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pressesprecher 5/18 "Konkurrenz"

EDITORIAL

Alles außer Konkurrenz

„Die geschickteste Art, einen Konkurrenten zu besiegen, ist, ihn in dem zu bewundern, worin er besser ist“, hat der Schriftsteller Peter Altenberg einmal gesagt. Ich finde, der Mann hat Recht – solange die Bewunderung nicht in staunendes Erstarren mündet, sondern in aktives Handeln umgesetzt wird.

Wer kennt sie nicht, die schlauen Sprüche? „Ein bisschen Wettbewerb hat noch keinem geschadet.“ „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ „Die Konkurrenz schläft nicht.“ Gähn. Ist der dauernde Gedanke an sie nicht ermüdend? Manchmal schon, wenn wir ehrlich sind. Aber zu wissen, dass da jemand ist, der besser sein möchte als man selbst, kann eben auch anspornen. Trotz des Blicks auf die Mitbewerber ist es dabei wichtig, stets bei sich zu bleiben – und sich selbst treu. Schließlich soll Konkurrenzdruck am Ende nicht dazu führen, dass wir uns verbiegen.

Wie Sie ihm widerstehen, erfahren Sie in unserer neuen Ausgabe, liebe Leser. In ihr beleuchten wir das Titelthema aus verschiedenen Perspektiven. Die Recherche war aufschlussreich: Wir werfen mit Ihnen einen Blick in die Provinz ebenso wie auf den ewigen Wettstreit zwischen Klein und Groß.

Ein Olympiasieger berichtet vom mitunter zermürbenden Selektionsdruck im Leistungssport. Und von einer Verhaltensbiologin lernen wir, dass es zwischen Affenhaus und Arbeitswelt erstaunlich viele Parallelen gibt. Unserem neuen Konzept treu bleibend, hat außerdem auch diesmal wieder ein Künstler Cover sowie Titelstrecke illustriert.

An dieser Stelle übrigens ein Glückwunsch an Sie: Wo Sie das Heft in diesem Moment in den Händen halten, haben Sie nämlich möglicherweise einen Konkurrenten ausgestochen – den um die Erstlektüre des pressesprecher.

Viel Freude beim Lesen und beste Grüße

Jens Hungermann, Chefredakteur

Illustration: Bo Soremsky

Inhalt 5/ 2018

A G E N D A

8 Zuckerbrot & Peitsche

Freelancerin Alexandra Maschewski über ungewollte, hochagentourige Vertrautheit

10 Das war der #kk18

Highlights und Impressionen vom Kommunikationskongress Ende September in Berlin

14 Von den Besten lernen

Die Gewinner des BdP-Awards verraten Ziele, Strategie und Aha-Effekte ihrer Arbeit.

16 Risiko Autocomplete

Warum bei Google im Zusammenhang mit Politikern oft nach intimen Details gesucht wird.

20 Alarm, Alarm!

Brandbriefe dienen Vorständen als probates Mittel der Krisenkommunikation. Zu Recht?

26 Frage des Antriebs

Konkurrenz kann uns anspornen – oder lähmen. Plädoyer für mehr Gelassenheit zur rechten Zeit.

28 Klein gegen Groß

Manche Märkte sind von Giganten geprägt. Wie findet ein kleiner Konkurrent da überhaupt Gehör?

T I T E L : KO N K U R R E N Z

32 Positionsgerangel

Zwischen Affenhaus und Arbeitswelt zeigen sich erstaunliche Parallelen. Eine Biologin erklärt.

38 Provinzpose

„Hidden Champions“ müssen härter um kluge Köpfe buhlen als große Konzerne. Auf die Strategie kommt es an.

42 Blick in die Branche

Wie setzen sich Kommunikatoren intern gegen das Marketing durch? Einblicke aus der aktuellen BdP-Studie

46 Earned vs. owned

Unternehmen sind nicht länger auf externe Medien angewiesen. Doch wann und wie verfängt ihr Content?

50 Wettstreit mit Boot

Ruder-Olympiasieger Andreas Kuffner über den aufreibenden Kampf um die begehrten Plätze im Achter.

P R A X I S

54 Neuigkeiten(t)räume

Warum immer mehr Ministerien und Landesbehörden Newsrooms einrichten und wie das ihre Arbeit verändert

58 En Blog

Corporate Blogs werden für Unternehmen zum beliebten Mittel der Kommunikation. Eine Analyse

Vernetzte Screens statt Schwarzes Brett: Nutzen und Grenzen des Tools für die Interne Kommunikation

62 In English, please

Wenn Unternehmen ihre Unternehmenssprache ändern, sollten sie behutsam vorgehen.

R E C H T

66 m/w/divers

Um Scheinbewerbern keine Angriffsfläche zu geben, müssen Stellenausschreibungen klug formuliert sein.

K A R R I E R E

68 Ziemlich anziehend

Kleider machen nicht nur Leute, sie prägen auch das Bild von Konzernen. Sind Dresscodes zeitgemäß?

Foto: Adam Bixby

Ganz privat, das war einmal

Von STEPHAN G. HUMER

Googles Autovervollständigung ist einerseits zwar sehr hilfreich und bequem, andererseits aber hochgradig gefährlich. Von pikanten Einträgen bleibt nicht einmal verschont, wer gar nichts zu verbergen hat. Daraus können heikle Dynamiken entstehen ...

Foto: Sakshan Gangwar

Anziehende Arbeitgeber

Von SARAH SOMMER

Kleider machen Leute – und prägen den Stil und Auftritt eines Unternehmens. Viele Firmen legen Wert darauf, dass Mitarbeiter sich an Dresscodes halten oder gar einheitliche Uniformen tragen. Aber ist standardisierte Berufskleidung in einer individualisierten Arbeitswelt noch zeitgemäß?

Wer seine Unternehmens-bekleidung morgens gerne aus dem Schrank holt und mit Stolz trägt,der macht am Ende auch einen noch besseren Job.“

Matthias Waha, Deutsche Bahn

Illustration: Bo Soremsky

Zu mir oder zu dir?

Von MIRJAM STEGHERR

Earned Media vs. Owned Media: Statt auf das Wohlwollen und Interesse externer Medien zu hoffen, bespielen Unternehmen eigene Kanäle mit Content. Die Vorteile liegen auf der Hand. Aber was ist mit den Nachteilen?

Der Bedarf ist da, auch für eine kleine Zielgruppe Informationen anzubieten und sich zu positionieren. Das ersetzt die Pressearbeit nicht, aber es ergänzt sie.“

Katja Brandt, Mindshare