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KIRCHE UND KLOSTER
B E R G E C H O · 2020
O.S.B. – O, sie bauen!
Renovierungen in St. Bonifaz im 19. und 20. Jahrhundert
Bruder Engelbert am Pfortenfenster von St. Bonifaz.
Bruder Engelbert Schacherbauer (1854-1935) war von 1888 bis kurz vor seinem Tod Pförtner in St. Bonifaz. Als solcher saß er gewissermaßen an der Schnittstelle von Kloster und ‚Welt‘. Jeder, der aus- und einging, kam an ihm vorbei. Neben dem Tagebuch einer Romreise im Heiligen Jahr 1925 sind Lebenserinnerungen erhalten, die Einblicke in das ganz alltägliche Leben im Kloster geben. Daneben gibt es einzelne Blättersammlungen, die sich mit Umbau- und Renovierungsmaßnahmen in Kirche und Kloster beschäftigen, denn: „Nachdem ich, Br. Engelbert, seit März 1882 im Kloster bin und Aufzeichnungen für Reparaturen in der Kirche verloren gegangen sind, hat mir der Hochw. Herr Abt den Auftrag gegeben, alles aufzuschreiben, was in dieser Zeit in der Kirche und im Kloster gemacht wurde.“ Im Kontext der derzeitigen Generalsanierung der Abtei ist dabei der Abschnitt über die Trockenlegung des Klosters in den Jahren 1933 und 1934 besonders interessant. Unsere Stiftsarchivarin Dr. Birgitta Klemenz hat die Ausschnitte zusammengestellt.
Trockenlegung des Klosters 1933-1934. Bekanntlich ist das Kloster St. Bonifaz auf feuchtem Grund gebaut. Daher auch in den Zimmern parterre immer Modergeruch und Feuchtigkeit, welche an den Mauern immer höher hinaufsteigt. Nachdem vom Staat für Arbeitsbeschaffung Prozente gegeben wurden, so hat der Convent beschlossen, durch Mauerabsägen das Kloster trockenlegen zu lassen. Diese Arbeit wurde der Firma Stadler & Geyer übergeben. Mitte Dezember 1933 wurde angefangen und bis Mitte März soll es fertig sein. Die Kosten waren auf 18 000 RM berechnet, 2 000 RM waren Zuschuß versprochen, aber diese lassen auf sich warten.