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Jubel, Trubel, Todestag
| TRIVIA |
JUBILÄEN BEKANNTER PERSÖNLICHKEITEN im Juni.
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Unsere Grafikerin hat sich beim buckligen Schreiberling beschwert, dass immer nur ältere Männer ein Jubiläum begehen und mit einem Text gefeiert werden. Hm, da habe ich doch gleich den 1. Juni auf die Liste gesetzt, denn hier feiern nicht nur Kinder ihren Ehrentag, sondern auch die Quieckstimme Heidi Klum. Ach verdammt, die Frau, die junge Mädchen bescheuerte Modedinge machen lässt und die damit auch noch einverstanden sind, die sich von jungen Männern, die irgendwann mal bekannte Musiker waren, na ihr wisst schon, wird 49 Jahre alt. Ok, das Jubiläum ist erst im nächsten Jahr. Dann ist sie aber alt und wird wohl hier nicht mehr begrüßt. Heidi, mache endlich die Kamera aus.
Ebenfalls am 1. Juni feiert der großartige Künstler Ronald David »Ron« Wood seinen 75. Geburtstag. Bevor er 1975 Mick Taylor bei den Rolling Stones ersetzte, griff er in der Jeff Beck Group und bei The Faces (hier mit Rod Stewart) in die Saiten. Bis 1993 war Ron nur angestellt und erhielt von den geizigen Stones nur ein monatliches Gehalt. Dann wurde er endlich zum vollwertigen Bandmitglied mit Gewinnbeteiligung ernannt. Wenn Wood keine Klänge fabrizierte, zeichnete und malte er, schuf Grafiken und Kunstwerke aus Holz. Mittlerweile stellt der mehrmals verheiratete und mit sechs Kindern beglückte Musiker in der ganzen Welt aus.
Den 30. Geburtstag begeht der Fußballer Mario Götze am 3. Juni, geboren in Memmingen. Stark spielte er bei Borussia Dortmund, um dann doch zu den Bayern zu gehen. Dort saß Götze auf der Ersatzbank und jammerte vor sich hin, um schließlich 2016/17 zurück zu Dortmund zu wechseln und weiter zu jammern. Gerne wird Götze, der nun in der Stammformation vom PSV Eindhoven spielt, am 1:0 fest gemacht, das er 2014 für die BRD im WM-Finale gegen Argentinien erzielte. Mittlerweile jammert er nicht mehr, sondern ist Mitglied in der Initiative »Weitblick«, die sich um gerechtere Bildungszugang für alle Menschen dieser Erde bemüht.
Vor 140 Jahren (am 4. Juni) wurde der Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent Karl Valentin in München geboren (gestorben 1948). Mit seinem Humor beeinflusste er u. a. Bert Brecht, Loriot, Gerhard Polt und Helge Schneider. Valentins künstlerischer Höhepunkt begann 1911, als er mit Liesl Karstadt viele Stücke produzierte und auf den großen Bühnen Deutschlands aufführte. Zur Nazizeit schrieb Valentin unpolitische Artikel für kleine Zeitungen, machte aber auch Späße über Hitler. So meinte er: Gut, dass Hitler nicht Kräuter heißt. Sonst müsste man ja »Heil Kräuter« rufen. Leider wurde Karl Valentin in der neuen Zeit fast vergessen, um nach seinem Tod wieder entdeckt zu werden.
Kurz wollen wir auch Andreas Frege und Paul McCartney erwähnen, die als großartige Musiker in die Geschichte eingegangen sind. Der eine heißt nun Campino und wird am 22. Juni 60 Jahre alt. Er ist u. a. als Punkmusiker und Mitglied der Toten Hosen, Kriegsdienstverweigerer, FC Liverpool-Fan bekannt und mit Haut und Haaren gegen Faschismus und Rassismus. Zwanzig Jahre älter wird Paul McCartney (18. Juni), den man als Musiker von den Beatles, später von den Wings und als Solomusiker, Produzent, Schauspieler und Vegetarier kennt. Er schuf unvergessliche Hits und ist immer noch Vorbild von vielen Musikern.
Intensiv feiert die Fußballwelt am 23. Juni den 50. Geburtstag vom Franzosen Zinédine Zidane. Dieser außergewöhnliche Ballkünstler wurde in Marseille geboren. Nach den ersten Ballberührungen ging Zidane in die Fußballschule von AS Cannes, wechselte später zu Bordeaux, dann zu Juventus Turin, um schließlich mit Real Madrid jede Menge Titel zu gewinnen. Übrigens wechselte Zidane 2001 für die damals unvorstellbar hohe Summe von 77,5 Millionen Euro zum spanischen Meister. Er wurde mehrmals »Weltfußballer des Jahres« und beendete nach der WM 2006 seine Karriere. Beim Endspiel gegen Italien erhielt Zidane in der 109. Minute die Rote Karte, da er den Italiener Marco Materazzi in Reaktion auf eine rassistische Beleidigung mit einem Kopfstoß niedergestreckt hatte. Als Trainer von Real Madrid wurde der Vater von vier Fußball spielenden Söhnen Pokalsieger, Meister und Champions League-Gewinner. (tbe)