mit einem Onlinelehrgang zum „Whistleblowing-Offi cer“ (mehr dazu auf Seite 12) sowie mit neuen Lehrgängen zu „Tax Controversy Management“ von Franz Althuber und Stefan Schuster oder zum „Wirtschaftsstrafrecht“ (Michael Rohregger/Farsam Salimi). Vorbereitet ist Verlagsleiter Heinz Korntner auch auf die ökosoziale Steuerreform: „Dazu werden wir natürlich zeitnah einen profunden Kommentar he rausbringen. Kompetente Autorinnen und Autoren konnten wir dafür bereits gewinnen.“ Bereits in Vorbereitung sind zudem Werke zur neuen Gewährleistung sowie zur WhistleblowingRichtlinie.

CSR ALS WETTBEWERBSFAKTOR

Diversity war dem MANZ Verlag schon bislang ein großes Anliegen. „Nur dort, wo Vielfalt herrscht, kann auch Kreativität entstehen“, so die Überzeugung von Geschäftsführerin Susanne Stein-Pressl. Der Verlag unterstützt daher die Initiative „Women in Law – Frauen im Recht“ wie auch die „Justitia Awards“, die jährlich an außergewöhnliche Frauen in aller Welt vergeben werden, die im juristischen Bereich tätig sind. 2021 wurde nun auch ein groß angelegtes Corporate-Social-Responsibility-Projekt angestoßen: CSR@MANZ. „Wir sind der Überzeugung, dass das Bewusstsein für CSR zukünftig ein kritischer Wettbewerbsfaktor sein wird. Zudem entspricht dies unserer Grundhaltung und unserem Selbstverständnis als nachhaltig orientiertem Familienunternehmen“, erklärt Stein-Pressl. „Dafür drehen wir an vielen Schrauben gleichzeitig. Ein ökologisches Maßnahmenpaket konnte bereits 2021 abgeschlossen werden. Auch ein detaillierter Verhaltenskodex wurde defi niert.“ 2022 wird die Umsetzung weiterer Maßnahmen angegangen, durch die der MANZ Verlag seiner gesellschaftlichen Verantwortung wie auch seiner Verantwortung über die Lieferkette hinweg bestmöglich entsprechen möchte. „Unser Engagement in diesem Bereich erfolgt freiwillig“, betont der Projektleiter und MANZ-CFO Markus Hajszan-Meister. „Aufgrund unserer Unternehmensgröße bestehen zwar keine rechtlich verbindlichen Berichtspfl ichten, dennoch widmen wir uns diesem Thema mit großer Leidenschaft.“ In einem internen Prozess, der im späten Frühjahr 2021 begonnen wurde, wurden konkrete Ziele anhand der Sustainable Development Goals (SDG) überlegt. Ein Kernteam, bestehend aus den MANZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern Christopher Dietz, Gundolf Edelbacher, Stefan Hammer, Barbara Lehner-Laimer, Angelina Markovic, Thomas Valenta und Sophie Valina, defi nierte im Anschluss daran konkrete Maßnahmen zu deren Umsetzung. Um den Energieverbrauch zu minimieren, werden beispielsweise bestehende Leuchtstoffröhren durch LED-Leuchtmittel ausgetauscht und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch Elektroautos ersetzt. Eine Reduktion des Carbon Footprint wird konkret sowohl in der Produktion (Verwendung von FSC-Papier sowie Blauer-Engel-Recyclingpapier) wie auch im Versand (Einsatz umwelt- und klimafreundlicher Verpackungslösungen) angedacht. Das Projekt setzt an vielen Punkten an – mehr über CSR@MANZ lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift RECHTaktuell.

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AUTOR DES MONATS

WORKSTORY

MANZ INTERN

MANZ News

Praxistipps für den Whistleblowing-Offi cer

Durch die EU-Richtlinie zum Schutz von HinweisgeberInnen müssen zahlreiche Unternehmen ein Whistleblowing- System einführen. Ein praxisorientierter Onlinelehrgang für Personen, die diese Systeme betreuen, startet Ende Jänner.

Einen durchaus ungewöhnlichen Jobtitel führt Patrick Göschl: Er ist Senior Manager for Forensic Services bei PwC Österreich. Worum es sich dabei dreht? „Wenn jemand aus dem Bekanntenkreis fragt, erkläre ich meinen Beruf als ‚CSI im Wirtschafts bereich‘“, so Göschl. „In der Abteilung für Forensic Services beschäftigen wir uns mit der Aufdeckung und Prävention von Wirtschaftskriminalität. Dafür braucht es eine gewisse Neigung zum Detektivischen.“ Zu diesem Tagesgeschäft kam in der jüngeren Vergangenheit vermehrt die Beschäftigung mit der Whistleblowing-Richtlinie der EU und mit der Einrichtung von entsprechenden (Melde-)Systemen hinzu. „Das ist wesentlich komplexer, als die meisten denken. Schließlich geht es nicht nur darum, einen ,Postkasten‘, also einen Meldekanal, einzurichten. Es stellt sich die Frage, wer beziehungsweise welche Unternehmensebenen zu verständigen und einzubinden sowie wie Vorwürfe aufzuarbeiten sind.“

VON WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT BIS KRISENKOMMUNIKATION

Wird dies verabsäumt, kann ein schwerer (Image-)Schaden die Folge sein – etwa wenn die Ermittlungsbehörden tätig werden oder wenn ein Vorwurf den Weg in die Medien fi ndet. Ein einzigartiges Angebot der MANZ Rechtsakademie ist daher der Onlinelehrgang „Whistleblowing-Offi cer“, der an vier Vormittagen zwischen Ende Jänner und Mitte März stattfi ndet. Konzipiert wurde die Veranstaltung von Lehrgangsleiter Patrick Göschl. Hohe Praxisorientierung und 360-Grad-Ausrichtung werden durch die Auswahl der Vortragenden gewährleistet. Die behandelten Themen umspannen Wirtschaftsstrafrecht, Arbeitsrecht und Datenschutz, aber auch Gesprächsführung und Krisenkommunikation. So spricht etwa der Kriminologe Henning Stuke über „Überzeugungstechniken aus Geiselnahmeverhandlungen und Zeugenschutzprogrammen“. Die Kommunikationsprofi s Sabine Schnabel und Sandra Oreški (beide BSH advisors) wiederum befassen sich mit dem „Handling von Compliance- Krisen“. Göschl: „Viele sind unsicher, wie sie ihre künftige Rolle als Whistleblowing-Offi cer umsetzen sollen. Wir wollen ihnen einen Werkzeugkoffer mitgeben, um sie für alle künftigen Herausforderungen zu wappnen.“

»Wir geben WhistleblowingOfficers einen Werkzeugkoffer für ihre künftige Rolle an die Hand.«

PATRICK GÖSCHL

PwC Österreich

Termine, weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit auf: manz.at/rechtsakademie

Instagram-Videoreportagen mit den MANZ-BRAINiacs

Die beiden Jusstudierenden Anna Schneeberger und Niki Neuweg lösen für die MANZ-InstagramCommunity Rechtsfragen des Alltags. Darf ich Onlinevorlesungen aufzeichnen? Darf ich auf einem zugefrorenen Naturgewässer eislaufen? Alltagsrelevante Fragen wie diese beantworten ab sofort Anna Schneeberger und Niki Neuweg auf dem Instagram-Kanal von MANZ. Die beiden medienaffi nen Jusstudierenden gingen Ende 2021 als SiegerInnen aus einer Online-Casting-Kampagne hervor.

LEIDENSCHAFT FÜR RECHT & MEDIEN

Anna Schneeberger studiert am Juridicum in Wien und ist nebenher bei mehreren Journalismusprojekten tätig. „Journalistische Arbeit hat mich schon immer interessiert“, sagt die sympathische 25-jährige Burgenländerin, die in ihrer Freizeit gern aufs Surfbrett steigt, über sich. Über Medienerfahrung verfügt auch der Linzer Nikolaus Neuweg. Er studiert in Wien Jus und Politikwissenschaften und engagiert sich ehrenamtlich im Rettungsdienst. „Mich interessieren vor allem das Arbeits- und Sozialrecht, das Verfassungsrecht und natürlich der Journalismus.“ Die kurzweiligen und informativen Videoclips sind ab sofort regelmäßig unter @manzverlag auf Instagram zu sehen.

Schauer (Hrsg)

Österreichische Gesetze

Loseblattwerk in 2 Mappen. inkl. 78. Erg.-Lfg. 2022.

ISBN 978-3-214-18516-9

148,00 EUR

inkl. MwSt.

Preis mit Abnahmeverpflichtung für mindestens 2 Erg.-Lfg

99,00 EUR

inkl. MwSt.

AUF STAND 1.8.2021

Jetzt mit der Gesamtreform des Exekutionsrechts

Franz Althuber

Er kennt die Spielräume in steuerrechtlichen Strafverfahren – Selbstanzeigen, Fehler in der Buchhaltung und Steuerhinterziehung sind seine Domänen.

Steuermann in Finanzdelikten

Franz Althuber hat sich als Rechtsanwalt auf Steuerdelikte spezialisiert. Er berät Unternehmen, aber auch SteuerberaterInnen und WirtschaftsprüferInnen. Privat ist er ein Familienmensch – und Rapid-Fan.

Der Blick von oben ist ziemlich beeindruckend. Seit gut einem Jahr ist die Kanzlei Althuber Spornberger & Partner im Dachgeschoss eines neu revitalisierten Gründerzeithauses in der Wiener Doblhoffgasse, nur ein paar Blocks vom Parlament entfernt, beheimatet. Der Blick aus dem Fenster zeigt die Schneise über die Rathausstraße bis hin zur Universitätsstraße. Wer von hier oben auf die Straßen schaut, betrachtet die Welt zweifellos aus der Vogelperspektive. „Wenn es um steuerrechtlich schwierige Belange geht, so entspricht dies auch inhaltlich unserem Blick“, sagt Franz Althuber. Seine 2018 gegründete Kanzlei ist in ganz spezifi schen Nischenbereichen tätig: Steuerverfahren, Steuerstrafrecht und Managerhaftung. Konkret sind seine KlientInnen mehrheitlich Unternehmen und deren EigentümerInnen, aber auch SteuerberaterInnen und WirtschaftsprüferInnen, die bei heiklen Fällen – etwa bei Selbstanzeigen, in Verfahren vor dem VfGH, dem VwGH oder in steuerrechtlichen Haftungsfragen – Rat und Beistand benötigen. Auch die klassische Vertretung in Steuer- und Finanzstrafverfahren gehört in sein Portfolio. „Es läuft sehr gut, weil unsere Klienten bei uns ein Knowhow bekommen, das es nirgendwo anders gibt.“ Es gebe wenig, was er in streitigen Verfahren noch nicht gesehen habe. Alles, was Franz Althuber sagt, hört sich stets unaufgeregt, logisch und vollkommen selbstverständlich an. Dabei war diese Karriere keineswegs vorgezeichnet.

LOGIK IM STEUERRECHT

„Nein, ich komme aus keiner Juristenfamilie“, sagt der 1975 geborene echte Wiener. Er wuchs zusammen mit seiner älteren Schwester im 14. Bezirk in Wien auf. Sein Vater war bei der Eisenbahn. War er ein guter Schüler? „Nein, war ich nicht“, sagt er frank und frei mit einem Lachen auf den Lippen. In der Oberstufe wechselte er auf eine Hotelfachschule, weil ihn Tourismus irgendwie interessiert hat, jobbte allerdings nebenbei in der Kanzlei eines einzelkämpfenden Anwalts. „Dieser pfl egte das Credo des freien Berufs“, sagt Althuber und meint dessen vollkommen individuelle Zeiteinteilung. Das imponierte ihm. Nach der Matura 1996 inskribierte er Rechtswissenschaften. „Das meiste im Studium war logisch für mich, vor allem das Steuerrecht“, resümiert er. Nach Abschluss des Studiums begann er in einer großen Steuerberatungskanzlei, wo er schnell merkte: „Immer wenn es wirklich spannende Fälle gab, wurden Anwälte hinzugezogen.“ Nach einigen Jahren schwenkte Franz Althuber in die Anwaltsbranche um, zuerst in eine mittelgroße Anwaltskanzlei und 2008 schließlich in die Großkanzlei DLA Piper, wo sein steuerrechtliches Spezialwissen gefragt war und er 2012 Partner wurde. Und eigentlich hätte alles so weiterlaufen können, hätte er sich nicht eines Tages auf ein Mittagessen mit Martin Spornberger, einem Exkollegen aus Steuerberatungs-

»Ich publiziere für eine kleine und in Österreich recht überschaubare Community.«

FRANZ ALTHUBER

zeiten, getroffen. „Beim Reden entstand die Idee, etwas gscheites Eigenes zu machen.“ Es folgten im Lauf eines Jahres viele weitere Mittagessen und ein gedanklicher Prozess, an dessen Ende im März 2018 die Gründung einer eigenen Kanzlei stand. „Wir haben sehr persönliche, direkte Kontakte zu den Klienten und brauchen für unser Kerngeschäft die Infrastruktur einer Großkanzlei nicht“, sagt er, und es klingt folgerichtig.

SICH SELBST ANZEIGEN

Mit derselben Einstellung geht er auch seine Arbeit als Autor an. „Ich publiziere für eine kleine und in Österreich recht überschaubare Community“, weiß er. Seine Kommentierungen im MANZ-Finanzstrafrechtskommentar und seine Aufsätze in den führenden Fachzeitschriften wie ecolex oder taxlex sind größtenteils aus der berufl ichen Tätigkeit entstanden. 2018 hat er bei MANZ das „Handbuch Selbstanzeige“ zusammen mit Alexander Lang und Benjamin Twardosz publiziert. „Da steht alles drin, was man wissen muss, wenn man steuerrechtlich ein schlechtes Gewissen hat“, bringt er es auf den Punkt. Ein gutes Gefühl hat Franz Althuber übrigens immer dann, wenn ein Fußballmatch von Rapid ansteht. „Ich gehe immer noch gern ins Stadion, auch wenn man es als RapidFan in den letzten Jahren nicht leicht hatte“, sagt er. Wenn er selbst sportlich aktiv ist, spielt er vorwiegend Golf – seit Neuestem auch mit seiner neunjährigen Tochter. Es freut ihn, wenn er sie mitnehmen kann. Sein fünfjähriger Sohn übt zwar auch schon, ist aber noch zu klein für den Schläger. Was man sonst noch über Franz Althuber wissen sollte? „Ich bin ein sehr direkter Mensch, also kein Diplomat“, sagt er selbstrefl ektiert. Wenn ihm etwas nicht passt, sage er es frei heraus. Genau das sei aber auch wichtig in seinem Bereich: Nicht nur viele KlientInnen, sondern auch seine Freundinnen und Freunde schätzen diese Eigenschaft an ihm. Karin Pollack

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[Publikation]

Handbuch Selbstanzeige

Herausgeber: Althuber/Lang/Twardosz ISBN: 978-3-214-03060-5 gebunden, XXVIII, 414 Seiten, 2018

EUR 98,– inkl. MwSt.

[Tagung]

LEHRGANGSLEITUNG

Lehrgang Tax Controversy Management

Alles zu Steuerstreit und Steuerverfahren

MI, 23. UND DO, 24. MÄRZ 2022, MI, 20. APRIL 2022 UND MI, 4. MAI 2022, MI, 18. UND DO, 19. MAI 2022, JEWEILS VON 9 BIS 17 UHR

HOTEL SANS SOUCI BURGGASSE 2, 1070 WIEN

Anmeldung & Infos:

manz.at/rechtsakademie

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