Brixner 383 - Dezember 2021

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Jahrgang 32 · Dezember 2021 Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Inhalt

Editorial

POLITIK & GESELLSCHAFT 04 | EIN BLICK IN DIE COVID-STATION BRIXEN: Die stillen Helden 10 | Zu Besuch im Ansitz Unterköstlan 14 | Interview: Gemeindesekretär Josef Fischnaller MENSCHEN & MEINUNGEN 24 | PORTRAIT: Josef Larcher 29 | Pro & Contra: Verpflichtende Covid-19-Tests sinnvoll? 30 | Umfrage: Silvester ohne Feuerwerk? KUNST & KULTUR 32 | BESUCH IM KÜNSTLERATELIER: AliPaloma VERANSTALTUNGEN 47 | TIMER: Januar 2022 FREIZEIT & SPORT 50 | DAMENHANDBALL: Neue Gesichter in der Handballhalle WIRTSCHAFT & UMWELT 56 | DER „NEUE“ WEIHNACHTSMARKT: Greift das Konzept? 60 62 64 66

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Betriebsportrait: Ruth Immobilien Schotter aus Sarns LBS Tschuggmall: A coole G’schicht Betriebsportrait: Castellanum

2022 Tja, das war’s also, dieses verrückte Jahr 2021. Einerseits bin ich sehr glücklich darüber, dass die meisten von uns es doch irgendwie schadlos überstanden haben. Andererseits denke ich an die Familien der fast 1.300 Todesopfer, die diese Pandemie allein in Südtirol bis jetzt gefordert hat, und an die Freunde und Bekannten von mir, die auch Monate nach der Infektion noch nicht fit sind. Dieses Jahr wollen wir also abhaken, auf Nimmerwiedersehen, bitteschön. Jetzt kommt das neue Jahr, 2022, und mit ihm die enorme Herausforderung, die zwei Lager, die sich in unserer Gesellschaft gebildet haben, wieder halbwegs zusammenzuführen. Jeder von uns hat Freunde, Bekannte, vielleicht sogar Familienangehörige, die sich gegen jede Vernunft partout nicht impfen lassen wollen. Je länger die Pandemie andauert, desto mehr Druck üben wir alle unbewusst auf die Ungeimpften aus, und desto mehr fühlen sie sich als Verfolgte, als Ausgegrenzte, denn schließlich fordern sie ja nur ihr Recht ein, selbst über eine Impfung entscheiden zu können. So einfach ist das aber nicht, denn in einer Pandemie muss eine Gesellschaft solidarisch handeln. Egoismen sind hier kontraproduktiv. Wenn heute die allermeisten Corona-Intensivpatienten ungeimpft sind, so ist das der beste Beweis dafür, dass mehr Solidarität zur schnelleren Überwindung dieser Pandemie beitragen würde. Je länger diese Situation anhält, desto eher schmilzt das Verständnis für die Impfzweifler – von den radikalen Coronaleugnern ganz zu schweigen. Ich fürchte, die Ungeimpften kommen aus diesem Dilemma nur heraus, indem sie umdenken. Ansonsten wird da auch bei besten Freunden immer ein Graben bleiben zwischen den zwei Lagern. Im besten Fall wird man das Thema nie mehr ansprechen, aber aus der Welt und aus den Köpfen ist es deshalb nicht. Mir persönlich geht es aber vor allem darum, dass ich meine ungeimpften Freunde geschützt wissen möchte vor diesem Virus.

EXTRA 72 | Trends & Wirtschaft

Ihr Willy Vontavon


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Politik & Gesellschaft

Die stillen Helden BRIXEN: Seit fast zwei Jahren kämpft das Brixner Krankenhaus gegen die Pandemie. Nach wie vor stellt die Behandlung von Coronapatienten die Fachkräfte vor große Herausforderungen. Sie erzählen dem „Brixner“, was in diesem Winter anders ist als in den Vorjahren.

„Wir können das Wort Corona ebenfalls kaum noch hören, aber die Pandemie ist trotzdem da. Wir müssen die Situation akzeptieren und weitermachen.“ Man sieht Dr. Othmar Bernhart die Anstrengungen der letzten Monate an, wenn er über das Thema spricht. Der Primar der Inneren Medizin des Brixner Krankenhauses betreut seit Anfang der Pandemie immer wieder Coronapatienten. Zwischenzeitlich, nach der dritten Welle Ende April und vor der vierten Ende November, herrschte im Krankenhaus zwar ein Rotationsprinzip – jede Station stellte im Wechsel ein Isolierzimmer für Covid-19-Patienten frei, um alle Bereiche etwas zu entlasten. Mit steigenden Fallzahlen wurde das jedoch zu unübersichtlich, und seit wenigen Wochen ist erneut eine Station samt Ärzte- und Pflegepersonal nötig, die sich ausschließlich um Covid-Patienten kümmert. Ein Besuch.

Ein eingespieltes Team Die Station befindet sich im dritten Stock des Krankenhauses in einem der Flügel der Inneren Medizin. Ein großes gelbes Schild an der Tür erinnert daran, dass sich dahinter die Covid-Abteilung befindet. Elf Doppelzimmer, also 22 Betten, stehen hier normalerweise für Patienten zur Verfügung;

p KÄMPFEN TAG FÜR TAG FÜR IHRE PATIENTEN: Die Pflegekräfte Martina, Hanna und Valerio arbeiten auf der Covid-Station des Brixner Krankenhauses

ein Zimmer wurde übergangsweise zu einem Pausenraum umfunktioniert, ein anderes dient dem Personal dazu, sich umzuziehen. Übrig bleiben neun Zimmer zu jeweils zwei Patienten, die in den letzten Wochen teilweise vollbelegt waren; zum Zeitpunkt unseres Besuchs ist es gerade etwas ruhiger. Insgesamt arbeiten drei Pflegekräfte zeitgleich in der Abteilung, eine Pflegekraft kümmert sich um jeweils sechs Patienten; tagsüber ist zudem eine Pflegehelferin auf der Station, die hilft, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Waschen, putzen, Bettlaken wechseln sowie richtig und hygienisch entsorgen, damit keine Erreger nach draußen gelangen – all das ist in der Covid-Station besonders wichtig. Doris Prosch ist seit Jänner 2021 die Pflegekoordinatorin für die Covid-Abteilung. Davor betreute sie Patienten der Inneren Medizin und der Palliativstation. Sie strahlt eine unglaubliche Wärme und Positivität aus, als sie den „Brixner“ vor der Covid-Station empfängt; sie spricht ruhig, gefasst über den Stress und die Herausforderungen, denen sie und ihr Team sich seit 22 Monaten Tag für Tag stellt. Es ist ein Kampf gegen eine Krankheit, gegen die es nach wie vor kaum Behandlungsmöglichkeiten, sehr wohl aber eine Impfung gibt. Sie erklärt den Ablauf der Pflegekräfte: Bevor man die Station betritt, tauscht man seine Kleidung gegen Arbeitskleidung. Es folgen die zusätzlichen Schutzmaß-


Fotos: Oskar Zingerle

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nahmen: mehrere Paar Handschuhe, Schutzbrille, Haube, ein Überzug oder Ganzkörperanzug. Man kommt bereits leicht ins Schwitzen, bevor man die Station überhaupt betreten hat, und muss dann zwölf Stunden lang Patienten betreuen. Jeweils morgens und abends um sieben Uhr findet der Schichtwechsel zwischen Nacht- und Tagdienst statt. Ab neun Uhr wechseln sich die Pflegerinnen und Pfleger mit einer Pause ab: Dafür müssen sie wieder durch die Schleuse, Arbeitskleidung ab, desinfizieren. Innerhalb der Station kann das Pflegepersonal weder Wasser trinken noch auf die Toilette gehen. Pausen finden einzeln statt, damit sich immer mindestens zwei Krankenpfleger für die Patienten vor Ort auf der Station befinden. Eine weitere Verschnaufpause gibt es mittags für eine Stunde. Obwohl das Team kaum Möglichkeiten zu einem gemeinsamen Zusammensitzen finden kann, sind sie mittlerweile ein eingespieltes Team. Man bemerkt im Gespräch ein tiefes gegenseitiges Vertrauen aller Beteiligten und großen gegenseitigen Respekt.

In kritischem Zustand Neben der Corona-Station der Inneren Medizin verfügt das Krankenhaus über eine Intensivstation, die derzeit

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drei Betten für kritische Coronapatienten bereitstellt; drei weitere stehen anderen Patienten zur Verfügung. Den Menschen, die auf der Covid-Station behandelt werden, geht es hingegen ganz unterschiedlich. „Wir behandeln hier sowohl leichtere Fälle als auch jene, bei denen sämtliche Therapiemöglichkeiten erschöpft sind. Einige der Patienten werden von der Intensivstation wieder hierher verlegt und verbringen ihre letzten Tage und Stunden hier“, erklärt Prosch. Es ist ein einsames Sterben: Besuche sind in Extremfällen zwar möglich, aber zeitlich sehr begrenzt, mit Green-Pass und Schutzkleidung. „Angehörige können sich nicht richtig verabschieden. Das belastet sie sehr“, erzählt Prosch. Die Station arbeitet deshalb eng mit dem Seelsorge- und Palliativdienst zusammen, damit Angehörige unterstützt werden können, so gut es eben geht. In den ersten Wellen starben rund 70 Menschen allein im Krankenhaus Brixen; in den vergangenen drei Wochen waren es sieben. Selbst wenn Patienten das Krankenhaus verlassen können, ist die Krankheit selten komplett überstanden. „Wir haben Veränderungen selbst bei jungen Menschen gesehen, wo ich mir nicht vorstellen kann, dass sich diese Lunge jemals wieder vollständig erholen wird“, erzählt Dr. Bernhart. Langzeitfolgen an den Organen bis hin zu Long-Covid würden unsere Gesellschaft noch über Jahre hinweg beschäftigen, und Patienten leiden wochenlang an den Folgen einer Infektion und Hospitalisierung (mehr dazu im Interview auf Seite 8). Etwas mehr als die Hälfte der Menschen in der Covid-Station sind zur Zeit unseres Besuchs geimpft; der Anteil der geimpften Patienten ist also in dieser Station wesentlich höher als in den Intensivstationen. „Das sind zum allergrößten Teil Menschen, die keinen Impfschutz aufbauen konnten, weil sie Vorerkrankungen haben oder andere Medikamente bekommen. Wäre die Impfbereitschaft größer, wären auch diese Menschen geschützt“, erklärt Dr. Bernhart. Einen Hoffnungsschimmer gibt es insbesondere in Hinblick auf ältere Menschen: „Die geimpften Patienten, die zwar ins Krankenhaus kamen, es aber dann auch wieder verlassen konnten, wären ohne Impfung höchstwahrscheinlich verstorben. Mittelschwere Verläufe bei älteren geimpften Menschen wären bei Nichtgeimpften Todesfälle. Insofern konnten wir durch die Impfung viele Leben retten“, so Dr. Bernhart. Zudem verbleiben Patienten im Vergleich zu den vorherigen Wellen in diesem Winter durchschnittlich weniger lang im Krankenhaus und erholen sich schneller.

Enorme Arbeitsbelastung Prosch erzählt von den Unsicherheiten, die sie und ihr Team seit Beginn der Pandemie begleiten: „Als ich das erste Mal diese Schutzkleidung überstreifte, habe ich mich gefühlt wie im Krieg.“ Auch Dr. Bernhart erinnert sich: „In die erste Coronawelle gingen wir sehr unvorbereitet, weil niemand die Krankheit kannte; es war alles recht chaotisch.“ Mittlerweile habe sich eine bestimmte Routine, ein Automatismus eingeschlichen. „Es ist eigentlich erschreckend, dass man sich so an die Situation gewöhnt hat“, meint Prosch. Da das gesamte Personal mittlerweile geimpft ist, fallen zumindest die Sorgen vor einer eigenen Ansteckung etwas weg; zudem hat man mittlerweile gelernt, welche Ausrüstung benötigt wird. Was bleibt und sich von Welle zu Welle verstärkt, ist vor allem der psychische Druck und die Arbeitsbelastung. „Wir hatten den Dienstplan für die Feiertage bereits erstellt, als die vierte Welle Südtirol traf“, so Prosch. Erneut musste das Personal gefunden, Patienten verlegt werden.


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Politik & Gesellschaft t Dr. Elisabeth Montel, ärztliche Direktorin des Krankenhauses: „Die zusätzlichen Unfallpatienten der Skisaison könnten unsere Strukturen an die Grenzen der Belastbarkeit bringen“

Das Gefühl von „nicht schon wieder!“, das die gesamte Bevölkerung spürt, verstärkt sich hier um ein Vielfaches.

Wem wird geholfen? Zudem müssen Ärzte und Pfleger versuchen, den üblichen Krankenhausbetrieb am Laufen zu halten, denn Menschen werden nach wie vor krank, und das Südtiroler Sanitätssystem ächzte bereits vor Corona unter starkem Personalmangel. Mit der Pandemie verschlimmerte sich dieser Zustand drastisch. Das Personal für die Covid-Station reiche gerade so aus, um den Bedarf zu decken, erklärt die Koordinatorin. „Wir tun, was wir können. Wir mussten jedoch auf Personal aus anderen Bereichen zurückgreifen, um überhaupt die bestehenden Patienten versorgen zu können“, so Prosch. Zudem startete die Impfkampagne, die auch irgendwie abgewickelt werden musste: „Pfleger und Ärzte machten das teilweise in ihrer Freizeit, pensioniertes Personal stellte sich zur Verfügung“, erzählt die ärztliche Direktorin des Krankenhauses, Dr. Elisabeth Montel. Sie versucht gemeinsam mit ihrem Personal, den Krankenhausbetrieb so gut es geht aufrechtzuerhalten. In einer Covid-19-Taskforce in Videokonferenz zwischen Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen der Krankenhäuser Brixen und Sterzing werden Kapazitäten überwacht; gemeinsam bewerten sie ständig die Infektionslage, um gegebenenfalls weitere Betten zur Verfügung zu stellen. Dafür sind viele Ver-

handlungen mit den Primaren aus anderen Abteilungen nötig. Wenn eine Station einen Teil seines Personals für Covid-Patienten zur Verfügung stellt, heißt das, dass diese Person woanders abgezogen wird. Das wiederum bedeutet, dass die Abteilung weniger Patienten aufnehmen kann; es können zum Beispiel weniger Operationen stattfinden, Vorsorgeuntersuchungen fallen aus. „Normalerweise hatten wir fünf funktionsfähige Operationssäle, jetzt sind es etwa 3,5“, berichtet Dr. Montel. In einigen Stationen stünden hunderte Menschen auf der Warteliste, die nicht behandelt werden können. „Mittlerweile arbeiten alle Abteilungen im Krankenhaus mit reduzierten Betten – von Chirurgie, HNO, Urologie über Orthopädie bis zur Rehabilitation, alles musste zurückgefahren werden“, erklärt sie. „Seit Beginn der Pandemie arbeitet dieses Krankenhaus nicht unter Normalbetrieb“, bestätigt auch Dr. Bernhart. Wie findet man einen Kompromiss, wenn es um kranke Menschen geht? Wie entscheidet man, wer behandelt werden kann, und wer noch warten muss? Die langfristigen Folgen dieser Pandemie werden sich erst in einigen Jahren bemerkbar machen: Laut Schätzungen eines kürzlich ver-

„Seit Beginn der Pandemie arbeitet dieses Krankenhaus nicht unter Normalbetrieb“ _ Dr. Othmar Bernhart, Primar der Inneren Medizin

Doris Prosch (Pflegekoordinatorin der CovidStation) und Dr. Othmar Bernhart (Primar der Inneren Medizin) hoffen, dass mehr Südtiroler sich impfen lassen und den Krankenhausbetrieb damit q entlasten

öffentlichten Berichts der EU-Kommission und des OECD könnten wegen Corona bis zu eine Million Krebserkrankungen unentdeckt bleiben. Leidtragende der Pandemie sind also nicht nur Menschen, die aufgrund einer Covid-Infektion ins Krankenhaus müssen, und das Personal, das sie unter erdrückender Arbeitsbelastung behandelt, sondern auch Nicht-Covid-Patienten, deren Krankheiten entweder gänzlich unentdeckt bleiben oder die monatelang auf eine Behandlung warten müssen.

Schreckgespenst Skisaison Und noch etwas erschwert die Arbeit des Krankenhauspersonals in diesem Jahr zusätzlich: In den vergangenen zwei Wintern wurde die Skisaison abgesagt oder zumindest unterbrochen, die Bevölkerung befand sich wochenlang im Lockdown. Ein tiefgreifender, politisch unpopulärer Einschnitt, der aber dem Krankenhaus zumindest eine kleine Atempause lieferte: Die üblichen Skiverletzungen fehlten, und es kam kaum zu Arbeitsunfällen. In diesem Jahr dürfen Skilifte wohl auch in oranger und roter Zone offen bleiben – für das Krankenhaus kann das zu einem schwerwiegenden Problem werden. „Wir verstehen, dass die Wirtschaft weiterlaufen muss, aber rein krankenhaustechnisch stellt es uns zusätzlich auf die Probe“, beschreibt es Dr. Montel, „wir befürchten, dass die Unfallpatienten einer Skisaison unsere Struktur an die Grenzen der Belastbarkeit bringen könnten.“ Das Krankenhauspersonal, das Tag für Tag im Stillen um das Überleben der Coronapatienten und aller anderen Kranken kämpft, fühlt sich mittlerweile unsichtbar. „Es ist ein komisches Gefühl. Wir verbringen unsere Tage in Schutzausrüstung und betreuen Covid-Patienten, während draußen das Leben wie normal weiterläuft“, sagt Prosch. Sie habe das Gefühl, dass niemand sehe, wie viel Arbeit die Pandemie nach wie vor verursacht, wie viel Einsatz sie


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Wünsche Allen das Beste sowie viel Gesundheit.


› Im Fokus

Im Fokus

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Politik & Gesellschaft

„Von der Krankheit überrascht“ KLAUS HUBER* ist Anfang November an Corona erkrankt und musste über mehrere Wochen lang im Krankenhaus Brixen behandelt werden. Mit dem „Brixner“ spricht er über seine Erfahrungen und Ängste – und wie er in die Zukunft blickt. Herr Huber, wie geht es Ihnen? KLAUS HUBER: Den Umständen entsprechend eigentlich ganz gut. Natürlich bin ich nach wie vor körperlich geschwächt – das Treppensteigen fällt mir beispielsweise schwer, und abends bin ich nach wie vor auf Sauerstoff angewiesen. Außerdem habe ich insgesamt während der Krankheit 20 Kilogramm abgenommen. Es wird noch einige Monate dauern, bis ich die Infektion weggesteckt habe. Können Sie von Ihrem Krankheitsverlauf berichten? Ich hatte bereits kurz vor der Erkrankung einen Infekt durchgemacht, mein Immunsystem war dementsprechend etwas geschwächt. Was mich aber an Corona überraschte, war die schleichende Entwicklung der Krankheit: Ich war zwar positiv getestet, bemerkte aber keine schwerwiegenden Symptome. Natürlich fühlte ich mich abgeschlagen und hatte Halsschmerzen, aber zunächst fühlte es sich nicht schlimmer an als eine normale Grippe. Erschreckend fand ich, dass ich innerhalb der ersten Woche nach der Infektion zehn Kilogramm abnahm – dort bemerkte ich, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Zu welchem Zeitpunkt mussten Sie ins Krankenhaus? Das war ein purer Glücksfall, der mir letztendlich wahrscheinlich das Leben rettete: Eine Person des Sanitätsbetriebs hatte mich angerufen, um sich nach meinem Gesundheitszustand zu erkundigen. Zufällig hatte mir ein Freund einen Tag zuvor ein Sauerstoffmessgerät vorbeigebracht, mit dem ich meine Lungenfunktion überwachen sollte. Als ich der Person meine Werte über Telefon mitteilte, rief sie sofort den Krankenwagen. Im Krankenhaus erfuhr ich dann, dass 70 Prozent meiner Lunge bereits beeinträchtigt waren. Wäre ich nicht eingeliefert worden, wäre ich wahrscheinlich irgendwann eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht, oder ich hätte bleibende Schäden am Gehirn davongetragen. Ich hatte meinen eigenen Zustand falsch eingeschätzt, aber als ich dann ins Krankenhaus kam und der Arzt mir sagte, dass ich Glück hatte, überlebt zu haben, bin ich schon sehr erschrocken. Ein Achtzigjähriger hätte meinen Zustand wohl nicht überlebt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Ich war kurzzeitig sogar auf der Intensivstation untergebracht, musste aber glücklicherweise nicht intubiert werden. Die restlichen Wochen verbrachte ich auf der Covid-Station, nach meinem negativen Test auf einer normalen Station. Bis auf die Tatsache, dass das Personal natürlich in Schutzkleidung war, fühlte es sich an wie ein „normaler“ Krankenhausaufenthalt. Ich muss sagen, dass das Krankenhauspersonal sich immer sehr gut um uns gekümmert hat – nur konnten sie natürlich rein medizinisch nicht viel für uns tun, denn die Krankheit muss nach wie vor einfach ausgestanden werden, da es keine Medikamente dafür gibt.

„Ich hatte Glück zu überleben“ – ein Covid-Patient erzählt

Wie haben Sie die Stimmung auf der Station wahrgenommen? Ich war gemeinsam mit einem älteren Herrn in einem Doppelzimmer untergebracht – insofern bekommt man von den anderen nicht viel mit. Außerdem war ich die ganze Zeit über sehr schwach – meine rechte Lunge war kollabiert, und jeder Atemzug kostete unglaublich viel Kraft. Natürlich durften uns keine Angehörigen besuchen, worüber ich ehrlich gesagt relativ froh war, da ich für Besuch auch zu schwach gewesen wäre. Mit dem Handy konnte ich aber zum Glück mit der Außenwelt kommunizieren – und das musste ich auch, denn ich bin selbstständig und musste meinen Betrieb am Laufen halten. Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf? Ich habe mich nicht beklagt – ich war zum Zeitpunkt meiner Infektion nicht geimpft und wusste, dass die Gefahr da ist; und ich habe diese Gefahr leider in Kauf genommen. Nicht, weil ich ein grundsätzlicher Impfgegner bin, aber ich hatte schon etwas Angst vor der Impfung; ich hatte vor einigen Jahren eine Reaktion auf eine Grippeimpfung und deshalb etwas Respekt davor. Sich im Nachhinein dann aber beschweren bringt nichts. Trotzdem hatte ich vor, mich impfen zu lassen, habe es aber immer wieder vor mich hergeschoben. Einmal stand ich sogar vor einem Impfzentrum, aber dann war die Schlange so lang, dass ich es mir wieder anders überlegte. Jetzt werde ich mich jedoch sicher impfen lassen, sobald es möglich ist – wenn auch immer noch nicht mit einem hundertprozentig sicheren Gefühl. Eine weitere Infektion will ich aber mit meiner beschädigten Lunge nicht riskieren. Wie blicken Sie jetzt in die Zukunft? Ich werde bestimmt einen Lungenschaden davontragen, aber damit werde ich leben müssen. Insgesamt bin ich aber sehr froh, dass ich es überhaupt überstanden habe. Rein beruflich war die Infektion natürlich eine Katastrophe – ich muss jetzt unbedingt aufholen, kann aber nur für einige Stunden am Tag arbeiten. Ich konzentriere mich auf meine vollkommene Genesung; den Bogen überspannen will ich nicht. Ich merke aber, dass es jeden Tag ein bisschen besser geht.

*Name auf Wunsch des Interviewten von der Redaktion geändert


dem Krankenhaus abverlangt. „In der ersten Welle haben alle geklatscht; jetzt ist unser Einsatz für die Gesellschaft normal geworden.“

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Kommt die fünfte Welle? Die Entwicklungen rund um die neue Variante Omikron bereiten den Fachkräften ebenfalls Sorgen. Erst vor Kurzem war das Krankenhaus mit Statistiker Markus Falk diesbezüglich im Austausch. „Wir sind in Südtirol zwar durch die Impfung besser vorbereitet als auf die vorherigen Wellen; das Problem ist aber, dass unser Gesundheitssystem bereits jetzt sehr belastet ist“, so Falk. Die Kunst sei es, die richtigen Maßnahmen zu finden, um Krankenhäuser zu entlasten, die bereits jetzt zu viele Covid-Patienten betreuen müssen. Laut Falk sei in Zukunft eine Gruppe besonders gefährdet, nämlich ungeimpfte Personen ab 50. Statistisch kommt von dieser Gruppe eine von 100 infizierten Personen auf die Intensivstation – das klingt wenig, aber bei 400 Fällen pro Woche wären es vier Intensivpatienten, die dann jeweils für Wochen ein Bett belegen. „Es reichen wenige Menschen aus, um die Krankenhäuser vor ein riesiges Problem zu stellen,“ sagt Falk. Einfach so Betten aufstocken und mehr Personal beschaffen – das klingt relativ unkompliziert, ist aber laut Krankenhauspersonal unmöglich. Bereits die von Landesrat Thomas Widmann genannte Zahl von 100 Intensivbetten, über die Südtirol anscheinend bereits verfügen soll, bringen das Personal ins Staunen. „Wenn wir die nächste CovidAbteilung öffnen müssen, werden höchstwahrscheinlich Chirurgie und Urologie-Abteilungen zusammengelegt; es können also noch weniger Operationen durchgeführt werden“, so Dr. Montel. Eine weitere direkte Auswirkung auf die Bevölkerung, wenn die fünfte Welle nicht frühzeitig gestoppt werden kann.

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Falsche Aufmerksamkeit Spricht man die Fachkräfte auf Impfgegner an, reagieren sie mit Unverständnis. Sie betonen aber auch: „Diese winzige Gruppe an Personen bekommt zu viel Aufmerksamkeit. Die allermeisten unserer Patienten sind absolut dankbar, wenn sie in unserer Station aufgenommen werden.“ Extreme Impfgegner seien nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung – die große Mehrheit an ungeimpften Personen sei geläutert, sobald sie sich auf der Covid-Station wiederfindet. Für eine Impfpflicht sprechen sich die drei trotzdem aus. „Man kommt nicht drum herum, ansonsten kommen wir aus dieser Pandemie nicht mehr raus“, so Dr. Montel. Die Impfpflicht sei die letzte Ressource, um die Bevölkerung wachzurütteln. „Die Impfung ist unsere einzige Chance! Wir im Krankenhaus wünschen uns, dass die Bevölkerung das versteht und uns entlastet“, bestätigt auch Dr. Bernhart. Alle drei Ansprechpartner appellieren zudem an die Vernunft der Bevölkerung – und an den Zusammenhalt der Gesellschaft: Die Pandemie sei noch nicht vorbei, auch Geimpfte sollen trotz weniger Einschränkungen weiterhin vorsichtig sein, sich testen und unbedingt boostern lassen, um sich vor Omikron zu schützen und das Krankenhauspersonal zu entlasten. Es läge in unserer Verantwortung, das Pandemiegeschehen zu beeinflussen. „Ich wünsche mir, dass diese Pandemie bald ein Ende hat, denn es zehrt sehr an uns“, sagt Prosch.

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Politik & Gesellschaft

Zu Besuch im Ansitz Unterköstlan

Fotos: Oskar Zingerle

BRIXEN: Ein Weihbischof und Diplomat, ein dynamischer Unternehmer und Tiroler Bierbrauer: Illustre Persönlichkeiten haben dem Ansitz Unterköstlan im Laufe der Jahrhunderte ihren Stempel aufgedrückt. Teil drei der Ansitzbesuche im „Brixner“.

Es ist ein stattlicher Bau, breit, gegliedert durch zwei polygonale Erker an der Westseite. An den Ecken schließt jeweils ein von oben nach unten durchgehender Erker die Westfassade ab. Weiß getüncht, mit einer Reihe von Fenstern versehen, strahlt das Gebäude dank seiner harmonischen Proportionen eine Eleganz aus, wie sie aktuellen Bauten nicht mehr zwangsläufig zu eigen ist, und besticht mit einer reduzierten Ästhetik, die ganz ohne schmückendes Beiwerk auskommt. Lediglich die schmiedeeisernen Gitter vor den Fenstern des ersten Stocks sind mit filigranen Ornamenten verziert. Der Eingang zum Ansitz Unterköstlan liegt auf der Südseite. Hier haben sich an der Fassade Reste von Wandmalereien erhalten.

p E in schmucker Innenhof empfängt den Besucher

Der Name Köstlan Das Gebäude entstand wohl schon im 13. Jahrhundert, an einer verkehrstechnisch wichtigen Schnittstelle zwischen der Stadt Brixen und dem Umland. Die erste geschichtliche Nennung des Namens „Köstlan“, der sich vermutlich vom lateinischen „Castellianum“ ableitet, fällt ins Jahr 1218, als ein „Albertus sherie de Chestlan“ als Zeuge erwähnt wird. Köstlan gehörte zu den fürstbischöflichen Kammerhuben. Als Hube bezeichnete man eine Hofstatt, oft einer genau definierten Größe. In vielen Teilen Europas bezeichnete die mittelalterliche Hube auch ein – allerdings nicht einheitliches – Flächenmaß. Als bischöfliches Eigentum


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Vom prunkvollen Diplomatensitz zur Versteigerung

wurde die Kammerhube von einem „Castellanus“, einem Burggrafen, verwaltet. Gerade im 13. Jahrhundert bauten die Grafen von Görz-Tirol ihre Macht sukzessive aus und rückten damit nahe an Brixen heran. Der Burggraf sollte im Sinne des Bischofs das Umland behaupten. 1297 wurden die Herren von Voitsberg Inhaber von Köstlan. Nach dem Aussterben der Voitsberger kamen die Söhne von Peter Praust, einem angesehenen Brixner Bürger, in den Besitz von Köstlan und teilten Gebäude und Ländereien in Ober- und Unterköstlan. Von da an ist die Geschichte sowohl von Ober- als auch Unterköstlan von häufig wechselnden Eigentumsverhältnissen geprägt.

Unterköstlan und der Pfau Wir betreten den Ansitz von der Südseite. Das Eingangstor ist von Stein gerahmt, darüber befindet sich eine weiße Marmortafel mit einem Pfau als Wappentier und bischöflichen Insignien. Gleich hinter dem Eingang öffnet sich ein Innenhof mit einer dreigeschossigen Loggia, deren Rundbögen auf schmucken Säulen ruhen. Das alte schmiedeeiserne Geländer wurde fachgerecht restauriert, kleine Rosetten mit Blattvergoldung setzen leuchtende Akzente. Die historischen Steinrahmungen der Türen sind ebenso erhalten. Auch hier gilt: Der Innenhof besticht durch seine klare Ästhetik. Bevor wir über das Stiegenhaus nach oben gehen, fällt unser Blick erneut auf einen Pfau. Und manch einer wird sich vielleicht noch an die Pfauen erinnern, an die stolzen Tiere, die lange Zeit hier gehalten wurden. Mit seinem Wappen hat sich eindeutig ein früherer Eigentümer und Bauherr verewigt: Jesse Perkhofer, Weihbischof von Brixen. Perkhofer hatte Unterköstlan im Jahr 1654 von seinem Bruder Ludwig Perkhofer erworben. Dieser, Bürgermeister von Brixen, hatte den Ansitz zehn Jahre zuvor gekauft. Jesse Perkhofer, geboren 1604, entstammte einer Brixner Kaufmannsfamilie, studierte in Ingolstadt, Rom und Perugia und wurde 1635 Domherr in Brixen, 1648 Weihbischof. Im Dienst des Fürstbischofs bewegte er sich sicher auf dem diplomatischen Parkett seiner Zeit, vertrat den Fürstbischof etwa auf dem Landtag in Innsbruck oder 1640 auf dem Reichstag in Regensburg. Als Weihbischof besuchte er auch die entlegenen Orte der Diözese und weihte zahlreiche Kirchen, darunter die Maria-Hilf-Kirche in Zinggen.

p Fenster und Erker gliedern die Fassade von Unterköstlan

Perkhofer verfügte über ein beträchtliches Vermögen und entpuppte sich als eifriger Bauherr. Er war Eigentümer des heutigen Ansitzes Sternbach in Bruneck und ließ den Vorderriggerhof in Neustift zur „Riggburg“ umgestalten. Auch der Ausbau von Unterköstlan im Renaissancestil trägt seine Handschrift. Damals umfasste das „Schloss“, wie man aus einem historischen Inventar weiß, 24 Räume, die prunkvoll ausgestattet waren: 96 Bilder, 18 Stiche, 14 Landkarten, Kunstschnitzereien aus Holz und Elfenbein sowie Spiegel in verschiedenen Formen und Größen schmückten die Räume. Von 56 Stühlen waren elf mit Leder bezogen; auch Tische waren zur Genüge vorhanden. Außerdem erwähnt das Inventar 13 Baldachine mit Seidenbehang, fünf Schreibtische und fünf Kredenzen. Noch opulenter war der Silberbestand mit vergoldetem Silberbesteck, Uhren, Bechern und vielen Stücken mehr. Wegen allzu ausgelassener Feste im „oberen Saal“, der mit elf mal elf Metern eine beachtliche Größe aufwies, soll Perkhofer sogar vom Fürstbischof gerügt worden sein. Zwei Jahre nach Perkhofers Tod (1681) erwarb seine Base Katharina von Kempter Unterköstlan. Schon 1711 ging der Besitz an die Freiherren von Sternbach über. 1758 weigerte sich Fürstbischof Leopold von Spaur, einen mündlichen Verkaufsvertrag zwischen zwei Parteien anzuerkennen und nahm von seinem grundherrlichen Einspruchsrecht Gebrauch. Unterköstlan fiel damit zurück an das geistliche Fürstentum Brixen, unterlag so 1803 der Säkularisierung und wurde 1806 versteigert. Spätestens bei der

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Politik & Gesellschaft ein Kraut- und ein Zwetschgengarten, Äcker und Felder sowie Waldbesitz. Schließlich verfügte ein Adelssitz in der Regel über entsprechende Ländereien. Wenig später kaufte Ignaz Seidner von Josef von Mackowitz auch Oberköstlan, sodass beide nach mehr als 500 Jahren wieder in der Hand eines Eigentümers vereint waren. Seidners Söhne Hugo und Otto erbauten das neue Brauhaus mit dem charakteristischen Gärturm neben dem Ansitz. Bis 1924 wurde in Köstlan Bier gebraut; 1936 richteten die Brüder Gilbert und Julius Durst ihre Fabrik zur Herstellung von fotografischen und optischen Geräten ein. Mit dem Umzug der Fabrik in die Industriezone fiel Köstlan nach und nach in einen Dornröschenschlaf.

Ein Kleinod für die Zukunft erhalten

Versteigerung wurde das kostbare Inventar in alle Winde zerstreut. Im Gegensatz zu den meisten Adelssitzen rund um Brixen blieb Unterköstlan 1809 von der Brandschatzung durch die Franzosen verschont, da sich das Militär dort eingerichtet hatte.

Ein dynamischer Geschäftsmann übernimmt den Adelssitz Unterköstlan ist eng mit dem Namen eines tatkräftigen und ideenreichen Geschäftsmanns verbunden, und zwar mit Leopold Bisdomini. Aus dem Trentino stammend, kam er 1794 als „Postkontrollor“ nach Brixen und heiratete die Witwe des Bierbrauers Josef Obermayr, Anna Peintner, die ein Stadthaus in der Säbenertorgasse sowie die Bierbrauerei im Glöcklgut in Burgfrieden in die Ehe einbrachte. Bisdomini übernahm die Führung der Bauerei für seinen noch minderjährigen Stiefsohn. Das Bier allerdings musste damals noch umständlich quer durch die ganze Stadt zu Kellern in Köstlan gebracht werden. 1815 kaufte Bisdomini Unterköstlan und verlegte die Brauerei dorthin. Wohnsitz der Familie blieb das Stadthaus, doch brachte Bisdomini im zweiten Stock des Ansitzes seine Gemäldesammlung unter. Viele der gotischen Tafelbilder wurden noch zu seinen Lebzeiten vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum erworben. Leopold Bisdomini beschränkte sich nicht aufs Sammeln von Kunstwerken, sondern gründete mit der „Chalkographischen Anstalt“ eine Druckerei für Kupferstiche, die allerdings nur wenige Jahre bestand. Die seltenen Aquatinten aus dieser Druckerei, vorwiegend mit lokalen Landschaftsmotiven, haben heute jedoch einen hohen Sammlerwert. Mehr Geschick bewies Bisdomini mit der Zucht von Seidenraupen und dem Verkauf von Seide „made in Brixen“. Er ließ Maulbeerbäume anpflanzen und die Seide im Glöcklgut weben. Sein Schwiegersohn Peter Ostheimer führte später die erfolgreiche Seidenproduktion weiter. Ihren Niedergang erlebte Bisdomini nicht mehr: Er starb 1846 – nur wenige Jahre, bevor eine in ganz Europa grassierende Seidenraupenseuche sein Lebenswerk zum Erliegen brachte.

Bierbrauer aus Hall kommen nach Brixen 1850 verkauften Bisdominis Erben die Bierbrauerei an den Haller Braumeister Ignaz Seidner. Zu den Realitäten, die Seidner damals erwarb, gehörten auch Wirtschaftsgebäude,

p Die hölzerne Kassettendecke zeugt vom Prunk vergangener Zeiten

Dass der Ansitz heute so gepflegt dasteht, ist einer mehrjährigen Renovierung in den Neunzigerjahren zu verdanken. In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt erarbeiteten die Eigentümer ein Konzept, mit dem nicht nur die Bausubstanz des historischen Gebäudes gerettet und saniert wurde, sondern das dem Haus auch neues Leben gab. „Heute finden sich hier gewerblich genutzte Räume sowie Privatwohnungen. Auch die Bezirksgemeinschaft Eisacktal nutzt einen Teil der Wohnungen,“erzählt uns Helga Dejaco. Einige Bewohner haben uns bereitwillig einen Einblick in ihre Privaträume gewährt, die sie – das ist allen gemein – mit viel Liebe zum Detail und viel Verständnis für den historischen Rahmen behutsam eingerichtet haben. Wir stoßen auf knarrende Holzdielen und originale Marmorböden aus der rötlichen Pietra di Prun (die – wo es notwendig war – durch neue Platten des rötlichen Marmors ersetzt wurde), schauen staunend auf eine prächtige Kassettendecke über uns und genießen fantastische Ausblicke auf die Bischofsstadt. Hier lässt es sich gut leben, darin sind sich alle einig.

„Heute finden sich hier gewerblich genutzte Räume sowie Privatwohnungen“ _ Helga Dejaco So viel wie möglich an historischen Details zu erhalten war der Anspruch der Bauherren. Als Ralf Dejaco, Paul Seeber und Hansjörg Auer in den Neunzigerjahren den Entschluss fassten, gemeinsam Unterköstlan zu erwerben und vor dem zunehmenden Verfall zu retten – einige Bereiche waren damals sogar schon eingestürzt –, mögen sie wohl geahnt haben, dass dieses Herzensprojekt viel Energie und Zeit in Anspruch nehmen und natürlich auch Kosten verursachen würde. Im Zuge der Sanierung und behutsamen Modernisierung war es möglich, einen Aufzug einzubauen und das Dachgeschoss als Wohnraum zu gewinnen. Geschickt und stimmig wurden auch dort historische Elemente, wie etwa gusseiserne Treppen, in die neuen Wohnungen eingepasst. Heute, fast 30 Jahre nach der Renovierung, steht Unterköstlan überaus gepflegt da und ist vielen Menschen unterschiedlichen Alters eine liebgewonnene Heimat geworden. Als wir den Ansitz verlassen, fällt unser Blick auf eine Einladung zu einer kleinen Weihnachtsfeier im Innenhof. Ein gelingendes Miteinander wird hier im Haus großgeschrieben. johanna.bampi@brixner.info


WIR SUC MA HEN UR ER LEH UND RLI NG E

FROHE FESTTAGE UND EIN BAUREICHES JAHR

2022

Bau- und Wohnqualität

Seit 1962


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Politik & Gesellschaft

„Jeden Tag neue Herausforderungen“ BRIXEN: 17 Jahre lang war JOSEF FISCHNALLER Gemeindesekretär in Brixen; nun geht der Valler in den verdienten Ruhestand. Im Gespräch mit dem „Brixner“ zieht er ein sehr positives Resümee zu seinen Erfahrungen, gewährt einen Einblick in seine alltäglichen Herausforderungen – und tadelt die derzeitige Opposition im Gemeinderat.

Fotos: Oskar Zingerle

t  Gemeindesekretär Josef Fischnaller: „In Brixen habe ich mich immer sehr wohlgefühlt“

Der Gemeindesekretär hat einen sehr vielfältigen Aufgabenbereich. Er ist die rechte Hand des Bürgermeisters und Rechtsberater, er ist bei allen Sitzungen des Stadtrats und Gemeinderats anwesend. Er verfasst alle Protokolle, kontrolliert im Vorfeld alle Beschlüsse nach ihrer Rechtmäßigkeit. Der Gemeindesekretär ist, was viele nicht wissen, auch der Notar der Gemeinde: Alle Verträge, bei denen die Gemeinde Vertragspartner ist, werden vom Gemeindesekretär notariell abgewickelt.

Herr Fischnaller, 17 Jahre ist eine lange Zeit, in der Sie in Brixen unter drei Bürgermeistern gearbeitet haben. Aber Ihre Laufbahn als Gemeindesekretär ist ja im Grunde viel länger ... JOSEF FISCHNALLER: Ja, ich bin jetzt über 42 Jahre Gemeindesekretär. Mein erster Arbeitgeber war die Gemeinde Ratschings; das war 1979. Bürgermeister Johann Klotz war damals ein Dorfpatriarch, eine sehr angesehene Persönlichkeit. Von ihm habe ich viel gelernt – vor allem, dass man sich nie aus der Ruhe bringen lassen darf. 1982 bin ich in die Gemeinde Kiens gewechselt; dort habe ich unter drei Bürgermeistern gearbeitet. Damals war übrigens Hermann Rubner einer der Referenten – eine äußerst korrekte Persönlichkeit mit Weitblick, Entscheidungsfreude, und er war immer extrem pünktlich. Er hat mir einmal erzählt, dass er eigentlich in Österreich zum Geometer ausgebildet werden sollte, was dann aber irgendwie nicht geklappt hat. Also wurde er Unternehmer – ein äußerst erfolgreicher, wie man heute an der Rubner-Gruppe sieht. Nach Kiens kam ich in meine Heimatgemeinde

Mühlbach. Ich bin aber froh, dass das nur ein kurzes Intermezzo in meiner Laufbahn war. Warum? Ein Gemeindesekretär sollte meiner Meinung nach nicht in der eigenen Heimatgemeinde arbeiten. In einer „fremden“ Gemeinde kann man unabhängiger agieren, denn als Sekretär muss man ja über den Dingen stehen. In der eigenen Heimatgemeinde kommt man rasch in einen Interessenskonflikt: Was ist, wenn man eine Entscheidung treffen muss, in die ein Verwandter oder ein guter Freund involviert ist? Auch wenn man die Entscheidungen vollkommen unabhängig trifft, hat man doch ein Glaubwürdigkeitsproblem. In Brixen war es perfekt, denn bis auf den damaligen Bürgermeister Klaus Seebacher habe ich überhaupt niemanden gekannt. Das habe ich als sehr angenehm empfunden. Es ist davon auszugehen, dass nicht jeder Leser weiß, welche Aufgaben ein Gemeindesekretär eigentlich hat.

Im Grunde ist die Bezeichnung „Gemeindesekretär“ also leicht irreführend – „Gemeindenotar“ wäre vielleicht passender? Das ist auch wieder zu eng gesehen, weil er ja viele klassische Management-Aufgaben erledigen muss: Neben mir gibt es in der Gemeinde Brixen sechs weitere Führungskräfte, und meine Aufgabe ist es, Kompetenzen zu verteilen, Aufgaben zuzuweisen und den Führungskräften messbare Ziele vorzugeben, damit der Laden läuft. Vor allem in den letzten 15 Jahren haben die Management-Aufgaben zugenommen. Eine meiner Aufgaben war es zum Beispiel auch, vor allem in der Führungsebene gute Mitarbeiter unter den Bewerbern auszusuchen. Dabei geht es um die Qualifikation, aber auch darum, ob der Mensch zum Betrieb passt und Mitarbeiter führen kann. Die Qualität der Mitarbeiter ist das Um und Auf einer gut verwalteten Gemeinde. Brixen steht in dieser Beziehung sehr gut da. Hat die Meinung des Gemeindesekretärs einen Einfluss auf die politischen Entscheidungen einer Stadtregierung? Nein. Die Ideen und Wünsche kommen meistens von der Bevölkerung, und die Politik trifft dann die Entscheidungen. Meine Aufgabe ist es dann, einen rechtlich korrekten Weg für die Realisierung zu finden. Dabei bin ich


Brixner Nr. 383 das Bindeglied zwischen Stadtrat und den Führungskräften. In Brixen haben Sie zuerst unter Bürgermeister Klaus Seebacher gedient, danach unter Albert Pürgstaller und jetzt unter Peter Brunner. Ganz unter uns gesagt: Worin unterschieden sich die drei Bürgermeister? Klaus Seebacher war ein sehr erfahrener Bürgermeister mit Prinzipien. Zum Beispiel hat er nie 20 Termine an einem Tag fixiert, sondern höchstens zwei am Vormittag und drei am Nachmittag. Er argumentierte seine Entscheidung damit, dass er Zeit haben will für die Gesprächspartner: „Die Leute wollen mir ja in Ruhe etwas erzählen.“ Er wollte sich Zeit nehmen für die Leute und das Gespräch nicht nach 30 Minuten wieder abbrechen müssen. Klaus war für mich eine richtige Vaterfigur; er hatte ein enormes Wissen zur Verwaltung einer Gemeinde, ich habe sehr viel von ihm gelernt. Ich kann mich an einige Episoden im Gemeinderat erinnern, als er mich in Schutz nahm, wenn ich die Frage eines Gemeinderats nicht beantworten konnte. Er war ein richtiger Gentleman. 2005 kam dann Albert Pürgstaller ... ... mit einem Riesen-Elan! Er war ein „Buggler“; ab und zu hatte ich Angst um seine Gesundheit, weil er unglaublich viel gearbeitet

hat. In seiner Periode haben wir sehr viele Projekte umgesetzt. Als er sich dann nicht mehr zur Wahl stellte, hat man in der Stadt manchmal gehört, Pürgstaller habe im Grunde in seiner Zeit nicht viel erreicht. Das ist aber eine vollkommen falsche Wahrnehmung der Leute, denn Pürgstaller war erstens den ganzen Tag für die Gemeinde unterwegs, und zweitens hat er sehr viele Projekte angeschoben, die dann später auch realisiert worden sind. Ob er immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat – das kann und will ich nicht beurteilen. Eines ist aber sicher: Für gute Entscheidungen braucht es Mehrheiten, und die SVP hatte in den zwei Amtszeiten Pürgstallers im Gemeinderat allein nie eine Mehrheit, und die Koalitionen waren extrem heterogen. Das war sein großes Problem. Unter den Projekten, die er angeschoben hat, war auch die Bibliothek ... Richtig. Die Gemeinde hatte ja schon seit vielen Jahren den Willen geäußert, eine neue Bibliothek zu bauen, aber erst unter Pürgstaller kam die Sache in Schwung. 2008 war dann eigentlich schon eine Vorentscheidung gefallen: Die Bibliothek sollte in der Zone Priel entstehen. Dann aber war Helmuth Kerer der Meinung, dass die Bibliothek unbedingt ins Stadtzentrum gehöre. Parteiintern begann daraufhin eine lange Diskussion, und am Ende

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entschied sich die SVP-Ratsfraktion knapp für den Domplatz. Pürgstaller war dagegen, weil er genauso wie ich durch die komplizierten Eigentumsverhältnisse der für die Bibliothek notwendigen Immobilien befürchtete, dass sich der Bau in die Länge ziehen würde. Es hat dann in der Tat extrem lang gedauert, bis wir überhaupt über die entsprechenden Immobilien verfügen konnten. Albert war auch hier sehr engagiert, ist immer wieder nach Rom gepilgert, um bei den entsprechenden Institutionen Druck auszuüben. Als alles nichts half, hat er den Mietvertrag der Carabinieri in der Trattengasse gekündigt, um den Druck zu erhöhen. Auch dieses Druckmittel war nicht von Erfolg gekrönt. Es war wirklich schwierig. In seine Zeit fällt auch die Volksbefragung zur Seilbahn Brixen–St. Andrä. Das war sicher eine sehr schwierige Zeit. Aus heutiger Sicht darf man aber feststellen, dass durch die Volksbefragung inzwischen vielleicht sogar die bessere Lösung gefunden wurde, auch wenn es natürlich teurer wird und mindestens zehn Jahre länger dauert. Und dann, 2015, kam Peter Brunner ... Peter ist ein Glücksfall für Brixen, weil er die Fähigkeit hat, Menschen zu begeistern, zu überzeugen und für seine Ideen zu gewinnen. Er hat einen feinen Umgang mit allen Ge-


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Politik & Gesellschaft

sprächspartnern. Und er hatte trotz wiedererlangter absoluter Mehrheit die Größe, die Opposition in die Entscheidungen einzubinden. Das war ein sehr geschickter Schachzug, der aber seinem Wesen entspricht. Standen etwa wichtigere Entscheidungen an, organisierte er vorbereitende Meetings mit allen Parteien, hörte sich die Vorschläge aller an und akzeptierte auch Abänderungsvorschläge der Opposition. Natürlich agierte er aus einer Position der Stärke, denn eigentlich hätte er die Stimmen der Opposition gar nicht gebraucht, aber die Opposition fühlte sich eingebunden und war dadurch sehr kooperativ. Die Amtszeit von 2015 bis 2020 war auch für mich ohne Zweifel die angenehmste: Die Gemeinderatssitzungen waren plötzlich sehr kurz, die Diskussionskultur war sehr hoch, und in der Anfangszeit waren fast alle Beschlüsse einstimmig. Die Opposition hat gesagt: Wir wurden in den Beschluss eingebunden, man hat uns angehört, die Verbesserungsvorschläge angenommen – warum sollten wir dagegen stimmen? Bei den Gemeinderatswahlen 2020 kam dann aber für die Opposition die kalte Dusche ... Die SVP erlebte einen geradezu historischen Stimmenzuwachs, der landesweit einmalig war, und die Opposition hat viele Stimmen verloren. Dieser Erfolg der SVP ist ohne Zweifel auch

Peter zu verdanken und der Regierungsmannschaft, die wirklich sehr gut gearbeitet hatte. Seit den letzten Wahlen ist die Situation wieder etwas schwieriger: Die Opposition bringt unzählige Anfragen und Beschlussanträge, deren Bearbeitung in den Gemeindeämtern extrem viel Arbeit verursachen. Nun, Anfragen und Beschlussanträge sind ja im Grunde in einer Demokratie ein probates Mittel, Oppositionsarbeit zu leisten. Ja, aber im Moment ist es wirklich schlimm. Jede Anfrage muss natürlich auch bearbeitet werden, und in den meisten Fällen ist das sehr aufwändig: Wir müssen oft Daten und Unterlagen aus den Archiven heraussuchen, die Antworten formulieren. Da gehen oft viele Stunden und Tage für eine einzige Anfrage drauf. Bei acht bis zehn Anfragen pro Gemeinderatssitzung ist der Aufwand wirklich enorm. Diesen Aufwand zahlt die Allgemeinheit. Grundsätzlich haben alle Gemeinderäte das Recht, Anfragen und Beschlussanträge einzubringen, aber alle demokratischen Mittel sollten mit Maß und Ziel angewendet werden. Manchmal würde ein kurzer Anruf bei der zuständigen Führungskraft genügen, um eine Angelegenheit zu klären. Die erste Amtszeit von Peter Brunner wird in die Geschichte der Stadt ohne Zweifel eingehen als

sehr produktive Ära, aber gleichzeitig muss man anerkennen, dass Pürgstaller viele Projekte gut vorbereitet hatte ... Das ist richtig, ja. Peter konnte die Früchte ernten, aber andererseits muss man auch anerkennen, dass er viel dazu beigetragen hat, die Finanzierung der Projekte zu sichern und die Realisierung rasch in die Wege zu leiten. Bei der Musikschule ist es ihm durch zähe Verhandlungen gelungen, dass das Land diese Infrastruktur als Bezirksmusikschule einstuft und damit auch die Finanzierung übernommen hat. Trotz allem: Man darf nicht vergessen, dass in jeder der drei Amtszeiten viel realisiert worden ist. Durch die knappen Mehrheiten der Koalitionen war es aber vor Brunner mühsamer, aufreibender. Sie waren 42 Jahre lang Gemeindesekretär und in diesen Jahrzehnten natürlich in ständigem Kontakt mit unzähligen Bürgern. Hat sich in diesem Zeitraum unabhängig von der Pandemie aus Ihrer Sicht die Gesellschaft verändert? Ja, gewaltig. Als ich angefangen hatte, waren die Bürger sehr höflich und respektvoll. Die Arbeitsweise in den Gemeinden war eine vollkommen andere: Es gab noch kein Internet, keine E-Mails, keine Handys. Natürlich waren wir alle viel weniger produktiv als heute; heute geht alles viel schneller. Das bedingt aber, dass jeder sofort eine Antwort haben will. Er hat

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Brixner Nr. 383

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t  Josef Fischnaller: „Die Aufgaben des Gemeindesekretärs sind vielfältig und komplex, und auch das Tempo hat zugenommen“ ist, desto mehr Dokumentation wird verlangt. Einerseits beschleunigt die Digitalisierung die Abläufe, und andererseits sind die Regeln so komplex geworden, dass die Abläufe dann doch wieder langwierig sind.

keine Bereitschaft, auf die Bearbeitung seiner Anfrage zu warten. Die Leute haben sich also verändert? Ja! Ich glaube, das liegt auch daran, dass wir viel mehr Wohlstand haben als früher. Den Leuten geht es heute großteils wirklich sehr gut, fast alle haben ein gutes Einkommen, und es gibt kaum Arbeitslosigkeit. Das alles

Gesellschaft wahrnehme. Manche Leute sind schnell aggressiv, sie sind sehr ichbezogen. Nehmen Sie das auch wahr? Na ja, es ist eben alles selbstverständlich geworden, und da kann eine Pandemie mit ihren Einschränkungen manche Leute schon aus der Bahn werfen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir während meiner Zeit in Ratschings eine Mitarbeiterin hatten, die

An welche Momente der vergangenen 17 Jahre erinnern Sie sich gern? Oh, da gab es wirklich viele! Wir haben zum Beispiel sehr kompetente und fleißige Mitarbeiter, und das führt hin und wieder zu wirklichen Erfolgsmomenten. Trotzdem haben die Gemeindemitarbeiter in der Bevölkerung ein zweifelhaftes Image – völlig zu Unrecht! Wir tun uns manchmal schwer, der Bevölkerung zu erklären, warum gewisse Abläufe aufgrund der Komplexität der Regeln etwas länger dauern. In einer Demokratie ist es aber schwierig, einfache Gesetze zu schreiben, weil es dann immer noch den Grenzfall gibt, der eine Ergänzung des Gesetzes verlangt, und irgendwann ist der Gesetzestext so lang und teilweise widersprüchlich, dass er schwer verständlich ist. Eigentlich wäre es für die Gesellschaft von Vorteil, wenn viele Gesetze wieder abgeschafft würden. Das würde aber wiederum der Rechtsunsicherheit Tür und

„Die Gemeindemitarbeiter haben in der Bevölkerung ein zweifelhaftes Image – völlig zu Unrecht!“ _ Gemeindesekretär Josef Fischnaller ist wirklich sehr positiv, aber die Leute waren früher viel bescheidener und einfacher. Heute erlebe ich manchmal eine gewisse Präpotenz. Wirklich? Ich muss das relativieren, denn ich persönlich habe nie schlechte Erfahrungen mit den Menschen gemacht, aber von meinen Mitarbeitern in den Ämtern höre ich immer wieder, dass es Leute gibt, die sehr präpotent auftreten. Ich versuche, unsere Mitarbeiter immer wieder zu animieren, trotzdem immer freundlich zu sein, aber manchmal platzt einem dann doch der Kragen, was schon verständlich ist. Das Leben hat ein derart hohes Tempo, dass manche Leute geradezu verlangen, dass ihre Probleme schnell gelöst werden. Manchmal geht das aber leider nicht. Das ist wirklich interessant. Betrifft diese Wahrnehmung lediglich die Beziehung zwischen dem Bürger und den politische Verwaltungen, oder hat es eine grundsätzliche Veränderung der Verhaltensweisen gegeben? Der Wohlstand ist sehr positiv, hat aber nicht nur positive Seiten. Und die Pandemie hat dazu geführt, dass ich ein gewisses Grundrauschen an Nervosität in der

im Jahre 1960 zwölf Monate ohne Gehalt für die Gemeinde gearbeitet hat. Damals gab es keine Arbeitsplätze, und die Eltern waren froh, dass die Tochter eine Beschäftigung hatte – mit der Aussicht, danach angestellt zu werden. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Die Leute waren sehr arm, aber viel zufriedener als heute.

Tor öffnen. Alles, was nicht klar geregelt ist, verursacht Streitfälle.

Hängt damit auch die hohe Anzahl an Rechtsverfahren zusammen, die die Gemeinde derzeit bestreiten muss? Nun, da gibt es sehr viele Rekurse gegen Steuerbescheide oder gegen urbanistische Entscheidungen. Auch gibt es eine Reihe von Nachbarschaftsstreitereien, in die die Gemeinde involviert ist. Das Bauwesen ist so unglaublich kompliziert, dass es oft zweifelhafte Rechtssituationen gibt. Und die Leute sind besser informiert und streiten heute lieber als früher.

Das alles klingt jetzt nicht so, als würde einem Gemeindesekretär langweilig werden ... Absolut nicht (lacht). Es gibt jeden Tag neue Herausforderungen und neue Überraschungen, und das ist auch der Grund dafür, dass ich immer gern ins Büro gefahren bin. In Brixen habe ich mich immer sehr wohlgefühlt.

Hat sich auch die Politik verändert in den vier Jahrzehnten? Auch in der Politik hat das Tempo enorm zugenommen, und gleichzeitig ist alles viel komplizierter geworden. Eine Auftragsvergabe hat heute sehr aufwändige Regeln. Transparenz ist manchmal wenig kompatibel mit dem Datenschutz. Je digitaler die Welt geworden

War die Renovierung des Rathauses für die Abläufe innerhalb der Gemeinde wichtig? Ja, sehr. Heute haben wir eine hochmoderne Ausstattung und schöne Arbeitsplätze, die die Arbeit der Ämter natürlich erleichtern.

Und jetzt? Nach meiner Pensionierung wird mein Leben sicherlich ein bisschen ruhiger werden, und vielleicht entwickeln sich einige neue Leidenschaften. Ganz sicher werde ich gemeinsam mit meiner Frau öfter auf der Skipiste und auf der Langlaufloipe anzutreffen sein. Wir werden mehr wandern und reisen; außerdem haben wir wunderbare Enkelkinder, auf die ich mich am meisten freue. Enkelkinder zu haben – das ist wirklich ein unglaubliches Glück. willy.vontavon@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Covid-19-Infos aus erster Hand Link zum Video

z Auf Initiative der beiden Landtagsabgeordneten Magdalena Amhof und Helmut Tauber sowie der Bezirksgemeinschaften Eisacktal und Wipptal fand letzte Woche ein Online-Webinar mit dem Titel „Informationen zu Covid-19 aus erster Hand“ statt. Im ersten Teil erzählte Filmemacher

Andrea Pizzini von seinen Erfahrungen in den CovidIntensivstationen von Bozen und Meran und zeigte einige Ausschnitte seiner Filme. Im Anschluss daran referierten Primar Dr. Othmar Bernhart, Dr. Thomas Völkl, Dr. Arthur Scherer und Dr. Walther Dietl zu den Impfstoffen und den

bisherigen Erfahrungen mit Covid-19. Ziel des Webinars war, Informationen zu Covid-19 aus erster Hand zu vermitteln, Falschinformationen zu berichtigen und vielleicht auch manchen Zweifel zur Impfung auszuräumen. Dazu wurden Fragen beantwortet, die von den Zuschauern per Chat übermittelt wurden. Dr. Thomas Völkl erklärte zum Beispiel auf die Frage, warum sich auch manche Ärzte nicht impfen ließen, dass es offensichtlich auch „weniger intelligente Ärzte“ gebe: „Wenn jemand Medizin studiert hat, muss er erkennen, dass die Datenlage bei dieser Impfung absolut eindeutig ist.“ Dr. Walther Dietl sagte, Impfgegner hätten die ratio-

nale Ebene längst verlassen: „Wissenschaftliche Erkenntnisse werden falsch verknüpft, um Impfungen – die Erfolgsgeschichte der Medizin – schlechtzureden.“ Gynäkologe Dr. Arthur Scherer empfahl allen schwangeren Frauen, sich „im zweiten Schwangerschaftsdrittel impfen zu lassen, denn eine Schwangerschaft bedeutet ein größeres Risiko, einen schweren Verlauf der Krankheit zu bekommen.“ Das Webinar wurde von mehr als 160 Zuschauern live verfolgt; die Aufzeichnung wurde inzwischen über 500 Mal gesehen. Sie ist online über den Youtube-Kanal des „Brixner“ abrufbar. wv

Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN

Neue Unterführung für Fußgänger z Vor wenigen Wochen wurde die neue Fußgängerunterführung unter der Dantestraße fertiggestellt. Das Projekt hätte bereits im Herbst 2020 realisiert werden sollen, hat sich dann aber aufgrund einiger Wasserinfiltrationen verzögert. Nun verbindet die neue Struktur das Parkhaus mit den Räumlichkeiten des Astra und Forum und damit auch mit dem Stadtzentrum. „Mit dieser Unterführung entsteht eine neue und effizientere Fußgängerverbindung zwischen West und Ost der Stadt“, erklärt

kurz

notiert

Renato Sette, stellvertretender Leiter der technischen Dienste der Gemeinde Brixen. Mit der neuen Unterführung sollen Bevölkerung und Touristen dazu bewegt werden, die gefährliche Hauptstraße nicht mehr an der Oberfläche zu überqueren, sondern unterirdisch und gefahrenlos ins Stadtzentrum zu gelangen. Der Verkehr soll zudem aus dem Stadtzentrum verlagert werden, indem Autos im Parkhaus geparkt und das Zentrum zu Fuß beschritten wird. Die Unterführung ist von 6

Die Einschreibungen in die Kindergärten für das kommende Bildungsjahr 2022/23 finden bereits vom 10. bis 18. Jänner 2022 statt. Die Einschreibungen erfolgen heuer zum zweiten Mal ausschließlich online.

Uhr morgens bis 20 Uhr abends für alle geöffnet; danach kann sie mithilfe einer automatischen Tür nur von Personen genutzt werden, die im Parkhaus geparkt haben,

um die nächtliche Sicherheit zu gewährleisten. Insgesamt kostete die Unterführung etwa 317.000 Euro. av

Die Kirche in Elvas soll saniert werden. Dafür hat der Brixner Stadtrat kürzlich einen Beitrag von 10.000 Euro an die Pfarrei Natz genehmigt. Renoviert werden sollen das Dach und die Fassaden des Kirchturms sowie die Friedhofsmauer.

Die Kinderkrebshilfe Südtirol Regenbogen erhielt vor wenigen Wochen eine Spende im Wert von 5.000 Euro von der Brunecker MUT Social Foundation. Der Verein steht seit 1988 Familien bei, deren Kinder eine Tumorerkrankung durchmachen.


Brixner Nr. 383

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„Wollen essenzielle Dienste gewährleisten“

Frau Leitner, seit 15. Dezember gilt die Impfpflicht im Bildungsbereich. Wie ist die Situation im Brixner Kinderhort? Die Lage ist grundsätzlich in den Schulen und im Kinderhort ähnlich. Das Personal hatte bis jetzt Zeit, einen Impftermin vorzumerken und den Bescheid vorzuweisen. Man kann zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: 22. Dezember) sagen, dass alle Personen, die im Kinderhort arbeiten, einen Impftermin vorgemerkt haben; es musste also noch niemand suspendiert werden. Ein Teil der Entscheidung fiel eigentlich bereits im Herbst mit der Einführung des Green-

Pass, wo sich einige suspendieren ließen – im Falle des Kinderhortes war das eine Person. Wie geht es jetzt weiter? Die Zeitplanung stellt uns vor ein Problem: Das ungeimpfte Personal hat jetzt etwa 20 Tage Zeit, den Impftermin auch wahrzunehmen – also in etwa bis Anfang Jänner. Das bedeutet für uns, dass wir bis kurz vor Ende der Weihnachtsferien nicht genau wissen, wer am Ende tatsächlich geimpft wurde und wer nicht – wer also zur Arbeit kommt und wer nicht. Organisatorisch stellt uns das wirklich vor eine große Herausforderung.

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Können die Dienste im Kinderhort aufrechterhalten bleiben? Wir gehen davon aus, dass sich wahrscheinlich genügend Betreuerinnen impfen lassen, um zumindest essenzielle Dienste gewährleisten zu können, jedoch nicht in derselben Qualität wie bisher. Wir werden mit der Tatsache zurechtkommen müssen, dass ein Teil des Personals nicht mehr zurückkommt und es deshalb gegebenenfalls zu personellen Engpässen kommen kann. Genaueres weiß man aber, wie gesagt, erst im Jänner; vielleicht lassen sich auch mehr Personen impfen als erwartet. anina.vontavon@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

MONIKA LEITNER, Stadträtin in Brixen, über die Impfpflicht im Bildungsbereich – und was Eltern des Kinderhortes nach den Weihnachtsferien erwartet.


Politik & Gesellschaft

BRIXEN/VAHRN

Neue Ortsobleute z Anfang November haben die Mitglieder der Südtiroler Volkspartei auch in den Gemeinden Brixen und Vahrn die Ortsausschüsse neu gewählt; in der Folge haben fast alle neuen Ausschüsse die Ortsobleute ernannt, wobei es eine Reihe von neuen Namen gibt. Den Ortsausschuss Brixen-Stadt leitet nun Sara Dejakum (im Bild links), jenen von Milland Michael Saxl, in Elvas ist Armin Ferretti der neue Ortsobmann und in Rosslauf Ha-

rald Pichler. Keine Änderung gibt es in Albeins (Michael Deltedesco), Tschötsch (Richard Tauber), Kranebitt (Robert Recla), Tils (Monika Gasser) und Sarns (Josef Wachtler). Afers und St. Andrä müssen die konstituierende Sitzung noch abhalten. In der Gemeinde Brixen gibt es elf Ortsgruppen und entsprechend viele Ortsausschüsse, die jeweils zwischen sechs und zwölf Mitglieder haben; geleitet werden sie von den Ortsobleuten.

Foto: Oskar Zingerle

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Übergeordnet gibt es den Koordinierungsausschuss, der sich in nächster Zeit konstituieren wird.

Auch die SVP Vahrn hat mit Margareth Mair Engl eine neue Ortsobfrau (im Bild rechts). wv

BRIXEN

Digital in Brixen ankommen z Die Gemeinde Brixen hat einen digitalen Wegweiser für die Bischofsstadt erstellt, der vor allem Neubürgern die Orientierung in der Stadt erleichtern soll. Unter www.welcomebrixen.it sind die wichtigsten Dienste zusammengefasst, und es finden sich Informationen auf Deutsch, Italienisch und Englisch zu den verschiedenen Themen wie Arbeit, Aufenthalt, Bildung, Gesundheit, Mobilität und Wohnen. Damit Neuankömmlinge auf die Seite aufmerksam werden, hat die Gemeinde zudem Postkar-

ten mit einem QR-Code drucken lassen, der direkt auf den digitalen Wegweiser verweist. Zudem sollen durch ein neu entwickeltes Widget sämtliche Informationen direkt auf die Website von Ämtern, Institutionen und Unternehmen eingebaut werden können. Laut Stadträtin Monika Leitner (im Bild mit Bürgermeister Peter Brunner) steckt viel Arbeit in diesem Projekt, an dem 34 Brixner Institutionen und Ämter beteiligt waren. „Das Projekt, das in konstruktiver Zusammenarbeit entstanden ist, stellt nun ein rundes Ergebnis dar und

ist ein äußerst nützliches Instrument für Neuankömmlinge oder neue Arbeitskräfte in Brixen, sowie auch für Ämter und Institutionen“, so Leitner. av

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BRIXEN

z Wie kann das Thema Gewalt an Frauen tiefer im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden? Welche Synergien müssen in unserer Gesellschaft geschlossen werden, und was kann man tun, um die Zivilcourage zu steigern? Darüber diskutierten Ende November bei einer Podiumsdiskussion in der Brixner Stadtbibliothek Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Psychologie, Wirtschaft und Soziales. Carmen Plaseller, Bürgermeisterin von Lüsen, bezeichnete das Thema als „vielschichtig, das entstaubt gehört. Insbesondere auf Gemeindeebene ist es wichtig, ausreichend zu informieren.“ Eine Gemeindeverwaltung sei mit dem Thema oftmals überfordert und wüsste nicht, wie man damit umgehen sollte. Auch im Unternehmensbereich sahen die Teilnehmenden Potential, auffällige Verhaltensweisen durch Schulungen zu erkennen und aktiv werden zu können. Der

Foto: Fabian Schaiter

Hinsehen, hinhören, handeln

Arbeitsplatz sei für viele Frauen eine sichere Kontaktstelle, an den sie sich wenden könnten. Matthias Oberbacher sprach die Wichtigkeit von Vereinsarbeit an: „In Südtirols Sportvereinen, aber auch der Feuerwehr zum Beispiel ist es wichtig, Männer für das Thema zu sensibilisieren.“ Die Veranstaltung moderierte die RAI-Journalistin

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gemeinschaft Eisacktal, Barbara Ebetsberger, Psychologin, Carmen Plaseller, Bürgermeisterin von Lüsen, Esther Ausserhofer, HRUnternehmensberaterin, Matthias Oberbacher, Bildungsreferent der Cusanus Akademie, Marion Flarer und Gudrun Esser. av


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Das Havlíček-Haus auf alten Ansichtskarten z An der Abzweigung in die Kachlerau steht heute ein dreisprachiges Straßenschild, Wegweiser zum „Havlíčkův domek“, dem Havlíček-Haus, das der tschechische Dichter Karel Havlíček während seines Exils mit seiner Familie bewohnte (der Brixner berichtete in der Oktober-Ausgabe Nr. 38). Heute besichtigen und fotografieren viele tschechische Touristen das ehemalige Kellerhäusl des Hotel Elephant von außen. Dass das einfache Gebäude bereits vor mehr als 100 Jahren auf großes Interesse stieß, darauf hat Josef Dalla Via den „Brixner“ aufmerksam gemacht und der Redaktion einen Einblick in seine Sammlung historischer Ansichtskarten gewährt. Dort finden sich zahlreiche Exemplare mit dem Kellerhäusl. In tschechischer oder italienischer Sprache bedruckt, richteten sie

sich vorwiegend an eine Käuferschicht aus Havlíčeks Heimat. Dabei wäre es interessant, mehr über die Empfänger und Schreiber dieser Karten zu erfahren. Zugleich dokumentieren die Karten heute, so Josef Dalla Via, wie sich die Umgebung rund um das Havlíček-Haus verändert hat. So wurde 1912 unter Bürgermeister Otto von Guggenberg die neue Kaiserjägerkaserne gebaut, aus der später die „Caserma Pavia“ und nach dem Zweiten Weltkrieg die Volks- und Mittelschule in der Dantestraße wurde. Für viele Brixner Schüler war das Kellerhäusl, so Josef Dalla Via, ein beliebtes „Abenteuerziel“ in der Nähe des Schulhofs. Die Gedenktafel am Havlíček-Haus wurde 1925 angebracht. In den Achzigerjahren wurde das Gebäude saniert und umgestaltet.

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MÜHLBACH

Diplomatie erleben z Ende November verbrachten im Rahmen der Begabtenförderung drei Schülerinnen des Herz-JesuInstituts, zwei ehemalige Schülerinnen sowie eine Studentin drei Tage in der Ukraine, um an den „Model United Nations Scandi Internationals 2021“ teilzunehmen. Die internationale Simulationskonferenz der Vereinten Nationen vereint Jugendliche aus verschiedenen Ländern, die in die Rolle von Delegierten der Vereinten Nationen schlüpfen. Als Delegation von Kanada konnten die Mühlbacher Schülerinnen den Teilnehmenden nach einer intensiven Recherche die offizielle Position des Lan-

Wir kümmern

uns um

dich

des zu weltpolitischen Themen präsentieren, darüber debattieren und Kompromisse aushandeln. Am Ende entstanden gemeinsame Entwürfe für Resolutionen. Eingeladen wurden die Schülerinnen vom Scandinavian Gymnasium in Kiew, das die Konferenz als Gastgeber betreute. Die Simulationen „Model United Nations“ finden als Konferenzen auf der ganzen Welt statt, um jungen Menschen die Arbeitsweise der Vereinten Nationen näherzubringen, Einblicke in die Welt der internationalen Politik zu geben und die Herausforderungen der Diplomatie zu erleben. av


Brixner Nr. 383

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ELVAS

Für die Kirchenmusik im Einsatz z Das Fest der hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik, ist für die Kirchenchöre ein ganz besonderes Datum. Auch der Kirchenchor von Elvas gestaltete am Cäciliensonntag die Messfeier musikalisch mit. Zugleich dankte er drei Mitgliedern für ihren jahrelangen Einsatz für die Kirchenmusik und ihr Wirken in der Chorgemeinschaft. Stefanie Tauber singt seit 15 Jahren im Kirchenchor, bei kirchlichen wie weltlichen Feiern ist sie mit Begeisterung dabei. „Auf dich kann man immer zählen“, betonte Obfrau Verena Profanter. Auch Hannes Auer wurde für seine 15-jährige Mitgliedschaft geehrt. „Du bereicherst unseren

Chor mit deiner satten Bass-Stimme und bist immer vorne mit dabei“, sagte Verena Profanter. Benedikt Baldauf übernahm bereits als Fünfzehnjähriger im Jahr 2006 die Leitung des Kirchenchors und ist genausolang auch als Organist tätig – keine Selbstverständlichkeit, wie sich Obfrau Verena Profanter bewusst ist: „Trotz Studium, Arbeit und vielen anderen Projekten bist du uns nie von der Seite gewichen.“ Pfarrer Christian Breunig betonte in seiner Predigt, wie wichtig die Musik für die Botschaft des Evangeliums sei: „Die Musik hilft, die frohe Botschaft nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem ganzen Herzen aufzunehmen.“ Und noch eines zeigt der lang-

jährige ehrenamtliche Einsatz ganz klar: Gemeinsames Singen tut gut und macht Freude. Im Bild v.l.n.r.: Obfrau Verena Profanter, Benedikt

Baldauf, Stefanie Tauber, Hannes Auer und Pfarrer Christian Breunig. job

gemeinsames Turnen, Männerkochkurse und Bildungsfahrten. In einem besonderen Projekt des Bildungsausschusses St. Andrä erzählten sieben Frauen von ihren ganz persönlichen Kraftquellen, die ihnen durch die Coronazeit helfen. Ihnen kann über einen QR-Code, der an Bänken entlang einer kleinen Rundwanderung angebracht ist, gelauscht werden. Vor große Herausforderungen stellte die Bildungsausschüsse die pandemiebedingte Terminabsage vieler Referenten, sodass Vorträge und Kurse oft erst später nachgeholt werden konnten. Stadt-

rätin Monika Leitner würdigte die Bildungsausschüsse als „wichtige Anlaufstellen für die Bevölkerung. Sie schaffen passende Bildungsinitiativen, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Fraktionen genau zugeschnitten sind.“ Dem Tatendrang mancher Bildungsausschüsse konnte die Pandemie vorerst keinen Riegel vorschieben: Die Planungen für das Jahr 2022 laufen bereits. Zentrales Thema wird dabei die Nachhaltigkeit sein. Insgesamt wünschen sich die Vorsitzenden mehr Unterstützung und einen besseren Austausch untereinander. job

BRIXEN

Von Coronastarre keine Spur

z Obwohl das zweite Jahr der Pandemie die Durchführung vieler Veranstaltungen erschwerte, schauen die Bildungsausschüsse von St. Andrä, Tils, Sarns, Albeins und Milland zufrieden auf ein ge-

lungenes Jahr zurück, wie ihre Vorsitzenden kürzlich im Austausch mit Stadträtin Monika Leitner unterstrichen. Unter ihren verschiedenen Initiativen fanden sich Vorträge zur Gesundheitsvorsorge,

Wir bedanken uns bei unseren Kunden und wünschen allen ein gutes und gesundes neues Jahr!

w w w. m e i s te r m a l e r. i t


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Menschen & Meinungen

Der Wegbereiter PORTRAIT: Von Anfang an stand JOSEF LARCHER an der Spitze der Kinderkrebshilfe Regenbogen Südtirol; nun gibt er das Zepter ab. Der Verein kümmert sich seit 35 Jahren um an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche sowie um deren Eltern.

Josef Larcher ist einer jener Menschen, denen man ihr Alter nicht ansieht. Vielleicht hat das damit zu tun, dass er dem Leben immer die positiven Seiten abgerungen hat. Als seine Tochter Petra 1986 am Hodgkin-Lymphom erkrankt war, einem seltenen Tumor, musste sie sechs Monate lang in der Innsbrucker Klinik bleiben. Es hat keinen Tag gegeben, an dem Josef Larcher sie nicht besucht hätte. In seiner Mittagspause machte er sich auf den Weg, „weil das einfach wichtig für den Heilungsprozess war.“ Die Besuche taten gut, der kleinen Petra und den anderen Kindern auch. Weil sie ein klein wenig Normalität bedeuteten. Das war der Anstoß, dass er gemeinsam mit weiteren betroffenen Eltern 1987 in Innsbruck die Kinderkrebshilfe gegründet hat; im Folgejahr kam die Sektion Südtirol dazu.

Für andere da sein Die Aufgaben als Vorstand der Kinderkrebshilfe waren vielfältig. Von der Organisation von Veranstaltungen über

die Buchhaltung und das Verfassen von Dankesschreiben „bis hin zum Kleben von Briefmarken“ – Josef Larcher hat viel Herzblut in diese ehrenamtliche Tätigkeit gesteckt. Jetzt sei es an der Zeit, Platz zu machen für Jüngere. Der neue Flyer ist schon gedruckt, mit Albert Stampfl aus Rodeneck der Nachfolger bereits gefunden. Auch der Name hat sich geändert: Aus der Kinderkrebshilfe wurde die Südtiroler Kinderhilfe Regenbogen. „Wir wurden immer öfter um Hilfe für schwerkranke Kinder und Jugendliche gebeten, die von keinem Verein unterstützt werden.“ Nicht nur in der akuten Phase für erkrankte Kinder und Jugendliche und deren Eltern da zu sein, sondern auch in der Zeit danach – das sei unglaublich wichtig. Die Sorgen teilen und Kontakte knüpfen zu können – das ist der Kerngedanke. Der bunte Regenbogen ist geblieben als Symbol für das Stützende, „wenn eine Krankheit mit voller Härte zuschlägt.“ Und dann wäre da noch die Forschung. Larcher war hier Wegbereiter: Ärzte mit Spendengeldern darin zu unterstützen, dass sie forschen und sich weiterbilden


Brixner Nr. 383 t JOSEF LARCHER WAR 35 JAHRE LANG IM DIENST DER KINDERKREBSHILFE REGENBOGEN: „Nicht nur in der akuten Phase für erkrankte Kinder und deren Eltern da sein, sondern auch in der Zeit danach“

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Welt hinauswollte. In der Hansestadt arbeitete er in einer Verzinkerei und als Dolmetscher. Ein Jahr später ging er nach Berlin und blieb fünf Jahre dort. Er verdingte sich als Ausfahrer und Botengänger und sog das Leben dieser Stadt in sich auf. „Ich habe John F. Kennedy im Auto vorbeifahren sehen, dahinter Willy Brandt und Konrad Adenauer, und zwei Jahre später die Queen in einem kanariengelben Outfit.“ Es war eine spannende Zeit damals in Westberlin – und dennoch zog es ihn zurück nach Südtirol. Nach dem Militärdienst wollte er sich eine Existenz aufbauen, was Ende der Sechzigerjahre in Südtirol nicht einfach war. In der Schweiz fand er eine Stelle als Rezeptionist, später als Hausmeister, „weil man da einfach besser verdient hat.“ Dort lernte er auch seine Frau Maria Luise, eine Passeirerin, kennen. Die beiden heirateten 1972. Als 1974 das erste Kind, Sohn Manfred, unterwegs war, kehrten sie in die Heimat zurück; Josef Larcher wurde Rezeptionist im Hotel Grüner Baum. Knapp 25 Jahre lang blieb er dort, hat viele Menschen kommen und gehen sehen und seine Arbeit mit professioneller Inbrunst erfüllt. Die Geschwister Ratzinger, Joseph, Georg und Maria, waren oft dort zu Gast. Als Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., Kardinal wurde, durfte er nicht mehr privat Urlaub machen. Beim „Stremitzer“ schaute er aber trotzdem vorbei, wenn er in Brixen im Priesterseminar weilte. „Es freut mich, dass Sie immer noch die Stellung halten“, meinte er, als er Josef Larcher an der Rezeption sah. Ein Vierteljahrhundert an ein und demselben Ort. Eigentlich nur schwer vorstellbar für jemanden, den es schon früh in die Welt hinausgezogen hat.

„Ich bin jemand, der Solidarität intensiv gelebt hat, weil ich sie ja auch selbst erleben durfte“ _ Foto: Siegfried Tasser

Josef Larcher, bald ehem. Vorstand der Südt. Kinderhilfe Regenbogen

können, „das nützt letztendlich allen.“ Er ist ein guter Netzwerker, einer mit Weitblick und Beharrlichkeit. Er ist auch jemand, der Solidarität intensiv gelebt hat, „weil ich sie ja auch selbst erleben durfte.“

Seine Lebenslinien Josef Larcher wurde 1944 in Luxemburg geboren. Seine Eltern hatten geheiratet, der Vater sollte an die Front. Die Alternative war die Bewirtschaftung eines Bauernhofes in Luxemburg. Die Eltern zogen dorthin, mitten hinein in die Wirren des zu Ende gehenden Krieges. Der Weg zurück nach Natz, er war gerade einmal sechs Monate alt, „war eine Odyssee, die ein halbes Jahr dauerte.“ Josef Larcher wäre gerne Holzschnitzer geworden, was aber nicht möglich war. Als Ältester von fünf Buben durfte er zumindest die Lateinmittelschule besuchen und ein Jahr lang die Handelsschule. Danach verdiente er sein Geld mit Gelegenheitsjobs im Gastgewerbe, und mit 18 Jahren zog es ihn nach Hamburg, einfach, weil er in die

Der Weltenbummler Das Fernweh hat ihn auch nie ganz losgelassen. „Es wurde mir ja im Grunde in die Wiege gelegt.“ Wann immer es ging, machte er sich auf die Reise, ganz oft mit seiner Frau, nach ihrem allzu frühen Tod vor elf Jahren auch allein. Über 70 Länder hat er bereist; er war in Spitzbergen und am Kap der Guten Hoffnung, in der Sahara, am Amazonas und auf der Chinesischen Mauer. Mitreißend erzählt er von den fremden Ländern. Wer ihm zuhört, vergisst die Welt um sich herum. Beagle Paul ist während des gesamten Gesprächs dabei. Genüsslich streckt er auf dem Teppich im Wohnzimmer alle Viere von sich. Seit fünf Jahren gehört er zu Josef Larcher, ist sein Begleiter bei den Spaziergängen, die ihm Kraftquelle waren und sind. Josef Larcher ist Mitglied im Seniorenclub des KVW Natz und Hobbyfotograf. Zu tun bleibt also noch allerhand.

marlene.kranebitter@brixner.info


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Menschen & Meinungen

DUBAI

Arbeitsplatz: Expo 2020 z Anni Erlacher aus Teis kennen wir Brixner noch aus ihrer Zeit als Marketingbeauftragte der Stadtwerke; danach arbeitete sie einige Jahre in einem Hotelbetrieb in Villnöss und letzthin in Obereggen. Seit Anfang Oktober ist sie in Dubai bei der Weltausstellung „Expo 2020“ engagiert; sie arbeitet dort für das Auswärtige Amt der Schweiz als Betreuerin der Delegationen des Schweizer Pavillons. „Einfach nur cool!“, beschreibt sie in unserem Zoom-Call die ersten drei Monate ihres Engagements, „das ist die Erfahrung meines Lebens.“ Sie habe sich auf ein Stellenangebot beworben, wurde sofort nach Bern zum Bewerbungsgespräch eingeladen – und hatte den Job in der Tasche. Eigentlich hätte die „Expo“ am 20. Oktober 2020 beginnen sollen, der Start wurde aber pandemiebedingt auf den 1. Oktober 2021 verschoben; sie dauert noch bis 31. März 2022. „Es ist

die größte Weltausstellung aller Zeiten“, sagt Erlacher, „bis auf Liechtenstein und Nordkorea sind auf dem 438 Hektar großen Ausstellungsgelände alle Länder der Welt vertreten.“ Entsprechend spannend ist ihr Job: Jeden Tag besuchen etwa 10.000 Gäste den Schweizer Pavillon. Trotzdem bleibt viel Zeit, das Land zu erkunden: „Das ist für mich wie ein bezahlter Urlaub.“ Südtirol fehlt ihr trotzdem „ein bisschen – vor allem die vorweihnachtliche Stimmung vermisse ich sehr, denn hier hat es ja immer noch 26 Grad, und da wird es schwierig, dass man in weihnachtliche Stimmung kommt.“ Die Pandemie wirkt sich allerdings auch auf die Besucherzahlen der Expo aus: „Im Moment wird die Stimmung auch bei uns etwas getrübt durch steigende Infektionszahlen.“ wv

BRIXEN

„Cartella“ voller Erinnerungen

kurz

notiert

z „Non si vive dei ricordi, ma è molto bello averne“, sagt der Millander Ferruccio Danieli, Jahrgang 1944. Die Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend hat er nun niedergeschrieben in ein 360 Seiten starkes Buch, das sinnhafterweise „La cartella“ heißt: „Jeder hat Erinnerungen, die er wie in einer Schultasche mit sich trägt.“ Und seine Erinnerungen sind deshalb besonders spannend, weil sie einen Einblick gewähren in die manchmal recht zwiespältigen Gefühle, die ein italienisches Kind in einem deutschsprachigen Umfeld in den Fünfziger- und Sechzigerjahren

empfand. „Unser italienischer Lehrer war so weitsichtig, dass er uns in der Volksschule zum Wirt an der Mahr gebracht hat, weil er uns die Heldentaten des Peter Mayr erklären wollte“, erzählt Danieli. Zuhause hingegen gab es natürlich nur Giuseppe Garibaldi. „Als Kind war ich also hin- und hergerissen: Soll ich meinem Lehrer glauben oder meinen Eltern?“ Dieser Zwiespalt hat aber auf jeden Fall dazu geführt, dass Danieli sich schon als Kind mit einer sehr offenen Denkweise beschenkt hat: „Als Jugendlicher gründete ich die erste Volleyballmannschaft

von Brixen – fast die Hälfte der Spieler waren deutschsprachig.“ Das Buch „La cartella“, das im Brixner Fachhandel zu finden ist, ist nicht nur die Schilderung der Lebensgeschichte des rührigen Millanders, sondern auch der zarten Versuche der Annäherung der Sprachgruppen nach der Zeit des Faschismus. Um das Buch auch seinen vielen deutschsprachigen Freunden erreichbar zu machen, hat er es auch übersetzen lassen: „La cartella“ gibt es auch als „Die Schultasche“. wv

Kirstin Planatscher aus Tschötsch ist eine der drei Stimmen für den Song „Sterne“ der Weihnachtsaktion „Südtirol hilft“. Die 15-Jährige hatte im Frühjahr bereits bei der Castingshow „The Voice Kids“ ihr Talent unter Beweis gestellt.

Die Brixner Gemeinderatspräsidentin Renate Prader wurde vor Kurzem zur Präsidentin des Landesvorstands im Partito Democratico (PD) ernannt. Sie folgt auf Alex Castellano. Der Landesvorstand ist das leitende Organ des Südtiroler PD auf Landesebene.

In Vahrn hat sich kürzlich eine Arbeitsgruppe der Gemeinde für die Dorfchronik gebildet. Sie besteht aus Christian Mitterer, Irene Zingerle, Luis Nagler, Filippa Schatzer, Toni Jöchler, Monica Vecchiarelli, Konrad Rainer und Sandra Steinegger.


O o op s

Brixner Nr. 383

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LAMMento

mein Hoppala

Martin Aricochi, Brixen

Falscher Maestro Während eines Besuchs der Südtiroler Operettenspiele vor einigen Jahren stand ich mit meiner Frau und Freunden in der Pause im Foyer des Forums bei einem Gläschen zusammen. Als schließlich das Publikum aufgefordert wurde, wieder seine Plätze einzunehmen, musste ich noch schnell zur Toilette. Nach wenigen Augenblicken kam ich wieder ins mittlerweile menschenleere Foyer. Auch die Saaltür war bereits verschlossen – also versuchte ich es bei einer anderen Tür, die glücklicherweise noch offen war. Im bereits verdunkelten Saal herrschte angespannte Ruhe. Schnell begab ich mich nichtsahnend in Richtung meines Sitzplatzes – und wurde überraschenderweise von allgemeinem Applaus umhüllt. Als ich nicht das Dirigentenpult ansteuerte, gab es lautes Gelächter: Das Publikum hatte mich für den Dirigenten gehalten, der naturgemäß immer als Letzter den Saal betritt. Kurz darauf kam der richtige Maestro, und zum zweiten Mal gab es Applaus – vermischt mit verhaltenem Gelächter. Ich war schon bereit, im Boden zu versinken, blieb aber doch im Stuhl sitzen und genoss den zweiten Teil der Aufführung.

Leser kochen für Leser

Jorins vegetarische Bratlinge > Zutaten 250 g Kidneybohnen (Dose) 50 g Haferflocken (fein) 1 Karotte 2 Eier 1 Zehe Knoblauch 3 Esslöffel Tomatenmark 1 Esslöffel Mehl Prise Salz, Pfeffer, Petersilie, Paprikapulver

> Zubereitung Die Kidneybohnen abgießen und in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken.

Die Karotte reiben, den Knoblauch klein hacken und zusammen mit den Haferflocken, den Eiern, dem Tomatenmark und dem Mehl der Masse hinzufügen. Die homogene Masse würzen und für 15 Minuten stehen lassen, bis die Haferflocken weich geworden sind. Vier bis sechs Bratlinge formen und in Öl von beiden Seiten in einer Pfanne anbraten. Ein frischer Salat und ein Joghurtdip runden das Gericht ab.

Wer für den „Brixner“ schreibt, stellt sich – das ist schon Tradition geworden – auch mit einem Rezept vor. Jorin Massimo Flick, seit Kurzem freier Redakteur, empfiehlt unkomplizierte Bratlinge, die nicht nur Vegetariern schmecken. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Dümmlich „Also, wir Südtiroler sind einfach Spitze!“, sagt der Franz, während er in der FAZ den glühenden Liebesbrief an Angie liest, „dieses Inserat ist grafisch so unglaublich geschmackvoll gestaltet, der Text so schön demütig, herzallerliebst, mei, ich bin ja so begeistert von uns!“ Nun, sag ich kopfschüttelnd, die Meinungen darüber sind ja geteilt, und andererseits waren diese zwei Inserate ja auch ganz schön teuer; es muss doch billiger gehen, in die Zeitungen zu kommen. „Ich hab‘ da eine Idee!“, sagt Frieda, „Südtirol könnte ja zu einer Hochburg der Impfverweigerer werden, und dann laden wir internationale Pressefritzen ein, die über uns schreiben. Genial, oder?“ Genial!, sag ich. „Ist doch längst geschehen“, sagt der Franz, „oder habt ihr die New York Times noch nicht gelesen? Jetzt weiß die ganze Welt, dass wir das Virus mit Zwiebelkompressen, Thymian und Tee kurieren! Und den TV-Bericht in La7 zum Lajener Waldkindergarten habt ihr auch noch nicht gesehen, oder? Die weltweite Bekanntheit Südtirols steigert sich grad enorm!“ Na ja, sag ich, in den Berichten kommen wir ja nicht besonders gut weg – so hinterwäldlerisch, um nicht zu sagen: dümmlich. „Das macht doch nix!“, sagt der Franz, „es gibt auf der ganzen Welt Leute, die sich damit identifizieren können. Zum Beispiel die Sympathisanten von Donald Trump in Amerika, oder die AfD-Wähler in Sachsen, oder die rechte Szene in Österreich. Die denken sich grad: Mei, Südtirol, schau, dort gibt es Leute, die sind genauso authentisch dümmlich wie wir!“ Qualitätstourismus eben. Genial.

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Menschen & Meinungen

NEUSTIFT

z Am Fest des Seligen Hartmann, des Gründers von Kloster Neustift, legte Christian Breunig bei einem festlichen Pontifikalamt in der Stiftskirche die Ewige Profess ab und verpflichtete sich damit für ein Leben in der Gemeinschaft der Augustiner Chorherren. Christian Breunig ist Pfarrer von Natz und Schabs und wirkt als Spiritual im Schülerheim des Klosters. Er wurde 1978 in Leverkusen geboren und verspürte bereits mit neun Jahren den Wunsch, Priester zu werden. Nach dem Studium der Theologie in Bonn und Freiburg wurde er 2005 im Freiburger Münster zum Priester geweiht und war anschließend als Kaplan im Raum Offenburg im Schwarzwald tätig. 2010 wurde er Pfarrer der Seelsorgeeinheit WaghäuselHambrücken. In Neustift hat Breunig, wie er während des

Foto: Oskar Zingerle

Ein Leben in der Gemeinschaft

Pontifikalamts selbst sagte, seine Heimat gefunden: eine Gemeinschaft im Stift und die Möglichkeit, durch sein Wirken als Pfarrer nahe bei den Menschen zu sein. „Durch euch bin ich, was ich bin! Mensch,

Christ, Priester und Ordensmann, und mein Herz brennt für das, was ich tun darf“, betonte Breunig sichtlich bewegt. Auch in Zukunft möchte der Chorherr, der vor drei Jahren ins Stift eintrat, für die Men-

schen da sein. Das Pontifikalamt mit Prälat Eduard Fischnaller und Propst Markus Grasl vom Stift Reichersberg wurde vom Kirchenchor Raas musikalisch gestaltet. job

BRIXEN

30 Jahre im Dienst der Kinder

ELEKTRO-PLAICKNER.IT

z Vor sage und schreibe 30 Jahren haben Martha und Robert Hochgruber das erste Zeltlager für die Kinder und Jugendlichen des Brixner Pfeffersbergs organisiert. Seither veranstalten die beiden alle zwei Jahre eine Abenteuerwoche, die in verschiedenen Gegenden Südtirols stattfindet und die bei Eltern und Kindern auf regen Zuspruch stößt. Martha und Robert überraschen die Kinder und Jugendlichen immer wieder mit tollen Aktivitäten: Wandern, Sterne beobachten in Gummer, Stockbrote backen, Gruselgeschichten am Lagerfeuer erzählen, Schwimmen am Gardasee, Fly-line über die Ahr. Heuer fand das Zeltlager in Sand in Taufers statt, und obwohl das Wetter nicht recht mitspielen wollte, war es laut Beteiligten wieder eine Riesengaudi. Mittlerweile finden sich auch freiwillige Betreuer des Zeltlagers, von denen einige vor 30 Jahren als Kinder selbst mit von der Partie waren. Die Pfeffersbergerinnen und Pfeffersberger wollten sich auf diesem Weg bei

Martha und Robert Hochgruber für ihren ständigen Einsatz bedanken, schreibt Evi Gisser in einer Zuschrift an die Redaktion: „Eines ist sicher: Es wird nie langweilig mit den beiden! Darum, liebe Martha und lieber Robert, ein großes Vergelt’s Gott und Bravo!“ av


PRO&CONTRA

Brixner Nr. 383

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Sind die verpflichtenden Covid-19-Tests bei der Einreise nach Italien wirklich sinnvoll?

Der Hintergrund:

MARKUS FALK, Biostatistiker: „Wichtig ist nur, dass getestet wird!“

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hat vor einigen Tagen die Corona-Testpflicht für Einreisende aus dem EU-Ausland eingeführt. Wer nach Italien kommt, muss also vor der Abreise aus dem Herkunftsland negativ auf das Virus getestet worden sein. Ungeimpfte müssten zusätzlich zu einem Test fünf Tage in Quarantäne.

JA

Eine Pandemie ist kein Wunschkonzert, sodass auch unliebsame Maßnahmen notwendig werden können. Auch wenn das Testen Geimpfter ohne Symptome grundsätzlich keinen Nutzen bringt und somit nur in bestimmten Fällen sinnvoll sein kann, ändert sich dies mit Omikron. Als Fluchtmutante unterwandert sie die Zweifachimpfung, überträgt sich oft symptomlos und kann deshalb innerhalb von kurzer Zeit sehr viele Geimpfte infizieren. Da jeder von uns auch Kontakt mit nicht Immunen hat, zu diesen zählen auch unsere Kinder, kann das Infektionsgeschehen explosiv werden und die Krankenhäuser überlasten. Dies hat in den Niederlanden bereits zum Lockdown geführt. Die Situation in London ist nicht weniger problematisch. Italien hat deshalb richtig reagiert. Man wird Omikron zwar nicht aufhalten können, eine Verlangsamung der Ausbreitung mittels Einreisetestungen ist aber durchaus möglich. Nur mit diesen Testungen kann man Infizierte rechtzeitig erkennen und damit eine weitere Übertragung verhindern. Selbst wenn man hierdurch nur eine Woche Zeit gewinnen sollte, ist dies in einer Pandemie oft entscheidend. Dass man bei Symptomen testet, sollte eigentlich bereits selbstverständlich sein. Dass man nun aber wieder bei Reisen, Veranstaltungen, Feiern oder auch im Hotel wie auch Restaurant zuvor testet, sollte genauso selbstverständlich werden. Ob man dies gewissenhaft zuhause macht, in der Apotheke oder in der Teststation, wäre hierbei zweitrangig. Wichtig ist nur, dass getestet wird!

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JEIN

Eigentlich müsste ich die Frage mit „Jein“ beantworten, denn ich maße mir natürlich nicht an zu beurteilen, ob die Covid-19-Tests bei der Einreise nach Italien sinnvoll sind. Die Tatsache, dass die generelle Antigen- und PCR-Testpflicht bei Überschreitung einer italienischen Grenze zusätzlich zum GreenPass sozusagen über Nacht eingeführt worden ist, lässt auf eine gewisse Dringlichkeit schließen. Ob dies aus epidemiologischer Warte aus notwendig war, kann ich nicht sagen. Dass man beim Auftreten von neuen Covid-19-Varianten unter Umständen schnell handeln muss, ist nachvollziehbar. Trotzdem sollten verschärfte Auflagen – vor allem, wenn es Reisende und somit unsere Gäste betrifft – mit mehr Vorlaufzeit in Kraft treten. Die neuen Einreisebestimmungen brachten große Unsicherheiten unter Gästen, die nach Südtirol kommen, mit sich. Wenn solche Maßnahmen erlassen werden, kommen seitens der Gäste viele Fragen auf, deren Beantwortung nicht immer einfach ist. Die Mitarbeiter in den Rezeptionen müssen sehr viel Aufklärungsarbeit leisten. Damit komme ich zu einem weiteren Problem, nämlich eine möglichst klare und nachvollziehbare Begründung zu kommunizieren. Diese ist sehr wichtig für jene, die solche Maßnahmen umsetzen müssen. Eine zu kurze Vorlaufzeit und die kaum kommunizierten Beweggründe führen im Tourismussektor zu großen Unsicherheiten. Stattdessen brauchen gerade die Beherbergung und die Gastronomie Planungssicherheit.

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MANFRED PINZGER, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV): „Wir brauchen mehr Vorlaufzeit bei verschärften Auflagen“

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Menschen & Meinungen

Silvester ohne Feuerwerk – geht das?

Fotos: Melanie Vitroler

UMFRAGE: In der Silvesternacht wird das neue Jahr meist euphorisch mit einem spektakulären Feuerwerk begrüßt. Brixen feiert heuer ohne. Werden es die Brixnerinnen und Brixner vermissen? Wir haben uns umgehört.

„Secondo me non è il momento adatto per certe cose. Torneranno tempi migliori. Per il momento non mi sembra opportuno“, verweist Franceso Caruso auf die derzeitige Pandemie und denkt dabei auch an die Umwelt. „Inoltre non fanno tanto bene. Ci sono tanti altri modi di manifestare certi eventi e festività. Io starò a casa, con la famiglia e basta.“

„Ich bin überhaupt nicht dafür, Silvesterfeuerwerke zu machen, denn man kann Geld dafür auch sinnvoller ausgeben“, ist Sepp Regele überzeugt. „Es gibt so viele Menschen, die eine finanzielle Unterstützung bitter nötig hätten. Wer privat Feuerwerkskörper zünden will, kann das aber meinetwegen auf eigene Kosten machen.“

Martina Maschler war, wie sie sagt, „immer ein großer Fan des Silvesterfeuerwerks. Dennoch bin ich dafür, dass man es abschafft und zugleich eine Alternative findet, die die Umwelt nicht belastet. Es ist zwar eine einmalige Sache und findet nicht täglich statt, aber es ist einfach sehr laut und belastet die Umwelt.“

„Man sollte Alternativen zu den traditionellen Feuerwerken suchen, die umweltfreundlicher und günstiger sind, Lichteffekte beispielsweise. Für die Hotelgäste gehört es sicher dazu, dass der Himmel leuchtet. Die Knallerei hingegen stört mich. Früher haben Kinder an Silvester schon morgens Knallfrösche geworfen; das ist inzwischen besser geworden“, sagt Matt Niederwieser.

Für Lukas Lobis ist das Silvesterfeuerwerk „ein Auslaufmodell. Als es ein großes Feuerwerk gab und Privatpersonen Feuerwerkskörper zündeten, hielt sich zwei Tage lang eine Rauchwolke über dem Brixner Talkessel. Wer sich über Feinstaub, Klimaerwärmung und fossile Brennstoffe Gedanken macht, kann nicht zugleich massiv Feuer in die Luft pumpen.“

„A me piacciono“, bringt Tixhe Xeka ihre Meinung auf den Punkt. „I fuochi d’artificio si fanno solo una volta all’anno; per me sono molto speciali.“

„Für mich gehört ein Feuerwerk überhaupt nicht zu Silvester dazu. Ich feiere gemütlich zu Hause mit meiner Familie. Das haben wir schon immer so gemacht. Das Feuerwerk ist zwar schön anzuschauen,“ meint Johanna Falk, „aber wenn es keines gibt, ist das auch nicht schlimm. Die Tiere werden sich freuen, wenn kein Feuerwerk stattfindet.“

„Ich vermisse es nicht, wenn das Silvesterfeuerwerk ausfällt.“ Cäcilia Fink denkt dabei vor allem an die Tiere, „für die der Lärm nicht so gut ist. Silvester ist für mich ein besonderer Abend, an dem ich es mir fein mache. Eine einfache Kerze genügt dabei auch. Ich brauche kein Feuerwerk.“


Foto: Familienagentur/Harald Wisthaler

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Fotos: Oskar Zingerle

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Kunst & Kultur

Spieglein, Spieglein an der Wand …


Brixner Nr. 383

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SERIE – BESUCH IM KÜNSTLERATELIER: ALEXANDRA ANGERER aka AliPaloma ist einer der Shootingstars in der jungen Szene der Gegenwartskunst. Ihre Interventionen erarbeitet sie am PC in einem Co-Working-Space in Stufels, den sie sich mit drei Freischaffenden teilt.

AliPaloma hat den Bachelor in Architektur und ist Kunsterzieherin an der Mittelschule, aber was ihre „Welt im Innersten zusammenhält“ ist die Kunst, der sie sich mit Haut und Haaren verschrieben hat. Dabei war nach der Matura am Sprachenlyzeum überhaupt nicht abzusehen, dass die zierliche junge Frau einmal ordentlich die Kunstszene aufmischen würde. Englisch und Kunstgeschichte war die erste Wahl; schnell wurde ihr klar, dass dieses knochentrockene Studium nicht ihr Ding sei. Auf der Suche nach etwas Kreativem landete sie bei der Architektur, wo sie sich im Studio 3 in das experimentelle Entwerfen hineinkniete. „Dabei ging es weniger um klassische Architektur als mehr um Gefühlsmodelle aus den unterschiedlichsten Materialien“, betont die Multimediakünstlerin. Noch bevor Alexandra ihren Bachelor in der Tasche hatte, wurde sie 2017 vom Südtiroler Künstlerbund (dem sie seither angehört) eingeladen, am Projekt „START“ teilzunehmen, einem Format für junge Künstler am Beginn ihrer Karriere. Die positive Resonanz ihrer Arbeiten beflügelte die junge Künstlerin, am Ball zu bleiben und sich eine Zukunft in der Kunstwelt auszumalen.

Eine engagierte Feministin Seit damals setzt sie sich in ihren Arbeiten häufig mit dezidiert frauenspezifischen Themen auseinander, wie der Tabuisierung des weiblichen Geschlechts mit „Thevulvaproject“. Dazu formte sie 300 Vulven aus Modelliermasse, und jetzt schwirren ebenso viele Kettchen mit dem rosa Anhänger irgendwo in der Welt umher und sind ein Zeichen der Ablehnung einer ästhetischen Idealvorstellung. „Ich wende mich gegen ein massenmedial etabliertes Intimideal, das die Schönheitschirurgie speist, und ich plädiere für die Schönheit der Diversität“, untermauert die engagierte Feministin. Jetzt lässt sie das Vulva-Projekt auslaufen und formt neuen „weiblichen“ Schmuck; diesmal ist es eine Klitoris aus Glas von Tommaso Colesanti von „Vetroricerca“. „Es gibt somit ein Material-Upgrade, und durch die Vulva geht es nach innen zum Lustorgan“, bestätigt die feministisch geprägte Kunstschaffende. Kante zeigen ist immer angesagt bei AliPaloma, ob es nun eine Pumpgun aus Schreibutensilien als Statement zum Charlie-Hebdo-Anschlag ist oder eine Wachskette in der Galerie Gefängnis Le Carceri, wo sich mehrere Positionen auch auf die strukturierte Wirklichkeit im Lockdown bezogen. Eine Kette aus gläsernen Gliedern kam im letzten Sommer in München in der Ausstellung „Distanzzonen“ zum Einsatz. Das untere Ende aus Wachs wurde über einem Spiegel angezündet, um so den Unendlichkeitseffekt aufzulösen.

Spiegel, Glas und Metall Spiegel gehören übrigens zu den Lieblingsobjekten der Installationskünstlerin und spielen in ihrer Kunst eine

t SHOOTINGSTAR AUS BRIXEN: AliPaloma packt beherzt frauenspezifische und gesellschaftskritische Themen an

Gleichsam in Vorahnung der Pandemie schuf AliPaloma einen gläsernen Anker als Symbol für die Zerbrechlichq keit der Gesellschaft

bedeutende Rolle. Der erste Spiegel für START V bestand aus lauter iPhones, die sie über Facebook gesammelt hatte. Für das Water-Light-Festival kreierte sie zusammen mit Markus Hinteregger eine Wasserfläche, in der sich die Instagram-affinen Narzissten spiegeln konnten. „Ich ertappe mich ja selbst dabei, wie ich das optisch ansprechendste Foto auf Instagram stelle“, gibt Ali zu, „ich merke, wie Privates und Berufliches ineinander verschwimmen.“ In einer sehenswerten Ausstellung in der Hofburg installierte AliPaloma einen venezianischen Spiegel inmitten einer rosafarbenen Tapete mit exakten Einschnitten – Selbstbespiegelung mit fatalen Folgen für die gemarterte Haut unter dem Chirurgenskalpell. Verwendet hat sie für den Hauteffekt Trittschalldämmung, die in der Verarbeitung wie von selbst Falten warf. „Das Material bestimmt, wie ein Werk sich am Ende darstellt“, schmunzelt Ali, „das Phänomen hat Theo Jansen, Erfinder der Strandbiester, stimmig formuliert: Ich bin der Sklave meiner Biester.“


Kunst & Kultur

Fotos: Leonhard Angerer

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Der Schutzschirm „Women’s Shelter“ im Alois-Pupp-Park bringt das Thema der Gewalt an Frauen in den öffentlichen Raum

Frohe Festtage und ein sorgloses, glückliches neues eues Jahr!

Die Kette aus gläsernen Gliedern zeigte AliPaloma in einer Ausstellung in München Alexandra reagiert aber nicht nur auf frauenrelevante Themen, sondern beobachtet kritisch und sensibel alle gesellschaftlichen Veränderungen. Für diese steht ihr rosafarbener Anker „Fragile“, im Wachsausschmelzverfahren aus der Werkstatt von „Vetroricerca“ entstanden. Er symbolisiert Halt, aber auch die Fragilität der Gesellschaft, die zuweilen nicht imstande ist, bestimmte Situationen zu stemmen – wie jene der Pandemie. Für den gläsernen Anker hat sie 2018 den Kunst-Förderpreis der Raiffeisenbank erhalten, und er ist auch in der Kunstsammlung der Gemeinde Brixen zu bewundern. Am 25. November, zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wurde das aussagekräftige Kunstwerk „Women‘s Shelter“ von AliPaloma und Mirijam Heiler im Alois-Pupp-Park eingeweiht. Der begehbare Schutzschirm – ausgeführt von Ellecosta Metall – ist in rosa-orange gehalten, der von den Vereinten Nationen offiziellen Farbe der Kampagne „Orange the world“ für eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen. Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von häuslicher Gewalt wird durch die Perforierung aufgegriffen; die Nummer des Frauenhauses ist auf dem Schirm eingraviert.

Aufwühlende Performances

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Für Ars Sacra in der Spitalskirche in Klausen installierte sie im Jahr 2018 ein Video mit rauschenden Wassermassen. „Das war eine fast unheimliche Erfahrung“, gesteht Ali, „denn genau in jenem Zeitraum ließ ein Unwetter die Wassermassen steigen und den Kirchenboden überfluten.“ Ein ebenso aufwühlendes Erlebnis war eine Performance in Bruneck, wo sie stundenlang im Bett lag und auf mobilen Geräten dauerscrollte, unter den Augen der überraschend entspannten Zuschauer. Danach war ihr kotzübel, und sie konnte acht Tage lang kein Smartphone oder Tablet in die Hand nehmen.


Brixner Nr. 383 Eine sehr symbolträchtige Arbeit präsentierte AliPaloma heuer in der Festung Franzensfeste bei der Biennale 50x50x50. Den 20 Millionen Tonziegeln der Festung als Ausdruck des martialisch anmutenden Patriarchats stellte sie eine Wand aus Kristallglasziegel gegenüber. Zum Ausklang gab es die Aktion „Nieder mit der toxischen Männlichkeit“. Wie eine Kung-Fu-Kämpferin in Weiß stieß Ali die Ziegel um. „Das war schwieriger als ich es mir gedacht hatte – ein Ziegel wiegt nämlich fast drei Kilo“, lacht die zart gebaute Künstlerin, „kein Wunder, dass mir dabei ein echter Kampfschrei entfuhr.“ Für eine Ausstellung in Erlangen hatte sie eine „zündende“ Idee zum Thema „ökologischer Fußabdruck“. Ein in Wachs gegossenes Dolomitenrelief durfte an den mit Dochten versehenen Bergspitzen angezündet werden. „Erstaunlich, wie zögerlich die Besucher davon Gebrauch machten“, resümiert Ali, „aber in den Bergen herumtrampeln und Skifahren ohne Ende ist kein Problem.“ Klimawandel und Zerstörung der alpinen Landschaften sind übrigens auch stets im Fokus der aufrüttelnden Fotoarbeiten von Alis Vater, Leonhard Angerer, Haus- und Hoffotograf des Südtiroler Künstlerbundes. Über ihren Musiker-Bruder Julian ist sie auch mit dem Theaterensemble VonPiderZuHeiss verbandelt, für das sie schon kongeniale Bühnenbilder zu den wild-verrückten Inszenierungen gestaltet hat. Eine skurrile Story aus ihrem Künstleralltag hat Ali zum Schluss noch in petto. Zum Anlass des heurigen Handballjubiläums ließ Ali eine Glaskugel als Zeichen für das weibliche Geschlecht ins Schaufenster einer Boutique stellen – in der politisch aufgeladenen Farbe Rosa natürlich. Durch die Sonneneinwirkung verflüchtigte sich die rosa

Farbe, und damit nicht genug: Das Glas fungierte dann wie eine Linse, und das darunterliegende Podest begann zu kokeln. „Nicht auszudenken, wenn meine Skulptur das ganze Geschäft abgefackelt hätte.“

„Ich wende mich gegen ein massenmedial etabliertes Intimideal und plädiere für die Schönheit der Diversität“ _ Ali Paloma, Künstlerin Manchmal wünscht sich die Multimediakünstlerin, dass sie einfach eine Zeichnung zu ihrer Idee fertigen könnte, dann würden solche Stresssituationen, nervenaufreibende Versuche, Hin- und Her-Schleppereien und Baumarkt-Rennereien wegfallen. „Es würde weniger Energie kosten“, gesteht die Zartbesaitete, „am Ende eines Projektes bin ich nämlich oft völlig ausgelaugt und muss mich erstmal erholen.“ Sagt sie. Aber irgendwo in ihren auf Hochdruck arbeitenden Hirnwindungen lauert schon das nächste Projekt.

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Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

Foto: Oskar Zingerle

Spirituelle Einsichten

FOTOGRAFIE

Madre di Dio z Das Ausstellungskonzept in der Hofburg hält unter Direktor Peter Schwienbacher immer wieder Überraschungen bereit. Im Kellergewölbe sind bis zum 9. Jänner eine Reihe fotografischer Werke zu sehen, die sich mit der Marienverehrung auseinandersetzen. Es ist dies der erste Teil einer dreiteiligen Serie von Davide Perbellini aus Meran. Nach jahrelanger Recherche dokumentiert der Fotokünstler die Muttergottes in katholischen Kirchen, die in den Jahren von 1945 bis 1980 erbaut wurden. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurden die Gotteshäuser der

kurz

notiert

Als 18-Jähriger wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kehrte schwer verletzt mit zwei fehlenden Fingern an der rechten Hand und einer Schussverletzung an der Hüfte als Invalide zurück. Der Wechsel zur Linkshändigkeit tat seinem Gestaltungseifer keinen Abbruch; mit der schützenden Hand von Gönnern konnte er das

Foto: Oskar Zingerle

z Mit dem 2017 verstorbenen Osttiroler Maler Oswald Kollreider öffnet die Hofburg Brixen ihre Räume einer höchst interessanten Künstlerpersönlichkeit, die am 27. Jänner ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. Eine harte Kindheit und Jugendzeit begleitete den künstlerisch begabten Bergbauernbub aus St. Oswald.

Malereistudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Carl Fahringer aufnehmen sowie in Innsbruck bei Anton Kirchmayr. In der Ausstellung soll vor allem der Aspekt der individuellen sakralen Verwurzelung des „Mesnerbubs“ dargestellt werden, seine Annäherung an die Glaubenswelt aus einer verinnerlichten Sicht. Zu den ausdrucksstärksten Beispielen gehört ein gemalter Kopf des Gekreuzigten mit aufgerissenem Mund und schwarz akzentuierter Dornenkrone. Zu den intimsten sakralen Inhalten zählt die Verarbeitung des Themas des verlorenen Sohnes, wo im expressionistischen Farbenspektrum kaum der nackte, hilflose Körper auszumachen ist. Berührende Beweinungsszenen und herzzerreißende Ölbergdarstellungen gehen unter die Haut. Eine beeindruckend intensive Seelenwanderung, bis 9. Jänner erlebbar. ird

Nachkriegszeit den neuen liturgischen Ritualen angepasst und waren meist schmucklose Bauten aus Sichtbeton oder unverputzten Ziegelmauern. Die Werkserie basiert auf der architektonischen

Fotografie, die Perbellini verquickt mit ikonografischen Darstellungen der Heiligenverehrung und persönlichen Erinnerungen an Pilgerreisen in der Familie. Eingang finden sowohl in der Aus-

stellung als auch in der Limited Edition von 100 Exemplaren das Kirchlein in Kreuztal und im Kinderdorf. ird

Beim Bonsai-Ceramic-Contest im vergangenen November mit Bonsaiausstellung, Vorträgen und Sonderschau konnte der Brixner Keramikkünstler Christian Falk mit seiner wunderschönen Keramikschale den 1. Preis ergattern, der mit 1.300 Euro dotiert ist.

Die Ritualleiterin Monika Engl, der Theologe Rudi Sampt und die Kommunikationsfachfrau Kathrin Gschleier haben das Büchlein „Wir sagen JA“ herausgegeben. Es ist ein Leitfaden für eine liebevolle Partnerschaft jenseits von Konfessionen, Kulturen und Kirchenrecht.

Weihnachten ist „Ein Fest für die Seele“, ist sich Anna Maria Finotti gewiss. Kreativ, unkonventionell und tiefgründig eröffnet sie dem Leser die Symbolik des Festes und schickt uns auf die Reise in unser Inneres. Übersetzt hat den auf Psychosynthese basierenden Text Brigitta Schatz.


Brixner Nr. 383

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„Das Thema Raum ist uns wichtig“ JOSEF RAINER, Künstler und Sohn des verstorbenen Bildhauers Martin Rainer, über die Idee, für junge Kunstschaffende einen Preis auszuschreiben – und das dahinterstehende Konzept. Herr Rainer, wie kamen Sie und Ihre Familie auf die Idee, in Kooperation mit dem Südtiroler Künstlerbund einen Wettbewerb zum Martin-Rainer-Preis auszuschreiben? Kommendes Jahr jährt sich der Tod von Martin Rainer zum zehnten Mal. Das scheint uns einerseits ein passender Moment, einen Kunstpreis in seinem Namen auszurufen, um sein umfangreiches Werk sichtbar zu machen. Anderseits sind wir neugierig, wie die verschiedenen Kunstschaffenden mit seinem Werk umgehen und welche Überschneidungen und Gemeinsamkeiten sich ergeben.

Der Anerkennungspreis von 8.900 Euro für Kunstschaffende legt Wert auf? Der Preis nennt sich „MartinRainer-Preis, Kunst und Raum“. Demnach ist das Thema Raum, Zwischenraum, Umraum sehr wichtig sowie das Spiel und die Auseinandersetzung mit Formen und Massen und das Ausloten von deren Grenzen. Der Preis ist übrigens disziplinenübergreifend – bewertet wird nicht unbedingt die formale Nähe, sondern vor allem eine Grundauffassung von Kunst. Wer kann an der Ausschreibung teilnehmen?

Mitmachen kann beinahe jeder Kunstschaffende. Voraussetzung ist eine geografische Nähe zu Rainers Wirkungskreis, also dem Alpenraum, oder eine enge inhaltliche Nähe. Die Bewerber müssen das 35. Lebensjahr vollendet haben und drei Werke in pdf-Form einsenden, die über einen Zeitraum von mindesten zehn Jahren entstanden sind. Es wird kein Einzelwerk, sondern eine Entwicklung oder Kontinuität bewertet. Der Einreichtermin ist der 7. Jänner, und der Preis wird am Geburtstag von Martin Rainer am 7. April verliehen. Alle Bedingungen finden sich hier: www.kuenstlerbund.org. irene.dejaco@brixner.info

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Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

z „Blau machen – Un ritorno al dolce far niente“ nennt sich die laufende Ausstellung in der Brixner StadtGalerie. Kuratorin Elisa Barison scheint ein Faible für die Historie oder zumindest für Traditionen zu haben, wie ihre letzte Schau „Hoangortn“ beweist. Der Ausdruck „Blau machen“ geht bis ins Mittelalter zurück, wo in den Färberzünften montags eine Auszeit eingelegt wurde, während sich die Stoffe dank einer chemischen Reaktion in der Sonne färbten. Diese Redewendung ist der Titel der Fotoserie von Lilian Polosek, die von Orten und Situationen zeugen, die wie in einem Dornröschenschlaf einfach nur da sind und wie gestresste Menschen auch eine Auszeit nehmen. Mirijam Heiler zeigt ihre Rasterarbeiten hier in unterschiedlichen Konzepten. Einmal kommt es beim

Auftragen der Farbe mithilfe eines Gitternetzes zu Verschiebungen und spontanen Veränderungen; die Struktur ist somit gebrochen. In „Out of office“ hingegen gibt es kein Ausbrechen aus dem Raster. Sie subtrahiert jeglichen Inhalt aus einem Familienkalender und reduziert ihn so auf ein reines Linienraster. Das leere Raster signalisiert Stressfreiheit und stellt die Frage: Warum lassen wir unser Leben von Zeilen und Spalten diktieren? Simon Platter verbannt die Besucher hinter Absperrungen und will damit erreichen, dass man in der Warteschlange die Muße findet, sich die Bilder an der Wand ohne Hektik und ohne Ablenkung anzusehen. Eine hässliche Installation – aber der Gedanke dahinter ist immerhin nachvollziehbar und mag wohl ihren Zweck erfüllen. ird

Foto: Oskar Zingerle

Süßes Nichtstun

AUSSTELLUNG

Kreativer Kunstkreis z Nach längerer Pause ist der Kunstkreis St. Erhard am 3. Dezember mit einer Gemeinschaftsausstellung an die Öffentlichkeit getreten. Der Verein war stets ein Ort der Begegnung jenseits aller denkbarer Barrieren. An der Ausstellung beteiligen sich 25 Künstlerinnen und Künstler, darunter etablierte Kunstschaffende und auch einige neue Mitglieder. Neu ist auch der Vorstand des Vereins mit Hannes Hofmann als Präsident, Pascale Alessi als Vize und Margit Pittschieler als künstlerische Leiterin. Mit dem Art-Shop des Jakob Kompatscher am Seminarplatz wurde auch eine passende Location für die Schau gefunden. Zu sehen sind unter anderem sehr bemerkenswerte Landschaftsaquarelle von Pascale Alessi und Annemarie Fischnaller sowie hinreißende Bleistiftzeichnungen von Francesco Conto und Brunhilde Tasser; Verena Winkler und Claudio Olivotto mischen Zeichnung mit Aquarelltechnik in ihren gelungenen Werken, und Markus Damini gestaltet Fantasiebilder aus Leder. Karolina Gacke

verbreitet Adventsstimmung mit ihrem entzückenden Friedensengel, Valentino Aresti, Daniela Cagol und Alessandro Montoro widmen sich der Sagen- und Fantasiewelt, Alexa Baldessari bevorzugt sozialkritische Positionen. Wunderschöne Keramiken präsentieren Martina Thaler, Manfred Mureda und Irmgard Mitterer, Ruth Gallmetzer und Margit Pittschieler, während Simon Rauter und Romeo Sommavilla elegante Holzskulpturen zeigen. Abstrakte Werke sind im Fokus von Seela Olivotto, Liz Taber, Elisabeth Amort und Claudio Olivotto. Bruno Gheno sowie Giancarlo Lamonaca widmen sich hingegen seit vielen Jahren mit viel Erfolg der Fotokunst. ird


AUFBRUCH

LITERATUR

„alto fragile“ © Jean Marc Turmes

z Was die Literatur betrifft, befindet sich Südtirol gerade auf einem Höhenflug. In der Landesbibliothek Teßmann wurde eine Publikation der „Sturzflüge“ vorgestellt, die anhand von Zeitzeugen an die vergangenen Ausgaben erinnert. Im Oktober fanden anlässlich der Eröffnung der lang ersehnten, bestechend schönen Bibliothek in Brixen täglich Veranstaltungen statt – von Buchvorstellungen über Gespräche bis hin zu Poetry Slams. Zum Abschluss der Feierlichkeiten luden die Gründer von ZeLT zur grande festa. An einem Abend wurde die Anthologie „Literatur sichten“ präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Liechtenstein – eine Verbindung, die Rut Bernardi und Peter Oberdörfer zu verdanken ist. Auch Südtirol besteht aus einer Gemengelage an diversen Idiomen, eklatanter Nabelschau und so verklärten wie verteufelten Helden. Die Anthologie sammelt Stimmen zeitgenössischer Literatur vorwiegend in deutscher Sprache. Renommierte Literaten wie Sepp Mall, Erika Wimmer Mazohl, Ro-

SPIELZEIT 2021/2022

berta Dapunt, Alma Vallazza und Selma Mahlknecht wechseln sich ab mit weniger bekannten Autoren wie Eeva Katharina Aichner, Nadja Rungger oder Teseo La Marca. Es geht sprachlich versiert ums Dorfleben, um Familientraumata, um die Befindlichkeiten im Lockdown, um Sehnsucht, um das Altern und um N.C. Kaser mit seinem „alto adige/alto fragile“. Und all die porös-fransigen Geschichten, einmal ohne „disagio“, sind mit Linolschnitten von Arnold Mario Dall‘O illustriert. ird

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Joël Pommerat | Ein Gastspiel des Metropoltheaters, München

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Kunst & Kultur

KUNST

Adventzauber sein, sondern will uns dazu ermuntern, nach dem Lockdown wieder positiv zu agieren und aktiv zu werden. Simon Rauter legt einen weiß-roten Teppich aus mit einem „Social Distancing Point“, ein Nonsens-Werk, weil wir ja gegenseitig Abstand halten müssen. Lois Steger präsentiert riesige Geschenkspakete, die uns magisch anziehen, aber gleichzeitig einen Abwehrmechanismus beinhalten durch die an Absperrungsbänder gemahnende Verpackung. Die große ramponierte Christbaumkugel von Urban Grünfelder erinnert an den alten Brauch des Baumschmückens, aber auch an die verloren gegangene Ursprungsbedeutung. Die drei Banner von Matthias Schönweger bedienen sich der sakralen Kunst und agieren als Triptychon der Zuversicht. ird

KUNST

Mit offenen Augen durch Brixen

Foto: Sandra Mutschlechner

z Nach einem Jahr Corona-Stillstand wurden zwölf Künstlerinnen und Künstler in die Festung Franzensfeste eingeladen, um sich mit der Weihnachtszeit und ihren Auswirkungen hinsichtlich Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Auffällige Interventionen sind auf dem Exerzierplatz aufgereiht, darunter eine meterlange Stoffbahn von Karin Schmuck. Die Figur im Foto hält einen Luftballon wie einen Erdball in den Händen. Wir haben es wohl selbst in der Hand, ob wir die Erde schützen oder zerstören. Diesem Thema widmet sich auch Sissa Micheli mit der kohlschwarz verbrannten Erdkugel. Mirijam Heiler stellt ein Karussell auf und bezieht sich mit dem Titel „Slow down“ auf die Entschleunigung in der Vorweihnachtszeit. Petra Pollis leuchtender Schriftzug „Aktiv“ soll keine Werbeanzeige

z Kunst erleben beim Schlendern durch die Stadt: Noch bis Ende Jänner kann in Brixens Altstadt Kunst erlebt werden – beim zufälligen Betrachten der Werke oder beim gezielten Suchen danach. Das Projekt „Verbieten verboten“, kuratiert von Elisa Barison in Kooperation mit dem Südtiroler Künstlerbund, der StadtGalerie Brixen und der Brixen Tourismus Genossenschaft, zeigt die Arbeiten von sieben Künstlerinnen und Künstlern verteilt in der Innenstadt. Die Idee ist, dass die Kunst an ungewöhnlichen Orten erlebbar wird, einen Raum einnimmt und die Beschäftigung damit spontan stattfinden kann. Leonhard Angerer, Marlies Baumgartner, Hans Knapp, Sophie Lazari, Karin Schmuck, Paul Thuile und Cle-

mens Tschurtschenthaler beschäftigen sich in ihren Werken mit den Themen Klimawandel, Zustand der Gesellschaft und Provokation. Alle verbindet die Frage, wie und wo Kunst entstehen und verändern kann. Das Private ist politisch; die Grenze zwischen Kunst und Leben soll aufgehoben werden. Der Titel des Projektes erinnert an die Aussage der 68er-Bewegung „Es ist verboten zu verbieten“. Ein Spaziergang durch Brixen mit offenen Augen bietet sich somit an. Beim Betrachten der Kunstwerke können mithilfe eines QR-Codes die Informationen über alle Künstler sowie eine Karte aller Kunstwerke auf das Handy heruntergeladen werden, um das Suchen und Erfahren zu erleichtern. jmf

Wir wünschen unseren Mitarbeitern, Kunden und Freunden frohe Festtage und ein gesundes und zufriedenes Jahr 2022. Danke für die gute Zusammenarbeit .


Brixner Nr. 383

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Foto: Sofie Baumgartner

KULTUR

Astra.zero: Die zweite Runde z Zwei Gewinnerprojekte der Initiative „Astra.zero“ wurden am 4. Dezember präsentiert: der Film „Åcker“ von Claudia Eichbichler und die Video-Installation „Stillstand“ von Julia Inderst & Simon Gasser. Der Film von Eichbichler rief dem Publikum das „social distancing“ und die Einschränkungen der gewohnten Freiheiten während des ersten Lockdowns in Erinnerung. Als stille Beobachterin des Familienlebens fing die Kamera ein, wie sich die Erlebnisse im Frühling 2020 auf die Betroffenen auswirkten. Die Umstände forderten den Menschen einiges ab. Natürlich gab es auch angenehme Aspekte, die den

Alltag mit Corona etwas vergessen ließen: Ein neues Zeitgefühl und ein intensives Zusammenleben mit der Familie wurden geschenkt. Es wird deutlich, wie wichtig das Miteinander für die Menschen ist. Die Video-Installation von Julia Inderst und Simon Gasser verschafft den Zuschauern eine zweifache Sicht auf das Leben von Jugendlichen.

Der psychische Stress, dem viele Jugendliche unterliegen, um in ein gesellschaftliches Muster zu passen und die Erwartungen des eigenen Umfelds zu erfüllen, wird klar dargestellt. Nicht alle schaffen es, aus diesem Kreislauf auszubrechen, und manchmal benötigt es einen „Stillstand“, um sich der eigenen Werte und Vorstellungen

bewusst zu werden. Im zweiten Teil der Installation hat sich die dargestellte Person eine eigene Welt in ihrem Dasein aufgebaut und in ihr Umfeld integriert. Ihre fixen Ideen des Erwachsenseins und die Unmöglichkeit, aus diesem gefestigten Dasein auszubrechen, lassen sie verloren wirken. ss

LIGHTSHOW

große Ketten schlingen sich um die Fassade. Es wird dunkel und die Menschen frieren, Liora ist unendlich traurig. Ein wunderschönes Uhren-Lichtspektakel kündigt die Rettung an durch Monsieur Tick Tack (Peter Schorn), der mit viel Verve und Überzeugungskraft Liora lehrt, den Augenblick zu genießen, denn das Glück kann man nicht in Ketten legen. Die beiden Figuren treten bei dieser Ausgabe aus der Lightshow heraus und kommen auf einen Laufsteg dem Publikum nahe – ein Kunstgriff von Eva Kuen, den das Publikum schätzt, kann man doch auf diese Weise die märchenhaften Kostüme besser bewundern. Ein willkommener „Lichtblick“ in dunklen Zeiten! ird

in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.

Foto: Alessandra Chemollo

z Nach Soliman und Natalie nennt sich das Wintermärchen heuer in der Hofburg „Liora. Die Kostbarkeit des Augenblicks“. Die großen und kleinen Zuschauenden tauchen mit zufällig einsetzendem Schneetreiben und goldenem Lichtspiel ein in die weihnachtlich angehauchte Geschichte um Liora. Eine Stimme aus dem Off und anheimelnde Klänge entführen uns in die zauberhafte Winterwelt, „wenn in der Hofburg die Feuer brannten und in den Augen der Menschen die Vorfreude leuchtete auf das nahende Fest.“ Gerade tanzt Teenager Liora (Viktoria Obermarzoner) noch voller Lebensfreude hinter den Fenstern der Hofburg, da verfinstert sich die Atmosphäre, die Mauern bröckeln, und enorm

Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfläche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des Auf knapp 200 m2 Ausstellungsfl äche entfaltet BBT-Projektes in suggestiven seiner faszinierenden sich in den historischentechniRäumen der Festung Franzensfeste die Darstellung schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur.des BBT-Projektes in seiner faszinierenden techniHighlights sind interaktive Scannerfahrten schen Vielseitigkeit bis hinzu Natur und Kultur. in den Tunnel genauso wie das multimediale sind interaktive Scannerfahrten ErlebenHighlights des Tunnelvortriebs.

Den Brenner Den BrennerBasistunnel Basistunnel hautnah hautnaherleben erleben Öffnungszeiten der Ausstellungim im BBT-Infopoint BBT-Infopoint Öffnungszeiten der Ausstellung Vonbis MaiOktober: bis Oktober: Dienstag–Sonntag10:00–18:00 10:00–18:00 Uhr Uhr Von Mai Dienstag–Sonntag Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Montag geschlossen Montag geschlossen

Kontakt

Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu /

BBT-Infopoint

www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 047239045 057200Franzensfeste / F +39 0472 057219 Brennerstraße, (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219

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Kunst & Kultur

MUSIK

Voices Unlimited z Das charmante Männervokalensemble „Voices Unlimited“ unterhielt das Publikum in Brixen vorzüglich. Veranstalter des Konzerts, das Ende November in den Räumlichkeiten in Pairdorf stattfand, war der Kulturverein Brixen Musik. Die Besonderheit des Abends resultierte aus dem Spagat zwischen weltlicher und geistlicher Musik. Der erste Teil des Konzertes war demnach spirituell mit Chorälen und gregorianischen Gesängen,

passend zum sakralen Ambiente der Kapelle. Hier zeigte die ACappella-Gruppe ihr vertieftes Verständnis für „alte“ Musik und sorgte mit Diminuendi für Gänsehaut, die die weittragende Akustik der großen Kirchen jener Zeit imitierten. Teil der Aufführung war eine kurze Anmoderation der Stücke, die mit kleinen Funfacts das Publikum überraschte und so manches Rätsel lüftete, denn Programmhefte gab es nicht. Dieser „Roman“ sollte ohne Spoiler

gelesen werden. Der zweite Teil des Abends fand in einem Saal des Campus statt. Mit dem Ortswechsel kam ein Genrewechsel, der sich von einer noch harmlosen Interpretation mit Augenzwinkern zur Revue mit Perücken steigerte. Die Evolution der Choreographie der

Sänger war dabei nicht zu unterschätzen, denn „Atemlos“ von Helene Fischer ohne witzigen Hüftschwung wäre wohl nicht zu entschuldigen gewesen. An diesem kontrastreichen Abend mit Schwerpunkt Musik war für jeden etwas dabei. mis

MUSIK

75 Jahre und kein bisschen leise

z 75 Jahre gilt es zu feiern! Jahre, in denen sich viele engagierte Menschen ehrenamtlich für die Kirchenmusik eingesetzt haben, als Chor zusammengewachsen sind und nicht zuletzt ein Stück Brixner Stadtgeschichte geschrieben haben. Die Rede ist vom ita-

lienischen Pfarrchor von Brixen, dem „Corale San Michele“. Seine abwechslungsreiche und oft fordernde Geschichte machte der Chor vor Kurzem auf einer Website zugänglich. Das virtuelle Geschichts- und Museumsprojekt mit dem Titel „Oltre le nubi – So-

weit die Wolken gehen – seit 1946 mit der Brixner Gemeinschaft“ lädt unter www.coralesanmichele. it zum Stöbern ein. Anhand von Texten, Fotos, Zeitungsberichten, Filmausschnitten und Interviews erzählt der Chor von seinen Anfängen (1946 bis 1959), der recht-

lichen Konsolidierung mit einem eigenen Statut (1960 bis 1979), dem „goldenen Zeitalter“ von 1980 bis 1999 und dem Schritt in „das neue Jahrtausend“. Im Rahmen einer (coronabedingt kleinen) 75-Jahr-Feier stellten Don Paolo Renner, Vereinspräsident Giovanni Saba, Chorleiter Stefano Barbiero und Cristiana Cattoi, die Initiatorin des Projektes, die Vereinsgeschichte vor. Auch Dekan Florian Kerschbaumer, Vizebürgermeister Ferdinando Stablum und Tamara Paternoster, Präsidentin des italienischen Chorverbandes in Südtirol, unterstrichen die Bedeutung des Chores für die Stadt Brixen. Die Sängerinnen und Sänger des „Corale San Michele“ umrahmten die Feier mit ihrem Gesang. job

Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen und die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen allen unseren Partnern besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Start ins neue Jahr.

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OPERETTE

AUFBRUCH

Wiener Blut

renminister (Martin Ganthaler mit gelungenem sächsischen Zungenschlag) will schlichten, aber da er die Ehefrau mit der Geliebten verwechselt, ist das Chaos perfekt. Man muss die Irrungen und Wirrungen dieses überholten Plots nicht wirklich nachvollziehen können, aber an den einschmeichelnden Melodien und Couplets erfreut sich jeder, und Leo Ploner als Josef strapaziert ordentlich die Lachmuskeln. Mit Julia Hinteregger als Pepi und Benedikt Hinteregger als Deutschhofmeister geben gleich drei Lüsner Darsteller eine sehr gute Figur ab. Ebenfalls eine glänzende Rolle spielen der Chor und das Orchester unter der Leitung von Davide Lorenzato. ird

Der Sohn

MALEREI

Inspirierende Einblicke z Draußen die hektische Adventszeit, im Stufelser Atelier des Künstlers Markus Damini dagegen angenehme Stille und ausdrucksstarke Bilder in leuchtenden Farben: Sein „Uni-Versum“ ist immer in Bewegung und lädt zum Nachdenken ein. Damini geht es im wahrsten Sinne des Wortes ums Ganze: Um Energie, Materie, Elemente. Vielfältig sind daher auch Materialien und Techniken, mit denen er sich auseinandersetzt. Das Auge wandert von Bildern auf Holz zu Werken auf Linoleum bis hin zu abstrakten, plastisch-geschwun-

© Kerstin Schomburg

z Bei der Uraufführung 1899 war der Operette von Johann Straß kein großer Erfolg beschieden. Doch das Südtiroler Publikum in Bozen und Brixen goutierte jedenfalls das heurige Programm mit den amourösen Eskapaden des Grafen Zedlau samt Entourage aus lauter begabten heimischen Sängern und Schauspielerinnen in den bewährten Händen von Leo Ploner und in wunderschönen Kostümen von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo. Nun, vielleicht war man doch etwas abgelenkt mit der Neuordnung Europas beim Wiener Kongress. Graf und Gräfin Zedlau langweilen sich in ihrer Ehe, aber ein Besuch in Wien bringt eine frische Brise in die Eheflaute. Er nimmt sich die schöne Tänzerin zur Geliebten und baggert aber auch die Schneidermamsell Pepi an, die Angebetete vom Diener Josef. Der ebenfalls angereiste Premie-

SPIELZEIT 2021/2022

Florian Zeller | Ein Gastspiel des St. Pauli Theates, Hamburg

genen Malereien auf Leder. Gerade Letzteres ist für ihn der „Inbegriff des materiellen Lebens“. Dass er mit diesem Material so präzise wie kreativ umgehen kann, stellt er ohnehin eindrucksvoll unter Beweis: Neben seinen Bildern reihen sich handgemachte Taschen und Gürtel aneinander – allesamt farbenfrohe Unikate, die entstehen, wenn Handwerk und Kunst Hand in Hand gehen. Beinahe unweigerlich bleibt der Blick an einer überdimensionalen Pusteblume hängen – Daminis Universum im Kleinen und Verborgenen. Sie scheint auf dem Bild zu schweben, dank vieler Details, unzähliger Verbindungen, feinster Striche und Schattierungen – beinahe so, wie unser Erdball im gesamten Universum schwebt mit seinen inneren Abhängigkeiten und all den Elementen, die aufeinander bezogen sind. Scheinbar mühelos spielt Damini mit Struktur, Statik und Dynamik – inspirierend und fordernd zugleich. Eine neue Ausstellung ist bereits in Vorbereitung; man darf sehr gespannt sein. job

Mittwoch, 9. Februar 2022, BRIXEN, Forum BEGINN: 20.00 Uhr KARTEN: info@kulturinstitut.org www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800

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TIMER Januar 2022

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas

Foto: Jean-Marc Turmes

THEATER: Die unerklärliche Kraft der Liebe in all ihren Facetten des Zusammenseins, der Trennung, des Glücks und des Unglücks – vom Metropoltheater München auf die Bühne gestellt.

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Ein Gastspiel des Metropoltheaters, München Autor: Joël Pommerat Deutsch von Isabelle Rivoal Regie: Jochen Schölch Bühne: Thomas Flach Kostüme: Sanna Dembowski Dramaturgie: Katharina Schöfl Mit: Butz Buse, Vanessa Eckart, Paul Kaiser, Nikola Norgauer, Hubert Schedlbauer, Thomas Schrimm, Dascha von Waberer, Eli Wasserscheid, Lucca Züchner

Mittwoch, 19. Jänner 2022, 20 Uhr Brixen, Forum Einführung: 19.30 Uhr

In fast zwanzig schnell aufeinanderfolgenden Szenen kämpfen 27 Frauen und 24 Männer um ihre Liebe: Hochzeiten geraten ins Wanken, Prostituierte werden enttäuscht, geschenkte Seelen zurückverlangt, lange verschwiegene Wahrheiten kommen ans Licht, Freundschaften verlieren den Boden, Menschen trösten einander, beteuern ihre Liebe, trennen sich, weil es keine Liebe gibt, weil die Liebe nicht mehr reicht, weil zu lieben nicht genügt.

Karten im Südtiroler Kulturinstitut unter Tel. 0471/313800, info@kulturinstitut.org

Die Liebe, eine Achterbahnfahrt Der Autor Joël Pommerat erzählt mal konkret, mal mit tragischer Poesie, mal absurd-surreal, immer scharf beobachtend und oft mit stiller Komik. Wohlbekannte Alltagssituationen geraten mit einem Wimpernschlag aus den Fugen, unerwartete Wendungen stellen die herkömmlichen Vorstellungen von Liebe auf den Kopf. Aber vielleicht entsteht gerade

Infos: www.kulturinstitut.org Die Veranstaltung wird von der Sparkasse und der Bayern-Südtirol-Gesellschaft unterstützt.

im vermeintlichen Scheitern die Kraft und Entschlossenheit zum Aufbruch in die Utopie. „Es war, als wenn Nordkorea und Südkorea seine Grenzen öffnen und sich wiedervereinigen würden.“ Wer träumt nicht von so einer Liebe?

NEUJAHRSKONZERT Haydn Orchester von Bozen und Trient

Gina Gloria Tronel, Sopran Enrico Calesso, Dirigent Musik von Johann Strauss jr., Jacques Offenbach, Charles Gounod und Franz Lehár

5. Jänner, 19 Uhr * Mittwoch, Forum Brixen

Kartenvorverkauf: Forum Brixen, Tel. 0472 275 588 Online-Reservierung: www.forum-brixen.com Der Zutritt zum Konzert ist nur mit dem 2G Super Green Pass möglich, eine Vormerkung ist ebenso erforderlich.

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TIMER Januar 2022

Sonntag, 2. Jänner Theater

Sonntag, 16. Jänner Theater

18 Uhr

Das Streichquartett Komödie von Szöke Szakall mit der Theatergruppe Lüsen Gemeindesaal, Lüsen

Mittwoch, 5. Jänner Workshop 14–16 Uhr Workshop Plastikkoffer für Grund- und Mittelschüler Stadtbibliothek, Brixen

Führung

14:30 Uhr

„verbieten verboten“ und „Blau machen“ Die Kuratorin Elisa Barison führt durch die beiden Ausstellungen. Anmeldungen: stadtgaleriebrixen@ gmail.com, Tel. 320 7003115 Treffpunkt Brixen Tourismus

Konzert

18 Uhr

Brixner Orgelmeditation Dom, Brixen

Konzert

19 Uhr

Neujahrskonzert Haydn-Orchester von Bozen und Trient Forum, Brixen

Theater

20 Uhr

Das Streichquartett Komödie von Szöke Szakall mit der Theatergruppe Lüsen Gemeindesaal, Lüsen

Das Streichquartett Komödie von Szöke Szakall mit der Theatergruppe Lüsen Gemeindesaal, Lüsen

Montag, 10. Jänner Kino

Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

Montag, 17. Jänner Kinderkino 16.30 Uhr

Samstag, 22. Jänner Vortrag 20 Uhr

Elise und das vergessene Weihnachtsfest Astra, Brixen

USA – Im Herzen des Westens Multivisionsvortrag mit Heiko Beyer Forum, Brixen

Kino

Donnerstag, 6. Jänner Theater 18 Uhr

18 Uhr

Freitag, 21. Jänner Theater 20:30 Uhr

20 Uhr

Filmclub Astra, Brixen

Mittwoch, 19. Jänner Theater 20 Uhr Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Forum, Brixen

Theater

Filmclub Astra, Brixen

20:30 Uhr Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

Donnerstag, 13. Jänner Diverses 18–21 Uhr

Donnerstag, 20. Jänner Konzert 20:30 Uhr

Repair Café Kolping-Mensa, Brixen

Jazz mit J. D. HIVE Dekadenz, Brixen

20 Uhr

Theater 20:30 Uhr Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

MULTIVISIONSVORTRAG Bewegungskurse Tanzen ab der Lebensmitte, Gymnastik, Pilates, Yoga, Body Forming, Outdoor – Fit in den Wald ab 17.01.2022

Lehrgang Social Media Marketing Infoabend: ONLINE Mo., 17.01.2022, 19.00 Uhr Lehrgang: ab 04.02.2022 (9x) Fr.–Sa., Online und Präsenz NLP – Practitioner (Teil 2) nach DVNLP Infoabend: ONLINE Mi., 19.01.2022, 18.30 Uhr Lehrgang: ab 11.02.2022 (14x) Fr.–Sa., Online und Präsenz EDV Einsteigerkurs ab Mi., 09.02.2022 Mi., 9.00 bis 11.10 Uhr (3x) Mitzubringen: eigener Laptop bzw. Leihmöglichkeit beim KVW Buchhaltung für NeueinsteigerInnen ab Mo., 14.02.2022 Mo. u. Do., 18.30 Uhr (6x) Sprachkurse in Kooperation mit alpha beta Deutsch, Englisch, Italienisch Vorbereitung auf die Zweisprachigkeit ab 18.01.2022

Fasten im Alltag Infoabend: Mo., 17.01.2022, 19.30 Uhr Kurs: Fr. 21.01. – Do., 27.01.2022 (6x) 19.00 bis 20.30 Uhr Selbstverteidigung für Frauen am Sa., 22.01.2022 15.00 bis 17.00 Uhr Fotokurs ab Mi., 09.02.2022 Mi. abends 19.30 Uhr (3x) Sa. ganztägig (1x) und Sa. nachmittags (1x)

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USA – Im Herzen des Westens z Der wilde Westen – Synonym für harte Cowboys, ehrfürchtige Indianer, Revolverhelden und den Goldrausch von 1849! Und das alles in einer Naturkulisse, die zu den grandiosesten unserer Erde zählt. Heiko Beyer hat sich auf die Suche nach dem Wesen des wilden Westens begeben. Viele der berühmten Nationalparks liegen auf seinem Weg: der Yosemite- und der Sequoia-Nationalpark oder der gigantische Grand Canyon. Doch Heiko Beyer porträtiert auch die Menschen und ihre amerikanische Offenheit. San Francisco – die Stadt der Golden-Gate-Bridge – widerspiegelt diese Toleranz. Beyer trifft die bekannteste Drag Queen von San Francisco, Donna Sachez, oder Brendan Paul, den berühmtesten Elvis-Imitator in Las Vegas. Im Nordwesten erhält Heiko Beyer Einladungen auf eine traditionelle Cowboy-Ranch und in Indianerreservate. Hier prägt der Yellowstone Nationalpark die Landschaft. Heiko Beyer hat eine überzeugende

Liebeserklärung an den Westen der USA geschaffen.

Sa., 22. Januar 2022, 20 Uhr Forum Brixen Eintritt frei (Voranmeldung erforderlich) Referent: Dr. Heiko Beyer Infos: Brixen Tourismus Tel. 0472 275252 MEIN Reisebüro Tel. 0472 200051


TIMER Januar 2022 Donnerstag, 27. Jänner Theater 20:30 Uhr Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

Freitag, 28. Jänner Theater 20:30 Uhr Montag, 24. Jänner Kinderkino 16.30 Uhr

Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

Wickie und die starken Männer – Das magische Schwert Astra, Brixen

Samstag, 29. Jänner Theater 20:30 Uhr

Kino

Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

20 Uhr

Filmclub Astra, Brixen

Dienstag, 25. Jänner Theater 20.30 Uhr SANI! Teatro fra parentesi (in italienischer Sprache) mit dem Teatro stabile di Bolzano Forum, Brixen

Mittwoch, 26. Jänner Theater 20:30 Uhr Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Brixen

Montag, 31. Jänner Kinderkino 16.30 Uhr Madison – Bikes, Boys und Berge Madisons Leidenschaft ist der Radrennsport. Ungewollt muss sie das Trainingscamp verlassen und findet sich in den Tiroler Bergen wieder. Astra, Brixen

Kino

20 Uhr

Filmclub Astra, Brixen

Märkte Bauernmarkt mittwochs und samstags, 7:30–13 Uhr Der Markt vom 1.1.2022 wird auf den 31.12.2021 vorgezogen. Hartmannplatz Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr am Parkplatz Priel in der Brennerstraße, in der Albuingasse, am Hartmannsplatz und in der Trattengasse Monatsmarkt Mittwoch, 12. Jänner 8:30–13 Uhr Goethestraße Weihnachtsmarkt bis 6. Jänner Montag bis Donnerstag 10–19 Uhr, Freitag bis Samstag 10–19:30 Uhr, Sonn- und Feiertage 9:30–19 Uhr, 1.1. 12–19 Uhr, 6.1. 10–18 Uhr Domplatz

Ausstellungen

Hofburg Brixen Light Musical Liora. Die Kostbarkeit des Augenblicks bis 6. Jänner täglich 17.30 Uhr, 18.30 Uhr und 19.30 Uhr

Stadtgalerie bis 5. Februar Blau machen Mirijam Heiler, Simon Platter und Lilian Polosek zeigen Arbeiten, die sich mit dem abstrakten Thema der Zeit beschäftigen. Sie reflektieren absurde Konzepte wie Freizeit, Langeweile und die schier unvorstellbare Möglichkeit von simplem Sein im jetzigen Moment. Di.–Fr. 10–12 Uhr und 16–18 Uhr, Sa. 10–12 Uhr Hofburg Brixen bis 9. Jänner Oswald Kollreider (1922–2017). Spirituelle Einsichten Davide Perbellini. Madre di Dio täglich von 10 bis 17 Uhr Altstadt von Brixen bis 23. Jänner verbieten verboten Leonhard Angerer, Marlies Baumgartner, Hans Knapp, Sophie Lazari, Karin Schmuck, Paul Thuile und Clemens Tschurtschenthaler zeigen ihre Arbeiten im öffentlichen Raum.

Kloster Neustift bis 2. Februar Die Krippen der Neustifter Prälaten Mo.–Sa. 10–17 Uhr

Benefizflohmarkt der Pfarrcaritas Vahrn Samstag, 8. Jänner 10–17 Uhr Alter Kindergarten, Vahrn

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Freizeit & Sport

Neue Gesichter in der Handballhalle


Foto: Elke Niederwieser

Brixner Nr. 383

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DAMENHANDBALL: Brixen spielt im italienischen Handball auch deshalb eine große Rolle, weil unsere Stadt als einzige sowohl im Herren- als auch im Frauenhandball erfolgreich ist. Im Jubiläumsjahr wollen die Brixner Handballerinnen an ihre glorreichen Achtzigerjahre anknüpfen, als sie nicht weniger als sieben Mal Italienmeister wurden.

stecken harte Arbeit, konstantes Training, Disziplin und Ausdauer, Feilen an der Technik, Taktik und Strategie. „All dies funktioniert umso besser, wenn die Stimmung in der Gruppe passt.“ Nössing ist stolz darauf, dass sich „seine“ Damen gut verstehen, dass ein harter Kern von fünf bis sechs Frauen das soziale Leben bewusst gestaltet, die jungen Spielerinnen sozusagen miterzieht. „Natürlich erwarten wir uns von den letzten Neuzugängen wichtige Impulse für unser Spiel“, so Nössing. Dem Brixner Publikum seien die drei Handballerinnen, die seit August das Damenteam bereichern, kurz vorgestellt.

Ein starker Arm

tN euzugänge bei den Handballdamen: Die Verantwortlichen erwarten sich wichtige Impulse für das Spiel, aber im Vordergrund steht nach wie vor die Teamleistung Der heutige Erfolg der Brixner Handballerinnen ist ohne Zweifel auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Wie Präsidentin Wally Ulpmer im Sonderheft des „Brixner“ zum 50-Jahr-Jubiläum des Handballs in unserer Stadt erklärte, hat man sich 2016 nach dem Aufstieg in die erste Liga an ein großes Projekt gewagt: „Wir wollten unser Einzugsgebiet erweitern und aus der Brixner eine Südtiroler Mannschaft machen.“ Seither nennt man sich selbstbewusst „SSV Brixen Südtirol“; im Kader sind 16 junge Damen aus Brixen und Umgebung, aus Schenna, aus Kastelruth, aus dem Pustertal. Zu diesen wohl besten Handballerinnen der Provinz gesellt sich Verstärkung von außerhalb: Fünf Spielerinnen aus verschiedenen italienischen Regionen leben und trainieren in Brixen. Sind es die Handballerinen von auswärts, dank derer sich der SSV Brixen Südtirol seit einigen Jahren unter den drei besten Teams Italiens behauptet?

Durch Synergieeffekte zum Erfolg Trainer Hubert Nössing relativiert: Es müsse Vieles zusammenspielen, damit die Leistung des Teams passt. „Eine Handballmannschaft muss in ihrem Ergebnis mehr sein als die Summe der einzelnen Spielerinnen.“ Hinter jedem Tor

Giorgia Di Pietro hat mit ihren 27 Jahren reiche Handballerfahrung gesammelt, in Teramo, bei der Verbandsmannschaft Futura, bei Conversano und Oderzo. Die italienische Handballszene kennt Di Pietro ob ihrer guten Spielübersicht und vor allem ihres starken Arms wegen, der die Brixnerinnen überwiegend im Rückraum verstärkt. Di Pietro trägt das weißgrüne Trikot mit großer Freude: „Ich bin begeistert, Teil dieser Gruppe zu sein, in einem wichtigen Traditionsverein wie Brixen. Und ich freue mich, einige ‚alte‘ Teamkolleginnen wie Giada Babbo und Virginia Ucchino wiederzusehen. Ich werde mein Bestes geben, damit wir unsere Ziele erreichen können.“

Ernst und Spaß Und diese Vorsätze hat Di Pietro bislang mit Bravour umgesetzt, im Training und im Spiel mit viel Ernsthaftigkeit. In der Umkleidekabine und in der Freizeit hingegen ist sie jederzeit für einen guten Spaß zu haben. Di Pietro wohnt in Sarns zusammen mit ihrer langjährigen Freundin, der Flügelflitzerin Giada Babbo, und beschreibt Brixen als „klein, aber fein“. Sie schätzt die Großzügigkeit der Stadt

„Ich bin begeistert, Teil dieser neuen Gruppe zu sein – in einem wichtigen Traditionsverein wie Brixen“ _ Giorgia Di Pietro, Handballerin und die Freundlichkeit ihrer Einwohner. Noch unterhält sich Di Pietro mit ihnen in italienischer Sprache, denn das Deutschlernen ist für sie etwas schwieriger als das Handballspielen. Auch an die winterlichen Temperaturen ihrer neuen Heimat muss sie sich erst langsam gewöhnen – einzig das Flair einer weißen Schneelandschaft hat sie sofort fasziniert.


Giorgia Di Pietro hat bei Teramo, Futura, Conversano und Oderzo reiche Handballerfahrung gesammelt und trägt nun das weißgrüne Trikot mit großer Freude

Virginia Ucchino freut sich, Teil des Brixner Handballprojektes zu sein und will mit Entschlossenheit das Team unterstützen

Arassay Duran Morens gilt als wurfstarke Rückraumspielerin und hat in den bisherigen Spielen bereits bewiesen, dass sie im entscheidenden Moment immer zur Stelle ist

Internationale Erfahrung

geisterung und Leidenschaft zu künftigen Erfolgen beizutragen. Während Di Pietro die Stärke ihrer neuen Mannschaft vor allem in der Zielstrebigkeit sieht, prägen für Ucchino der Zusammenhalt und die Entschlossenheit, niemals aufzugeben, das Team mit seinem Mix aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten. Wie viele andere ist sie auf dem Feld an verschiedenen Positionen einsetzbar, sei es im Angriff als auch in der Verteidigung.

Auch Virginia Ucchino teilt sich eine Wohnung mit einer Mitstreiterin; sie wohnt mit Halbflügel Sofia Ghilardi in Milland. In Südtirol und Brixen hat sie sich sofort verliebt, inklusive Knödel mit Gulasch und dem Winter, den sie bereits in Dänemark erlebt hat und den sie in Südtirol viel farbenfroher und aktiver genießen kann. Zu kalt findet sie dabei weder die Temperaturen noch die Menschen, denn bislang ist sie immer auf Freundlichkeit und

Mit Di Pietro kam die 1998 geborene Kreisspezialistin Virginia Ucchino nach Brixen. Stationen ihrer Laufbahn waren Futura, Aarhus Handbold (Dänemark), Oderzo und zuletzt Rochechouart Saint-Junien (Frankreich). Voller Ehrgeiz in Südtirol angekommen, freut sie sich, Teil des Brixner Handballprojekts zu sein, und sie will alles geben, um mit Be-

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Gastfreundschaft gestoßen. Ein Deutschkurs steht bereits auf dem Programm; nach Englisch, Französisch und Spanisch dürfte für Ucchino auch die schwierige deutsche Sprache keine unüberwindbare Hürde sein.

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Power im Rückraum Last but not least wurde die wurfstarke Rückraumspielerin Arassay Duran Morens, Jahrgang 1985, verpflichtet. Auch die ehemalige kubanische Nationalspielerin, die seit 2012 in Italien ist, spielte für Oderzo und Conversano, zwischenzeitlich auch in der angolanischen Meisterschaft. Duran Morens Ehrgeiz ist nicht zu überhören: „Es freut mich sehr, in Brixen zu spielen. Die Mannschaft ist kompakt und hat große Ziele, an deren Verwirklichung ich gerne mitarbeiten möchte. Wir haben viel Potential! Ich werde mein Bestes geben.“ Ihre eigene Stärke sieht sie im täglichen Trainingseinsatz, in ihrem Ehrgeiz und ihrer Erfahrung. Bislang hat sie in den Spielen tatkräftig bewiesen, dass sie im entscheidenden Moment immer zur Stelle ist.

„Nur das Meer fehlt“ Duran Morens wohnt mit Mann und Sohn Ivan in Oderzo in der Provinz Treviso und kommt meist Mitte der Woche nach Brixen. In der kleinen Wohnung, die sie sich in Milland mit Kapitänin Andrea Eder und Torfrau Monika Prünster teilt, ist auch schon mal Klein-Ivan dabei; es wird zusammen gekocht und gelacht. Der kubanischen Spielerin gefällt Brixen; sie liebt die Ruhe und das Essen und passt sich dem Winter einfach mit der richtigen Bekleidung an. Ab und zu kommt Sehnsucht nach dem Meer in ihr auf; bei ihren Besuchen in der Toskana, bei den Eltern oder den Großeltern auf Sizilien atmet sie den Duft des Meeres dann besonders tief ein. In der italienischen Sprache ist Duran Morens längst zuhause, und auch mit dem Deutschen freundet sie sich so langsam an. Die Brixner Handballfans dürfen sich auf und über spannende Spiele freuen, ob bei den Damen als auch bei den Herren. Gerade weil das Interesse lange Zeit vorwiegend den Herren galt, beweisen die letzthin konstant steigenden Zuschauerzahlen bei den Spielen der weiblichen Variante ganz deutlich, dass das Engagement und die Erfolge des Teams um Hubert Nössing vom Publikum auch honoriert werden.

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Die Damenmannschaft des SSV Brixen Südtirol schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle: In der höchsten italienischen Liga „Serie A Beretta“ ist sie mit 21 Punkten aus den ersten elf Spielen alleiniger Spitzenreiter. Auch international lassen die Brixnerinnen aufhorchen: Nach beeindruckender Leistung gegen COR Victoria Berestie aus Weißrussland sind sie ins Achtelfinale des EHF European Cups aufgestiegen, wo sie auf die Ukrainerinnen des HC Galychanka Lviv treffen werden. Das Hinspiel findet am 8. Jänner in Brixen statt, das Rückspiel am 15. Jänner in der Ukraine.

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Freizeit & Sport

TANZSPORT

Vorstand erneuert

z Eine fast vollständige Erneuerung des Vorstands fand kürzlich beim Brixner Tanzverein Dynamic Dance statt. Bei der Jahreshauptversammlung stellten sich die langjährigen Vorstandsmitglieder Andrea Mitterrutzner, Sonja

Oberrauch, Georg Prosch und Kathrin Kerschbaumer nicht mehr der Wahl. An ihrer Stellte meldeten sich sechs junge, motivierte und langjährige Mitglieder des Vereins. Der neue, etwas vergrößerte Vorstand besteht deshalb aus

folgenden Personen: Sarah Lofaro, die bereits in den letzten Jahren als Vereinskassier tätig war, Alexandra Peer, Sarah Engl, Dasha Moltushkina, Melanie Floriani, Ilaria Galli und Elisa Caligiuri. „Es ist nicht selbstverständlich, junge

Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu finden. Umso lobenswerter ist es, dass sich so viele Mitglieder gemeldet haben“, erklärt die scheidende Präsidentin Andrea Mitterrutzner. Welche Rollen die einzelnen Vorstandsmitglieder im Verein einnehmen werden, soll demnächst bei der ersten Vorstandssitzung beschlossen werden. Im Bild hinten (von links): Georg Prosch, Sarah Lofaro, Andrea Mitterrutzner, Kathrin Kerschbaumer, Sonja Oberrauch, Stadträtin Bettina Kerer; vorne (von links): Elisa Caligiuri, Alexandra Peer, Dasha Moltushkina, Melanie Floriani, Ilaria Galli und Sarah Engl. av

JUDO

Silber für Philipp Hochgruber z Als einziger Südtiroler konnte sich Ende November der Judotrainer Philipp Hochgruber für die Italienmeisterschaften in den Altersklassen über 35 in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm qualifizieren. Nach einem Freilos in der Vorrunde konnte er im Viertelfinale seinen Gegner aus der Lombardei in der Verlängerung mit einer Abtauchtechnik werfen und sich den Einzug ins Halbfinale sichern. Dort gelang es ihm früh, im Kampf eine Wertung zu erzielen. Entschlossen setzte er mit einer Festhaltetechnik nach und konnte so den Kampf vorzeitig

kurz

notiert

für sich entscheiden. Im Finale lieferte sich der Rodenecker einen engen Kampf mit seinem Gegner aus dem Latium, musste sich in der Verlängerung aber nach Punkten geschlagen geben. Für Hochgruber war es seine erste Medaille bei Italienmeisterschaften der FIJLKAM, des wichtigsten und größten Kampfsportverbands in Italien. Nach einigen Jahren Wettkampfpause war Hochgruber, der Nachwuchsjudokas in Rodeneck und St. Lorenzen trainiert, sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Im vergangenen Monat habe ich mein Training intensiviert und das Ge-

Die Südtiroler Schach-Mannschaftsmeisterschaft fiel erneut der Pandemie zum Opfer: Bereits nach der zweiten Runde wurde sie auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Der Verein BrixenMilland befand sich nach zwei Runden unter den Top 3.

wicht im Auge behalten, um mich auf das Turnier vorzubereiten. Umso glücklicher bin ich, dass ich um die Medaillen mitkämpfen

und nach so vielen Jahren auf der Judomatte sogar Silber nach Hause holen konnte“, erzählt Hochgruber stolz. av

Die Fußball-Landesliga musste ihre Hinrunde einen Spieltag im Voraus beenden. Der 17. Spieltag wurde abgesagt, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Er soll in der Rückrunde nachgeholt werden.

Der SSV Brixen hat auf seinen Social-Media-Kanälen einen besonderen Adventskalender veröffentlicht: Täglich ließen sich kurze Motivations- und Weihnachtssprüche mit passender Musik finden. Damit wollte der Sportverein die Motivation zum Sporttreiben hochhalten.


Brixner Nr. 383

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„Noch ist nicht Schluss“ LAURA LETRARI, Profischwimmerin, zählt mit ihren 32 Jahren zu den „Veteraninnen“ im italienischen Schwimmsport – kein Grund für sie, ihren geliebten Sport an den Nagel zu hängen. Frau Letrari, für viele ist mit dem Alter von 32 Jahren im Profischwimmsport eigentlich das „Rentenalter“ erreicht. Trifft das für Sie (noch) nicht zu? Es stimmt, dass in meinem Alter viele bereits mit dem professionellen Training und der Wettkampfteilnahme aufhören. Ich selbst fühle mich aber einfach noch nicht soweit, ich verfüge noch über genügend Energie und viel Kampfgeist. Mit meinem Sieg kürzlich bei den Italienmeisterschaften über 100 Meter Lagen habe ich zudem bewiesen, dass ich nach wie vor zu Top-Leistungen fähig bin. Noch ist also nicht Schluss

Sie erhielten letzten Sommer die Mitteilung über das bevorstehende Ausscheiden aus der Sportgruppe. Wie trainieren Sie nun? In der Sportgruppe gibt man jüngeren Athletinnen den Vorrang, was ich auch verstehen kann. Doch die Mitteilung bezüglich der Beendigung meiner Teilnahme hatte schon einen bitteren Beigeschmack. Ich hätte mir die Chance gewünscht, trotz meiner CovidErkrankung im letzten Jahr noch einmal richtig durchstarten zu dürfen. Zudem beorderte man mich im September zunächst zu einer einmonatigen Ausbildung nach Rom; erst im Oktober konnte ich endlich mein Training bei Bol-

zano Nuoto und in Linz wieder aufnehmen. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Nachdem ich mein Gleichgewicht nach einer eher depressiven Phase wieder gefunden habe und als Sportlerin auf ein erfülltes Leben zurückblicken kann, gehe ich ohne Druck in die Zukunft und möchte die derzeitige Schwimmsaison bis Sommer 2022 so gut wie möglich beenden. Das heißt: Gute Ergebnisse bei den Italienmeisterschaften, vielleicht geht sich die Teilnahme an den Europameisterschaften in Rom aus. sabine.dejakum@brixner.info

KARATE

Siegreiche Mühlbacher z Anfang Dezember traf sich die italienische Karate-Elite zum Italienpokal in den Disziplinen Kata (Formkampf) und Kumite (Zweikampf). In Cervignano mit dabei war auch Karate Mühlbach, und dies mit hervorragenden Ergebnissen. Gleich drei junge Athleten kürten sich zum Sieger: Frida Schweiger, 13 Jahre, im Kata, der 16-jährige Julian Vaja und der 18-jährige Antonio Zaccari im Kumite. Im Kumite holte sich Schweiger zudem Silber. Franziska Balzarek wurde Dritte in beiden Disziplinen, und auch Margit Schweiger freute sich über Bronze im Kata. Beim Golden Cup, der den Braun- und Schwarzgurten vorbehalten ist, siegte Martin Pezzei im Zweikampf und wurde Dritter im Formkampf. Sohn Fabian (Junioren -75kg) holte Bronze im Kumite, und Thomas De Rosa stieg in seiner Kategorie (Senior -85kg) aufs dritte Zweikampf-Treppchen. Viele Top-Ten-Plätze rundeten die reiche Ernte der Mühlbacher ab. Nur eine Woche später schlug Karate Mühlbach erneut zu. Bei den für alle Gurte offenen Italien-

KONDOMINIUM- UND IMMOBILIENMANAGEMENT

meisterschaften der Libertas in Noale standen alle acht teilnehmenden Athleten auf dem Podest: der 16-jährige Florian Fischnaller und Frida Schweiger im Kata mit Gold, Julian Vaja und Thomas De Rosa im Kumite mit Silber, Franziska Balzarek im Kata mit Silber. Bronze gab es für Antonio Zaccari und Franziska Balzarek im Kumite sowie für Laura Peintner im Kata. Trainer Martin Pezzei und seine Athleten freuen sich und blicken zugleich nach vorne, auf hartes Training und intensive Arbeit. sd

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Wirtschaft & Umwelt

Der „neue“ Weihnachtsmarkt BRIXEN: Der Weihnachtsmarkt feiert sein dreißigjähriges Jubiläum – mit einem südtirolweit einzigartigen frischen Konzept und in einem pandemiebedingt unsicheren Winter, der die Besucherzahlen erwartungsgemäß sinken ließ. Eine Momentaufnahme.

Die kleinen Holzstände vor der imposanten Kulisse des Doms: Der Weihnachtsmarkt hat gewiss nichts von seinem Flair eingebüßt. An den Eingängen zeigen erwartungsvolle Menschen ihren Green-Pass. Ruhig und geordnet geht es hier zu. Gleich am Eingang sprechen wir mit Domenico Fragale, der unsere Green-Pässe kontrolliert. Wir fragen ihn nach seinem Eindruck, denn schließlich tut er auch anderswo Dienst, in Algund zum Beispiel. Lobend äußert er sich über die Gäste, die sich an die derzeit geltende 3G-Regel halten, ihren Green-Pass zeigen und kooperativ und verständnisvoll auf die Sicherheitsmaßnahmen reagieren. Zwar erlebt er auch „schwarze Schafe“, doch die Gesundheit der Menschen geht vor. Sie sollen sich hier sicher fühlen. Ein Holzzaun grenzt den Markt klar von seiner Umgebung ab und verschwindet optisch dennoch hinter den Ständen. Eingesperrt fühlen wir uns nicht. Die Organisatoren haben die Abgrenzung ansprechend und unaufgeregt gelöst.

Ein Weihnachtsmarkt mit Tradition Heuer feiert der Brixner Weihnachtsmarkt sein 30-jähriges Bestehen. In Südtirol nahm Brixen damals mit dem Weihnachtsmarkt eine Vorreiterrolle ein, und die kleinen Holz-

p WEIHNACHTSSTIMMUNG: regional, authentisch und nachhaltig

stände lockten Gäste wie Einheimische auf den Domplatz. Seither hat die Zahl an Weihnachtsmärkten in Südtirol zugenommen. Die angebotenen Produkte, die Stände, das Programm: Vieles hat sich von Stadt zu Stadt wiederholt und wurde austauschbar. Hatte sich der Weihnachtsmarkt etwa überlebt? Im vergangenen Frühling stellte die Brixen Tourismus Genossenschaft ein neues und mutiges Konzept für die Brixner Traditionsveranstaltung vor: Nunmehr werden auf dem Weihnachtsmarkt ausschließlich Produkte angeboten, die in Südtirol hergestellt oder veredelt wurden. Das soll die heimische Wirtschaft stärken, Transportwege verkürzen und ein wichtiges Signal in Sachen Nachhaltigkeit sein. Dem Konsumtrubel vor Weihnachten setzt Brixen damit auch mit seiner regionalen Produktpalette eine gewisse Entschleunigung entgegen.

Mit dem neuen Konzept in die Zukunft Mitten in einer Pandemie, die Planungen oft über den Haufen wirft, mit einem neuen Konzept zu starten, ist gewiss nicht einfach. Wir schauen und hören uns auf dem Weihnachtsmarkt um: Welche Produkte sind heuer hier zu finden? Was sagen die Besucherinnen und Besucher?


Fotos: Melanie Vitroler

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Menschen fragen oft, woher die Produkte kommen. Sie wollen etwas von der Gegend, in der sie Urlaub machen, mit nach Hause nehmen, und sind offen für die Erzeugnisse der heimischen Landwirtschaft.“ Während Marmeladen sich wohl immer zum Verschenken eignen, dürften andere Produkte manchen Gästen neu sei. Ein Südtiroler Sarner als Bekleidungsstück in Rom oder Mailand? Hausschuhe aus Filz oder Loden? Warum nicht? Philipp Rossi schmunzelt: „Einheimische kennen das ‚Spinnradl‘ schon. Sie schätzen die Qualität unserer Produkte.“ Am Wochenende und an den Feiertagen hat er ganz gut zu tun. „Doch es gibt natürlich auch Menschen, denen die Preise für Südtiroler Produkte zu hoch sind“, räumt er ein.

„Es fehlen einfach die Besucher, Einheimische und vor allem die Touristen“ _ Paul Braido, seit 30 Jahren Standbetreiber Wir unterhalten uns mit Gästen aus Italien. Sie zeigen sich begeistert von Brixen und seinem Weihnachtsmarkt. Dank der Kontrollen am Eingang fühlen sie sich hier sicher. Mit einem nicht überhörbaren Stolz erwähnen sie, dass sie selbst bereits dreifach geimpft seien und so die Freuden der Vorweihnachtszeit unbeschwert genießen. Und auch mit vielen Produkten sind sie bereits vertraut, da sie regelmäßig nach Südtirol kommen. Ob sie hier Weihnachtsgeschenke kaufen, wollen wir von anderen Gästen wissen. Ja, gerade die Kerzen und Holzschnitzereien haben es ihnen angetan, sie schätzen die Beratung vor Ort, nehmen sich ausgiebig Zeit für ihren Einkauf und wollen ihre Lieben an den Feiertagen mit „prodotti tipici“ überraschen.

Deutlich weniger Besucher

Und wie erleben die Standbetreiber das neue Konzept? Unsere Augen schweifen über den Markt. Luftiger ist es. Die Zahl der Stände ist etwas zurückgegangen. Wir stoßen auf Obst, Marmeladen und Aufstriche, Säfte, Destillate und Liköre, Käse und Brot, Speck und Kaminwurzen, Backwaren, Schokolade und Zuckerwerk. Viele der angebotenen Lebensmittel stammen direkt vom Bauernhof. Neben diesen Lebensmitteln überzeugen uns lokale Produkte hoher Qualität, wie Holzschnitzereien und Gedrechseltes, Objekte aus Glas. Wer Bekleidung sucht, findet auf dem Weihnachtsmarkt etwa Sarner, Wollsocken, Mützen, Schals und Hausschuhe. Die vielfältigen Filzwaren, Kerzen, Dekoartikel, Blumen oder Tonartikel zeigen, dass sie sich sowohl als Weihnachtsgeschenk als auch als kleines Souvenir eignen. Billigimporte aus dem Ausland sind von der Verkaufsfläche verschwunden. Ja, mit seiner hochwertigen Produktpalette spricht der Weihnachtsmarkt Einheimische wie Gäste gleichermaßen an.

Das Interesse für lokale Produkte ist da Richard Oberhuber vom Unterleitnerhof in Spinges betreibt heuer zum ersten Mal einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Brixen: „Das neue Konzept finde ich gut. Die

Dennoch: Die positiven Reaktionen derjenigen, die den Weihnachtsmarkt besuchen, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass heuer insgesamt weniger los ist. Das ist nicht nur unser Eindruck. Richard Oberhuber sagt ganz offen: „Wenn ich den Umsatz hier in Brixen mit jenem der letzten Jahre in Sterzing vergleiche, liege ich ungefähr bei der Hälfe.“ Er weiß aber auch, dass heuer vieles anders ist, dass sich das Jahr 2021 nicht mit 2019 vergleichen lässt: „Die Gäste erzählen oft von ihrer Angst vor einer Ansteckung, von Freunden, die sich heuer nicht trauen, in den Winterurlaub zu fahren.“ Ähnliches weiß auch Paul Braido vom Wally Standl zu erzählen: „Man spürt die Ungewissheit auch bei den Gästen. Die Menschen haben weniger Lust, Geld auszugeben, weil sie unsicheren Zeiten entgegengehen. Die Stimmung ist nicht so locker wie sie einmal war.“ Doch auch er unterstreicht, wie froh er darüber ist, dass er überhaupt arbeiten und Gäste bewirten darf.

„Es ist zach.“ Werner Zanotti, Geschäftsführer der Brixen Tourismus Genossenschaft, zieht eine erste Zwischenbilanz. Er weiß um die Schwierigkeiten. „Da kann man nichts beschönigen“, sagt er, „vor allem an den Werktagen, wenn die Einheimischen wenig Zeit haben, merkt man ganz deutlich, dass sich auf dem Weihnachtsmarkt sichtbar weniger Menschen treffen als in anderen Jahren.“ In ganz Südtirol ist die Zahl der Besucherinnen und Besucher drastisch


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Wirtschaft & Umwelt t Paul Braido schätzt sich glücklich, wieder Gäste bewirten zu dürfen

Richard Oberhuber u bietet seine Produkte direkt vom Hof an gesunken. Konkrete Zahlen liegen ihm noch nicht vor, er spricht vorsichtig von einer Schätzung: Im Vergleich zu 2019 hätte die Beherbergung rund 50 Prozent an Einbußen zu verzeichnen, und der Tagestourismus, vor allem die Reisegruppen, sei um rund 70 Prozent zurückgegangen. Das sind Zahlen, die nachdenklich stimmen. „Natürlich sucht man immer nach Gründen“, sagt er, „denn die Buchungslage war anfangs gar nicht so schlecht.“ Doch die Unsicherheit in Südtirol mit den roten Gemeinden und den lauten Stimmen der Impfgegner hätten vor allem die italienischen Gäste verunsichert. Schließlich haben nationale und internationale Medien zur Genüge darüber berichtet. Hinzu kamen der Lockdown in Österreich und die starken Einschränkungen – „ein Beinahe-Lockdown“ – in Süddeutschland. Es verwundert nicht, dass vielen die Reiselust abhandengekommen ist.

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Doch Werner Zanotti bringt auch auf den Punkt, was wohl viele fühlen und denken: „Wir sind in einer Pandemiesituation, und wir sind glücklich darüber, dass wir offen halten können und arbeiten dürfen. Das ist derzeit nicht selbstverständlich. Dafür waren auf politischer Seite mutige Entscheidungen notwendig.“ Aus der Sicht der Organisatoren verschlingen die Sicherheitsmaßnahmen viel Geld. „Doch wir haben gezeigt, dass man auch in Pandemiezeiten den Weihnachtsmarkt sicher machen kann.“

Treffpunkt Weihnachtsmarkt Die Freude darüber, offen zu haben und Menschen bewirten zu können, überwiegt auch bei Paul Braido. Er ist seit 30 Jahren mit dabei. Aber er spricht es ganz offen aus: „Es fehlen einfach die Besucher, Einheimische und vor allem die Touristen.“ Er erzählt uns von der schwierigen Vorbereitungszeit, die bis zum Schluss von der Unsicherheit geprägt war, ob der Markt überhaupt möglich sein wird. Und auch jetzt noch stehe die Sorge vor einer vorzeitigen Schließung im Raum. Wie andere Standbetreiber ihre Waren, musste auch er Lebensmittel im Voraus bestellen und Personal anheuern. Braido bedauert, dass manche Veranstaltungen wie zum Beispiel der Krampusumzug heuer nicht möglich sind. Auch den Eislaufplatz würden die Einheimischen vermissen: „Den Kindern macht das Schlittschuhlaufen mitten in der Stadt großen Spaß, und die Eltern holen ein wärmendes Getränk oder schauen sich auf dem Weihnachtsmarkt um.“ Es sei schade, dass heuer die Kosten für größere Investitionen, wie eben den Eislaufplatz, eingespart wurden. An den Wochenenden seien die gastronomischen Stände nach wie vor wichtige Treffpunkte, an Werktagen gehe die Zahl seiner Gäste hingegen stark zurück. Sein Resümee nach 30 Jahren: „Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft. Wir glauben an den Weihnachtsmarkt!“ Und auch an das neue Konzept.

Wie sichtbar ist das neue Konzept? Doch wie sichtbar ist das neue Konzept eigentlich? Nimmt man es wahr, wenn man nichts darüber weiß? Die verschiedenen Mülltonnen zur Mülltrennung fallen ins Auge. Sie sind nicht neu, es gab sie – wie den Verzicht auf Einwegplastik – auch schon vorher. In der Broschüre, die beim Infostand aufliegt, stellt die Brixen Tourismus Genossenschaft ihr Credo vor: „2021 hat sich der Brixner Weihnachtsmarkt zu 100 Prozent der Nachhaltigkeit und Regionalität verschrieben. Marktbesucher finden in Brixen ein Produktangebot vor, das vorwiegend in Südtirol gefertigt oder veredelt wurde.“ Die Gäste, mit denen wir sprechen, loben die Produktpalette, die Waren gefallen, doch dass dahinter ein neues, für Südtirol einmaliges Konzept steht, wissen sie nicht.


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t Domenico Fragale ist für die Greenpass-Kontrollen zuständig

Dass in Deutschland derzeit weitere Einschränkungen bis hin zu einem Lockdown im Raum stehen, verstärkt die Unsicherheit vieler Gäste zusätzlich. Aus Pandemiegründen zogen sich fünf Standbetreiber Anfang November zurück; 24 Stände sind auf dem Markt vertreten. Zanotti hofft, dass die Standbetreiber nicht nur heuer, sondern auch künftig dabeibleiben werden, „dass alle den langen Atem haben, an das neue Konzept zu glauben und sich nicht vom schwierigen Pandemiejahr aufhalten lassen.“ Zu wünschen wäre es den Standbetreibern und Organisatoren auf jeden Fall.

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Was sie vermissen? Ein paar mehr Stände mit Gastronomiebetrieb wären wünschenswert, einige sprechen sich für zusätzliche Stände in der Altstadt aus. Und wie steht es mit billigen Allerweltswaren – ein bisschen kitschig, ein bisschen nostalgisch? Die vermisst auf unserem Streifzug tatsächlich niemand. Dennoch gibt es vereinzelt Stimmen, die über ein zu hohes Preisniveau klagen. Werner Zanotti kennt die Rückmeldungen der Standbetreiber zum heurigen Umsatz. Er formuliert es so: Für die Gastronomie ist die derzeitige Situation „zufriedenstellend“, für die Standbetreiber im Food-Bereich „genügend“, und den anderen „fehlt die kritische Masse“, die für die Wirtschaftlichkeit notwendig wäre. „Wir alle hoffen auf eine bessere Buchungslage im Zeitraum von Weihnachten bis Dreikönig.“ Gerade die Stadthotellerie verzeichnet Stornierungen für die Weihnachtsfeiertage und Silvester.

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Wirtschaft & Umwelt

Leidenschaft für Immobilien

Foto: Mara De Gaetano

BETRIEBSPORTRAIT: Leidenschaftlich, unabhängig und eingebunden in alle wichtigen Netzwerke – das ist Ruth Immobilien, ein Familienunternehmen mit viel Erfahrung und Tradition.

Ein Ausflug auf die Homepage von Ruth Immobilien öffnet im wahrsten Sinne des Wortes den Blick auf neue Horizonte: Man klickt sich durch die unzähligen übersichtlich geordneten Angebote, die natürlich jeweils mit Lageplan, Grundriss und Kennzahlen versehen sind. Wohnungen, Neubauprojekte, gewerbliche Immobilien oder reine Investitionsobjekte sind in großer Anzahl vorhanden und laden zum Stöbern und Träumen ein. Und trotzdem: Eine auch noch so ausführliche und spannende Internetrecherche kann das persönliche Beratungsgespräch nie ersetzen, denn ein guter Makler nimmt sich viel Zeit für den potentiellen Kunden und identifiziert dessen Bedürfnisse und Wünsche. Und er kennt den Markt in jeder Lage und in jeder Ecke, womit er eine passende Brücke schlägt zwischen Angebot und Nachfrage. So findet der Kunde jenes passgenaue Angebot, das er vielleicht im Internet übersehen hatte, aber haarscharf seinen Wünschen und Vorstellungen entspricht. Hin und wieder sind besonders attraktive oder neue Angebote auch gar nicht im Internet gelistet.

Top für Verkäufer und Kaufinteressenten Dasselbe Prinzip der Kundenorientierung gilt auch für jene Kunden, die ihr Objekt über Ruth Immobilien verkaufen möchten: „Beim Immobilienverkauf besprechen

pD as Team von Ruth Immobilien, v.l.n.r.: Alexander Gruber (Verwaltung), Alexandra und Maximilian Schenk Volgger (Immobilienmakler), Firmengründerin Ruth Volgger sowie Dennis Fanani (Immobilienmakler)

wir mit dem Eigentümer zunächst detailliert die individuellen Wünsche und Fragen, und anschließend machen wir uns ein genaues Bild des Objekts und ermitteln einen realistischen Verkaufspreis“, sagt Firmengründerin Ruth Volgger. Anschließend entwickelt sie eine maßgeschneiderte Vermarktungsstrategie, nutzt alle relevanten Kanäle und legt besonderen Wert auf eine ansprechende Präsentation. Ruth Immobilien ist ein Familienunternehmen, das aus Unternehmerfamilien entstanden ist. Das klingt wie ein Wortspiel, entspricht aber genau den Tatsachen. „Wir denken in Generationen, nicht in Quartalen“, sagt Ruth Volgger, die die Agentur vor genau 20 Jahren gegründet hat und deren Namen sie auch trägt. Familienunternehmern werden regelmäßig Eigenschaften zugeschrieben wie Verlässlichkeit, Beständigkeit, aber auch Anstand und Ehrlichkeit – und dies nicht nur in ihrem privaten Handeln, sondern auch in ihrem unternehmerischen Wirken. „Für uns steht weniger eine kurzfristige Gewinnmaximierung als vielmehr die generationenübergreifende Sicherung durch zufriedene und wiederkehrende Kunden im Vordergrund“, ergänzt ihr Sohn Maximilian.

Die Kraft eines Familienunternehmens „In der Forstwirtschaft etwa gilt das Prinzip der Nachhaltigkeit schon seit Jahrhunderten: Nur wer das Gleich-


Brixner Nr. 383 gewicht von Einschlag und Aufforstung wahrt, garantiert einen langfristig gesunden und ertragreichen Wald für die nachfolgenden Generationen“, sagt Ruth Volgger. Familienunternehmer hätten dieses Prinzip verinnerlicht, sagt sie, weil sie ihr Erbe geordnet und gut aufgestellt an Kinder und Enkel weitergeben wollen. „Im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften im Streubesitz investieren Familienunternehmer ihr eigenes Geld. Deswegen spielen die langfristigen Wirkungen ihres Handelns für sie eine große Rolle.“ Das sei auch der Grund, warum familienkontrollierte Unternehmen nachweislich Krisen besser standhalten. Daraus resultiert die Frage: Was hat der Kunde davon? „Da wir als Familienunternehmen auch morgen erfolgreich sein wollen, setzen wir uns stets mit vollem Engagement ein“, sagt Alexandra Schenk Volgger, „entsprechend schätzen unsere Kunden unsere Kompetenz, Schnelligkeit, Flexibilität und Disponibilität, aber auch unsere Professionalität bei der Betreuung und während der Abwicklung des Verkaufsprozesses sowie unseren leidenschaftlichen Einsatz.“

Jede neue Immobilie eine Herzensangelegenheit Das ist das eine Schlüsselwort: Leidenschaft. „Als Makler kann nur erfolgreich sein, wer viel Leidenschaft für Immobilien mitbringt“, sagt Maximilian Schenk Volgger. „Kennen Sie das, wenn Sie für etwas richtig glühen? Wenn Sie abends ins Bett gehen und kaum den nächsten Tag erwarten können? Und wenn Sie dann am Morgen mit einem Lächeln die Augen aufschlagen und denken: Ja! Heute ist es soweit!“ Ein neues Haus, eine neue Wohnung oder ein anderes Objekt aufzunehmen ist für Ruth Immobilien jedes Mal ein wahres Erlebnis. „Die Aufbereitung der Verkaufsunterlagen sowie die Präsentation erfolgen dann mit Sachverstand und Spaß an der Arbeit.“ Inhabergeführte Immobilienagenturen handeln zudem unabhängig und können so zwanglos den Kunden bedienen – womit wir beim zweiten Schlüsselwort wären. „Unabhängigkeit ist für einen Makler enorm wichtig“, sagt Maximilian Schenk Volgger, „weil er sonst leicht in Interessenskonflikte hineinschlittert.“ Gerade im Immobilienbereich seien Professionalität und Kompetenz wichtiger denn je – und ein breites Netzwerk.

p Seit 20 Jahren ist Ruth Immobilien eine seriöse Adresse für Immobiliengeschäfte

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Die neuesten Trends Wohin aber geht die Reise in den kommenden Jahren? „Altbauten zu sanieren und damit aufzuwerten ist ein unübersehbarer Trend“, sagt Maximilian Schenk Volgger, „und das ist auch gut im Sinne der Nachhaltigkeit: Renovierungen führen nicht zu zusätzlicher Bodenversiegelung, sie verbrauchen in der Herstellung nur einen Bruchteil der Ressourcen von Neubauten, und da sie vielfach in zentralen, öffentlich gut erschlossenen Lagen entstehen, verursachen sie auch weniger Verkehr als Neubauten in der Peripherie.“ Und auch Einzelhandelsimmobilien sind trotz Corona wieder gefragt. „Wir blicken mit viel Optimismus in die Zukunft“, sagt Ruth Volgger, „Immobilien bleiben sicher die wertbeständigste Investition.“ Dass das Geschäft boomt, liegt aber laut Alexandra Schenk Volgger sicher auch an der Standortattraktivität: „Südtirol ist ein begehrter Wohn- und Lebensraum mit großer Strahlkraft über die Grenzen hinweg; dazu tragen die gute Wirtschaftslage hierzulande bei, die attraktive Vielfalt der Kulturen und Sprachen, die hohe Lebensqualität und nicht zuletzt unsere wunderschöne Landschaft.“ Außerdem: „In Südtirol wird mit einem sehr guten Qualitätsstandard gebaut, und somit ist beste Wohnqualität garantiert.“

Steckbrief

Steckbrief

Netzwerke, von denen die Kunden profitieren Womit das dritte Schlüsselwort auch schon genannt ist: Netzwerke entstehen durch jahrzehntelange professionelle Arbeit, und Ruth Immobilien ist ausgezeichnet in die wichtigen lokalen, nationalen und internationalen Netzwerke eingebunden: „Wir haben gute Kontakte zu renommierten Bauträgern, aber auch zu den öffentlichen Ämtern und Dienstleistungsbüros“, sagt Ruth Volgger, „davon profitieren Käufer, Verkäufer, Mieter und Vermieter.“ Und wie sieht die Familie Volgger die derzeitige Marktsituation? „Wir hatten eigentlich erwartet, dass durch die Corona-Pandemie das Interesse am Immobilienkauf etwas nachlassen könnte“, sagt Ruth Volgger, „aber wir wurden eines Besseren belehrt: Der Markt boomt!“ Laut Volgger liege das an mehreren Faktoren: „Wir haben nach wie vor ein tiefes Zinsniveau, die Konjunktur zieht wieder an, und viele Kunden haben aus den verschiedensten Gründen liquide Mittel zur Verfügung und wollen ihr Geld sicher anlegen.“ Und gute Immobilien waren immer schon eine gute und sichere Investition – „besonders jetzt!“ Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2021 konnte Ruth Immobilien rund 170 Immobilien erfolgreich vermitteln.

Ruth Immobilien Firmensitz: Voitsbergstraße 2 39040 Vahrn T 0472 970090 Niederlassung: Lauben 71 39100 Bozen T 0471 090790 Anzahl Mitarbeiter: 5 Gründungsjahr: 2001 info@ruth-immobilien.com Aktuelle Angebote findet man unter www.ruth-immobilien.com


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Wirtschaft & Umwelt

Schotter aus Sarns

„In der Gemeinde Brixen wird viel gebaut“, sagt Markus Obexer, „aber niemand macht sich darüber Gedanken, woher der für jede Baustelle notwendige Schotter kommt und wo das ebenfalls mit der Baustelle zusammenhängende Aushubmaterial deponiert werden soll.“ Obexer ist Eigentümer des Brixner Tiefbauunternehmens „OM“; er kennt also die Problematik aus eigener jahrelanger Erfahrung. „In ganz Brixen gibt es keine Deponie für Aushubmaterial“, sagt er, „also müssen die Baufirmen das gesamte Material aus den Brixner Baustellen nach Raas, Viums oder Vahrn bringen.“ Das verursache nicht nur zusätzliche Kosten, sondern auch viel Verkehr – mit allen bekannten Nachteilen für die Umwelt. Also begab sich Obexer auf die Suche nach geeigneten Standorten für die Eröffnung einer Schottergrube. „Das ist im engen Eisacktal aber nicht einfach“, sagt Obexer, „denn erstens braucht es einen Ort, an dem es die entsprechenden geologischen Rahmenbedingungen gibt. Zweitens muss

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Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN: Sowohl die Grünen als auch die Südtiroler Volkspartei sind gegen die Ausstellung einer Konzession für eine neue Schottergrube in Sarns. Die Politik tut sich offenbar schwer mit der Genehmigung solcher Strukturen. Dabei sind sie unabdingbar für das Baugewerbe.

Markus Obexer: „In ganz Brixen gibt es keine Deponie für Aushubmaterial“

das Areal auch als Deponie geeignet sein.“ Und drittens, sagt er, müsse natürlich auch der Grundeigentümer einverstanden sein. Südlich von Sarns wurde Obexer fündig, organisierte in Absprache mit dem Grundeigentümer einige Probebohrungen, die positive Ergebnisse hervorbrachten, investierte einiges an Geld in für das Ansuchen notwendige Gutachten und suchte anschließend beim Land um die entsprechende Konzession an. Schottergruben sind nämlich Landeskompetenz – die entsprechende Gemeinde „darf“ lediglich eine Stellungnahme abgeben.

Südlich von Sarns Konkret geht es um die zwei Grundparzellen 287/1 und 289 der KG Sarns. Das Areal befindet sich südlich von Sarns direkt angrenzend an die Landesstraße und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt, und zwar zu etwa zwei Drittel als Ackerflächen für Gemüseanbau und zu einem Drittel als Apfelplantage. Das Projekt sieht zwei Baulose auf einer Fläche von insgesamt 14.640 Quadratmetern vor. Das Abbauvolumen beträgt insgesamt 155.000 Kubikmeter; eingesetzt würde lediglich ein Bagger. Das Aushubmaterial würde mit einem Kipp-Laster zur weiteren Aufbereitung zum nur einen Kilometer entfernte Gelände der Firma Beton Lana transportiert; das heißt, dass das Dorf Sarns eigentlich von diesem Verkehr verschont bliebe; die Fahrt des LKW ginge in Richtung Süden an Albeins vorbei und über die Brücke zum Industriegebiet, wo Beton Lana im Bereich der Progress ein Beton- und Schotterwerk betreibt.

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Nach fünf Jahren könnte das Areal wieder als Acker und Obstplantage genutzt werden

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Das beim Abbau entstehende etwa 14 Meter tiefe Loch würde sukzessive wieder mit Aushubmaterial von Baustellen aufgefüllt. Nach Abschluss der Abbauarbeiten wird das Gelände gänzlich aufgefüllt sein; die Oberfläche käme wieder in den Ursprungszustand, um wiederum landwirtschaftlich nutzbar zu sein. Der gesamte Prozess


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dauert fünf Jahre; das heißt, dass nach diesen fünf Jahren der Spuk ein Ende hätte.

Ein paar Fragezeichen ... Die Verwendung des Konjunktivs ist hier notwendig, denn ob diese Schottergrube jemals eröffnet werden wird, steht in den Sternen. Das Gutachten der Gemeinde Brixen vom 26. November 2021 ist jedenfalls negativ: Nach eingehender Diskussion in der SVP-Ratsfraktion hat sich der Brixner Stadtrat einstimmig gegen die Genehmigung ausgesprochen. „Vor allem die Nähe zu den Wohngebäuden und Wohnsiedlungen des geförderten Wohnbaus, verbunden mit einer erhöhten Staub- und Lärmbelästigung, wird als sehr problematisch eingestuft“, steht in der Stellungnahme. „Das ist doch gar nicht wahr“, sagt Markus Obexer dazu, „die Häuser liegen in einer Entfernung von mindestens 100 Meter zum Rand des Grubenareals. In Lana zum Beispiel sind die Häuser viel näher an der Grube – und da gibt es auch keine Probleme.“ Und der Lärm? Obexer hat dazu eigens den Lärmtechniker Stefan Gasser beauftragt, der eine genaue Studie zur eventuellen Lärmbelastung erstellt hat. „Die zu erwartende atmosphärische Belastung (Luft- und Lärmbelastung) ist im Vergleich zum Ist-Zustand hoch“, schreibt Gasser, „da aktuell keine nennenswerten Immissionen auf die nächstgelegenen Wohnhäuser einwirken. Aus diesem Grund sind entsprechende Schutzmaßnahmen vorzusehen.“ Obexer hat darauf reagiert und will zur Verbesserung der Lärmsituation im Norden und Osten des Areals einen vier Meter hohen Schutzwall und an dessen oberer Kante eine zwei Meter hohe Bretterwand errichten, die nicht nur als Schallschutzbarriere dienen würde, sondern auch als Sicht- und Staubschutz. Außerdem würde Obexer im Areal die Fahrtwege befeuchten, eine Besprenkelungsanlage für die Abbauprozesse und Ladetätigkeit sowie eine Reifenwaschanlage installieren. Der Damm würde dann mit Kletterpflanzen bepflanzt, die den Effekt noch weiter verstärken würden. „Der Lärm des Baggers ist sowieso relativ“, sagt Obexer, „denn je tiefer der Bagger gräbt, desto weniger hört man ihn.“

p Auf diesen zwei Grundparzellen (in roter Farbe) südlich von Sarns würde Markus Obexer die Schottergrube eröffnen

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Auch das Gutachten der Gemeindekommission für Raum und Landschaft ist jedoch negativ: „Es handelt sich um eine landschaftliche Bannzone und um archäologisches Schutzgebiet“, schreibt Stadtrat Andreas Jungmann. Bürgermeister Peter Brunner erklärt dazu dem „Brixner“, dass dies kein absoluter Grund für die Ablehnung bedeute: „Vor eventuellen Baumaßnahmen muss aber eine archäologische Vorerhebung gemacht werden.“

Ist der Zug abgefahren? Zwei negative Gutachten der Gemeindeverwaltung – ist der Zug damit abgefahren? „Nein“, sagt Markus Obexer, „denn die Entscheidung trifft die Landesregierung, und die Stellungnahmen sind nicht bindend.“ Die Politik tut

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Land die Problematik versteht“ _ Markus Obexer sich aber offensichtlich schwer mit solchen Projekten, weil die Bevölkerung meist gegen solche Strukturen ist. Andererseits sind diese Schottergruben aber unbedingt notwendig: Allein in der Gemeinde Brixen gibt es jedes Jahr den Bedarf an mindestens 250.000 Kubikmeter Schotter, der für die Produktion von Beton, Asphalt und Straßenbelag verwendet wird. Zum Vergleich: Die Abbaumenge dieser recht kleinen Schottergrube in Sarns würde in fünf Jahren 155.000 Kubikmeter betragen, also nicht einmal die Bedarfsmenge Brixens für ein Jahr. Gibt es in der Gemeinde keine Schottergrube, wird trotzdem gebaut – mit entsprechend langen Transportwegen. „Und dann regen wir uns alle darüber auf, dass auf den Straßen viel Verkehr ist“, sagt Obexer. Die Entscheidung trifft nun also die Landesregierung: „Ich bin sehr zuversichtlich“, sagt er, „dass das Land die Problematik versteht.“ willy.vontavon@brixner.info


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Wirtschaft & Umwelt

A coole G’schicht

Fotos: Oskar Zingerle

BRIXEN: Lehren und Lernen befindet sich im Wandel. Besser gesagt, es wird dazu gezwungen, sich im Wandel zu befinden. Die Landesberufsschule Tschuggmall ist dabei durchaus ein Vorreiter.

Luis Tschurtschenthaler und Samuel Enzi arbeiten mit Ausdauer und Freude an einer Lehrlingskalender-App

Auch Mika Freckmann und Christian Pircher setzen sich mit komplexer Fachinformatik auseinander

Folgt man den Ausführungen von Olaf-Axel Burow zum Thema „Bildung 2030“ beim Deutschen Schulleitungskongress in Düsseldorf Ende November, so zeichnen sich sieben Trends ab, die die Schule revolutionieren werden: Digitalisierung, Personalisierung, Vernetzung, Veränderung des Lehrens und Lernens, Gesundheitsorientierung, Demokratisierung und Glücksorientierung werden die derzeit gängige Unterrichtskultur umkrempeln. Die CoronaPandemie habe hier lediglich einiges beschleunigt, denn fällig gewesen sei die Neuorientierung schon länger. Burow, Jahrgang 1951, ist Erziehungswissenschaftler und Kreativitäts- und Zukunftsforscher. Und er ist Direktor des „if Institute for Future Design“. Schule versteht er als InputRaum, als Marktplatz, als Lernatelier. Vom linearen zum transformativen Denken.

Die Schüler aufs Leben vorbereiten An der Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie Tschuggmall in Brixen traut man sich in dieser Hinsicht bereits so Einiges – zumindest im Bereich Fachinformatik. Modularer projektbezogener Fachunterricht anstelle des klassischen Fächerkanons. Nicht bloß zur Schule gehen, sondern zur Arbeit in die Schule gehen. Fachbereichsleiter und Vizedirektor Helmut Faller ist überzeugt von diesem Modell, „weil es wirklich auf das Leben vorbereitet.“ Pro Jahrgang gibt es neben den allgemeinbildenden Fächern vier Module, die die Themenbereiche Computertechnologien, Anwendungsentwicklung, Webentwicklung, Systeme und Netze sowie Elektronik und Automatisierung abdecken. Einige Module laufen parallel, andere aufbauend; sie stellen somit „Zeitgefäße“ mit 100 bis 200 Unterrichtsstunden dar, die entsprechenden Inhalte immer up to date. Praxisbezogene Projektarbeiten sind der Schlüssel dazu.

Hier wird Zukunft gestaltet In der Bibliothek, eindeutig das Herzstück der Schule, sitze ich zwei jungen Männern gegenüber, die lässig und

p P rojektbezogener Fachunterricht soll, so Vizedirektor Helmut Faller, die Schüler auf das Leben vorbereiten

unverkrampft meine Fragen beantworten. Sie sind waschechte Tüftler. Luis Tschurtschenthaler, 19, aus Innichen und Samuel Enzi, 20, aus Bruneck besuchen das fünfte Bildungsjahr in der Berufsbildung. Ziel ist die Matura. Projektmanagement und die Planung und Durchführung eines Projektes stehen auf der Stundentafel. Die Projekte sollen nichts für die Schublade sein. Dafür müssen und wollen sie zu viel Herzblut hineinstecken. Es geht um die Digitalisierung des jährlich erscheinenden Lehrlingskalenders. Das Arbeitsförderungsinstitut AFI hatte sich schon vor einiger Zeit mit dieser Idee an die Landesberufsschule Tschuggmall gewandt. Eine Lehrlingskalender-App sei einfach zeitgemäßer. Auf gesicherte Informationen jederzeit zugreifen zu können erleichtert den Alltag. Und eigentlich ist diese Art der Informationsbeschaffung für die Generationen Millennials und Gen Z schon selbstverständlich. Ein bisschen sei das Projekt davon abhängig gewesen, ob Luis und Samuel auch in der fünften Klasse sitzen würden. Denn: Mit der Abschlussprüfung am Ende der vierten


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Klasse erhalten die Schüler ein Berufsbildungsdiplom, „und dann lockt ganz oft die Wirtschaft mit attraktiven Arbeitsplätzen.“ Luis und Samuel sind geblieben. „Und dann habe ich ihnen das Projekt aufs Auge gedrückt“, sagt Helmut Faller schmunzelnd. Die Ansprüche sind hoch, das Arbeitsklima kollegial. Begegnungen auf Augenhöhe. Miteinander und voneinander lernen, die Lehrperson als Coach. Eine Schnellsuchfunktion, die Verlinkung zur Lehrstellenbörse, ein paar Zusatzfeatures – Luis und Samuel schauen nicht auf die Uhr, wenn es darum geht, ein Problem zu lösen. „Man darf sich nicht drausbringen lassen.“ Ausdauer und der Ehrgeiz, unbedingt eine Lösung zu finden, zeichnet die beiden aus. Und sie scheinen Spaß an dem zu haben, was sie tun. Man hat das Gefühl, dass hier wirklich Zukunft gestaltet wird.

Am Puls der Zeit: Rechenkraft für die Wissenschaft Später kommen Mika Freckmann aus Olang und Christian Pircher aus St. Andrä, beide 16, mit ihrem Lehrer Gabriel Raffin Plankensteiner dazu. Mika und Christian besuchen die zweite Klasse Fachinformatik und erzählen von ihrem Projekt in Zusammenarbeit mit dem „Rosetta@home“-Netzwerk mit Sitz in Washington und unterstützt durch die University of Washington. Mit ausrangierten Computern wurde ein Computing-Cluster aufgebaut, das auf Basis von Open-Source-Software (Linux) und der Software BOINC (Berkeley Open Infrastructure for Networking Computing) arbeitet. Die Rechenpower wird dem Netzwerk zur Verfügung gestellt. Damit können arzneimittelähnliche Makrozyklen mit niedrigem Energiestatus modelliert werden, die auf wesentliche Enzyme von SARS-CoV-2 abzielen,

p I n die Konstruktion des Modellbaggers sind mehrere Klassen und verschiedene Fachrichtungen eingebunden

„Man darf sich nicht drausbringen lassen“ _ Luis Tschurtschenthaler und Samuel Enzi, Schüler die das Virus zur Replikation benötigt; das Netzwerk unterstützt damit den globalen Kampf gegen die Covid19-Pandemie. Nach der Installation und Inbetriebnahme des Systems überwachen die Schüler laufend 23 Computer, die Datenpakete von Washington gesendet bekommen, auswerten und wieder zurückschicken. Rechenkraft für die Wissenschaft sozusagen, und die Lust, sich mit einer hochkomplexen Materie auseinanderzusetzen. Ganz sicher kein Projekt für die Schublade.

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Teamwork: Ein Projekt für mehrere Jahrgänge Und dann wäre da noch der Modellbagger, der in der Bibliothek steht. Für mich zum Anschauen, zum Begreifen im wahrsten Sinne des Wortes. In Zusammenarbeit mit der Firma TTControl aus Brixen entstand die Idee, eine Konstruktion zu entwickeln, in der ein Steuerungsgerät der genannten Firma Verwendung findet, das auch in Pistenfahrzeugen, LKW oder Traktoren verbaut wird. Die Wahl fiel auf die Konstruktion eines Baggers, der per Joysticks gesteuert werden kann. Die vierte Klasse Metalltechnik des letzten Schuljahres erstellte die Konstruktionszeichnungen und fertigte die mechanischen Teile. Die vierte Klasse Fachinformatik übernahm die Programmierung der Steuerung auf Basis der Programmiersprache CODESYS. Die „Maschine“ ist damit aber noch nicht fahrtauglich; es fehlen Antrieb und Raupen. Darum kümmern sich die vierten Klassen des heurigen Schuljahres. Lehren und Lernen ist an der Landesberufsschule Tschuggmall eindeutig im Wandel. Lernateliers fernab von starren Stundenplänen mit innovativen, lösungsund zukunftsorientierten Projekten – ganz im Sinne von Olaf-Axel Burow. Helmut Faller bringt es auf den Punkt: „A coole G’schicht.“ marlene.kranebitter@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

Erfolgreiches Maklergespann

Foto: Oskar Zingerle

BETRIEBSPORTRAIT: Nach der Fusion von zwei renommierten Brixner Maklerbüros startet mit Anfang 2022 die neue Castellanum GmbH – in hochkarätiger Besetzung und mit vielfältiger Ausrichtung.

Ein leichtes Beben ging vor einigen Monaten durch die hiesige Immobilienbranche, als sich wie ein Lauffeuer die Nachricht verbreitete, dass zwei renommierte Brixner Makleragenturen fusionieren wollen: Immobilien Sader, seit rund 20 Jahren das größte Immobilienbüro in Brixen, und Castellanum, das sich im Zuge seiner sechsjährigen Tätigkeit auf die vorderen Plätze der angesehensten Makleragenturen in Brixen hochgearbeitet hatte. Doch so überraschend, wie es zunächst den Anschein hatte, kam der Zusammenschluss dann doch nicht. „Wir arbeiten bereits seit einigen Jahren eng zusammen, insbesondere im Bereich der Gewerbeimmobilien, wo wir schon seit Längerem kooperieren“, begründet Peter Cestari von Castellanum die Entscheidung. „Im Rahmen unserer langjährigen Zusammenarbeit haben wir festgestellt, dass wir uns sehr gut ergänzen und obendrein sehr gut miteinander können – dass sozusagen auch die ‚Chemie‘ stimmt“, so Markus Sader weiter. „Die Fusion unserer beiden Makler-

pN euer Auftritt in der Trattengasse 7: Am ehemaligen Standort von Immobilien Sader findet sich das Maklerbüro der neuen Castellanum GmbH

agenturen war für uns daher ein logischer Schritt, um unsere Kräfte zu bündeln und unsere Vision einer effizienten Struktur für die Erschließung neuer Märkte zu verwirklichen.“

In Poleposition Nach langen Wochen der Vorbereitung ist es Anfang Jänner soweit: Aus der bisherigen Castellanum OHG und der Immobilien Sader GmbH geht die neue Castellanum GmbH hervor, in der sich die ehemals getrennten Strukturen nunmehr nahtlos zusammenfügen. So befindet sich der Rechtssitz der neuen Makleragentur am ehemaligen Firmensitz der Castellanum OHG in der Burgfriedengasse 1 – in den bestehenden Räumlichkeiten sind alle administrativen Tätigkeiten sowie die Grafik- und Marketingabteilung der neuen Castellanum GmbH angesiedelt. Die Maklertätigkeit wird am bisherigen Sitz von Immobilien Sader in


Foto: Moling Photographie

Steckbrief

Steckbrief

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Castellanum GmbH Rechts- und Verwaltungssitz: Burgfriedengasse 1, Brixen Tel. 0472 612369 office@castellanum.it Maklerbüro: Trattengasse 7, Brixen Tel. 0472 201050 info@castellanum.it www.castellanum.it Anzahl Mitarbeiter: 12 Geschäftsfelder: Vermittlung von Gewerbe- und Wohnimmobilien im Großraum Brixen und demnächst auch im Pustertal

der Trattengasse 7 fortgeführt. Im Dreiergespann lenken die Brüder Peter und Martin Cestari sowie Markus Sader künftig gemeinsam die Geschicke der neuen Castellanum GmbH. „Jeder hat seinen eigenen Tätigkeitsschwerpunkt, gleichzeitig teilen wir uns die Verantwortung und entscheiden gemeinsam in allen wichtigen Belangen“, erläutert Martin Cestari die neue Führungskonstellation. Neben der Maklertätigkeit hat Peter Cestari vor allem die administrative Leitung der Agentur inne; entsprechend findet sich sein Büro ebenfalls am Rechtssitz. Martin Cestari und Markus Sader hingegen haben ihre Büros in der Trattengasse 7. Martin Cestari verantwortet nach wie vor den Bereich der Gewerbeimmobilien, während Markus Sader sich verstärkt auf den Bereich Wohnimmobilien konzentriert. Dem Führungsgespann zur Seite steht ein hochprofessionelles Team, das nahezu vollzählig aus den beiden bisherigen Teams hervorgegangen ist. Einzig Carmen Vorhauser, langjährige Maklerin bei Immobilien Sader, nutzt die Gelegenheit für eine einjährige Auszeit und entscheidet anschließend, ob sie wieder zurückkehren möchte. In der neuen Besetzung kümmern sich die zwei Sachbearbeiterinnen Elke Niederkofler und Silvia Fattorini um die Verwaltung; die Grafik wird weiterhin von Simon Piovesan betreut sowie von Eva Mair am Tinkhof, sobald diese aus ihrer Mutterschaft zurückkehrt. Das Maklerteam setzt sich neben den drei Geschäftsführern aus der langjährigen Maklerin Edith Plaikner, dem Makler Andreas Hofer sowie dem Maklerassistenten und angehenden Makler Lian Chini zusammen. „Derzeit suchen wir weitere Maklerinnen und Makler mit Berufsbefähigung – sowohl für unseren Standort in Brixen als auch für das neue Maklerbüro in Bruneck, das wir im Frühjahr eröffnen werden“, erklärt Peter Cestari. Der Schritt in den östlichen Landesteil kommt nicht von ungefähr: Castellanum und Immobilien Sader waren bereits in den letzten Jahren im Pustertal aktiv und konnten dabei wertvolle Kontakte knüpfen, an die die Immobilienagentur Castellanum GmbH in ihrer neuen Konstellation ansetzen und ihre Vermittlungstätigkeit im Pustertal ausbauen will.

Diversifizierte Unternehmensgruppe Zur Castellanum-Gruppe gehören auch das Mietzentrum in der Trattengasse 15 in Brixen, ein Unternehmen, das

p Das Führungsgespann der neuen Castellanum GmbH, v.l.n.r.: Peter Cestari, Markus Sader und Martin Cestari

Mietzentrum GmbH Trattengasse 15, Brixen info@mietzentrum.bz www.mietzentrum.bz Anzahl Mitarbeiter: 2 Geschäftsfelder: Vermietung von Wohnimmobilien im Großraum Brixen und demnächst auch im Pustertal Castellanum Garda Immobilien GmbH Rechtssitz: Burgfriedengasse 1, Brixen Maklerbüro: Via Gardesana 20, Lazise info@castellanum-garda.it www.castellanum-garda.it Geschäftsfelder: Vermittlung von Wohnimmobilien am Gardasee

Mietwohnobjekte im Großraum Brixen vermittelt, sowie die Castellanum Garda Immobilien, eine Makleragentur, die sich auf die Vermittlung von Wohnimmobilien am Gardasee spezialisiert hat. Während das Mietzentrum zur Gänze der Gruppe angehört, handelt es sich bei Castellanum Garda Immobilien hingegen um ein Joint Venture, an dem neben Castellanum auch zwei Bozner Immobilienbüros beteiligt sind. Mit einem Verkaufsbüro in Lazise ist die Castellanum Garda Immobilien eine ideale Anlaufstelle für Südtiroler sowie für österreichische und deutsche Staatsbürger, die eine Ferienimmobilie am Gardasee suchen. Das Mietzentrum wird von der langjährigen Immobilienmaklerin Eva Oberlechner geführt, die dabei von ihrer Assistentin Edith Gamper unterstützt wird. Ebenso wie die neue Castellanum GmbH will das Mietzentrum seine Vermittlungstätigkeit künftig auch auf das Pustertal ausweiten, um gemeinsam ein Ansprechpartner für jegliche Immobiliengeschäfte zu sein. In dieser Unternehmenskonstellation mit klar zugewiesenen Schwerpunkten und Spezialisierungen sieht sich das Führungsgespann Peter und Martin Cestari sowie Markus Sader optimal aufgestellt, um das Tätigkeitsspektrum der Gruppe weiter auszubauen und ihr Einzugsgebiet schrittweise auszudehnen.


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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Foto: Oskar Zingerle

Stadt-Land-Fluss geht weiter

z Es tut sich wieder was beim Hochwasserschutz in Brixen: Demnächst soll das Bachbett des Eisacks in der Cesare-Battisti-Straße auf Höhe der Acquarena aufgeweitet werden, wofür Ende November orogra-

phisch links sechs Bäume weichen mussten, damit die Baustelle nun eingerichtet werden kann. Links sollen dann insgesamt 66 Pfähle im Zuge dieses Bauloses gesetzt werden; an der rechten Uferseite wird vom Bachbett aus die Mauer

mit 100 Pfählen unterfangen, und der Radweg wird angepasst. Diese Vorbereitungsarbeiten dienen dazu, die derzeit bestehende Stufe rückzubauen und damit ein gleichmäßiges Gefälle des Bachbetts zu erreichen. „Das dient dazu, dass das Wasser insgesamt schneller abfließt, damit Hochwasser vermieden werden kann“, erklärt Lukas Pichler, der die Baustelle leitet. Außerdem wird die bestehende Ufermauer auf beiden Seiten neu errichtet und erhöht, ähnlich wie bereits nördlich der Prielbrücke geschehen. Bürgermeister Peter Brunner traf sich Anfang Dezember mit den Anrainern, um die Bauvorhaben zu erklären und Fragen zu beantworten. Die Arbeiten, die vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung

durchgeführt werden, beginnen voraussichtlich im Jänner und dauern bis April an. Das Amt beschäftigt sich mittlerweile seit drei Jahren mit dem Hochwasserschutz in Brixen. Die Arbeiten sind in zwei Projektabschnitte aufgeteilt, von denen das erste von der nördlichen Gemeindegrenze bis zum Schlachthof und das zweite vom Schlachthof bis zur Sportzone geht. Primäres Ziel ist, die Gefahr durch Hochwasser am Eisack in Brixen einzudämmen; zudem werden der Flussraum ökologisch aufgewertet und Naherholungszonen geschaffen. Der „Brixner“ berichtete ausführlich über den ersten Projektabschnitt in der Ausgabe Nr. 348 vom Dezember 2019. av

delten Kilometer auf der Website www.suedtirolradelt.bz.it eingetragen. Wer im Winter mindestens 20 Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegt, nimmt automatisch an der Verlosung verschiedener Preise

teil. Hinter der Aktion steht die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA). Übrigens: Die Teilnahme steht auch allen jenen offen, die mit dem E-Bike unterwegs sind. job

Mit 1. Jänner 2022 tritt in Italien die neue Bargeldgrenze von 1.000 Euro in Kraft. Höhere Beträge dürfen dann nur bargeldlos, also mit Bankomatkarte, Kreditkarte, Scheck oder Banküberweisung bezahlt werden.

Die förderfähigen Maximalkosten für bauliche und maschinelle Investitionen in der Landwirtschaft wurden für das Jahr 2022 erhöht. Gefördert werden die Investitionen mit Landesmitteln und über EU-kofinanzierte Programme.

SÜDTIROL

„Winterradle auch Du!“ z In vielen Städten und Dörfern Südtirols gehört das Fahrrad zur Alltagsmobilität dazu, zumindest während der warmen Monate. Dabei spricht auch im Winter nichts gegen das Fahrradfahren, ganz im Gegenteil: Radfahren hält gesund. Mit der Aktion „Winterradle auch Du!“, einer Sonderausgabe der bekannten Initiative „Südtirol radelt“, soll das Radfahren im Winter gefördert werden. „Es gibt auch im Winter – solange es die Wetter- und Straßenverhältnisse zulassen – eigentlich keine Ausrede, nicht auf das Fahrrad zu steigen“, ist Mobilitätslandes-

kurz

notiert

rat Daniel Alfreider überzeugt. In diesem Sinne soll die Winteraktion ein Ansporn sein, sich mit Handschuhen und Mütze auszurüsten und aufs Rad zu schwingen, für kurze und längere Strecken, im Alltag und in der Freizeit, denn: Jeder gefahrene Kilometer zählt! Im Winter empfiehlt es sich, bei der Kleidung auf das „Zwiebelprinzip“ zu achten. Außerdem ist es nun besonders wichtig, das Fahrrad regelmäßig zu reinigen, da Schmutz Feuchtigkeit anzieht und damit die Rostbildung fördert. Noch bis zum 31. Jänner 2022 können alle Teilnehmenden ihre gera-

Der Ausschuss der Handelskammer Bozen teilt mit, dass der Winterschlussverkauf in Südtirol vom 8. Jänner bis zum 5. Februar dauern wird. Dies betrifft auch den Bezirk Eisacktal.


Brixner Nr. 383

STADTGEHEIMNISSE

Foto: Oskar Zingerle

Woher rühren diese Vertiefungen im Kreuzgang? Auf mehreren Steinplatten zwischen den romanischen Arkadensäulchen an der Südostecke des Kreuzgangs befinden sich kleine Vertiefungen. Nun meinen manche „Historiker“ oder solche, die es gerne wären, diese Löcher rührten von Schalensteinen her, in denen man zur Ehre der Götter Fette und Öl verbrannt habe. Viel eher gehen die Vertiefungen jedoch auf die ehemaligen Domschüler zurück, die diesen Platz als Pausenhof benützten und mit ihren Griffeln die Schieferplatten zum Murmelspielen aushöhlten. Denn schon seit den ältesten Zeiten des Domes, nämlich um das Jahr 1000, ist an dieser Stelle die ehemalige Domschule erwähnt. In der Nordflanke des Kreuzgangs sind ein Mühle-Spielbrett und weitere Murmellöcher eingekerbt. Das mag daher rühren, dass sich die Domschüler im Winter wegen der besseren Sonneneinstrahlung eher dort aufhielten. Die Arkaden 16 bis 20 im Süden und Südosten des Kreuzgangs sind übrigens nicht mit Fresken geschmückt, und zwar nicht, weil das Geld oder die Farbe ausgegangen wären. Das hat vielmehr damit zu tun, dass der Ort, wie erwähnt, als Pausenhof genutzt wurde, dass hier Händler ihre Waren verkaufen konnten und dass diese Arkaden damals als öffentlicher Durchgang zwischen der ehemaligen Rodanker Burg (heute Kassianeum) und dem Kreuzgangtor dienten. Anregungen: redaktion@brixner.info

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BRIXEN

Fernwärmetarif steigt

z Aufgrund der starken Schwankungen der Rohstoffpreise der letzten Monate wird der Fernwärmetarif zumindest in den ersten Monaten des kommenden Jahres steigen. Die Stadtwerke Brixen haben sich zudem dazu entschieden, ihr Preissystem für 2022 zu verändern. Künftig wird sich der Endpreis aus zwei Komponenten zusammenstellen: Zum einen aus den stabilen Spesen für Transport und Messdienst, zum anderen aus variablen Kosten für den Energieeinkauf, der monatlich aufgrund der Rohstoffpreise für die Wärmeerzeugung angepasst werden kann. Die Stadtwerke versprechen sich von diesem neuen System mehr Flexibilität: „Bisher galt ein einheitlicher Tarif, der – sobald fixiert – für das gesamte Jahr gültig war. Wir hoffen, dass die Rohstoffpreise sich nach die-

sem Winter wieder stabilisieren“, erklärt Generaldirektor Markus Ritsch. Mit dem neuen Preissystem hätten die Stadtwerke mehr Spielraum, darauf zu reagieren und die Preise im Idealfall wieder zu senken, so Ritsch. Trotzdem bleibt Fernwärme nicht nur die umweltfreundlichere, sondern langfristig auch die günstigere Alternative zum Heizen als fossile Brennstoffe: Laut Stadtwerke habe die Brixner Bevölkerung, die an das Fernwärmenetz angeschlossen ist, seit 2003 insgesamt 65 Millionen Euro Heizkosten eingespart. Auch im Jahr 2021 blieben die Tarife trotz hoher Rohstoffpreisschwankungen stabil. In Zukunft möchten die Stadtwerke vom globalen Erdgasmarkt unabhängiger werden und eigene erneuerbare Energiequellen ausbauen. av

Dankeschön an alle, die mit uns dieses besondere Jahr gemeistert haben. Frohe Festtage, Gesundheit und alles Gute im neuen Jahr!

Freienfeld . Handwerkerzone Trens 13 T +39 0472 647 149 . info@brunner-online.it www.brunner-online.it


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Wirtschaft & Umwelt

„Jeden Hund eindeutig identifizieren“ PAOLO ZAMBOTTO, Direktor des Landestierärztlichen Dienstes, über die neue Regelung, ein genetisches Profil des eigenen Hundes erstellen zu lassen – und wie Besitzer dabei vorgehen. Herr Zambotto, was bedeutet die neue Regelung für Hundebesitzer? Die neue Regelung bringt neben der bisherigen Kennzeichnung des Hundes mit einem Mikrochip die Pflicht, ein genetisches Profil des eigenen Hundes anfertigen zu lassen. Für Tiere, die neu in das Melderegister eingetragen werden, zum Beispiel Welpen, gilt diese Pflicht schon ab 1. Jänner 2022. Wer hingegen bereits einen Hund hält, hat zwei Jahre Zeit, das genetische Profil erstellen zu lassen. Wer sich weigert, muss nach Ablauf der Übergangszeit mit Strafen rechnen.

Welche Schritte muss der Hundebesitzer konkret unternehmen? Zur Erstellung des genetischen Profils wird vom Hund ein Wangenschleimhautabstrich genommen. Das kann beim Tierärztlichen Dienst des Südtiroler Sanitätsbetriebes oder bei einem befugten freiberuflichen Tierarzt gemacht werden. Die Kosten beim Sanitätsbetrieb belaufen sich auf 65 Euro. Bei einem Welpen kommen noch 30 Euro für den Mikrochip dazu. Welche Ziele verfolgt die neue Regelung? Das genetische Profil eines jeden Tieres ist einzigartig. Jeder Hund kann so eindeutig identi-

fiziert und seinem Besitzer zugeordnet werden – zum Beispiel, wenn es um Verunreinigungen durch Hundekot geht, um gerissene Weidetiere oder auch um streunende Hunde. Das genetische Profil wird in einer nationalen Datenbank gespeichert. Wird ein Hund gestohlen, kann zwar sein Mikrochip entfernt werden, durch das genetische Profil lässt er sich jedoch weiterhin seinem Eigentümer zuordnen. Nur öffentliche Einrichtungen, Ordnungskräfte und lokale Körperschaften sind befugt, biologische Proben zur Identifizierung eines Tieres untersuchen zu lassen. johanna.bampi@brixner.info

NATZ-SCHABS

Renommierte Auszeichnungen für Evi Deltedesco

z Vor Kurzem wurde Evi Deltedesco aus Raas mit dem BOKU Forschungsförderungspreis der AGRANA an der Universtität für Bodenkultur in Wien ausgezeichnet. Sie untersuchte in ihrer Disser-

tation „Interactive effects of warming, elevated CO2 and weather extremes on nitrogen fluxes and underlying microbial processes“, wie sich die globale Erwärmung, das erhöhte atmosphärische Koh-

lendioxid und verschiedene Wetterextreme auf Nährstoffkreisläufe und die mikrobielle Biodiversität im Boden auswirken, denn schließlich kündigen Klimaforscher für die kommenden Jahrzehnte einen

deutlichen Anstieg der Lufttemperatur und des atmosphärischen Kohlendioxids (CO2) an. Im Zuge ihrer Forschungen simulierte Deltedesco mit Infrarot-Wärmelampen einen unterschiedlich hohen Temperaturanstieg und setzte den Boden unterschiedlich hohen CO2 Konzentrationen aus. Auch die Reaktion des Bodens auf extreme Wetterphänomene interessierte die Wissenschaftlerin. Ihre Untersuchung der Bodenproben ergab unter anderem, dass die Stickoxide im Boden bei höheren Temperaturen ansteigen können, in die Atmosphäre gelangen und so die Treibgasemissionen zusätzlich verstärken. Die Wechselwirkungen einzelner Faktoren des Klimawandels zu kennen ist die Voraussetzung, um mit entsprechenden Maßnahmen darauf reagieren zu können. Deltedesco erhielt außerdem den Klaus-Fischer-Innovationspreis für Technik und Umwelt 2020 und den WalterKubiena-Forschungspreis 2021 der Österreichischen Bodenkundlichen Gesellschaft. job


Mit diesen Impressionen blicken wir auf ein spannendes Jahr 2021 zurück. Bedanken möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Kunden und den Projektanten für ihr Vertrauen in unsere Arbeit sowie bei unseren Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihren großartigen Zusammenhalt.

Wir wünschen allen frohe Festtage. Für das kommende Jahr mögen alle Gesundheit, Glück und Zufriedenheit begleiten.

Salcher Bau GmbH Handwerkerzone 11, I-39040 Freienfeld Tel. +39 0472 647 487, info@salcher-bau.it, www.salcher-bau.it


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EXTRA: Trends & Wirtschaft

Weil ich Qualität will

Die Garantie des Qualitätszeichens Südtirol: • Anbau zu 100 Prozent in der Region • Rückverfolgbarkeit bis zum Erzeugerbetrieb • Zusatzstoffe sind nicht zulässig • Regelmäßige Kontrollen durch unabhängige und zertifizierte Kontrollstellen Weitere Infos, Rezepte und Geschichten zu den heimischen Produkten mit Qualitätszeichen: suedtirol.info/qualitaet

Foto: Marco Parisi

Zum Tagesausklang Der Winterabend lässt sich am besten bei einem Aperitif ausklingen. Ganz neu in der Familie der Produkte mit Qualitätszeichen Südtirol ist der Apfelcider, der frisch und fruchtig schmeckt und besonders schonend verarbeitet wird. Auch beim Cider kommen ausschließlich Äpfel aus Südtirol zum Einsatz. Wer Lust auf einen typischen Südtiroler Cocktail hat, liegt mit dem Grapple genau richtig: Der Grapple wird, wie der Name schon verrät, aus Grappa und Apfelsaft zubereitet und mit getrockneten Apfelchips garniert!

Beste Qualität aus Südtirol Dank dem Einsatz und der Leidenschaft, mit denen die heimischen Bauern und Hersteller ihre Produkte erzeugen, werden die Produkte mit Qualitätszeichen zu gesunden Helfern in den Wintermonaten. Genuss und herausragende Qualität werden vom Qualitätszeichen Südtirol garantiert. Die Produkte mit Qualitätszeichen Südtirol sind in vielen heimischen Lebensmittelgeschäften sowie im Fachhandel erhältlich. Man erkennt sie am Qualitätszeichen auf ihren Verpackungen.

Foto: Reichhalter

Und so könnte der perfekte Wintertag aussehen: Der Tag lässt sich am besten mit einem fruchtigen Aufstrich aus Südtirol beginnen, in dem wertvolle Vitamine und natürliche Aromastoffe stecken. Ob Marille, Erdbeere oder Kirsche: In die heimischen Konfitüren kommen ausschließlich reife und saubere Früchte, die frei von Mängeln sind.

Anschließend geht es schwungvoll auf die Piste, zum Wandern oder an den vereisten See zum Schlittschuhlaufen. Um mit ausreichend Energie versorgt zu sein, liefert eine Tasse warmer naturbelassener Apfelsaft in der Pause wertvolle Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Ein weiterer Energielieferant, der sich hervorragend als Snack eignet, ist das Trockenobst aus Südtirol, das schonend und langsam gedörrt wird. Zum Aufwärmen für zwischendurch empfiehlt sich ein Kräuteraufguss mit Südtiroler Qualitätshonig, der einen Mindestgehalt an Fruktose und Glukose garantiert und frei von jeglichen Zusatzstoffen ist.

Rezept

Fruchtiger Start in den Tag

Stärkung für unterwegs

Rezept

Im Winter wird das Immunsystem besonders beansprucht und gefordert: Vom Warmen ins Kalte, vom beheizten Raum auf die Skipiste oder an die frische Bergluft. Da kommen die Abwehrkräfte ganz schön ins Schwitzen. Man kann sich gut dafür rüsten, und zwar mit Produkten, die in Südtirol heimisch sind: Honig, Konfitüren, Apfelsaft, Trockenobst und Cider mit Qualitätszeichen Südtirol bringen uns nicht nur geschmackvoll, sondern vor allem auch gesund durch den Tag.

Foto: Alex Filz

QUALITÄT SÜDTIROL: Gerade im Winter hat Südtirols Natur jede Menge an Kraftpaketen für das Immunsystem zu bieten.

Grapple-Rezept für 2 Personen Zutaten: ∙ 100 Milliliter Südtiroler Grappa bei einer Stärke von 40 Volumenprozent (vol. %), im Idealfall Gewürztraminer. Bei einer Stärke von über 40 Volumenprozent hingegen 40 Milliliter Grappa. ∙ 100 Milliliter Südtiroler Apfelsaft naturtrüb (Bei der Verwendung von 40 Milliliter Grappa 40 Milliliter Apfelsaft) ∙ ein paar getrocknete Apfelchips Zubereitung: Den Grappa mit dem Apfelsaft vermengen und gemeinsam mit Eiswürfeln in ein Longdrinkglas füllen. Abschließend das Glas mit getrockneten Apfelchips garnieren.


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Legere Eleganz TRACHTENHIT: Ob aufs Fest, zur Hochzeit oder bei der Arbeit in der Gastronomie – Dirndln und Tracht machen stets eine gute Figur.

Für viele bedeuten Dirndl, Tracht und Lederhosen ein Stück Heimat- und Traditionsverbundenheit, die man anlassbezogen zur Schau stellt. Doch auch ohne tiefere Werteverbundenheit entdecken viele und allen voran junge Menschen die hohe Kleidsamkeit von Dirndl und Tracht, die zu vielen Gelegenheiten geradezu wunderbar passen.

Große Auswahl Eine große Auswahl an traditionellen Trachten, lässiger Freizeitmode und modischer Bekleidung zahlreicher Exklusivmarken sowie der dazu passenden Accessoires und Schuhe findet man in den Niederlassungen von Trachtenhit. Die Schnitte der Dirndln und Trachten, der Lederhosen und Blusen reichen von

klassisch bis extravagant; edle Materialien und die hochwertige Verarbeitung gewährleisten eine optimale Passform und hohen Tragekomfort. Sollten dennoch Anpassungen erforderlich sein, werden diese in der eigenen Schneiderei durchgeführt. Damit garantiert Trachtenhit ein einzigartiges Einkaufserlebnis für Trachten- und Modeliebhaber.

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EXTRA: Trends & Wirtschaft

Wertvolle Mitgliedschaft WEISSES KREUZ: Der Landesrettungsverein steht für freiwilliges Engagement, schnelle und professionelle Hilfe im Notfall, Sicherheit, Verlässlichkeit und Gemeinschaft.

Über 136.000 Südtirolerinnen und Südtiroler zählen zur großen „Familie“ des Weißen Kreuzes und repräsentieren einen wertvollen Teil des Landesrettungsvereins. Jedes Mitglied trägt zum Bestehen des Landesrettungsvereins bei, und damit „auch du“ – so das Motto der diesjährigen Jahresmitgliedschaft. Mit einer Mitgliedschaft wird in erster Linie die Arbeit der mehr als 3.600 Freiwilligen unterstützt. Es werden Leistungen ermöglicht, die andernfalls nicht finanziert werden könnten, so etwa die Notfallseelsorge und die Jugendgruppen des Weißen Kreuzes. Gleichzeitig sichert sich jedes Mitglied wertvolle Vorteile, die sowohl allen bestehenden Mitgliedern als auch allen neuen Fördermitgliedern zugutekommen.

Mitgliedschaft lohnt sich Welche sind die Vorteile, die sich den Mitgliedern des Weißen Kreuzes eröffnen? Mit einem Beitrag von nur 35 Euro eröffnet sich die

Basismitgliedschaft „Südtirol“. Diese sichert viele Vorteile vor Ort: eine Anzahl von kostenlosen Krankentransporten, die Übernahme von anfallenden Rettungskosten, den kostenlosen Anschluss eines Haus- oder Mobilnotrufgeräts sowie den Besuch eines kostenlosen Erste-Hilfe-Grundkurses. Mit den Mitgliedschaften „Weltweit“ und „Weltweit Plus“ lässt der Landesrettungsverein seine Mitglieder auch im Ausland nicht allein: Neben allen Vorteilen der Basismitgliedschaft sind hier schnelle Rückholungen und Verlegungen nach einem schweren Unfall oder Krankheitsverlauf ebenfalls inbegriffen, genauso wie Blutkonserven- und Medikamententransporte und die Übernahme von Such- und Bergungskosten. Weitere Informationen zu den Mitgliedschaften beim Weißen Kreuz können auf der Webseite www.werde-mitglied.it abgerufen werden. Und zu Bürozeiten beantworten Mitarbeiter etwaige Fragen unter der Rufnummer 0471 444310.

Mit ihrer Mitgliedschaft unterstützen die Mitglieder des Weißen Kreuzes die Arbeit der mehr als 3.600 Freiwilligen



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EXTRA: Trends & Wirtschaft

Passgenauer Schutz MORTEC TOOOR: Wer sein Eigenheim oder seinen Betrieb rundum sicher wissen will, der ist beim Kalterer Spezialisten für Tore und Zäune in guten Händen.

Wenn es um die Beratung, Planung und Realisierung von Toren, Zäunen, Balkongeländern, Laderampen und automatischen Torsystemen im privaten sowie im industriellen Bereich geht, ist Mortec Tooor GmbH einfach unschlagbar. Die Lösungen des Kalterer Unternehmens überzeugen durch Langlebigkeit, Sicherheit, Genauigkeit und Qualität. Mit knapp 30 Jahren Erfahrung realisiert Mortec passgenaue Lösungen für jeden Bedarf. Hinter dem Familienunternehmen steht ein 40 Mitarbeiter starkes Team, das durch sorgfältige Planung, hohe Innovationsfähigkeit, präzise Montage und professionelle Kundenbetreuung gemeinsam den Unternehmenserfolg sicherstellt.

Mitarbeiter gesucht Weil Mortec weiterhin wachsen will, sucht das Unternehmen derzeit motivierte Außendienstmitarbeiter mit technischen Vorkenntnissen. Wer Teil eines tollen Teams in einem erfolgreichen Unternehmen sein will, der sendet seine Bewerbung an jobs@mortec.it.

Zaun und Tor vermitteln einen ersten Eindruck und schützen auf ästhetische Weise die Privatsphäre

Wir suchen (m/w):

- Montage - Techniker

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- Externer Verkaufsberater Motivierte und tüchtige Mitarbeiter sind stets willkommen und können gerne auch eine Initiativbewerbung senden. Bewerbung unter: jobs@mortec.it

TORE UND ZÄUNE FÜR’S LEBEN PORTONI E CANCELLI PER SEMPRE

Viele seiner Lösungen fertigt Mortec Tooor passgenau nach Kundenwunsch


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Digitalisierung im Handwerk REMAGS: Von A wie Angebotskalkulation bis Z wie Zeiterfassung – besonders kleine Betriebe profitieren von Softwarelösungen, mit denen digitale Prozesse schneller und günstiger abgewickelt und damit Kosten und Zeit gespart werden.

SOFTWARE LÖSUNGEN

aus Südtirol seit 1997

Die Digitalisierung bringt viele Veränderungen, aber auch große Chancen mit sich. Viele Betriebe setzen bereits heute auf innovative digitale Lösungen der remags GmbH und sind damit erfolgreich. Verwaltungs-, Büro- und Planungsarbeiten sind gerade für kleinere Betriebe ein enormer Zeitfresser. Durch den Einsatz innovativer Softwarelösungen wie beispielsweise einer mobilen Zeiterfassung, dem digitalen Aufmaß oder der papierlosen Baustelle, können spielend einfach die Baustellenprozesse digitalisiert werden. Ein Beispiel für die Digitalisierung im Handwerk ist die ERP-Lösung samt digitaler Rechnungserstellung von remags. Die Verwaltungssoftware „shm Profit“ ermöglicht Betrieben das Arbeiten in einer gewohnten Umgebung. Angebote, Aufträge, Rechnungen und vieles mehr können einfach erstellt und digital versendet werden. Auch Eingangsrechnungen werden vollautomatisch importiert, als lesbares PDF-Dokument angezeigt und den Baustellen zugeordnet.

das Versenden von Stunden-, Material- und Arbeitsberichten sowie Fotos. Alle Daten werden automatisch den jeweiligen Projekten zugeordnet und können in Echtzeit auf den Rechnern im Büro weiterverarbeitet werden. Die Smartphone-App „remags. work“ ist hierbei ein wichtiger Bestandteil der Gesamtlösung der remags GmbH, damit das mobile Arbeiten im Betrieb reibungslos funktioniert.

Baustellen- und Mitarbeiterplanung

Die papierlose Baustelle Im digitalen Zeitalter wird die papierlose Baustelle immer wichtiger. Apps für Smartphones, Tablets und Notebooks ermöglichen einen schnellen und einfachen Zugriff auf Dokumente wie Zeichnungen und Sicherheitspläne aus der Bürosoftware oder erlauben

Der Online-Ressourcenplan „remags.work“ ermöglicht die intelligente Planung von Mitarbeitern und Geräten auf Baustellen. Aktuelle Projekte können über die Grobplanung nach Zeitraum organisiert und im weiteren Schritt dem Personal per „Drag & Drop“ zugeordnet werden. Damit verliert man nie den Überblick, wo noch Ressourcen frei sind, und man kann auf kurzfristige Änderungen schnell reagieren. Alle aktuellen Termine werden den Mitarbeitern

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R E, A W OFT nd S e i „D Ru I M u trieb die z e B EM MEIN asst!“ p Jetz

remags Gmbh ist seit 1997 im ITSektor tätig und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Softwarelösungen für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe im Bau- und Baunebengewerbe zu entwickeln und anzubieten. Die Stärke von remags liegt vor allem in der persönlichen Betreuung. Hierzu gehören individuelle Schulungen ebenso wie die schnelle telefonische Unterstützung über die Service-Hotline. Der Vor-Ort-Service und ein effizienter OnlineSupport verhelfen darüber hinaus zu schnellen Einarbeitungszeiten der Anwendungen. Als einer der führenden Softwaredienstleister für Handwerker in Südtirol unterstützt die remags GmbH seit Jahren Betriebe auf dem Weg in eine digitale und erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft. Über 2.400 Anwender können sich nicht irren ...

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auf der App angezeigt – damit wissen diese genau, wann sie auf welcher Baustelle sein müssen.

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EXTRA: Trends & Wirtschaft

Viel Neues im Eurospar am Rosslauf EUROSPAR: Frisch, modern und nachhaltig präsentiert sich die Niederlassung der Aspiag-Gruppe am Rosslauf nach dem kürzlich erfolgten Umbau. Neben einem großen Sortiment an lokalen Produkten begeistert vor allem die neugestaltete Genusswelt mit neuer Fischtheke.

Michael Oberkofler (Baumanagement Despar), Ingo Wachtler (Marketingleiter Despar Trentino-Südtirol), Francesca Zanetti (Verkauf Despar), Robert Hillebrand (Direktor Despar Trentino-Südtirol), BM Peter Brunner, Petra Steinmair (Filialleiterin Despar), Debora Rossi (Verkauf Despar), die Stadträte Thomas Schraffl, Peter Natter und Andreas Jungmann sowie Ortwin Staffler (Gebietsleiter Despar) Aspiag Service, Konzessionär der Marke Despar in Südtirol, Trentino, Friaul-Julisch Venetien, Veneto, Emilia Romagna und der Lombardei, setzt die Modernisierung seiner Geschäfte mit großem Engagement fort: Kürzlich wurde die Niederlassung der Eurospar am Rosslauf in Brixen umgebaut, neu organisiert und das Serviceangebot deutlich erweitert. Seit wenigen Wochen erstrahlt das Geschäft am Rosslauf in neuem Glanz. Neu präsentiert sich vor allem die Fischtheke, an der von Dienstag bis Samstag frischer

Fisch in Bedienung erhältlich ist. Modernisiert wurden auch die Abteilungen für Fleisch, Obst und Gemüse, Aufschnitt und Käse sowie Brot und Backwaren in Bedienung und Selbstbedienung. Aber auch die Produktvielfalt wurde erweitert. Besonderes Augenmerk liegt nunmehr auf einem breiten Sortiment an regionalen Produkten, die unter der Marke „Regional & geschmackvoll“ zu finden sind. Despar fördert mit dieser Kennzeichnung verstärkt die zahlreichen Herstellungsbetriebe aus der Region. Eine weitere Neuerung stellt der Bereich „Despar Enjoy“ dar, in dem ein breitgefächertes Angebot für ein vielfältiges Frühstück, ein gesundes Mittagessen oder einen schnellen Snack für zwischendurch zu finden ist.

Umweltfreundliche Technologien Von Dienstag bis Freitag gibt es frischen Fisch

Beim Umbau stand insbesondere die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. So wurden umweltfreundliche

Zwei Brixner im Gespräch: Michael Oberkofler mit Peter Brunner Lösungen mittels neuester Technologien eingesetzt, allen voran umweltschonende und energieeffiziente verschließbare Kühltheken sowie eine flächendeckende energiesparende LED-Beleuchtung.

Positive Resonanz Vom neuen Auftritt der Niederlassung Eurospar überzeugten sich auch Brixens Bürgermeister Peter Brunner sowie die Stadträte Andreas Jungmann, Peter Natter und Thomas Schraffl bei einem Besuch vor Ort. Positiv bewerteten sie das neue Einkaufserlebnis, das vermehrt auf regionale Quali-

tätsprodukte fokussiert ist. Auch zeigten sie sich erfreut darüber, dass Aspiag klare Akzente in Richtung Umwelt setzt: „Wir müssen alle gemeinsam dem Nachhaltigkeitsgedanken auch Taten folgen lassen“, so Bürgermeister Peter Brunner. „Durch den Umbau haben wir eine sehr beliebte, wichtige Filiale nachhaltig umgestaltet, modernisiert und das Angebot deutlich erweitert“, erklärt Robert Hillebrand, Despar-Direktor TrentinoSüdtirol. „Dadurch bieten wir unseren Kundinnen und Kunden ein neues Einkaufserlebnis mit Schwerpunkt auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität, ohne das Preis-Leistungsverhältnis außer Acht zu lassen.“

Brennerstraße 21/A Telefon: 0472 201851


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Senioren und die digitale Welt KVW SENIOREN: Immer mehr Senioren entdecken die digitale Welt für sich – zum einen, wenn ihnen Kinder oder Enkel ein Smartphone, ein Tablet oder einen Laptop schenken, oder zum anderen, wenn sie selbst Interesse an der aktuellen Kommunikationstechnologie entwickeln. Der KVW bietet für Senioren, die Unterstützung wünschen, kostenlose Senior-Online-Einzelberatungen an.

Beim Einstieg in die digitale Welt befällt doch einige Senioren ein Gefühl der Hilflosigkeit. Das Rat-Suchen in der Verwandtschaft gelingt manchmal recht gut, jedoch will man den Jungen nicht ständig mit Fragen „zur Last“ fallen. Und das schöne neue Smartphone bleibt manchmal neu – wegen Nicht-Gebrauchs. Das finden die KVW Senioren schade, denn gerade ältere Menschen können sich die neuen Technologien in verschiedenster Weise nutzbar machen – egal, ob es eine Suche im Internet ist oder die Kommunikation über WhatsApp. Die Erfahrung zeigt, dass sich sehr viele gerne Hilfe holen würden, aber nicht so recht wissen, an wen sie sich wenden können. Den KVW Senioren ist es daher ein Anliegen, die digitale Welt den Senioren zugänglich zu machen, und das in einfacher Form, auf Augenhöhe und mit der individuell erforderlichen Zeit.

Senior Online – SOL: Wir sind dabei! Senior Online – so nennt sich ein Projekt, das im Rahmen der Digitalisierungskampagne des Landes Südtirol und der KVW Bildung entstanden ist. Worum es dabei geht, lässt sich wie folgt kurz zusammenfassen: Senioren helfen Senioren. Im Rahmen von Online-Einzelberatungen erhalten ältere Menschen die Möglichkeit, sich von einer Senior-Online-Be-

gleitperson in die digitale Welt einführen zu lassen oder ihr technisches Wissen zu vertiefen. Dafür stellen sich andere Senioren, die sich mit den neuen Medien sehr gut auskennen, freiwillig zur Verfügung und erklären hilfesuchenden Jahrgangskollegen den Umgang mit Smartphones, Tablets und Co. Die Begleitpersonen nehmen sich viel Zeit für die individuellen Anliegen. Egal ob mit dem Handy, Tablet oder Laptop: Bei den Senior-OnlineEinzelberatungen erhalten Senioren Hilfe und Unterstützung im Umgang mit den Gerätschaften, die das Leben seit einigen Jahren erleichtern. Sei es im Umgang mit dem Handy als Zugang zum Internet, als Fotoapparat oder zum Pflegen von Kontakten: Die Senior-Online-Begleitpersonen unterstützen hilfesuchende Senioren in ihrer ganz persönlichen Situation. Der Spaß soll dabei ebenfalls eine große Rolle spielen, damit die Senioren die Lust am Weiterlernen auch behalten. Dank des freiwilligen Einsatzes der Senioren-Online-Begleitpersonen und der finanziellen Unterstützung des Amtes für Senioren und Sozialsprengel sind die Senior-Online-Einzelberatungen kostenlos. Interessierte melden sich in einem KVW Bildungsbüro in ihrer Nähe oder direkt bei KVW Senioren am Pfarrplatz 31 in Bozen, telefonisch unter der Rufnummer 0471 309175 oder per E-Mail an senioren@kvw.org.

Nach der Senioren-Online-Einzelberatung wissen Senioren, was ihr Smartphone alles kann

Im Internet ist so viel drin, aber mit Zeit und viel Geduld bekommt man irgendwann den Überblick! www.kvw.org/senioren


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EXTRA: Trends & Wirtschaft

Wechsel an der Spitze RAIFFEISENKASSE EISACKTAL: Am 31. Dezember 2021 tritt der langjährige Direktor der Raiffeisenkasse Eisacktal Karl Leitner in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird sein bisheriger Vizedirektor Christof Mair. Seine Maxime: Die Genossenschaftsbank so weiterzuentwickeln, um auch in Zukunft ein starker Partner für Menschen und Unternehmen im Eisacktal zu sein.

p Die Raiffeisenkasse Eisacktal macht sich seit jeher stark für die genossenschaftlichen Werte

t Auf Karl Leitner folgt Christof Mair

Bereich stehen auf seinem Plan. Dass er seinen Ruhestand gelassen antreten kann, steht für Karl Leitner außer Frage: „Ich weiß, dass die Bank in guten Händen sein wird.“ Solidarität, Kreativität,

Nach 23 Jahren als Direktor der Brixner Genossenschaftsbank übergibt Karl Leitner Ende des Jahres die Leitung der Raiffeisenkasse an seinen bisherigen Stellvertreter Christof Mair. Der angehende Pensionist, der seit 1986 in der Raiffeisenwelt tätig ist – zunächst als Revisor im Raiffeisenverband, dann ab 1995 als Vizedirektor und seit 1998 als Direktor der Raiffeisenkasse Eisacktal – stand in der Genossenschaftswelt vor allem für einen Begriff: Verwurzelung. „Mir war die Verbundenheit mit den Menschen im Eisacktal und die Idee der Verantwortung immer sehr wichtig – für die Mitglieder und Kunden, die Bank, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit

dieser Überzeugung und einem tollen Team konnten wir stetig gesund wachsen und über die Jahrzehnte hinweg erfolgreich sein.“ Karl Leitner ist ein gekonnter Netzwerker, auch hat er die genossenschaftlichen Werte weit über den Bankhorizont hinaus gelebt, etwa bei Partnerstrukturen der Raiffeisenkassen oder Warengenossenschaften im Eisacktal, in denen er als Verwaltungs- oder Aufsichtsrat tätig war oder noch ist. Der 65-Jährige aus Terenten, der verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder sowie vier Enkelkinder hat, wird nun die Zeit finden, sich vermehrt seiner Familie zu widmen. Auch Reisen und ehrenamtliches Engagement im sozialen

Nachhaltigkeit, Ein Visionär mit Engagement... Leidenschaft für Genossenschaftswerte Bei der fünften Ausgabe von

„Werte mit Herz“ setzen wir wieder ein Zeichen für die Werte von Raiffeisen, indem wir besondere gemeinnützige Initiativen prämieren. Das große Novum dieser Ausgabe: Neben drei innovativen Projekten zeichnen wir diesmal in vier Kategorien jeweils eine Organisation für ihr Lebenswerk aus. Auch die Preisgelder können sich wieder sehen lassen: 18.000 Euro warten auf die Gewinner!

Christof Mair begann seine Bankkarriere 1990 in der Raiffeisenkasse Bruneck, seit 2010 ist er Vizedirektor und Marktleiter der Raiffeisenkasse Eisacktal. Der zukünftige Direktor legt viel Wert darauf, das Die Preise: genossenschaftliche GeschäftsmoProjekte: 1. Preis: 3.000 € Zukunft zu dell erfolgreich in die 2. Preis: 2.000 € 3. Preis: 1.000 € uns, indem führen: „Das gelingt für das Dienstleiswir unsereFörderpreis Bank, unsere Lebenswerk in den Kategorien: · Kultur & Tradition sowie auch tungen und Strukturen · Lebensraum & Natur · Solidarität & Zusammenleben die genossenschaftlichen Werte für · Sport & Gesundheit jeweils 3.000 €und Kunden unsere Mitglieder mit innovativen Ansätzen weiterentwickeln. Das Um und Auf dabei: ein starkes Team, das mit Begeisterung und Engagement an den gemeinsamen Zielen arbeitet.“ Werbemitteilung. Das Reglement sowie alle Informationen zum Wettbewerb sind in allen Filialen der Raiffeisenkasse Eisacktal Gen. und unter www.raiffeisen.it/eisacktal erhältlich. Foto: shutterstock

Als Kunst- und Kulturliebhaber engagiert sich der Olanger, der verheiratet ist und drei Kinder hat, auch ehrenamtlich in gemeinnützigen Organisationen. Darüber hinaus ist Christof Mair in der Raiffeisenwelt bestens vernetzt und in verschiedenen Gremien und Komitees der Partnerorganisationen tätig. Für ihn ist das Modell einer Genossenschaftsbank angesichts der zahlreichen Herausforderungen für Menschen, Gesellschaft und nicht zuletzt auch Banken äußerst zeitgemäß: „Nachhaltigkeit, Kundennähe sowie ein soziales und kulturelles Engagement sind klassische Genossenschaftswerte, die aber2021 heute aktueller denn je sind. Wegweisende Technologien, kreative Ideen und ein neues Verständnis dafür, wie man Kundenbeziehungen erfolgreich leben kann, helfen uns, diese Werte auch in die Zukunft zu tragen IN: HTERM und damit auch morgen unseren EINREIC 0 Kernauftrag zu erfüllen, nämlich 1.2 21 29.0 für die Menschen und die Gemeinschaften im Eisacktal da zu sein. Jetzt mitmachen! Wir sind absolut auf dem richtigen Ihr seid eine Non-Profit-Organisation oder eine öffentliche Einrichtung und habt ein ganz innovatives gemeinWeg.“

Werte mit

Herz

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Brixner Nr. 383

81

Ein Allround-Talent LEEB: Eine klare Linienführung und vielfältige Gestaltungsvarianten in Form und Farbe zeichnen die Alubalkone und -zäune von Leeb aus. Das wichtigste Qualitätsmerkmal ist die hochwertige Oberflächenbeschichtung.

Elegante Alubalkone erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Das ist kein Wunder, denn schließlich trumpfen die Freisitze mit ihrem ganz besonderen Design auf. Passend zur jeweiligen Architektur des Hauses gibt es sie in unterschiedlichsten Formen und Farben sowie in Kombination mit rahmenlosen Glaselementen. Leeb-Alubalkone punkten nicht nur beim Neubau, sondern auch bei der Renovierung: Dank spezieller Konstruktionen können Leeb-Alubalkone auf nahezu jede bestehende Unterkonstruktion montiert werden. Damit lassen sich die vielfältigen Entwürfe auch im Nachhinein auf sämtliche Häusertypen – von klassisch bis modern –

individuell montieren. Mehr noch: Als Europas führender Balkonhersteller bietet Leeb die meisten Geländer auch passend als Zaun an. So entsteht ein einheitliches Erscheinungsbild. Balkon und Zaun werden zur perfekten Visitenkarte des Eigenheims.

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telefonisch unter den Rufnummern 345 7540926 oder 371 1472844. Nach vorheriger Terminvereinbarung kann die Ausstellung in der Julius-Durst-Straße 66 in Brixen besichtigt werden.

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Der „Brixner“ ist Partner von:

Dezember 1921

Einstellung des Elektrizitätsbetriebes Samstag, 3. Dezember 1921 Vom Städt. Elektrizitätswerk wird uns mitgeteilt, daß am Sonntag, 4. Dezember 1921, der Betrieb von 8 Uhr früh bis 4 Uhr nachmittags eingestellt wird, zwecks Durchführung von unaufschiebbaren, durch die starke Vereisung der Wehranlagen und der Rienz notwendig gewordenen Arbeiten.

rer konnten sämtliche Anwärter, die mit Verständnis, Liebe und Ausdauer den langen und mühevollen Lehrgang mitmachten, die Prüfung erfolgreich bestehen, und zwar mit Sehr gut: 1. Hermann Ladurner, Brixen; 2. Toni Stifter, Sterzing; 3. Viktor Saxl, Brixen. Mit Gut: 1. Thom. Anhell, Bruneck; 2. Alois Oberhofer, Brixen; 3. Johann Lochmann, Sterzing; 4. Anton Fritz und Josef Ladurner, Brixen; 5. Herbert Seeber, Sterzing; 6. Alois Villgratter, Niederdorf, und 7. Max Ghedina, Bruneck. Heil den wackeren Pionieren der edlen Turnkunst!

Nachrichten aus Vahrn Samstag, 24. Dezember 1921

Neue Buschenschenke Samstag, 3. Dezember 1921 Peter Baumgartner, Dumlbauer, hat mit 1. Dezember seinen Buschenschank eröffnet. Nun haben wir vier Buschenschenken in Brixen: Baumgartner, Duml; Pramstraller, Balbiter; Profanter und Thaler Johann, beide in der Schlipfgasse. Hoffentlich hat jeder einen guten Tropfen.

Infolge der herrschenden Trockenheit und der damit speziell in den Landgemeinden verbundenen Feuersgefahr sah sich auch die Gemeinde Vahrn genötigt, an die Freiwillige Feuerwehr mit dem Ersuchen um Beistellung einer ständigen Nachtwache heranzutreten. Am Sonntag, 18. Dezember, nachmittags, wurde nun von dem äußerst rührigen Kommandanten Robert Mik zu diesem Zweck eine Vollversammlung in die Pension „Villa Mayr“ einberufen, welchem Rufe fast sämtliche Feuerwehrkameraden Folge leisteten. Nach

aller in der Gemeinde wurde zur Abstimmung geschritten, ob ein jedes Mitglied freiwillig den gewiß nicht leichten Dienst in einer so ausgebreiteten Gemeinde übernimmt, und wurde die Entschließung einstimmig angenommen. Die Diensteinteilung sowie die Einrichtung zweier Meldestellen wurden sofort durchgeführt und es patrouillieren nun Nacht für Nacht je zwei Mann in Uniform, mit Feuerhupe ausgerüstet, durch die Gassen der Ortschaft und ein jeder Schläfer, der in der Nacht

einmal erwacht und draußen den Gleichschritt der vorübergehenden Patrouille hört, legt sich beruhigt wieder auf die andere Seite; ebenso scheint die Nachtwache auch in anderer Beziehung von großem Vorteil zu sein, denn während früher bei einbrechender Dunkelheit bis spät in die Nacht hinein ein Nachtquartiersucher nach dem andern um Übernächtigung vorsprach, nimmt jetzt das lichtscheue Gesindel bei Ansichtigwerden der ihnen wahrscheinlich sehr unsympathischen Kappen Reißaus.

Vorturnerprüfung Samstag, 17. Dezember 1921

Falls Sie Fragen zum Thema Datenschutz haben oder uns für die Ausübung Ihrer Rechte gemäß Verordnung (EU) 2016/679 kontaktieren möchten, verweisen wir auf unsere Datenschutzerklärung Online unter: https://www.brixner.info/ de/epaper/privacy.html Sie erreichen uns auch unter: Tel. +39 0472 060200 | echo@brixner.info

Am vergangenen Sonntag fand in der Städtischen Turnhalle in Brixen die Prüfung der Teilnehmer an dem in zwei Turnussen (Frühjahr und Herbst) abgehaltenen Vorturnerlehrgang für den Turnbezirk Eisack- und Pustertal statt. Die Prüfung wurde durch Turnlehrer Lorenz Zössinger aus Bozen vorgenommen. Dank der vorzüglichen Anleitungen durch bewährte Leh-

Hinweis von seiten des Kommandanten Mik, dessen Stellvertreters Tischler Karl, des Schriftwarts Mayr Peter sowie des Gemeindevorstehers Pernthaler auf den Zweck der guten Sache zum Wohle

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


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