Brixner 383 - Dezember 2021

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Menschen & Meinungen

Der Wegbereiter PORTRAIT: Von Anfang an stand JOSEF LARCHER an der Spitze der Kinderkrebshilfe Regenbogen Südtirol; nun gibt er das Zepter ab. Der Verein kümmert sich seit 35 Jahren um an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche sowie um deren Eltern.

Josef Larcher ist einer jener Menschen, denen man ihr Alter nicht ansieht. Vielleicht hat das damit zu tun, dass er dem Leben immer die positiven Seiten abgerungen hat. Als seine Tochter Petra 1986 am Hodgkin-Lymphom erkrankt war, einem seltenen Tumor, musste sie sechs Monate lang in der Innsbrucker Klinik bleiben. Es hat keinen Tag gegeben, an dem Josef Larcher sie nicht besucht hätte. In seiner Mittagspause machte er sich auf den Weg, „weil das einfach wichtig für den Heilungsprozess war.“ Die Besuche taten gut, der kleinen Petra und den anderen Kindern auch. Weil sie ein klein wenig Normalität bedeuteten. Das war der Anstoß, dass er gemeinsam mit weiteren betroffenen Eltern 1987 in Innsbruck die Kinderkrebshilfe gegründet hat; im Folgejahr kam die Sektion Südtirol dazu.

Für andere da sein Die Aufgaben als Vorstand der Kinderkrebshilfe waren vielfältig. Von der Organisation von Veranstaltungen über

die Buchhaltung und das Verfassen von Dankesschreiben „bis hin zum Kleben von Briefmarken“ – Josef Larcher hat viel Herzblut in diese ehrenamtliche Tätigkeit gesteckt. Jetzt sei es an der Zeit, Platz zu machen für Jüngere. Der neue Flyer ist schon gedruckt, mit Albert Stampfl aus Rodeneck der Nachfolger bereits gefunden. Auch der Name hat sich geändert: Aus der Kinderkrebshilfe wurde die Südtiroler Kinderhilfe Regenbogen. „Wir wurden immer öfter um Hilfe für schwerkranke Kinder und Jugendliche gebeten, die von keinem Verein unterstützt werden.“ Nicht nur in der akuten Phase für erkrankte Kinder und Jugendliche und deren Eltern da zu sein, sondern auch in der Zeit danach – das sei unglaublich wichtig. Die Sorgen teilen und Kontakte knüpfen zu können – das ist der Kerngedanke. Der bunte Regenbogen ist geblieben als Symbol für das Stützende, „wenn eine Krankheit mit voller Härte zuschlägt.“ Und dann wäre da noch die Forschung. Larcher war hier Wegbereiter: Ärzte mit Spendengeldern darin zu unterstützen, dass sie forschen und sich weiterbilden


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