Missionsbote

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St. Josefs 125. Jahrgang 2021 | 3

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ erscheint 4-mal im Jahr


Inhalt

Spruch

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Sepp Schmölzer: Zum Missionssonntag

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Konrad Willeit: Valentin Weber und die Herz Jesu Kirche

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Hans Hofer: Neuseeland – Land der weißen Wolke

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Toni Amort: Von der Miete befreit

Der Glaube gibt uns Kraft, Enttäuschungen und Sorgen gelassen auf uns zu nehmen, ohne die Hoffnung zu verlieren. Martin Luther King

Titelbild: Der Theologiestudent Austine aus Kenia. Fotos: Eppink 1; freepik.com 2.21; Willeit 4.6.7.10.24; Archiv 5.8.9; Hofer 11–14; Weltkarte. com 11; Amort 14–17; Kimbi 18f; Schmölzer 20.

Konrad Willeit: August Wachter wird Apostolischer Präfekt

Franz Kristler: Überlebt Adolf Pöll: Patrozinium Josef Freinademetz Absam: Bischof Hermann auf Besuch Verstorbene Mitglieder und Wohltäter Leserbriefe Ratefüchse Peter Mair: Willkommen und Abschied

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

Redaktion:

Südtirol:

Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmail.com Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

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ZUM WELTMISSIONSSONNTAG Liebe Leserinnen und Leser,

S

eit 99 Jahren wird in allen katholischen Kirchen der Welt am dritten Sonntag im Oktober „Sonntag der Weltmission“ begangen. An diesem Tag wird für die Mission in der Welt gebetet und gesammelt. Ursprünglich sah es die westliche Kirche als ihre Pflicht, Missionsarbeit zu betreiben. Damals gab es weltweit 300 Millionen Katholiken, heute sind es 1,3 Milliarden. Seit dem Vatikanischen Konzil ist sich die Kirche bewusst geworden, dass ein jeder Getaufte an dieser Sendung teilhat. Mission ist Zeichen der universalen Solidarität der Kirche. Seit Anfang sorgen die Päpstlichen Missionswerke (Missio) für eine gerechte Verteilung der Gelder. Durch den weltweiten Ausbruch der Covod-19–Pandemie erleben wir die Menschheit als EINE Familie. Die Kirche ist Teil dieser Familie. Das Virus fragt nicht, wer katholisch oder protestantisch, getauft oder nicht getauft ist. Wir sind alle im selben Boot und für einander verantwortlich. Am Missions-Sonntag haben alle Katholiken die Gelegenheit, einander in geschwisterlicher Liebe zu helfen. So wird dieser Tag ein Tag der Nächstenliebe. Vorwort

Seit dem ersten Erscheinen 1896 versucht der St. Josefs-Missionsbote diesen Gedanken der Solidarität mit den ärmsten der Welt lebendig zu halten und die Leute für die Mission zu begeistern. Ursprünglich waren es europäische Josefs-Missionare und Laien, die ausgezogen sind; jetzt sind es hauptsächlich die Josefs-Missionare aus Afrika und Asien, die mit demselben Auftrag sich der Verkündigung und Entwicklung der Armen in verschiedenen Kontinenten annehmen. Die Leserinnen und Leser des Missionsboten nehmen aktiv teil an dieser Arbeit durch ihr Gebet und ihre Spenden. Die Berichte von den Missionen erwecken Begeisterung für die Missionsarbeit der Kirche. Im letzten Jahr hat Missionare Johann Kronbichler von den zwei “G“ („getauft und gesandt“) gesprochen; in diesem Jahr fügen wir ein drittes G hinzu: Wir sind „getauft, gesandt und begeistert“, für das Reich Gottes zu arbeiten. – Vergelts Gott für euer Gebet und euere Treue. – Mit herzlichem Gruß, Sepp Schmölzer, Missionar in Absam

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Eine markante Persönlichkeit betritt die Bühne

Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

Äußerst beeindruckend war sie gewesen, die Weihe der Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu in Jesselton. Für Britisch Nordborneo und vor allem für die einheimische Bevölkerung hatte dieses noch nie dagewesene, staunenswerte Ereignis sogar die Feierlichkeiten des Krönungstages überlagert.

Bild oben: Blick auf den zerklüfteten Mount Kinabalu. Die einheimischen Volkstämme glauben, dass auf dem 4.095 m hohen Berg, dem höchsten Südostasiens, die Götter und die Seelen der Vorfahren wohnen. Im Frühjahr 2015 ist ein beträchtlicher Teil der Bergspitze abgebrochen.

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Denn am selben Tag, dem 22. Juni 1911, hatte im fernen London in Westminster Abby die Krönung von Georg V. und seiner Frau Mary zum König von England stattgefunden. Nun steht die neue Kirche da – für alle sichtbar als Symbol und Ergebnis harter Arbeit der Missionare. Sie ist ein markantes Zeichen, dass die katholische Gemeinde wächst und in der Gesellschaft von Britisch Nordborneo einen anerkannten Platz einnimmt. Von außen betrachtet, gewinnt man den Eindruck, dass nach diesem Großereignis das Schiff der Kirche sich in ruhigerem Fahrwasser bewegt. Aber der Eindruck täuscht. Es gibt plausible Gründe, warum von etwa 1910 bis in die 1920er Jahre verlässliche Aufzeichnungen über die Entwicklung der Missionen in Nordborneo Mangelware sind. Einer davon ist der Ausbruch des Ersten Weltkrieges

in Europa, ein anderer die damit verbundene Skepsis der britischen Kolonialregierung den deutschsprachigen Missionaren gegenüber. 1910 hatte das 4. Regionalkapitel der Mill Hiller in Kuching stattgefunden. Nach üblichem, vierjährigem Rhythmus hätte das nächste 1914 stattfinden sollen, konnte aber erst 1916 abgehalten werden. Der Apostolische Präfekt, Msgr. Dunn, war nämlich 1914 zum Generalkapitel in Mill Hill nach London gereist. Dort wird er im August vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges überrascht, was seine Rückkehr verzögert. Mit zweijähriger Verspätung findet 1916 das 5. Regionalkapitel in Kuching statt. Die Verbindung zum Mutterhaus in London ist faktisch unterbunden. Äußere Umstände lassen es auch nicht zu, dass die Missionare aus Nordborneo am Regionalkapitel im etwa tausend Kilometer Eine markante Persönlichkeit betritt die Bühne


entfernten Kuching teilnehmen. Das verstärkt ihr Gefühl, im Norden isoliert zu sein. Ein schon öfters nur im privaten Umfeld geäußerter Wunsch, Britisch Nordborneo als eigene, unabhängige Apostolische Präfektur neben Sarawak zu etablieren, erhält durch das erzwungene Fernbleiben vom Regionalkapitel neuen Auftrieb, aber bei der Versammlung selbst wenig Gehör. Die Missionare in Britisch Nordborneo hatten auch öfters beklagt, dass ihr Vorgesetzter, der Apostolische Präfekt Msgr. Dunn, so weit weg und für sie nur schwer erreichbar sei. Ein Antrag, die Frage beim 5. Regionalkapitel auf die Tagesordnung zu setzen, wird abgelehnt. Man würde dieses Thema sicherlich nicht in Anwesenheit des Präfekten diskutieren, hieß es. Sehr wohl wird aber der Vorschlag protokolliert, einen Antrag an den Vatikan zu stellen, die Präfektur Borneo zu einem Vikariat unter der Führung eines Bischofs zu erheben. Dadurch hoffte man, den drohenden Bruch zwischen Nord und Süd zu verhindern. Dazu kommt es aber nicht. Andererseits wird der Vorschlag einer Teilung vom Generaloberen in London, Father Henry, abgelehnt. Angeblich, weil das Mutterhaus im Vorfeld nicht konsultiert und die damit verbundenen finanziellen und personellen Probleme nicht geklärt worden seien. „Ich habe keinen, den ich als Apostolischen Präfekten nach Nordborneo schicken könnte“, hatte Father Henry gemeint. Erst als Bischof Biermans 1924 dem alternden Father Henry als Generaloberer nachfolgt, kommt Bewegung in die Sache. Zwar hatte das 6. Regionalkapitel von 1921 Msgr. Dunn aufgefordert, seinen Sitz weiter nach Eine markante Persönlichkeit betritt die Bühne

Norden, nach Labuan zu verlegen, um ein Auseinanderdriften der beiden Landesteile zu verhindern. Biermans erlaubt aber, diese Forderung fallen zu lassen. Ihm ist nämlich klar, dass Msgr. Dunn in Kuching bei „seinen“ Iban bleiben will. Und die Vorstellung von zwei eigenständigen Präfekturen, Sarawak und Britisch Nordborneo, hatte sich sowieso schon in alle Köpfe eingenistet. Auffallend ist, dass Father Henry zwischen 1919 und 1924 keinen einzigen neuen Missionar nach Nordborneo schickt. Sein Nachfolger, Bischof Biermans, hingegen stockt innerhalb weniger Jahre das Missionspersonal um 28 Personen auf. Dies ist wohl ein Beweis dafür, dass nach wechselvollen, unsicheren Jahren, gekennzeichnet von Krankheiten, Personal- und Geldmangel, durch wiederholtes Schließen und Öffnen von Missionsstationen, sich die Situation nach 40 Jahren Missionsarbeit stabilisiert hat. Als finanzielles Trostpflaster verspricht der Vatikan, die während der Kriegsjahre eingefrorenen Beitragszahlungen nachzureichen. Das

Statt eines Vikariates werden Nordborneo und Sarawak als eigenständige Präfekturen errichtet. Am 2. Juli 1927 ernennt der Vatikan August Wachter zum ersten Apostolischen Präfekten von Nordborneo.

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1887 gründete Missionar Alexander Prenger die Mission Inobong, errichtete 1894 eine erste Kirche aus Holz und deckte sie mit Palmblättern. Wachter ist in Inobong tätig gewesen. Diese Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit wurde am 1. Oktober 2014 geweiht.

erleichtert die Entscheidung, Sarawak und Nordborneo zu trennen. Zunächst lässt Biermans in einer Umfrage die persönlichen Meinungen der Missionare erheben, mit eindeutigem Ergebnis. 1926 fordert Propaganda Fide in Rom eine detaillierte Landkarte der gesamten Präfektur an. Der Holländer, Father Staal, fertigt diese an. Er stellt die vier politischen Bereiche: Nordborneo, Labuan, Brunei und Sarawak in vier verschiedenen Farben dar. Mit dieser Zeichnung als Vorlage entscheidet der Vatikan am 7. Februar 1927, Nordborneo, Labuan und Brunei von Sarawak abzuspalten. Neben der Präfektur Sarawak, mit Sitz in Kuching, wird die neue Präfektur Nordborneo konstituiert. Am 2. Juli 1927 wird August Wachter aus Bludenz in Vorarlberg zum ersten Apostolischen Präfekten von Nordborneo ernannt. Sein Mitbruder, Father Arnold, schreibt dazu: „Mit großer Freude und Genugtuung haben wir die Ernennung von Father Wachter zu unserem neuen Apostoli-

schen Präfekten zur Kenntnis genommen… Bisher hatte er seine liebe Not und Fürsorge nur mit einer einzigen Missionsstation. Jetzt muss er Pate und Fürsprecher für alle Pfarren der Präfektur sein.“ August Wachter schreibt ab dem 12. Juli 1927 ein Tagebuch, das bis in den Mai 1945 hinein, kurz vor seinem Tod, zahlreiche interessante Einträge enthält. Wachter schreibt auf Englisch. Die ersten hier unten übersetzten Einträge spiegeln seine Reaktion auf die Ernennung zum Apostolischen Präfekten von Nordborneo und geben Einblick in seine Gemütslage. Er spürt die Last der neuen Aufgabe. 12. Juli 1927: „Ein höchst ereignisreicher Tag, für mich selbst und für das Schicksal der Mission von Nordborneo. Ein Telegramm hat mir die Nachricht der Ernennung zum Ap. Präf. von N. Borneo gebracht. Ruhig und gelassen habe ich auf die Polizisten gewartet, die ich den Hügel heraufkommen sah, als ich auf dem Weg in die Kirche zum Mittagsgebet war. Ich dachte, sie würden mich zu einem Kranken nach Jesselton rufen. Im Telegramm stand: „Rom hat dich zum Apostolischen Präfekten ernannt.“ Das gab mir einen Schock, und sofort lief ich zum Altar. Ich schäme mich nicht einzugestehen, dass ich dort geweint habe. Es waren Tränen der Angst und der Verwirrung! Denn ich fühlte mich unfähig und unwürdig. Was wird aus der neuen In der Mission Bundu Tuhan, am Fuße des Mount Kinabalu, führt die Diözese Kota Kinabalu ein Bildungs- und ein Waisenhaus. Knapp 60 Jahre hat der holländische Missionsbruder Ben Snoeren als letzter europäischer Josefs-Missionar hier bis 2014 gearbeitet.

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Eine markante Persönlichkeit betritt die Bühne


Präfektur werden? Und was aus mir? Es gebe viele Geeignetere für die Leitung und viele Würdigere. Warum ist das wertloseste Werkzeug von Gott auserwählt? Ist es nicht Gott, der das Werk tun muss? Dein Wille geschehe! – „Die Barmherzigkeit Christi drängt mich!“ Wird er nicht bei mir sein? Kann ich die Last ausschlagen? 13. Juli: „Die Barmherzigkeit Christi drängt mich!“ Das ist mein Motto. Nach der Messe habe ich angenommen und ein Antworttelegramm geschickt. Die Würfel sind gefallen! Mein Leben wird eines des Kreuztragens sein. Ich will zu Fuß auf den Berg Kinabalu gehen, um Zeit zu gewinnen und meine aufgewühlte Seele etwas zu beruhigen.

27. Juli: Am 18. startete ich zum Kinabalu und bin am 27. zurückgekehrt. Ich habe Tampassuk gesehen. Dort könnte eine Missionsstation entstehen, aber in nächster Zeit wird das wohl nicht Wirklichkeit werden. Meine erste Erkundungsreise. Father P. Groot hat mich begleitet. 31. Juli: Die Arbeiten an der Kapelle in Limbanak sind abgeschlossen, außer der betonierte Fußboden und die Möbel. Vom 7. bis 10. August werde ich in Papar Exerzitien machen und mich auf die neue Aufgabe vorbereiten. Die Gnade Christi ist mild, wohltuend und universal! 12. August: Die Papiere aus Rom sind eingetroffen! Schneller, als ich erwartet hatte.

Eine neue Kirche für Jesselton

Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

War das ein freudvolles Ereignis für die noch junge katholische Gemeinde von Jesselton! Bereits ein Jahr, nachdem Valentin Weber die Leitung der Mission übertragen worden war, kann er seinen langegehegten Plan umsetzen: Eine eigene, größere Kirche, die den wachsenden Bedürfnissen seiner Gemeinde entspricht. Eine neue Kirche für Jesselton

Es ist dringend notwendig geworden, aus dem beengten Raum im Pfarrhaus herauszukommen und einen würdigeren Ort für die Feier der Eucharistie und die Aufbewahrung des Allerheiligsten zu finden. Manche haben Valentin Weber aus Virgen in Osttirol, der seit 1906 in der Mission Jesselton arbeitet, mangeln-

Innenansicht der Kathedrale zum Heiligsten Herzen Jesu von Jesselton, heute Kota Kinabalu. Es ist dies der vierte Kirchenbau nach der von Valentin Weber erbauten, ersten Herz Jesu Kirche. Vor Corona besuchten bis zu 12.000 Gläubige den Sonntaggottesdienst, an hohen Festtagen konnten es an die 15.000 sein.

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Links: Die von Valentin Weber geplante und aus dem Holz vom Kampferbaum erbaute Kirche. Geweiht und eröffnet wird die Kirche am 22. Juli 1911. Rechts: 1938 wird unter Johann Unterberger aus Stans eine neue Kirche gebaut, welche im 2. Weltkrieg von den japanischen Besatzungssoldaten niedergebrannt wird. Die erste von Weber erbaute dient einige Jahre als Schule. 1949 wird an derselben Stelle eine dritte Herz Jesu Kirche errichtet.

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des Organisationstalent unterstellt. Seine Werke beweisen das Gegenteil. Er arbeitet unaufgeregt und ohne viel Aufhebens um seine Person, organisiert mit großer Umsicht die Schule und das Heim für die Buben, versorgt seine Zöglinge mit Kleidung und Nahrung, besucht regelmäßig die Familien in der Umgebung, hält Gottesdienste und ist Ansprechpartner in allen Notlangen. 1910 überträgt ihm das Regionalkapitel der Mill Hiller offiziell die Verantwortung für die Mission in Jesselton. Das gibt ihm die Möglichkeit, die Initiative zu ergreifen und den Bau einer neuen Kirche voranzutreiben. „Beinahe sieben Jahre lang hatten wir statt einer Kirche bloß ein ärmliches Zimmer gehabt, das für den Zweck überdies viel zu klein war; an Sonntagen konnte man sich darin kaum umdrehen. Zieht man noch die Hitze in einer Tropengegend in Betracht, so lässt sich beiläufig ausdenken, wie ‚angenehm’ es beim Gottesdienst in Jesselton gewesen sein muss!“ So äußert sich Valentin Weber in der Novemberausgabe des Missionsboten von 1911. Kein Wunder, dass der Bau einer größeren Kirche für ihn Vorrang hat. In einem Artikel des British North Borneo Herald vom 1. Juni 1911, der örtlichen Wochenzeitung, ist folgendes zu lesen: „In den vergangenen

Jahren hat sich die gemischte Gemeinde aus Chinesen, Dusun, Indern, Philippinos und einigen Dayaken zur Messe an den Sonn- und Feiertagen in einem kleinen Raum versammelt, der in einem der Missionsgebäude untergebracht ist. Durch die beharrliche Arbeit der Mill Hill Missionare ist die Zahl der Gläubigen so angewachsen, dass es nicht einmal Stehplätze für alle gibt. Viele müssen an der Tür stehen bleiben und über die Köpfe der anderen hinweg in den Raum hineinschauen, während andere im Außenbereich auf einem Taschentuch kniend dem Gottesdienst folgen.“ Besagte Wochenzeitung kündigt den Tag der Kirchweihe am 22. Juli 1911 um 9 Uhr mit folgenden Worten an: „Ein bemerkenswertes Ereignis am Tage der Krönungsfeierlichkeiten wird die Weihe der Herz-Jesu-Kirche in Jesselton sein. Sie hat sich innerhalb weniger Monate aus einem Skelett aus hölzernen Pfosten zu einem ansehnlichen, geräumigen Gebäude entwickelt. Es steht auf einer leichten Anhöhe und blickt über die Karamusing Bucht hinaus.“ Der Berichterstatter schreibt weiter, dass die Kirche das Ergebnis harter Arbeit der Missionare und der katholischen Laien sei. Auch viele Nicht-Katholiken hätten finanziell und materiell zu ihrer Errichtung beigetragen. Sogar die Regierung habe den Wert einer Eine neue Kirche für Jesselton


gut funktionierenden Bildungsstätte, wie die Herz-Jesu-Knabenschule eine ist, erkannt. Sie habe durch regelmäßige Geldspenden und die großzügige Breitstellung des Bauplatzes für die neue Kirche den wertvollen Beitrag der katholischen Gemeinde für das Land wertgeschätzt. „Unbestritten ist diese Kirche ein Schmuckstück am Südende der Stadt; Gratulation und Glückwünsche gebühren aber dem Rektor, Valentin Weber, der in den letzten fünf Jahren das von Henry van der Heyden begonnene Missionswerk geduldig und diskret fortgesetzt hat, trotz zahlloser Hindernisse und Enttäuschungen.“ Einige Wochen später berichtet dieselbe Zeitung in der Ausgabe vom 11. Juli 1911: „Am Krönungstag wurde auch die Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu feierlich eingeweiht und übergeben. Drei stille Messen wurden um 6 Uhr gefeiert und zwei um 6.30 Uhr. (Anmerkung der Redaktion: Das erinnert an die alte Praxis, wo Konzelebration noch nicht üblich war und jeder Priester separat an einem Altar zelebrieren musste.) Danach strömten die Gläubigen in großer Zahl herbei und versammelten sich im Außenbereich der Kirche.“ „Um 8 Uhr versammeln sich die Priester und Akolythen am Westtor der noch leeren Kirche. Ein kurzes, lateinische Gebet wird zur Einstimmung auf die Feier rezitiert. Danach setzt sich die Prozession rund um die Kirche herum in Bewegung. Voraus die Rauchfass-, Kreuz- und Kerzenträger.“ Dann der Rektor Valentin Weber und die Geistlichkeit, alle in weiße Rauchmäntel gekleidet. Dahinter die Kinder der Pfarre, geordnet und begleitet von zwei Franziskaner Schwestern aus Papar, und schließlich Eine neue Kirche für Jesselton

das gläubige Volk. Den Missionaren war es sogar gelungen, einen Chor zusammenzustellen und mit ihm das erste in Britisch Nordborneo gesungene Hochamt einzustudieren. Bei der Prozession wird der Psalm 51 eindrucksvoll gesungen, während Missionar Goosens die Wände der Kirche mit Weihwasser besprengt. Nach einem Segensgebet betreten alle die Kirche unter dem uralten, eindrucksvollen Gesang der Allerheiligen Litanei, der die besondere Bitte angefügt wird: „Dass du diese Kirche und den Altar zu deiner Ehre reinigen und segnen wollest.“ Dann legt Missionar Goosens seinen Rauchmantel ab und predigt zunächst auf Chinesisch, dann auf Malay. Er ermuntert die Gläubigen, weiterhin treu zur Kirche zu stehen und dieses schöne, für sie errichtete Gebäude voll zu nutzen. Ohne Zweifel haben die aus Europas Kultur importierten Rituale im fernen, asiatischen Land riesengroßes Aufsehen erregt: Die bisher ungewohnte Anwesenheit mehrerer Geistlicher am Altar, ihre kostbaren, mit Goldfäden besetzten Gewänder, der stimmungsvolle Gesang des Chores, der unter der Leitung von August Wachter mit Valentin Weber am Harmonium die einfache, aber stim-

Nach dem beeindruckenden Kirchweihfest stellen sich die mitfeiernden Missionare dem Fotographen. Vorne rechts, sitzend: Missionär Valentin Weber.

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Unten: 1996 wird das Apostolische ­Vikariat Kota Kinabalu zur Diözese erhoben und die Kirche, 1980 als vierte Herz Jesu Kirche eröffnet, zur Kathedrale. Der Bau und der auffällige weithin sichtbare Turm ist ein selbstbewusstes Symbol. Der schwarze Marmorblock, links im Vordergrund, ist ein Gedenkstein an Valentin Weber, den ersten Rektor der Herz Jesu Mission von Jesselton.

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mungsvolle Messe von Schmidt singt. Dabei vermischen sich die Stimmen auf staunenswerte Weise. Staunen erregen die ehrfürchtig ausgeführten Zeremonien, das ergreifende Ave Maria zur Opferung und das Tantum Ergo am Schluss, wunderbar gesungen von einem Quartett. Besonders angetan ist man von den Ministranten, die mit ihrer dunklen Hautfarbe in den blutroten Talaren, mit schneeweißen Überhemden und roten, mit Goldborten umrandeten Kragentüchern ein beeindruckendes Bild abgeben. „Alles spricht für die exzellente Arbeit des Klerus von Jesselton, der, obwohl die Mission erst knapp acht Jahre alt ist, imstande war, eine Schar von weit über dreihundert Gläubigen für dieses Fest zu mobilisieren“, steht im British North Borneo Herald zu lesen. „In der Tat,

das Schlüsselerlebnis ist aber, dass alles in höchster Ehrfurcht und Würde und mit unverhohlener Freude der Kirchengemeinde abgelaufen ist. Alle, von den höchsten Persönlichkeiten bis zum ärmsten, ungewaschenen Landarbeiter scheinen sich gewiss zu sein, dass es ihr Recht ist, hier zu sein, und alle spüren, dass die Kirche, die Priester, die Sakramente geradezu wie ihr Eigentum zu ihnen gehören und dass sie sich hier ‚daheim‘ wissen.“ „Die neue, zur Gänze von Valentin Weber entworfene und komplett aus Holz vom Kampferbaum erbaute Kirche ist 23 m lang und 9 m breit. Sie bietet drei- bis vierhundert Menschen Platz. Das Türmchen ist etwa 17 Meter hoch, hat eine Glockenstube und darunter einer Empore für den Chor. Im Altarraum sind beidseitig Fenster angebracht, und links und rechts vom Hochaltar führt eine schmale Tür in die kleine Sakristei. Natürlich fehlen nicht die Seitenaltäre des heiligen Josef und der seligen Jungfrau, was den Raum – nach katholischen Gesichtspunkten – erst richtig heimelig macht“, bemerkt der wahrscheinlich anglikanische Artikelschreiber mit einem leichten Seitenhieb. Valentin Weber selbst ergänzt in einem Brief: „An Kircheneinrichtung fehlt noch so manches; am meisten vermisse ich ein Glöcklein, um die Christen zum Gottesdienst zu rufen.“ In einer Beschreibung der Kirchweihe fügt er humorvoll hinzu: „… worauf ein feierliches Hochamt mit Assistenz folgte, das erste in Jesselton. So etwas hatten meine Christen noch nie gesehen; wahrscheinlich waren sie der Ansicht, es werde schneller gehen, wenn drei Priester am Altare zusammenhelfen, mussten sich aber bald vom Gegenteil überzeugen“. Eine neue Kirche für Jesselton


Aotearoa – das Land

der langen weißen Wolke

Hans Hofer

Der Schreiber erkundet Neuseeland, das Missionsgebiet seines Großonkels, des Josefs-Missionars Andreas Zangerl aus Zams. Unseren Lesern sind die Geschichte und Missionsarbeit in jenem Teil der Erde wenig bekannt. Daher folgt hier zunächst eine kleine Einführung.

Würde man in Tirol eine lange Eisenstange lotrecht in den Boden treiben und sie genau durch den Erdmittelpunkt weiterschieben, bis sie auf der anderen Seite des Globus wieder herauskäme, würde sie in Neuseeland aus dem Boden ragen. Mit diesem Bild erklärte mir meine Mutter, wo ihr Onkel Andreas als Missionar lebt. So reizvoll der Gedanke einen Stab durch den Globus zu treiben ist, so könnte er doch nie in die Tat umgesetzt werden. Der Stab würde nämlich bereits nach wenigen Kilometern zu schmelzen beginnen. Die feste Erdkruste ist im Verhältnis zum Erddurchmesser sehr dünn und noch dazu in einzelne Platten zerbrochen, die auf einem heißen, zähflüssigen Magma treiben. Driften sie auseinander, entstehen tiefe Gräben. Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke

Die weißen Wolkenbänder, die sich in der Ferne über dem Meer bildeten, ließ das Volk der Polynesier auf Land hoffen.

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Vulkansee in Waiotapu. Das heiße Wasser enthält viel Eisen, das sich als Rost absetzt. Daher die rostrote Farbe in Ufernähe.

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Die neuseeländischen Inseln entstanden durch das Aufeinanderprallen der pazifischen und der australischen Platte. Diese Situation führt heute noch, besonders auf der Nordinsel, zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Da die beiden Inseln weit ab von den großen Kontinenten liegen, hat sich darauf im Laufe von Jahrmillionen eine eigenständige Pflanzen- und Tierwelt ohne Säugetiere, aber mit einer bunten Vielfalt an Vögeln entwickelt. Die ersten Menschen, die auf Neuseelands Inseln gelangten, waren die Maori (Betonung auf dem a). Sie gehören zum Volk der Polynesier, die vor etwa 5000 Jahren begannen, von Südchina aus die Pazifische Inselwelt zu besiedeln. Auf Neuseeland kamen sie vor etwa 700 Jahren in mehreren Wellen an. Es ist für uns heute unvorstellbar, wie diese Menschen in die unendlichen Weiten des Pazifischen Ozeans hinaus segelten, um neues Land zu suchen. Weiße Wolkenbänder, die sich in der Ferne über dem Meer bildeten, ließen sie auf Land hoffen. Noch heute nennen die Maori die Inseln, die wir Neuseeland nennen, Aotearoa: das Land der langen weißen Wolke.

Die ersten Menschen mussten bei ihrer Ankunft das Gefühl gehabt haben, im Paradies gelandet zu sein. In den dichten Wäldern fanden sie kristallklares Wasser und Nahrung im Überfluss. Sie trafen auf riesige, flugunfähige Vögel, die sich leicht fangen und schlachten ließen. Die Neuankömmlinge und die von ihnen mitgebrachten Tiere vermehrten sich rasch und veränderten das Ökosystem so nachhaltig, dass die Maoristämme bald beginnen mussten, das Land in Jagdreviere und landwirtschaftliche Nutzungsflächen aufzuteilen. Dabei kam es zu ersten Kriegshandlungen zwischen den einzelnen Stämmen. Als 1642 der Holländer Abel Tasman als erster Europäer das Land entdeckte, kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen seinen Seeleuten und einigen Maori. Die Holländer segelten ohne einen weiteren Landungsversuch ab, trugen das Land aber in ihre Seekarten ein und gaben ihm den Namen Nieuw Zeeland. Es sollten über 100 Jahre vergehen, bis sich wieder Europäer ins Land wagten. 1769/70 kam der englische Kapitän James Cook mit einem Team von Wissenschaftlern. Begeistert berichten diese, wie sie im Morgengrauen von einem vielstimmigen Vogelchor, der aus dichten Wäldern an ihre Ohren drang, begrüßt wurden. Sie erhielten damit noch eine Ahnung von der ursprünglichen Schönheit dieser Vogelinseln. In den folgenden Jahren kamen Walfänger mit Booten und Handelsschiffen. Einige Weiße blieben dort, gründeten mit Maorifrauen Familien und wurden in ihre Stämme integriert. Handelsgesellschaften errichteten ihre ersten Niederlassungen und Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke


Freundliche Begrüßung in Pawarenga. Von links: Elizabeth Ihaka, Manaia Powhiri, Hans Hofer, Melania und Daniel Hofer, Hana Manuka.

vor allem anglikanische Missionare ihre ersten Missionsstationen. Während eigens gegründete Unternehmen Migranten gezielt ins Land holten, lieferten europäische und australische Händler den konkurrierenden Maoristämmen Feuerwaffen. Sie gaben damit den einzelnen Stammesführern das Gefühl, den anderen überlegen zu sein. Dies führte zu den grausamen Musketen-Kriegen (1829 bis 1835), deren Traumatisierung bis heute nachwirkt. Erst 1835 schlossen sich die Stämme zusammen und erklärten gemeinsam ihre Unabhängigkeit. Das führte zu neuen Konflikten – diesmal zwischen Maorigruppen und weißen Siedlern. Diese „Neuseelandkriege“ konnten erst 1840 beendet werden, als die Britische Krone einen Beauftragten sandte. Dieser lud die Anführer der Maoristämmen nach Waitangi ein, um mit ihnen einen Vertrag zu schließen. Darin traten die Stammesfürsten alle Rechte und Befugnisse der Souveränität an die Britische Krone ab und wurden somit Teil des britischen Weltreiches. Im Gegenzug wurde ihnen zugesichert, dass sie Besitzer Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke

ihres Landes bleiben und es zu fairen Preisen an Siedler verkaufen können. An den Verhandlungen zu diesem Vertrag nahm auch der erste römischkatholische Bischof von Neuseeland, Jean-Baptiste-Francoise Pompallier, teil. Er war zwei Jahre davor (1838) vom Papst ins Land gesandt worden, um die katholische Kirche aufzubauen. Bei den Verhandlungen setzte er sich für Religionsfreiheit ein. Die christlichen Missionare, die in dieser Zeit nach Neuseeland kamen, trafen auf ein am Boden liegendes Maorivolk. Die beiden Kriege und eingeschleppte Krankheiten hatten ihre Bevölkerung dezimiert und ihr Selbstvertrauen zerstört. Im Jahre 1891 betrug die Zahl der Maori nur noch 44.000 im Vergleich zu geschätzten 120.000 vor dem Jahr 1820. 1885 wurden auch die St. JosefsMissionare aus Mill Hill (MHM) vom Bischof der Diözese Auckland gebeten die Menschen im Norden von Neuseeland pastoral zu betreuen. Die Missionare hatten den Auftrag, eine Seelsorge zu entfalten, welche die Bräuche und Kultur der Maori hochschätzen. Sie sollten eine selbstbe-

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wusste katholische Maori-Gemeinde aufbauen, die sich achtet und auf das kulturelle Erbe ihres Volkes stolz ist. – Und so kam 1907 auch ein junger Missionar aus Tirol, Andreas Zangerl aus Zams, nach Neuseeland. Maria, Rebecca und Hans Hofer präsentieren im Versammlungshaus von Pawarenga Bilder von Andreas Zangerl und der Schulschwester Mary Oisin. Andreas Zangerl liegt in Pawarenga begraben. Ihm wurde die Ehre zuteil, dass ihn die Maori in ihre Ahnenreihe aufgenommen haben.

Toni Amort, Herberthaus, Brixen

Von der Miete befreit Freude im Gesicht eines Familienvaters über die Befreiung von der erdrückenden Last der Miete.

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„Ich konnte sie doch nicht auf der Straße lassen!“, erzählte mir eine Frau, die mit ihren zwei Töchtern in einem Haus wohnte, das aus einem einzigen Raum bestand. Vor Kurzem war nämlich eine Mutter mit fünf Kindern auf

ihrer Straße gestanden und suchte Unterkunft. Weil sie ihre Miete nicht mehr bezahlen konnte, war sie aus dem Haus geschmissen worden. Da stand sie nun unter freiem Himmel und mit wenig Aussicht, eine Unter-

Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke  |  Von der Miete befreit


kunft zu finden – mit so vielen Kindern und ohne Geld. Da war es also, als die Frau dieses Elend nicht mehr ansehen konnte und kurzerhand diese Mutter samt fünf Kindern einlud, in ihr Haus zu kommen, ins kleinste Haus auf dieser Straße! Ein Dach über dem Kopf und vier schützende Wände – dazu ein Herz, in dem alle Platz hatten.

Was Miete alles kosten kann Weit über hundert Familien oder Einzelpersonen sind in dieser Stadt obdachlos, weil sie sich keine Miete leisten können. Sie leben unter freiem Himmel, in der Tropenhitze im Schatten eines Baumes oder einer Mauer; in der Nacht und bei Regen und Kälte unter einem Vordach oder in einem Schuppen. Ihr Leben ist völlig „abnormal“ und sie fühlen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen, zutiefst gedemütigt. Gut 80.000 Personen, davon etwa 22.000 Familien, leben heute in Governador Valadares mit seinen 280.000 Einwohnern in Miete. Für

die meisten von ihnen ist es die größte Auslage, ein Albtraum. Nur für einen ganz geringen Prozentsatz ist es gar kein Problem. Für die allermeisten jedoch bedeutet es ständige Angst, nicht mehr bezahlen zu können. Immer wieder habe ich verzweifelte Menschen getroffen, die Möbelstücke verkauften, auch Kleider (natürlich nur die wertvollsten!), Musikgeräte, Gasherde, Schmuckstücke, nur um die Miete bezahlen zu können. Für so manche von ihnen ist sogar eine Miete von umgerechnet 20 Euro, für eine kleine Bretterhütte mit Blechdach, unerschwinglich. Man stelle sich solche Familienväter oder Mütter vor, die auf dem Supermarkt einkaufen

Die Seele des ganzen Projekts und der Freund aller Hilfesuchenden: Wellington Moreira.

Die große Spannung steht in den Gesichtern von Menschen, die sehnlichst auf die Befreiung von der Miete, auf ihr eigenes Heim warten.

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Oben/Unten: Zwei Welten: Die Behausung bisher – für so manche war nicht einmal für sowas die Miete erschwinglich! Und jetzt das neue Heim!

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gehen und der Reihe nach sogar auf dringende Dinge verzichten müssen! Und wie viele schlaflose Nächte und wieviel Elend nur wegen der Miete!

Der Weg zur Befreiung Hier nun beginnt die Geschichte von meinem persönlichen Freund Wellington Moreira, der als Gemeindesekretär für Planung in den sieben Jahren zwischen 2010 und 2016 ganze 5012 Volkswohnhäuser gebaut und verteilt, also so viele bedürftige Familien von der Miete befreit hat! Um die gewaltige Flut von Gesuchen zu meistern, hatte er eine ungewöhnliche, hoch interessante Idee. Er teilte die Suchenden, je nach ihrem Wohnort,

in 14 Gruppen auf. Während sie auf ihr eigenes Haus warteten, mussten sie regelmäßig an Zusammenkünften in ihrer Nachbarschaft teilnehmen, sich kennen lernen, Tipps für Familie und Hauswirtschaft bekommen und zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen. Sogar gebetet und gesungen wurde, ganz ökumenisch. Der Innenhof im Pfarrzentrum von Turmalina, zum Beispiel, war so ein Treffpunkt. Die Pfarre hatte sich nicht darum beworben, sie wurde gebeten. In kirchlicher Umgebung fühlen sich besonders die Armen in Brasilien wohler. Das ganze Projekt aber war eine rein öffentliche Sache, ein Abkommen zwischen Staat, Gemeinde und Banken. Wenn dann wieder einmal mehrere Hundert Häuser oder Wohnungen zur Verteilung bereitstanden, wurde jede Gruppe informiert, wie viele von ihnen ein Haus bekommen würden. Wer nun diesmal sein Haus oder seine Wohnung erhalten durfte, musste die Gruppe unter sich entscheiden, und zwar nach der Losung: Wer von uns braucht es am dringendsten? Leicht fiel so eine Entscheidung natürlich nicht. Aber es war weitaus der beste Weg: Mitmenschlichkeit anstatt kaltherziger Bürokratie; und keine Vetternwirtschaft und Schmiergelder, wie sonst üblich. Der Tag, an dem den Auserwählten die Hausschlüssel überreicht wurden, war verständlicherweise ein riesiges Fest. Hunderte von vollständigen Familien, samt Verwandten und Freunden sind da, eine unzählbare Menge. Es werden große Reden von wichtigen Leuten gehalten; dazu sorgt eine Band für Stimmung. Erst ganz am Ende, nach endloser, zappeliger Wartezeit, kommt der große Moment. Jede FaVon der Miete befreit


Bibelgruppe in einem neuen Wohnblock: rund ums Wort Gottes werden Fremde zu Freunden.

milie wird namentlich aufgerufen und erhält die Schlüssel ihres Hauses überreicht, unter dem Beifall der ganzen Menge. Im Triumph schwingen sie die Schlüssel in der Luft und, so schnell die Füße tragen, stürmen sie durch die lange Häuserreihe, suchen ihre Nummer, ihr neues, ihr eigenes Heim! So hell ist es, und der Geruch frischer Farbe ist da! Groß sind diese Häuser allerdings nicht: ein Aufenthaltsraum, zwei Schlafzimmer, Küche und Bad. Auch ringsum gehört sehr wenig Grund dazu. Übrigens wurden anderswo statt der Einzelhäuser Wohnblöcke zu je 16 Wohnungen gebaut. Es musste gespart werden an Baugrund und Material, damit möglichst viele Menschen von der Miete befreit werden konnten. Zudem müssen die so Begünstigten jeden Monat einen kleinen Betrag einzahlen, eine Art Zinsabgeltung, zehn Jahre lang. Dann erst ist das Haus oder die Wohnung vollständig ihr Eigentum. Während

dieser Zeit darf niemand seine Wohnstätte weiter vermieten, damit würde alles Recht darauf verloren gehen.

Seelsorge – hausgemacht! Für die Kirche sind solche Projekte eine neue, große Herausforderung. Wie kommt man an dieses neue, so zahlreiche und unbekannte Volk heran? Ein sehr bedeutsames Zeichen der Hoffnung entdeckte ich in einem der großen Wohnblöcke. Da hatte sich eine Bibelgruppe gebildet, ganz spontan, aus dem starken Bedürfnis nach einer Glaubensgemeinschaft! Jeden Mittwoch treffen sich die Mitglieder in einer ihrer Wohnungen. Die gemeinsame Beschäftigung mit dem Wort Gottes empfinden sie als ein großes Geschenk, das sie eng miteinander verbindet – mitten in einer Masse von Unbekannten. Da werden Gläubige zu Seelsorgern füreinander, Kirche, die den Priestermangel überlebt.

Überlebt und wieder unter uns Am 3. Jänner 2021 wurde Franz Kristler, der Rektor des Herberthauses, ins Krankenhaus Brixen eingeliefert. Nach zweieinhalb Monaten im Krankenhaus und etwa zwei Monaten in der Rehab in Sterzing, ist er am 15. Mai wieder zurückgekehrt. Das Covid-19-Virus hatte ihn arg erwischt. Unsere Freude und der Dank an Gott waren umso größer, da ja zwei Mitbrüder aus demselben Haus diese Erkrankung nicht überlebt haben: Walter Stifter und Karl Dallasega. Wir wünschen Franz eine vollständige Erholung.

Von der Miete befreit

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Josef Freinademetz am Indischen Ozian

¦  Adolf Pöll, Missionshaus, Brixen Missionar Adolf Pöll ist nach 53 Jahren Missionseinsatz in Kenia am 19. Juni 2021 endgültig nach Brixen zurückgekehrt. Vom Missionshaus Brixen aus wird er seine Freude und Begeisterung am Reich Gottes weitergeben.

Oben: Zum Fest des Pfarrpatrons sind auch die Kinder gekommen. Um den Missionar Adolf Pöll zu begrüßen, haben sie sich im Gelände der Mission aufgestellt.

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Zufällig war ich daheim auf Urlaub, als P. Freinademetz am 5. Oktober 2003 in Rom heiliggesprochen wurde. Es gelang mir, mich einer Pilgergruppe in Milland bei Brixen anzuschließen. Gemeinsam fuhren wir in einem bequemen Bus nach Rom. Auf der Fahrt hin und zurück gewann ich unter den Pilgern viele neue Missionsfreunde. Ich erzählte ihnen von den komplizierten Anfängen unserer neuen Gründung an der Küste von Kenia, wo ich nun bereits zwanzig Jahre im Missionseinsatz stünde. Gar etliche der Freinademetz-Pilger blieben Jahre lang mit mir verbunden und unterstützen heute noch die Josefs-Missionare. Bei meiner Reise zur Heiligsprechung wurde meine Bewunderung und Verehrung des großen Tiroler Missionars entfacht. Sooft ich auf Urlaub daheim bin, steht das Programm zur Wallfahrt nach Oies immer fix und fertig auf meinem Programm.

Als wir in Witu unsere neue Pfarrkirche weihten, „tauften“ wir die Kirche auf den Namen „Josef Freinademetz“. Nadia Kofler, eine junge, begabte Studentin aus Südtirol mahlte ein schönes Bild des Auferstandenen mit Kindern aus der Gegend und gleich daneben auch den hl. Freinademetz. Inzwischen ist die Pfarre gewachsen. Zwei junge, energische Josefs-Missionare, Alex aus Kamerun und Ananth aus Indien, übernehmen die Verantwortung. Vier afrikanische Missionsschwestern, Mill Hill Schwestern, sind bei uns als Lehrerinnen und stehen im Dienst der Sozialhilfe. Zur Weiterbildung und Vorbereitung auf ihren Missionsberuf kommen immer wieder Priesteramtskandidaten zu uns. Sie bleiben für zwei Jahre, um Missionserfahrung zu sammeln. Die meisten kehren nachher begeistert und bereichert zurück zu ihrer weiteren Ausbildung im Priesterseminar. Ich Josef Freinademetz am Indischen Ozian


selber kann als 81-Jähriger beruhigt in den Ruhestand treten. Heuer noch werde ich mich ins Missionshaus in Brixen zurückziehen. Am 31. Jänner 2021 feierten wir unser Pfarrfest zum hl. Freinademetz. Unser Pastoralteam besuchte die Familien auf dem weitverstreuten Pfarrgebiet. Wir fanden elf christliche Paare, die wir überzeugen konnten, endlich auch die kirchliche Ehe zu feiern. Alle hatten Angst, für ihre Verwandten ein teures Fest mit schönen Kleidern und allem Drum und Dran veranstalten zu müssen. Wir hingegen konnten sie überreden, dass sie beim Pfarrfest des hl. Freinademetz gemeinsam eine Gruppenhochzeit feiern. Die Pfarre werde unter den Gläubigen sammeln und alles Finanzielle übernehmen; auch die Mahlzeiten für das Fest in Gemeinschaft mit allen Christen der Pfarre ... Es wurde in der Tat ein großes Fest: ohne eigene schicke Hochzeitskleider, wohl in ihrem Sonntagsgewand, machten die elf Paare ihr Eheversprechen. Als Trauzeugen diente jedem Brautpaar je ein verlässliches christliches Ehepaar. Nun dürfen sie nach guter Vorbereitung alle wieder die Sakramente empfangen. Außer diesen elf „Jungverheirateten“ wurden auch einige ältere Männer und Frauen getauft, für die das lange zweijährige Katechumenat etwas abgekürzt wurde. Sie als alte Leute klagten schon lange: „Die vielen Gebete auswendig lernen müssen! Nichts will mehr in unsern alten Kopf!“ Zum Pfarrfest luden wir auch Missionar Albert ein, meinen holländischen Mitschüler, der gegenwärtig auch Generalvikar der Diözese Malindi ist. Er zeigte sich überglücklich, mit uns das große Fest zu feiern. EiniJosef Freinademetz am Indischen Ozian

gen älteren Personen spendete er die Firmung. Im Monat Jänner ist bei uns die heiße Trockenzeit. Gott sei Dank haben wir vor der Kirche viele große, schattige Bäume, wo die ganze Feier stattfand. Die Gefahr, sich mit Corona anzustecken, spürten wir kaum, weil Witu weit weg ist von den großen Städten. Aus allen 16 Außenstationen kamen sie: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder drei bis vier auf ein und demselben Motorrad. Trotz „Corona“ beteiligten sich unsere Leute fleißig. Auch beim Spenden waren sie großzügig: Hühner, Ziegen, Mais, Bohnen, Mehl, Zucker, Brennholz… Alles war in Fülle vorhanden. Alle legten sich aufs Gras, und in Gruppen wurde „Reisfleisch“ serviert; hier an der Küste heißt dieses Mahl „Plau“. Es war fast so wie bei der Brot-

Im kleinen Kreis findet das Pfarrfest seinen Ausklang. Auf dem Bild sind u.a. Missionsbruder Franz Bischof (links) und Adolf Pöll (rechts).

vermehrung in der Bibel. Auch ein „gewaltiger“ Hochzeitkuchen wurde bereitgestellt, von dem alle ein kleines Stück bekommen sollen. Braut und Bräutigam steckten sich gegenseitig ein Stück Kuchen in den Mund; der Beifall, das Händeklatschen waren kilometerweit zu hören. Am Abend vor dem Fest hatten wir noch ein spannendes und gefährliches

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Erlebnis. Als ich mir die Vorbereitungen ansehen wollte, ging ich zur Missionshalle. Dort fand ich mit einem dicken Seil einen Stier angebunden. Er sollte fürs Fest geschlachtet werden. Ich näherte mich dem Bullen und wollte ihm wohlwollend am Hals klopfen. Aber er reagierte ganz wild außer sich. Auf einmal schlug er mit einem Bein auf mich. Ich Armer verlor das Gleichgewicht und lag schon auf dem Boden und versuchte davonzurollen. Er hinter mir her, bis die Seillänge ihn festhielt. Ein guter und starker Samariter richtete mich auf und brachte mich ins Bett. Sogar ein Arzt wurde gerufen. Zum Glück war nur eine Rippe ein bisschen gequetscht. Der Bulle hatte anscheinend so etwas noch nie erlebt. Er zerrte und hüpfte am Seil, bis es riss. Ganz wild

brüllend ging es rund. Zum Glück hatte jemand die Geistesgegenwart und schloss schnell das Gitter des Haupteingangs zur Mission. Aber wütend und brüllen stürmte er auf der Station umher. Alle flüchteten in die Halle, die Kirche, ins Schwesternhaus, ins Mädchenheim. Bei dieser ganzen Aufregung gab es Lärm und Geheul, besonders aus dem Quartier des Mädchenheims. Er durfte nicht davonlaufen... Wir brauchten ja sein Fleisch fürs morgige Fest. Zwei starke, mutige Männer fanden ein paar Knüppel, um ihn zu erschlagen. Aber sie mussten aufgeben. Der einzige Ausweg: die Polizei wurde herbeigeholt: zwei wohlgezielte Schüsse in den Schädel. Das lebensgefährliche Spiel war vorbei, unser Festessen gerettet.

Bischofsbesuch S

o ernst, wie einzelne auf dem Foto sich zeigen, verlief der Besuch von Bischof Hermann Glettler, Diözesanbischof von Innsbruck, im St. Josefs-Missionshaus Absam nicht. Das Jahr 2021, das Papst Franziskus zum Jahr des hl. Josef erklärt hat, war Anlass, dass Bischof Hermann am Sonntag (30. Mai) die Josefs-Missionare besuchte. Nach dem Mittagessen nahm sich Bischof Hermann Zeit zum gemütlichen Beisammensein.

stehend von links: Hermann Gutwenger, Bischof Hermann Glettler, Anton Steiner; sitzend von links: Andreas Agreiter, Sepp Schmölzer, Erwin Hain.

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Josef Freinademetz am Indischen Ozian  |  Bischofsbesuch


Wir bitten Wirums bitten Gebet umsfür Gebet die für die verstorbenen verstorbenen Mitglieder Mitglieder undund Wohltäter Wohltäter Aicha: Hermine Hofer. – Aldein: Albin Ploner, Alfred Pichler, Theresia Heinz. – Algund: Abfaltersbach: Gertrud Schneider. – Axams: Rosa Hell, MariaGamper Mösl. –(langjähriger Bludesch: Roswita Mair-Pazeller, Sepp Hölzl. – Algund-Oberplars: Martin Förderer). – Altrei: Maria Amort, Alois Savoi, Kunigunde Erler, Magdalena Hanspeter, Anni Hammer (langjährige Förderin). – Breitenbach: Agnes Rinnergeschwentner Maria Gallmetzer. – Barbian: Reinhard Mutschlechner, Josef Gafriller. – Bozen-Gries: (89 Jahre). – Erl: –Maria Mayrhofer, Osterauer. – Fieberbrunn: Paula Sinn-Völser. Brixen: Kurt Fritz, Elfriede Marta Pallhuber (langjährige Förderin).Elisabeth – BrixenRieser. –Agnes Gschnitz: Resi Pranger. – Hatting: Maria Huber.––Colfuschg: Innervillgraten: Milland: Forer-Vikoler. – Burgeis: Berta Specktenhauser. Stefania Alber-Costner. – Enneberg: Nese Terza, Berta Comploi, Angela Maneschg, Angela Rovara. Anna Gietl (langjährige Förderin). – Kartitsch: Hedwig Bodner, Marianne – Gais: Katharina Niederkofler. – Girlan: Raimund Pescoll.– Glaning: Katharina Aster. – Strasser (langjährige Förderin). – Ladis: Maria Kathrein, Ernst Kirschner. – Gossensaß: Franz Mühlsteiger, Johanna Fuchs, Lambert Pircher – Jaufental: Josef Rainer Wieser, RosaJosef Staudacher Rainer, Emma Kofler, Maria Josef Girtler, Staudacher Lermoos: Lagg, Herlinde Petz.Markart – Leutasch: Krug.Maria – Lienz: Rosa (langjährige Förderin). – Jestetten (D): Josefine Pichler-Plattner. – Kastelruth: Paul Major. Gander, Aloisia, Gasser, Eva Unterkreuter. – Luzern (CH): Walter Schawalder. – – Kastelruth-St. Michael: Anton Rier. – Laas: Rosa Bersan. – Laatsch: Rosa Stocker. – MariaMaria Luggau: Johanna Salcher. – Nassereith: Johann – Neustift Stubai: Lajen: Tomaseth, Johann Plieger. – Langtaufers: Paul Post. Messner, Martha im Patscheider, Konrad Patscheider. – Latzfons: Maria Fink-Gamper, Johann Pfattner, Franz Pfattner, Maria Haas (Mutter des Förderers Paul; langjährige Förderin), Hans Stern,Anna Ida Raifer-Faltner. – Laurein: Maria Staffler. – Mareit: Cäcilia Hofer. – Martell: Regina Kobald Ranalter. – Niederthai: Anton Schmid. – Obertilliach: Harald Mitterdorfer, Peter Fleischmann. – Montan-Glen: Viktoria Broseghini (langjährige Förderin). – Mühlen in Taufers: Florinda Kröll, Karl Mutschlechner, Peter Mutschlechner, Sebastian Oberbichler, Außerhofer. – Pfunds: Maria Monz. – Prägraten: Leopold Steiner, Maria Berger, Elisabeth Engl. – Mühlwald: Christian Steiner, Stefan Reichegger. – Naturns: Alois Fliri, Stefanie Steiner. – Prutz: Josef Jung. – Raggal: Maria Bonetti, Rudolf Zech. – Alois Höfl, Hias Christanell, Rosa Humml, Anna Tappeiner-Pignol, Hubert Tappeiner, Max Rum: Gerda Ostheimer, Elsa Burger. Höpperger. – Schwarzach: Peter Meusburger, Hans Schupfer. – Niederdorf: Frieda – Oberinn: Teresa Pechlaner Burger. – Obertall: Rosina Pircher, Stephan Pichler, Anton Gilg. – Partschins: Maria Gamper. – Pflersch: Reuß, Hilde Grabher. – Sellrain: Max Prantner. – St. Jodok: Rupert Jenewein. – Hermann Keim, Ida Kinzner. – Pfunders: Maria Neumair. – Prad: Antonia Hofer, Friedrich Steinach am Brenner: Kofler. – Tarrenz: Erika– Riffian: Lanbach, Ulrich Baumann, Rungg. – Raas: Peter Jaist. –Georg Ridnaun: Johann Unterkircher. Franz Oberprantacher. – Schlanders: Tappeiner Wellenzohn. – St. Christina: Hilde Bauer-Schenk. Peter Resch. –Elisabeth Trins: Georg Hilber. – Weißenbach: Margareth Salvenmoser.– St. Johann in Ahr: Josef Mölgg, Johann Hofer, Peter Notdurfter. – St. Leonhard in Passeier: Max Raich. – St. Lorenzen: Peter Denicolò. – St. Magdalena in Gsies: Rosina Burger, Johann Steinmair, Josef Selbenbacher, Brigitte Steger, Johann Steger, Franz Kahn. – St. Martin in Thurn: Perpetua Valentini, Elena Rubatscher, Ida Dejaco, Maria Dapunt. – St. Ulrich: Hansi Moroder. – St. Valentin auf der Haide: Emma Stecher. – St. Walburg in Ulten: Kurt Schwienbacher, Edeltraud Sulser-Mairhofer. – Steinegg: Peter Lantschner, Maria Vieider. – Steinhaus: Ignaz Egger. – Sterzing: Marianna Gogl. – Stilfes: Theresia Hasler. – Stilfs: Wilhelm Tschenett, Zenza Sailer, Maria Tschenett. – Taufers in Münster: Elisabeth Wiesler Tschiggfrei, Katharina Bernhart Rauner, Berta Fliri, Alfons Fliri. – Terenten: Zita Rofner. – Thuins: Marianna Thaler. – Tramin: Maria Luise Zöggeler, Arthur Rellich. – Trens: Valentina Ralser, Irma Untersteiner. – Tschengls: Anton Bernhart, Monika Andres. – Verdings: Ignaz Rabanser, Michael Brunner. – Vetzan: Ida Schöpf. – Villanders: Maria Ploner-Unterthiner, Katharina Augschöll-Braun. – Wahlen: Hermann Fronthaler. – Waidbruck: Johanna ForerKlammsteiner. – Welschellen: Giuliana Huber, Anna Craffonara.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott!

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alleSteiner, Spenden und Messintentionen ein†herzliches und aufrichtiges Vergelts Antonia Nikolsdorf, * 28.10.1925, 21.4.2019, Förderin von 1963 bis Gott! 2007 Marianne Strasser, Kartitsch, * 5.3.1924, † 2.12.2020, langjährige Förderin Roswitha Flatz, St. Anton im Montafon, * 4.6.1940, † 1.2.2021, Förderin von 1994 Martin Gamper, Algund-Oberplars, * 11.1.1934, † 8.2.2020,Förderer von 2007 bis 2020 bis 2013 Viktoria Broseghini, Montan-Glen, * 4.4.1930, † 16.4.2021, Förderin von Anni Hammer, Bludesch, * 7.8.1934, † 16.4.2021, Förderin von 1973 bis2011 2014bis 2021 Marta Brixen, 16.9.1929, † 26.6.2021, Förderin von 2007 2014 Maria Pallhuber, Haas, Neustift im *Stubai, * 18.2.1942, † 4.5.2021, Förderin vonbis 1988 bis 2012 Maria Staudacher, Jaufental, **22.7.1922, 29.6.2021, Förderin Förderin von von 2007 1961 bis bis 2020 2006 Anna Gietl, Innervillgraten, 7.9.1941, †† 11.5.2021,

Unsere Verstorbenen

Antonia Steiner

Marianne Strasser

Martin Gamper

Roswitha Flatz

Viktoria Broseghini

Anni Hammer

Marta Pallhuber Maria Haas

MariaAnna Staudacher Gietl

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Leserbriefe

A

us verschiedenen Briefen geht hervor, dass viele sich auf den Missionsboten freuen; zum Lösen des Rätsels sei es ab und zu zwar notwendig, das Heft aufmerksam oder sogar öfter zu lesen. Aber das mache Spaß und mit dem Inhalt vertraut. Der Bote sei nicht nur interessant, sondern auch informativ und schildere überzeugend die Arbeit etlicher Missionare. – Und im Internet werden die unbekannten Gebiete, Städte, Orte gesucht. – Wir haben nun das Abo von Frau H. übernommen. Die Förderin hat uns freundlicherweise den Boten gebracht. Sofort habe ich das Heft mit Interesse gelesen, fand die Berichte sehr nett geschrieben und gratuliere zum Missionsboten. – Die Missionare sind Helden ein ganzes Leben lang. Mit Spannung verfolge ich die Berichte. Johanna, Partschins; Wolfgang, Jenbach; Toni & Rudi, Bruneck; Andreas, Strassen; Josef, Doren; Aloisia, Neustift

D

as Lösungswort „Nonsberg“ erinnerte manche Lesende an Br. Karl Dallasega: er werde wohl vom Himmel die treuen Förderinnen und Förderer wohlwollenden begleiten. Franz, Saltaus

Ü

ber das Foto der Kirche von Panguru, Neuseeland, war ich freudig über-

rascht. Ich war 1992 dort auf Besuch bei meinem Cousin, Missionar Hans Bachmann; es war ein beeindruckendes Erlebnis, weil uns Hansl die einheimischen Maoris nähergebracht hat. Martha, Hall

W

as die Missionare überall geleistet haben, ist erstaunlich nicht nur aus religiöser Sicht, sondern auch materiell und in Bezug auf Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft. Die Umstellung auf die jeweilige Sprache! Walburga, Sillian

B

edauernswert ist der Heimgang von zwei Missionaren durch Covid-19-Virus. Sr. Rosaris, Rum

D

as Beispiel von Valentin Weber, der mit den Weinenden weinen konnte und herzensgut und freundlich war, hat mich besonders berührt. Auch seine Musikkapelle war eine einzigartige Aktion. – Die Geschichte vom hartgekochten Ei und der weichen Kartoffel werde ich mir gut merken. – Valentin Weber legt trotz finanzieller und sprachlicher Hindernisse seine ganze Kraft und Herzenswärme in die Arbeit hinein. Er unterrichtet und erzieht Buben, als ob sie seine eigenen Kinder wären. Konrad, Ampass; Toni & Rudi, Bruneck; Sr. Gebharda, Rum

Der hl. Pfarrer von Ars betet um Priesterberufungen Herr, aus Liebe zu deinem Volk, hast du es durch Hirten führen wollen, und wir danken dir für die, die du uns gibst. Dein Geist erwecke heute in der Kirche Priester, die die Welt braucht, um das Evangelium Christi zu verkündigen, die Heilsgeheimnisse zu feiern und dein Volk in der Einheit deiner Liebe zu versammeln. Lass unter uns Männer aufstehen, die als Antwort auf deinen Ruf ein Leben für dich wählen im Dienst an den Brüdern und Schwestern. Herr der Ernte, hilf jedem von uns, großmütig deinen Willen anzunehmen. Amen. Missio

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Leserbriefe


Für gewitzte Ratefüchse Die Rätsellösung des Missionsboten 2021/2:

Nonsberg

Straße/Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail.

Gewinner in Brixen:

Für Südtirol:

Durnholz: Rosa Obkircher Margreid: Theresia Psenner Saltaus: Franz Platter St. Vigil: Emma Frontull Weitental: Walter Weissteiner

Gewinner in Absam:

Assling: Herta Mair Feichten: Berta Larcher Gerlos: Agnes Emberger Raggal: Agnes Dobler Rum: Sr. Rosaris Dullnig Weißenbach: Johanna Schratz

Hier der Schlüssel zum nächsten Rätsel:

Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsboten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht wiederholt, ist das Lösungswort. A: Die ersten übersetzten Einträge spiegeln seine… B: Die … von den Missionen erwecken Begeisterung. C: In den vergangenen Jahren hat sich die gemischte Gemeinde aus… D: Ich will zu Fuß auf den Berg… E: Besonders auf der Nordinsel zu … und Vulkanausbrüchen. F: Dass ein jeder … an dieser Sendung teilhat. G: Erst ganz am Ende, nach … Wartezeit. H: Bei Kälte unter einem Vordach oder in einem…

St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com

Für Österreich: St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshaus.absam@gmail.com Die Leserbriefe und die Post mit dem Lösungswort erwarten wir bis 30. September 2021. – Der nächste Missionsbote 2021/4 wird im Lauf des Monats November ausgeliefert. Viel Spaß wünscht euch das Redaktions-Team: Konrad, Sepp & Anton

A

B

C

D

E

F

G

H

Das Lösungswort muss bis zum 30. September 2021 an eine der unten angeführten Adressen geschickt werden: entweder mit Postkarte, Fax oder Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Für gewitzte Ratefüchse

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Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam

Willkommen und Abschied D er verstorbene Mitbruder Alois Mitterer aus Proveis erzählte gern die Geschichte, wie er in einem Urwalddorf in Kamerun willkommen geheißen wurde. Die Schulkinder tanzten und sangen ein Lied. Dabei geschah ein kleines Missgeschick: Die Kinder verwechselten nämlich im Pidgin-Englisch die Worte „come“ und „go“. Und so trällerten sie begeistert drauflos: „Welcome Father, we glad we see you go“ – „Willkommen Father, wir sind glücklich, dass du gehst!“ Da ist das Willkommen und der Abschied wohl etwas durcheinander geraten... Schon als Student und später auch als Missionar waren besonders die Abschiede von daheim oft schwer und unvergessen. Aber auch als Kooperator in der Mission hieß es immer wieder meinen Koffer und Handtasche zu packen und umzuziehen. Nun aber rücken auch die „letzten“ Abschiede immer mehr in den Vordergrund. Besonders jetzt in der Korona-Krise hieß es immer wieder von Mitbrüdern Abschied zu

nehmen, wenn wieder einmal Krankenwagen und Notarzt vor der Tür standen. Da wusste man nie, ob sie danach noch lebend oder im Sarg zurückgebracht würden. Sehr schwer finde ich dann den irdischen Abschied von Mitbrüdern einmal beim Begräbnis, und später beim „Ausräumen“ ihres Zimmers. Da geht es mir immer besonders zu Herzen, wenn so viele liebgewordene „Schätze“ wie Bücher und Mappen voll meist noch handschriftlicher Aufzeichnungen von verstorbenen Mitbrüdern einfach in der Altpapiersammlung landen... Aber ich und wir sind ja der christlichen Überzeugung, was wir ja auch besonders als Missionare pausenlos in fremden Ländern und nun auch in der Heimat verkündet haben, dass es nach unserem Abschied von dieser Erde ein herrliches Willkommen und Wiedersehen geben wird, und zwar im ewigen Licht, in der unendlichen Liebe Gottes im Himmel. (Foto: Volkschulkinder in Shisong, Kamerun, mit der Direktorin, Sr. Caroline.) Peter Mair


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