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PA N O R A M A
B E R G E C H O · 2020
Till Eulenspiegel, Andechs und der Dreißigjährige Krieg Andechser Herbst-Miniatur vor dem Wittelsbacher Friedhof als Live-Hörspiel Mit „Till Eulenspiegel, Andechs und der Dreißigjährige Krieg“, einem LiveHörspiel nach dem Roman „Tyll“ von Daniel Kehlmann in einer Fassung von Lea Magdalena Gockel, startete am 13. September die Herbst-Ausgabe der „Andechser Miniaturen“, dem inzwischen bekannten und beliebten Kulturformat des Freundeskreises Kloster Andechs e. V.
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enn man die Augen geschlossen hatte, hätte man auch auf dem heimischen Sofa sitzen können und eine Geschichte über Kopfhörer hören können. Eine kurze Weile dem Lärm des eigenen Alltags entfliehen und unbekannten Klängen und Stimmen lauschen.
Wenn die Ohren Augen machen Ein Seil wird gespannt, langsam, immer straffer. Und hopp! Schon steht Till auf dem Seil, während er mit seiner Jugendfreundin Nele redet. Öffnet man nun die Augen, so stellt man fest, dass da gar niemand auf dem Seil steht und das Seil ziemlich kurz ist, es ist die Nylonschnur eines Percussioninstruments, dem Bullroarer. Mitten im Kiental, unterhalb des Turms der Andechser Wallfahrtskirche, gleich neben dem Eingang zum Wittelsbacher Friedhof sitzen auf einer Bretterbühne zwei Schauspieler, vor ihnen eine Menge an unterschiedlichen Gerätschaften. Mit diesen erzeugen sie, während sie in die Figuren der Geschichte von Till Eulenspiegel im Dreißigjährigen Krieg
Oliver Vilzmann inmitten seiner vielen kleinen und großen „Geräuschträger“, die die Klangkulissen und Charaktere im Dreißigjährigen Krieg hörbar machen.