© Roland Wagner
Der Berg und der Mensch Berge, so weit das Auge reicht – Menschen und Tiere, die sich in dieser Welt bewegen, klein im Vergleich zu der monumentalen Größe der Felsformationen. Festgehalten hat diese Momente der Fotograf Roland Wagner, dessen Bilder seit diesem Sommer im Rahmen einer Dauerausstellung auf der Terrasse des Botenhofes in Pflersch zu sehen sind. Direkt am Spazierweg gelegen, sind sie frei zugänglich und laden den Besucher ein, sich hinzusetzen, einige Minuten zu rasten und einen Blick auf die heimische Bergwelt zu werfen. „Das passt recht gut zusammen“, so Wagner. „Während im Schaugarten des Botenhofes heimische und auch exotischere Pflan-
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zen gezeigt werden, zeige ich die Welt oberhalb der Baumgrenze.“ Auf die Frage, was ihn speziell an Pflersch so reizt, erklärt der gebürtige Landshuter: „Ich finde die Bergwelt rund um den Brenner einfach nur gigantisch. So einen Ausblick hat man sonst nirgends in den Ost-Alpen.“
Wagner wurde durch eine schwere Erkrankung, an deren Folgen er heute noch leidet, dazu gezwungen, sein Leben komplett umzukrempeln. So fand er – neben
der Großstadt München, in der er bis dahin lebte und als Marketing-Manager arbeitete – in Pflersch eine zweite Heimat auf einer Almhütte. In seinem neuen Leben arbeitet er als Wanderführer, Mountain-Bike-Guide und Fotograf. Beigebracht hat er sich den Umgang mit einer Kamera selbst. „Ich bin reiner Autodidakt und vieles von dem, was ich tue, ist ‚learning by doing“, so Wagner. Vor rund zwei Jahren, ermutigt von einigen Bekannten, wurde das Fotografieren zu seinem Nebenberuf. Inzwischen vermarktet er seine Bilder über eine Internetseite und einen eigenen WebShop (www.wagnerroland.com). Berge im XXL-Format Seine Lieblingsmotive sind die immer noch unberührten Bergland-
schaften rund um den Brenner, und zwar in großflächigen Panoramaaufnahmen, zum Teil in extremen Formaten. „Vor kurzem war ich auf dem Pfaffenberg; es hatte gerade etwas geschneit. Ich habe eine Panoramaaufnahme gemacht, die von den Tuxer Alpen über die Brenner-Berge, im Hintergrund das Pfitschtal und der Hochsteller, bis zu den Pfunderer Bergen reicht: unten die roten Herbstfarben, oben die verschneiten Höhen. Würde ich diese Aufnahme mit einer Höhe von zwei Metern ausdrucken, bräuchte ich eine 20 Meter lange Wand“, erklärt Wagner. Das, was er auf dem Berg erlebt – diese unglaubliche Aussicht –, versucht er, mit ins Tal zu nehmen. Damit auch jene Menschen einen Eindruck von dieser Großartigkeit der Natur