AUREA BULLA
Latein. Mehrsprachigkeit. Kulturgeschichte
Lehrbuch der Kantone Basel Stadt und Basel-Landschaft Martin MĂźller Rolf Gutierrez, Adele Netti, Katharina Wesselmann 1
AUREA BULLA
Dank Viele Personen haben die Entstehung von AUREA BULLA unterstützt. Ihnen sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt. Besonders erwähnt seien: Universität Basel: Martin Allemann, Henriette Harich-Schwarzbauer, Peter-Andrew Schwarz, Magdalene Stoevesandt, Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt: Dagmar Bargetzi, Andrea Hagendorn, PH FHNW: Giuseppe Manno, Augusta Raurica: Catherine Aitken, Sven Straumann, Archäologie Baselland: Andreas Fischer, Ferner: AG Latein macht Schule, Catherine Amstutz, Monika Bauder, Claudine Bauer, Austin Diaz, Judith Ehrensperger, Bernadette Schnyder, Theo Wirth, Für die Musik: Michael Bürgin. Herzlichen Dank auch an die Vertreterinnen der Auftrag gebenden Kantone, Frau Regina Kuratle und Frau Julia Weilenmann, für ihre offene und unterstützende Begleitung. Besonderen Dank schulden wir der Lektorin Rosmarie Anzenberger und Gregorio Caruso, der das Layout gestaltet hat. Dem Team um Anita Dettwiler und Dani Pelagatti aus dem Atelier bunterhund und Oculus Illustration danken wir für die schöne Zusammenarbeit.
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AUREA BULLA
Einleitung Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer
Julia und Valens kennen sich seit ihrer Kindheit. Julia ist die Tochter des Gaius Attius Sanucius, eines der führenden Männer von Augusta Raurica. Die Familie bewohnt eines der schönsten Häuser der ganzen Stadt: die Insula 30 mit ihren Thermen und Gladiatorenmosaiken. Valens’ Eltern sind Felix Mucapora und Nundina. Sie betreiben eine Gastwirtschaft mit Handelsunternehmen in Basilia und eine zweite in Augusta Raurica. Die gesellschaftlichen Schranken verhindern ein gemeinsames Leben der beiden. Da Julia schon siebzehn ist, steht ihre Verheiratung unmittelbar bevor. Was hat ihr Vater für einen Bräutigam im Sinn? Welchen Lebensweg wird Valens einschlagen? Welche Wendungen hält das Schicksal für die beiden bereit? AUREA BULLA erzählt aus dem Leben der beiden Jugendlichen und ihrer Familien. Die Ereignisse spielen um das Jahr 212 nach Christus in Augusta Raurica, in der römischen Siedlung beim Basler Münsterhügel, auf dem Gutshof von Munzach bei Liestal und natürlich in Rom. Die meisten Personen der Geschichte haben tatsächlich einmal in der Region Basel gelebt, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten. Ihre Erlebnisse sind von uns erfunden. Inschriften haben ihre Namen überliefert. Durch sie lernt ihr viele Facetten des damaligen Lebens kennen. Die Römer verwalteten in dieser Zeit ein riesiges Reich, das sich von Portugal bis an den Arabischen Golf, von Britannien bis nach Nordafrika erstreckte. Sie überzogen ihr Reich mit einem dichten Verkehrsnetz, auf dem auch ihre grossen zivilisatorischen Errungenschaften verbreitet wurden. Viele von ihnen sind bis heute wirksam geblieben: die Thermen und Theater, die Architektur und die Rechtsordnung. Ihr werdet also viel über die Wurzeln unserer Zeit erfahren, aber auch feststellen, dass sich das Leben in einer römischen Provinzstadt erheblich von heute unterschied. Die bedeutendste Hinterlassenschaft der Römer ist ihre Sprache: das Latein. Es verband die vielen Regionen bis weit über das Ende des römischen Reiches hinaus. Damals gliederte es sich u. a. in das Spanische, Französische, Italienische auf, kurz: in die romanischen Sprachen. In AUREA BULLA lernt ihr die lateinische Sprache kennen und verstehen. Dabei behalten wir immer auch die Tochtersprachen sowie das Englische im Auge. Wir vergleichen die Sprachen und nutzen die gewonnenen Erkenntnisse für ein effizienteres Sprachenlernen. Am anschaulichsten wird das am Vokabular. Nahezu alle lateinischen Wörter, die es zu lernen gilt, gehören zum romanischen Wortschatz. Das heisst, sie leben in den romanischen Sprachen weiter. Dies könnt ihr leicht im Abschnitt VOCABULA erkennen. Unter den deutschen Bedeutungen stehen jeweils auch französische, italienische, spanische und englische Wörter. Mit ihrer Hilfe wird es euch leichter fallen, Texte in diesen Sprachen zu entschlüsseln. Sprachenübergreifende Aufgaben sind mit gekennzeichnet. 2
Euer Lernen ist ein wichtiges Thema in AUREA BULLA. Das Lehrbuch bietet euch Aufgaben zu drei verschiedenen Anforderungsniveaus. Die Grundanforderungen sind nicht speziell markiert. Erweiterte Anforderungen erkennt ihr am Tempel-Symbol , hohe Anforderungen am Stern-Symbol . Diese Unterscheidung soll euch eine Orientierungshilfe dabei sein, Aufgaben zu finden, die ihr gut bewältigen könnt. Ziel ist es, dass ihr alle Aufgaben der Grundanforderungen schafft. Mit Motivation und etwas Anstrengung werdet ihr alle, ob ihr aus A, E oder P kommt, gar einige der Tempel- und Sterne-Aufgaben meistern. Traut euch etwas zu! Die Römer meinten: per aspera ad astra – der Weg zu den Sternen ist anstrengend. In den Lektionen werdet ihr immer wieder mit Lernstrategien konfrontiert. Aufgabenstellungen zur Lernstrategie sind mit dem Kompass-Symbol gekennzeichnet. Am Ende jeder Lektion werdet ihr aufgefordert, mithilfe von Aufgaben aus COMMENTATIO eure Lernwege zu dokumentieren und euren Lernstand zu überprüfen. So könnt ihr eure Lernwege überblicken und weiterentwickeln. Auf diese Weise lernt ihr die Fähigkeit, euren Lernprozess selbst zu steuern. Ein bekanntes lateinisches Sprichwort lautet nämlich: non scholae, sed vitae discimus – wir lernen nicht für die Schule, sondern fürs Leben.
Zeichen und Abkürzungen:
Aufgaben mit erweiterten Anforderungen Aufgaben mit hohen Anforderungen Aufgaben zur Förderung von Lernstrategien Sprachenübergreifende Aufgaben
Adj.: Adjektiv Adv.: Adverb Akk.: Akkusativ Dat.: Dativ Dekl.: Deklination dt: Deutsch en: Englisch f.: feminin fr: Französisch gem.: gemischt Inf.: Infinitiv
it: Italienisch Konj.: Konjugation kons.: konsonantisch lt: Lateinisch m.: maskulin n.: neutrum Nom.: Nominativ Pl.: Plural Präp.: Präposition Sg.: Singular sp: Spanisch 3
AUREA BULLA
Wie hat Latein geklungen? Zwei lateinische Graffiti CIL IV 8657 + 4100
IC SUMUS FELICES VALIAMUS RECTE
Hier sind wir glücklich
Möge es uns recht gut gehen
FULLO CRESCES COPONI SAL(utem) Der Walker Crescens grüsst den Wirt
Schon die Römerinnen und Römer hatten die Angewohnheit, ihre Äusserungen, ob frech oder witzig, an Hauswänden zu verewigen. In der römischen Stadt Pompeji bei Neapel sind Hunderte von ihnen bis heute erhalten geblieben. Spannend ist, dass ihre Verfasser dabei genau so schrieben, wie ihnen der Schnabel gewachsen war; ähnlich wie wir heute bei SMS und Emails. Die Fehler, die sie dabei machten, sind für die Sprachforscher von grosser Bedeutung. Denn sie geben Anhaltspunkte darüber, wie Latein geklungen hat. Alle drei Ausspracheformen haben sich bis ins heutige Französische erhalten.
Schrieb jemand IC statt HIC, können wir ableiten, dass er das anlautende H- nicht sprach. CRESCES schreibt sich korrekt CRESCENS. Die Silbe -ENS wurde wahrscheinlich nasal gesprochen, so dass das -N- nicht hörbar war. COPONI statt CAUPONI. Der Schreiber sprach also das -AU- wie ein O. Diese und viele andere Quellen können aber die Erfahrung, Gespräche zwischen Römerinnen und Römern auf dem Forum mitzuhören, nicht ersetzen. Es kommt darauf an, ob die Römerin aus der Unterschicht stammt oder aus einer noblen Familie, ob der Römer als würdevoller Senator spricht, wie ein Bundesrat heute, oder als Verkäufer auf dem Fischmarkt. Schliesslich macht es einen Unterschied, ob die Sprecher aus dem Ausland stammen oder Stadtrömer sind. Wie es heute viele Ausprägungen der deutschen Sprache gibt, so gab es damals viele solche des Lateinischen. Und vergessen wir nicht, dass Latein über mehr als tausend Jahre gesprochen wurde. Das früheste lateinische Sprachzeugnis stammt aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus. Wenn wir heute einen Brief von Goethe lesen, können wir erahnen, wie stark sich das Latein in all den Jahrhunderten verändert hat. Es ist somit unmöglich zu sagen, die Römerinnen und Römer hätten genau so und nicht anders gesprochen. Die folgenden Hinweise zur Aussprache geben eine Form wieder, die sich unter den Philologinnen und Philologen eingebürgert hat. Sie nimmt Bezug auf die Sprachzeugnisse hundert Jahre vor und nach der Zeitwende. Die Angaben beschränken sich auf die Abweichungen zur deutschen Aussprache.
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Lange und kurze Silben • Vokale werden im Lateinischen lang oder kurz gesprochen. • Vokale, die natürlich lang sind, werden mit einem Balken gekennzeichnet. Beispiel: sōlum (= nur)
ō
• Silben mit Doppelvokalen gelten als lang. Beispiel: praemium • Endet eine Silbe auf einen Konsonanten, ist sie geschlossen. Geschlossene Silben gelten als lang. (Positionslänge) Beispiel: fenes | tra; conten | tus • Kurze Vokale werden mit einem hufeisenartigen Symbol gekennzeichnet. Beispiel: sŏlum (= Boden)
ŏ
Laute • ae ≈ ai Im späteren Latein wird es als ä ausgesprochen. Beispiel: praemium Beispiel: Caesar ≈ Cäsar
ae
• oe ≈ oi Beispiel: poena
oe
• u nach q ≈ wie englisches [w] Beispiel: antiquus
u
• c ≈ k
c
Beispiel:
Caesar, vgl. deutsch ‹Kaiser›
• s immer stimmlos • ti ≈ ti, nicht zi Beispiel: natio (nicht nazio)
s ti
Betonung • Zweisilbige Wörter werden immer auf der ersten Silbe betont. Beispiele: némo; páter • Drei- und mehrsilbige Wörter haben die Betonung auf der vorletzten Silbe, wenn diese lang ist. Beispiele: Romāni, amīca (mit natürlicher Länge); fenéstra, conténtus (mit Positionslänge) • Ist die Silbe kurz, wird die drittletzte Silbe betont. Beispiele: quaérĕre; praémĭum
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AUREA BULLA
Personen
DIE SANUCII GAIUS ATTIUS SANUCIUS
Gaius Attius Sanucius ist ein hochangesehener Mann in Augusta Raurica. Sein Familienname geht auf die römische Familie der Attii zurück, der die Mutter des Kaisers Augustus angehörte, und das kam so: Einer von Sanucius’ Vorfahren war als junger, kriegsgefangener Sklave mit Caesar nach Rom gekommen. Caesar schenkte den Sklaven seiner 6
Schwester Julia, der Grossmutter des Augustus. Später wurde der Mann freigelassen und kehrte in seine helvetische Heimat zurück. Mit der Zeit wurden die Sanucii zu einer der angesehensten Familien in Augusta Raurica. Gaius Attius Sanucius, das Oberhaupt der Familie (pater familias), bewirbt sich mit guten Chancen um das Amt des Duumvir.
CORNELIA
Cornelia ist die Frau des Gaius Attius Sanucius. Cornelia ist auf dem Gut Munciacum in der Nähe von Augusta Raurica aufgewachsen und hat ihrem Mann fünf Kinder geboren, von denen drei überlebt haben.
MARCUS SANUCIUS MESSOR geboren 187 und
PRIMA
geboren 198. Tochter von Coteius und Araura, Cousine und enge Freundin von Julia Sanucia.
ARAURICA
geboren 212. Neugeborene Tochter von Coteius und Araura.
QUINTUS SANUCIUS MELO
geboren 189. Söhne des Gaius Attius Sanucius. Beide dienen in der römischen Armee und sind derzeit in Vindolanda in Britannien stationiert.
IULIA ATTIA SANUCIA AUGUSTILLA geboren 196. Tochter des Gaius Attius Sanucius.
DIE FAMILIE MUCAPORA FELIX MUCAPORA
Felix Mucapora stammt ursprünglich aus Thrakien und hat lange in der römischen Armee gedient. Gegen Ende seiner Karriere war er Centurio in der kleinen Besatzung von Vindonissa. Als er aus der Armee entlassen wurde, liess er sich im Vicus Basilia nieder, wo er sich während seiner Dienstzeit oft aufgehalten hatte.
IOINCATIA NUNDINA
Frau des Felix Mucapora. Nundina ist eine einfache Raurakerin, die nicht lesen und schreiben kann.
VALENS MUCAPORA geboren 194. Sohn des Felix Mucapora.
DIE VALERII MARCUS VALERIUS PATERNUS
Marcus Valerius Paternus gehört zu den vornehmsten und einflussreichsten Personen von Augusta Raurica; er bekleidet das Amt des Decurio. Er ist einer der beiden Duumvirn und wünscht sich Gaius Attius Sanucius, den er von klein auf kennt, als nächsten Amtskollegen.ollegen.
PRIMUS VALERIUS PATERNUS geboren 196. Sohn des Marcus Valerius Paternus.
WEITERE BAUDOALDUS
Ein Bronzegiesser, der im Vicus Basilia lebt.
TIBERIUS INGENUIUS SATTO
Arzt, zuständig für die medizinische Versorgung der ganzen Region. Er hat in Griechenland Medizin studiert und geniesst grosses Ansehen.
SABINIANUS Sein Sohn.
PHILISTA
DIE COTEII CAIUS COTEIUS
Eine Hebamme.
Caius Coteius ist Hausherr im Landgut Munciacum, Bruder der Cornelia. Vor Jahren war Coteius’ Frau Sabina im Kindbett gestorben, zusammen mit der kleinen Tochter, die sie geboren hatte. Nun lebt Coteius mit seiner ehemaligen Sklavin Araura zusammen, die er sehr liebt.
SKLAVEN
ARAURA
Pförtnersklave bei den Sanucii.
Araura ist eine frühere Sklavin des Caius Coteius. Ihre Mutter stammte aus dem Gebiet des Arauris (heute Hérault) in Südfrankreich. Coteius hat sich in sie verliebt und sie freigelassen.
EVENUS UND PHILETUS
Sklavenkinder im Haushalt der Sanucii.
TROUCETEIUS GAIPOR
Sklave des Coteius.
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AUREA BULLA
Inhalt
VORSPANN Dank 1 Einleitung 2 Wie hat Latein geklungen? 4 Personen 6 CAPUT I AUREA BULLA Im Peristyl von Insula 30 RES ROMANAE Das römische Haus FABULA Auf der Suche nach Ferox LINGUA Numerus Formen (Verben): Partizip Perfekt passiv Infinitiv, 3. Person Singular und Plural Formen (Nomen): Nominativ und Akkusativ Die drei Genera/Geschlechter Satzglieder MYTHOS Prometheus MAGAZIN Basilia
12 16 20 22 22 23 24 25 26 29 32
CAPUT II AUREA BULLA Felix Mucapora und Valens in der Bäckerei RES ROMANAE Bulla Bäckereien FABULA Die goldene Bulla LINGUA Satzarten Deklinationen und Genera Nominativ und Akkusativ Plural (Nomen) Subjekt und Prädikat (Satzbau) Der Imperativ (Verben) Präpositionen (Wortart) Wörter und ihre Bedeutungen MYTHOS Europa MAGAZIN Der Mensch und die Sprache
38 44 46 48 52 54 55 56 57 57 58 59 64
AUREA BULLA Valens in der Villa Rustica von Munciacum RES ROMANAE Villa Rustica
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CAPUT III
FABULA LINGUA MYTHOS MAGAZIN
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Die Gliederung der römischen Gesellschaft Aufwühlende Neuigkeiten Konjugationen (Verben) Personalpronomen: Nominativ, Akkusativ Numeri – Zahlen Minotauros Ein Tag in Augusta Raurica
77 79 82 84 86 88 89 92
CAPUT IV AUREA BULLA Ein Kind kommt zur Welt RES ROMANAE Medizin in der Antike Spiele in Rom Namensgebung FABULA ร rzte und Hebammen LINGUA Der Dativ (Nomen) Personalpronomen; Dativ Das Dativ-Objekt Der Dativ des Interesses Der Dativ des Besitzers Der Dativ im Lateinischen und Franzรถsischen Wortbildung Wรถrter und ihre Bedeutungen MYTHOS Asklepios MAGAZIN Die Severer
100 105 108 109 111 118 118 119 120 120 120
VOCABULA Vokabelverzeichnis Vocabula
136 137
122 123 124 129
ANHANG Index 146 Nachweis der Abbildungen, Literatur 148 Impressum 148
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Aurea Bulla
CAPUT I
AUREA BULLA
Aurea Bulla
Augusta Raurica im Frühjahr 212 nach Christus. Der Kaiser Septimius Severus hat für ruhige Zeiten im römischen Reich gesorgt. Seit seinem Tod vor einem Jahr teilen sich seine beiden Söhne Geta und Caracalla die Herrschaft. In der blühenden Provinzstadt Augusta Raurica führen die Menschen einstweilen ein zufriedenes Leben. Julia zog sich fröstelnd ihr blaues Wolltuch um die Schultern. «Ferox!», rief sie, «Ferox, wo bist du?» Valens stolperte etwas lustlos neben ihr her. Sie waren nun schon eine halbe Stunde auf der Suche nach Julias zahmem Spatz: erst im Peristyl, dann auf der Strasse vor dem Haus, nun wieder im Peristyl. «Ich hab dir immer gesagt, dass Ferox ein blöder Name ist», grummelte er. «Ferox nennt man einen wilden Jagdhund, keinen mickrigen Vogel. Wahrscheinlich findet er den Namen selber so blöd, dass er nicht mehr zurückkommt. Ich hätte sowieso viel lieber einen Hund als einen Spatz.» Julia runzelte die Stirn. «Spatzen sind toll. Weisst du, dass selbst der grosse Dichter Catull ein Gedicht über einen Spatz geschrieben hat? Hör mal zu.» Sie begann zu singen. Passer, deliciae meae puellae, quicum ludere, quem in sinu tenere, cui primum digitum dare appetenti et acris solet incitare morsus … Valens lachte. «Ja, ja, kenn ich. Du weisst aber, dass Catulls Spatz gleich im nächsten Gedicht stirbt, oder?» Julia verdrehte die Augen und musste doch grinsen. Valens heiterte sie immer auf, auch wenn er sich über sie lustig machte. Eigentlich gerade dadurch. Merkwürdig. Lautes Lachen unterbrach Julia in ihrem Gedankengang. «Lass uns das gleich in Ruhe besprechen, Marcus», hörte sie 12
CAPUT I AUREA BULLA
ihren Vater mit seiner dröhnenden Stimme zu Marcus Valerius Paternus sagen. Zwei ältere Männer und ein Junge in ihrem Alter betraten das Peristyl. «Julia, komm her und begrüsse unsere Gäste», rief Gaius Attius Sanucius. Lächelnd trat Julia auf die Gruppe zu, Valens folgte ihr zögerlich. «Salve, Marce», begrüsste sie den älteren Mann höflich und mit niedergeschlagenen Augen. Danach dessen Sohn: «Salve, Prime.» Die Valerii waren eine sehr geachtete Familie in Augusta Raurica. Sie waren verwandt mit einer der ältesten und adligsten Familien von Rom, und Marcus Valerius Paternus, der Vater, war ein wichtiger Freund von Sanucius. Er bekleidete das Amt des Decurio; Sanucius und er bewarben sich gemeinsam als Duumviri. Wenn das gelingen würde, wären Valerius und Sanucius die mächtigsten Männer der ganzen Stadt! Trotzdem, gleichberechtigt waren die Kollegen nicht. Julias Vorfahre Sanucius war ein Sklave des Quintus Attius Balbus gewesen (der Grossvater von Kaiser Augustus und Schwager von Julius Caesar!). Als dieser starb, liess man einige der Sklaven frei, die fortan den Familiennamen trugen – daher hiessen sie Attii Sanucii. Julia wusste das. Jeder in Augusta Raurica wusste das. Wenn es auch lange her war und ihr Vater ein geachteter Mann, der sogar stolz war auf seine Verbindung zum früheren Kaiserhaus. Gutmütig blickte Sanucius auf Valens, der sich höflich im Hintergrund hielt. «Unseren jungen Freund Valens Mucapora hier kennt ihr ja auch.» Die Valerii nickten stumm, beim Vater zeigte sich der Ansatz eines Lächelns. «Valens, Julia, leistet doch Primus hier ein wenig Gesellschaft, ich muss mit seinem Vater einiges besprechen.» Die beiden gingen ins Haus, und noch bevor Valens und Julia überhaupt Zeit hatten, sich vor einer von Primus’ üblichen Gemeinheiten zu fürchten, legte er schon los. «Gesellschaft!» schnaubte er, kaum waren die Männer verschwunden. «Eine feine Gesellschaft, so ein Wirtshausjunge! Wenn 13
AUREA BULLA
du erst meine Frau bist, Julia, wirst du dich nicht mehr mit solchem Gesindel abgeben, das kann ich dir sagen!» «Primus, ich bitte dich, Valens ist mein Gast», wandte Julia ein. «Das wird ja immer besser», höhnte Primus. «Hätte er dir einen Kuchen geliefert, wäre seine Anwesenheit entschuldbar, aber als Gast?» Valens wurde die Sache allmählich zu bunt. Er war einen halben Kopf grösser als Primus und trug sich nun ernsthaft mit dem Gedanken, dem feinen Knaben eine reinzuhauen. Während er noch hin und her überlegte, ob es ihm oder seiner Familie ernsthaft schaden könnte, dem Sohn eines wichtigen Mannes ein blaues Auge zu verpassen, kam ihm jemand zuvor. Plötzlich stürmten mit lautem Geschrei die beiden Sklavenkinder Evenus und Philetus ins Peristyl. Evenus verfolgte Philetus, beide lachten und rannten – und prallten mit voller Wucht gegen Primus, der überrascht zu Boden purzelte. Die zwei verstummten mit einem Schlag und blickten mit grossen, ängstlichen Augen abwechselnd Primus und ihre Herrin an. Valens reagierte blitzschnell und reichte Primus die Hand, um ihm aufzuhelfen. Doch Primus ergriff sie nicht. Auch Julia gewann rasch ihre Fassung zurück und schalt die beiden Kinder: «Ab ins Haus mit euch! Und in Zukunft rennt ihr hier nicht so herum, dass das klar ist!» Primus sagte weiterhin nichts; er war bleich vor Wut; hatte er Tränen in den Augen? «Alles in Ordnung, Primus?», fragte Julia besorgt. «Diese dummen Kinder!» Endlich antwortete Primus. «Ich hoffe, du wirst sie mit dem Stock bestrafen. Es ist unglaublich, was in eurem Haus für Zustände herrschen. Ich werde lieber nach Hause gehen. Sag meinem Vater, mir sei nicht wohl gewesen.» Er richtete sich auf und klopfte sich den Staub von der Tunika. Nachdem er zwei-, dreimal tief durchgeatmet hatte, ging er langsam zum Ausgang. Aber bevor er das Peristyl verliess, drehte er sich noch einmal um: «Wirtshausjunge, sag deinem Vater, er soll mir eine Preisliste schicken für unser Hochzeitsessen», wobei er einen vielsagenden Blick auf Julia warf. Dann zog er ab. Valens und Julia waren still. Beiden war klar, dass eine Hochzeit zwischen Julia und dem Ekel Primus nicht unwahrscheinlich war – vielleicht sogar unvermeidlich. Eine Weile standen sie so herum und wussten nicht, was sie sagen sollten. Bis Valens etwas einfiel. «Schau mal, Julia!», sagte er leise und zeigte auf das Dach über ihnen. Dort sass Julias Spatz Ferox, der sie aus klugen Knopfaugen schon die längste Zeit beobachtet hatte.
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HÖREN 1.
2.
3.
→ Höre dir die Geschichte an und trage die Figuren zusammen, welche darin vorkommen! → Welche Figur ist dir besonders sympathisch, welche unsympathisch? Begründe deine Haltung!
CAPUT I AUREA BULLA
AUFGABEN
→ Teile die Erzählung in verschiedene Phasen ein!
LESEN 4.
5.
6.
7.
→ Lies die Erzählung durch und notiere, aus welchen gesellschaftlichen Gruppen die Personen in der Geschichte kommen! → Was könnte der Grund dafür sein, dass Julia bei der Begrüssung von Marcus Valerius Paternus zu Boden blickt? → Recherchiere im Internet die blau gedruckten Begriffe. Achte darauf, dass du gute Internetseiten verwendest. → Trage die Informationen unter dem Stichwort ‹Verwaltung von Augusta Raurica› zusammen. Schreibe auch die Quelle hinzu. → Vergleiche deine Ergebnisse in der Lerngruppe!
In der Lerngruppe 8.
9.
→ Diskutiert in der Lerngruppe, ob es auch in unserer heutigen Gesellschaft verschiedene Schichten gibt!
→ Findest du heraus, warum Valens den Namen Ferox unpassend für einen Spatz findet?
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AUREA BULLA
Res Romanae DAS RÖMISCHE HAUS Wohnen in einer Stadt des römischen Reiches E
RÄUME: E: Eingang Re: Wagenhalle G: Werkstätten H: Hof (Peristyl) mit Latrine Po: porticus (= Säulengänge) W: Zimmer zum Wohnen oder Schlafen (cubiculum) Ko: Korridor Kü: Küche (culina) Sp: Speisesaal (triclinium) mit Mosaikboden Wsp: Winterspeisezimmer
Re
G Po
S
W
C T
F
Ko
H
W
THERMEN:
Das Haus war wahrscheinlich einstöckig und besass ein Ziegeldach.
W
A
A: Umkleideraum (apodyterium) C: Raum mit Warmwasserbad (caldarium) T: Raum mit lauwarmem Bad (tepidarium) F: Raum mit Kaltwasserbad (frigidarium) S: Raum zum Schwitzen (sudatorium)
Po Kü Sp
WSp
Abb. 1: Insula 30 von Augusta Raurica.
Julia Sanucia Augustilla bewohnt in Augusta Raurica ein sehr grosses und schönes Stadthaus. Die Archäologen nennen das Haus Insula 30. Eine insula entspricht einem Areal, das von den rechtwinklig verlaufenden Strassen eingerahmt wird. In Amerika spricht man von ‹block›.
AUFGABEN 1.
→ Betrachte die Illustration der Insula 30 am Anfang von Caput I genauer und beschreibe, was du erkennen kannst!
→ Vergleiche die Illustration mit der Darstellung im Grundriss. Kannst du die Räume in der Illustration bestimmen?
2.
→ Was gefällt dir an diesem Stadthaus? Wo möchtest du dich am liebsten aufhalten?
3.
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CAPUT I RES ROMANAE
→ Zeichne den Grundriss deiner Wohnung oder deines Hauses und beschreibe die Räume!
4.
→ Vergleiche die Zeichnung mit der Insula 30. Halte fest, was ähnlich ist und was verschieden!
5.
→ Das Römerhaus in Augusta Raurica vermittelt dir einen guten Eindruck davon, wie ein Haus in der römischen Provinz ausgesehen hat. Auch die Möbel lassen sich bestaunen. Ergänze die folgende Tabelle mit Wörtern, die zum Sachfeld ‹Möbel› gehören!
6.
LATEIN
FRANÇAIS ITALIANO DEUTSCH
lectus
lit
letto
cista
–
–
armadio
armarium mensa (Tisch)
–
–
Schrank Mensa (
)
→ tabula heisst auf Deutsch ‹Brett›. Findest du deutsche, französische und englische Wörter, die auf tabula zurückgehen?
7.
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AUREA BULLA
VOX ROMANA
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
PASSER, DELICIAE MEAE PUELLAE,, QUICUM LUDERE, QUEM IN SINU TENERE,, CUI PRIMUM DIGITUM DARE APPETENTI ET ACRIS SOLET INCITARE MORSUS,, CUM DESIDERIO MEO NITENTI CARUM NESCIO QUID LIBET IOCARI UT SOLACIOLUM SUI DOLORIS,, CREDO, TUM GRAVIS ACQUIESCET ARDOR,, TECUM LUDERE SICUT IPSA POSSEM ET TRISTIS ANIMI LEVARE CURAS. Catull, «Carmen 2» (Ausschnitt)
AUFGABEN HÖREN
Höre dir das Gedicht an. → Was fällt dir besonders auf? → Trage das Gedicht selber vor! 8.
In der Lerngruppe → Studiert einen eigenen musikalischen Vortrag des Gedichts ein!
9.
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CAPUT I RES ROMANAE 1
Spatz, Freude meines Mädchens,
2
mit dem es jeweils spieLT, den es im Schoss häLT,
3
dem es die Fingerspitze hinhäLT, wenn er danach verlaNGT,
4
und den es zu heftigen Bissen reizt ,
5
wenn es meiner strahlenden Liebe
6
passt, Einen lieben Scherz zu machen,
7
um Trost im Schmerz zu finden.
8
ich glaube, dann beruhigt sich die schwere Glut.
9
Könnte ich doch mit dir spielen wie mein Mädchen
10
und Erleichterung finden für den traurigen Kummer meines Herzens.
LESEN
In dem Gedicht spricht jemand. → Zu wem spricht er? → Wo findest du die angesprochene Person im Gedicht? 11. Neben dem Angesprochenen ist noch eine andere Person wichtig. → Wer? → Welche Rolle spielt sie? 10.
→ Was wünscht sich der Sprecher am Ende des Ausschnitts?
12.
In dem Gedicht kommen die Begriffe dolor, ardor und cura vor. → Was könnten sie bedeuten? → Kennst du in deiner Muttersprache ähnliche Begriffe? 13.
dolor
ardor
cura
→ Beschreibe die Gefühle des Sprechers!
14.
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AUREA BULLA
Fabula Julia läuft mit Valens durch die Räume ihres Hauses. Beide suchen mit ihren Blicken die Umgebung ab.
avis = Vogel peristylium = Peristyl, von Säulenhallen umgebener Hof tum = da, dann, darauf impellere = 1. schlagen, anstossen, umstossen 2. antreiben tandem = endlich
1
JULIA VALENTEM AMICUM INTERROGAT: «UBI EST FEROX?»
2
IULIA VOCAT: «FEROX!»
3
IULIA ET VALENS FEROCEM AVEM QUAERUNT.
4
PERISTYLIUM INTRANT.
5
TUM VOCEM AUDIUNT: MARCUS VALERIUS PATERNUS
6
ET GAIUS ATTIUS SANUCIUS VENIUNT.
7
ET FILIUS PRIMUS VENIT.
8
EVENUS ET PHILETUS SERVI IN PERISTYLIUM CURRUNT
9
ET PRIMUM IMPELLUNT.
10
SUBITO VALENS CLAMAT: «ECCE FEROX!»
11
TANDEM FEROCEM INVENIUNT ET IULIA GAUDET.
HÖREN
→ Höre dir den Text an und halte die Personen fest, die darin vorkommen.
1.
→ Lege eine Liste an, die Platz für weitere Ergänzungen lässt!
2.
→ Ordne mit deinem Wissen aus der Erzählung Aurea Bulla die Personen einander zu!
3.
LESEN
→ Lies den Text aufmerksam durch. Viele Personen werden mit einem Nomen näher beschrieben.
4.
→ Füge diese Bezeichnungen zu den Personen hinzu und überlege dir, was sie bedeuten könnten!
5.
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1
AUCH SEIN SOHN PRIMUS KOMMT.
→ Zeile:
2
ENDLICH FINDEN SIE FEROX, UND JULIA FREUT SICH.
→ Zeile:
3
JULIA FRAGT IHREN FREUND VALENS: «WO IST FEROX?»
→ Zeile:
4
DA HÖREN SIE EINE STIMME. MARCUS VALERIUS PATERNUS
→ Zeile:
5
UND GAIUS ATTIUS SANUCIUS KOMMEN.
→ Zeile:
6
UND STOSSEN PRIMUS UM.
→ Zeile:
7
JULIA UND VALENS SUCHEN IHREN VOGEL FEROX.
→ Zeile:
8
JULIA RUFT: «FEROX!»
→ Zeile:
9
PLÖTZLICH RUFT VALENS: «DA IST FEROX!»
10
→ Zeile:
DIE SKLAVEN EVENUS UND PHILETUS RENNEN IN DAS PERISTYL
11
CAPUT I FABULA
→ Ordne die folgenden Übersetzungen den entsprechenden Zeilen der FABULA zu!
6.
→ Zeile:
SIE BETRETEN DAS PERISTYL.
→ Zeile:
→ Trage möglichst viele lateinische Wörter zusammen, deren Bedeutung du bereits kennst!
7.
→ Lest die FABULA mit verteilten Rollen laut vor. Wechselt ab Zeile 7 den Erzähler!
8.
→ Welche Wörter der Übersetzung kommen im lateinischen Text nicht vor?
9.
ENTDECKEN
→ Einige Personen erscheinen in verschiedenen Formen. Füge diese der Liste HÖREN Aufgabe 2 hinzu und überlege, was es mit diesen unterschiedlichen Formen auf sich haben könnte.
10.
→ Trage alle Verben zusammen und vergleiche die Formen, in denen sie erscheinen.
11.
→ Vergleiche die Formen mit den entsprechenden französischen im Kasten!
12.
est vient
entrent courent
viennent s’exclame
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AUREA BULLA
Lingua NUMERUS (Zahl) Wie in vielen anderen Sprachen unterscheidet man bei Verben und Nomen zwei Numeri (Zahlen): Singular = Einzahl
Plural = Mehrzahl
FORMEN (Verben) Verben setzen sich im Lateinischen aus einem Stamm, ev. Bindevokal und Endungen zusammen. Wir lernen vorerst alle Verben im Präsensstamm. Im VOCABULA-Teil wird auch das sogenannte Partizip Perfekt Passiv hinzugefügt.
Präsensstamm
vocā-re / audī-re / dic-ĕ-re rufen / hören / sagen
Partizip Perfekt Passiv
vocā-t-us / audī-t-us / dic-t-us gerufen / gehör-t / gesag-t
Es lohnt sich, das Partizip Perfekt Passiv zu lernen, weil viele Fremdwörter davon abgeleitet sind. Zum Beispiel:
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vocātus
→
Ad-vokat
audītus
→
audit-iv
CAPUT I LINGUA
INFINITIV: In den Vokabelangaben stehen die Verben in ihrer Grundform, dem Infinitiv. Das Zeichen für den Infinitiv ist die Endung -re.
salutā-re / dic-ĕ-re
grüssen / sagen
Infinitiv
-re
3. PERSON SINGULAR: Die Endung -t gibt an, dass eine 3. Person Singular etwas tut:
saluta-t / dic-i-t
er / sie grüsst / sagt
3. Person Singular
-t
3. PERSON PLURAL: Die Endung -nt gibt an, dass das Verb in der 3. Person Plural steht. Nach Konsonanten oder einem -i tritt der Bindevokal -u- zwischen Stamm und Endung.
saluta-nt / dic-u-nt / audi-u-nt
sie grüssen / sagen / hören
3. Person Plural
-nt
23
AUREA BULLA
NOMINATIV UND AKKUSATIV (Nomen) Wie im Deutschen können lateinische Nomen in einem Satz in verschiedenen Kasus (Fällen) auftreten. Im Deutschen kann man den Kasus eines Nomens am Artikel und teilweise auch an der Endung erkennen. des Mannes / der Frau / dem Baum Im Lateinischen gibt es KEINEN Artikel.
Da es im Lateinischen keinen Artikel gibt, lässt sich der Kasus nur an der Endung des Nomens erkennen. Das Zeichen für den Nominativ ist, je nach Gruppe von Nomen: -us, -a, -um. Es gibt auch eine Gruppe, die oft ein -s als Nominativzeichen besitzt. z. B. vox, aus vo[c-s]. Zu dieser Grupper gehört auch das Nomen homo.
Nominativ Singular
Nominativ Singular
-us -a -um -s
amic-us = ein / der Freund amic-a = eine / die Freundin gaudi-um = eine / die Freude vox = eine / die Stimme
Das Zeichen für den Akkusativ ist, je nach Gruppe von Nomen: -um, -am, -um, -em.
24
Akkusativ Singular
Akkusativ Singular
-um -am -um -em
amic-um = einen / den Freund amic-am = eine / die Freundin gaudi-um = eine / die Freude voc-em = eine / die Stimme
Wie im Deutschen lassen sich die Nomen im Lateinischen in die drei Genera unterteilen. maskulin (m.) / feminin (f.) / neutrum (n.)
CAPUT I LINGUA
DIE DREI GENERA / GESCHLECHTER (Nomen)
Achtung: In den Sprachen beruht die Zuteilung des Geschlechts in den meisten Fällen auf reiner Gewohnheit. Dabei stimmen die Genera in den verschiedenen Sprachen oft nicht überein.
die Freude – feminin // gaudium – neutrum Man spricht in diesen Fällen vom grammatischen Geschlecht. Einige Nomen bezeichnen Wesen, die natürlicherweise weiblich oder männlich sind. In diesem Fall spricht man vom natürlichen Geschlecht. Die Sprachen unterscheiden sich sogar in der Zuweisung des natürlichen Geschlechts: Im Lateinischen gelten beispielsweise Flüsse als maskulin, Bäume und Inseln als feminin. Im Deutschen sagen wir dagegen «der Rhein», jedoch «die Donau». Bezeichnungen von Bäumen sind im Deutschen ebenfalls weiblich: die Tanne, die Buche etc. Zusammensetzungen mit -baum gelten jedoch als männlich: der Apfelbaum. → Suche in der Wörterliste VOCABULA nach Wörtern mit natürlichem Geschlecht! 25
AUREA BULLA
SATZGLIEDER (Satzbau) In einem Satz bilden die Wörter (oder Wortgruppen) die einzelnen Teile des Satzes. Man spricht von Satzgliedern. Jedes Satzglied erfüllt eine bestimmte Funktion im Satz. Hier sind die vier wichtigsten Satzglieder: SUBJEKT: Jeder Satz braucht ein Subjekt.
Das Subjekt gibt an, wer oder was etwas tut oder ist. Es nennt also das Thema des Satzes. In den meisten Fällen steht das Subjekt im Nominativ. In der Regel ist das Subjekt ein Nomen oder ein Pronomen (er, sie). Jeder Satz braucht ein Subjekt, manchmal sind es auch mehrere.
Evenus | et | Philetus | rident | et | clamant | et | currunt. Subjekt
Subjekt
Evenus |
und |
Subjekt
Prädikat
Prädikat
Philetus |
lachen, |
schreien |
Subjekt
Prädikat
Prädikat
Prädikat
und |
rennen. Prädikat
Im Lateinischen kann das Subjekt auch durch die blosse Endung des Verbs im Prädikat angezeigt werden. Im Deutschen benötigen wir dazu ein Personalpronomen im Nominativ.
Gaudent.
Evenus et Philetus im vorhergehenden Satz
Prädikat Subjekt
Sie | freuen sich. Subjekt
Evenus et Philetus im vorhergehenden Satz
Prädikat
→ Vergleiche, wie die verschiedenen Sprachen das Subjekt ausdrücken! LATEIN
DEUTSCH
amo amat amamus amant
ich liebe j’aime amo amo er/sie liebt il/elle aime ama ama wir lieben nous aimons amamos amiamo sie lieben ils/elles aiment aman amano
FRANÇAIS
ESPAÑOL
ITALIANO
ENGLISH
I love he/she loves we love they love
→ Was könnte der Grund dafür sein, dass manche Sprachen das Subjekt immer mit einem Personalpronomen ausdrücken, manche nicht? 26
Das Prädikat gibt an, was das Subjekt ist oder tut. Es drückt aus, was vom Thema, dem Subjekt, ausgesagt wird. Man spricht auch vom Rhema. Das Prädikat besteht aus einem Verb in Personalform (= finite / bestimmte Verbform).
Jeder Satz braucht ein Prädikat.
CAPUT I LINGUA
PRÄDIKAT:
Evenus | et | Philetus | rident | et | clamant | et | currunt. Subjekt
Evenus |
Subjekt
und |
Subjekt
Prädikat
Prädikat
Philetus |
lachen, |
schreien |
Subjekt
Prädikat
Prädikat
Prädikat
und |
rennen. Prädikat
Besteht das Prädikat aus dem Hilfsverb ‹sein›, braucht es eine Ergänzung: das sogenannte Prädikatsnomen. Es kann ein Nomen oder ein Adjektiv sein. Das Hilfsverb hat die Satzgliedfunktion einer Copula. Mit dem Prädikatsnomen zusammen bildet es das Prädikat.
Iulia | et |
Valens | amici | sunt.
Subjekt
Subjekt
Julia und Valens Subjekt
|
Subjekt
sind
Prädikatsnomen | Copula
|
Prädikat
Prädikatsnomen + Copula = Prädikat
Freunde.
Copula | Prädikatsnomen
Prädikat
AKKUSATIV-OBJEKT: Viele Prädikate bezeichnen eine zielgerichtete Tätigkeit. Das Verb ‹beobachten› richtet sich zwingend auf etwas oder jemanden. Man fragt: Wen oder was beobachten? Neben ‹Akkusativ-Objekt› wird auch der Begriff ‹direktes Objekt› verwendet. Objekte sind in der Regel Nomen oder Pronomen (ihn, sie). Verben mit Akkusativ-Objekt heissen transitive Verben, solche ohne intransitive Verben.
Ferox | Iuliam et Valentem | observat. Subjekt
Akkusativ-Objekte
Prädikat
Ferox | beobachtet | Julia und Valens. Subjekt
Prädikat
Akkusativ-Objekte
→ Zähle zwei Beispiele für transitive Verben und zwei Beispiele für intransitive Verben im Deutschen auf! 27
AUREA BULLA
ADVERBIALE: Prädikate können weitere Ergänzungen haben, welche die Umstände näher beschreiben. Die häufigsten Fragen sind: Wo?
Wohin?
Woher?
Wann?
Warum?
Wie?
Das Adverbiale kann ein einzelnes Wort oder ein präpositionaler Ausdruck sein.
Ferox | Iuliam et Valentem | diu | observat. Subjekt
Akkusativ-Objekte
Adverbiale Prädikat
Ferox | beobachtet | Julia und Valens | lange. Subjekt
Prädikat
Akkusativ-Objekte
Adverbiale
→ Suche im untenstehenden Text nach Adverbialen. Du findest sie, wenn du Antworten auf folgende Fragen findest: FRAGE: ADVERBIALE
• Wann? • Wie? • Wo? • Wie lange? • Warum?
zuerst
Julia zog sich wegen des kühlen Windes ihr blaues Wolltuch um die Schultern. «Ferox!», rief sie, «Ferox, wo bist du?» Valens stolperte etwas lustlos neben ihr her. Sie waren nun schon eine halbe Stunde auf der Suche nach Julias zahmem Spatz: zuerst im Peristyl, dann auf der Strasse vor dem Haus, nun wieder im Peristyl.
VERBA MANENT HOMO SAPIENS. UBI BENE, IBI PATRIA.
28
Prometheus
CAPUT I MYTHOS
Mythos:
Abb. 2: Adam le Jeune: Gefesselter Prometheus, 1762.
P
rometheus war ein Cousin von Zeus, beider Väter waren nämlich Titanen. Zeus’ Vater war Kronos, Prometheus’ Vater Japetos. Prometheus’ Name bedeutet ‹der Vorausdenkende›. Denn er war der weiseste Titan, im Gegensatz zu seinem Bruder Epimetheus, ‹dem Hinterherdenkenden›. Wir finden die Geschichte von Prometheus bei Hesiod, der in seinen Werken «Theogonie» und «Werke und Tage» von Göttern und Heroen erzählt. Er wurde einige Jahre vor 700 v. Chr. geboren und ist nach Homer der zweite europäische Dichter, den wir kennen. Hesiod erzählt: Als Zeus Kronos und die Titanen stürzen wollte, unterstützte ihn Prometheus. Deshalb durfte er sogar im Olymp, dem Sitz der Götter, ein und aus gehen. Besonders gut verstand er sich mit Athene, auf die zahlreiche Erfindungen zurückgehen. Ihre Klugheit verband sie. Bei einem gemeinsamen Mahl von Göttern und Menschen sollte die Art der Opfer vereinbart werden. Hierbei kam Prometheus’ Schlauheit zutage: Er zerteilte ein mächtiges Rind, umhüllte die Knochen mit einer dicken Fettschicht, das Fleisch jedoch bedeckte er mit dem trockenen Rindermagen. Dann sprach er listig: «Zeus, ruhmvollster, höchster der ewigen Götter! Wähle von beiden den Teil, nach dem es dein Herz in der Brust gelüstet!» Zeus, dem es nie an Wissen fehlt, nahm den fetttriefenden Teil des Tieres, obwohl er den Betrug sehr 29
AUREA BULLA
wohl bemerkt hatte. Er hatte Schlimmes im Auge für die sterblichen Menschen, und das sollte sich auch erfüllen.»1 Voller Groll sprach der Göttervater zu Prometheus: «Sohn des Japetos, der du Tricks kennst, mehr als alle anderen, hast also wieder einen hinterhältigen Trick ausgeheckt.»2 Und seit dem Tag dachte er voller Zorn an den Betrug. Er beschloss, den Menschen das Feuer vorzuenthalten. Aber Prometheus täuschte Zeus ein zweites Mal: Er stahl das Feuer aus dem Olymp und brachte es den Menschen. Als Zeus das weithin leuchtende Feuer auf der Erde erblickte, hatte er endgültig genug von Prometheus’ Dreistigkeiten. Zornig rief Zeus ihm zu: «Freust du dich, dass du das Feuer entwendet und mich schlau hintergangen hast? Grosses Leid wird dafür über dich und die Menschen kommen. Den Menschen werde ich für das Feuer ein Übel schenken. Sie werden sich alle daran erfreuen und nicht merken, dass sie ihr eigenes Unglück in die Arme schliessen.»3 Zeus beauftragte den geschickten Handwerker Hephaistos, aus Erde und Wasser eine Frau zu erschaffen. Athene lehrte sie weben, Aphrodite schenkte ihr Schönheit und Attraktivität, Hermes Verführung und Täuschung. Schliesslich erhielt sie eine Büchse, deren Deckel nie geöffnet werden durfte. Weil alle Götter sie beschenkten, erhielt sie den Namen Pandora (‹die Allbeschenkte›). Hermes führte Pandora zu Epimetheus. Der dumme Bruder des Prometheus fand sogleich Gefallen an der schönen Jungfrau, obwohl Prometheus ihm geraten hatte, nie eine Gabe von Zeus anzunehmen. Er jedoch nahm sie zu seiner Frau. Eines Tages hielt Pandora ihre Neugier nicht mehr aus und öffnete die verhängnisvolle Büchse. Da entwichen sogleich alle möglichen Plagen in die Welt: Krankheit, Krieg, Verbrechen, Mühsal und viele mehr. Seitdem sind die Menschen, die zuvor ein paradiesisches Leben geführt hatten, zu ewigem Leid verdammt. Nur eines blieb im Gefäss zurück und flog nicht ins Freie, weil Pandora die Büchse schnell wieder verschloss: Es war die Hoffnung. Aber auch Prometheus wurde bestraft. Die schrecklichen Knechte des Zeus nahmen ihn gefangen und fesselten ihn mit unlösbaren Ketten an den Gipfel des Kaukasus-Gebirges. Jeden Morgen liess Zeus seinen Adler fliegen, der Prometheus’ Leber frass. Doch da er ein Titan und somit unsterblich war, wuchs diese über Nacht wieder nach. «So kann keiner den Sinn des Zeus umgehen und täuschen.»4 Aber die Griechen waren nicht damit einverstanden, dass der Wohltäter der Menschheit auf ewig bestraft werden sollte. Der starke Halbgott Herakles erlöste Prometheus von seinen Leiden, indem er den Adler mit einem Pfeil abschoss. Natürlich geschah auch dies nicht ohne den Willen des Zeus.
1 Hesiod, «Theogonie», Verse 548 – 552; 2 Hesiod, «Theogonie», Verse 559 – 560; 3 Hesiod, «Werke und Tage», Verse 55 – 58; 4 Hesiod, «Theogonie», Vers 613 30
CAPUT I MYTHOS
AUFGABEN → Was sind eigentlich ‹Titanen›? Recherchiere und notiere in dein Portfolio. Vergiss nicht, deine Informationsquelle anzugeben!
1.
→ Beschreibe, in welchem Zusammenhang man das Wort ‹Titan› heute verwendet!
2.
→ Ist dir Prometheus sympathisch oder nicht? Diskutiert eure Ansichten miteinander!
3.
In der Lerngruppe → Lest den Mythos durch und tragt anschliessend die Hauptfiguren und die wichtigsten Ereignisse auf einem Plakat so zusammen, dass man die Geschichte leicht verstehen kann! Übertragt das Plakat in euer Portfolio (z. B. mit einer ausgedruckten Foto). 4.
→ Wie heissen folgende Götter im Lateinischen, Französischen und Italienischen?
5.
GRIECHISCH
LATEINISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH
Zeus
Aphrodite Hermes Ares Athene Hephaistos
→ Vergleiche die Bezeichnungen für die Wochentage im Französischen und Italienischen mit den Götterbezeichnungen. Welche Schlüsse ziehst du daraus?
6.
→ Überlege, welche Bedeutung das Feuer für die Menschheit hat!
7.
→ Prometheus wird als ‹Menschenfreund› und ‹Rebell› bezeichnet. Findest du in der Erzählung Hinweise dafür?
8.
→ Prometheus gilt auch als Schöpfer der Menschen und Tiere. Recherchiere entsprechende Erzählungen!
9.
→ Wie verstehst du den Umstand, dass allein die Hoffnung in der Büchse der Pandora zurückbleibt?
10.
→ Die Prometheus-Geschichte zeigt, warum das Leben der Menschen nicht nur glücklich, sondern auch leidvoll ist. Sie zeigt auch, dass die Menschen sterben müssen. Dies nennt man: l t. conditio humana, fr. condition humaine. Kennst du andere Geschichten, welche die conditio humana/ condition humaine erklären?
11.
31
Abb. 3: Basel 374 n. Chr.
Die taberna von Mucapora aus der Erzählung Aurea Bulla liegt im vicus, einer zivilen Siedlung, die sich seit Beginn des ersten Jahrhunderts n. Chr. im Gebiet zwischen der heutigen Rittergasse, der Freien Strasse und dem St. Alban-Graben erstreckte. Archäologen haben im Bereich der Rittergasse 29 Tierknochenabfälle gefunden. Sie deuten darauf hin, dass es an dieser Stelle tatsächlich eine taberna gegeben haben könnte. Die taberna stand mit weiteren Gebäuden an der Fernstrasse, welche vom Rheinufer hinaufführte und am heutigen Kunstmuseum und Antikenmuseum 32
vorbei in die Freie Strasse Richtung Marktplatz einbog. Ungefähr beim Antikenmuseum zweigte eine Strasse nach Nordwesten ab. Sie überquerte den Graben der keltischen Befestigung Murus Gallicus und führte auf den Münsterhügel. Die Archäologen können nicht genau sagen, wie gross die Siedlung auf dem Münsterhügel war. Sie war im frühen ersten Jahrhundert um den kleinen römischen Militärstützpunkt herum entstanden und versorgte die Soldaten mit Waren und Dienstleistungen. Als der Militärstützpunkt Ende des ersten Jahrhunderts aufgegeben wurde, blieben
die Bewohner/innen. Die Jahrzehnte des Friedens lockten neue Siedler an, darunter auch Migranten aus anderen Provinzen des Imperium Romanum. Sie alle erhofften sich von der günstigen Lage des vicus an der wichtigen Fernstrasse und vom Rhein als Handelsweg ein gutes Auskommen. Valens und seine Familie gehörten also einer stark durchmischten Bevölkerung aus einheimisch-keltischen und zugewanderten Menschen an. Sie wird auch gallo-römische Bevölkerung genannt. Welchen Namen der vicus besass, wissen wir nicht. In den Friedenszeiten des zweiten Jahrhunderts blühte die
Siedlung, und wir können davon ausgehen, dass die Familie von Valens ein ruhiges und zufriedenes Leben führte. Ab Mitte des dritten Jahrhunderts nahmen Verwüstungen durch einfallende Germanen zu. Auch Augusta Raurica fiel ihnen zum Opfer. Im vicus von Basel brachten archäologische Grabungen Hinweise zutage, dass in dieser Zeit Häuser durch Feuer zerstört wurden. Möglicherweise waren diese bei kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Germanen in Brand gesetzt worden. Danach lebten nur noch wenige Menschen im vicus. Spätestens um 300 n. Chr. war der Rhein wieder Grenze des römischen Reiches. Zu ihrem Schutz entstand in Kaiseraugst ein Kastell. Auch in Basel errichteten die Römer ein Kastell. Sie bauten rings um den Münsterhügel eine hohe Schutzmauer. In der Befestigung lebte die Zivilbevölkerung nun zusammen mit den hier stationierten Soldaten. Die Befestigungsmauer musste wegen der Germaneneinfälle rasch gebaut werden. Damit es schneller ging, wurden alte Gebäude abgebrochen und die Steine wieder verwendet. Sogar alte Grabsteine wurden verbaut. Das Baumaterial für die Befestigungsmauer stammte zum Teil aus Augusta Raurica. Archäologen haben in dieser Befestigungsmauer den Grabstein gefunden, den Felix Mucapora für seinen Sohn Valens aufstellen liess. Auf dem Gelände des Schulhauses «zur Mücke» stand ein grosses Gebäude von 24 mal 50 Metern, das ein Tor zum Schlüsselberg hin besass. Die Archäologen deuten es als Magazinbau, in dem unterschiedliche Waren gelagert wurden. Auch auf dem Gelände des Münsters stand ein grosses, repräsentatives Gebäude. Im Schutz der Legionen wuchs damals die zivile Bevölkerung wieder an. Die Gebäude südlich des Münsterbergs, darunter auch die taberna, wurden aus strategischen Gründen abgerissen.
Abb. 4: Ochsengespann auf Brücke über Graben (Rekonstruktion).
Zu Beginn des fünften Jahrhunderts konnte Rom seine nördlichen Provinzen nicht mehr schützen. Die zivile Bevölkerung war auf sich alleine gestellt. Die Romanen, wie sie sich nun nannten, be-
wohnten weiter die militärische Festung auf dem Münsterberg. Ihre Zahl nahm zwar ab, sie unterhielten jedoch zu den Alamannen jenseits des Rheins gute wirtschaftliche Beziehungen.
Abb. 5: Mittelkaiserzeitlicher Vicus (unbefestigt). 33
KURZ & BÜNDIG
WIE ALT IST BASEL?
Siedlungen bestanden. Die älteste datiert in die Zeit um 3900 v. Chr. Im heutigen Stadtgebiet reichen die frühesten Siedlungsspuren bis in die Bronzezeit (2200 – 1300 v. Chr.) zurück. Berühmtester Fund aus dieser Zeit ist ein Bronzemesser mit menschlichem Kopf. Um ca. 150 v. Chr. entstand auf dem Gelände des heutigen Novartis Campus die erste stadtähnliche Siedlung auf Basler Stadtgebiet. Ihre Bewohner waren Kelten, die sich durch hohes handwerkliches Können auszeichneten.
Abb. 6: Bronzemesser mit menschlichem Kopf.
Aus der Jungsteinzeit (5500 – 2200 v. Chr.) sind im Kanton Basel-Stadt verschiedene Fundstellen bekannt. Funde deuten darauf hin, dass an diesen Stellen 34
Ab 80 v. Chr. drangen germanische Stämme über den Rhein nach Westen vor, darunter die Sueben. Ihr berühmtester Anführer war Ariovist, den Gaius Iulius Caesar nach zähem Kampf besiegen konnte. Aber auch Konflikte unter
Abb. 7: Farbiger Ring.
den keltischen Stämmen führten dazu, dass die Kelten auf dem Münsterhügel eine neue, befestigte Siedlung gründeten. Sie hiessen wahrscheinlich Rauraker. Noch heute sind Spuren ihrer Befestigungsanlagen, des Murus Gallicus und des grossen Grabens, in der Rittergasse sichtbar.
WER BESCHÄFTIGT SICH MIT DER GESCHICHTE VON BASEL?
WOHER STAMMT DER NAME BASEL?
Viele Wissenschaftler / innen beschäftigen sich mit der Geschichte von Basel. Vor allem natürlich Historiker und besonders die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt. Auf ihrer Website ist zu erfahren, welche Aufgaben diese Institution hat und was für Angebote sie Interessierten bereithält.
WIE SPRACHEN DIE MENSCHEN IN BASEL? Die Kelten sprachen natürlich Keltisch, die Römer Lateinisch. Mit der Zeit lernten auch die Kelten Lateinisch. Wie weit das Lateinische das Keltische verdrängte, ist unklar. Migranten brachten weitere Sprachen in die Region.
WER WAREN DIE ERSTENBASLER / INNEN? Das wissen wir nicht genau. Der erste Name eines Menschen, der eine gewisse Zeit auf dem Münsterhügel gelebt hat, lautet Titus Torius. Archäologen haben einen Gepäckanhänger mit seinem Namen gefunden.
Im 4. Jahrhundert begannen sich die Alamannen in der Schweiz anzusiedeln. Sie kamen aus dem Gebiet zwischen Donau und Bodensee, wo sie von 260 n. Chr. an ansässig waren. Ihre Sprache hat das Lateinische verdrängt und ist bis heute die vorherrschende Sprache in der Region geblieben. Keltisch, Lateinisch und Alamannisch bilden je einen der Hauptäste der sogenannten indoeuropäischen Sprachfamilie. .
Abb. 8: Bronzemünze des Kaisers Valentinian.
Leider wissen wir es nicht – es gibt über zehn Hypothesen. Kommt Basel von griechisch βασιλεύς (basileus), was ‹König› bedeutet? Oder ist es eine Ableitung eines keltischen Eigennamens? Im Jahr 374 n. Chr. besuchte der römische Kaiser Valentinian die Gegend, um neue Festungen am Rhein errichten zu lassen und die Grenze dadurch besser zu sichern. Dazu gehörte auch die Errichtung eines Festungswerks gegenüber dem Münsterhügel auf der rechten Rheinseite. Das wissen wir von Ammianus Marcellinus, einem römischen Geschichtsschreiber, der die Ereignisse dieser Zeit als Zeitgenosse beschrieb: «prope Basiliam» heisst es bei ihm.
Abb. 9: Gepäckanhänger des Titus Torius. 35
134
Aurea Bulla
VOCABULA
135
VOKABELVERZEICHNIS A accipĕre, accipiō, empfangen, annehmen acceptus, gem. Konj. ad Präp. beim Akk. zu – hin, bei, an adesse, adsum da sein, beistehen, helfen advenīre, adveniō, ankommen adventus i-Konj. aegrōtus, a, um krank agĕre, agō, āctus handeln, treiben, tun
Caput
2 2 4 3 4 3
kons. Konj.
alius, alia, aliud ein anderer, eine andere, ein 2 anderes alter, a, um der eine, der andere (von zwei) 2 amāre, amō lieben 2 amātus a-Konj. amīca, am f. 1./a-Dekl. die Freundin 1 amīcus, um m. 2./o-Dekl. der Freund 1 ante Präp. beim Akk. vor 2 aperīre, aperiō, öffnen 2 apertus i-Konj. appārēre, appāreō erscheinen 3 e-Konj.
appellāre, appellō, ansprechen, anreden, nennen appellātus a-Konj. audīre, audiō, hören audītus i-Konj. aureus, a, um Adj. aus Gold, golden aurum, um n.2./o-Dekl. das Gold avis, avem f., 3. Dekl. der Vogel
3 1 2 2 1
C cārissimus, a, um 1. am teuersten, sehr teuer 2 2. am liebsten, sehr lieb cārus, a, um 1. teuer 2. lieb 2 clāmāre, clāmō, rufen, schreien 1 clāmātus a-Konj. cōnsīderāre, prüfend betrachten, überlegen 2 cōnsīderō, cōnsīderātus a-Konj. cōnspicĕre, erblicken 3 cōnspiciō, cōnspectus gem. Konj. cōnstāns m. f. n. beständig, standhaft 4 Akk. cōnstantem crēdĕre, crēdō, glauben, anvertrauen 4 crēditus kons. Konj. cui? Dativ wem?, für wen? 4 cūrāre, cūrō, sich kümmern um, pflegen 4 cūrātus a-Konj. kurieren currĕre, currō, rennen 1 cursus kons. Konj. D debēre, debeō e-Konj. müssen dēesse, dēsum fehlen deus, um m. 2./o-Dekl. der Gott dīcĕre, dīcō, dictus sagen, sprechen kons. Konj.
dīmidium, um n.
die Hälfte
2./o-Dekl.
dolēre, doleō e-Konj. betrübt sein dolor, dolōrem m. der Schmerz 3. Dekl.
dormīre, dormiō i-Konj. schlafen dūcĕre, dūcō, 1. führen 2. meinen ductus kons. Konj. dum Konjunktion während, solange
e-Konj.
gaudium, um
3 4 3 2 2 2 4 3 2 3
F fābula, am f. 1./a-Dekl. die Geschichte 3 fēmina, am f. 1./a-Dekl. die Frau 4 ferōx m., f., n., Akk. unerschrschrocken, wild 1 ferōcem fīlia, am f. 1./a-Dekl. die Tochter 1 fīlius, um m. 2./o-Dekl. der Sohn 1 fugere, fugiō gem. Konj. fliehen, meiden 3
Caput
sich freuen
1
die Freude 1
n. 2./o-Dekl.
H habēre, habeō, haben, halten habitus e-Konj. homō, hominem m. der Mensch 3. Dekl.
honestus, a, um honōrārium, um n.
1. geehrt 2. ehrenhaft, anständig Honorar
2 1 4 4
I imāgō, inis f. 3. Dekl. impellĕre, impellō, impulsus imperium, um n. 2./o-Dekl.
das Bild 3 1. schlagen, anstossen, umstossen 1 2. antreiben der Befehl, die Macht, 2 die Herrschaft, das Reich beginnen 3
incipĕre, incipiō, inceptus gem. Konj. inesse, insum in etwas sein, enthalten sein 2 instrūmentum, um n. das Werkzeug, das Hilfsmittel 4 2./o-Dekl. intellegĕre, erkennen, verstehen 2 intellegō, intellēctus kons. Konj. interrogāre, fragen 1 interrogō, interrogātus a-Konj. intrāre, intrō, eintreten, betreten 1 intrātus a-Konj. intrepidus, a, um unerschrocken 4 invenīre, invenio, finden, erfinden 1 inventus i-Konj. L labōriōsus, a, um legĕre, legō, lēctus kons. Konj. liber, librum m.
1. mühsam, beschwerlich 4 2. arbeitsam lesen, auslesen 4 das Buch, die Buchrolle
4
2./o-Dekl.
līberī, līberōs m. Pl. die Kinder 3 2./o-Dekl. licet unpersönlich, e-Konj. es ist erlaubt, man darf 4 M māgnificus, a, um prächtig, grossartig 3 mare, mare n., 3. Dekl. Meer 3 māter, mātrem f. die Mutter 2 3. Dekl.
E ecce siehe da, seht hier 1 egō ich 3 emĕre, emō, ēmptus kaufen, nehmen 2 kons. Konj. esse, sum sein 1 et Konjunktion und, auch 1 etiam Konjunktion auch, noch, sogar 3 exclāmāre, exclāmō, ausrufen 2 exclāmātus a-Konj. eximĕre, eximō, herausnehmen, wegnehmen 2 exēmptus kons. Konj. experientia, am f. der Versuch, die Probe 4 1./a-Dekl. die Erfahrung exspectāre, erwarten 3 exspectō, exspectātus a-Konj.
136
G gaudēre, gaudeō
maximus, a, um medicāmentum 2./o-Dekl.
medicīna, am f. 1./a-Dekl.
medicus, um m.
der grösste, sehr gross das Heilmittel
4 4
die Heilkunst, das Heilmittel
4
der Arzt
4
2./o-Dekl.
meus, a, um mein 2 minimus, a, um der kleinste, sehr klein 4 mōnstrāre, mōnstrō, zeigen 3 mōnstrātus a-Konj. multī, ae, a Pl. viele 4 mūrus, um m. 2./o-Dekl. die Mauer 2 N narrāre, narrō, narrātus a-Konj. neque und nec
erzählen 3 auch nicht, und nicht 3
Konjunktion
nescīre, nesciō i-Konj. nicht wissen nōbilis, is, e vornehm nōn nicht nōs Nom., Akk. wir, uns numerus, um m. Zahl
3 2 2 3 3
2./o-Dekl.
O oculus, um m., 2./o-Dekl. das Auge 2 omnis m.,f., omne n. ganz, jeder, Pl.: alle 4 3. Dekl.
optimus, a, um
der beste, sehr gut
4
P parentēs, ēs m. Pl.
die Eltern
2
der Vater
2
3. Dekl.
pater, patrem m. 3. Dekl.
pauper m., f., n. arm 4 Akk. m., f. pauperem 3. Dekl. perdĕre, perdō, 1. verlieren 2. zugrunde richten 4 perditus kons. Konj.
Caput
perīculōsus, a, um gefährlich 4 persuādēre, jemanden überreden, überzeugen 4 persuādeō, persuāsus mit Dativ e-Konj. petěre, petō, etwas anstreben, «anpeilen» 4 petītus kons. Konj. pingĕre, pingō, malen, zeichnen 3 pictus kons. Konj. posse, possum können 4 pretiōsus, a, um wertvoll 2 pulcher, pulchra, schön 3 pulchrum Q quaerĕre, quaerō, suchen, fragen 1 quaesītus kons. Konj. quamquam Konjunktion obwohl, obschon 3 que angeh. Konjunktion und 3 quid? was? 2 quod weil, dass 3 R respondēre, antworten respondeō, respōnsus e-Konj. respōnsum, um n. die Antwort 2./o-Dekl.
Rōmānus, a, um
römisch
2 2 2
S sacculus, um m. das Säcklein, Geldbeutel 2 2./o-Dekl. saccus, um m., 2./o-Dekl. der Sack 2 salūs, salūtem f. die Gesundheit, 4 3. Dekl. das Wohlbefinden sānitās, sānitātem f. die Gesundheit, das Wohlbefinden 4 3. Dekl.
scientia, am f., 1./a-Dekl. das Wissen, die Wissenschaft 4 scīre, sciō i-Konj. wissen 3 scrībĕre, scrībō, schreiben 4 scrīptus kons. Konj. sed Konjunktion aber, sondern 3 serva, am f., 1./a-Dekl. die Sklavin 1 servus, um m., 2./o-Dekl. der Sklave 1 sī Konjunktion wenn, falls 3 simul Adv. zugleich, gleichzeitig 2 solvĕre, solvō, lösen, bezahlen 2 solūtus kons. Konj. spectāre, spectō, betrachten, sehen 3 spectātus a-Konj. stāre, stō, stātus stehen 3 a-Konj.
studēre, studeō sich bemühen, streben nach, 4 mit Dat. e-Konj. studieren studium, um n. der Eifer, das Bestreben, 4 2./o-Dekl. das Studium subitō Adv. plötzlich 1 suus, a, um sein, ihr 3 T tacēre, taceō e-Konj. schweigen, verschweigen 3 tē Akk. Personalpronomen dich 2 tegĕre, tegō, tēctus bedecken 2 kons. Konj.
tenēre, teneō, halten, festhalten 2 tentus timēre, timeō e-Konj. fürchten, 4 sich fürchten trādĕre, trādō, übergeben, überliefern 2 trāditus kons. Konj. tū du 3 tum Adv. da, dann, darauf 1 tuus, a, um dein 3 U ubi? wo? unde? woher? V varius, a, um venīre, veniō, ventus i-Konj. verbum, um n. 2./o-Dekl.
1 2
verschieden, vielfältig 4 kommen 1 das Wort; Pl.: die Rede
4
vidēre, videō, vīsus sehen 2 e-Konj. vir, virum m., 2./o-Dekl. der Mann 4 vīsitāre, vīsitō, besuchen, besichtigen 4 vīsitātus a-Konj. vīta, am f. 1./a-Dekl. Leben 4 vocāre, vocō, rufen 1 vocātus a-Konj. vōs Nom., Akk. ihr, euch 3 vōx, vōcem f., 3. Dekl. die Stimme, der Ton, 1 die Äusserung
CAPUT I
VOCABULA
VOCABULA amīcus, Akk. amīcum m. der Freund fr: l’ami (m.); it: amico; sp: amigo
amīca, Akk. amīcam f.
die Freundin fr: l’amie (f.); it: amica; sp: amiga
interrogāre, interrogātus fragen fr: interroger; it: interrogare; sp: interrogar; en: to interrogate – befragen (juristisch)
ubi? wo? esse, est, sunt sein, er/sie/es ist, sie sind vocāre, vocātus rufen et Konj. und, auch fr: et; it: e; sp: y
quaerĕre, quaesītus suchen → fragen it: chiedere – fragen, bitten; sp: querer – wollen, lieben
intrāre, intrātus eintreten, betreten fr: entrer; it: entrare; sp: entrar; en: to enter
vōx, Akk. vōcem f.
die Stimme → Ton → Äusserung fr: la voix; it: la voce; sp: voz; en: voice
audīre, audītus hören it: udire; sp: oír
venīre, ventus
kommen fr: venir; it: venire; sp: venir
fīlius, Akk. fīlium m.
der Sohn fr: le fils; it: figlio; sp: hijo
fīlia, Akk. fīliam f.
die Tochter fr: la fille; it: figlia; sp: hija
servus, Akk. servum m. der Sklave dt: servieren; fr: servir; it: servire; sp: servir; it: servo; sp: siervo; en: servant – Diener serva, Akk. servam f. die Sklavin dt: servieren; it: serva; sp: sierva currĕre, cursus rennen fr: courir; it: correre; sp: correr; en: current – gängig, laufend
subitō Adv.
plötzlich, unvermutet fr: subitement; it: subito – sofort
clāmāre, clāmātus rufen, schreien fr: clamer; it: chiamare; sp: llamar; en: to claim – beanspruchen
ecce
sieh da, seht hier it: ecco
invenīre, inventus finden, erfinden fr: inventer; it: inventare; sp: inventar; en: to invent
gaudēre sich freuen it: godere
gaudium, Akk. gaudium n.
die Freude
dt: Gaudi; fr: la joie; it: gioia; sp: gozo; en: joy
homō, Akk. hominem der Mensch fr: l’homme (m.); it: uomo (m.); sp: hombre – häufig spezifisch Mann 137
AUREA BULLA
LESEVOKABULAR
ferōx, Akk ferōcem Adj. avis, Akk avem f.
unerschrocken, wild fr: féroce; it: feroce; sp: feroz; en: ferocious
der Vogel
fr: l’oiseau (m.); it: uccello m.; sp: ave (f.); en: aviary – Vogelhaus tum Adv. da, dann, darauf
impellĕre, impulsus 1. schlagen, anstossen, umstossen 2. antreiben dt: Impuls; fr: l’impulsion (f.); it: impulso; sp: impulso, impulsar;
en: impulse – Antrieb
CAPUT II mūrus, Akk. mūrum m. die Mauer fr: le mur; it: muro; sp: muro; en: mural – Wandgemälde
solvĕre, solūtus lösen, bezahlen fr: résoudre; it: risolvere; sp: resolver; en: to solve
quid? was? pater, Akk. patrem der Vater fr: le père; it: padre; sp: padre respondēre, respōnsus antworten fr: répondre; it: rispondere; sp: responder; en: to respond
respōnsum Nom. und Akk. n. die Antwort fr: la réponse; it: risposta; sp: respuesta; en: response
aperīre, apertus öffnen fr: ouvrir; it: aprire; sp: abrir
vidēre, videō, vīsus sehen dt: Video; fr: voir; it: vedere; sp: ver; en: to view – ansehen aurum Nom. und Akk. n. das Gold fr: l’or (m.); it: oro; sp: oro
aureus, a, um Adj. aus Gold, golden exclāmāre (clāmāre) ausrufen fr: s’exclamer; it: esclamare; sp: exclamar; en: to exclaim – ausrufen
unde? woher? alter, altera, alterum der eine, der andere (von zwei) fr: autre; it: altro; sp: otro; en: other, to alternate – abwechseln
dīmidium Nom. und Akk. n. die Hälfte ante Präposition mit Akk. vor oculus, Akk. oculum m. das Auge fr: l’œil (m.); it: occhio; sp: ojo
tenēre, tentus halten, festhalten fr: tenir; it: tenere – halten; sp: tener
cōnsīderāre, cōnsīderātus prüfend betrachten, überlegen fr: considérer; it: considerare; sp: considerar; en: to consider
dīcere, dictus sagen, sprechen fr: dire; it: dire; sp: decir; en: dictionary – Wörterbuch
dic! dicite! sag! sagt! Imperativ parentēs Nom. und Akk. die Eltern fr: les parents (m.); it: parenti – Verwandte; en: parents
meus, a, um mein Possessivpronomen 138
fr: mon, ma; it: mio, mia; sp: mío, mía; en: my
wertvoll fr: précieux; it: prezioso; sp: precioso; en: precious
nōbilis, is, e Adj. vornehm dt: nobel; fr: noble; it: nobile; sp: noble; en: noble ad Präposition mit Akk. zu – hin, bei, an fr: à; it: a; sp: a; en: at dūcĕre, ductus führen duc! Führe! Imperativ imperium Nom. und Akk. n. der Befehl → die Macht → die Herrschaft → das Reich
VOCABULA
pretiōsus, a, um Adj.
fr: l’empire (m.); it: impero; sp: imperio; en: empire
Rōmānus, a, um Adj. römisch fr: romain; it: romano; sp: romano intellegĕre, intellēctus erkennen, verstehen dt: intelligent; fr: intelligent; it: intelligente; sp: inteligente; en: intelligent
nōn
nicht Negation
dt: nein; fr: non – nein; it: no; sp: no – neia; en: no
māter, Akk. mātrem f. die Mutter fr: la mère; it: madre; sp: madre
alius, alia, aliud ein anderer, eine andere, ein anderes habēre, habitus haben fr: avoir; it: avere; sp: haber (nur Hilfsverb)
amāre, amātus lieben fr: aimer; it: amare; sp: amar
cārus, a, um
Adj. 1. teuer (hoch im Preis) 2. fr: cher; it: caro; sp: caro
lieb
cārissimus, a, um Adj. 1. am teuersten, sehr teuer 2. am liebsten, sehr lieb dolēre betrübt sein, Schmerz empfinden it: dolere; sp: doler
LESEVOKABULAR
saccus, Akk. saccum der Sack fr: le sac; it: sacco; sp: saco; en: sack
sacculus, Akk. sacculum das Säcklein, der Geldbeutel fr: le sachet; it: sacchetto
trādĕre, trāditus übergeben, überliefern fr: trahir – verraten; it: tradire – verraten
accipĕre, acceptus empfangen, annehmen fr: accepter; it: accettare; sp: aceptar; en: to accept
inest er, sie, es ist darin, ist enthalten emĕre, ēmptus (aus emtus) kaufen, nehmen eximĕre, exēmptus herausnehmen, wegnehmen tegĕre, tēctus bedecken fr: le toit; it: tetto tē Akk. dich Personalpronomen fr: te; it: te; sp: te simul Adv. zugleich fr: simultané; it: simultaneo; sp: simultáneo; en: simultaneous 139
AUREA BULLA
CAPUT III quod Konjunktion weil, dass dormīre, dormiō schlafen fr: dormir; it: dormire; sp: dormir; en: dorm – Schlafsaal
advenīre, adveniō, ankommen dt: Advent adventus
fr: advenir; it: avvenire; sp: adviento
exspectāre, exspectō, erwarten fr: expectant – abwartend; it: aspettare; exspectātus
sp: expectante – erwartungsvoll; en: to expect
stāre, stō, status dastehen, stehen
dt: statisch; en: static it: stare – stehen, sein; sp: estar – sein
tacēre, taceō schweigen fr: se taire; it: tacere; en: tacit – unausgesprochen
imāgō, Akk. imāginem f. das Bild fr: l’image (f.); it: immagine; sp: imagen; en: image
spectāre, spectō, spectātus betrachten, sehen conspicĕre, conspiciō, erblicken conspectus fugĕre, fugiō fliehen, meiden fr: fuir; it: fuggire; sp: huir
deus, Akk. deum m.
der Gott fr: le dieu; it: dio; sp: dios; en: deity (Gottheit)
-que an das Wort angehängt und Konjunktion servī serváeque die Sklaven und Sklavinnen appārēre, appāreō erscheinen fr: apparaître; it: apparire; sp: aparecer; en: to appear
appellāre, appellō, ansprechen, anreden, nennen appellātus dt: appellieren;
fr: appeler; it: appellare
agēre, agō, āctus handeln, treiben, tun fr: agir; it: agire; sp: actuar – handeln; en: to act mōnstrāre, mōnstrō, zeigen dt: demonstrieren; en: to demonstrate mōnstrātus
fr: montrer; it: mostrare; sp: mostrar
scīre, sciō nescīre, nesciō māgnificus, a, um Adj.
issen w nicht wissen prächtig, grossartig fr: magnifique; it: magnifico; sp: magnífico; en: magnificent
tuus, a, um dein Possessivpronomen fr: ton, ta; it: tuo, tua; sp: tu (yo), tu (ya)
pulcher, pulchra, schön pulchrum Adj. suus, a, um sein, ihr Possessivpronomen fr: son, sa; it: suo, sua; sp: su (yo), su (ya)
dēbēre, dēbeō
müssen fr: devoir; it: dovere; sp: deber
140
die Geschichte dt: Fabel; fr: la fable; it: favola; sp: fábula
numerus, Akk. numerum m. tū Nom.
die Zahl dt: Nummer; fr: le nombre; it: numero; sp: número; en: number
VOCABULA
fābula, Akk. fābulam f.
du Personalpronomen fr: tu; it: tu; sp: tú
ego Nom. nōs Nom. und Akk.
ich Personalpronomen dt: Ego fr: je; it: io; sp: yo
wir, uns Personalpronomen fr: nous; it: noi; sp: nosotros
vōs Nom. und Akk. ihr, euch Personalpronomen fr: vous; it: voi; sp: vosotros
LESEVOKABULAR
dum Konjunktion pingĕre, pingō, pictus
während; solange malen, zeichnen
dt: Pixel, Piktogramm; fr: peindre; it: dipingere; sp: pintar; en: to paint
līberī, Akk. līberōs (Plural) mare, Nom. und Akk n.
die Kinder das Meer fr: la mer; it: mare; sp: mar
etiam quamquam Konjunktion incipĕre, incipiō, inceptus narrāre, narrō, narrātus
a uch, sogar, noch obwohl beginnen erzählen dt: narrativ
neque Konjunktion sī Konjunktion
a uch nicht, und nicht wenn, falls fr: si; it: se; sp: si
sed Konjunktion
aber, sondern
CAPUT IV multī, ae, a Adj. fēmina, Akk. fēminam f.
viele it: molti; sp: mucho
die Frau fr: la femme; it: femmina – Weibchen; sp: femenino – weiblich; en: female – weiblich
medicus, Akk. medicum m. der Arzt fr: le médecin; it: medico; sp: médico optimus, a, um Adj. der beste, sehr gut dt: optimal; it: ottimo; sp: óptimo; en: optimal maximus, a, um Adj. der grösste, sehr gross dt: maximal; fr: le maximum; it: massimo; sp: máximo;
en: maximum – höchst, maximal
crēdĕre, crēdō, crēditus
glauben, anvertrauen
fr: croire; it: credere; sp: creer 141
AUREA BULLA
scientia, Akk. scientiam f. das Wissen, die Wissenschaft fr: la science; it: scienza; sp: ciencia; en: science experientia, Akk. experientiam f. der Versuch, die Probe, die Erfahrung fr: l’expérience (f.); it: esperienza; sp: experiencia; en: experience scrībere, scrībō, scrīptus schreiben
dt: schreiben; fr: écrire; it: scrivere; sp: escribir; en: script – Drehbuch
legĕre, legō, lēctus posse, possum vir Akk. virum m.
lesen, auslesen
dt: viril; fr: viril; it: virile; sp: viril; en: virile → männlich
medicīna, Akk. medicīnam f. studēre, studeō mit Dativ liber, Akk. librum m.
die Heilkunst, das Heilmittel
fr: le livre; it: libro; sp: libro
varius, a, um Adj.
verschieden, vielfältig
fr: varié; it: vario; sp: vario; en: various
honestus, a, um Adj.
1. geehrt 2. ehrenhaft, anständig
(alle Ableitungen haben die Bedeutungen ‹ehrlich, anständig›)
omnis, e Adj. adesse, adsum verbum Akk. verbum n.
ganz, jeder, Pl.: alle da sein (für jemanden) jemandem beistehen, helfen das Wort, Pl.: die Rede
(in allen Sprachen vor allem zur Bezeichnung des Tätigkeitsworts)
persuādēre, persuādeō, persuāsum mit Dativ
vīta Akk. vītam f. cūrāre, cūrō, cūrātus
können fr: pouvoir; it: potere; sp: poder
der Mann fr: la médecine; it: medicina; sp: medicina; en: medicine
sich bemühen, streben nach, studieren dt: studieren; fr: étudier; it: studiare; sp: estudiar; en: to study
das Buch (im Sinn von Buchrolle)
fr: honnête; it: onesto; sp: honesto; en: honest
dt: Omnibus; it: ogni
dt: Verb; fr: le verbe; it: verbo; sp: verbo; en: verb
jemanden überreden, überzeugen fr: persuader – überreden; it: persuadere; sp: persuadir; en: to persuade
das Leben fr: la vie; it: vita; sp: vida
sich kümmern um, pflegen, kurieren fr: curer – reinigen; it: curare; sp: curar; en: cure – heilen, Heilmittel
sānitās, Akk. sānitātem f.
die Gesundheit, das Wohlbefinden
fr: la santé; it: sanità; sp: sanidad; en: sanitary – hygienisch
salūs, Akk. salūtem f. petĕre, petō, petītus studium, Akk. studium n. vīsitāre, vīsitō, vīsitātus medicāmentum n.
die Gesundheit, das Wohlbefinden
142
fr: lire; it: leggere; sp: leer
fr: le salut; it: salute; sp: salud
etwas anstreben, «anpeilen» sp: pedir – bitten
der Eifer, das Bestreben, das Studium dt: Studium; fr: l’étude (f.); it: studio; sp: estudio; en: to study
besuchen, besichtigen fr: visiter; it: visitare; sp: visitar; en: to visit
das Heilmittel dt: Medikament; fr: le médicament; it: medicamento; sp: medicamento; en: medicament
das Werkzeug, das Hilfsmittel
dt: Instrument; fr: l’instrument (m.); it: strumento; sp: instrumento; en: instrument
pauper, Akk. pauperem Adj.
arm
fr: pauvre; it: povero; sp: pobre; en: poor
VOCABULA
instrūmentum n.
minimus, a, um Adj. der kleinste, sehr klein dt: minimal; fr: minimal; it: minimo; sp: mínimo; en: minimal cui? wem?, für wen? dēesse, dēsum fehlen dolor Akk. dolōrem m. der Schmerz fr: la douleur; it: dolore; sp: dolor LESEVOKABULAR
timēre, timeō
fürchten, sich fürchten
it: temere; sp: temer
periculōsus, a, um perdĕre, perdō, perditus
gefährlich
fr: perdre; it: perdere; sp: perder
fr: périlleux; it: pericoloso; sp: peligroso
1. verlieren 2. zugrunde richten
labōriōsus, a, um Adj. 1. mühsam, beschwerlich; 2. arbeitsam fr: laborieux; it: laborioso; sp: laborioso; en: laborious cōnstāns, Akk. cōnstantem Adj. beständig, standhaft dt: konstant; fr: constant; it: costante; sp: constante; en: constant
intrepidus, a, um Adj. unerschrocken
fr: intrépide; it: intrepido; sp: intrépido; en: intrepid
aegrōtus, a, um Adj. krank licet es ist erlaubt, man darf
it: lecito – erlaubt; sp: lícito
honōrārium n.
das Honorar fr: les honoraires Pl.; it: onorario; sp: honorarios Pl.
143
144
Aurea Bulla
ANHANG
145
INDEX AESCULAPIUS Römischer Gott der Heilkunst, griechisch Asklepios. AGENOR Vater der Europa, König der Phönizier. AIGEUS Vater des Theseus, König von Athen. ALEMANNEN Stamm der Westgermanen im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg (D), Elsass (F), der Deutschschweiz, Liechtenstein und Vorarlberg (A). Vgl. l’Allemagne (fr.) und Alemania (sp.). ALEXANDRIA Antike Stadt am westlichen Nildelta, wichtiges kulturelles Zentrum in der hellenistischen Zeit. Die Stadt beherbergte eine der berühmtesten öffentlichen Bibliotheken der Antike. AMMIANUS Römischer Geschichtsschreiber, MARCELLINUS 4. Jh. n. Chr. AMPHITHEATER Arena für Gladiatoren- und Tierkämpfe. Die Sitzreihen laufen in geschlossenem Ring um den ovalen Kampfplatz herum. ANDROGEOS Sohn des Minos. APHRODITE Göttin der Schönheit und der Liebe, römischer Name: Venus. APODYTERIUM Umkleideraum in Badeanlagen (Thermen). APOLLO Sohn des Zeus und der Leto, Zwillingsbruder der Artemis (römischer Name: Diana), Gott der Weissagung und der Künste, Vater des Asklepios. ARES Gott des Krieges, Sohn des Zeus und der Hera, römischer Name: Mars. ARIADNE Tochter des Königs Minos, hilft Theseus mit einem Faden aus dem Labyrinth. Braut des Gottes Dionysos. ARIOVIST Anführer der Sueben, im 1. Jh. v. Chr. Gegner des Gaius Julius Caesar im Gallischen Krieg. ARTEMIS Griechische Göttin der Jagd, Tochter des Zeus und der Leto, Zwillingsschwester des Apollo (römischer Name: Diana). ASKLEPIOS Gott der Heilkunst, Sohn des Gottes Apollo und der Koronis. ASTERIOS König von Kreta, Gatte der Europa. ATHEN Stadtstaat in Griechenland, im 5./ 4. Jh. v. Chr. eine dominierende Macht im Mittelmeerraum. Demokratische Verfassung, kulturelles und intellektuelles Zentrum. ATHENA Göttin der Künste und des Handwerks, Tochter des Zeus (römischer Name: Minerva). ATRIUM Haupt- und Empfangsraum des römischen Hauses. Besass eine Öffnung in der Mitte des Daches. AUGUSTA RAURICA Auch Colonia Augusta Raurica, römische Provinzstadt auf dem Gebiet der heutigen Gemeinden Augst (BL) und Kaiseraugst (AG). Gegründet im Jahre 44 v. Chr. von Lucius Munatius Plancus, Neugründung 15 v. Chr. 15 000 Einwohner in der Blütezeit. Mitte des 3. Jh. n. Chr. Epidemien und kriegerische Zerstörungen. Verlagerung ins Kastell am Rhein. Um 400 Abzug der römischen Truppen. AUGUSTUS Gaius Octavius, 23. September 63 v. Chr. – 19. August 14 n. Chr. Sohn der At(t)ia, einer Nichte von Gaius Julius Caesar. Adoption durch Caesar, seither auch Octavianus genannt. Erster römischer Kaiser. Seit 27 v. Chr. trägt er den Ehrennamen Augustus. BASILIA Lateinischer Name der Siedlung auf dem Münsterhügel von Basel. Der Name ist erst seit Mitte des 4. Jahrhunderts belegt. 146
BASILICA Hallenartiges Gebäude für Handel, Gericht und Verwaltung. Im Innern Säulenreihen, die den Raum in mehrere, gewöhnlich drei Schiffe teilten. BENEFICIARIUS Bevorzugter Soldat, der von schwerem Dienst befreit war; beneficiarii sicherten die römischen Strassen. BULLA Ein Amulett oder Anhänger, der von freigeborenen römischen Knaben bis zu ihrem 17. Lebensjahr um den Hals getragen wurde, um böse Geister zu vertreiben. CAESAR Gaius Julius Caesar, 13. Juli 100 – 15. März 44 v. Chr. Römischer Staatsmann, Feldherr und Autor. Caesar trug entscheidend zum Untergang der römischen Republik bei. Unterwarf Gallien. Autor des Werkes «Commentarii de bello Gallico». CALDARIUM Raum in römischen Badeanlagen mit Warmwasserbad. CARACALLA M. Aurelius Severus Antoninus Caracalla, Römischer Kaiser, 188 – 217 n. Chr. Sohn des Septimius Severus, Bruder des Geta, den er ermordete. Verlieh allen Freigeborenen das römische Bürgerrecht. Liess die sog. Caracalla-Thermen bauen. CAUPONA Lateinischer Begriff für ein Gasthaus. CELLA Hauptraum eines Tempels, Standort des Kultbildes. CELSUS Aulus Cornelius Celsus, ca. 25 – 50 n. Chr., römischer Medizinschriftsteller. Autor von «de medicina». CENA Hauptmahlzeit der Römer um 3 – 4 Uhr nachmittags, auch formelles Gastmahl. CHIRON Ein Kentaur. Erzieher griechischer Helden, u. a. des Asklepios. CHLOE Weibliche Hauptfigur des griechischen Liebesromans «Daphnis und Chloe» des Autors Longos (Ende 2. Jh. n. Chr.). CIVES (Pl.) Lateinisches Wort für Bürger. Rechtlich: von Geburt an freier Bürger. CUBICULUM Lateinischer Begriff für Zimmer zum Wohnen oder Schlafen. CULINA Lateinischer Begriff für Küche. CURIA Versammlungslokal, vor allem für politische Gremien. DÄDALUS Mythischer Erfinder und Ingenieur. Erbauer des Labyrinths. Vater des Ikarus. DAPHNIS Männliche Hauptfigur des griechischen Liebesromans «Daphnis und Chloe» des Autors Longos (Ende 2. Jh. n. Chr.). DECURIO Stadtratsmitglied römischer Gemeinden, wurde auf Lebenszeit gewählt. DIANA s. Artemis. DIES LUSTRICUS Tag der Namensgebung. Ein römisches Fest nach der Geburt eines Kindes, das Reinigungsopfer und Namensgebung einschloss. Bei Knaben fand es am 9. Tag nach der Geburt statt, bei Mädchen am 8. Tag. DIONYSOS Griechischer Gott des Weines, der Fruchtbarkeit und der Ekstase (römischer Name: Bacchus). DUUMVIR (Pl. duumviri) Die beiden obersten Beamten in römischen Provinzialstädten. EPIDAUROS Wichtigstes griechisches Heiligtum des Asklepios im Nordosten der Peloponnes. Berühmt für sein gut erhaltenes Theater. EPIMETHEUS Ein Titane, Sohn des Japetos, Bruder des Prometheus, Gatte der Pandora. EUROPA Tochter des Agenor. Von Zeus in Gestalt eines Stieres nach Kreta entführt. Mutter von Rhadamanthys, Minos und Sarpedon. Gattin des kretischen Königs Asterios.
FORTUNA PRIMIGENIA Römische Geburtshelfergöttin. FRIGIDARIUM Raum in römischen Badeanlagen mit Kaltwasserbad. GALENUS Aelius Galenus, ca. 130 –200 n. Chr. Berühmtester Arzt der Kaiserzeit. GERMANEN Volksgruppen indogermanischer Sprache, die in Mitteleuropa und im südlichen Skandinavien beheimatet waren. GETA Publius Septimius Geta, 189 – 212 n. Chr. Sohn des Septimius Severus. Von seinem Bruder Caracalla ermordet. GLAUKOS Sohn des kretischen Königs Minos, wurde von Asklepios wieder zum Leben erweckt. GORGO MEDUSA s. Medusa GRAFFITO (Pl. Graffiti) Auf Objekte oder Wände gekritzelter Text. GRAMMATICUS Lateinische Bezeichnung für Lehrer, unterrichtete lateinische und griechische Sprache und Literatur. GYNÄKOLOGIE Medizinischer Wissenschaftszweig, der sich mit Frauenleiden beschäftigt. HADES Griechischer Gott der Unterwelt (römischer Name: Pluto oder Dis/Pater). HADRIAN Publius Aelius Hadrianus, 76 – 138 n. Chr. Römischer Kaiser. HARPASTUM Antikes Kreisspiel mit fünf bis acht Spielern und einem Ball. HELIOS Griechischer Sonnengott (römischer Name: Sol). HEPHAISTOS Griechischer Gott des Feuers, der Schmiedekunst und der Handwerker, Sohn des Zeus und der Hera (römischer Name: Vulcanus). HERA Griechische Göttin der Ehe und Familie, Gattin des Zeus, Mutter des Hephaistos (römischer Name: Iuno). HERAKLES Griechischer Halbgott und Held. Sohn des Zeus und der Alkmene. Berühmt durch seine 12 Taten (römischer Name: Hercules). HERAKLION Stadt auf der Insel Kreta. HERCULES s. Herakles. HERMES Griechischer Gott der Händler und Diebe. Er ist der Götterbote (römischer Name: Mercurius). HESIOD Griechischer Dichter, 8./7. Jh. v. Chr. Seine Werke «Theogonie» und «Werke und Tage» sind wichtige Quellen für unser heutiges Wissen über die griechische Mythologie. HIPPOKRATES Berühmtester Arzt des antiken Griechenland, 5./4. Jh. v. Chr. Gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft. HOMER Frühester Dichter des Abendlandes, 8./7. Jh. v. Chr. Verfasser der Epen «Ilias» und «Odyssee». HYGIEIA Griechische Göttin der Gesundheit. Tochter des Asklepios. IUNO s. Hera. JAPETOS Titan, Vater des Epimetheus und des Prometheus. JUVENAL Decimus Iunius Iuvenalis, 1./2. Jh. n. Chr. Römischer Satirendichter. Von ihm stammt die Wendung panem et circenses – «Brot und Spiele». KELTEN Volksgruppen indogermanischer Sprache. Siedelten im 1. Jahrtausend v. Chr. im Raum Mittel- und Westeuropa sowie auf den britischen Inseln. KENTAUR Mythisches Mischwesen mit pferdegestaltigem Unterkörper, menschlichem Oberkörper und Kopf. KLIENTEN Schutzbefohlene eines Patronus. Unterstützten ihn bei politischen Entscheidungen und Wahlen. Verrichteten verschiedene Dienstleistungen. Kamen jeden Morgen zur salutatio in sein Haus. Als Gegenleistung wurden sie von ihrem Patronus beschützt.
KNOSSOS Minoische Stadt auf der Insel Kreta. KORONIS Mutter des Asklepios. KRETA Griechische Insel, Zentrum der minoischen Kultur. KRONOS Titan, Vater von Zeus und anderen olympischen Göttern. LIBERTI Lateinisches Wort für aus der Sklaverei freigelassene Menschen. LUGDUNUM Stadt in Gallien, heute Lyon. LUNULA Von luna, ‹Mond› / lunula = ‹kleiner Mond›. Ein mondförmiges Amulett, welches von römischen Mädchen bis zu ihrer Hochzeit getragen wurde, um böse Geiser zu vertreiben. MACHAON Sohn des Asklepios. Griechischer Arzt im Trojanischen Krieg. MANEN Römische Totengeister. Ihnen werden Grabsteine mit der Wendung D(is) M(anibus) – ‹den Totengöttern› geweiht. MEDUSA Ungeheuer in Gestalt einer Frau mit Schlangenhaaren. Ihr Blick versteinert. Von Perseus enthauptet. MINOS König von Kreta, Sohn des Zeus und der Europa, Gatte der Pasiphaë und Vater von Ariadne. Richter in der Unterwelt. MINOTAURUS Ungeheuer, halb Mensch, halb Stier. Hervorgegangen aus der Verbindung von Pasiphaë mit einem Stier. Lebte im Labyrinth. MOGONTIACUM Stadt am Rhein, heute Mainz. MUNCIACUM Römische villa rustica (Gutshof) auf dem Gebiet des heutigen Munzach bei Liestal (BL). NAXOS Griechische Ägäis-Insel, auf der Theseus Ariadne zurückliess. NYMPHEN Weibliche Gottheiten niederen Ranges, oft Personifikationen von Naturkräften (z. B. Bäume, Quellen). OLYMP Höchstes Gebirge in Griechenland. 2918 m. ü. M. Mythischer Sitz der Götter. OVID Publius Ovidius Naso, 43 – 17 n. Chr. Römischer Dichter. Sein einflussreiches Hauptwerk trägt den Titel «Metamorphosen» (Verwandlungsgeschichten). PAEDAGOGUS Sklave, der einen römischen Jungen zum Lehrer begleitete. Erfüllte auch erzieherische Aufgaben, bei denen er teilweise auch harte körperliche Züchtigungen einsetzte. PAN Griechischer Hirtengott, Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und Unterkörper eines Widders oder eines Ziegenbockes. PANDORA Gattin des Epimetheus. Wurde auf Zeus’ Befehl von Hephaistos erschaffen, von allen Göttern beschenkt. Brachte mit dem Öffnen einer Büchse die Übel in die Welt. PASIPHAË Tochter des Helios, Gattin des Minos, Mutter des Minotaurus. PATRONUS Schutzherr. Beschützte seine Klienten in Gerichtsfällen und Notfällen. Erhielt ihre Unterstützung in politischen Entscheidungen und Wahlen. PEREGRINUS Lateinischer Begriff für Menschen in den römischen Provinzen, welche zwar frei geboren waren, aber nicht das römische Bürgerrecht besassen. PERISTYL Lateinischer Begriff für den gartenartigen Hof in einem römischen Haus. PHÖNIZIEN, Herrschaftsgebiet der Phönizier PHÖNIZIER im Gebiet von Libanon und Syrien. Händler- und Seefahrervolk mit Handelsposten im gesamten Mittelmeerraum. Auf das phönizische Alphabet gehen das griechische und lateinische Alphabet zurück. PISTOR Lateinisches Wort für Bäcker. PISTRINA Lateinisches Wort für Bäckerei.
PODALEIRIOS Sohn des Asklepios. Griechischer Arzt im Trojanischen Krieg. POMPEJI Römische Stadt in der Nähe des heutigen Neapel. Knapp 10 000 Einwohner. 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuv zerstört. PORTICUS Säulengang (-gänge) in einem römischen Gebäude. POSEIDON Griechischer Gott des Meeres (römischer Name: Neptunus). PROMETHEUS Bruder des Epimetheus. Stahl den Göttern das Feuer und brachte es den Menschen. Zur Strafe an den Kaukasus gefesselt. Ein Adler frass täglich von seiner Leber. Von Herakles befreit. QUADRIGA Zweirädriger Wagen, der von vier nebeneinander gehenden Pferden gezogen wurde. Vgl. quattuor – ‹vier›. RAURAKER/ Keltischer Stamm am Rhein bei RAURIKER Basel, Hauptort ist Augusta Raurica. Von Caesar mit den Helvetiern bei Bibracte besiegt. REMUS Bruder des Romulus. Von Romulus getötet. RETIARIUS Römische Gladiatorengattung, bewaffnet mit Wurfnetz, Dreizack und Kurzschwert. RHADAMANTHYS Sohn des Zeus und der Europa. Richter in der Unterwelt. RHENUS Lateinischer Name des Flusses Rhein. RITTER Lateinisch equites. Zweitoberster Stand in der römischen Gesellschaft. ROM Zentrum des römischen Imperiums. Erste Siedlungen im 2. Jahrtausend v. Chr. Mythisches Gründungsjahr ist 753 v. Chr. 1.5 Mio. Einwohner im 3. Jh. n. Chr. ROMULUS Bruder des Remus, mythologischer Gründer der Stadt Rom. SALUTATIO Lateinischer Begriff für die formelle Begrüssung der Klienten durch den Patron. Oft verbunden mit Übergabe von Geschenken (Lebensmittel). SARPEDON Sohn des Zeus und der Europa. SECUTOR Römische Gladiatorengattung, bewaffnet mit Kurzschwert und Rechteckschild. SENATOREN Lateinisch senatores. Mitglieder des höchsten politischen Gremiums von Rom. Gehörten der Nobilität an, der höchsten Gesellschaftsschicht. SENECA Lucius Annaeus Seneca, gestorben 65 n. Chr. Römischer Politiker, Philosoph und Autor. Erzieher des Kaisers Nero. SEPTIMIUS Lucius Septimius Severus, 146 – SEVERUS 211 n. Chr. Römischer Kaiser. Stammte aus Leptis Magna in Nordafrika. Vater des Geta und des Caracalla. SESTERZE Lateinisch sestertius. Wichtigste römische Geldeinheit. SIDON Antike phönizische Stadt. Herkunftsort der Europa. SORANOS Soranos von Ephesos. Um 100 n. Chr. in Rom tätiger Arzt. Autor medizinischer Werke, u. a. über Gynäkologie. STILUS Schreibstift, Griffel aus Metall, Holz oder Horn zum Schreiben auf Wachstafeln. STIPENDIUM Lateinischer Begriff für die Zahlung eines Geldbetrages, Sold. SUDATORIUM Raum in römischen Badeanlagen zum Schwitzen. SUEBEN Germanische Stammesgruppe, ursprünglich aus dem Raum zwischen Elbe und Oder. Wanderte nach Süden und Westen. TABERNA Lateinischer Begriff für einen Laden, eine Werkstatt, ein Gasthaus. Vgl. deutsch Taverne.
TARTAROS Tiefster Ort der Unterwelt, wo die schlimmsten Übeltäter bestraft werden. TELEPHASSA Frau des phönizischen Königs Agenor. Mutter der Europa. TEPIDARIUM Raum in römischen Badeanlagen mit lauwarmem Bad. THESEUS Sohn des athenischen Königs Aigeus, tötet den Minotaurus. THRAKER Antikes Volk, dessen Siedlungsgebiet im Westen durch Makedonien, im Norden durch den Balkan und im Süden und Osten durch das Ägäische Meer und den Hellespont begrenzt war. TRAJAN Marcus Ulpius Traianus, 53 – 117 n. Chr. Römischer Kaiser. Eroberte das Gebiet der Daker, heute Rumänien. Baute in Rom ein Forum und Märkte. Auf der sog. Trajanssäule sind die Kämpfe gegen die Daker dargestellt. TRICLINIUM Lateinischer Begriff für einen Speisesaal. TRIGON Antikes Ballspiel mit drei Spielern und drei Bällen. VALENTINIAN I Flavius Valentinianus, 321 – 375 n. Chr. Römischer Kaiser. Sicherte die Rheingrenze durch neue Festungsbauten. VARRO Marcus Terentius Varro, 116 – 27 v. Chr. Römischer Politiker und Autor. VERGIL Publius Vergilius Maro, 70 – 19 v. Chr. Römischer Dichter. Verfasser des bedeutenden Epos «Aeneis». VESONTIO Gallische Stadt, heute Besançon. VICUS Begriff für eine zivile Siedlung, ein Dorf. VILLA RUSTICA Landwirtschaftlicher Gutsbetrieb, der aus mehreren Gebäuden bestand, die um einen Hof herum angelegt waren. Dazu gehörten oft Ländereien, die der landwirtschaftlichen Nutzung dienten. VINDONISSA Name des Legionslagers der Römer auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Windisch (AG). Zwischen 14 und 101 n . Chr. und von 270 bis nach 406 n. Chr. in Betrieb. Zivile Siedlung um und teilweise im Lager. ZEUS Oberster Gott der griechischen Mythologie. Mächtigster Gott der Olympier (römischer Name: Iuppiter).
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NACHWEISE VERZEICHNIS UND NACHWEIS DER ABBILDUNGEN Umschlag: Golden Bulla, by unknown artist, 1 century, gold leaf with filigree decoration AKG1443780. © akg-images/Mondadori Portfolio/ Luciano Pedicini Abb. 1: Insula 30 von Augusta Raurica. Grundriss nach Berger L. (2012): Führer durch Augusta Raurica, S. 185. Abb. 2: Adam le Jeune: Gefesselter Prometheus. 1762. Louvre. Fotolia Abb. 3: Basel 374 n. Chr. Illustration: Marco Bernasconi und Jonas Christen. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T57384. Abb. 4: Ochsengespann auf Brücke über Graben (Rekonstruktion). Illustration: Digitale Archäologie, Freiburg i. Br.. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T17477. Abb. 5: Basel. Mittelkaiserzeitlicher Vicus (unbefestigt). Illustration: Heidi Colombi. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T17986. Abb. 6: Messer mit anthropomorphem Griff. Basel-Gasfabrik. 10. Jh. v. Chr., Spätbronzezeit Foto: Philippe Saurbeck. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T18022. Darüber: Foto: Peter Portner. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T17560. Abb. 7: Farbiger Ring. Basel-Gasfabrik, 150 – 80 v. Chr. Foto: Peter Portner. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T17578. Abb. 8: Bronzemünze des Kaisers Valentinian I (364–375 n. Chr.). Prägung um 367–375 n. Chr. Fundort: Münsterplatz 16. Foto: Philippe Saurbeck. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T17289. Abb. 9: Gepäckanhänger aus Geweih mit Angabe des Besitzers T(itus) Torius, 20 v. Chr. – 20 n. Chr. Denkbar ist auch die Lesung T(urma) Tori ‹Abteilung des Torius›. Foto: Peter Portner. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T17264. Abb. 10: Pompeji. Fotolia Abb. 11: Porträt des Terentius Neo und seiner Frau. Pompeji 55–79 n. Chr. Wikipedia Abb. 12: Karbonisierter Brotlaib aus Herculaneum. 79 n. Chr. Wikipedia Abb. 13: Grabstein, Basel, Haus zur Mücke. Foto: Philippe Saurbeck. © Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt T57367 Abb. 14: Der Raub der Europa. Fresko aus Pompeji 1. Jahrhundert http://de.wikipedia.org/wiki/Europa_(Mythologie)#/media/File: Pompeiii.Europa.iFresco.jpg Abb. 15: Minoisches Stier-Rhyton. Archäologisches Museum Iraklio. Fotolia Abb. 16: Euro-Münze. Fotolia Abb. 17: Stein von Rosetta. Fotolia Abb. 18: Höhlenmalerei. Fotolia Abb. 19: Graffito in Deutschland. Internet Abb. 20: Karl der Grosse, Reiterbildnis, AKG465076 © akg-images/Erich Lessing Abb. 21: Handgeschriebene lateinische Bibel. Fotolia Abb. 22: Munzach. Brunnendelphin. Foto Archäologie und Museum Baselland. Abb. 23: Munzach. Quadriga-Mosaik. Foto Archäologie und Museum Baselland. Abb. 24: SPQR (Senatus Populusque Romanus). Fotolia Abb. 25: Etienne-Jules Ramey: Theseus kämpft mit dem Minotauros. 1826. Paris Tuilerien, Fotolia Abb. 26: Augusta Raurica. Theater und Schönbühl-Tempel. Rekonstruktionszeichnung Markus Schaub. Abbildung Augusta Raurica. Abb. 27: Augusta Raurica. Forum. Rekonstruktion. Rekonstruktionszeichnung Markus Schaub. Abbildung Augusta Raurica. Abb. 28: Augusta Raurica. Altar am Fuss des Forumtempels. 50 n. Chr. Die Reliefplatte zeigt einen Eichenkranz und einen Adler mit Blitzbündel und Krallen, ein Symbol für den Gott Jupiter. Foto: Susanne Schenker. Foto Augusta Raurica. Abb. 29: Augusta Raurica. Osttor. Rekonstruktionszeichnung Markus Schaub. Abbildung Augusta Raurica. Abb. 30: Pompeji. Graffiti an der Fassade des Thermopoliums der Asellina, https://commons.wikimedia.org/wiki/ File: Pompeii-graffiti.jpg Abb. 31: Augusta Raurica. Insula 30. Gladiatorenmosaik. Foto: H. Grauwiler. Foto Augusta Raurica. st
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Abb. 32: Augusta Raurica. Insula 30. Bronzestatuette des Mars mit Helm, Panzer und Beinschienen. In der rechten Hand einst die aufgestellte Lanze. Foto: Susanne Schenker. Foto Augusta Raurica. Abb. 33: Gebärstuhl. Grabrelief der Hebamme Scribonia Attice. Ostia. 2. Jh. n. Chr., AKG31863. © akg-images / Erich Lessing Abb. 34: Lunula Abb. 35: Hyoscyamus niger (schwarzes Bilsenkraut). Fotolia Abb. 36: Villa Romana del Casale bei Piazza Armerina. Sog. Mosaik der Mädchen im Bikini. Ausschnitt. Piazza Armerina in Sizilien, 4.Jh. n. Chr. Fotolia Abb. 37: Asklepios. Fotolia Abb. 38: Asklepios. Abb. 39: WHO. Wikipedia Abb. 40: Gustav Klimt: Hygieia. 1894. Ausschnitt aus dem Gemälde ‹Medizin›. Rekonstruktion nach einer Fotografie. Das Original wurde 1945 zerstört. Wikipedia Abb. 41: Relief mit dem Modell eines Beines als Votivgabe an Asklepios und Hygieia zum Dank für eine Heilung. Milos, Kykladen, Griechenland. 100–200 n. Chr. Foto Erich Lessing; http://www.akg-images.de/archive/ Votive-offering-to-Asklepios-and-Hygieia-/ -Greek-relief.-2UMDHUTPGY9X.html Abb. 42: Septimius Severus mit Julia Domna, Caracalla und Geta, dessen Haupt ausradiert ist. Berlin Antikensammlung inv. 31329. de.wikipedia.org/wiki/Septimius_Severus Abb. 43: Caracalla. Wikipedia Abb. 44: Geta. Wikipedia Abb. 45: Triumphbogen des Septimius Severus. Rom, Forum Romanum. Fotolia
ILLUSTRATIONEN Caput I • Augusta Raurica. Insula 30. Die Illustration entspricht abgesehen von einzelnen Freiheiten dem aktuellen Forschungsstand. • Valens und Julia im Peristyl. • Spatz. Anmerkung: Sperlinge lassen sich kaum zähmen. Die Forschung geht deshalb davon aus, dass in Catulls Carmen 2 mit passer eine andere, nicht bestimmbare Vogelart gemeint ist. Caput II • Felix Mucapora und Valens in der Backstube ihres Wirtshauses im vicus Basel. Der Ofen ist nach dem Ofen der Taberna von Augusta Raurica gezeichnet. • Aufgerissene Bulla. • Vollständige Bulla. • Rätselbrot. Caput III • Villa Rustica von Munzach. Liestal. Die Illustration entspricht dem aktuellen Forschungsstand. Die Fresken an der porticus-Wand sind erfunden. Sie deuten die ebenfalls erfundenen Fresken von Daphnis und Chloe in der AUREA BULLA-Erzählung an. • Valens und der Wächter-Sklave. Caput IV •d ies lustricus. Julia, Araura mit Araurica und Cornelia beim Opfern. • l unula. • Baby.
in: RhM 129 (1986) 36–53. Mythos: Marg Walter (1984): Hesiod. Sämtliche Gedichte, Darmstadt (WBG) Caput II: Bulla: Die fremdsprachlichen Texte stammen mit Anpassungen aus Wikipedia. römisches Brot backen: Römer Museum Augst, Römisches Brot. Mahlen, backen, Rezepte, Augst 1980. Mythos: von Albrecht, Michael (2003): Ovid, Metamorphosen Lateinisch/Deutsch, Stuttgart (Reclam). Caput II und IV: Wörter und ihre Bedeutungen Wirth Th., Seidl C., Utzinger C. (2006): Sprache und Allgemeinbildung. Neue und alte Wege für den altund modernsprachlichen Unterricht am Gymnasium. Zürich (Lehrmittelverlag Zürich), S. 207ff. Caput III: Mythos: Fink, Gerhard (1993): Ovid, Metamorphosen, Frankfurt a. Main (Fischer). Caput IV: Hippokratischer Eid: Kollesch J. und Nickel D. (1994): Antike Heilkunst, Stuttgart (Reclam 9305), S. 53ff. Müri, Walter (2001): Der Arzt im Altertum, München (Artemis & Winkler). Der Mensch und die Sprache: Eisenberg, Peter (2012): Das Fremdwort im Deutschen. Tübingen (de Gruyter). Leonhardt, Jürgen (2009): Latein. Geschichte einer Weltsprache. München (C.H. Beck). Schlösser, Rainer (2005): Die romanischen Sprachen. München (C.H. Beck) Beck Wissen 2167. Solodow, Joseph (2010): Latein alive. The survival of Latin in English and the Romance languages, Cambridge (UP). Wunderlich, Dieter (2015): Sprachen der Welt. Warum sie so verschieden sind und sich doch alle gleichen. Darmstadt (WBG). www.ethnologue.com Karten:
I mperium Romanum, romanische Sprachen: Neu gezeichnet nach Res Romanae. Neue Ausgabe, Berlin 1997. Cornelsen Verlag, mit Anpassungen und Ergänzungen.
IMPRESSUM Aurea Bulla 1 Latein. Mehrsprachigkeit. Kulturgeschichte
2019 Verbesserter Nachdruck der 1. Auflage © Verlag Basel-Landschaft, Liestal 2016 Herausgeber: Kanton Basel-Stadt und Kanton Basel-Landschaft Autoren: Martin Müller (Leitung), Rolf Gutierrez, Adele Netti, Dr. Katharina Wesselmann Konzept, Satz und Gestaltung: © aplus caruso gmbh, Basel Korrektorat Deutsch: Rosmarie Anzenberger, Basel Illustrationen: bunterhund, Atelier für Illustration, Zürich Karten: Oculus Illustration GmbH, Zürich Druck: Birkhäuser + GBC AG, Reinach BL Printed in Switzerland ISBN 978-3-85673-441-1
Umschlagsklappen • Vorne: Karte des Imperium Romanum • Hinten: Karte der römischen Schweiz www.fair-kopieren.ch
© bunterhund, Atelier für Illustration © Oculus Illustration GmbH Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung jeder Art oder Verbreitung – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. LITERATURNACHWEISE Caput I: VOX ROMANA: Zur Frage der Zusammengehörigkeit von Carmen 2 und 2a vgl. Th. Wirth: Catull Carmen 2: Passer und Malum als Zeichen der Liebe,
Tel. 061 552 60 20, verlag@bl.ch www.verlag.bl.ch