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Eine harte Probe für „La Charmante“ und ihre Crew

Ein verrücktes Abenteuer

EINE HARTE PROBE FÜR „LA CHARMANTE“ UND IHRE CREW

12.500 Kilometer an fünf europäischen Flüssen entlang: Dieses Abenteuer starteten meine Frau und ich im Mai in unserer „Charmante“, einem Peugeot 201 Baujahr 1930. Doch fand unsere Reise wegen einer Panne schon in den Niederlanden ein jähes Ende.

Der Rhein

Wir setzen unsere Reise dort fort, wo das Abenteuer einen Monat zuvor geendet hatte: in Rotterdam. Vorbeiziehende Lastkähne. Besichtigung historischer Stätten aus dem Zweiten Weltkrieg. Auf dem Weg entlang des Rheins bleiben auch die ersten Pannen nicht aus. Der Anlasser muckt und das Auspuffrohr hat ein Loch. Zwischen Basel und Schaffhausen bricht zudem eine Achse der Vorderradaufhängung. Natürlich, wie könnte es anders sein, an einem Samstagmittag.

Alle Werkstätten haben geschlossen. Ich rufe über den mobilen eCall den ACL an, der seinerseits den Touring Club Schweiz kontaktiert. Ein Pannenhelfer kommt. Und anstatt „La Charmante“ in die nächste Werkstatt abzuschleppen, macht sich der junge Mechaniker an die Arbeit. Mithilfe einer großen Schraube von seinem Anhänger repariert er den Schaden an Ort und Stelle. Wir fahren weiter, vorbei am Bodensee, an Liechtenstein und den Alpen. Am Berg erweist sich unser Auto als sehr träge. Die ultimative Prüfung: der gefürchtete Oberalppass mit Steigungen von bis zu zehn Prozent. Im ersten Gang mit 15 km/h, die Motorhaube zur besseren Kühlung geöffnet, erreichen wir die Passhöhe auf 2.046 Metern, ganz in der Nähe der Rheinquelle. Der erste Fluss ist geschafft!

Die Rhône

Entlang der Rhône geht es in Richtung Genf und Genfer See. Wir erreichen Lyon und es gelingt uns, vor dem Musée des Confluences ein Foto zu machen. Die Hitze ist erdrückend. Vor allem im Innenraum, wo sich die Wärme des Motors zu den ohnehin schon unfassbaren 36 °C gesellt. Den Luxus einer Klimaanlage hat unsere „Charmante“ freilich nicht zu bieten. Wir erreichen die Camargue, das Rhônedelta und schließlich das Mittelmeer. Nummer zwei – geschafft! Ohne Panne.

Die Loire

In meiner grenzenlosen Naivität dachte ich, die Fahrt entlang des längsten Flusses Frankreichs von der Quelle bis zum Atlantik wäre nichts weiter als eine lange Abfahrt. Doch weit gefehlt. Im Département Haute-Loire fahren wir über eine Reihe von Höhen. Nur um die 1.000 bis 1.500 Meter hoch, aber insgesamt erweist sich das stete Auf und Ab zusammengenommen als größere Herausforderung als die Alpen. Eine Panne folgt auf die nächsten, zahlreichen Reparaturen sind erforderlich. Nun gilt es, nicht den Mut zu verlieren! Und unsere Beharrlichkeit zahlt sich aus. Nach fünf Wochen voller Straßenabenteuer erreichen wir den Atlantik. Die ersten drei Flüsse unseres Programms sind absolviert. Die Donau und die Elbe verschieben wir auf nächstes Jahr und gönnen uns und „La Charmante“ eine kleine Verschnaufpause. Yes we can!

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