Brixner 384 - Januar 2022

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Jahrgang 33 · Jänner 2022 Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Inhalt

Editorial

POLITIK & GESELLSCHAFT 04 | RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN IN DER PANDEMIE: Fahren auf Sicht MENSCHEN & MEINUNGEN 12 | PORTRAIT: Bürgermeister Heinrich Seppi 18 | Pro & Contra: Sperrung Kleiner Graben? 19 | Umfrage: Fühlen Sie sich sicher in Brixen? KUNST & KULTUR 20 | BESUCH IM KÜNSTLERATELIER: Hartwigs Kosmos 23 | Ruth Goller im Interview: „Alles ist Jazz!“ VERANSTALTUNGEN 31 | TIMER: Februar 2022 FREIZEIT & SPORT 34 | HERRENHANDBALL: Verstärkung im Männerteam WIRTSCHAFT & UMWELT 42 | BAUBEGINN DER WESTUMFAHRUNG: Vahrn umfahren EXTRA 50 | Fitness & Gesundheit

Wie ein warmer Mairegen Der Corona-Pandemie fallen auch manche Jubiläen zum Opfer, die als Folge davon nicht jene Aufmerksamkeit von uns Südtirolerinnen und Südtirolern erfahren, die sie sich verdienen würden. So jährte sich am 20. Januar zum 50. Mal das Inkrafttreten des Zweiten Autonomiestatuts, das in der Folge eine geradezu revolutionäre Entwicklung unserer Provinz anschob – endlich, denn das erste Autonomiestatut von 1948 war nie umgesetzt worden, weil Rom und auch Trient immer wieder Durchführungsbestimmungen blockiert hatten. Das zweite Autonomiestatut führte hingegen zu sehr konkreten Maßnahmen, die den Minderheitenschutz der deutschund ladinischsprachigen Bevölkerung zu einem weltweit anerkannten Vorzeigemodell wachsen ließ, von dem aber natürlich auch die italienischsprachige Bevölkerung profitierte. 1972 wollte man sich zwei Jahre Zeit geben, um das „Paket“ in allen Details umzusetzen – eine aus heutiger Sicht sehr optimistische Zeitvorgabe, denn je detaillierter die Autonomie durchgesetzt wurde, desto komplizierter wurde es auch. Der 20. Januar 1972 war in jeder Hinsicht für Südtiroler aller drei Sprachgruppen alltagsverändernd und ließ, wie es Claus Gatterer damals beschrieb, „die Gesellschaft wie ein warmer Mairegen aufleben.“ Durch die 1989 erreichte Finanzautonomie wurde auch die Finanzkraft des Landes auf ein vollkommen neues Niveau gehoben. Heute, 50 Jahre später, beeindruckt der Blick in die Daten des nationalen Statistikamtes: Südtirol hat rund 535.000 Einwohner, also ziemlich genau 0,9 Prozent der italienischen Bevölkerung. Das Bruttoinlandsprodukt 2019 machte aber 1,4 Prozent des italienischen Wertes aus – das sagt eigentlich schon alles. Mit der Autonomie hat sich in Südtirol der Anspruch entwickelt, Klassenbester zu sein, und in sehr vielen Bereichen ist dies auch gelungen. Trotzdem jammern wir Südtiroler. Vielleicht muss das auch so sein, damit wir nicht in eine zufriedene Trägheit verfallen. Gleichzeitig sollten wir uns aber bewusst sein, dass es ein Privileg ist, Südtiroler sein zu dürfen.

Ihr Willy Vontavon


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Politik & Gesellschaft

„Wir fahren auf “

SICHT

BRIXEN: Es ist nicht neu – seit nunmehr fast zwei Jahren schränkt die Pandemie viele Bereiche unseres Lebens mehr oder weniger stark ein. Der „Brixner“ hat mit Vertretern und Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften gesprochen, wie sie diese Zeit erleben. Ein Stimmungsbild in besonderen Zeiten.

Brixen ist aus seiner Geschichte und Tradition heraus eigentlich eine katholisch geprägte Stadt. Hier wie anderswo haben mittlerweile aber auch viele andere Religionsgemeinschaften eine Heimat gefunden. Offizielle Zahlen zur Religionszugehörigkeit der Brixnerinnen und Brixner oder gar zur tatsächlichen Ausübung ihres Glaubens gibt es freilich nicht – als sensible Angaben unterliegen sie dem Datenschutz. Dennoch: Vielen Brixnern ist ihr Glaube wichtig, und im Verlauf der Pandemie ist er manches Mal sogar noch wichtiger geworden. Glaubensgemeinschaften geben schließlich nicht nur religiösen Halt, sondern stellen für viele ein stabiles Netzwerk in unsicheren Zeiten dar.

Und plötzlich bricht die Gemeinschaft weg Der erste Lockdown im Frühling 2020 war ohne Zweifel eine große Zäsur. Die gewohnten Gottesdienste, Gebetsmöglichkeiten und religiösen Rituale in Gemeinschaft waren plötzlich nicht mehr möglich, weder in Kirchen, Moscheen oder anderen Kult- und Gemeinderäumen. Darauf angesprochen, zeigen sich alle Religionsgemeinschaften dankbar, dass inzwischen religiöses Leben, wenn auch mit Einschränkungen, wieder möglich ist. Michael Soldner, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde in Vahrn, sagt, dass intensiv nach neuen und kreativen


Foto: Getty Images/Tim Arbaev

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meinde ist über das ganze Land verstreut. Ihr Zentrum liegt in Bozen, wo die rumänisch-orthodoxe Gemeinde die Kapuzinerkirche für ihre Gottesdienste nutzt. Lucian Milasan hält sowohl Kontakt zu Menschen, die in Südtirol ansässig sind, als auch zu Rumänen, die mit saisonalen Arbeitsverträgen zeitweise hier leben. Dementsprechend viel ist er unterwegs. Regelmäßig kommt er nach Brixen, und auch hier treffen sich die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet in der Kapelle des Priesterseminars. Er hätte in den letzten Monaten – und ganz besonders während der Zeit des Lockdowns – am besten überall zugleich sein sollen, sagt er, als Ansprechpartner für Einsame, als Überbringer von Medikamenten oder Einkäufen. Dank der Unterstützung des „Banco Farmaceutico“ war es ihm möglich, während des Lockdowns rund 200 Personen mit Medikamenten zu versorgen. Er übernahm Einkäufe für ältere alleinstehende Menschen, die ohne familiäres Netz dastehen. Er hielt telefonischen Kontakt zu einsamen Menschen, baute sie auf, sprach ihnen Mut zu – kurz, er hatte ein offenes Ohr für sie. Unterstützt wurde er in seiner Tätigkeit von einer kleinen Gruppe an Freiwilligen seiner Pfarrei. Rasche und unbürokratische Hilfe wird gebraucht, gerade in Krisenzeiten, und das über die einzelnen Religionsgemeinschaften hinweg. „Vor allem der Bedarf an finanzieller Hilfe hat zugenommen“, bestätigt auch Dekan Florian Kerschbaumer. Er unterstreicht, dass es den kirchlichen Vereinen in Brixen trotz aller Einschränkungen gelungen sei, ihre Tätigkeit auszuüben. Gerade in der Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig manche Dienstleistungen sind und wie wichtig es ist, bei Härtefällen sofort und schnell reagieren zu können. Als Beispiel nennt er die Vinzenzkonferenz, die ihre wöchentlichen Treffen auch im vergangenen Jahr aufrechterhalten konnte: Treffen, in denen Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen nicht nur besprochen, sondern auch ganz konkret organisiert werden.

Anpacken – ganz praktisch und konkret

Ein Brennpunkt: Soziale Schwierigkeiten Die soziale Unterstützung ist und war für Padre Lucian Milasan ein ganz zentrales Element seiner Tätigkeit als rumänisch-orthodoxer Priester in Südtirol. Seine Ge-

p RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN: Sie bieten Halt in Krisenzeiten, auch über die spirituelle Ebene hinaus

Foto: Oskar Zingerle

Möglichkeiten gesucht wurde: „Ob Online-Gottesdienste oder der Weihnachtsgottesdienst im Freien, der übrigens durchaus gut ankam und zu einer neuen Tradition werden könnte. Und manchmal haben auch ältere Menschen ihre Scheu vor der Technik überwunden und über das Internet am Gemeindeleben teilgenommen.“ Doch das Spüren der Gemeinschaft, der persönliche Kontakt oder auch all die sozialen Aspekte rund um den Gottesdienst, wie ein gemeinsamer Austausch bei Kaffee, hätten gefehlt, räumt der Pastor ein. Andere hätten den Weg zurück in ihre Glaubensgemeinschaft nicht mehr gefunden – ein Phänomen, das interessanterweise sowohl Dekan Florian Kerschbaumer, Imam Abdeslam Termassi oder auch Michael Soldner beobachten. Kerschbaumer nimmt außerdem mit Sorge eine zunehmende Vereinsamung bei Jugendlichen und älteren Menschen wahr: Ersteren fehlten die Kontakte zu Gleichaltrigen, letztere würden sich oft aus Angst vor Ansteckung zurückziehen.

Abdeslam Termassi, Imam in Brixen, unterstützt die Muslime in verschiedenen Belangen

Das trifft auch auf die rumänisch-orthodoxe Kirche zu: Padre Lucian Milasan lebt mit seiner Familie schon lange in Südtirol. Viele Menschen aus Rumänien oder Moldawien wenden sich mit ganz praktischen Anliegen an ihn, und er unterstützt sie, wo er kann – zum Beispiel bei Behördengängen. Besonders prekär war die Situation während des ersten Lockdowns natürlich für viele seiner Landsleute, die in Südtirol in Pflegeberufen oder im Gastgewerbe arbeiteten, als Arbeitsverträge gekündigt und den Menschen die Rückkehr in ihre Heimat erschwert wurde. Damals stand er im ständigen Kontakt mit dem rumänischen Konsulat in Mailand, das bemüht war, die Menschen mit Sonderflügen in ihre Heimat zu bringen. Abdeslam Termassi ist Imam einer der beiden muslimischen Gemeinden in Brixen. Er trage Südtirol im Herzen, wie er betont, lebt seit Jahrzehnten mit seiner Familie hier, seine größeren Kinder sind flügge geworden, erzählt er, und sie stehen auf eigenen Beinen. Er weiß auch aus eigener Erfahrung um Schwierigkeiten und Herausforderungen im Alltag vieler Migrantinnen und Migranten, zum Beispiel die mühsame Suche nach einer Wohnung. In seiner Gemeinde finden Muslime verschiedenster Herkunft zusammen: Sie kommen aus Marokko, Algerien, Syrien und Tunesien, aus Pakistan, Bangladesch, dem Kosovo, Albanien, Mali oder Senegal. Im ersten Jahr der Pandemie haben viele ihre Arbeit verloren; das vergangene Jahr gestaltete sich diesbezüglich weniger dramatisch. Termassi nutzt seine Kontakte, um zu helfen. Er findet aber, wie er sagt, auch klare Worte in seinen Predigten,


Bereichen hat uns Corona natürlich auch ausgebremst“, gibt Michael Jäger zu bedenken. Vor allem im Bereich der Urlauberseelsorge haben Seelsorger aus Deutschland kurzfristig abgesagt, sodass der Dienst nicht lückenlos angeboten werden konnte.

Ein Ausblick

wenn es um Integration geht: Menschen müssen offen und mit Respekt aufeinander zugehen und über Konfessionen hinweg zusammenhalten. In Südtirol leben zu dürfen, auf ein funktionierendes Gesundheitssystem zählen zu können – das sind nur zwei Punkte von vielen, die er als Geschenk Gottes bezeichnet.

p L ucian Milasan, rumänisch-orthodoxer Priester, feiert mit seiner Gemeinde in der Kapuzinerkirche in Bozen

Glaube als kultureller Anker Gerade für Menschen, die in der Diaspora leben, erfüllt der Glaube oft noch die zusätzliche Funktion eines kulturellen Ankers und bedeutet ein Stück weit Heimat fern der Heimat. Abdeslam Termassi will dabei Brücken bauen. Umso mehr bedauert er es, dass derzeit in seiner Gemeinde keine Sprachkurse angeboten werden können. In der Moschee selbst gestaltet sich das Gemeindeleben dreisprachig in Arabisch, Deutsch und Italienisch. Das Gebet ist ein zentraler Bestandteil des islamischen Glaubens: Muslime beten fünf Mal täglich. Seit Beginn der Pandemie kommen dazu weniger in die Moschee, und auch die Zahl derer, die am Freitagsgebet mit Predigt teilnehmen, ist spürbar zurückgegangen. Viele Väter machen sich Sorgen um ihre Kinder, vor allem, wenn sie als Jugendliche in Südtirol ein Leben führen möchten, das sich nicht immer mit den Vorstellungen der Eltern deckt. „Wichtig ist das Gespräch“, ist Termassi überzeugt, und er spricht sich für Offenheit und Verständnis gegenüber der jüngeren Generation aus, die in Südtirol in einer anderen Welt aufwächst als ihre Eltern.

Ein Jubiläum im vergangenen Jahr Als Beispiel gelebter Ökumene nennt Michael Jäger, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Bozen, ein ganz besonderes Jubiläum, das er zusammen mit Bischof Ivo Muser, dem Urlauberpfarrer und den Gläubigen im vergangenen Jahr in Brixen feiern durfte: Seit 50 Jahren nutzt seine Gemeinde die Erhardkirche für ihre Gottesdienste, die in Brixen meist einmal im Monat stattfinden. Das Gemeindegebiet von Pfarrer Jäger reicht über Bozen hinaus: Er betreut als Pfarrer Bozen, Brixen und Trient und wird dabei von fünf Prädikanten unterstützt. Voller Freude erzählt er, dass im vergangenen Jahr eine Prädikantin aus Brixen für diesen wertvollen Dienst gewonnen werden konnte. Er zieht – trotz aller coronabedingter Einschränkungen – eine positive Bilanz. So wurden in Brixen erstmals und mit Erfolg Kindergottesdienste angeboten. Der „offene Advent“ am Samstagnachmittag, bei dem sich Gläubige singend um den Adventskranz in der Kirche versammeln, fand großen Anklang – und viele Vorbeikommende blieben gerne stehen und sangen ein paar Lieder mit. „In manchen

„Wir fahren auf Sicht“, bringt es Florian Kerschbaumer auf den Punkt. Manches laufe seit Beginn der Pandemie anders als man es gewohnt war. Trauungen und Erstkommunionfeiern mussten verschoben werden, die Kassianprozession fiel bereits zwei Mal aus, Gottesdienste werden mit Einschränkungen gefeiert. Dennoch: Es tut sich viel. Im Herbst wurde die Seelsorgeeinheit Brixen neu errichtet, die 16 Pfarreien umfasst. Im Dezember ging die neue Website online. Kerschbaumer blickt zuversichtlich ins neue Jahr, sieht die Seelsorgeeinheit als Chance der Vernetzung und der Bündelung von Energien. Und doch: Die Pandemie dauert nun schon (zu) lange. Sie zermürbt. „Hoffnungslosigkeit macht sich breit“, beobachtet Ester Meloni, die Präsidentin des Buddhistischen Zentrums in Meran, das Teil der Unione Buddhista Italiana (UBI) ist. Ein solches fehlt in Brixen, doch schließt Ester Meloni nicht aus, dass auch in Brixen Menschen ihren buddhistischen Glauben leben. Wie Meloni sprechen auch andere die Polarisierung in der Gesellschaft an – wie Martin

„Vor allem der Bedarf an finanzieller Hilfe hat zugenommen“ _ Florian Kerschbaumer, Dekan

Florian Kerschbaumer, Dekan: „Den kirchlichen Vereinen in Brixen ist es trotz aller Einschränkungen gelungen, ihre Tätigkeit auszuüben“

Michael Jäger, evangelisch-lutherischer Pfarrer, freut sich über viele gelungene Initiativen in Brixen

Kümmel, Mitglied des geistigen Rates der Bahai-Gemeinde in Bozen. Er möchte verlorengegangene Kontakte wieder aufgreifen und Gespräche auf pragmatischen Ebenen führen. Ähnlich sieht es Michael Soldner, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde in Vahrn. Nach einer langen Zeit, in der es vielfach darum ging, als Gemeinde zu überleben, möchte er die Gemeinschaft wieder stärken: „Wer kommt, ist willkommen.“ Auch Pfarrer Michael Jäger hat erlebt, dass Menschen unterschiedlich mit den „Coronaregeln“ umgehen und dies zu Spannungen führen kann. Eines möchte er künftig nicht mehr müssen: Menschen abweisen, die den Gottesdienst in der Erhardkirche besuchen möchten, aber wegen der Abstandsregelungen keinen Platz mehr finden. Einen Aspekt bringt Ester Meloni ins Spiel: In der Isolation muss man sich mit sich selbst auseinandersetzen – eine Möglichkeit, den erzwungenen Abstand vom Gemeindeleben als Chance zur spirituellen Weiterentwicklung zu sehen. Doch auch sie unterstreicht, dass der Mensch ein soziales Wesen ist, das sich in Gemeinschaft entfalten kann. Der Wunsch nach „mehr Präsenz“ steht also für das Jahr 2022 im Vordergrund – über alle Religionen und Glaubensgemeinschaften in und um Brixen hinweg. In diesem Sinn ist es vielleicht kein Zufall, dass die ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen für das Jahr 2022 den Vers 6,37 aus dem Johannesevangelium als Losung ausgewählt hat: „Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

johanna.bampi@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

z Das Nachrücken von SVP-Gemeinderätin Paula Bacher in den Südtiroler Landtag hat auch auf Gemeindeebene eine Reihe von politischen Auswirkungen. So rückt Werner Prosch (linkes Bild) als bei den letzten Gemeinderatswahlen erster Nichtgewählter der SVP-Liste in den Brixner Gemeinderat nach. Prosch, Jahrgang 1972, war von 2009 bis 2015 in Brixen Stadtrat und kann damit auf einen soliden Grundstock an politischer Erfahrung zurückgreifen. Die Bereiche Senioren und Friedhof, die Bacher als Gemeinderätin übernommen hatte, gehen nun an Bürgermeister Peter Brunner über. Gemeinderätin Sara Dejakum (rechtes Bild), die seit Anfang Dezember als Ortsobfrau auch der SVPOrtsgruppe Brixen-Stadt vorsteht, ersetzt Paula Bacher im Ausschuss der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Welche

Fotos: Oskar Zingerle

Prosch und Dejakum rücken nach

Agenden sie dort übernehmen wird, steht noch nicht fest: „Ich muss mir zunächst ein Bild darüber machen, in welchen Bereichen ich etwas bewirken kann“,

sagt Dejakum. In diesen Tagen wird es ein Erstgespräch mit Präsident Walter Baumgartner geben – „danach sehen wir weiter.“ wv

BRIXEN

Mehr Sicherheitsmaßnahmen am Friedhof lenakte am Brixner Friedhof gemeldet wurden, erläutert BürgermeisFoto: Oskar Zingerle

z Nachdem in den letzten Wochen vermehrt Diebstähle und Vanda-

kurz

notiert

Die Einschreibungen für die Kleinkindbetreuung finden vom 1. bis zum 28. Februar statt. Aufgrund der Pandemie können die Ansuchen nur in Papierform im vorgesehenen Postfach im Kinderhort Pinocchio abgegeben werden. Die Formulare finden sich auf der Website der Gemeinde Brixen.

ter Peter Brunner die derzeitige Situation: „Wir haben von den Vorfällen gehört und verurteilen sie zur Gänze. Es handelte sich in den allermeisten Fällen nicht unbedingt um materiell wertvolle Dinge – für die Angehörigen hatten die Gegenstände jedoch einen sehr hohen emotionalen Wert. Genau das macht diese Taten so makaber.“ Die Gemeinde wolle nun die Polizeipräsenz vor Ort noch verschärfen. Auch im Rahmen des für die nächsten drei Jahre geplanten Projektes zur Ausweitung der Videoüberwachung seien weitere Maßnahmen rund um das

Friedhofsareal vorgesehen. Dass der Friedhof seit Wochen nicht mehr um 20 Uhr abgeschlossen wird und deshalb auch nachts zugänglich ist, wie verschiedene Tagesmedien berichteten, kann Bürgermeister Brunner so nicht bestätigen: „Sowohl der alte als auch der neue Friedhof werden verlässlich jeden Abend gesperrt, um die Sicherheit zu gewährleisten.“ Mit dem kürzlich erfolgten Einzug von Gemeinderätin Paula Bacher in den Landtag hat der Bürgermeister die Kompetenz für den Friedhof übernommen. av

Der ehrenamtliche Sozialverein AVULSS Brixen organisiert einen Freiwilligen-Grundkurs für künftige Mitglieder im DonBosco-Oratorium im Rahmen von zehn Treffen vom 25. Februar bis zum 5. April mit abschließendem halbtäglichen Einkehrtag am 9. April. Anmeldungen über Herta Anvidalfarei: Tel. 0472 831406.

Mitte Jänner wurde in Brixen mit b*coop die erste urbane Bürgergenossenschaft Südtirols ins Leben gerufen. Der Verwaltungsrat besteht aus Elisabeth Engl, Karl Michaeler, Magdalena Rautscher, Salvatore Cavallo, Fritz Aichner und Stephanie Hausdorf.


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„Volle Kanne!“

Frau Bacher, wie war Ihr erster Eindruck als neue Abgeordnete im Südtiroler Landtag? Grundsätzlich ist die Stimmung etwas kühler als im Gemeinderat, wo man doch einen familiäreren Umgang miteinander pflegt. Aber ehrlich gesagt nehme ich dieses Amt nicht wichtiger als es ist. Mein erster Eindruck ist, dass einigen Kollegen etwas Hausverstand und Demut guttun würde. Innerhalb der SVP scheint es derzeit recht turbulent zuzugehen ... Die Fraktionssitzungen sind spannend und konstruktiv. In der Sitzung der Parteileitung, bei der

ich anwesend war, ging es schon eher zur Sache – und das ist auch gut so, denn Positionen müssen ausgesprochen werden, damit man am Ende wieder in Freundschaft zusammenfindet. Eine Sammelpartei wie die SVP ist geprägt von verschiedenen Meinungen; Diskussionen sind daher sinnvoll und führen am Ende zum Konsens. Ich versuche, meinen Beitrag dazu zu leisten. Ich habe das Gefühl, der Landeshauptmann erwartet sich klare Signale, dass die Partei als eine starke Einheit hinter ihm steht. Das hat er sich ohne Zweifel auch verdient. Wenn wir bei den Wahlen Erfolg haben wollen, ist Einigkeit ein absolutes Muss.

Jetzt sind Sie Landtagsabgeordnete, Mitglied in zwei Gesetzgebungsausschüssen, wovon sie einem vorsitzen; außerdem sind Sie Regionalrätin und werden im Regionalrat auch Präsidialsekretärin. Ist das alles zu schaffen? Das alles ist in der Tat trotz meiner jahrzehntelangen politischen Erfahrung ziemlich neu für mich. Ich brauche ganz sicher ein bisschen Zeit, um mich zurechtzufinden. Es tut aber gut zu spüren, dass ich von vielen Leuten in der Partei und im Landtag Unterstützung erfahre. Volle Kanne! Eines ist sicher: Ich werde mein Bestes geben. Ich werde mein Bestes geben. willy.vontavon@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

PAULA BACHER ist mit dem Rücktritt von Jasmin Ladurner am 18. Jänner in den Südtiroler Landtag und auch in den Regionalrat nachgerückt. Ihr Resümee nach den ersten Sitzungen in Bozen.


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Schlusspfiff im Jugenddienst z Der Jugenddienst hat im vergangenen Jahr bereits nach sechs Monaten die erste Bilanz gezogen. Nun folgte der Tätigkeitsbericht für die zweite Jahreshälfte: Der Vorstand selbst bezeichnet die Arbeit als ein „Hoch und Tief“, oder: „Wer mit den Wellen schwimmt, braucht das Auf und Ab.“ Der Sommer war laut Vorstand erfolgreich: In Vahrn organisierte der Jugenddienst das Sommerprogramm für die Mittelschule, außerdem wurden in Brixen gemeinsam mit den Jugendzentren „Kass“ und „connection“ mehrere Aktivitäten umgesetzt. Mit Schulbeginn startete wieder das „mobile Frühstück“, in dessen Rahmen man monatlich gratis Frühstück vor den Schulen anbot. Außerdem beteiligt sich der Jugenddienst seit September

am Partizipationsprozess der Gemeinde Brixen „Junges Brixen”. Im Oktober gestalteten Jugendliche im Rahmen eines Kreativprojektes der Gemeinde Vahrn die alten Mauern der Kaserne mit Kreidespray um. Im November fanden verschiedene Ausflüge und Workshops statt, und der etwas ruhigere Dezember endete mit einem „drug talk” für die Jugendlichen. Der Jugenddienst lebt durch die Inputs der Pfarreien und durch die Rückendeckung vor Ort. „Gemeinsam kann für Jugendliche ein Lebensraum geschaffen werden, der sie nicht erst morgen die Welt mitgestalten lässt, sondern bereits im Hier und Jetzt einen Platz zur Entfaltung und Gestaltung bietet. Dafür schwimmen wir noch lange weiter – wenn es sein muss, auch

bei Flaute und auch manchmal gegen den Strom“, so der Vorstand des Jugenddienstes. lv

BRIXEN

Ehrung zum Dienstjubiläum und zur Pensionierung

z Mitte Dezember ehrte die Gemeinde Brixen mehrere Gemeindebedienstete zu deren 25. und 35. Dienstjubiläum mit einer Urkunde und einem Geschenk, sowie die Pensionisten von 2021 und 2020. Der vorweihnachtliche Umtrunk fand im Innenhof der Brixner Hofburg statt, wo man anschließend noch gemeinsam die Vorstellung von „Liora“ besuchte. Zu Beginn

der Feierlichkeit bedankten sich Bürgermeister Peter Brunner und Andreas Jungmann, Stadtrat für Personal, bei den Geehrten für ihr unermüdliches Engagement, die Flexibilität in pandemischen Zeiten und den Teamgeist sowie die gute Zusammenarbeit. Anschließend wurden die Laudationes für die Geehrten von dem jeweils zuständigen Stadtrat verlesen. Geehrt wurden für ihr 25. Dienstjubiläum

Hermann Leitner, Walter Lang, Kurt Messner, Peter Lageder; für ihr 35. Dienstjubiläum Herbert Prader, Rosmarie Plaickner, Fulvio Salina Callegari, Doris Vandini und Hansjörg Tschaikner sowie die Pensionisten Anton Georg Gamper, Peter Gostner, Marialuise Leitner, Dorothea Schmalzl, Giancarlo Bampi, Josef Fischnaller, Elisabetta Santolini, Roberta Giudici und Paolo Fabbian sowie

Ingrid Vergadin. Die Pensionisten von 2020 wurden ebenfalls geehrt: Engelbert Rungger, Luisa Platzer, Marlene Erlacher, Margarethe Eichbichler, Martina Mayr, Martin Nitz, Wilhelm Furlan und Erika Baumgartner. Abschließend richtete noch Vizebürgermeister Ferdinando Stablum dankende Worte an die Anwesenden. lv


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BRIXEN

Fast 23.000 liche Hochzeiten verzeichnet, 2021 waren es 21. Die standesamtlichen Eheschließungen stiegen von 67 auf 73. Insgesamt leben in Brixen vier Menschen im Alter von oder über 100 Jahren – allesamt Frauen. Die älteste Bürgerin Brixens ist 104

Jahre alt, zudem sind drei Frauen 101 Jahre alt. Der älteste in Brixen lebende Mann ist hingegen 99 Jahre alt. Insgesamt verzeichnet die Gemeinde bis zum 31. Dezember 2021 9.807 Familien, 53 eheähnliche Lebensgemeinschaften und

23 meldeamtliche Wohngemeinschaften. Derzeit sind in Brixen 2.639 ausländische wohnhafte Bürger gemeldet, davon 899 EUBürger sowie 1.740 Nicht-EU-Bürger. av

Foto: Oskar Zingerle

z Wie zum Jahreswechsel üblich, ermittelt die Gemeinde Brixen auch heuer die demografischen Daten des vergangenen Jahres. Laut der provisorischen Zahlen vom 31. Dezember 2021 ist die Bevölkerungszahl der Gemeinde Brixen im vergangenen Jahr um 159 Personen von 22.810 auf 22.969 Einwohner gestiegen. Derzeit leben 11.178 Männer und 11.791 Frauen in der Gemeinde Brixen. Die „stärksten“ Jahrgänge in Brixen sind die Geburtsjahre 1969 mit 398 Personen, 1968 mit 394 Personen und 1964 mit 373 Personen. Auffällig ist ein deutlicher Rückgang der Geburtenrate: Im vergangenen Jahr wurden in Brixen 199 Kinder geboren – das sind 26 weniger als im Vorjahr. 192 Todesfälle mussten verzeichnet werden, hier sind es 17 weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2020 gaben sich deutlich mehr Paare das Ja-Wort: Im Jahr zuvor wurden pandemiebedingt nur fünf kirch-

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Menschen & Meinungen

Der Quereinsteiger

Foto: Oskar Zingerle

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PORTRAIT: Der Bürgermeister von Mühlbach, HEINRICH SEPPI, ist ein Mensch, dem Verantwortung liegt. Als Newcomer in der Politik möchte er seine Sache gut machen – zielgerichtet, mit Optimismus und offenen Karten.

Er ist politisch gesehen ein absoluter Quereinsteiger. „Aber mir gefällt es!“, sagt er, und das glaubt man ihm auch. Natürlich habe er sich erst einarbeiten müssen in die Facetten der Gemeindepolitik, aber er habe sich schnell daheim gefühlt. Als Heinrich Seppi sich im Jahr 2020 um das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Mühlbach beworben hat, dürfte das so manchen überrascht haben, war er doch bis zu diesem Zeitpunkt politisch nie aktiv gewesen. „Bis dahin hat mir einfach die Zeit dafür gefehlt“, meint der Bürgermeister. Wenn Seppi etwas anpackt, dann voll und ganz. „Halbe Sachen mag ich nicht.“ Er ist ein Techniker durch und durch. Immer wieder greift er zu Bleistift und Papier, unterstreicht das, was er sagt, mit Skizzen, erklärt in einfachen Worten, zielgerichtet. Er hat einiges vor in den nächsten Jahren, hat Visionen, die langfristig etwas verändern sollen. „Man muss etwas riskieren.“ Parkplätze schaffen, damit sich der Hauptort Mühlbach neu definieren und entwickeln kann. Eine Parkraumbewirtschaftung einführen, damit der Nachhaltigkeit Rechnung getragen wird. Ein innovatives Mobilitätszentrum entstehen lassen, das den Ansprüchen einer modernen Gesellschaft gerecht wird. Heinrich Seppi ist täglich im Rathaus anzutreffen, jeden Vormittag und meistens auch am Nachmittag, und bei den Sitzungen am Abend sowieso. „Ich arbeite also nicht weniger als vor meiner Pensionierung“, schmunzelt er.

Der logische Denker Heinrich Seppi hat am klassischen Lyzeum in Bruneck maturiert und sich danach für ein Maschinenbaustudium an der polytechnischen Universität von Mailand entschieden. Das mag vielleicht untypisch erscheinen für jemanden, der sich fünf Jahre lang mit Latein, Altgriechisch und Philosophie beschäftigt hat. „Das logische Denken haben wir aber intensiv gelernt, und das hat mir im Studium so manches erleichtert.“ Nach Abschluss des Studiums arbeitete er eine Zeitlang in verschiedenen Betrieben und

„Man muss etwas riskieren“

_ Heinrich Seppi, Bürgermeister von Mühlbach beschloss dann, sich als Freiberufler selbständig zu machen. Um den Ansprüchen der Kunden gerecht werden zu können, studierte er Hoch- und Tiefbau, wieder an der polytechnischen Universität von Mailand. Zur Stelle beim WOBI kam er dann eher zufällig als gewollt. „Mich reizte es, einmal an einem Wettbewerb teilzunehmen.“ Seine freiberufliche Tätigkeit aufzugeben sei dann nicht so einfach gewesen. Die Entscheidung hat er aber nie bereut, „ich konnte ja weiterhin das machen, was mir gefiel, das, was ich studiert hatte.“ Seine Familie bot dem Bürgermeister schon damals wichtigen Rückhalt: Seppi ist Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Töchtern.

Mit offenen Karten spielen Seit Juli 2019 ist er in Pension. 16 Jahre lang war er zuvor für das WOBI, das Institut für den sozialen Wohnbau in Südtirol, tätig gewesen. Er war ständig im ganzen Land unterwegs, war verantwortlich für die Statik aller WOBIGebäude, für die statische Bauleitung und hin und wieder auch für die Projektierung. „Es war ein toller Job.“ Und es war auch ein Job mit Verantwortung. Verantwortung zu tragen, das liegt ihm, und das hat er auch nie gescheut. Verantwortung übernehmen – deswegen hat er für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Wir treffen uns an einem Freitagabend im Rathaus. Das Büro von Heinrich Seppi ist wider Erwarten kein Raum, in dem alles penibel geordnet ist. Mappen, Ordner, Pläne, Zeichnungen, irgendwo dazwischen eine Ausgabe des Mühlbacher Marktblattes – das, was auf den ersten Blick etwas chaotisch anmutet, zeugt von intensiver Arbeit. Und es gibt in der Tat viel zu tun. Die Musikschule muss gebaut werden, Grund- und Mittelschule brauchen mehr Platz, am östlichen Ortsausgang soll ein Parkhaus entstehen. Er möchte seine Sache gut machen, „so, dass die Menschen zufrieden sind.“ Und er möchte alle Projekte mit Optimismus angehen. „Das ist einfach wichtig“, sagt er. Mit offenen Karten spielen, die Leute bei Entscheidungsprozessen mitnehmen, das ist ihm ein Anliegen. „Und ich habe das Gefühl, dass der Gemeinderat hinter mir steht.“ Mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, sie kennen zu lernen, Kontakte pflegen – darauf setzt er. „Wenn Vereine mich einladen, dann komme ich gerne.“

Auf Fragen Antworten finden Und dann gibt es noch die andere Seite in ihm: Heinrich Seppi liest gerne und viel. Derzeit beschäftigt er sich mit dem Buch „Wege in die Bibel“ von Georg Fischer. Es handelt sich um einen Leitfaden zur Auslegung von Bibeltexten. Die analytische Ader dringt offensichtlich immer wieder durch. Heinrich Seppi quittiert es mit einem Lächeln. Das Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen, das er 2019 begonnen hat, sieht er als spannende Herausforderung. „Als aktiver Christ sollte man glauben.“ Für Heinrich Seppi gehören Wissen und Verstehen dazu. Das, was den Bereich der Technik ausmacht, nämlich aufgrund von Wissen folgerichtig Schlüsse ziehen zu können, lässt sich nicht so ohne weiteres auf die Welt des Glaubens übertragen. „Ich versuche, auf Fragen Antworten zu finden.“ Das Studium läuft derzeit auf Sparflamme, „anders geht es leider nicht.“

t BM HEINRICH SEPPI WIDMET SICH SEINEN AUFGABEN VOLL UND GANZ: „Halbe Sachen mag ich nicht“

marlene.kranebitter@brixner.info


Menschen & Meinungen

FOTOAKTION

Hochzeitspaare gesucht! z Auch 2021 war ein von der Corona-Pandemie geprägtes Jahr, mit seinen Höhen und Tiefen. Trotzdem waren im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas mehr Feierlichkeiten möglich, und verschobene Hochzeiten konnten nachgeholt werden. Wer sich im Jahr 2021 das Ja-Wort gab, darf sich auf unsere heurige Hochzeitsfotoaktion freuen: Wir suchen nämlich wieder traumhafte Bilder von den unvergesslichen Momenten, die eine Hochzeit ausmachten. Alle Hochzeitspaare aus unserem Einzugsgebiet sind erneut aufgerufen, sich an unserer Fotoaktion zu beteiligen. Dafür senden Sie uns bis 28. Februar Ihr schönstes Hochzeitsfoto per E-Mail an fotoaktion@brixner.info (Dateigröße: mindestens 700 KB). Auf das Paar, das die interne Jury überzeugt, wartet ein romantisches Candlelight-Dinner im Restaurant Kircherhof in Albeins. Die Gewinner sowie die erhaltenen Hochzeitsfotos werden wie üblich in der MärzAusgabe des „Brixner“ veröffentlicht. av

Foto: Angelika Schwarz

BRIXEN

Tupini folgt auf Wieland Foto: Oskar Zingerle

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z Seit mehr als 40 Jahren tut Gernot Wieland für die Brixner Ortspolizei Dienst, seit 1982 als Vizekommandant. Von 2016 bis März 2021 leitete er interimistisch die lokale Polizei. Ende März tritt er in den

kurz

notiert

wohlverdienten Ruhestand. Auch sein Nachfolger, Massimo Tupini (im Bild), ist kein Unbekannter und kann auf 30 Jahre Erfahrung bei der Ortspolizei verweisen: Von 1991 bis 2006 war er als Streifenpolizist im Einsatz, danach als Koordinator des Außendienstes und zuletzt als Leiter der Abteilung Gerichtspolizei, wo er sich auf die Ermittlungsarbeit bei Straftaten spezialisierte und außerdem dafür zuständig war, seine Kollegen im Innen- und Außendienst über neue Rechtsvorschriften zu informieren, die deren Tätigkeitsbereiche betrafen. Im September konnte er

Der Verein heimat Brixen/Bressanone/Persenon wählte kürzlich Marlies Gasser, Karl Kerschbaumer, Manuel Strickner und Fabio Volpotti in den Vorstand und bestimmte Hans Hofer zu seinem Obmann. Der Verein besteht seit 2004 und will überparteilich und sprachgruppenübergreifend Altes pflegen und Neues anregen.

das Auswahlverfahren für sich entscheiden, seit 1. Jänner ist er als Vizekommandant im Dienst. Massimo Tupini möchte – zusammen mit Kommandantin Jessica Ruffinatto, die derzeit in Mutterschaftsurlaub ist – einen wesentlichen Beitrag zur Modernisierung der Ortspolizei leisten: „Wir arbeiten sehr professionell. Es gilt, Neuerungen umzusetzen, auch um den Dienst für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und besonders effizient zu gestalten. Wir wollen für sie da sein.“ Einen weiteren Schwerpunkt möchte er im Bereich der Schulung der Mitarbeiter setzen. job

Walter Obwexer, Universitätsprofessor für Europarecht und Völkerrecht an der Universität Innsbruck, wurde mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Obwexer, 1965 in Brixen geboren, stammt aus St. Peter in Villnöß.

Der Quantenphysiker Hannes Pichler aus Natz erhält für seine theoretische Forschung zu Quanten-Vielteilchenphysik und Quanteninformationsverarbeitung mit dem „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrats eine mit rund 1,5 Millionen Euro dotierte Förderung zu Forschungszwecken.


O o op s

Brixner Nr. 384

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LAMMento

mein Hoppala

Susanne Rieder, Mühlbach

Telegram

It’s eagle! Es ist schon einige Jahre her, da absolvierte ich als junge Studentin ein Auslandssemester in den Niederlanden. Wir waren eine Gruppe befreundeter Kommilitoninnen und haben uns sehr gut verstanden – vor allem im zwischenmenschlichen Sinne, denn sprachlich gab es schon das eine oder andere Missverständnis. Im Studienkontext verständigten wir uns nämlich auf Englisch, und wenn es darum ging, eine Entscheidung zu treffen, die ich eher den anderen überlassen wollte, eröffnete ich stets mit: „It’s eagle!“ Tage und Wochen zogen vorbei, bis eine Freundin sich irgendwann ein Herz nahm und mich fragte, was ich denn ständig mit „It’s eagle“ meinte. Na, dass es mir „egal“ sei, erklärte ich selbstverständlich. Das darauffolgende Gelächter in der Runde ließ mich schon erahnen, dass ich bei der Übersetzung wohl etwas durcheinandergebracht haben musste. „Egal“ übersetze man mit „no matter“ oder „all the same“, jedenfalls nicht mit „eagle“, zu Deutsch: Adler. Das Auslandssemester hat daher in jeder Hinsicht gut getan: Neben den fachlichen Fertigkeiten habe ich auch meine Englischkenntnisse verbessern können.

Leser kochen für Leser

Davyds Glühwein > Zutaten

> Zubereitung

2 Flaschen Rotwein (Teroldego) 2 Orangen, Bio ½ Zitrone, Bio 2 Äpfel 230 g Zucker 1 Zimtstange, 10 cm 8 Gewürznelken 4 Sternanis 1 Prise Salz 1 Prise Vanillezucker 1 Prise Muskat

Die Zitrusfrüchte und die Äpfel in fünf Millimeter dicke Scheiben schneiden. Alle Zutaten kommen dann in einen Topf mit Deckel; bei 70°C für eine Stunde ziehen lassen und anschließend abseihen. Fertig!

Davyd Dal Lago aus Brixen kennt als Koch natürlich die Geheimnisse zur Zubereitung von Glühwein. Dass Davyds Glühwein etwas ganz Besonderes ist – davon konnte sich auch der Schreiber dieser Zeilen überzeugen. Das Rezept kommt in die Jännerausgabe, weil es draußen manchmal ja immer noch recht frostig zugeht und dieser Glühwein es mühelos schafft, die Seelen zu erwärmen. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

„Ich bin ordentlich frustriert“, sagt der Franz, und dabei kippt er einen dritten Whisky in die Kehle, genau so, wie man es in den schlechten amerikanischen Filmen oft sieht, wenn einer ordentlich frustriert ist, weil seine Frau ihn betrügt, weil er seine Arbeit verloren oder sein Auto geschrottet hat. Was ist los?, sag ich, betrügt dich deine Frau, hast du deine Arbeit verloren oder dein Auto geschrottet? „Viel schlimmer“, sagt der Franz, und dabei macht er ein Gesicht, das man mit „Weltverdruss“ untertiteln könnte. „Ich stelle mir die Sinnfrage.“ Nicht so schlimm, sag ich, es ist doch gut, wenn sich jemand hin und wieder fragt, welche Bedeutung sein Leben in unserem Universum hat. „Der Sinn des Lebens ist ein sinnvolles Wort, aber es lässt sich nichts Sinnvolles aussagen“, sagt Frieda, was mich auch irgendwie verwirrt. „Nach dem Sinn des Lebens fragt man nur, wenn er verlorengegangen ist“, sagt der Franz, „und unserer ist unweigerlich verlorengegangen.“ Unserer?, sag ich. „Unserer?“, wiederholt Frieda. „Schaut“, sagt der Franz, „das Ziel unseres monatlichen Zusammentreffens ist doch, der Leserschaft etwas Nonsense zu liefern – ein paar Zeilen des totalen Wahnsinns, ein bisschen Aberwitz, vom Irrsinn zum Blödsinn sozusagen. Und jetzt komm ich drauf, dass wir halbherzige Amateure sind im Vergleich zu Telegram. Was dort verzapft wird, ist das Nonplusultra des täglichen Wahnsinns.“ Ja, sag ich, aber den Autoren dort ist meist gar nicht bewusst, dass sie Schwachsinn produzieren. Und manche Leser merken gar nicht, dass sie ordentlich hinters Licht geführt werden.

VERTRÄGE IMMOBILIENVERMITTLUNG ERBSCHAFTEN SCHÄTZUNGEN UNTERNEHMENS- UND HOFÜBERGABEN IHR PARTNER FÜR IMMOBILIEN UND IMMOBILIENRECHT:

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Menschen & Meinungen

Leser schreiben uns

Karl Hofer, Brixen

Hat echte Kunst dies nötig? Wie sind die Besucherzahlen, die Rückmeldungen? Ich denke, Südtirols Künstler hätten weit mehr zu bieten, was den Betrachter sogar in irgendeiner Weise erfreut.

geprägt ist. Die vielen anderen Meinungen und Positionen – der Bevölkerung, die sich gegen die Grube ausgesprochen hat, der Stadtregierung, die dagegen auftritt, auch der Opposition wie der Grünen Bürgerliste, die im Gemeinderat ausführlich dazu Stellung genommen hat – kommen leider zu kurz oder erst gar nicht im Bericht vor. Die Grüne Bürgerliste möchte also auf diesem Weg einige wichtige Hinweise anbringen: Die Genehmigung für die Grube ist für sieben, nicht nur für fünf Jahre angesucht, wie fälschlicherweise festgehalten. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Gründen, die aus umweltpolitischer Sicht gegen die Grube sprechen: die Luftqualität, der Lärm, die Feinstaubbelastung zum Beispiel.

Ein Leserbrief zur Brixner Stadtgalerie

„Was hat das mit Kunst zu tun?“ Markus Frei, Gemeinderat der Grünen Bürgerliste Ein Leserbrief zum Bericht „Schotter aus Sarns“; „Brixner“ Nr. 383, S. 62

„Ein Blick von vielen“ Die Grüne Bürgerliste findet es schade, dass der oben genannte Artikel zwar in der Sektion „Wirtschaft und Umwelt“ erscheint, inhaltlich aber nur einem Teil davon Platz einräumt: der Wirtschaft. Im Artikel wirbt Markus Obexer ausführlich für die Schottergrube in Sarns; er ist immerhin auch der Besitzer der Firma, der diese Schottergrube umsetzen möchte. Es ist allerdings nur ein Blick von vielen, den man auf dieses Thema werfen kann, noch dazu einer, der von wirtschaftlichen Interessen

BRIXEN

Abschied nach 37 Jahren z 37 Jahre lang war Martin Kofler Tankstellenbetreiber in der PeterMayr-Straße, aber eigentlich war er für viele Brixner Autofahrer oft Retter in der Not – als ob Lucio Battisti seinen Erfolgssong „Si, viaggiare“ über einen Mechanikerfreund im Jahr 1977 vorausschauend Martin auf den Leib geschrieben hätte: „Quel gran genio del mio amico / Lui saprebbe cosa fare / Lui saprebbe come aggiustare / Con un cacciavite in mano fa miracoli“. Martin Kofler, Jahrgang 1947, hatte gemeinsam mit seiner Frau Carmen die Tankstelle samt Bar und Waschanlage im Laufe der Jahrzehnte mit viel Leidenschaft zu einem gutgehenden Betrieb aufgebaut. Er selbst freilich „versteckte“

Anm. d. Red.: Markus Frei ist offenbar nicht ganz up to date, was die geplante Länge der Konzession betrifft, denn der Antragsteller hat schon vor einer Weile dem Land mitgeteilt, dass er die Konzessionsdauer von sieben auf fünf Jahre reduzieren möchte. Dass sich „die Bevölkerung“ gegen die Grube ausgesprochen hat, wie Frei behauptet, ist eine Falschmeldung; wenn überhaupt, dann haben sich einige besorgte Anrainer dagegen ausgesprochen, was natürlich ihr gutes Recht ist. Dass sich der Artikel nur auf wirtschaftliche Interessen beruft, ist ebenfalls nicht richtig: Bereits im ersten Satz des Vorspanns wird erkenntlich, dass

sich oft im hinteren Bereich und bastelte an Autos, die man ihm gern anvertraute, wenn irgendwas nicht zu funktionieren schien. „Der Martin“ holte dann sein Werkzeug, drehte hier und dort – und alles lief wieder wie geschmiert. Mit Ende 2021 ist sein Pachtvertrag mit ENI ausgelaufen, und auf weitere zwölf Jahre wollte er sich dann doch nicht einlassen. Ein endgültiger Abschied von „seiner“ Tankstelle also? „Nun, mein kleines Segelboot in Malcesine wird mich endlich etwas öfter sehen, und Carmen und unseren Kindern werde ich auch mehr Zeit widmen“, sagt er, „und außerdem will ich mich in den nächsten Monaten etwas um meinen Körper kümmern, der

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

Die Stadt Brixen ist bei Einheimischen und Gästen sehr beliebt, erlebt gerade einen Höhenflug und hat viel Schönes zu bieten: die herrliche Lage, das angenehme Klima, die sakralen Bauten, neuerdings dazugekommen die Musikschule, die Vertikale, die Stadtbibliothek, das neue Durstgebäude und vieles mehr. Die Stadtgalerie wäre auch geeignet, Schönes an sich zu zeigen, ich meine Kunst im weitesten Sinne. Aber als ich mir die drei letzten Installationen anschaute, kam bei mir unweigerlich die Frage auf, was dies noch mit Kunst zu tun haben soll. Wenn man durch die Glastür schaut, würde man eher einen Abstellraum für Straßenabsperrungen vermuten. Die Beschreibung der Installation ist allerdings sehr ausführlich und hochtrabend.

sich sowohl die Grüne Bürgerliste als auch die SVP gegen die Schottergrube ausgesprochen haben; die Begründung der Gemeinde wird dabei im Artikel genannt. Umweltpolitisch und im Rahmen der Berichterstattung ist es absolut notwendig, sich mit den Details dieses Projektes zu beschäftigen, denn was die Umweltbelastung betrifft, könnte man es auch aus einer ganzheitlicheren Sicht betrachten: Unabhängig davon, ob die Schottergrube in Sarns entstehen wird oder nicht, wird es im Raum Brixen (wie in allen anderen Städten) trotzdem nach wie vor einen hohen Bedarf an Schotter geben, der ohne ein nahes Schotterwerk eben aus dem Trentino mit Lastkraftwagen angeliefert werden muss. Auch Aushubmaterial wird nach wie vor in Brixens Baustellen anfallen, das ohne eine nahe Schottergrube ins Pustertal zur Ablagerung gebracht werden muss – ebenfalls mit LKW. Die geplante Schottergrube hingegen befindet sich nur einen Kilometer vom Beton- und Schotterwerk entfernt – die Summe der Wege ist also unverhältnismäßig kürzer, womit die Umweltbilanz von diesem Projekt vielleicht eher positiv wäre.

das eine oder andere Wehwehchen hat.“ Den Kunden, die längst Freunde geworden sind, bleibt Kofler trotzdem erhalten: „Ich habe dem neuen Pächter Franz versprochen, dass ich ihm kräftig

unter die Arme greifen werde.“ Mit „Franz“ meint Kofler Francesco Faustino, der schon eine ganze Weile für ihn gearbeitet hat. Seit ein paar Tagen ist die Tankstelle nun wieder geöffnet. wv


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BRIXEN/MÜHLBACH

z Mathias Bachmann, Küchenchef im Restaurant Elephant und in der Apostelstube, ist in der Gourmetwelt längst kein Unbekannter mehr. Nach seinen Lehrjahren verfeinerte er seine Kochkünste bei Spitzenköchen in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Australien, bevor er nach Südtirol zurückkehrte und seit Dezember 2015 im Hotel Elephant kocht. Schon im Jahr 2019 brachte er einen Michelin-Stern zurück nach Brixen. Ende vergangenen Jahres erhielt der Mühlbacher zwei weitere namhafte Auszeichnungen: Der bekannte Gourmetführer „Falstaff“ zeichnete ihn als „Newcomer des Jahres“ aus und hob in seiner Laudatio die reiche Erfahrung und sein gediegenes Handwerk hervor. Damit stand die hervorragende Bewertung des Restaurants Elephant wie

der Apostelstube fest, deren Service Eleonora Corazza und Michael Falk leiten: Mit drei Gabeln und 91 bzw. 94 Punkten werden beide Restaurants nun geführt. Nicht weniger angetan zeigte sich der italienische „Gambero Rosso“, der Mathias Bachmann für seine Leistungen in der Apostelstube als einen von nur zehn Spitzenköchen den „Premio Tradizione Futura“ zuerkannte, da er mit seiner Arbeit einen besonderen Beitrag zur Neuinterpretation der klassischen italienischen Küche leistet. Bachmann bleibt angesichts des Lobs gelassen: „Ich bin sehr zufrieden und glücklich. Gerade für mein Team sind solche Auszeichnungen eine große Motivation. Aber genauso wichtig ist es nun, am sprichwörtlichen Boden zu bleiben. Jetzt gilt es, mit bester Qualität dieses hohe Niveau zu halten und noch weiter zu verfeinern.“ job

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Foto: Günther Pichler

Küchenchef erneut ausgezeichnet

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Menschen & Meinungen

PRO&CONTRA

Ist es sinnvoll, den Kleinen Graben für den Autoverkehr zu sperren?

Der Hintergrund:

THOMAS SCHRAFFL, Stadtrat für Mobilität: „Fußgängerzonen fördern die Wirtschaft der Innenstädte“

Die Gemeinde Brixen arbeitet schon seit über einem Jahr am „Plan für nachhaltige urbane Mobilität“, der in nächster Zeit im Gemeinderat behandelt werden wird. Er beinhaltet eine Reihe von Maßnahmen – unter anderem die Erweiterung der Fußgängerzone auf den Kleinen Graben.

JA

Nach dem sehr gelungenen Umbau des Kleinen Grabens wurden hier in meinen Augen die Autos immer mehr zum Störfaktor. Strategische Ziele wie der Friedhof oder der Gesundheitssprengel sollen weiterhin angefahren werden können, aber heute nutzen viele Autofahrer den Kleinen Graben auf der Suche nach Parkmöglichkeiten, die in diesem Abschnitt ja nur mehr für die Auf- und Abladetätigkeit vorhanden sind, oder als Schleichweg und Alternativroute zur Hauptverbindung nach Milland. Der Plan für nachhaltige urbane Mobilität sieht eine verstärkte Nutzung der Umfahrungen für all jene vor, die es eilig haben. Eine attraktive Neugestaltung, sprich Rückbau der Staatsstraße, wird die Verkehrsumleitung unterstützen, sodass der Verkehr auf der Staatsstraße reduziert wird. Wer in Brixen einkaufen möchte, findet bereits strategische Parkmöglichkeiten vor, von denen aus man in wenigen Minuten das Zentrum erreichen kann. Durch die Umsetzung der Ergebnisse des Mobilitätsplans und flankierenden Maßnahmen in der Romstraße, am Hartmannsplatz und in der Regensburger Allee käme es durch die Schließung des Kleinen Grabens für den Autoverkehr neben einer Reduktion von Lärm und Schadstoffen zu einer Erhöhung der Aufenthalts- und Wohnqualität und somit auch zu einer höheren Sicherheit für die Fußgänger. Fußgängerzonen fördern die Wirtschaft der Innenstädte und steigern deren Umsatz. Ein angenehmes Umfeld und Einkaufserlebnis ist wohl die einzige Chance, um den lokalen Handel weiter zu stärken.

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„Die Innenstadt muss lebendig bleiben“

NEIN

Wofür schließen wir den Kleinen Graben – nur, um sagen zu können, dass es jetzt noch ruhiger ist in der Brixner Innenstadt? Man kann eine Stadt auch zu Tode beruhigen. Wir müssen uns überlegen: Was ist unsere Vision für Brixen? Will man die Innenstadt in einen Park verwandeln, oder soll es ein attraktives und lebendiges Stadtzentrum bleiben? Wir verfügen in Brixen bereits über 3,5 Kilometer Fußgängerzone und damit mehr als eine Metropole wie München. Es ist absolut sinnvoll, dass Großstädte versuchen, ihre Innenstädte zu begrünen – wer bei uns Ruhe will, braucht sich jedoch nur wenige Minuten von der Innenstadt zu entfernen und befindet sich direkt in der freien Natur. Eine Innenstadt muss leben! Außerdem: Das Auto ist nicht unser Feind. Durch die steigende Nachfrage an Elektromobilität werden Autos immer sauberer, und auch die Lärmbelästigung hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Die Verkehrsbelastung löst dieser Vorschlag ebenso wenig, im Gegenteil: eine weitere Schließung verstärkt dieses Problem noch, wie wir bereits in diesem Sommer feststellen konnten. Der Kleine Graben ist eine Entlastungsstraße, die es derzeit noch benötigt. Meiner Meinung nach sollte man zumindest noch den Bau der Südspange abwarten, die die allgemeine Verkehrssituation wahrscheinlich um Einiges verbessern wird. Danach könnte man immer noch überlegen, ob weitere Maßnahmen notwendig sind. Zusammengefasst sehe ich keinen triftigen Grund, der diesen Schritt legitimieren würde – die Nachteile überwiegen die Vorteile.

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www.brixner.info Sowohl in der App als auch im Web finden Sie den aktuellsten „Brixner“ und alle Archivausgaben seit 1990 (!) Der „Brixner“ als Print-Ausgabe monatlich im eigenen Briefkasten Sie möchten Ihren „Brixner“ als Print-Ausgabe monatlich per Post zugesandt bekommen? brixner.info/de/epaper/neues-abo

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Fühlen Sie sich sicher in Brixen?

Fotos: Melanie Vitroler

UMFRAGE: Berichte über junge Schläger, die in Brixen Gleichaltrige angreifen, Videos, die von Handy zu Handy weitergeleitet werden – allesamt beunruhigende Meldungen. Wie ist die Stimmung in Brixen?

„Ich fühle mich nicht unsicher, aber ich gehe nachts nicht durch Brixen, auch nicht vom Bahnhof in die Stadt. Eine unsichere Stelle ist für mich persönlich die Unterführung beim Kreisverkehr Bahnhofstraße–Regensburger Allee. Wenn ich nachts mit dem Fahrrad nach Hause fahre, dann bleibe ich auf der Straße und fahre nicht auf dem Radweg“, sagt Edith Alessandrini.

„Sappiamo che è un fenomeno abbastanza diffuso, purtroppo, e non identificherei Bressanone tra le più peggiori città. Sicuramente non è qualcosa che deve accadere, non possiamo accettarlo. Non credo che Bressanone sia così pericolosa. Il disagio c’è sicuramente, e non possiamo permettere che queste cose continuino“, findet Chiara Schipani.

„Viele, die ich kenne, sagen durchaus, dass sie nicht mehr unbedingt in die Stadt gehen möchten“, räumt Aaron Kaser ein, „aber ich persönlich fühle mich sicher. Es gibt aber Menschen, die beim Ausgehen Stress suchen, die betrunken sind, die meinen, dass sie cool seien, wenn sie mit Gewalt Konflikte austragen.“

„Abends fühle ich mich nicht so sicher, aber tagsüber schon“, meint Hiba Termassi. Und weiter: „Ich bin nicht vom Ort.“ Einschränken lässt sie sich nicht: „Doch, ich gehe schon weiterhin aus.“

„Als Jugendlicher würde ich mich nicht sicher fühlen. Ich selbst habe Kinder in dem Alter und weiß, was in der Szene abgeht. Zum Teil sind die Täter mehr als bekannt, und ich würde mir erwarten, dass die Zuständigen eingreifen und nicht immer stillschweigend viel akzeptieren“, findet Renato D’Alberto klare Worte. „Man muss nur schauen, was beim Max oder bei den Schulen los ist.“

„Ich bin hier im Schülerheim. Abends habe ich schon ein bisschen Angst, aber tagsüber fühle ich mich sicher, weil überall Menschen sind. Abends kann es in den Gassen der Altstadt schon etwas gruselig sein“, berichtet hingegen Elena Palla.

„Chi cerca violenza trova violenza”, sagt Marouam Macchou. Und: „Se una persona va a cercare problemi, allora troverà dei problemi, proprio perché se li è cercati.” In Brixen fühlt er sich im Großen und Ganzen jedoch sehr sicher: „È una città sicura.”

Tom Oberegger hat eine klare Antwort: „Ja, ich fühle mich sicher in Brixen. Ich habe keine Probleme, für mich ist es eine sichere Stadt. Ich habe keine Angst, mich allein auf der Straße zu bewegen. Für Frauen ist es klarerweise etwas anders. Das hört man auch öfters. Man liest zwar einiges, aber in meinem Bekanntenkreis gab es keine negativen Erfahrungen.“


Kunst & Kultur

Hartwigs

KOSMOS

Fotos: Oskar Zingerle

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SERIE – BESUCH IM KÜNSTLERATELIER: Hartwig Thaler ist nicht nur als renommierter Künstler über die Landesgrenzen hinaus bekannt, sondern führt auch mit der von ihm initiierten Biennale „50x50x50 Art Südtirol“ in der Festung Franzensfeste die geballte künstlerische Kraft des Landes zusammen.

Im Juni 2020 bin ich schon einmal durch das Stufler „Künstlergassl“ gestromert, um die dort angesiedelten Künstler nach ihren Empfindlichkeiten während des Lockdowns zu befragen. Heute treffe ich in der Unterdrittelgasse Nr. 8 im schmucken Atelier mit der winzigen Wendeltreppe erneut auf Hartwig Thaler, der mit seinem grau-gewellten Bart und der Ballonmütze so etwas wie die graue Eminenz in der Brixner Künstlerszene darstellt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er Kunsthändler und Kuratoren „Erfüllungsgehilfen von Kapitalinteressen“ nennt oder von „lobbygesteuerten Netzwerken“ spricht, die „ein engmaschiges Netz der Zensur über die Kunstproduktion legen und das nicht Genehme aus dem öffentlichen Blickfeld drängen.“ Mit der Biennale in der Festung Franzensfeste holt er neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern manch sperrigen Außenseiter dazu, der selten oder nur sporadisch im Rampenlicht steht. „Begabt sind sehr viele heimische Kunstschaffende“, weiß Hartwig, „trotzdem finden nicht alle Gnade vor den Augen der bestimmenden Elite.“ Und er setzt eins drauf, indem er unmissverständlich klarmacht, dass in einem öffentlichen Kunstmuseum der ortsansässigen Künstlerschaft ein angemessener Platz eingeräumt werden muss. Klare Worte, die sich eigentlich nur jemand leisten kann, der angekommen ist in dieser nur allzu oft prekären Welt der Kunst.

sagen – einige Stücke gingen weg wie warme Semmeln!“ Viel positive Resonanz erhält er auch immer wieder für das Auftragswerk „Blüte für zwei Akazienstämme“ auf dem Damm, wo sich das Wasser aus dem Blüteninneren und den Sockel ergießt. „Manch einer rastet hier, Kinder spielen mit dem Rinnsal, und die Tiere laben sich am trinkbaren Nass“, freut sich der Allrounder.

„Wie ein Gärtner über ein leeres Beet Samen streut, so hat meine Mutter über meine Kindertage Klaviermusik gesät“ _ Hartwig Thaler, Künstler

Visionen, Träume und Ideen – durch und durch lebensbejahend Hartwig Thaler ist da, wo er sein will, in einer Welt, die den Menschen eine tiefere Dimension vor Augen führt, in einer Welt der Träume, der Hoffnung und der Versöhnung – eine Vision, die Hartwig Thaler im Jahr 2009 mit seinem von Privaten gestifteten Monumentalwerk „Die Flügel der Versöhnung“ symbolträchtig umgesetzt und weit über das Tal sichtbar gemacht hat. Mit einer Höhe von 17 Metern und einer Spannweite von 16 Metern soll die stählerne „Friedenstaube“ bereit sein zur Umarmung – ein Zeichen für Achtung und Respekt gegenüber Anderem, Neuem, Fremdem. Nicht nur die Flügel zeugen von Thalers Ideenreichtum und Kunstfertigkeit: In seiner Heimatstadt ist er omnipräsent mit „Kunst am und im Bau“-Objekten – ein Fachgebiet, das er studiert hat. Es war kein leichtes Unterfangen, aber schlussendlich schmücken seine Blättermotive zahlreiche Balkone und Tore von bekannten Brixner Unternehmern. Richtiggehend stolz ist der Künstler auf seinen prachtvollen Raumteiler in einem bekannten Brixner Immobilienbüro. Mit ähnlichen Motiven gibt es eine breite Palette an Designer-Objekten, vom Hocker bis zum trendigen Armreifen, wobei vom Laserschnitt bis zur Metallverarbeitung mehrere einheimische Firmen involviert sind. Geschäftstüchtig ist er auch noch, denkt man sofort. „In Wahrheit sind die Leute an mich herangetreten und haben mich gebeten, eine Lampe oder Serviettenringe für sie zu kreieren“, schmunzelt Hartwig, „und – was soll ich

Hartwig Thaler: „Aus der abstrakten Welt der Worte heraustreten war ein Akt der Befreiung“

Zurzeit ist Thaler mit einem Modell für einen italienischchinesischen Wettbewerb beschäftigt, zu dem er eingeladen wurde. In den Buddhahöhlen entlang der Seidenstraße sollen sich überdimensionale moderne Kunstwerke dazugesellen. Hartwigs Idee von der Wiedergeburt bis hin zur feinstofflichen Auflösung fand Gefallen, und jetzt hofft er natürlich, dass das Projekt tatsächlich umgesetzt wird. Ein Dauerbrenner sind seine lebensbejahenden Blättermalereien in Acryltechnik, zu denen Hartwig eine innige Beziehung hat. „Wie ein Gärtner über ein leeres Beet Samen streut, so hat meine Mutter über meine Kindertage Klaviermusik gesät“, erinnert sich Thaler. Musik, die zu seinem Inneren vorgedrungen ist und zu der er Fragmente orchestriert zu einem sinnlichen Ganzem. Nicht nur die leider verstorbene Mutter Ursula befruchtete den Sohn, sondern auch sein Vater Luis fertigte bemerkenswerte Radierungen und beschäftigt sich bis heute mit schöngeistigen Dingen. Beflügelt von beiden Seiten, widmete sich der Introvertierte vorerst der Poesie und veröffentlichte einige Lyrikbände. Seine poetische Ader durchzieht all seine Begleittexte und seine Eröffnungsreden, mit denen er als künstlerischer Leiter der Biennale beeindruckt.

Von der Poesie zur Malerei tH ARTWIGS KOSMOS AUF EINEN BLICK: lebensbejahende Acrylmalerei, außergewöhnliche Design-Objekte und fantastische Kohlezeichnungen in einer Sonderedition

Nachdem er in Wien mehr spazierte als studierte, hatte er auch Zeit zum Malen, was ihm über einen Freund die erste Ausstellung in Bruneck einbrachte. „Das war der Moment, wo ich aus der Abstraktion der Worte heraustrat, aus der romantischen Einsamkeit des stillen Schreibens“, sagt Thaler heute, „es war eine echte Befreiung, endlich etwas Greifbares entstehen zu lassen.“ Die haptische Tätigkeit begeisterte den angehenden Künstler, sodass er sogar ein Atelier in Klausen eröffnete. Der Zustand des Autodidakten mit begrenzten Fähigkeiten befriedigte Hartwig jedoch nicht wirklich, und so


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Kunst & Kultur

startete er seine Ausbildung direkt in der Heimat von Rembrandt und Vermeer. Es war eine Bauchentscheidung, dass er in Arnhem landete, vielleicht einfach nur, weil er die Stadt mit seiner Familie einmal besucht hatte. „Ich habe mich an der Kunstakademie eingeschrieben und mit Unterstützung meines Vaters mein Studium begonnen“, erzählt der akademische Maler. Eine sehr erfolgreiche Ausstellung in der Engelsburg brachte ihm genug finanzielle Ressourcen, dass er sein Studium beenden konnte.

„Das große u Wachsen“ heißt das Acrylbild, wo Hartwig Thaler Fragmente zu einem harmonischen Ganzen zusammensetzt

t Zurzeit arbeitet Hartwig Thaler an einem Modell der „Wiedergeburt“ für einen Wettbewerb an der Seidenstraße 1999 kam er zurück und prägt seither die Kunstszene seiner Heimatstadt als bildender Künstler, aber auch als erfolgreicher Leiter der „50x50x50 Art Südtirol“, zu deren Eröffnung Kunstfreunde aus nah und fern zu Hunderten anreisen. Anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2021 hatte Hartwig Thaler erstmal Künstler aus dem Trentino und Tirol eingeladen – eine großartige Idee, die bei den Teilnehmern großen Anklang fand.

Neugierig auf die Welt

In der Provence war er mit Strohhut und Staffelei unterwegs, wie Paul Cézanne sich der Pleinairmalerei widmend. Das muss ein Bild für Götter gewesen sein! In Griechenland hielt er Kurse für Aquarellmalerei, und immer wieder fanden regelmäßig auch Ausstellungen in Holland, Deutschland und Österreich statt. 2010 nahm er an einem Kunstcamp in der Nähe von Atlanta teil, wo seine Schwester Elisabeth viele Jahre gelebt hat. „Der Taxifahrer zeigte mir sofort den Markt, wo man Waffen aller Art kaufen konnte wie bei uns das Gemüse“, berichtet Hartwig. Georgia sei ein faszinierender Bundesstaat, der oszilliert zwischen fanatischen TrumpAnhängern und neugierigen offenen Menschen, befindet der Vielreisende. Der friedliebende Hartwig lebte jedenfalls gut aufgehoben im Künstlerdorf Hambidge, wo jeder ein eigenes Haus zugewiesen bekam und Künstler aus den verschiedensten Sparten sich austauschen konnten. Dieser Aufenthalt und ein längerer in Berlin sowie eine Portraitserie mit Familie, Freunden und Bekannten finden Aufnahme in der Edition „Kohle“ mit außergewöhnlichen Kohlezeichnungen mit unverkennbarem Hartwig-Thaler-Touch. Hier erkennt man deutlich, mit welch grafischer Präzision und Materialsicherheit er einen Kosmos erschaffen hat, der in einer unverwechselbaren Bildsprache den Menschen und die ihn umgebende Natur verherrlicht.

Gerne begibt sich der Künstler auf Kunstreisen rund um den Globus.

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„Alles ist Jazz!“ INTERVIEW: RUTH GOLLER, erfolgreiche Bassistin mit Brixner Wurzeln, über ihre bisherigen Erfahrungen als Musikerin, ihr erstes Soloalbum – und welche Chance Jazz unserer Gesellschaft bietet.

Authentisch und konzentriert: u Ruth Goller hat mit ihrer Musikerkarriere ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht

Frau Goller, Sie sind in Brixen aufgewachsen und leben mittlerweile seit vielen Jahren in London. Wie kam es dazu? RUTH GOLLER: Musik begleitete mich eigentlich seit meiner Jugend: Damals war ich noch in der Brixner Musikszene recht präsent, in einer Band namens „Stuff and Nonsense“. Im Rahmen des Projektes „Rampe“ vom Kassianeum tourten wir gemeinsam mit anderen lokalen Bands durch Südtirol. Nach der Matura wusste ich, dass ich Musik studieren möchte. Damals hatte ich aber noch keine Vorstellungen von den Möglichkeiten, die es gab. Durch Zufall – ein Bekannter kannte jemanden, der jemanden kannte – bin ich auf die London Music School gestoßen und habe dort einfach angerufen. Damals gab es noch kein richtiges Internet, und als Aufnahmeprüfung habe ich eine Musikcassette nach London geschickt – richtig oldschool (lacht). Und dann ging es eigentlich recht schnell: Nach der Zusage packte ich meine Sachen ins Auto, suchte mir eine Wohnung in London und blieb für ein Jahr an der London Music School. Und sind auch danach in London geblieben. Ja. Vorher war Musik zwar meine Leidenschaft, aber ich hatte das Musizieren nie im klassischen Sinne gelernt. Ich spielte nach Gefühl, ohne wirklich etwas von Musik zu wissen. An der London Music School eröffnete sich mir eine Welt, die mir vorher vollkommen verborgen gewesen war: von südamerikanischer Musik, Jazz, Improvisation – ich entdeckte Stilrichtungen, die mir bis dahin gänzlich unbekannt waren. Ich

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Kunst & Kultur

stamme zwar aus einer musikalischen Familie, aber damals hatte man in Südtirol noch kaum Zugang zu solch unterschiedlichen Musikstilen. Deshalb kam ich mit 20 eigentlich relativ „spät“ zum Jazz, habe mich aber dann direkt entschieden, weiter zu studieren – an der Middlesex University.

Obwohl ich ursprünglich aus dem Rock und Punk kam, hat mich Jazz direkt gepackt. Als ich das erste Mal John Coltrane hörte, offenbarte sich mir eine totale musikalische Einheit und Energie. Die Freiheit, die Jazz bietet – darin habe ich mich direkt wohlgefühlt. Improvisieren können, Emotionen

Im Anschluss gelang der Sprung zur erfolgreichen Musikerin ... Ja, ich hatte während des Studiums bereits angefangen zu arbeiten – und wie es in kreativen Berufen oft ist, bleibt man dann in einer Szene hängen, in der ich mich sehr wohlfühle. Die Kontakte, die ich an der Universität knüpfen konnte, haben mir sehr geholfen – mit vielen bin ich heute noch im Austausch, und wir spielen seit 20 Jahren zusammen.

„Die Freiheit, die Jazz bietet – darin habe ich mich direkt wohlgefühlt“ _ Ruth Goller, Bassistin

Warum haben Sie sich für Jazz entschieden? An der London Music School hatte ich einen Basslehrer, der mich mit allen möglichen Musikrichtungen konfrontierte. Zudem war ich viel auf Konzerten unterwegs.

freien Lauf lassen, ohne vorher zu wissen, wohin es dich führt, spontan sein – das sprach mein Wesen damals und spricht es auch heute immer noch an. Ich glaube, dass es gut war, dass ich erst relativ spät zum Jazz gekommen bin, denn damals befand ich mich bereits in einer gewissen Reife und konnte die Musik besser aufnehmen. Im letzten Sommer veröffentlichten Sie dann mit „Skylla“ Ihr erstes Album unter eigenem Namen. Wie würden Sie Ihre Musik Menschen

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beschreiben, die sie noch nie zuvor gehört haben? Das ist schwierig (lacht). Ich würde sagen, dass die Musik aus Improvisation entstanden ist und anschließend von Improvisation in Lieder umgeschrieben wurde – nicht umgekehrt, wie normalerweise. Dann würde ich die tech-

nischen Details erklären: Dass im Album nur Stimmen und elektrischer Bass vorkommen – noch dazu verstimmte harmonics von meinem Bass. Dadurch können sich Menschen vielleicht einen Sound vorstellen, denn eines ist klar: In eine bestimmte Kategorie passt meine Musik nicht, dafür ist die Aufstellung zu unkonventionell. Außerdem versuche ich, Musik nicht mit Emotionen zu beschreiben, weil es mir wichtig ist, dass jeder Mensch seine eigenen Emotionen zulassen kann und unvoreingenommen auf meine Musik zugeht. Das Album entfernt sich also vom Jazz im herkömmlichen Sinn? Irgendwie würde ich es schon noch unter den großen Schirm des Jazz einordnen. Improvisierte Musik, genau das macht meiner Meinung nach Jazz aus. Das kann vieles sein! In gewisser Weise ist die allermeiste Musik eigentlich Jazz. Wie war es für Sie, nach langjähriger erfolgreicher Karriere Ihr erstes eigenes Album „Skylla“ zu veröffentlichen? Es war eine ganz neue Erfahrung. Als Bassistin steht man viel im Hintergrund, und das liegt mir auch mehr. Natürlich hatte ich in den letzten 20 Jahren das Glück, mit vielen tollen Musikschaffenden zusammenzuarbeiten, und trotzdem ist es etwas anderes, wenn man selbst für ein Album verantwortlich ist. Allein das rein Organisatorische ist viel mehr geworden. Wenn wir live spielen, bin ich nicht so im Vordergrund, sondern bilde gemeinsam mit den Sängerinnen eine Einheit. Alle Lautstärken sind gleich, ein einzelner Körper – dann fühle ich mich wieder wohl. Außerdem fühlt man die Kritik schon anders, wenn es das eigene

Album ist – im positiven wie im negativen Sinn. Es ist wie ein Teil von mir, der bloßgestellt wird – das bin ich nicht gewohnt. Wie alle Musikschaffenden bin ich sehr selbstkritisch, und trotzdem war es überraschend unkompliziert, dieses Album aufzunehmen. Das lag daran, dass ich an diese Musik

geglaubt habe und wusste, dass es mir eigentlich egal ist, was andere denken, weil es mir gefällt. Das war eine große Realisation: Sich von der Meinung von anderen zu lösen. Wenn es einem selbst gefällt, gefällt es anderen auch. Die Meinung anderer kann man nicht kontrollieren. Ich wusste, dass meine Musik authentisch und ehrlich ist und dass ich mein Bestes gegeben habe. Das muss reichen. Dementsprechend war es eine tolle Erfahrung. Sie sagen über Ihr Album, dass es „instinktiv“ entstanden ist. Wie wichtig sind Instinkte für Musiker? Meiner Meinung nach sind Instinkte alles – nicht nur in der Musik, sondern auch im alltäglichen Leben. Man muss seinen Instinkten vertrauen. Ich mache viel improvisierte Musik; da kommt man ohne Instinkte nicht weit. Je mehr man überdenkt, desto weniger natürlich wirken Stücke. Auch die Lyrics von „Skylla“ sind absolut improvisiert – ich habe einfach Gedanken niedergeschrieben, die aus mir rausgesprudelt sind. Wenn man das beim Komponieren schafft, entstehen ganz einzigartige Werke. Persönlich mag ich jene Stücke lieber, die spontan entstanden sind, als jene Songs, die ich zu viel überdacht habe. Man verliert den Faden zum eigenen Inneren. „Skylla“ wurde vor wenigen Wochen vom englischen „Guardian“ als eines der zehn besten Jazzalben des vergangenen Jahres genannt – eine positive Wertschätzung, die die Qualität des Albums bestätigt. Ich konnte es anfangs gar nicht glauben, als ich das gesehen habe. Insgesamt hat das Album viele gute Kritiken bekommen – das freut mich natürlich sehr. Ich bin davon überzeugt, dass es viel mit Authentizität zu tun hat. Es hat irgend-


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Für ihr erstes Soloalbum „Skylla“ hat Ruth Goller viele gute Kritiken bekommen wie alles zusammengepasst, und vieles ist auf mich zugekommen – ich glaube, weil Menschen die Ehrlichkeit in der Musik erkannt haben. Diese Rückmeldung habe ich oft erhalten, dass das Album wirklich authentisch wirkt. Jazz ist nach wie vor ein Nischenprodukt und kann nicht mit Mainstreammusik wie Pop mithalten. Aber

das gesamte Stück zu verstehen. Popmusik erreicht die breite Masse schneller – für Jazz braucht es ein gewisses Maß an Geduld. Unsere Lebensweise spielt hier auch eine Rolle: Alles muss schnell gehen; niemand nimmt sich mehr die Zeit, sich vollkommen auf eine Sache zu konzentrieren. Wer von uns hört zum Beispiel heutzutage noch ein

ten. Das gibt mir eine Varietät in meinem beruflichen Leben, aber auch in meinem Alltag, die ich sehr genieße. Kein Tag gleicht dem anderen, was viel Abwechslung in mein Leben bringt. Trotzdem genieße ich es, über gewisse Zeiträume einer Routine nachgehen zu können. Dabei helfen mir vor allem meine Aufenthalte bei mei-

„Mainstreammusik erreicht die breite Masse schneller – für Jazz braucht es ein gewisses Maß an Geduld“ _ Ruth Goller, Bassistin

Warum ist Jazz für die breite Masse manchmal schwer zugänglich? Man muss sich bei Jazz mehr konzentrieren als bei anderen Musikrichtungen. Ein Jazzstück erfordert eine andere Art von Aufmerksamkeit wie etwa ein Popsong, der vier Minuten lang mit demselben Beat, in derselben Tonart und derselben Bassline vor sich hin rieselt. Ein Jazzstandard mit viel Improvisation ist weniger nahbar – man muss sich über einen längeren Zeitraum vollkommen auf die Musik konzentrieren, um

gesamtes Album an? Das Leben hat heute einen anderen Rhythmus als früher, und Jazz leidet darunter ein bisschen. Dabei ist genau solche Musik eine Chance, dem Alltag zu entfliehen und zu entschleunigen. Sie sind außerdem in verschiedenen Bands tätig. Macht es Ihnen Spaß, verschiedene Rollen einzunehmen? So gut wie jede Band braucht einen Bass, und dementsprechend gibt es für mich immer viel zu tun. Das gibt mir die Möglichkeit, ganz verschiedene Musikstile zu spielen. Viele der Bands, in denen ich mitwirke, sind eher im Bereich Punk oder Rock zuhause, spielen auf Festivals und großen Konzer-

ner Familie hier in Südtirol. Diesen Ausgleich brauche ich absolut, und er gibt mir Kraft. Demnächst gehen Sie mit „Skylla“ – sofern die Pandemie es zulässt – im Vereinigten Königreich auf Tournee. Wird man das Album auch in Südtirol live hören können? Ich bin mittlerweile seit einigen Jahren regelmäßig beim „Südtirol Jazz Festival“ dabei. In diesem Jahr treten wir voraussichtlich am 26. Juni im Sudwerk in Bozen auf. Ich freue mich sehr darauf, wieder auf der Bühne stehen zu können, und ich hoffe, dass wir die Tour jetzt auch so durchziehen können. anina.vontavon@brixner.info

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natürlich freut man sich sehr über eine solche Wertschätzung. Es ist viel besser gelaufen als ich mir jemals erwartet hätte.

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Kunst & Kultur

MUSIK

Fröhliche StimMenschen

z Kein Wunder, dass alle Auftritte des Männerensembles StimMen im Nu ausverkauft waren, denn schließlich gibt es zurzeit fast keine Konzerte, die nicht im Vorfeld abgesagt werden. So versammelte sich im Haus Voitsberg in Vahrn eine ansehnliche Menschenmenge – natürlich samt „Green Pass“ und FFP2-Maske –, um den jungen Männerstimmen zu lauschen. Die „Männer“ hatten eine Überraschung in petto und präsentierten

einen Teil des Programms mit weiblicher Verstärkung. Wie der humorvollen Moderation zu entnehmen war, mussten sich die Damen einem äußerst rigorosen Auswahlverfahren stellen, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. „Words“ nannte Chorleiter Michael Braun das neueste gemischte Programm, das von den jungen Musikbegeisterten enthusiastisch umgesetzt wurde. Die gesungenen „Worte“ der Liebe wurden sehr

berührend dargebracht; vor allem „Say something“ von Pentatonix mit Cello-Begleitung ging unter die Haut, genauso wie „Walk a Mile in My Shoes“, im Original von Elvis Presley gesungen. Etwas Schwung in das ansonsten gefühlvolle Repertoire brachte der lautmalerische und mit vollem Körpereinsatz performte Song „Nyon Nyon“ von Jake Runestad. ird

AUSSTELLUNG

Die Krippen der Prälaten z Krippen bringen das Weihnachtsgeschehen in das Zuhause der Menschen. Auch die Prälaten von Kloster Neustift wussten um den Zauber, der von den Figuren und Landschaften ausgeht. Sie schätzten, pflegten und förderten das Krippenwesen. Die Ausstellung im Stiftsmuseum zeigt Krippen aus dem Kloster und aus Privatbesitz. Die Krippe für das Schülerheim in Neustift (im Bild) fertigte Prälat Konrad Lechner (1901–1994) selbst an: Im Stall eines Bauernhauses wird Christus geboren, bestaunt und verehrt von Männern, Frauen und Kindern in heimischer Klei-

kurz

notiert

dung. Lechner hatte eine Vorliebe für bekleidete Krippenfiguren. Die von ihm entwickelte Methode zur kostengünstigen Herstellung solcher Figuren vermittelte er in zahlreichen Krippenbaukursen und Handbüchern. Dass noch heute Figuren nach Lechners Verfahren angefertigt werden, zeigen die Krippen von Alois Faistnauer und Heini Töll, beide begeisterte „Krippeler“ im Verein der Krippenfreunde Südtirols. Ganz anders hingegen die Krippe von Altabt Chrysostomus Giner, der – wie sein Vorgänger Lechner – aus dem Tiroler Krippendorf Thaur stammt.

Auch der neuerliche Versuch, die Eigenproduktion der Dekadenz „Tom auf dem Lande“ vom März des vorigen Jahres im heurigen Jänner wieder aufzunehmen, ist gescheitert, da Hauptdarsteller Philipp Weigand in Folge einer Covid-Infektion aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.

Giner, der sich auch mit über 90 Jahren noch täglich der Malerei widmet, schuf auf Holzbrettern gemalte und ausgesägte Krippenfiguren nach dem Vorbild von Josef

Bachlechners Papierkrippe. Die Krippen sind bis zum Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar zu sehen. job

Im Museum Eccel Kreuzer in Bozen findet zurzeit eine Ausstellung über den aus Prad im Vinschgau stammenden Hans Ebensperger statt. Der freischaffende Künstler war eine Zeitlang eng mit dem Brixner Tuchgeschäft Scheidle verbunden, für das er ausgefallene Muster designte.

Evi Gasser zeigt im neuen Kinderbuch von Bettina Gartner mit dem Titel „Der verrückte Bauernhof“ eine stets meckernde Ziege, der die Kühe zu dumm und die Schweine zu schmutzig sind. Als die Kühe lesen und die Schweine baden, muss die Ziege das Chaos in Ordnung bringen.


Brixner Nr. 384

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„Triviales, Absurdes und Tiefgründiges“

Herr Silbernagl, die im letzten Jahr coronabedingt abgesagten Gastspiele konnten heuer nur teilweise nachgeholt werden. Was waren die Gründe für etwaige Absagen? Für die Bühnen aus Deutschland war vor allem die Einstufung Italiens zum Hochrisikogebiet seitens des Robert-KochInstituts problematisch. Eine einzige Infektion hätte bedeutet, die gesamte Gastspielcrew unter Quarantäne stellen zu müssen, was wiederum den Spielbetrieb im eigenen Haus massiv gefährdet hätte. Am 19. Jänner kam das Metropoltheater München mit „Die Wie-

dervereinigung der beiden Koreas“ ins Forum Brixen. Was ist das Besondere an diesem vielgepriesenen Stück? Der französische Erfolgsdramatiker und Theatermacher Joël Pommerat verfolgt in seinem zwanzigteiligen Bühnenreigen eine Art Doppelstrategie: Triviales vermischt sich ständig mit Tiefgründigem, Absurdes mit Tragischem. Im Zentrum seines Stücks steht die unerklärliche Kraft der Liebe. Liebende berauschen sich ja gerne an großen pathetischen Gesten und wirken dabei letztendlich doch wie Clowns, die um die Vergeblichkeit ihres Treibens wissen.

Mit etwas Glück kommt das Brixner Publikum noch in den Genuss zweier rasanter Aufführungen… Aus dem Repertoire des St. Pauli Theaters hatten wir eigentlich die Erfolgsproduktion „Der Sohn“ mit Herbert Knaup in einer der beiden Hauptrollen ausgewählt; eine temporeiche Szenenfolge zum Thema Depression. Nun muss ich mich leider fieberhaft nach Ersatz umtun, denn die Bühne hat nach reiflicher Überlegung leider absagen müssen. Im März – so Covid will – zeigen wir mit „Und wer nimmt den Hund?“ den unterhaltsamen Rosenkrieg zwischen Marion Kracht und Michael Roll. irene.dejaco@brixner.info

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Kunst & Kultur

KUNST

400. Geburtstag stimmungsvollen Landschaften, aufwändig gestalteten Stadtarchitekturen oder prunkvollen Interieurs. Nichts scheint in den figurenreichen Gemälden dem Zufall überlassen. Dabei nahm Kessler zahlreiche Anregungen aus der venezianischen, deutschen oder niederländischen Malerei direkt in seine Bilder auf. Altarblätter aus seiner Hand befinden sich beispielsweise in den Kirchen von Schabs, Viums, Tschötsch und der Margarethenkirche von Neustift. Für ein Refektorium der Augustiner Chorherren in Neustift schuf er ein mehr als zehn Meter breites Gemälde (im

Bild), eine Gastmahlszene mit Jesus im Haus des Pharisäers Simon. Bilder von Stephan Kessler befinden sich außerdem in Museen in Wien, Graz und Donauwörth und in der Brix-

ner Hofburg. Drei seiner Söhne – Gabriel, Michael und Raphael – und mehrere seiner Enkel waren ebenfalls als Maler tätig. Stephan Kessler starb am 31. August 1700 in Brixen. job

Foto: Jean-Marc Turmes

z Wie kein anderer prägte er im 18. Jahrhundert die Malerei in Brixen: Stephan Kessler. Er wurde am 16. Jänner 1622, also vor 400 Jahren, in Donauwörth geboren und ließ sich 1643 in der Bischofsstadt nieder, wo er Margareth Mader heiratete. Der geschäftstüchtige Künstler baute eine florierende Werkstatt auf. Mit beachtlichem Können und großer Erzählfreude malte er sowohl biblische als auch weltliche Themen. Ob einfache Hirten oder mächtige Könige: All seine Figuren sind mit viel Liebe zum Detail und in zeitgenössischer Mode gekleidet. Sie bewegen sich in

MUSIK

Kaffee von Doggi z Der Brixner Liedermacher Markus „Doggi“ Dorfmann lässt es dieses Mal wieder etwas gemütlicher angehen: Nach RapSongs wie „Brixen chillt“ oder „Anderlan du“ widmet Doggi sein neuestes Lied dem Lebenselixier eines Großteils der erwachsenen Bevölkerung: Kaffee. Das braune Gold, das uns das Leben erleichtert, morgens Mut macht, Gemütlichkeit spendet und in jeder Situation angebracht ist, wird im neuen Lied hochgelobt. Mit dieser Hymne an den Kaffee, so schreibt der Liedermacher in einer Presseaussendung, wollte er „einen gemütlichen und stressfreien

Beat finden und einen dazu passenden Text schreiben.“ In der Tat bietet der Sound von „Kaffee“ eine ruhige Begleitung, um morgens gut gelaunt in den Tag zu starten. Entstanden ist das neue Werk gemeinsam mit Simon Gamper (Arrangeur und Musik) und Martin Niedermair (Mix und Mastering). Wie auch frühere Songs – etwa „Olm loggor bleibm“, sollte „Kaffee“ entspannen und diese herausfordernde Zeit für alle etwas auflockern. Zu hören gibt es „Kaffee“ auf YouTube, Instagram, Facebook, Spotify – und in der „Brixner“-App. av

THEATER

Liebe – eine Utopie? z Ob Aufführungen stattfinden können, hänge täglich neu am seidenen Faden, bestätigt Thomas Flach, stellvertretender künstlerischer Leiter des Metropoltheaters München. Dem Brixner Publikum jedenfalls war die Freude deutlich anzumerken, endlich wieder einen Theaterabend genießen zu dürfen, zumal man neugierig war auf ein Stück mit dem seltsamen Titel „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“. Joël Pommerat hat dabei alles andere als eine politische Farce im Auge, sondern zielt vielmehr auf die Liebe zwischen zwei Menschen als Ding der Unmöglichkeit ab – mindestens gleich utopisch wie die Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea. Neun Schauspielerinnen und Schauspieler wirbeln durch 20 Szenen, die um Liebe, Triebe, Untreue und Verrat kreisen – eine aufwühlende

wie humorvolle Achterbahnfahrt, die manch einer von uns selbst miterlebt hat. Buchstäblich Rotz und Wasser heult die Betrogene an der Schulter des Nachbarn, der, – welch Überraschung! – der zweite Gehörnte ist. Da verlangt die eine das Herz zurück, das sie verschenkt hat, und die andere will sich nach 15 Jahren der leeren Drohung endlich wirklich scheiden lassen, weil keine Liebe da ist. Ziemlich skurril ist die Szene, wo eine einfache Reinigungskraft nach der Trennung auf einen ganz neuen Anfang hofft, während der Ex von der Decke baumelt. Fünf Schwestern vereiteln die Hochzeit von einer der fünf, weil sie entdecken, dass der Zukünftige allen zu Diensten war. Ein mitreißender, kaleidoskopischer Beziehungsreigen, untermalt mit lasziven Lovesongs. ird


TIMER Februar 2022

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„Lei net hängen lossn!“ THEATER: Das ist das Motto der diesjährigen Ausgabe der traditionellen Faschingsrevue „MILL AND KA(O)S“, zu der Theater BRILLAND alle Theater- und Faschingsbegeisterte einlädt.

Faschingsrevue „MILL AND KA(O)S“ Trotz der aktuell schwierigen Lage, vor allem für die Theaterund Kulturszene, war dem Team um Obmann Patrick Lazzeri schon im vergangenen Sommer klar, nichts unversucht zu lassen, auch in der heurigen Faschingszeit eine Faschingsrevue zu organisieren. „Wir versuchen es auf jeden Fall, und wenn es auch schwierig wird: Nur nicht den Kopf hängen lassen!“ lautete der einhellige Tenor im Verein. Auch konnten durch zwei erfolgreiche Theaterproduktionen im letzten Jahr viele coronabezogene Erfahrungen gewonnen werden. Und so wurde für „MILL AND KA(O)S“ ein ausgeklügeltes Probenkonzept erstellt, um die gesammelten Ideen und Themen auf die Bühne zu bringen.

Termine:

Anschlag auf die Lachmuskeln Zum Inhalt möchte Theater BRILLAND noch nicht viel verraten, doch werden auch heuer wieder verschiedene Alltagssituationen und Persönlichkeiten auf lustige und skurrile Art aufs Korn genommen. Zahlreiche Musikeinlagen und Sketche garantieren wieder einen Anschlag auf die Lachmuskeln für Jung und Alt. Ganz nach dem Motto „Lei net hängen lossn!“ hofft Theater BRILLAND auf zahlreiche Besucher, denn eines ist sicher: Die diesjährige Ausgabe von „MILL AND KA(O)S“ wird das Beste, was dieser Fasching zu bieten hat.

Samstag, 19. Februar 2022, 20 Uhr PREMIERE Sonntag, 20. Februar 2022, 18 Uhr Freitag, 25. Februar 2022, 20 Uhr Samstag, 26. Februar 2022, 20 Uhr Sonntag, 27. Februar 2022, 18 Uhr Montag, 28. Februar 2022, 20 Uhr Dienstag, 1. März 2022, 20 Uhr

Aufführungsort: Jugendheim Milland (neben Freinademetz-Kirche)

Information und Kartenreservierung: Tel. 338 9204800 (auch sms/whatsapp) oder facebook/theater.brilland Es gelten die aktuellen Covid-Bestimmungen für Theateraufführungen.

LIEDERABEND Ilker Arcayürek, Tenor | Simon Lepper, Klavier Ein Geheimtipp unter den Liedsängern ist der in der Türkei geborene junge Österreicher Ilker Arcayürek. Im Konzert singt er, begleitet von Simon Lepper, Lieder von Franz Schubert unter dem Motto „The Path of Life“ (Der Weg des Lebens).

16. Februar, 20 Uhr * Mittwoch, Forum Brixen Kartenvormerkungen: Forum Brixen, Tel. 0472 275588, info@forum-brixen.com Eine Vormerkung wird empfohlen. Der Super Green Pass (2G-Regel) und das Tragen einer FFP2-Maske sind erforderlich!


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Naturwerkstätten für naturbegeisterte Kinder von 6 bis 9 Jahren Mo. 27.06. – Fr. 01.07.2022, 8:00 – 12:30 Uhr Natur mit allen Sinnen für naturbegeisterte Kinder von 4 bis 6 Jahren Mo. 04.07. – Fr. 08.07.2022, 8:00 – 12:30 Uhr

Neustifter Orgelwoche für musikinteressierte Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren Mo. 18.07. – Fr. 22.07.2021 mit/ohne Übernachtung Sommeratelier für Kinder für Kinder von 6 bis 9 Jahren Mo. 25.07. – Fr. 29.07.2021, 9:00 – 16:30 Uhr

A Magical Week – Sommerwoche für Zauberlehrlinge für Jugendliche von 11 bis 15 Jahren Mo. 04.07. – Fr. 08.07.2022, 8:00 – 16:00 Uhr

Natur & Sport für natur- und sportbegeisterte Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren Mo. 25.07. – Fr. 29.07.2022 mit Übernachtung

Kunst & Körper für kunstinteressierte Jugendliche von 13 bis 16 Jahren Mo. 04.07. – Fr. 08.07.2022, 9:00 – 13:00 Uhr

Adventure in the nature Abenteuertage in den Bergen für Kinder und Jugendliche von 10 bis 13 Jahren So. 31.07. – Mi. 03.08.2022 mit Übernachtung

Wilde Kräuter- und Naturwoche für naturbegeisterte Kinder und Jugendliche von 9 bis 12 Jahren Mo. 04.07. – Fr. 08.07.2022, 8:00 – 16:00 Uhr Wenn ich groß bin, werd‘ ich Biolog:in für naturbegeisterte Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 12 Jahren Mo. 11.07. – Fr. 15.07.2022 mit Übernachtung Avventura nella natura – Abenteuer auf Italienisch für Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 13 Jahren Mo. 18.07. – Fr. 22.07.2022 mit Übernachtung

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FRAUEN & GELD: Pensionsvorsorge für Frauen Fr. 29.04.2022 | 14–17 Uhr

Heimwerken will gelernt sein Sa. 19.02.2022 | 8.30–12.30 Uhr

Gut kontern – Schlagfertigkeit Hoch 3 Fr. 06.05.2022 | 14–20 Uhr Selbstsicheres und souveränes Auftreten Sa. 14.05.2022 | 9–12 Uhr

Hobby & Freizeit

Das ABC der Hundesprache Do. 17.03.2022 | 19.30–21 Uhr Selbstverteidigung und Selbstschutz Sa. 26.03. und Sa. 02.04.2022 | 15–17 Uhr

Lohnstreifen richtig lesen Do. 26.05.2022 | 19–21 Uhr

Schnitzen mit dem Taschenmesser Sa. 02.04.2022 | 10–17 Uhr

Kulinarische Sprachreise: A taste of sunny South Africa Sa. 28.05.2022 | 10–13 Uhr

Einfach gesund kochen – vegetarische Genüsse für jeden Tag Mi. 20.04.2022 | 18–22 Uhr

Digitale Kompetenz

Gerichte aus dem Wok – unkompliziert und gesund Mo. 16.05.2022 | 18–22 Uhr

EDV-Update für den beruflichen Wiedereinstieg Mo. 28.02.2022 | 9–12 Uhr | 5 Treffen | von Mo. bis Fr.

Zahlreiche Kurse finden Sie auf unserer Homepage www.vhs.it

Grundkurs Laptop & Internet Mo. 04.04.2022 | 14–17 Uhr | 5 Treffen | jeweils Mo. und Mi. Datenschutz – Wer will unsere Daten und warum? Fr. 06.05.2022 | 19–21 Uhr Informationen und Anmeldung: Bildungshaus Kloster Neustift www.bildungshaus.it Tel. 0472 835 588 https://www.kloster-neustift.it/ sommerprogramm

Gesundheit Hybrid Yoga in der Schwangerschaft Di. 08.02.2022 | 7.30–8.30 Uhr | 8 Treffen | jeweils Di.

Volkshochschule Südtirol Zweigstelle Brixen Peter-Mayr-Straße 9 Tel. 0472 836 424, brixen@vhs.it www.vhs.it


TIMER Februar 2022 Donnerstag, 3. Februar Konzert 20:30 Uhr

Mittwoch, 16. Februar Konzert 20 Uhr

Jazz: Mario Rom’s INTERZONE Dekadenz, Brixen

Liederabend mit Ilker Arcayürek (Tenor) und Simon Lepper (Klavier) Forum, Brixen

Freitag, 4. Februar Kino

20 Uhr Filmclub: West Side Story (in engl. Sprache mit ital. Untertiteln) Astra, Brixen

Theater

20:30 Uhr

Im Garten Reden Literatur und Kleinkunst mit InterroBang Dekadenz, Brixen

Montag, 7. Februar Kinderkino 16:30 Uhr Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing Astra, Brixen

Kino

20 Uhr Filmclub: Der Hochzeitsschneider von Athen Astra, Brixen

Dienstag, 8. Februar Diverses 20:30 Uhr Ans Eingemachte! Dekadenz, Brixen

Donnerstag, 10. Februar Diverses 18–21 Uhr Repair Café Kolping-Mensa, Brixen

Freitag, 11. Februar Konzert 20:30 Uhr Pop: Notre Dame mit Anna Mabo Dekadenz, Brixen

Jazz: No love without justice mit Verena Zeiner Dekadenz, Brixen

Montag, 28. Februar Kinderkino 16:30 Uhr

Samstag, 19. Februar Theater 20 Uhr

Feuerwehrmann Sam – Das Kinderspecial Astra, Brixen

Mill and Ka(o)s Theater Brilland: Faschingsrevue Jugendheim, Milland

Kino

Sonntag, 20. Februar Theater 18 Uhr

Theater

Mill and Ka(o)s Theater Brilland: Faschingsrevue Jugendheim, Milland

Kleinkunst

Montag, 21. Februar Kinderkino 16:30 Uhr Mein Freund Poly Astra, Brixen

Kino

20 Uhr

Filmclub: Plötzlich aufs Land Astra, Brixen

Mittwoch, 23. Februar Theater 20:30 Uhr Dada Zirkus: Genesis Dekadenz, Brixen

E.O.F.T. European Outdoor Film Tour 21/22 Forum, Brixen

Kino

Freitag, 25. Februar Theater

20 Uhr Mill and Ka(o)s Theater Brilland: Faschingsrevue Jugendheim, Milland

Theater

20 Uhr Filmclub: Vor mir der Süden Astra, Brixen 20 Uhr Mill and Ka(o)s Theater Brilland: Faschingsrevue Jugendheim, Milland

Märkte Bauernmarkt mittwochs und samstags, 7:30–13 Uhr Hartmannplatz Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr am Parkplatz Priel in der Brennerstraße, in der Albuingasse, am Hartmannsplatz und in der Trattengasse Monatsmarkt Donnerstag, 3. Februar 8:30–13 Uhr Goethestraße Benefizflohmarkt der Pfarrcaritas Vahrn Samstag, 5. Februar 10–17 Uhr Alter Kindergarten, Vahrn

18 Uhr

Roland Düringer: Africa Twinis Dekadenz, Brixen

Die Schule der magischen Tiere Astra, Brixen

Bartleby lo scrivano (in ital. Sprache) Teatro stabile di Bolzano Forum, Brixen

Sonntag, 27. Februar Theater 18 Uhr Mill and Ka(o)s Theater Brilland: Faschingsrevue Jugendheim, Milland

Donnerstag, 24. Februar Kino 20:30 Uhr

Dienstag, 15. Februar Theater 20:30 Uhr

20:30 Uhr Dada Zirkus: Genesis Dekadenz, Brixen

Donnerstag, 17. Februar Konzert 20:30 Uhr

Montag, 14. Februar Kinderkino 16:30 Uhr

20 Uhr Filmclub: Die Geschichte meiner Frau Astra, Brixen

Theater

20:30 Uhr

Dada Zirkus: Genesis Dekadenz, Brixen

Samstag, 26. Februar Theater 20 Uhr Mill and Ka(o)s Theater Brilland: Faschingsrevue Jugendheim, Milland

Ausstellungen Stadtgalerie bis 5. Februar Blau machen Mirijam Heiler, Simon Platter und Lilian Polosek zeigen Arbeiten, die sich mit dem abstrakten Thema der Zeit beschäftigen. Sie reflektieren absurde Konzepte wie Freizeit, Langeweile und die schier unvorstellbare Möglichkeit von simplem Sein im jetzigen Moment. Di.–Fr. 10–12 Uhr & 16–18 Uhr, Sa. 10–12 Uhr von 17. Februar bis 21. April Kulturschichten. Eine Archäologie der Gegenwart Die Stadtgalerie Brixen verwandelt sich in eine archäologische Grabungsstätte, in der anhand der Werke mehrerer Künstlerinnen und Künstler gezeigt wird, welche Ästhetiken unser kleines Fleckchen Erde bestimmt haben und bestimmen. Die hier freigelegte Kulturschicht stellt einen Querschnitt durch die Materialien und Formen der Südtiroler Gegenwartskunst dar und lädt zum Erforschen ihrer ästhetischen Vielfalt ein. Mit der Aktion „Dinge der Zeit“ wird die lokale Bevölkerung in das Thema eingebunden. Di.–Fr. 10–12 Uhr & 16–18 Uhr, Sa. 10–12 Uhr

Kloster Neustift bis 2. Februar Die Krippen der Neustifter Prälaten Mo.–Sa. 10–17 Uhr

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Freizeit & Sport

Verstärkung im Männerteam HANDBALL: Die Brixner Handballherren der Serie A1 spielen in der aktuellen Spielsaison mit einigen neuen Gesichtern auf dem Feld. Trainer Davor Čutura hat sie dem „Brixner“ kurz vorgestellt.


Fotos: Reinhold Eheim

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Groß, stark, schnell Mit der ganzen Energie seiner stattlichen Größe konzentriert sich Stefano Arcieri seit letztem August in Brixen auf das Handballspiel. Als Spieler der italienischen Nationalmannschaft bringt der 23-jährige Linkshänder beste Voraussetzungen mit: Talent, Schnelligkeit, Kraft. Zudem ist er technisch sehr versiert und überall einsetzbar. Nachdem sich seine alte Mannschaft in Siena aufgelöst hatte, versuchte sich Arcieri ein halbes Jahr lang in Finnland und kehrte mit nicht gerade den besten Erfahrungen nach Italien zurück. Bei den Brixnern darf sich seine Begabung, gepaart mit seinen exzellenten körperlichen Voraussetzungen und großem Handballhunger, nun voll entfalten und weiterentwickeln.

Der Siegertyp Im letzten Jahr war der gebürtige Bosnier Arnad Hamzic, 28 Jahre jung, mit Conversano auf Siegestournee und gewann mit dieser Mannschaft so ziemlich alles, was es zu gewinnen gab. Dass die Vereinsverantwortlichen ihn nach Brixen holen konnten, war nicht nur das Ergebnis eines guten Angebots, denn Hamzic weiß die Qualitäten des Trainers Čutura ebenso zu schätzen wie einige andere Vorzüge, die die kleine Provinzstadt derzeit für gute Handballspieler attraktiv macht. Frisch verheiratet, kam er vor einem knappen halben Jahr als starker Abwehrspieler in die hiesige A-Mannschaft und wird gewiss auch an anderen Positionen noch aufhorchen lassen.

Das Brüderpaar t EINE STARKE MANNSCHAFT: Brixens Handballer blicken ehrgeizig in die Zukunft Es gibt in Brixen viele, deren Leben sich in erster Linie um Handball dreht: Spieler, ganze Handballfamilien, Vereinsfunktionäre – solche, die hier geboren sind und seit jeher hier leben, und auch solche, die für ihren Handballsport in unsere Stadt gezogen sind. Seit August vergangenen Jahres mischen einige junge Spieler von auswärts das Team der Herren in der ersten Liga neu auf. Eingefleischten Handballfans sind sie vielleicht seit längerem ein Begriff, kennen sie sie doch von früheren Spielen als Gegner des Brixner Teams.

Sprung ins Leben Marco Fantinato, 23 Jahre jung, kommt von Cassano Magnago und spielt Handball, seit er laufen kann. Mit dem Wechsel nach Brixen hat er sein bisheriges Leben auf den Kopf gestellt und als behütetes Einzelkind sozusagen den Sprung ins Leben gewagt. Schwierige Umstände mit seiner alten Mannschaft, die während der letzten Saison viele Spieler verlor, bewegten auch Fantinato zu einem Wechsel. Eine Veränderung, die er nach einem halben Jahr in Brixen durchaus positiv erlebt, sei es bei seiner Arbeit als Automechaniker als auch beim Training und den Spielen in der neuen Mannschaft. In einer Wohngemeinschaft mit zwei seiner Teamkollegen heimisch geworden, hat Fantinato sich an Sprache, Klima und sonstige Eigenheiten seiner neuen Umgebung gewöhnt. Trainer Čutura sieht in ihm noch viel Entwicklungspotential, auch wenn seine Stärke in der Abwehr momentan noch im Vordergrund steht.

Seit Jänner steht u Dimitrije Pejanović (im Bild links) dem Spielertrainer Davor Čutura (rechts) als Tormanntrainer zur Seite

Endrit Iballi hatte es bereits ein Jahr früher nach Brixen gezogen; sein Bruder Ardian Iballi, Jahrgang 1994 und ebenfalls aus dem Kosovo stammend, kam im vergangenen Sommer nach. Er wohnt zusammen mit seinem Bruder; Endrit arbeitet in Vollzeit, Ardian in Teilzeit. Reiche Erfahrung im Mittelfeld, großer Ehrgeiz und Vielseitigkeit zeichnen Ardian ebenso aus wie sein intelligentes Spiel. Davor Čutura sieht den ambitionierten Spieler als Vorbild für die jungen Handballer und als großen Gewinn für sein Team.


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Freizeit & Sport

Endrit Iballli kam schon 2020 nach Brixen

Technisch äußerst versiert: Stefano Arcieri spielt auch in der italienischen Nationalmannschaft

Arnad Hamzic ist stark in der Abwehr und sehr vielseitig

als nur für die laufende Saison in der Brixner Handballhalle auflaufen wird.

Der Glücksfall Ein weiterer „Einkauf“ war von der Vereinsführung Ende des vergangenen Jahres eigentlich nicht geplant, doch als Gianluca Dapiran im Dezember kurzfristig zu haben war, wollte man die gute Gelegenheit nutzen. Und so stieß mit Dapiran ein Spieler zu den Brixnern, der auf dem internationalen Parkett in vielen Positionen zuhause war, der in Spanien drei Jahre lang nach dem auch von Čutura angewandten Konzept trainierte und nun hoffentlich länger

Ein neues Spiel Die Voraussetzungen für einen Qualitätssprung wurden für die Brixner Handballsektion während der letzten Jahre durchaus geschaffen: mit Davor Čutura als Trainer von hohem internationalem Niveau, mit Neuzugängen in den Spielerreihen und nicht zuletzt mit einer Gruppe hochmoti-

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Brixner Nr. 384

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t Marco Fantinato gilt als starker Abwehrspieler mit viel Entwicklungspotential

Ein Vorbild für junge u Handballer: Ardian Iballi ist vielseitig und ehrgeizig

vierter einheimischer Nachwuchstalente. Doch wie in einem Orchester müssen die einzelnen Spieler nicht nur an ihren eigenen Fähigkeiten feilen, sondern auch das Zusammenspiel muss passen, denn Handball ist Mannschaftssport, und das Team muss weit mehr sein als die Summe seiner Mitglieder. Dass den Brixnern schon ein großer Schritt nach vorne gelungen ist, zeigten sie bereits in vielen Begegnungen im vergangenen Herbst – etwa beim Sieg gegen Meister Conversano. Mit einem frischen, zackigen und modernen Spiel holten sie Punkte und begeisterten das Publikum, auch wenn in der Hinrunde nicht sehr oft zuhause vor der heimischen Fangemeinde angepfiffen wurde. Trotzdem reichte es bisher noch nicht ganz, damit sie um die Tabellenführung mitspielen konnten: Zur Saisonhalbzeit sind die Brixner derzeit auf Rang fünf angesiedelt.

David gegen Goliath Wirft man einen Blick auf die besten Teams der ersten italienischen Handballliga, findet man vorwiegend rein professionelle Mannschaften. Die stärksten Konkurrenten sind wirtschaftlich gesehen sehr gut ausgestattet und können ihre Spieler ohne Rücksicht auf die Vereinsbilanz einkaufen und bezahlen. Den Brixner Vereinsmanagern stehen diese Möglichkeiten nicht offen, doch sie legen laut eigenen Aussagen besonders viel Wert darauf, gute Spieler aus den eigenen Reihen zu betreuen und die Nachwuchsarbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Seit einigen Jahren habe sich der Spieß bei der Spielersuche zudem umgedreht, sagt Werner Wieland, Präsident der Handballsektion: „Davor Čutura als Trainer fungiert quasi als Magnet für junge Handballer aus ganz Italien, und die guten Lebensund Trainingsbedingungen wie auch das Renommee des soliden Vereins haben sich herumgesprochen.“

Spezialisten am Werk Natürlich will man in der Rückrunde der laufenden Saison ins Playoff und dort so gut wie möglich abschneiden. Trainer Čutura bewertet die Situation seines Teams jedoch nicht nur aufgrund der aktuellen Spielergebnisse. Er weiß, dass auch der Weg das Ziel sein muss, dass auswärtige Spieler erst integriert werden und die jungen Einheimischen wie auch die Neuzugänge individuell und zusammen wachsen müssen. Jeder einzelne hat Entwicklungspotential, soll in Technik und auf verschiedenen Positionen besser werden und dazu beitragen, dass im Spiel dies alles durch die

richtige Taktik und Dynamik zu konkreten Ergebnissen führt. In der Gestaltung des Trainings muss Čutura darauf Rücksicht nehmen, dass einige seiner Schützlinge in Volloder Teilzeit arbeiten. Die Balance zwischen Job, Training, Spielen, Ernährung und Erholung muss individuell abgestimmt werden; gegenseitiges Vertrauen und eine gute Kommunikation, die richtige Methodik und das nötige Feingefühl für Charakter, Krisenverhalten und soziale

„Unsere Spieler sind vielseitig, hochmotiviert und vor allem ein Super-Team” _ Davor Čutura, Trainer Aspekte bilden die Basis für eine effiziente Trainerarbeit. „Das Niveau unserer Spieler ist generell gestiegen. Sie sind vielseitig, hochmotiviert und vor allem ein Super-Team“, unterstreicht Trainer Davor Čutura. Seit Jänner steht Dimitrije Pejanović als Tormann-Trainer im Einsatz. Selbst lange Zeit Profi auf höchstem Niveau und ein alter Freund, Mitspieler und Gegner Čuturas, wird der gebürtige Serbe in der laufenden Saison und, so hofft man, darüber hinaus Brixens Tormänner betreuen. Denn auch im Handball braucht es Spezialisten, zumal Čutura selbst sogar als Spieler aktiv ist.

Rosige Aussichten Hört man dem Präsidenten der männlichen Handballsektion des SSV Brixen und dem Trainer zu, kann ihre Begeisterung nur anstecken. Sie freuen sich über die Früchte der gemeinsamen Arbeit, über die neue zackige Spieltechnik und über jeden gewonnenen Punkt, über den Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein, den Rückhalt einer einzigartigen Fangemeinde, über jeden jungen Spieler aus Südtirol, sowie die gelungene Integration auswärtiger Athleten im Sport und im sozialen Leben. Als Zuschauer darf man sich zunächst einmal auf die Rückrunde und vor allem auf die Heimspiele in der Sportzone Süd freuen, aber auch auf die vielversprechenden kommenden Jahre.

sabine.dejakum@brixner.info


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Freizeit & Sport

SKI ALPIN

Ski-Nachwuchs auf der Plose z In drei Zonen wird Südtirol für die VSS-Kinderskimeisterschaft eingeteilt, wobei Brixen der Zone 3 angehört. Fünf Skirennen stehen in diesem Winter auf dem Programm, die nach einem Jahr Pause von den Sprösslingen nun mit großer Freude erwartet werden. Zwei davon sind bereits über die Bühne gegangen – ein Slalom in Villnöß und ein Riesentorlauf auf der Plose am 16. Jänner. Über 200 Kinder aus dem Eisacktal, dem Wipptal und dem Grödnertal gingen beim Rennen, das der WSV Brixen organisiert hatte, an den Start. Es wurde um 10 Uhr von Brixens erstem Bürger, Bürgermeister Peter Brunner, als Vorläufer eröffnet. Auf ihn folgten Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis zwölf Jahren, die in ambitionierter Art und Weise die Schönboden-Piste hinunterwedelten. Das Teilnehmerfeld wurde in drei Kategorien unterteilt: Super-Baby (Jahrgang 2014 und 2015), Baby (2012, 2013) und

Cuccioli (2010, 2011). Im Ziel stand neben dem WSV-Präsidenten Stefan Barbieri auch Stefan Gasser, der Sektionsleiter der Sektion Ski im WSV Brixen, der das Rennen moderierte. Tagesbestzeit bei den Jungen fuhr Hannes Prader vom ASC Plose mit 53.55 Sekunden; das schnellste

Mädchen war die Brixnerin Ginevra Ballada, die für den ASV Gitschberg an den Start ging; sie war nach 55.24 Sekunden im Ziel. Der Lauf wurde vom WSVTrainer Martin Hofer gesteckt; Rennchef war der WSV-Funktionär Joachim Mayrhofer. eh

RODELN

Die Olympiabahn ruft

kurz

notiert

z Nach den Ergebnissen der bisherigen Wettkämpfe in der laufenden Saison war es wohl keine Überraschung mehr, dass die beiden Kunstbahnrodler Dominik (im Bild) und Kevin Fischnaller zu den Olympischen Winterspielen nach China fliegen dürfen. Zusammen mit Leon Felderer vertreten die beiden Meransner Cousins Italien im Einsitzer. Mit dabei sind auch Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner im Herren-Doppel sowie die Rodlerinnen Verena Hofer, Andrea Vötter und Nina Zöggeler. Bis zum Abflug hoffen die Athleten, von allen kursieren-

den Viren verschont zu werden. In China wird sie neben der olympischen Atmosphäre leider auch Coronastimmung erwarten: Die Sportler leben isoliert, werden täglich getestet und dürfen sich nur in streng abgeschirmten Bereichen bewegen. Wenigstens die Bahn konnten die Südtiroler Rodler bereits im Herbst kennenlernen: Sie absolvierten Probefahrten, testeten verschiedene Linien und ihr Material. Obwohl die Bedingungen bei den Olympischen Bewerben im Februar anders als im Herbst sein werden, hoffen die Kunstbahnrodler, damit gut zurecht zu kommen.

Einige Probeläufe sind noch geplant, und Trainer Armin Zöggeler wird beim letzten Feinschliff an Material und Taktik gewiss sein ganzes Know-how und seine Erfahrungen einbringen. Der Startschuss fällt, sofern die Pandemie es zulässt, am 5. Februar mit dem Rennen der Herren im Einsitzer; es folgen die Damen, das HerrenDoppel und das Teamevent. Bereits am 13. Februar werden die Rodler wieder in Mailand erwartet. sd

Die Latzfonserin Elisa Pfattner hat vor Kurzem mit der Frauenmannschaft von Juventus Turin die italienische Supercoppa gewonnen. Die Fußballerinnen setzten sich gegen den AC Milan durch. Pfattner hatte es in den Spielkader geschafft, wurde am Ende aber nicht eingesetzt.

Die Volleyballerinnen konnten noch nicht in das neue Jahr starten. Pandemiebedingt fielen alle Spiele der Serie D bis mindestens 23. Jänner aus. Auch der SSV Brixen war davon betroffen.

Trainerwechsel beim ASC Plose: René Rella hat mit Anfang Jänner die Trainerbank von Burkhard Goller übernommen. Rella ist im Brixner Amateursport kein Unbekannter: Beim SSV war er zunächst als Spieler und von 2018 bis Frühjahr 2020 als Trainer tätig.


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„Auf Nummer sicher gehen“

Herr Gruber, seit 1. Jänner gelten neue Regelungen auf der Skipiste. Was sind die wichtigsten Neuerungen? Neben dem Alkoholverbot war es vor allem das Thema rund um die Haftpflichtversicherung, das viele Skifahrer anfangs etwas verwirrte. Die letzten Wochen haben allerdings gezeigt, dass es sich im Endeffekt vielfach um Lärm um Nichts handelte – schließlich besitzen die Allermeisten für den Alltag bereits eine Haftpflichtversicherung, die auch für Skipisten gilt. Das neue Gesetz hat grundsätzlich das Ziel, Privatpersonen abzusichern und geht meiner

Meinung nach deshalb absolut in Ordnung. Was bedeutet die Pflicht einer Haftpflichtversicherung konkret für Skifahrer? Sie müssen über den gesamten Zeitraum, in dem sie die Skipiste nutzen, über eine Haftpflichtversicherung gegenüber Dritten verfügen – was übrigens nicht nur beim Skifahren, sondern grundsätzlich für alle sehr empfehlenswert ist. Wir gehen deshalb davon aus, dass die allermeisten unserer Gäste bereits über eine solche Versicherung verfügen. Als Skigebiet bieten wir beim Verkauf der Skipässe vor Ort trotzdem eine Haftpflichtver-

sicherung an, die bei Bedarf je nach Aufenthaltsdauer für eine bestimmte Zeit gilt. Wie wird diese Pflicht einer Haftpflichtversicherung kontrolliert? Für uns als Skigebiet ändert dieses neue Gesetz eigentlich wenig – beim Skipassverkauf wird diese neue Regelung zum Beispiel nicht kontrolliert. Wir sind nicht als Kontrollorgan tätig, das übernimmt der Gesetzgeber. Sollte jedoch auf der Skipiste etwas passieren, bekommen Gäste ohne Haftpflichtversicherung automatisch Probleme. Es ist deshalb besser, auf Nummer sicher zu gehen. anina.vontavon@brixner.info

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STEFAN GRUBER, Präsident des Tourismusvereins Gitschberg-Jochtal, über die neuen Regelungen auf der Skipiste – und was Skifahrer künftig beachten müssen.


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Freizeit & Sport

EISKUNSTLAUF

Eis-Zauber z Das gesamte Team rund um die Sektion Eiskunstlauf des SSV Brixen glänzte kurz vor Weihnachten mit dem Eis um die Wette, als Sektionsleiterin Dagmar Senettin die Athletinnen und Athleten, das Trainerteam, Eltern, Freunde, Unterstützer und Interessierte in der Eishalle zur Weihnachtsshow begrüßte. Im Vorjahr hatte dieses Event ausfallen müssen, doch 2021 hatten sich die Eiskunstläufer mit doppeltem Einsatz auf ihr winterliches Highlight vorbereitet. Das Publikum durfte dies dann einen Abend lang genießen, als von den Kurskindern bis hin zur höchsten Leistungsgruppe und sogar der Freizeitgruppe der Erwachsenen die Ergebnisse konstanter, harter Arbeit in tollen Gruppen- und Einzelaufführungen gezeigt wurden. Gar einige der jungen Eiskunstläufer haben bereits bei regionalen, nationalen und internationalen Wettkämpfen ihr

hohes Leistungsniveau bewiesen und lassen hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Dagmar Senettin führte mit Stolz durch die Show, und auch Stadträtin Bettina Kerer zeigte sich in ihren Grußworten über die Tätigkeit und die Erfolge der Eiskunstläufer begeistert. Athleten und Fans dürfen sich nun auf das Wochenende vom 18. bis zum 20. Februar freuen, an dem

Athleten ab acht Jahren aus Südtirol, dem Trentino und dem Veneto in der Brixner Eishalle ihre Pirouetten drehen werden. Die Austragung dieses interregionalen Wettkampfs wurde dem hiesigen Verein wegen der Beschränkungen an anderen Austragungsorten kurzfristig Anfang Jänner zugesprochen. sd

DAMENHANDBALL

Europatraum zerplatzt z Am Ende war es das Coronavirus, das den Brixner Handballerinnen endgültig einen Strich durch die Rechnung im EHF European Cup machte. Kurz vor dem Rückspiel des Achtelfinales gegen das ukrainische Team HC Galychanka Lviv breiteten sich positive Fälle im Brixner Verein aus. Zum Drucktermin dieser Ausgabe waren sechs Spielerinnen und zwei Funktionäre positiv auf das Coronavirus getestet worden, die alle bis dato zum Glück nur mit leichten Symptomen zu kämpfen hatten. Schweren Herzens entschied man sich dafür, das Spiel abzusagen – zu groß waren die Unsicherheiten, bei weiteren Fällen in der Ukraine festzustecken. Damit sind die Ukrainerinnen, die bereits das Hinspiel mit 29:36 für sich entscheiden konnten, automatisch in der nächsten Runde. Auch ohne Corona wäre es für den SSV Brixen Südtirol eine gewisse Herausforderung gewesen, sich für das Viertelfinale zu qualifizie-

ren. Bereits im Hinspiel in Brixen bewiesen die Ukrainerinnen ihre Stärke, „mit der wir zwar oft mithalten konnten – am Ende fehlte uns aber vielleicht doch noch ein Quäntchen Erfahrung“, sagt Sektionsleiterin Wally Ulpmer. Sie ist trotzdem stolz darauf, dass man es überhaupt so weit geschafft habe – für die gesamte Mannschaft sei es eine tolle Erfahrung gewesen, und nun blicke man nach vorne.

„So schade es um den EHF-Cup ist – in einem solchen Moment rückt der Sport in den Hintergrund. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, wieder gesund zu werden und dann hoffentlich bald wieder richtig durchstarten zu können“, erklärt die Sektionsleiterin. In der Liga steht der SSV Brixen Südtirol derzeit auf Platz 1, und auch im Italienpokal sind sie noch im Rennen. av


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LAUFSPORT

Brixner Läufer nicht zu bremsen z Bei der SG Eisacktal hat die Teilnahme am letzten Laufrennen des Jahres, dem Ladurner-Volkslauf in Bozen am Nachmittag des 31. Dezember Tradition. Zudem starten die passionierten Läufer mit diesem 5-km-Wettkampf, der über mehrere Runden durch die Bozner Altstadt führt, in die Südtiroler Top-7-Laufserie. Die Temperaturen waren zum Jahreswechsel in der Landeshauptstadt alles andere als winterlich, und das sommerliche Outfit der Athleten war wahrlich nicht fehl am Platz. Doch auch so

manches andere entsprach nicht ganz den gewohnten Bedingungen. Gestartet wurde nämlich mit Maske, die am Start und 500 Meter lang getragen werden musste; der Abstand zu den Konkurrenten war sogar während des Rennens zu beachten, und die Sicherheitsbestimmungen vor und nach dem Wettlauf waren streng. Die Brixner Läufer ließen sich jedoch nicht bremsen: Sebastian Weissteiner, 18 Jahre jung und seines Zeichens eigentlich Triathlet, lief als hervorragender Fünfter der allgemeinen

Klasse über die Ziellinie, knapp gefolgt von seinem 51-jährigen Teamkollegen Helmuth Mair, der sich als Langstreckenspezialist sehr über seine gute Sprintzeit freute. Auf den zweiten Platz lief Marion Oberhofer in der Kategorie U16 mit zwei Runden zu je 1,25 km. Wie David Zingerle, der in derselben Altersklasse den vierten Platz belegte, ist sie normalerweise im Triathlon zuhause, behauptet sich jedoch auch im Laufen unter den Schnellsten des Landes. sd

Wochen gesund überstehen und einigermaßen unter Normalbetrieb weiterspielen können“, sagt Frank Thielemann, technischer Leiter. Lebt der Traum vom Aufstieg in die Serie B also noch für die Brixnerinnen, die die vergangene Saison als Tabellendritte abschließen konnten? „Derzeit wage

ich es nicht, daran zu denken. Ein noch besseres Ergebnis als im Vorjahr wäre unter Normalbedingungen durchaus schaffbar, aber wir müssen sehen, wie sich die nächsten Wochen entwickeln“, erklärt Thielemann vorsichtig. av

stark eingeschränkt, Einnahmen aus Veranstaltungen oder Bars fehlen, der spontane, persönliche Kontakt mit Eltern und Sponsoren wird vermisst. Trotzdem zeigen sich die meisten Verantwortlichen der Vereine optimistisch und sind froh, dass vor allem die Kinder und

Jugendlichen aktiv sein dürfen und zumindest bei den Trainings Gemeinsamkeit und Bewegung erleben und genießen können. Alle hoffen, dass der Ausnahmezustand bald ein Ende haben möge. sd

FRAUENFUSSBALL

Augen zu und durch z Die Brixner Fußballerinnen befinden sich derzeit in einer kritischen Phase der Saison: Nachdem sie zu Beginn die Tabellenführung für sich entscheiden und über einige Wochen halten konnten, machen ihnen seit Anfang des neuen Jahres Verletzungen zu schaffen. Die Stürmerin Valentina Abler fällt wohl für längere Zeit aus, und dann verletzte sich kürzlich auch noch Nadine Nischler, die derzeit die Torschützenliste der Gruppe B in der Serie C anführt – im Moment ist ungewiss, für wie lange sie ausfallen wird. Zudem mussten

Spiele coronabedingt von allen Seiten abgesagt werden, was dazu führte, dass sich der SSV Brixen OBI zwar zur Zeit der Drucklegung dieser Ausgabe auf Tabellenplatz vier befindet, gleichzeitig aber zwei Spiele weniger als Tabellenführer Venezia FC aufweist. Das Halbzeitresümee der Brixner Fußballerinnen fällt insgesamt trotz der erschwerten Bedingungen optimistisch aus: „Spielerisch konnten wir uns in dieser Saison enorm steigern, und ich glaube nach wie vor, dass mit dieser Mannschaft vieles möglich ist. Nun hoffen wir natürlich, dass wir die nächsten

Foto: Oskar Zingerle

SPORT

Geht’s auch mit 2G? z Mit noch engmaschigeren Covid-19-Bestimmungen müssen die Sportvereine seit dem 10. Jänner ihre Aktivitäten organisieren. Ein Blick auf die Brixner Sportstätten zeigt, dass die Aktiven der Vereine sich zum größten Teil der Situation angepasst haben und mit der 2G-Regelung weiter trainieren oder versuchen, das Beste aus der Lage zu machen. Für alle, die auf Hallentraining angewiesen sind, sowie für die Leichtathleten, Tänzer und Kunstturner, bedeutet die 2G-Regelung teilweise auch

Stillstand. Bei vielen Sportarten wird die gesamte Wettkampfsaison durcheinandergewirbelt, etwa beim Volley- und Basketball oder bei den Eishockeyspielern. Bedauern äußern Trainer und Betreuer zudem darüber, dass einige Mitglieder im Laufe der letzten zwei Jahre ganz aus dem aktiven Vereinsleben ausgestiegen sind. Auch wenn ein Großteil der Athleten zurzeit wieder trainiert, kann von Normalität noch keine Rede sein, denn neben der Trainings- und Wettkampftätigkeit ist das soziale Leben der Vereine seit zwei Jahren


Baulosgrenze / Confine lotto km 3 + 160.000

Umfahrung Vahrn Baulos Anschluss Brixen Nord / Circonvallazione Varna Lotto collegamento Bressanone Nord L = 423 m

Umfahrung Vahrn / Circonvallazione Varna L = 1519m Plose Erweiterung Raststation Plose area di servizio Ampliamento

Plose Erweiterung Raststation Plose area di servizio Ampliamento

15 TIR

Raststation Plose / Area di servicio Plose

E

AUTOVETTUR

BU

S

TIR

Sportplatz Militär / Campo sportivo militare

BU

S

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S

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a / Mo

Kaserne / Caserma

34 TIR - 4 BUS

3,00 3,00

d / rd or No n N ne ixe no Br ssa ss re hlu o B sc nt An ame eg

ll Co

Tunnel Raststation / Galleria Autogrill L = 255 m

ord oN occ Imb l/ orta 6.000 1 rdp No 3 + 5 km

Fernheizwerk Vahrn / Centrale di teleriscaldamento Varna

Südport al km 3 + 26 / Imbocco Sud 1.000

Abzweigung Brixen Nord Svincolo Bressanone Nord

Tennisplätze / Campo da Tennis

Fußball - Trainingsplatz / Campo da calcio - sportivo

/ ss hlu Nord nsc rda mento No nel llega Tun a Co 288 m lleri L = Ga

Anpassung Alte Straße / Adeguamento via Vecchia

Vahrn umfahren MOBILITÄT: Mitte Februar beginnt der Bau des letzten Teilstücks der Westumfahrung. Die Projektierung hatte sich in die Länge gezogen, weil die Trasse über einige sensible Bereiche verfügt, die sich als sehr aufwändig herausstellten.

schleife, und in die Potenzierung der Radmobilität in den Ballungszentren und im gesamten Eisacktal.“

Seit 30 Jahren Gesprächsstoff Große Bauwerke erfordern nicht nur viel Geld, sondern vor allem viel Zeit, und die Westumfahrung bildet hier keine Ausnahme. Ein Blick in die alten Ausgaben des „Brixner“, die übrigens alle online über unsere Homepage oder unsere kostenlose App verfügbar sind, zeigt indes klar auf, dass die zeitlichen Prognosen der jeweiligen Politiker normalerweise um einiges blauäugiger sind als jene der Techniker. So hatte der damalige Landeshauptmann Luis Durnwalder im März 1997 im Gespräch mit dem „Brixner“ eine Fertigstellung der Westumfahrung für das Jahr 2005

Die Portale der u Einfahrten werden vom Architekturbüro Modus Architects gestaltet

Rendering: MoDusArchitects Sandy Attia+Matteo Scagnol

Den 29. Dezember 2021 darf Vahrn als guten Tag verbuchen: Landesrat Daniel Alfreider, Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer, Abteilungsdirektor Valentino Pagani und Michael Goller als Vertreter der Bietergemeinschaft „Goller Bögl, Wipptaler Bau und Gasser Markus GmbH“ unterschrieben den Vertrag zum Bau der Umfahrung von Vahrn. „Die Gemeinde Vahrn wartet schon seit vielen Jahren auf dieses Bauprojekt“, sagt Schatzer, „als Bürgermeister bin ich sehr froh, dass die Arbeiten – auch dank des Einsatzes von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Daniel Alfreider – nun starten können.“ Neben dem Verkehr auf der Autobahn gebe es bei Vahrn auf der Brennerstaatsstraße einen durchschnittlichen Tagesverkehr von 15.000 Fahrzeugen, sagt Schatzer, „mit diesem Bauvorhaben wird es möglich sein, einen Großteil dieses Durchzugsverkehrs auf die Umfahrungsstraße zu verlagern.“ Auch Brixen profitiert natürlich von diesem letzten noch fehlenden Teilstück der Westumfahrung: Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch im Stadtbereich der Verkehr auf der Brennerstraße weiter reduziert werden kann. Dies ist ganz im Sinne von Landesrat Alfreider: „Der Bau der neuen Umfahrung von Vahrn ist ein wichtiger Baustein für die Gesamtstrategie zur Verlagerung des Verkehrs aus der Innenstadt von Brixen und den Ortskernen der umliegenden Ortschaften.“ Diese Gesamtstrategie beinhalte aber nicht nur neue Straßen: „Wir investieren auch in neue Bahnprojekte, zum Beispiel den Bau der Riggertal-


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vorhergesehen – inklusive des Vahrner Teilstücks. Heute wissen wir: Es dauerte allein für den Brixner Teil erheblich länger, vom Vahrner Abschnitt ganz zu schweigen. Der Vorschlag einer Umfahrung von Brixen geht bekanntlich mindestens ins Jahr 1992 zurück: Der damalige Bürgermeister Klaus Seebacher sagte im „Brixner“ Nr. 31 vom August 1992, dass der aus dem April desselben Jahres stammende Zwischenbericht zum Verkehrsentwicklungsplan der Münchner Städteplaner Lang, Keller und Burghardt klar ergeben hatte, dass „das Verkehrsproblem in Brixen nur durch eine Umfahrungsstraße im Westen der Stadt gelöst werden kann.“ Das Münchner Planungsbüro hatte damals eine offene Umfahrung vom heutigen Südportal der Westumfahrung bis zur Garage Filippi in Vahrn vorgesehen – mit einem Mittelanschluss beim Vinzentinum. Der Verkehrsentwicklungsplan war im Grunde der offizielle Startschuss für die konkreten Bestrebungen der Gemeinde und des Landes zur Planung der Westumfahrung, bei der der Projektant Mario Valdemarin für den Brixner Teil anstelle der offenen Trasse eine genauso mutige wie kostenintensive Variante mit zwei Tunnels zeichnete, die dann von der Landesregierung auch genehmigt wurde. Allerdings sollten allein für die Planung, Finanzierung und für die komplizierte bürokratische und genehmigungstechnische Vorbereitung viele Jahre vergehen: Im Jänner 2005 war zum Beispiel immer noch unklar, ob die Anbindung der Westumfahrung an die Staatsstraße im ursprünglich geplanten Bereich des Vinzentinums oder weiter nördlich zur Kreuzung Pustertaler Straße in Vahrn erfolgen sollte. Bürgermeister Albert Pürgstaller erklärte selbstbewusst, dass unabhängig von dieser offenen Frage die Westumfahrung bis 2010 fertiggestellt sein müsse – wieder inklusive Vahrner Teilstück. Das von Valdemarin stammende Projekt wurde jedenfalls genehmigt, der Brixner Teil (ohne Mittelanschluss und ohne Vahrner Teilstück) daraufhin ausgeschrieben.

Komplizierte Rahmenbedingungen Am 21. August 2006 begannen dann die Bauarbeiten zum ersten Baulos. Inzwischen hatte man sich für die Anbindung zur Kreuzung Pustertaler Straße und einem zusätzlichen Mittelanschluss beim Parkhaus entschlossen, und Mario Valdemarin erklärte, dass man bis 2011 im besten Fall dieses erste Baulos und lediglich einen Teil des Vahrner Teilstücks fertigstellen könne – der nördlichste Anschluss an die Staatsstraße und auch der Mittelanschluss würden

p JETZT WIRD GEBAUT: Die 1.519 Meter lange Umfahrung Vahrn mit dem 255 Meter langen Tunnel „Raststation“ und dem 590 Meter langen Tunnel „Vahrn“

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Knoten Vahrn Nord / Svincolo Varna Nord

erheblich länger dauern. Im Januar 2008, mitten in den Arbeiten zum Brixner Teil der Westumfahrung, wurde dann beschlossen, das bereits genehmigte Projekt der Umfahrung Vahrn in zwei funktionale Baulose aufzuteilen: Der südliche Teil der Vahrner Umfahrung mit dem Anschluss Brixen Nord wurde als getrenntes Ausführungsprojekt ausgeschrieben und in den Jahren 2008 bis 2011 errichtet. Am 16. April 2011 wurde die Westumfahrung schließlich eröffnet, und es stellte sich natürlich die Frage, wie lange es nun dauern würde, bis auch der Mittelanschluss und das nördlichste Teilstück in Vahrn realisiert werden würde. Bei der Festrede wollte sich Luis Durnwalder jedenfalls nicht auf einen Fertigstellungstermin festlegen. Nach der Eröffnung schien zunächst der Schwung verloren gegangen zu sein: Das Vahrner Teilstück, für das 2008 bereits ein Ausführungsprojekt erarbeitet worden war, rückte in weite Ferne. Im Jänner 2010 hatte Valdemarin noch verlauten lassen, dass man hoffe, die Arbeiten zum nördlichen Teilstück noch im selben Jahr ausschreiben zu können. Dann aber gab es Probleme mit der Grundver-

„Mit diesem Bauvorhaben wird es möglich sein, einen Großteil des Durchzugsverkehrs auf die Umfahrungsstraße zu verlagern“ _ Andreas Schatzer, Bürgermeister von Vahrn fügbarkeit, die sich über Jahre hinwegzogen. Außerdem wollte auch die Autobahngesellschaft A22 ein Wörtchen mitreden, weil die Trasse teilweise sehr nahe an die Autobahn heranrückt. Zwischenzeitlich forderte Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer, dass man den Bau des Nordteils unbedingt gemeinsam mit dem Mittelanschluss realisieren möge, was Brixen wiederum ablehnte, weil man befürchtete, dass die Probleme zur Grundverfügbarkeit sich zu lange hinziehen würden und deshalb auch der Bau des Mittelanschlusses verzögert werden könnte. Inzwischen ist der Mittelanschluss ebenfalls realisiert, und nun steht endlich auch der Baubeginn des letzten Vahrner Teilstücks bevor.


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Wirtschaft & Umwelt der Bevölkerung möchte man investieren: „Wir werden Baustellenbegehungen ermöglichen und vielleicht auch eine eigene Homepage einrichten, über die sich die Bevölkerung jederzeit detailliert informieren kann.“ Rund 141.000 Kubikmeter Aushubmaterial wird beim Bau der beiden Tunnel sowie bei der freien Strecke anfallen. Der größte Teil davon, etwa 110.000 Kubikmeter, kann allerdings direkt im Baustellenbereich für Dammschüttungen und sonstige Anschüttungen und Hinterfüllungen verwendet werden.

Ein Blick ins Jahr 2024 Startschuss steht bevor Die Arbeiten sind europaweit ausgeschrieben worden; gewonnen hat die anfangs erwähnte lokale Bietergemeinschaft. Die Ausführungsplanung erledigte das Büro ILF aus Innsbruck mit dem Brixner Planungsbüro EUT, die architektonischen Elemente stammen wieder aus der bewährten Feder von Architekt Matteo Scagnol, dessen Formen auch die bereits bestehenden Tunneleinfahrten auszeichnen. „Mitte Februar wird beim ehemaligen Militärareal mit der Baustelleneinrichtung begonnen“, sagt der Verfahrensverantwortliche Florian Knollseisen, „danach muss zunächst der schmale Grünstreifen, der entlang der Autobahnböschung im Laufe der Jahre entstanden ist, gerodet werden.“ In Absprache mit der lokalen Forststation ist allerdings jetzt schon definiert worden, in welcher Form dieser Streifen nach Abschluss der Arbeit wiederbepflanzt werden muss. Auch in die Kommunikation mit

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p Ende Dezember ist der Vertrag zum Bau der Umfahrung unterzeichnet worden: Abteilungsdirektor Valentino Pagani, Landesrat Daniel Alfreider, Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer und Michael Goller als Vertreter der Bietergemeinschaft „Goller Bögl, Wipptaler Bau und Gasser Markus GmbH“

Am 15.2.1962 erfüllte sich Vittorio Dianese seinen Traum und eröffnete am Kleinen Graben sein eigenes Fotogeschäft, das Foto Vittorio. Seither sind 60 Jahre vergangen – eine Zeit, in der sich vieles in der Fototechnik verändert hat. Doch unverändert geblieben ist unsere Leidenschaft für die Fotografie und unsere Freude an der täglichen Begegnung mit den Kunden. Wir lieben Fotos, weil sie uns einen wertvollen Blick in die Vergangenheit ermöglichen und uns daran erinnern, wer wir sind, wohin wir gehen und wieso wir lieben, was wir tun. In diesem Sinne möchten wir uns bei allen Freunden und Kunden für das langjährige Vertrauen bedanken und freuen uns auf viele weitere kreative und bilderreiche Jahre! Herzlichst, Ihre Familie Dianese Kleiner Graben 7, Brixen 0472 834937 hello@fotovittorio.it

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Damit sich der geneigte Leser einen bildlichen Eindruck verschaffen kann, versuchen wir einen Zeitsprung in die Zukunft, genau gesagt in den Oktober 2024 – das ist das nun prognostizierte Datum der Fertigstellung. Die Umfahrung in Vahrn ist soeben ihrer Bestimmung übergeben worden; zum ersten Mal kann sie auch befahren werden. Von Norden gelangt man direkt von der SS12 auf die Westumfahrung, womit man sowohl Vahrn als auch Brixen nicht mehr „berühren“ muss, um in die Industriezone oder nach Klausen zu gelangen. Von Süden kommend, schließt die Umfahrung Vahrn unmittelbar am heutigen nördlichen Ende der Westumfahrung im Bereich des Fernheizwerkes an. Hier steigt die Umfahrungsstraße mit 2,5 Prozent Längsneigung an, und die Trasse holt mit einem Rechtsbogen zu einer Wendelinie aus und unterquert mit einem 255 Meter langen Tunnel die Raststation Plose. Darauf folgt ein freier Streckenabschnitt; hier wurde eine 238 Meter lange und mindestens 2,5 Meter hohe Lärmschutzwand am rechten Bankettrand errichtet. In diesem Bereich führt ein neuer Geh- und Radweg von der Zufahrt Raststation zum bestehenden Durchlass unterhalb der A22. Nach dem Ende des langgezogenen Rechtsbogens und einem kurzen Gegenbogen beginnt der 590 Meter lange Tunnel Vahrn. An der knappsten Stelle nähert sich dieser Tunnel dem nördlichen Widerlagerflügel der Autobahnbrücke über den Schaldererbach bis auf einen Meter. Durch diese engstmögliche Bündelung mit der Autobahn konnte das gegenüberliegende Haus Grabner zur Gänze erhalten bleiben. Die höhenrelevante Sohle des Schaldererbaches wurde geringfügig angehoben und über die Tunneldecke geführt. Danach steigt der Tunnel mit 5,5 Prozent, um ein schnelles Auftauchen und damit eine möglichst kurze Tunnellänge zu gewährleisten. Im Zuge der Bauausführung musste das Archiv der Volksbank, der sogenannte Falk-Stadel und die Garage des Hauses Grabner abgerissen werden; der Schaldererbach wurde um etwa einen halben Meter angehoben. Danach entfernt sich die Trasse in einer langgezogenen S-Kurve wieder von der Autobahn in Richtung Nordportal. Im weiteren Verlauf bindet die Umfahrungstraße mit einer Geraden in die bestehende SS12 ein – und zwar als T-Knoten in Form eines Vollanschlusses, der die Zufahrt in alle Richtungen ermöglicht. Wie dieser Anschluss gestaltet werden soll, ist in Vahrn in den letzten Jahren heftig diskutiert worden; zwischenzeitlich hatte man auch einen Kreisverkehr angedacht.

Entlastung für Vahrn und Brixen Die Aufgabe des Anschlusses Nord ist es, möglichst viel Verkehr von Richtung Norden von der bestehenden SS12 auf die neue Umfahrungsstraße zu verlagern und das Ortsgebiet von Vahrn und in weiterer Folge von Brixen damit

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Foto: Oskar Zingerle

Brixner Nr. 384

vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Deshalb wurde ein T-Knoten (Vollanschluss) mit Linksabbiegestreifen (von Norden) vorgesehen, um die Hauptverkehrsrichtung zur neuen Umfahrung vorzugeben und den Verkehrsfluss auf der neuen Umfahrung nicht zu unterbrechen. Für das Abbiegen nach rechts von der Hauptstraße ist zwar keine eigene Fahrspur notwendig, zur Erleichterung der Abfahrt wurde jedoch eine Verbreiterung der Fahrbahn vorgesehen. Auch für die eher geringen Anforderungen des Anrainerund Pendlerverkehrs ist diese Lösung laut technischem Bericht ausreichend. Weiters kann die Grundbeanspruchung damit auf ein Minimum reduziert und die bestehende Staatsstraße annähernd unverändert bleiben. Der durch den Anschluss entstehende kleine Zwickel an der bestehenden SS12 wird rekultiviert werden.

Was hat sich geändert? Spannend ist es, die Unterschiede zwischen der nun endgültigen Variante und dem Ausführungsprojekt von 2008 zu erfassen. Gemäß der Vorgaben der Brennerautobahn AG und des Transport- und Infrastrukturministeriums wurde der Tunnel unter der Raststation Plose abgeändert und an beiden Portalen um 12,5 Meter verlängert. Zudem wurde die Baumethode optimiert, sodass die Flächeninanspruchnahme an der Raststation während der Bauausführung minimiert wird. Der südliche Abschnitt des Tunnels Raststation wird nun in Deckelbauweise errichtet; die Aufschüttungen südlich und nördlich der Raststation wurden vergrößert, um zusätzliche Parkflächen für die Raststation zu gewinnen. Der Knotenbereich Anschluss Brixen Nord wurde bereits zur Gänze mit dem gleichnamigen Baulos errichtet. Hier wird die Trasse durch eine Einbiegespur und eine Spurwechselstrecke ergänzt. Die Trasse wurde auch im Bereich Tunnel Vahrn und Knoten Vahrn Nord von der A22 abgerückt, um im freien Streckenabschnitt den Mindestabstand der neuen Umfahrungsstraße von 12,5 Meter zum Zaun der A22 einzuhalten.

pW arten auf Herbst 2024: Die Fertigstellung der Umfahrung Vahrn wird die Lebensqualität im Dorf entscheidend verbessern

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Der Tunnel Vahrn wurde gegenüber dem Ausführungsprojekt 2008 um rund 125 Meter nach Süden hin verlängert. Auf der Höhe der Tennisplätze befindet sich die Zufahrtsrampe zur Raststation Plose, die von den Bediensteten verwendet wird. Der Tunnel quert diese Rampe allerdings so tief, dass die Lage und Höhe der Zufahrt kaum verändert werden muss. Um die Umfahrungsstraße überqueren zu können, wird die Zufahrt nach dem Bau des Tunnels in annähernd gleicher Lage und geringfügig höher wiedererrichtet. Im Zuge dieser Wiedererrichtung wird auch die Parkfläche neugestaltet und vergrößert, und es wird ein neuer Geh- und Radweg zwischen der A22 und der Umfahrungsstraße vom Parkplatz Richtung Norden bis zum bestehenden Durchlass der A22 hergestellt. In der Zeit der Bauausführung für den Tunnel wird für die Bediensteten der Raststätte im Bereich der nahegelegenen Baustelleneinrichtungsfläche beim Militärfußballfeld ein Ersatzparkplatz für etwa 20 PKW eingerichtet. Die Bediensteten können über einen geschützten Fußweg die Raststation erreichen. Für die Zulieferer wird ein mit Hubwagen befahrbarer Zugang zur Raststätte jederzeit sichergestellt. Die Anrainer der Brennerstraße im Dorfbereich von Vahrn werden diese Umfahrung, die etwa 38,5 Millionen Euro kosten wird, zweifellos als Quantensprung an Lebensqualität erfahren. Derzeit arbeitet die Gemeinde Vahrn nach Brixner Vorbild an einem Plan für nachhaltige urbane Mobilität, und die Beruhigung der Brennerstraße wird darin genauso eine zentrale Rolle spielen wie die Einrichtung der neuen Eisenbahnhaltestelle. Da der Bau der Umfahrung laut technischem Bericht 32 Monate dauern wird, hat Vahrn jetzt fast drei Jahre Zeit, sich zu überlegen, welche zusätzlichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Dorfgebiet getroffen werden können.

willy.vontavon@brixner.info


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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Beirat für Ensembleschutz besteht weiter Foto: Oskar Zingerle

er in einer Aussendung die „Auflösung des Beirats“ als einen „Präzedenzfall“ darstellt, „der sich auf Südtirol negativ auswirken könnte“. Der Ensembleschutz sei damit „endgültig zum zahnlosen Papiertiger degradiert“, schreibt der Heimatpflegeverband. Bürgermeister Brunner berichtigt: Mit dem neuen Raumordnungsgesetz sei der Ensembleschutz Gemeindekompetenz; die entsprechende „Gemeindekommission für Raum und Landschaft“, die die bisherige Baukommission ersetzt, muss in ihren Reihen auch Fachleute haben, die Kompetenzen in Sachen Bau-

nicht korrekt“, sagt Bürgermeister Peter Brunner, „der Beirat existiert natürlich nach wie vor; wir haben lediglich die Mitglieder ersetzt.“ Auch der Heimatpflegeverband hat offensichtlich die Mitteilung der Gemeindeverwaltung an die ehemaligen Mitglieder des Beirats falsch verstanden, weil

BRIXEN

Kein Autogas in Brixen z In Italien heißt Flüssiggas GPL (Gas di Petrolio Liquefatto), in Deutschland hingegen verwendet man eher „Autogas“ oder die englische Abkürzung „LPG“ (Liquefied Petroleum Gas). Umweltund kostenbewusste Autofahrer investieren manchmal in diese Technologie, indem sie entweder ein LPG-Modell ab Werk kaufen oder ihren Benziner aufrüsten. Das Tanken ist allerdings manchmal eine Herausforderung, denn LPG-Tankstellen sind rar: „Bis vor Kurzem gab es im Raum Brixen eine einzige Tankstelle, an der wir Flüssiggas tanken konnten“,

kurz

notiert

erklärt uns ein Leser, der in der Redaktion angerufen hat, „aber der Pächter der ENI-Tankstelle in der Mahr hat seinen Pachtvertrag bereits im vergangenen September nicht mehr verlängert.“ Seitdem ist die Tankstelle geschlossen, und LPG-Autos müssen nun nach Vintl gefahren werden, um ihren Tank zu füllen – „das ist ziemlich aufwändig.“ Eine kurze Umfrage bei Brixner Tankwarten ergibt allerdings, dass Flüssiggas ein absolutes Nischenprodukt ist: Der Aufwand, Flüssiggas zu vertreiben, stehe in keinem Verhältnis zum Verdienst, den man dabei erreichen

Ab Februar werden entlang des Eisacks unterhalb der Brimi an der Brennerstraße Uferpflegearbeiten durchgeführt. An der orographisch rechten Seite müssen dafür Pappeln entfernt werden. Sie waren durch den Schneefall im vergangenen Winter beschädigt worden und könnten bei Starkwind herabfallen.

Foto: pierrephoto

z Für einiges Aufsehen hat nach einer entsprechenden Pressemitteilung des ehemaligen Landtagsabgeordneten Hans Heiss die vermeintliche Entscheidung der Brixner Gemeindeverwaltung verursacht, den seit 17 Jahren bestehenden Ensembleschutzbeirat aufzulösen. „Das ist

kultur mitbringen. In Brixen seien dies Dorothea Aichner und Johanna Niederkofler, die als Mitglieder der Gemeindekommission auch den neuen Ensembleschutzbeirat bilden. „Für den Ensembleschutz bedeutet dies eine Aufwertung“, sagt Brunner, „weil die Fachfrauen die Projekte von Anfang an begleiten können.“ Brixen ist im Vergleich zu anderen Gemeinden in Sachen Ensembleschutz vorbildhaft unterwegs: Zwischen 2006 und 2015 wurden insgesamt etwa 70 Ensembles im gesamten Gemeindegebiet unter Schutz gestellt. wv

kann. Es seien im Raum Brixen sicher nicht mehr als 60 oder 70 Wagen, die neben Benzin auch mit Flüssiggas betankt werden können, schätzt der Anrufer. Dass eine andere Brixner Tankstelle Flüssiggas

in ihr Sortiment aufnimmt, scheint also illusorisch zu sein. Die einzige Chance besteht wohl darin, dass sich für die Tankstelle in der Mahr ein neuer Pächter findet. wv

Wegen Umbauarbeiten sind die Schalter, Beratungsräume und der Bankomat der Raiffeisen-Filiale Milland in einen Container auf dem oberen Parkplatz hinter dem Filialgebäude in der Plosestraße 26/A übersiedelt. Der Automat für Bargeldeinlagen ist derzeit nicht verfügbar.

Bis Anfang März verteilen die Stadtwerke Brixen die kostenlosen Papiersäckchen zur Entsorgung des Biomülls direkt an die Haushalte. Außerdem können Biomüllsäckchen bei den Kundenschaltern, im Recyclinghof oder Mini-Recyclinghof geholt werden.


STADTGEHEIMNISSE

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Wo wohnte der Stadtrichter? Als weltlicher Vertreter des Bischofs verfügte der Stadtrichter nicht nur über juridische, sondern auch über administrative und polizeiliche Kompetenzen; damit oblag ihm auch die Kontrolle über die Gemeindeverwaltung. Seit etwa 1530 stand ihm ein eigenes Stadtgerichtshaus zur Verfügung, das sich am Kornplatz zwischen den Großen und Kleinen Lauben befand (Große Lauben Nr. 27). Als 1596 das Haus renoviert wurde, brachte der Maler Georg Trabl in der Mitte des neu errichteten Erkers das Wappen des Fürstbischofs an, des Kardinals Andreas von Österreich, und an den Seiten die Wappen des Hochstiftes und der Stadt Brixen. Im Inneren bemalte er den Erker mit Blumen und mit den Symbolen von Glauben, Justiz und Liebe. Im gleichen Jahr wurde zur Errichtung von Gefängnissen das angrenzende Haus des Bindermeisters Hans Hölzl erworben, das schon zu den Kleinen Lauben gerechnet wird. In früheren Zeiten befanden sich die Gefängnisse in der Hofburg. Straffällige Geistliche und Adelspersonen wurden weiterhin dort untergebracht, Bürger mit leichten Vergehen im Rathauskeller. Zudem forderte der Stadtrichter Jakob v. Colz 1596, man solle den Fuhrleuten das Fahren durch die Stadt verbieten, denn das Gerichtshaus würde jedes Mal so erschüttert, „daß es bald zu Hauffen fallen möchte.“ Wahrscheinlich dachte er dabei wohl auch an den Lärm der vorbeifahrenden Händler, wenn sie unter ihm „die Kurve kratzten“ und dann noch im gegenüberliegenden Gasthof zum Wilden Mann einkehrten. Aber fortschrittlich war er allemal!

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Wirtschaft & Umwelt VAHRN

Riggertalschleife: Es geht voran

z Wenn es nicht unvorhergesehene Schwierigkeiten gibt, wird im März oder April das Genehmigungsverfahren zum Bau der Riggertalschleife starten. Im Moment arbeitet Italfer, die Planungsgesellschaft der Rete Ferroviaria Italiana (RFI), fieberhaft an der dafür notwendigen Dokumentation; parallel

dazu laufen Gespräche mit den verschiedenen betroffenen Grundeigentümern. Eile ist geboten, weil man sich zum Ziel gesetzt hat, dass bis Ende 2025 der Arbeitsfortschritt zumindest ein Befahren der Strecke ermöglichen soll, denn im Februar 2026 finden die Olympischen Winterspiele statt – unter

anderem mit Antholz und Cortina als Austragungsorte. Soll es eine realistische Chance zur fristgerechten Fertigstellung geben, müssen die Arbeiten wohl bis Ende 2022 ausgeschrieben und vergeben sein, denn die Realisierung in nur drei Jahren ist sowieso eine Herkulesaufgabe. Das Projekt sieht neben einer 172 Meter langen Brücke über das Riggertal und einem 796 Meter langen Tunnel auch den Bau einer Haltestelle in Vahrn und eines Bahnhofs in Schabs vor; auch der Gleisplan im Bereich des Brixner Bahnhofs wird in der Folge überarbeitet werden. Die 6,7 Kilometer lange Riggertalschleife wird die Fahrtzeit zwischen Brixen und Bruneck erheblich verkürzen; im Moment müssen alle Züge den

Umweg über Franzensfeste nehmen. Vor allem Brixen wird von der Riggertalschleife profitieren, da in Zukunft wohl auch viele Pendler aus Vahrn, dem Schabser Hochplateau oder eben dem Pustertal mit dem Zug nach Brixen pendeln werden, weil dies für sie die günstigere und schnellere Alternative zum eigenen Auto sein wird. Zudem profitiert Brixen auch in Sachen internationalem Eisenbahnverkehr: Nach Fertigstellung des Brenner Basistunnels wird der Bahnhof Brixen den wichtigen Knotenpunkt ins Pustertal darstellen. Die Finanzierung im Ausmaß von immerhin 220 Millionen Euro ist übrigens gesichert: Für die Olympischen Spiele ist das Projekt von strategischer Bedeutung. wv

gleichzeitig arbeitet die RFI an der dort angrenzenden Unterführung, die einen direkten Zugang von der Bahnhofstraße und dem Parkplatz zu den Bahnsteigen erlauben wird. Die Bauarbeiten am Bahnhof sind damit aber noch lange nicht abge-

schlossen: RFI plant im Zuge der Aufwertung des Brixner Bahnhofs zum Knotenpunkt eine Neuordnung der Schieneninfrastruktur, die in den kommenden Jahren realisiert werden wird. wv

BRIXEN

„Bahnhof des Jahres 2022“ z Trotz der Tatsache, dass er noch nicht ganz fertiggestellt ist, ist nun durchgesickert, dass der Brixner Bahnhof zum „Bahnhof des Jahres 2022“ gekürt werden wird. Der Preis war vor elf Jahren vom Verein „Freunde der Eisenbahn“, dem Mobilitätsressort des Landes und dem Südtiroler Gemeindenverband ins Leben gerufen worden. Am 28. Mai ab 10 Uhr wird es dazu einen Festakt geben – und es ist davon auszugehen, dass der Bahnhof an diesem Tag offiziell eingeweiht werden wird. Der Bahnhofsplatz ist heute bereits fertiggestellt, die Bushaltestelle vor dem Hotel Jarolim bereits aktiv. Noch nicht genutzt wird der neue Parkplatz; hier fehlen noch die Arbeiten zum Feinbelag und das Schrankensystem, die im April, sobald die Temperaturen es zulassen, abgewickelt werden. Der neue Parkplatz wird ausschließlich von der Niccolò-Castiglioni-Straße aus erreichbar sein. Einige Unstimmigkeiten gab es mit den Taxifahrern, die mit der neuen Position ihrer drei Taxistände am Bahnhofsplatz nicht einverstanden waren: „Inzwischen haben sich die Wogen geglättet“, sagt Joachim Dejaco, Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG – auch deshalb,

weil es auf einen entsprechenden Hinweis der Taxifahrer in Zukunft zusätzlich einen nützlichen vierten Taxistand am Ausgang der neuen Unterführung beim Parkplatz geben wird. Im Moment arbeitet die STA am unterirdischen Raddepot;


Brixner Nr. 384

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„Neue Brücke voraussichtlich im Herbst“

Herr Gruber, seit 24. Jänner ist die Unterdrittelbrücke gesperrt und eine provisorische Brücke errichtet. Wer darf sie nutzen? Die provisorische Brücke wird in den nächsten Monaten lediglich für jene Anrainer befahrbar sein, die nur über diesen Weg zu ihrem Zuhause kommen. Außerdem wird der Citybus weiterhin diese Strecke nutzen, und auch der Skibus wird nach wie vor gewährleistet. Für alle anderen Autofahrer ist diese Strecke gesperrt – sie müssen über die Mozartallee ausweichen. Die provisorische Brücke ist nur einspurig befahrbar, und mit der Baustelle ist

es derzeit viel zu eng, um gerade in den Stoßzeiten den üblichen Verkehrsfluss bewerkstelligen zu können. Was sind die nächsten Schritte in der Bauphase der neuen Unterdrittelbrücke? Die alte Brücke wird nun schrittweise abgebrochen. Zuerst werden Asphalt und Beton entfernt und die Fertigteile ausgehoben, dann wird der Mittelpfeiler entfernt. Danach starten die neuen Betonarbeiten, und die neue Stahlbrücke, die übrigens bereits in Produktion ist, wird vor Ort zusammengebaut und in das Bachbett gehoben.

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Wie lange wird diese Umleitung für Fahrzeuge voraussichtlich bestehen bleiben? Die ersten Vorbereitungsarbeiten für dieses Projekt haben bereits im vergangenen Herbst begonnen; insgesamt ist eine Bauzeit von einem Jahr geplant. Durch die pandemiebedingte Knappheit einiger Rohstoffe und den damit verbundenen längeren Lieferzeiten kann es sein, dass sich die Bauzeit vielleicht etwas verzögert. Ich gehe im Moment aber davon aus, dass die neue Brücke voraussichtlich noch in diesem Herbst eingeweiht und damit für die Bevölkerung nutzbar sein wird. anina.vontavon@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

ALEXANDER GRUBER, technischer Leiter der Gemeinde Brixen, über die Sperrung der Unterdrittelbrücke und die nächsten Schritte in der Bauphase.


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der Impfstoff-Bestellungen und verhindert, dass zu viele Impfstoffe vorbereitet werden und womöglich in der Folge verfallen. Zugleich erspart die Vormerkung ein längeres Schlangestehen vor der Impfung.

Florian Peer von der Apotheke Peer

Herr Peer, in Ihrer Apotheke kann man sich gegen Covid-19 impfen lassen. Welche Impfstoffe werden bei Ihnen verimpft? FLORIAN PEER: In unserer Apotheke verimpfen wir die beiden mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNTech/Pfizer, letzteren überwiegend wegen der größeren Flexibilität bezüglich der Dosisanzahl. Wir bekommen die Impfstoffe jeweils eine Woche nach unserer Bestellung vom Sanitätsbetrieb geliefert. In unserem Labor bereiten wir vor Beginn der jeweiligen Impfsession alles vor und organisieren den Impfraum so, dass man dort in ruhiger Atmosphäre die erste, zweite oder dritte Impfung gegen Covid-19 bekommen kann. Wie läuft die Impfprozedur bei Ihnen ab? Wir bitten Interessierte zunächst um die digitale Vormerkung des gewünschten Impftermins auf www.peer.it. Wem dies nicht möglich sein sollte, helfen wir gerne in der Apotheke mit der Reservierung eines Termins. Wir empfehlen, mit der digitalen Vormerkung auch die Einverständniserklärung und den sogenannten Anamnesebogen herunterzuladen und auszudrucken. Die Anmeldung erleichtert die Organisation

Wo kann man sich bei Ihnen zur Impfung einfinden? Im Verkaufsraum der Apotheke sind zwei Beratungsplätze für die bürokratischen Vorarbeiten eingerichtet. Hier werden alle impfwilligen Personen empfangen. Wir raten dazu, die Einverständniserklärung und den Anamnesebogen bereits ausgefüllt mitzubringen und sind gegebenenfalls beim Ausfüllen behilflich. Wir machen darauf aufmerksam, dass Apotheken laut Gesetz nur Personen ohne Vorerkrankungen impfen dürfen, also nur all jene, in deren Anamnesebogen alle Fragen zu aktueller Erkrankung, Fieber und Vorerkrankungen mit „Nein“ angekreuzt haben. All jene, die hier hingegen ein „Ja“ vermerkt haben, bitten wir, die Impfung in einem Impfzentrum oder bei der Hausärztin oder beim Hausarzt vorzumerken. Worauf sollte man nach der Impfung achten? Nach Erhalt der Impfung sollte man noch gut 15 Minuten ruhen. Gerne können sich geimpfte Personen dazu in unserem kleinen Kräutergarten niederlassen. Warum ist dies wichtig? In den zwar äußerst seltenen Fällen einer möglicherweise allergischen Reaktion auf den Impfstoff wird damit auch sofortige Hilfe ermöglicht.

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EXTRA: Fitness & Gesundheit

Wer denkt schon ans Gleichgewicht, wenn man es hat? HEARLIFE CLINIC: Für das Gleichgewicht spielt das Gleichgewichtsorgan im Innenohr eine zentrale Rolle. Bei Störungen sollte fachärztlicher Rat eingeholt werden.

Ob Seiltänzer oder Skispringer, Surfer oder Skateboarder, Kletterer oder gewöhnlicher Spaziergänger: Nur wer im Gleichgewicht ist, wird all diese Sportarten mit Geschick ausüben können. Anders bei der Skikrankheit, wenn die Augen bei Nebel oder starkem Schneefall keinen Fixpunkt mehr ausmachen können, die räumliche Orientierung wegfällt, weil oben und unten, links und rechts miteinander verschwimmen und der Boden unter den Füßen wegzurutschen erscheint. Dann entsteht das Gefühl eines Dreh- oder Schwankschwindels, der mit Übelkeit, ja Erbrechen einhergehen kann. Wie ist das Phänomen zu erklären? Bei schlechter Sicht und bei Nebel auf der Piste nimmt zwar das Auge keine Bewegung mehr wahr, das Gleichgewichtsorgan im Innenohr und die Bewegungsrezeptoren in Muskeln und Gelenken aber schon. Diese widersprüchliche Wahrnehmung von Augen und Gleichgewichtsinn

Wichtiges Gleichgewichtsorgan

Ganz rechts: Dr. Christian Streitberger, links daneben Frau Dr. Nadia Giarbini, Krankenschwester Helga Mayr und Hörmesstechniker Matteo Carroncini im Gehirn führen zu Übelkeit und Schwindel.

Wachstum und Entwicklung Im ersten Lebensjahr lernen wir in der Regel das Sitzen, Stehen und Gehen. Im Laufe der Kindheit und Jugend kommen je nach Förderung beispielsweise im Sport

Dr. Christian Streitberger Konsulent der hearLIFE Clinic Bozen Dr. Christian Streitberger leitete 15 Jahre lang als Primar die Abteilung für HalsNasen-Ohrenheilkunde und Kopf-HalsChirurgie des allgemeinen Krankenhauses Meran. Er schloss sein Medizinstudium an der Universität Innsbruck ab und absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und KopfHals-Chirurgie an der Universität Padua und jene zum Facharzt für Audiologie an der Universität Verona. Dr. Streitberger kann auf mehr als 40 Jahre klinische Erfahrung auf den Gebieten der HalsNasen-Ohrenheilkunde, Audiologie und Neurootologie zurückblicken. Das in Meran instituierte „Cochlea Implant Programm“

weitere Geschicklichkeiten hinzu. Doch immer ist dies durch ein komplexes, im Gehirn integriertes Zusammenspiel der drei Sinnesorgane, dem Sehsinn, dem Gleichgewichtssinn und den Rezeptoren in Muskeln, Sehnen und Fußsohlen gegeben. Ist eines dieser Sinnesorgane in seiner Funktion beeinträchtigt, kommt das Gleichgewicht ins Wanken.

errang internationale Anerkennung. Die Hear Life Clinic Bozen ist seit 2020 eine in die Universität Ferrara integrierte Struktur zur Facharztausbildung in Audiologie. Dr. Nadia Giarbini Medizinische Direktorin der hearLIFE Clinic Bozen Dr. Nadia Giarbini schloss ihr Medizin- und Chirurgiestudium sowie ihre Ausbildung zur Fachärztin für Hals-NasenOhrenheilkunde an der Universität Verona ab. Ihr Doktorat in Neurobiologie und Elektrophysik absolvierte sie an der Universität Ferrara. Dr. Nadia Giarbini verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich der HNO-Heilkunde und ist weltweit anerkannte Spezialistin für Hörrehabilitation.

Entzündliche oder degenerative Erkrankungen des dem Innenohr nahen Gleichgewichtsorgans können zu heftigem Dreh- oder Schwankschwindel mit Übelkeit und Erbrechen führen. Unbekannte Sehstörungen oder Folgen traumatischer Verletzungen an Kopf, Wirbelsäule und Beinen können hingegen erheblich zu Störungen unseres körperlichen, aber auch psychischen Gleichgewichts führen. Bei Vorliegen eines dieser Krankheitsbilder sollte fachärztlicher Rat eingeholt werden, da mit Hilfe von klinischen, instrumentellen und bildgebenden Untersuchungen heute beinahe jede Art von Schwindel oder Gleichgewichtsstörung diagnostiziert und behandelt werden kann.

Sekretärin Isabel Nocita

hearLIFE CLINIC Bozen Josef-Ressel-Straße 2 „Enzian Office“, 9. Etage 39100 Bozen Tel. 0471 1964400 E-Mail: bz@hearlifeclinic.com www.hearlifeclinic.com Die hearLIFE Clinic ist durch das Ressort für Gesundheit der Provinz Bozen akkreditiert und arbeitet in Konvention vernetzt mit den verschiedenen Diensten des Südtiroler Gesundheitsbetriebes.


Brixner Nr. 384

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„Wohltuendes aus Hanf“ MANUSANA: Manuela Fink hat sich in ihrem Geschäft auf Produkte aus Hanf spezialisiert. Welche wohltuenden Wirkungen sie der uralten Nutz- und Heilpflanze zuschreibt und welche Produkte sie im Detail führt, verrät sie im Gespräch.

– in der Textil- und Lebensmittelindustrie, in der Kosmetikbranche und im medizinischen Bereich.

Manuela Fink in ihrem Geschäft Frau Fink, was hat Sie dazu veranlasst, ein Geschäft für Hanfprodukte zu eröffnen? MANUELA FINK: Aufgrund der oftmals einseitigen Betrachtung ist Hanf etwas in Verruf geraten. Dabei wird die uralte Nutzpflanze aufgrund ihrer vielen wertvollen Eigenschaften mittlerweile in zahlreichen Bereichen eingesetzt

Was sind die Eigenschaften, die Hanfprodukte begehrenswert machen? Textilien aus Hanf wurden bereits vor über 4.000 Jahren in China hergestellt. Hanffasern sind äußerst reißfest, auch nehmen sie Feuchtigkeit sehr gut auf. Hanftextilien sind daher besonders resistent, temperaturregulierend und angenehm weich zu tragen. Auch in der Lebensmittel- und Tierfutterproduktion rückt Hanf immer mehr in den Fokus für eine gesunde Ernährungsweise. Hanfsamen sind reich an Protei-

nen, ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fetten, Vitaminen und Mineralien. Insbesondere das Hanföl ist aufgrund seiner ausgewogenen Fettsäurezusammensetzung ein sehr wertvolles Speiseöl. Das Hanföl kommt auch in der Kosmetik zum Einsatz – wegen seiner regenerierenden und zellerneuernden Wirkung vor allem in der Hautpflege, aufgrund seiner feuchtigkeitsbindenden und vor Umwelteinflüssen schützenden Eigenschaften aber auch in der Haarpflege. Hanf ist nicht nur eine Nutzpflanze, sondern auch eine Heilpflanze. Welche Produkte sind es hier, die besonders nachgefragt werden?

AU C H H: ERHÄLTLIC

L C B DS-üÖ dtirol made in

Plosestraße 38 – Milland/Brixen

manusana.it

Dies sind vor allem das nicht psychoaktive Cannabidiol (CBD) sowie das ebenfalls nicht psychoaktive Cannabigerol (CBG), die beide aus Blättern und Blüten gewonnen werden. Beiden wird nachgesagt, dass sie entzündungshemmend, entspannend, schmerzlindernd und angstlösend wirken. Viele setzen auf CBD- und CBGProdukte, um das eigene Wohlbefinden zu verbessern. Welche Produkte führen Sie in Ihrem Geschäft? Ich biete Hanfprodukte aus all diesen Bereichen, von Hanflebensmitteln, Kosmetik über Hanftextilien und Accessoires bis hin zu CBD- und CBG-Produkten.


Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it

Jänner 1922

Hennenjagd Mittwoch, 4. Jänner 1922

Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info

Ein Hund verfolgte eine herrenlose Henne und wollte sie fangen. Der Packträger Jenewein verscheuchte den Hund und gab die Henne beim Amtsdiener Fritz ab, wo sie vom Eigentümer abgeholt werden kann.

Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info

Endlich Schneefall

Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it

Mitarbeiter der Redaktion: Johanna Bampi (job) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Ernst Delmonego (ed) Evi Hilpold (eh) Jorin Massimo Flich (jmf) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Stephanie Risse (sr) Sandra Steinegger (ss) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Rendering: MoDusArchitects Sandy Attia+Matteo Scagnol Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Februar 2022 Nächster Redaktionsschluss: 14. Februar 2022 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St., Eintragung im ROC Nr. 011109 Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Mittwoch, 11. Jänner 1922 Sonntag nachts setzte plötzlich nach einem kalten, trüben Tag Schneefall ein, der diesmal in der gewünschten Güte und Menge sich einstellte. Montag schneite es ununterbrochen bis abends, wo die Schneedecke über 20 cm betrug. Der Schnee ist für Gesunde und Kranke eine wahre Wohltat, da es nun mit dem lästigen, gefährlichen Staub auf längere Zeit vorbei ist. Für die Fluren und Wälder bedeutet dieser reichliche Schnee Gold. Mit dem prophezeiten schneelosen Winter ist es also glücklich nichts.

Brand in Milland Samstag, 14. Jänner 1922 In der Nacht vom 10. auf den 11. Jänner erscholl plötzlich Feuerlärm. Das Glashaus des Missionshauses stand in Flammen. Nachbar

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Gedenket unserer armen Vögel! Samstag, 14. Jänner 1922 Der Schneefall und der darauf einsetzende starke Frost haben unsere befiederten Freunde in arge Not versetzt. Kälte und Futtermangel bedrohen das Leben dieser so nützlichen und lieben Tiere. Daher sei an alle Vogelfreunde die innige Bitte gerichtet, sich der armen Vöglein zu erbarmen und ihnen Futter zu streuen.

Volkszählung in Brixen Samstag, 21. Jänner 1922

Mittwoch, 25. Jänner 1922 Alois Mitternöckler war durch sein Hündlein auf den Brand aufmerksam gemacht worden; er weckte das Hauspersonal und half dann wacker an den Löscharbeiten. Da

welche mit diesen Grundsätzen einverstanden sind, können ihre Anmeldung zum Beitritt an Herrn Bürgermeister-Stellvertreter Josef Widmann richten.

Verschiedenes aus Afers Mittwoch, 25. Jänner 1922 Von dort berichtet man uns unterm 24. Jänner: Bei uns ist die Wassernot kritisch: seit Mitte Jänner sind 39 Gehöfte ohne Brunnenwasser. Zum Teil sind die Leitungen ausgetrocknet, zum Großteil abgefroren.

Die Volkszählung in Brixen hatte folgendes Ergebnis: Gesamteinwohnerzahl 7.096, davon ständig Ansässige 5.773, zeitweilig Ansässige 1.323 (in letzteren sind 1.070 Mann Militär, einschließlich Finanzieri und Karabinieri, enthalten).

Gründung einer neuen wirtschaftlichen Vereinigung

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in wenigen Minuten fast sämtliche Insassen des Missionshauses mit Löschgeräten am Platze waren und tüchtig zugriffen, konnte der Brand lokalisiert und ein Teil des brennenden Daches gerettet werden. Nach 1 ½ Stunden war die Gefahr vorbei. Ist auch der Schaden bloß gegen 1.000 Lire, so werden sich in Anbetracht der heutigen teuren Zeit doch hoffentlich hilfsbereite Gönner zu seiner Verminderung finden.

Vereinigung statt, welche aus allen Kreisen der Brixner Bürgerschaft sehr zahlreich besucht war. Die neue Vereinigung steht auf dem Standpunkt, daß die Gemeindestube frei von jeder Politik bleiben soll, damit einerseits nicht durch die Politik das friedliche Zusammenleben der Mitbürger gestört und anderseits ein wirtschaftliches Arbeiten, wie es allein im Interesse des Allgemeinwesens liegt, ermöglicht werde. Die Gründung dieser Vereinigung wurde unter dem Namen „Wirtschaftliche Vereinigung der Stadt Brixen“ geschlossen. Alle,

Über Anregung einiger Brixner Bürger fand am Samstag abends beim „goldenen Adler“ eine vorbereitende Versammlung zur Gründung einer wirtschaftlichen

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


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HANNES GASSER UND LUKAS BURKIA MIT LEIDENSCHAFT ZUM WOHLE DER GÄSTE Hannes Gasser, Chef-Concierge, und Lukas Burkia,

Lukas Burkia ist Sales & Marketing-Assistent im

Sales & Marketing-Assistent, lieben beide das FORESTIS und ganz besonders ihre Heimat Südtirol. Hannes ist das erste Gesicht, das die Gäste sehen, wenn sie die lange Einfahrt zum FORESTIS hinunterfahren. Der Chef-Concierge nimmt die Gäste in Empfang, sorgt dafür, dass das Gepäck wie von Zauberhand auf die Suiten der Gäste gebracht wird und der Wagen im Carport verschwindet. Der gebürtige Brixner kennt sich in seiner Heimat wie in seiner Westentasche aus und organisiert für die Gäste alles Mögliche und Unmögliche. Hannes ist ein Allrounder in der Hotellerie. Er ist nicht „nur“ Concierge, sondern auch gelernter Koch, hat außerdem eine Ausbildung zur Servicekraft absolviert und hat in beiden Berufen mehrere Jahre Erfahrung gesammelt, bevor er sich entschied, sich als Concierge mit Leidenschaft und Freude um die Gäste des FORESTIS zu kümmern. In seiner Freizeit fährt er Ski und Mountainbike, wandert und reist in die Länder, aus denen seine Gäste ins FORESTIS kommen.

FORESTIS und arbeitet unermüdlich daran, das FORESTIS über die Grenzen Südtirols hinaus in der Welt bekannt zu machen. Er kümmert sich mit der Geschäftsleitung um den Auftritt bei Messen und koordiniert die Zusammenarbeit mit den Verkaufsbüros und den PR-Agenturen. Auch Lukas ist in Brixen geboren, und nachdem er seine schulische Laufbahn beendet hatte, zog es ihn nach Bayern – genauer gesagt nach München. An der Isar studierte er Modedesign und begann, seine eigene Kollektion zu entwerfen. Während des Studiums war er als Werkstudent bei Louis Vuitton im Bereich PR und als Personal Assistant für eine bekannte Architektin und Designerin tätig. Das FORESTIS war für ihn Liebe auf den ersten Blick und damit der Schritt von der Luxusgüterindustrie zum 5-Sterne-Hideaway nicht mehr groß. In seiner Freizeit spielt er Klavier und Querflöte, ist Mitglied im Pfarrchor seines Heimatdorfes Lüsen und liebt im Winter das Skifahren und im Sommer das Wandern.

Das 5-Sterne-Hideaway FORESTIS liegt auf 1.800 Metern Höhe in Palmschoß auf der Plose, nur 20 Minuten von Brixen entfernt. Seit der Eröffnung im Juli 2020 haben wir Gäste aus dem In- und Ausland begeistert. Unser junges Team hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich das FORESTIS in Kürze einen Namen gemacht hat. Wenn Sie sich als Teil des FORESTIS-Teams sehen, Freude und Leidenschaft für die Hotellerie und einen außergewöhnlichen Arbeitsplatz mitbringen, dann freuen wir uns auf Bewerbungen für alle Bereiche unter: team@forestis.it.

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