St. Josefs Missionsbote

Page 1

St. Josefs 125. Jahrgang 2021 | 2

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ erscheint 4-mal im Jahr


Inhalt

Spruch

3

Konrad Willeit: Vorwort

4

Konrad Willeit: Jesselton am Anfang

8

Konrad Willeit: Valentin Weber – herzensgut und freundlich

Gib uns den Geist, deinen Lebensgeist, uns und die Welt zu ändern. Lothar Zenetti

Titelbild: Mädchen aus dem Landesinneren von Borneo (Kapit) Fotos: Eppink 1.5; Willeit 4.8.9; Rottensteiner 6; Archiv 7.10.11.18.20; Moreira 12.13; Hofer 14–16; Corcoran 15; Dallasega 20; Bstieler 24.

12

Toni Amort: Caritas gegen Corona

14

Sean O’Brien: Der Glaube einer Maori-Frau

17

Walter Stifter †

19

Karl Dallasega †

21

Verstorbene Mitglieder und Wohltäter

22

Leserbriefe

23

Ratefüchse

24

Peter Mair: Ei oder Kartoffel?

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

Redaktion:

Südtirol:

Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmail.com Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: ¤ 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

Besuchen Sie uns im Internet: www.millhillmissionaries.com

Der St. Josefs-Missionsbote im Internet: https://millhillmissionaries.com/st-josefs-missionsbote

2

St. Josefs-Missionshaus Regensburger Allee 24 39042 Brixen Tel. 0472 270811 (Rektor); 270877 (Sekretariat); Fax 270 800 E-Mail: missionshaus.brixen@gmail.com Bankverbindung: RAIKA Eisacktal Brixen IBAN: IT56 Z 08307 58221 000300283720 BIC: RZSBIT 21007

Österreich: St. Josefs-Missionshaus Samerweg 11 6067 Absam Tel. 05223 572 94; Fax 572 94-14 E-Mail: missionshaus.absam@gmail.com Bankverbindung: RAIKA Absam IBAN: AT92 3620 0000 0002 0107 BIC: RZTIAT 22200

Inhalt · Impressum · Kontakt


Werden wir Missionsland? Ein lateinischer Spruch aus dem 16. Jahrhundert, frei übersetzt, heißt: „Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen.“

W

eit müssen wir nicht zurückblicken, um gewaltige Änderung in Kirche und Welt festzustellen. Erst vor 155 Jahren wurde in Mill Hill, London, die St. JosefsMissionsgesellschaft gegründet. Gegenüber der 2000-jährigen Geschichte der Kirche, eine kurze Zeit. Innerhalb weniger Jahrzehnte konnte Mill Hill Niederlassungen in Holland, Tirol, Schottland und Irland errichten. Hunderte Missionare sind aus Europa nach Baltimore USA (1871), Indien (1875), Borneo (1881), Neuseeland (1885), Kenia und Uganda (1895), in den Kongo (1905), auf die Philippinen (1906) gezogen. Erst 1922 kommen die ersten Mill Hiller nach Kamerun, 1938 in den Sudan und 1947 nach Pakistan. Im Wesentlichen arbeiten sie noch heute in diesen Ländern, aber die Missionsgesellschaft ist bunter geworden. Ihre Mitglieder kommen nicht mehr aus Europa, sondern aus den ehemaligen Missionsgebieten. In Europa mussten Häuser geschlossen und die noch verbliebenen Kräfte an einigen wenigen Orten gebündelt werden. Selbst das renommierte Mutterhaus in Mill Hill, Bildungsstätte der meisten Josefs-Missionare, wurde 2005 verkauft. Der GeneralVorwort

rat wohnt heute in kleinen Häusern in der Stadt Maidenhead, die im Westen an London grenzt. Die Kirche jedoch lebt – und damit auch die Mission! Die Josefs-Missionare haben die Ausbildung ihres Nachwuchses in Länder des Südens verlagert. Die Kandidaten kommen aus den früheren Missionsgebieten. In Kamerun, Uganda, Kenia, Indien und auf den Philippinen bestehen Ausbildungszentren. In Nairobi (Kenia) und in Pune (Indien) schließen Kandidaten das Theologiestudium ab. Nach der Priesterweihe werden die jungen Männer weltweit eingesetzt. Es werden neue Missionsfelder eröffnet, so im August 2019 in Kambodscha. Längst ist Europa nicht mehr „der Nabel“ der katholischen Welt. Mit Spannung blicken wir auf ein Projekt der Diözese BozenBrixen. Ab Mitte April 2021 nimmt sie zehn junge Studenten aus Tansania und zwei aus Indien in das nahezu leerstehende Priesterseminar auf. Sie sollen die mehr als 400-jährige Bildungseinrichtung neu beleben und – so Gott will – einen Impuls gegen den zunehmenden Priestermangel setzen. Konrad Willeit, Brixen

3


Erfolg

Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

ist teilweise planbar ... ... sagt man manchmal. Aber Planung allein genügt in den seltensten Fällen. Für eine positive Entwicklung muss die Zeit reif sein, und es braucht die richtigen Personen am richtigen Ort.

Bild oben: Die Kolonialregierung stellt Henry v.d. Heijden auf einem Hügel ein Grundstück zur Verfügung mit Ausblick auf das Meer. Am Abend durchströmt das Gebäude die kühlende Meeresluft.

All dies scheint am Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert in Jesselton, Britisch Nordborneo, der Fall gewesen zu sein. Beim ersten Regionalkapitel von Borneo 1897 wird nämlich der Beschluss gefasst, „dass jede Missionsstation, neben anderen Einrichtungen, auch eine Schule führen soll“. Am Vormittag werden Englisch, Arithmetik und wissenschaftliche Fächer und am Nachmittag Chinesisch und praktische Fächer unterrichtet. Der Holländer Henry van der Heijden, der gemeinsam mit Anton Hai-

degger aus Sterzing in Kuching unterrichtete, wird beauftragt, diesen Plan in Nordborneo umzusetzen. Als v.d. Heijden im Jänner 1903 in Jesselton ankommt, ist der Bedarf an Bildung und Schule groß. Hunderte Gastarbeiter waren von der Britischen Nordborneo Handelsgesellschaft angelockt worden, um als Hafenarbeiter und in der Landwirtschaft die Produktivität zu steigern. V.d. Heijden erkennt schnell, dass die strebsamen chinesischen Einwanderer nicht in erster Linie am Christentum interes-

Der Jubilar der Josefs-Missionare 2021 Oswald Holzer, aus Kortsch im Vintschgau; * 19. April 1944; Priesterweihe: 28. Juni 1981; Einsatz in Kamerun und Südtirol; zurzeit im Herberthaus Brixen. Am 4. August, Tag des hl. Johannes Vianney, des Patrons der Pfarrer, feiern wir den Dankgottesdienst im Herberthaus. Wir danken Gott für das Lebenszeugnis des Jubilars. Möge er ihm Gesundheit schenken und ihn auf seinem Lebensweg begleiten.

4

Erfolg ist teilweise planbar ...


siert sind, sondern vor allem an der Schulbildung ihrer Kinder. Darin erkennt er aber reichlich Gelegenheit, Kontakt zu den Familien herzustellen, verschiedene Hilfen anzubieten und, ganz nebenbei, über den christlichen Glauben zu reden. Anfangs stehen v.d. Heijden nur ein Katechist und ein Chinesisch-Lehrer zur Seite. Zudem hatte er nicht nur die Christen in Jesselton zu betreuen, sondern mit seinen Mitbrüdern, Prenger und Goosens, auch jene entlang der Eisenbahnlinie bis Beaufort. Nach der Ankunft in Jesselton im Jänner 1903 wohnt v.d. Heijden zunächst im angemieteten Obergeschoß eines Warenhauses. Aber schon im April stellt ihm die Kolonialregierung ein Stück Grund zur Verfügung, „gerade groß genug für eine kleine Kirche, eine Schule mit Spielplatz, ein Katechumenat und einen Friedhof “, wie v.d. Heijden berichtet. 1905 beschreibt er in den Annalen – entspricht unserem Missionsboten in Holland – den Anfang der Mission in Jesselton. „Es ist nun mehr als zwei Jahre her, seit ich den Fuß an die Westküste von Britisch Nordborneo gesetzt habe, in die kleine Stadt Jesselton, die von den Einheimischen Api-Api genannt wird. Da Jesselton bisher noch keine Missionsstation hatte, habe ich anfangs in einer angemieteten Behausung gewohnt, denn es musste erst alles von Grund auf errichtet werden.“ Das Hauptgebäude der neuen Missionsstation – ca. 8 Meter breit, 18 Meter lang und bis zum Giebel 7 Meter hoch – war von allem Anfang so geplant, dass man zu beiden Seiten einen Flügel anbauen konnte. (Erst 30 Jahre später führt Missionar Josef Unterberger aus Stans im Unterinntal bei der Restaurierung des mittlerweile Erfolg ist teilweise planbar ...

von Termiten zerfressenen Gebäudes diesen Plan aus.) Im Erdgeschoss ist die provisorische Kapelle, der Schulraum, ein Essraum, die Küche und ein Lagerraum. Außer einem Holzboden in der Kapelle sind alle Böden mit Zementestrich ausgelegt, um das Sauberhalten zu erleichtern. Denn die Buben lassen gewohnheitshalber Knochen, Schalen und andere Essensreste einfach zu Boden fallen. Der einfache Altar in der Kapelle wurde von einem Tischler angefertigt, die Kerzenleuchter sind aus Holz. Über dem Altar steht eine schöne Herz-JeAuf dem Grundstück ist Platz für das Internat mit Kapelle, Schulraum, Essensraum, Küche, Lagerraum. Jugendlicher im Gebet versunken (Foto 2016).

su-Statue, ein Geschenk aus Brixen/ Südtirol. Die 16 zwei Meter langen Kirchenbänke haben die Buben selbst aus Brettern zusammengezimmert. Zum Beichten benutzen wir die Sakristei. Einen Opferstock gibt es zwar, aber der sammelt keine fünf Gulden im ganzen Jahr. Einzige Dekoration im Gotteshaus sind ein paar Heiligenbilder und die Kreuzwegstationen, ein Geschenk aus Holland. Neben der

5


In der Nähe des Internats liegt ein Blumen- und Gemüsegarten, den die Buben bearbeiten. (Das Bild ist Jahrzehnte später in Long San aufgenommen worden.)

6

Kapelle ist die Schule mit acht Schulbänken und einer Wandtafel, die Fa­ ther v.d. Heijden selbst schwarz angemalt hat, um Kosten zu sparen. Über eine Treppe an der Außenseite kommt man in den ersten Stock zum Schlafsaal der Buben mit 27 einfachen Betten, eigentlich nur Kisten aus vier Brettern, und zudem noch sieben Stockbetten, ähnlich wie in Schiffskabinen. Am Abend legen sich die Buben eine Matte in die Kiste und schlafen. Die meisten haben kein Kissen und keine Decke. Neben dem Schlafsaal ist das Zimmer des Missionars. An der Wand hängen einige Postkarten als Wandschmuck. Ein Brett für die Bücher, ein Tisch und ein paar Stühle, ein kleiner Waschtisch und das Bett komplettieren die Ausstattung des „Pfarrhauses“. Außen, auf einer Veranda, steht ein weiterer Tisch und zwei Stühle, die nur am Abend Verwendung finden, um den glänzenden Nachthimmel und die Sterne des Südens zu genießen. Das Gebäude steht auf einem Hügel und ist angenehm kühl. Die Meeres-

brise kann ungehindert hindurchströmen. Auch der Ausblick auf das weite Meer mit einer großen Insel in der Mitte ist wunderbar. Ganz in der Nähe schlängelt sich die Eisenbahn nach Jesselton vorbei. In der Umgebung erheben sich sanfte Hügel mit verführerischer tropischer Vegetation. Nahe am Haus liegt ein Blumen- und Gemüsegarten, den unsere Buben bearbeiten. Vor dem Haus gibt es auch einen kleinen Naturteich, der einerseits die Ansicht verschönert, andererseits den Buben reichlich Gelegenheit zum Baden bietet, wann immer sie wollen. Mit Begeisterung über die pastorale Situation in Jesselton schreibt v.d. Heijden im ersten Jahresbericht vom 21. Juni 1903: „Wir habe 43 getaufte Christen, 192 Katechumenen, 24 Beichten, 19 Erstkommunionen, eine „letzte Ölung“, drei Beerdigungen und eine Trauung.“ Fast triumphierend fügt er an: „Die Aussichten dieser Mission sind glorreich.“ Ganz nebenbei erwähnt er aber auch das fehlende Geld und die Notwendigkeit Erfolg ist teilweise planbar ...


für mindestens noch einen weiteren Priester, dazu auch einen Katechisten und einen Lehrer... Aber das seien nur vorübergehende Hindernisse. Trotz dieser rosigen Aussichten, reist v.d. Heijden immer wieder nach Kuching und überlässt die Mission in Jesselton über mehrere Wochen seinen Mitbrüdern. Sein Herz ist in Kuching und in der dortigen St. Josefs Schule. Doch schon ein Jahr später schaut die Situation wieder ganz anders aus. Viele der chinesischen Einwanderer sind weggezogen, weil sie keine Arbeit fanden und die Kolonialbehörden Arbeiter entlassen mussten, um Ausgaben zu sparen. Jene, die geblieben sind, kümmern sich wenig um Religion. Überleben steht im Vordergrund. Immerhin kommen die wenigen verbliebenen Katechumenen sonntags noch regelmäßig zum Gottesdienst, aber während der Woche ist Unterricht unmöglich. Sie arbeiten auf ihren Feldern und kommen abends spät heim. Es ist unrealistisch, von ihnen zu erwarten, dass sie danach noch in die Missionsstation zum Unterricht kommen. Die Zukunft der Mission hängt also am Wohlergehen und den Arbeitsmöglichkeiten der Chinesen. Mehr Handel, mehr Verkehr, mehr Wohlstand, mehr Leute... Davon wird auch die Zukunft der Mission bestimmt. „Die Schule ist das Einzige, das uns noch hoffen lässt.“ Trotz allem zeigen die 28 Buben großes Interesse, auch am Katechismus, und sie machen gute Fortschritte. Einige der chinesischen Jungs sind gut vorbereitet und möchten unbedingt getauft werden. Das könnte aber riskant sein, vor allem, weil ihre Eltern keine Christen sind und die jungen Leute Gefahr laufen, das nächstbeste Dampfschiff nehmen Erfolg ist teilweise planbar ...

zu müssen und wegzuziehen. Nach einem weiteren Jahr, Mitte 1905, hat sich die Lage wieder deutlich gebessert. Es gibt mehr Arbeit und folglich mehr Wohlstand. Die 32 Schüler machen es gut in der Schule. Neun von ihnen sind bereits Katholiken, die meisten anderen Katechumenen. Das dritte Regionalkapitel von Kuching vom Februar 1906 bringt viel Neues. Henry v.d. Heijden kehrt nach Kuching zurück. Stattdessen bekommt Jesselton gleich zwei neue Missionare: William van Mens, der neuer Rektor hätte werden sollen, und Valentin Weber aus Virgen in Osttirol, sein Assistent. Beide haben zuvor einige Jahre in Sarawak gearbeitet. In Nordborneo angekommen, eröffnet van Mens als erstes die Missionsstation in Papar mit ungefähr 50 Katholiken. Valentin Weber hingegen wird die Verantwortung für den Schulbetrieb übertragen. Göttliche Fügung kann man nur sagen, denn er ist sicher der richtige Mann zur rechten Zeit am richtigen Ort. Er hat Beharrlichkeit und ein großes Herz bewiesen. Über Generationen hat er immensen Anteil an der Heranbildung der „geistigen Elite“ von Nordborneo, die später das Land auf- und ausgebaut hat.

Die erste Missionsstation in Papar.

7


Der Mann ist herzensgut und freundlich ¦  Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

„Das Wetter hier ist trüb und kalt!“, schreibt die „Brixner Chronik“ vom 4. Oktober 1902 lapidar unter die Ankündigung der Primiz von Valentin Weber in Virgen am 9. Oktober 1902.

Bild oben: Vor den Toren von Jesselton liegt die kleine, autofreie Insel Pulau Manukan. Kleine Boote bringen stressgeplagte Stadtbewohner aus Kota Kinabalu, aber auch Singapur an diesen beliebten Erholungsort.

8

Bald sollte dem jungen Missionar aber richtig warm werden, sehr warm und feucht noch dazu. Denn bereits am 6. Dezember erhält er Nachricht, dass sein erstes Einsatzgebiet Borneo sein werde. Bald darauf bricht er mit seinen Mitbrüdern Karl Wohlfartstätter aus Au bei Kössen in Tirol, Diözese Salzburg, und Vinzenz Halder aus Navis nach Borneo auf. Während Wohlfartstätter bereits in Indien von Bord geht, erreichen Halder und Weber am 13. Jänner 1903 Kuching. Um sich ein wenig einzugewöhnen, arbeitet Valentin Weber zunächst zwei Monate in Kuching, der Hauptstadt von Sarawak. Am 4. April 1903 wird er in den Norden von Sarawak an den Baram Fluss gesandt, zu einem Volksstamm, der in Langhäusern lebt

und damals sich hauptsächlich von Fischfang und den Früchten des Urwaldes ernährt. Irgendwann um 1904 – genaue Daten fehlen – gründet der aus Lienz stammende Alois Stotter in Mukah, an der Westküste Borneos, am Strand des Südchinesischen Meeres, eine Außenstation der Mission von Dalat. Zur Verstärkung holt er sich seinen Landsmann Valentin Weber nach Mukah, wo dieser sehr erfolgreich, wie es heißt, mit dem Volksstamm der Melanau arbeiten konnte. Weber muss ein sehr musikalischer Mensch gewesen sein, der wahrscheinlich mehrere Instrumente zu spielen vermochte. Die Musik war jedenfalls Teil seines Erfolgsrezeptes, sowohl in Mukah wie auch später in Jesselton in Nordborneo. Bereits 1904 hatte Weber zum allergrößten Erstaunen eine Musikkapelle aufgebaut und etwa 20 Kinder und Jugendliche mit Uniformen, Holz- und Blechblasinstrumenten ausgestattet. Der Mann ist herzensgut und freundlich


Von Sarawak nach Britisch Nordborneo Im Februar 1906 beschließt das Regionalkapitel der Josefs-Missionare in Borneo, Henry v. d. Heijden aus Jesselton nach Kuching zurückzuholen und ihn durch Valentin Weber und den Holländer William van Mens zu ersetzen. Am 10. April 1906 kommen beide in Jesselton an. Eigentlich wäre van Mens als Rektor der Schule bestimmt gewesen. Weber sollte ihm dabei behilflich sein. Es kommt aber anders. Van Mens interessiert sich hauptsächlich für die Missionen entlang dem Papar Fluss. In der kleinen ländlichen Siedlung Papar errichtet er mit eigenen Mitteln zunächst ein Haus, übersiedelt 1907 nach Sandakan und kehrt bereits 1910 nach Europa zurück. Valentin ist in Jesselton praktisch auf sich allein gestellt. Henry v. d. Heijden hatte ihm zwar die Schule mit der kleinen Herz-Jesu-Kapelle hinterlassen, aber die wirtschaftliche Situation ist weiterhin kritisch wie eh und je. Valentin legt trotz finanzieller und sprachlicher Hindernisse seine ganze Kraft und Herzenswärme in die Arbeit hinein. Ein borneo-chinesischer Priester schreibt später in einem Rückblick an seine Schulzeit bei Missionar Weber: „Als er nach Jesselton kam, gab es dort kaum 50 Katholiken. In der Schule musste er seine Buben nicht nur unterrichten, sondern auch ernähren und kleiden. Jedes Jahr hatte er unter seinen Schülern aber 20 bis 30 Taufen, und die Zahlen mehrten sich von Jahr zu Jahr“. Ein ehemaliger Pfarrangehöriger aus Jesselton erzählt folgende Anekdote über Weber, die seine Herzensgüte und Menschenfreundlichkeit deutlich beschreibt. „Damals waren Der Mann ist herzensgut und freundlich

alle arm. Viele mittellose Familien wollten ihre Buben trotzdem zur Schule schicken, sahen sich aber auch gezwungen, um Aufnahme ins „Internat“ zu bitten. Allerdings konnten die meisten nur einen kleinen Teil des dafür geforderten Geldbetrages aufbringen, wenn überhaupt, und zudem war das Internat ständig hoffnungslos überfüllt. Wenn es einem aber gelang, seine triste, miserable Lage unter Tränen und Klagen drastisch genug darzustellen, dann konnte man sicher sein, dass Father Weber nicht nur den Buben in seine Schule und ins überfüllte Internat aufnehmen würde, sondern dass er selbst in Tränen ausbrechen und noch herzzerreißender weinen würde, als man selber weinte. Nie hat er nur einen der Spitzbuben geschlagen, wenn sie etwas angestellt haben. Eine wahre Seltenheit in jener Zeit, wo körperliche Züchtigung als ganz normale und akzeptierte Maßnahme zum Disziplinieren gesehen wurde. Klar, dass seine übergroße Geduld und Güte manchmal auch schändlich ausgenutzt wurden. Er hat Früher hat der Urwald die Menschen ernährt, heute gibt es auf Straßenmärkten fast alles zu kaufen: vitaminreichen Porree, Ingwer als Heilpflanze und Küchengewürz, Kochbananen, Papaya, Mango, Durian, eine Jackfrucht-Art, Süßkartoffel…

9


Unten: Jesselton nach dem II. Weltkrieg, wieder aus den Bombenruinen erstanden. Nach der Unabhängigkeit von Großbritannien am 31. August 1963 ändert die ehemalige Kolonie Britisch Nordborneo ihren Namen in Sabah und wird ein Bundesstaat von Malaysia. Jesselton, die Hauptstadt, wird am 30. September 1968 in Kota Kinabalu umbenannt.

10

aber alles ertragen. Sogar in sehr ärgerlichen Momenten seufzt er nur, atmet tief durch und lässt sich höchsten ein „Aiyah“ als Ausdruck des Bedauerns entlocken. Valentin Weber wohnt einige Jahre im selben Haus mit den „Boys“, den Kindern armer chinesischer Wanderarbeiterfamilien. Der Visitationsbericht des Generaloberen, Fr. Henry von Mill Hill, hält fest: „Ich bin zutiefst beeindruckt und stelle mit großer Bewunderung fest, mit welcher Selbstverleugnung unsere Missionare hier leben. Die meisten von ihnen leben in größter Armut und ohne jeglichen Comfort eines zivilisierten Lebens in ihren Häusern und Kapellen. Und doch habe ich von keinem nur ein Wort der Unzufriedenheit gehört. Im Gegenteil. Sie tragen all diese Unannehmlichkeiten in einer erstaunlichen Fröhlichkeit des Herzens, aus Liebe zu Gott und für die Rettung der Seelen.“ Auch Weber kann nicht anders, als trotz dauernd unzureichender Mittel „seinen Buben“ Unterkunft

und Verpflegung zu geben und für viele sogar noch Kleidung zu besorgen. Er unterrichtet und erzieht sie, als ob sie seine eigenen Kinder wären. Obwohl er selbst nur bruchstückhaft Hakka-chinesisch spricht und viele ihrer eigeneartigen Bräuche nicht versteht, gilt sein besonderes Augenmerk den Familien und der Schule. Bei den vielen chinesischen Zuwanderern trifft er auf fleißige, bildungsinteressierte Jugendliche, über die er schnell Kontakt zu den Familien findet. Die weitgehend ländliche einheimische Bevölkerung der Dusun und Kadazan allerdings verhält sich der neuen Religion und der Schulbildung gegenüber ziemlich distanziert. Wie schon sein Vorgänger Heijden drängt nun auch Weber darauf, gut ausgebildete Lehrer zu finden und vor allem einen Katechisten, der in der Sprache und Kultur der Chinesen zuhause ist. Es dauert aber noch, bis geeignetes einheimisches Hilfspersonal gefunden wird. Weber liebt die Chinesen und hat größte Hoch-

Die Borneo Mission um 1900


Etwas unscharf, aber ein wertvoller Beleg: das 1904 aufgenommene Foto der Musikkapelle von Mukah, die Missionar Valentin Weber mit Instrumenten und Uniformen ausgestattet hat.

achtung vor ihren Bräuchen. Auch lässt er sie in größeren und kleineren Dingen „gewähren“, solange ihre Sitten nicht offensichtlich gegen das Kirchenrecht verstoßen. „Ich bin ein Chinese und ich liebe die Armen“, scheint sein Lebensmotto gewesen zu sein, meint einer seiner ehemaligen Schüler. Trotz mangelhafter Sprachkenntnisse besucht er wöchentlich die Familien in der Umgebung, ruft die Menschen beim Namen und versucht sie in ein freundliches Gespräch zu verwickeln. Dies wird allmählich bei Nicht-Christen genauso geschätzt wie bei Katholiken. Es ist allgemein bekannt, dass dem gütigen Missionar ganz besonders die Witwen und Waisen am Herzen liegen. Natürlich greift er wieder auf sein bewährtes Erfolgsrezept zurück und gründet alsbald auch in Jesselton eine Musikkapelle, die ohne Zweifel sowohl bei den Einheimischen als auch den kolonialen Behörden große Aufmerksamkeit hervorruft. Der Mann ist herzensgut und freundlich

Endlich tritt eine gewisse Stabilisierung ein. Der Jahresbericht der Josefs-Missionare in Borneo von 1907 berichtet von einer stetig steigenden Zahl an Katholiken und zunehmendem religiösem Eifer unter den Gläubigen. Allerdings steht da auch immer wieder Webers Forderung nach einheimischen Lehrern und Katechisten, denn „selbst wenn die ausländischen Missionare der chinesischen Sprache mächtig seien, könnten sie nicht die kulturellen Schranken überschreiten und die Bräuche ihrer Pfarrkinder wirklich verstehen“. Im September 1910 wird in Kuching das vierte Regionalkapitel der Josefs-Missionare abgehalten. Dabei wird Valentin Weber offiziell als Rektor der Schule und der Mission in Jesselton ernannt. Inoffiziell hat er schon seit seiner Ankunft in 1906 die volle Verantwortung dafür getragen. Nun kann er drangehen, schon länger gehegte Projekte zur Weiterentwicklung der Mission in Angriff zu nehmen.

11


Nächstenliebe statt Verzweiflung in Brasilien:

Caritas gegen Corona „Jeden Tag ein neuer Ansturm, so viele Menschen im Elend!“ So klagt mein Freund Wellington in ­Governador Valadares in Brasilien. Er lebt hautnah, Tag für Tag, eine Situation, die wir uns nur schwer vorstellen können.

Toni Amort, Herberthaus, Brixen

Die Caritas ist das große Hoffnungslicht für die Menschen unter der Diktatur eines Virus in der Finsternis einer Gesellschaft, die sich abkapselt.

12

Schon vor der Corona Pandemie überlebten eine große Anzahl von Männern und Frauen wegen der übergroßen Arbeitslosigkeit als Straßenhändler oder Taglöhner. Nun aber war beinahe alles unmöglich geworden. Auch sahen sich Gast- und Handelsbetriebe gezwungen, nach vielen Tagen ohne Betrieb, Angestellte zu entlassen. Erst recht gerieten kleine Geschäfte der Reihe nach in den Bankrott. Die Regierung gewährte zwar pro Familie eine monatliche Hilfe im Wert von 100 Euros, aber damit war am 31. Dezember 2020 endgültig Schluss. Immer mehr Familien stehen seitdem ohne jegliches Einkommen da. Sehr schwer leiden Schulkinder. Sie müssen den Kummer ihrer Eltern mittragen und so manche gehen abends hungrig schlafen. Auch vermissen sie schmerzhaft die Gesellschaft ihrer Schulkollegen. Die Not wird mit jedem Tag schlimmer. Man möchte meinen, dass bei sinkender Nachfrage

ebenso die Preise sinken. Aber nicht in Brasilien: selbst für lebensnotwendige Waren wie für Wasser, Strom, Gas und Treibstoffe sind die Preise erschreckend gestiegen. Die Caritas ringt verzweifelt, um nur in den allerschlimmsten Fällen zu helfen. Zum Zeitpunkt, da ich dies schreibe, wurden jede Woche rund 300 Familien mit Lebensmittel-Packungen versorgt. Von der Diözese gab es letztes Jahr kein Geld, weil die Fastensammlung wegen der Pandemie ausgefallen war. Angesichts der steigenden Not haben Kleinbauern der umliegenden Dörfer begonnen, ansehnliche Mengen ihrer Produkte der Caritas zu schenken; denn es gab keinen Markt mehr, um sie zu verkaufen. Da kam es vor, dass wohl einige Lebensmittel-Packungen auch Käse enthielten. Bemerkenswert, was eine Familienmutter bei dieser Entdeckung mit besonderer Freude sagte: „Käse! Schon seit fünf Jahren habe ich keinen Käse mehr gegessen!“ Nicht weil sie ihn nicht mochte, sondern weil sie sich einen solchen Luxus niemals leisten konnte! Alle 30 Personen, die für Zubereitung und Verteilung der Pakete sorgen, tun ihren Dienst völlig freiwillig und kostenlos, einschließlich dem Direktor. Geld benötigt die Caritas vor allem, um die Packungen zu vervollCaritas gegen Corona


ständigen: etwa mit Hygiene-Artikeln und Speiseöl. Es war eine Frage der Gerechtigkeit, den Kleinbauern einen gerechten Preis zu zahlen. Sie sind ja auch arm geworden. Ihre Preise waren aber sehr viel niedriger als etwa in den großen Kaufhäusern der Stadt. Übrigens kauft die Caritas grundsätzlich nicht in großen Geschäften ein, sondern bei Kleinhändlern, die ums Überleben kämpfen. So wird mit dem Einkaufen geholfen, nicht nur mit dem Verteilen. Es kommen noch erhebliche Spesen für den Transport dazu. Das Auto selbst konnte mit Hilfe der Fastenaktion der Diözese BozenBrixen erworben werden. Eine entscheidende finanzielle Hilfe kam von Misereor in Deutschland sowie von der ‚Weltgruppe Valadares‘ in Kaltern in Südtirol. Sporadische Hilfe kommt aus Pfarren und von einzelnen Personen. Alle Ehre macht ihrem Namen die ‚Caritas = Nächstenliebe‘ die ganz besondere Aufmerksamkeit für die Obdachlosen: das „Solidarische Bad!“ Unter den Corona-Bestimmungen bleiben sie noch viel ärger ausgeschlossen. Für sie wurde ein mobiles Bad angemietet, wohl die einzige Möglichkeit für diese Menschen, in einem verschlossenen Raum ein warmes Bad zu nehmen. Den Besuchern werden Hygiene-Artikel, Handtücher, Schutzmasken und frische Wäsche angeboten, sodass sie wie völlig neue Menschen weggehen können. Zudem haben sich Kirchen (auch evangelische!), Vereine und Gruppen organisiert, um für solche Menschen täglich 100 fertige Mahlzeiten zu besorgen, was schon seit vielen Monaten gut funktioniert. Die Miete, das Wasser und die Heizung bringen allerdings erhebliche Kosten mit sich. Caritas gegen Corona

Das mobile Bad bietet Menschen die Möglichkeit, in einem geschlossenen Raum für die persönliche Hygiene sorgen zu können.

Immer wieder haben die CaritasLeute schlaflose Nächte. Nach einem Tag, an dem sie neue schreiende Not erlebt haben, die große Frage: wie und wo die nötigen Mittel auftreiben? Immer wieder droht das Geld auszugehen. Was dann? Caritas ist wie die Armen, die sie betreut: sie kann keine Pläne machen, denn sie hängt völlig von der Nächstenliebe anderer Menschen ab. Und Nächstenliebe kann man nicht berechnen, sondern nur geschenkt bekommen! Die besondere Aufmerksamkeit für die Obdachlosen: sich baden, frisch kleiden und wie neue Menschen in ihre Welt zurückkehren dürfen.

13


Links katholisch – rechts anglikanisch Sean O’Brien, Josefs-Missionar, Dublin, Irland

Sie war eine Maori-Frau von ungefähr 98 Jahren. Ihr Name war Maraea. Ihre Haltung und feinen Züge sprachen von ihr als einer angesehenen Person. Ihr Gesicht und der ganze Körper trugen die Verzierungen der Maori.

Bild oben: Neuseeland wird als „grüne Insel“ bezeichnet. Es hat eine Fläche von 268.680 km2 (etwa drei Mal die Größe Österreichs). Davon sind 24 % einheimische Wälder, von denen drei Viertel unter Schutz stehen.

14

In ihr floss eindeutig das Blut der Häuptlingsfamilie. Sie war in die Maori-Welt der 1880er-Jahre hineingeboren worden, nachdem der Vertrag von Waitangi 1840 zwischen den kriegführenden Maoris und dem englischen Militär unterzeichnet worden war. Der Vertrag war im Auftrag von Königin Victoria verhandelt worden. In die Zeit ihrer Geburt fallen auch die letzten grausamen Spuren der Stammesfehden der Maori-Krieger. Das bedeutete tödliche Rache auf der Grundlage von „Auge um Auge und Zahn um Zahn“.

Wie sie katholisch wurde In ihren frühen Jahren war Maraea keine Christin. In jenen Jahren kamen christliche Missionare, katholi-

sche und anglikanische, die miteinander um Bekehrungen stritten. Als sich zwischen ihnen eine feindselige Stimmung entwickelte, sah das junge Maori-Mädchen, wie ihr örtlicher Chef ein Machtwort sprach. Um diese Feindseligkeit abzuschaffen, nahm er am Hauseingang zum Versammlungshaus des Stammes dazu Stellung. Von dort aus erklärte er in Gegenwart der Missionare und des versammelten Volkes, dass von nun an alle zu seiner Linken Katholiken und die zu seiner Rechten Anglikaner sein würden. Sein Wort war endgültig und wurde vom Volk befolgt, so dass den Missionaren keine andere Wahl blieb, als dasselbe zu tun! So wurde die 98-jährige Maori-Frau Maraea, damals ein kleines achtjähriges Mädchen, katholisch. Auf die kurze EinLinks katholisch – rechts anglikanisch


führung in den Katechismus folgte ihre Taufe. Dies war der Beginn eines außergewöhnlich langen Lebens in einem sich ständig weiter entwickelnden tiefen Glauben und mit einer so großen Liebe zur Messe, zum Rosenkranz und zum Gebet des „Engel des Herrn“, dass die katholischen Missionare erstaunt waren. In der Ehe erzog sie eine große Familie, die sie ermutigte, in ihre Fußstapfen zu treten. Für sie war Unsere Liebe Frau wirklich eine Maori-Madonna.

Es ist Zeit zu gehen Als Maraea im Alter von 98 Jahren starb, lag sie in ihrem offenen Sarg an einer Seitenwand im Versammlungshaus des Stammes und wurde auf beiden Seiten von schwarz gekleideten Maori-Frauen flankiert, die grüne Girlanden auf dem Kopf trugen. Während der drei Tage, die sie dort lag, wurden ununterbrochen Ansprachen gehalten. Die Redner wechselten zwischen den Hausbewohnern und den Besuchern. All das geschah in den Tagen vor dem Einbalsamieren der Leiche. Am dritten Tag, als der Ver-

wesungsgeruch einsetzte, stand die Stammesführerin auf und sagte: „Sie sagt uns, dass es Zeit ist zu gehen.“ Alle nahmen an der Trauermesse teil, unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis. In wunderbarer MaoriHarmonie erhoben alle ihre Stimmen zu Hymnen und Maori-Liedern. Maraeas Beerdigung hatte ihre eigene Geschichte. Sie wurde in einem offenen Boot, begleitet von einer Flottille kleiner Boote, den seichten Fluss hinuntergebracht. Ihr Sarg bog in eine sandige Bucht ein und wurde dann den steilen Hügel hinauf zur Grabstätte getragen. Nach Reden, Hymnen und Gesängen wurde sie zur Ruhe gelegt. Auf Irisch würden wir sagen: „Zur Rechten Gottes war ihre treue Seele.“

Bild oben von links: Mill Hill Missionar Emile Frische, Bischof Pat Dunn von Auckland, Mill Hill Missionar Peter Ryan und der Generalobere der Mill Hill Missionare­ Michael Corcoran. Die beiden Mill Hill Missionare sind die letzten in Auckland nach einer glorreichen Geschichte und bleibendem Erbe.

Die Kirche von Panguru.

Das Versammlungshaus in Pawarenga. Die beiden Mill Hill Missionare Andreas Zangerl aus Zams und Hans Bachmann aus Gsies waren dort Pfarrer; Andreas von 1921 bis zu seinem Tod 1967 und Hans von 1992 bis 2001.

Links katholisch – rechts anglikanisch


Die Mission der Josefs-Missionare bei den Maori begann 1886, vor 135 Jahren. Seitdem verbrachten mehr als neunzig Mill Hill Missionare den größten Teil ihres Lebens in der Maori Mission. Alle hatten ihre eigene Geschichte, einige hinterließen Vermächtnisse von Kirchen, Schulen und großen Maori-Zentren, andere ihre meisterhaften Kenntnisse der Maori-Sprache und Kultur, während andere wegen ihres Dienstes bei den

Maori in unvergesslicher Erinnerung bleiben. Zurzeit arbeiten noch drei Josefs-Missionare in der Maori-Mission. Wenn der Dienst dieser Drei in Neuseeland zu Ende geht, wird der Heilige Geist sicherlich dafür sorgen, dass der Glaube bei den Maori weiter verkündet wird. (Artikel erschien im irischen Missionsboten „St. Joseph’s Advocate“ 2020 / Winter)

Der Baumfarn Für die Maori symbolisieren die Baumfarne den Beginn des Lebens. Das Symbol eines aufkeimenden Farnblattes, das „Koru“ genannt wird, steht außerdem für Stärke, Wachstum und Zukunft. Farnblätter, die sich gerade entrollen, sieht man als Symbole in Neuseeland nahezu überall, manchmal sogar mitten im Gesicht eines Maori, der dieses Motiv hin und wieder als Tätowierung trägt. Auch in der Schnitz- und Webkunst der Maori findet es sich als wesentliche Grundlage. Selbst das Leitwerk jedes Flugzeuges der nationalen Fluggesellschaft zeigt das Motiv.

Adolf Pöll schreibt aus Witu: Am 31. Jänner 2021hatten wir in Witu unser Pfarrfest zum hl. Freinademetz. Zugleich schlossen elf „wilde Ehepaare“ ihr kirchlich sakramentales Versprechen, als christliche Familien zu leben. Es war ein Freudentag für die Pfarre von Witu-Kipini; für mich ein fast so gesegneter Abschluss meiner missionarischen Tätigkeit in Kenia. So verspüre ich, dass ich ohne weiteres mich zurückziehen und alles übergeben kann. Fr. Alex Kimbi kommt Mitte März vom Urlaub in Kamerun zurück. Bis dann helfe ich unserem indischen Neupriester Father Ananth. Er ist ein begeisterter und charismatischer Priester. Am Josefi-Tag wird unser neuer Bischof Wilibard Lagho geweiht.

16

Passend für das Jahr des hl. Josef, das NOVENE UND GEBETE Papst FranzisZU EHREN DES HL. JOSEF kus ausgerufen hat. Das Büchlein wurde von den Josefs-Missionaren herausgegeben und ist gegen eine Spende in den Missionshäusern Brixen oder Absam erhältlich.

Links katholisch – rechts anglikanisch


Im Gedenken an Josefs-Missionar Walter Stifter:

Immer mit Eifer und gutem Humor Humor In Weißenbach, im Südtiroler Ahrntal, wurde Walter Stifter am 17. November 1937 geboren. Er war der Erste von insgesamt sieben Geschwistern in den harten 30er Jahren. Zudem erlitt er schon ganz jung eine Versteifung des Sprunggelenks. Also stellte er sich auf einen „sitzenden“ Beruf ein und übte zwölf Jahre lang das Schneider-Handwerk aus. Unvorstellbar, dass er, viele Jahre später, im Guinness Buch der Rekorde eingetragen würde, weil er dreimal nacheinander mit riesigem Vorsprung das Rennen auf den 4.070 Meter hohen Kamerunberg gewonnen hat. Da er sich zum Priester berufen fühlte, begann er mit 27 Jahren am Spätberufenen-Gymnasium in Stams im Oberinntal seine Studien. Während des Philosophie-Studiums in Innsbruck trat er im Missionshaus in Absam ein und wollte Josefs-Missionar werden. Im Mutterhaus der Missionare in London trat er endgültig in die Gesellschaft ein. Am 29. Juni 1974 wurde er in Brixen von Bischof Gargitter zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr lernte er in Paris Französisch. Er war nämlich für die Mission im Norden Kameruns bestimmt, wo das die Umgangssprache ist. Im Gedenken an Walter Stifter

Mission im Norden von Kamerun Das Hochland von Adamaua in der Diözese Ngaounderé war 28 Jahre lang Walter Stifters Wirkungsfeld. Es ist eine karge Gegend, wo die Bevölkerung seit Generationen zum Großteil aus Moslems bestand. Die kleine katholische Minderheit war zumeist aus dem Süden Zugewanderte. Es galt, der weit zerstreuten Herde nachzugehen, Mut zu machen und aufzubauen. Unter widrigen Umständen, wozu auch heftige Tropenhitze und Malaria-Erkrankungen gehörten, leistete er Staunenswertes. Zwei Pfarren erhielten durch ihn Kirche, Pfarrhaus, Pfarrsaal, Schwesternkloster, Kindergarten. Dazu kam noch gesundes Quellwasser für die ganze Bevölkerung, das er selbst entdeckte und aus dem Gebirge zu Tal leiten ließ. Vor allem aber lag ihm die Bildung lebendiger Gemeinden am Herzen, was ihm, dank freudiger Mitarbeit der Leute, recht gut gelungen ist. Aus Briefen jener Zeit klingt die Freude an seiner Sendung durch: „Ich mache mir nie Vorwürfe darüber, dass ich zu wenig missioniere, wohl aber, dass ich den Leuten nicht gut genug bin.“ – „Hier in der Hauptstation ist die christliche Gemeinde sehr leben-

17


ter gewesen sein muss, weil er kaum einmal darüber sprach.

Mission in der Heimatkirche

Walter Stifter trat 1976, 1977 und 1978 zum Lauf auf den 4.070 m hohen Kamerunberg an. Dreimal nacheinander gewann er den Lauf mit riesigem Vorsprung, dass seine Siege sogar im Guinness Buch der Rekorde eingetragen wurden. Er war der „unangefochtene König des Berges“.

18

dig. Die Gottesdienste sind für mich jeden Sonntag ein großes Erlebnis, von dem ich unter der Woche lebe.“ – „Am letzten Sonntag erlebte ich bei der Messe eine echte Überraschung. Ein Mädchen, etwa elf Jahre alt, das in der Nachbarschaft wohnt, legte spontan eine Fürbitte ein: „Herr, wir danken dir, dass du uns einen so fleißigen Priester als Vorbild gibst“. – „Bei all meinen Mängeln und Fehlern habe ich doch immer den Wunsch, noch ein wenig in Afrika zu bleiben, nur immer noch einen Tag länger, bis es schließlich viele werden!“ Interessant auch, was zu seiner Zeit, als Covid-19 noch unbekannt war, die Malaria angerichtet hat. „Wir sind alle von großen Malaria-Anfällen geplagt, gegen die sich nicht einmal das Spitals­personal erwehrt. Das gibt unserem Leistungswillen einen ordentlichen Dämpfer. Auch die Arbeiter sind alle erkrankt, sodass sie sich weigerten, am Bau der Wasserleitung weiter zu machen.“ Im Jahre 2003 aber schlug die Stunde des Abschieds für ihn, der sehr bit-

Schon bald danach meldete er sich zum Dienst in der Diözese Innsbruck. Man bot ihm die Pfarre Hopfgarten in Defereggen in Osttirol an, wo er 17 Jahre lang bleiben sollte. Ende 2011 kam noch die Pfarre Kals dazu. Auf der 20 Kilometer langen Bergstraße pendelte er oft mit dem Fahrrad zwischen den beiden Pfarren. In Hopfgarten feierte Walter Stifter auch sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Pfarrer Reinhold Pitterle, der Dekan des Dekanates Matrei in Osttirol, sprach im Namen des Dekanates, seinen Dank aus. Die Gratulation des Oberen der Missionsgesellschaft ist ein beredtes Zeugnis: „Deine Zähigkeit, Ausdauer und Hingabe haben es möglich gemacht, dass du vielen Menschen geistig und leiblich viel Gutes erweisen konntest.“ Im September 2020 übersiedelte er mit 83 Jahren ins Herberthaus, dem Seniorenheim der Josefs-Missionäre in Brixen. Für ihn, der 28 Jahre in Afrika und 17 Jahre in Osttirol sozusagen „Alleinherrscher“ gewesen war, konnte dieser Schritt nur bitter sein: zum ersten Mal in einer Gemeinschaft leben mit fester Tagesordnung. Walters Ruhestand währte kurz; denn gleich nach Weihnachten erwischte ihn das tückische Covid-19-Virus. Am Neujahrstag wurde er ins Krankenhaus von Brixen eingeliefert, wo er am 12. Jänner 2021 starb. Er wurde in seiner Heimat Weißenbach beerdigt. Möge er bei Gott seine wahre Ruhe finden! – R.i.P. Toni Amort Im Gedenken an Walter Stifter


Bruder Karl Dallasega zum Gedenken:

Ein großer Diener der Mission Mit großer Freude hatten wir unseren Bruder Karl empfangen, als er nach sechs Wochen im Krankenhaus endlich zurückkehrte. Aber das Corona-Virus hatte ihn unbarmherzig zugerichtet. Wir ließen ihn unsere Freude spüren, wieder unter uns zu sein. Jedoch schon zwei Tage nachher, am Sonntag, dem 21. Februar 2021, erlosch sein Leben, still wie eine Kerze. Bruder Karl Dallasega wurde am 30. Jänner 1937 beim Wegele in Proveis am Nonsberg geboren. Er war der Jüngste unter zwölf Geschwistern. Mit 13 Jahren brachte sein Vater ihn ins Josefs-Missionshaus nach Brixen, erstmals in die weite Welt. Sechs Jahre lang besuchte er das Vinzentinum, träumte davon, eines Tages als Priester am Altar zu stehen. Aber Gott hatte anderes mit ihm vor. Er berief ihn, Missionar als Laienbruder zu werden. Damals war er gerade 20 Jahre alt. Es folgten Jahre der Vorbereitung, zuerst in Holland, dann im Mutterhaus Mill Hill in England und schließlich wieder im Missionshaus in Brixen. Zur damaligen Zeit sollten die Brüder für das wirtschaftliche Wohl der Gesellschaft sorgen: für Garten, Landwirtschaft und Instandhaltung. In Brixen kam 1964 die große Wende in seinem Leben. Es war die Arbeit mit unserer Zeitschrift, dem St. JosefsMissionsboten. In jenen Jahren hatte dieser allein in Südtirol rund 25.000 Abnehmer und ein großes Heer von Förderinnen und Förderern in allen Ortschaften des Landes. Der Kontakt Bruder Karl Dallasega zum Gedenken

mit den Förderern und Wohltätern wurde unter Bruder Karl ständig intensiver. Selbst heute erinnern sich noch manche gut an ihn. Die schwere Arbeit mit der Verpackung der Zeitschrift und ihrer Zustellung, Monat für Monat, erfüllte ihn ganz. Zudem machte er sich daran, die Listen der Mitglieder auf den neuesten Stand zu bringen. Ein neues Talent und eine neue Berufung waren entstanden. – Die gleiche Arbeit mit dem Missionsboten erledigte er mit demselben Einsatz in den Jahren 1996 bis 1998 im Missionshaus Absam. Im August 1974 öffnete sich für ihn das große Tor für seinen Missionsberuf: Kamerun in Westafrika. Dort sollte er die Missionsprokur betreuen. Der gesamte Nachschub für Pfarren, Klöster, Krankenhäuser und Schulen der katholischen Kirche in drei Diözesen lief über diese Prokur. Da waren einmal die Fahrzeuge, vor allem von der MIVA gespendet, aber auch vieles andere. Erheblichen Anteil am Betrieb der Prokur hatten die Schulen Westkameruns, unseres Missionsgebietes, die alle in englischer Sprache arbeiteten. So galt es, große Mengen verschiedener Schulbücher aus England zu bestellen. Religiöse Artikel und Schriften trafen hauptsächlich aus England ein. Aus Tirol kamen Kirchenglocken von Innsbruck und Hei-

19


In der Prokur, wo Bruder Karl arbeitet, stapeln sich die Bücherkisten und religiösen Artikel. Er trägt Sorge, dass alles in die verschiedenen Missionsstationen gelangt.

Franklin Fomukong, geweiht am 15.4.2004, war einer der Priester, den Bruder Karl während des Studiums unterstützt hat.

20

ligenstatuen aus Gröden. Außerdem liefen über die Prokur medizinische Geräte und Medikamente für die verschiedenen Krankenhäuser und Kliniken, die ebenfalls Teil der Missionsarbeit der Kirche waren. Diese Waren landeten in der Hafenstadt Douala. So bedeutete dies ein ständiges Pendeln, die nötigen Unterlagen für die Einfuhr zu besorgen und schließlich den Transport bis in die entlegensten Nes-

ter zu organisieren. Von 1974 bis 1996 und von 1999 bis 2006 leitete Bruder Karl diesen riesigen und anstrengenden Auftrag und übergab ihn schließlich an einen Afrikaner. Unlängst erzählte unser Missionsoberer, dass die Leute im Inland immer noch von der Prokur des Bruder Karl sprechen. Ohne Auftrag, ganz aus persönlichem Antrieb, pflegte Bruder Karl engen Kontakt mit Priesterkandidaten aus allen Diözesen und versorgte sie mit wertvollen Büchern für ihr Studium und geistliches Leben. Es waren echte Freundschaften, die oft auch nach der Priesterweihe weiterlebten. Bruder Karl hatte außerdem ein besonders gutes Herz für arme Familien, die ihn geradezu belagerten. So freute er sich ungemein, wenn er aus der Heimat Spenden erhielt, um helfen zu können, wo immer und so gut wie möglich. Trotz der vielen Herausforderungen der Arbeit in der Prokur interessierte sich Bruder Karl auch intensiv für das religiöse Leben in den Pfarren, staunte und freute sich über die lebhafte Beteiligung bei den Gottesdiensten. Wieder in der Heimat, wie entwurzelt aus Afrika, glich er einer Schnittblume: blühte noch, aber begann allmählich zu verwelken. Tief im Innern lebten Erinnerungen und seine Augen leuchteten auf, wenn das Gespräch auf Kamerun kam. Gleich nach Neujahr 2021 befiel ihn das Virus. Sehr traurig bestieg er die Ambulanz; es folgten sechs schwere Wochen, zuerst in Brixen, dann in einer Klinik in Gries bei Bozen. Als er zurückkam, war er noch 48 Stunden mitten unter uns. Den vielen Dank, den er verdient hat, wird Gott inzwischen unendlich vergrößert haben. – R.i.P. Toni Amort Bruder Karl Dallasega zum Gedenken


Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter

Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Aldein: Manfred Santa. – Antholz-Niedertal: Alois Burger, Ida Kircher, Maria Arnold Monthaler. – Auer: Willi Zwerger. – Aufhofen: Anton Unterhofer, Thomas Bacher, Walter Unterhofer, Johann Clara, Erich Unterhofer. – Burgeis: Elisabeth Paulmichl Punt, Maria Theiner, Heinrich Jörg, Michael Moriggl. – Dorf Tirol: Erich Mangger, Filomena Pircher (langjährige Förderin). – Enneberg: Agnes Erlacher. – Gasteig: Erich Gschnitzer. – Geiselsberg: Josef Ladstätter, Michael Maurer. – Girlan: Maria Sparer-Mair. – Gossensaß: Ludwig Holzer, Emma Holzer, Johanna Alpbach: Josef Hausberger (langjähriger Förderer). – Arzl im Pitztal: Josef Fuchs, Bernardo Ponzano, Lambert Pircher. – Graun: Maria Mall-Stecher. – Gsies-Pichl: Johann Raggel, Emma Johann Stoll, Elfriede Neuner.Förderer). – Breitenbach: Josef Margreiter, Josef Graf. – Gummer: Kofler (langjähriger – Innichen: Maria Brugger. – Issing: Hermann Durnwalder. – Jaufental: Frieda Girtler-Wieser, Irma Gschnitzer-Markart, Paula Gschwentner, Stefanie Unterrainer, Klara Gschwentner. – Buch-Maurach: Gander-Siller-Markart. – Kaltern: Hildegard Morandell. – Karneid: Gottfrieda Falser (langjährige Josef Hauser, Helmut Gramshammer, Franz Gatz, Johann Pfluger. – Faggen: Förderin). – Kastelruth: Anna Waldboth, Paula Obexer, Maria Gruber Gudauner. – Klausen: Regina Partl. – Flirsch: Juen (langjährige Förderin). Fulpmes: Maria Gasser-Dorfmann, Margit Anna Rabensteiner-Schwarz. – Klobenstein: Heinrich– Rottensteiner, Hans Wegmann. – Laag: Luise Zwerger.Obernauer. – Laas: Berta Thaler, Stefani Eberhöfer. Latzfons: Anna Clara Falschlunger, Albert – Galtür: Rudolf – Kathrein. – Pfattner. – Laurein: Adelheid Pichler-Tonner. – Leifers: Dora Koch, Josef Thaler, Alfred Paoli. – Gisingen: Irmgard Anni Lins, Fini Agnes Enzenhofer. Lengmoos: Greti Gamper.Schreiber, – Lüsen: Emma Oberhauser, IdaFröhlich, Kaser. – Mahr: Maria Baumgartner. – Martell: Anna Stricker Oberhofer, Aloisia Ratschiller Jäger. – Matsch: Anton Gunsch, Artur – Gries am Brenner: Max Maurer. – Hard: Erika Dörner. – Hopfgarten im Theiner. – Meransen: Marianna Oberhofer-Pabst. – Mölten: Werner Stanger, Hildegard Plattner. Brixental: Paul Erharter. – Innervillgraten: Luzia Bergmann. – Jerzens: – Montan: Lydia Oberberger, Dr. Manfred Nußbaumer, Heinrich Meraner (Pfarrer i.R.), Barbara Agnes Jahre).Antonia – Kappl: Anna– Mühlbach: Blüml. –Helene Längenfeld: Gelmini. –Eiter Moos (94 in Passeier: Raich Haller. Oberhofer. –Marlene Naturns: Hansjörg Platzgummer, Cecilia Höllrigl, Jolanda Götsch, Artur Schlögl, Anna Blaas (langjährige Fischer, Raymunda Ennemoser. – Leermoos: Franz Hofherr, Herlinde Hilfsförderin). – Niederdorf: Katharina Kuenzer-Gruber. – Niederried: Johann Saxl. – Niedervintl: Petz. Lienz: Alois Egartner Förderin AnnaKaserer Amraser) Zäzilia – Unterhuber, Adolfina Leitner. –(Bruder Oberinn: der Filomena Öhler, Paula Anhaus.. – – Pfalzen: Anna JohannHani Dorigo,Vötter. Rino Ferrari. – Pfelders: Anna MariaElisabeth Pixner-Zöggeler, Maria Matrei am Hainz, Brenner: – Matrei-Mützens: Glatzl. – Pixner-Eschgfäller. – Prad: Carmela Hörer, Josef Pilser. – Prettau: Anna Notdurfter-Stolzlechner. Nassereith: KarlEtschmann, Tamerle.Eduard – Oberlienz: Schneeberger. Prutz: – Rabenstein: Erich Lanthaler. –Katharina Reischach: Anna Graber, Regina– Schmied, Alois Elsa–Partoll. Schönwies: Hermann – Schwarzach: Florian und Winding. Ridnaun:–Anna Wurzer Inderst, LeopoldOberhofer. Klotz. – Riffian: Berta Kuen. – Rodeneck: Maria Rastner. – Saltaus: Pixner. – Sand in Taufers:Flatz Anna Zimmerhofer. Edith Pertschler. – St. AntonJohann im Montafon: Roswitha (langjährige– Sarnthein: Josef Hofer, Karl Locher. – Schlanders: Walter Ratschiller. – Schleis: Stefania Spiess, Förderin). – St. Sigmund im Abart. Sellrain: Gottfried Prantner. – Steinach am Eleonora Stecher, Walter Grass, Josefa – Schluderns: Aloisia Muntetschiniger, Zita Klotz, Alois Verkleirer. – St.Grassnig. Andrä: Theresia Egger. – St.Josef Christina: Rungaldier, Max Perathoner. Brenner: Anna – Strassen: Mair,LuisJosef Webhofer, Johann – St. Gertraud in Ulten: Anna Eberhöfer Pichler. – St. Jakob in Ahrn: Anna Steger. – St. Johann Wieser, AdolfHainz, Aichner (langjähriger – Thüringerberg: in Ahrn: Florinda Josef Mölgg, Johann Hofer.Hilfsförderer). – St. Lorenzen: Marianne Felderer, Mathilde Oberhöller. – St. Martin in Rinderer, Gsies: Johann Töchterle. – St. – Nikolaus Ulten:Bucher, Annelies Udda Lösch, Maria Martin, Aloisia Klara Fischer. Trins:inAnna Hermann Laimer, Josef Staffler. – St. Ulrich: Maria Pitschieler-Pezzei (langjährige Förderin). – Lundqvist. – Tristach: Johann Libeseller, Franz Brunner. – Virgen: Rosa St. Vigil in Enneberg: Elisabeth Auer-Erlacher, Dr. Eduard Pizzinini. – St. Walburg in Ulten: Josef Fuetsch. –Schwarz. Wängle: MariaFranz Ennemoser (langjährige Förderin). – WennsWenin, Franz – Steinegg: Mahlknecht. – Steinhaus: Ignaz Egger. – Stilfes: Theresia Wieser. – Agnes Taisten: Streng. Josef Weber, Johanna Plankensteiner, Rosina Achmüller. – Tanas: Franz Gruber. Piller: – Taufers in Münster: Maria Christandl Fliri. – Taufers-Mühlen: Markus Gasser. – Teis: Maria Wieland, Rufina Pircher, Stefan Pichler. – Terenten: Anna Falk. – Terlan: Rosa Parigger. – Tils: Josef Duml, Paul Reinthaler. – Töll: Maria Zerzer. – Tramin: Josefa Dissertori, Paula Thöni, Rosa Nössing. – Truden: Josef Ebner, Olga Amplatz. – Tschengls: Anna Gamper, Josef Tappeiner, Peter Tappeiner. – Vals: Alois Gatterer. – Verdings: Rosa Langartner, Maria Torggler. – Villanders: Josef Kranzspenden: dankbarer Erinnerung an Gruber. Edmund Unterweger: Johann Braun Siglanker, MariaIn Mayerhofer-Rabensteiner, Engelbert – Wangen: Theresia Seebacher, Theresia Leiter, Maria Gasser. – Weitental: Johann Mair, Josef Lamprecht. – Welschellen: Alfons Poelt, Assling: € 100. Kastlunger, Albin Gasser, Giuseppe Winkler. – Wolkenstein: Irma Kerschbaumer.

Gottfrieda Falser

Anna Blaas

Maria Ennemoser Filomena Pircher

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Josef Hausberger Johann Kofler

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Für alle Spenden und Messintentionen Für alle Spenden und Messintentionenein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott! ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott! Maria Pitschieler-Pezzei, St. Ulrich, * 8.12.1928, † 27.5.2020, Förderin von 1993 bis 2011 Anna Blaas, Naturns, * 3.1.1936, † 7.11.2020, Hilfsförderin von 2002 bis 2020 Maria Ennemoser, Wängel, * 16.7.1935, † 15.1.2021, Förderin von 1974 bis 2018 Filomena Pircher, Dorf Tirol, * 21.2.1934, † 12.11.2020, Förderin von 1998 bis 2016 Josef Alpbach, † 25.1.2021, 103 Jahre alt, Förderer vonbis1973 JohannHausberger, Kofler, Gummer, * 13.8.1920, † 22.2.2021, Förderer von 1989 2012bis 2016 Gottfrieda Karneid, * 9.10.1947, † 27.2.2021, Förderin von 2012 bis 2021 Anni Juen, Falser, Flirsch, * 31.7.1929, † 29.1.2021, Förderin von 1982 bis 2013

Unsere Verstorbenen

Anni Juen Gottfrieda Falser

21


Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Alpbach: Josef Hausberger (langjähriger Förderer). – Arzl im Pitztal: Josef Raggel, Emma Stoll, Elfriede Neuner. – Breitenbach: Josef Margreiter, Josef Gschwentner, Stefanie Unterrainer, Klara Gschwentner. – Buch-Maurach: Josef Hauser, Helmut Gramshammer, Franz Gatz, Johann Pfluger. – Faggen: Regina Partl. – Flirsch: Anna Juen (langjährige Förderin). – Fulpmes: Clara Falschlunger, Albert Obernauer. – Galtür: Rudolf Kathrein. – Gisingen: Irmgard Schreiber, Anni Lins, Fini Fröhlich, Agnes Enzenhofer. – Gries am Brenner: Max Maurer. – Hard: Erika Dörner. – Hopfgarten im Brixental: Paul Erharter. – Innervillgraten: Luzia Bergmann. – Jerzens: Agnes Eiter (94 Jahre). – Kappl: Anna Blüml. – Längenfeld: Marlene Fischer, Raymunda Ennemoser. – Leermoos: Franz Hofherr, Herlinde Petz. – Lienz: Alois Egartner (Bruder der Förderin Anna Amraser) . – Matrei am Brenner: Hani Vötter. – Matrei-Mützens: Elisabeth Glatzl. – Nassereith: Karl Tamerle. – Oberlienz: Katharina Schneeberger. – Prutz: Alois und Elsa Partoll. – Schönwies: Hermann Oberhofer. – Schwarzach: Edith Pertschler. – St. Anton im Montafon: Roswitha Flatz (langjährige Förderin). – St. Sigmund im Sellrain: Gottfried Prantner. – Steinach am Brenner: Anna Grassnig. – Strassen: Josef Mair, Josef Webhofer, Johann Wieser, Adolf Aichner (langjähriger Hilfsförderer). – Thüringerberg: Maria Martin, Aloisia Rinderer, Klara Fischer. – Trins: Anna Bucher, Udda Lundqvist. – Tristach: Johann Libeseller, Franz Brunner. – Virgen: Rosa Fuetsch. – Wängle: Maria Ennemoser (langjährige Förderin). – WennsPiller: Agnes Streng.

Maria Ennemoser

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Kranzspenden: In dankbarer Erinnerung an Edmund Unterweger: Johann Poelt, Assling: € 100.

Josef Hausberger

Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott! Maria Ennemoser, Wängel, * 16.7.1935, † 15.1.2021, Förderin von 1974 bis 2018 Josef Hausberger, Alpbach, † 25.1.2021, 103 Jahre alt, Förderer von 1973 bis 2016 Anni Juen, Flirsch, * 31.7.1929, † 29.1.2021, Förderin von 1982 bis 2013

Unsere Verstorbenen

Anni Juen

21


Leserbriefe

Z

unächst entnehme ich den einzelnen Briefen, dass verschiedene nicht lockerlassen, um das Rätsel zu lösen, auch wenn es „Schweiß“ kostet und zwei oder dreimal nachgelesen werden muss. Viele staunen über die Arbeit, die Männer und Frauen – Missionare, Schwestern und Laienhelfer – im Reich Gottes leisten. Ich muss hinzufügen, dass vieles nur möglich ist, weil unseren Leserinnen und Lesern das Wachsen des Reiches Gottes am Herzen liegt und sie alles mit Gebet und materiellem Opfer unterstützen. So wird unter anderem geschrieben: ie Berichte von heute, aber auch die von früher, sind immer interessant; und wir freuen uns, wenn der Missionsbote kommt. – Es war schön, die Berichte aus der Mission zu lesen. – Ich lese so gerne den wertvollen St. Josefs-Missionsboten. –Der Missionsbote ist eine willkommene Abwechslung zur Tagespolitik der Zeitung. Andreas, Strassen; Inge, Axams; Frieda, Wenns; Siegfried Fulmpes

D

I

ch freue mich jedes Mal, alles durchzulesen, mitzufühlen und zu beten für die Arbeit bei den Menschen. – Ich muss staunen, was die Missionare alles in den Missionsländern geleistet haben: wahre Apostel Jesu, ein opferreiches Leben in Liebe und Hingabe für Gott und die Menschen. Sr. Christa, Götzens; Sr. Oswalda, Brixen

I

ch habe meine Missionshefte wieder verteilt. Wegen Pandemie waren leider keine längeren Besuche bei den Leuten

möglich. Ein kleiner Tratsch an der Haustür ist sich aber ausgegangen. Natürlich habe ich die Gesichtsmaske getragen. Der soziale Kontakt fehlt mir schon; sonst ist „Entschleunigung“ auch nicht schlecht. Maria, Strassen

S

ehr beeindruckend ist der Bericht von Toni Amort. Das war doch eine großzügige Fügung Gottes, dass Toni Amort mit seinem Täufling, der sich als Missionspriester per Handy bei ihm meldete, mit ihm sprechen konnte und dann noch die Möglichkeit bestand, sich persönlich in seiner Heimat St. Pauls zu treffen. Diese Wiedersehensfreude muss groß gewesen sein. Da kann man sagen: „Gottes Güte, seine Großmut und Führung kennen keine Grenzen.“ Sr. Gebharda, Rum

W

ir stehen im Josefs-Jahr, dass Papst Franziskus ausgerufen hat. Mir ist er ein großer Heiliger. Ich liebe ihn und vertraue fest auf ihn. Er hat mir auch schon oft in meinen Anliegen geholfen. – Ich freue mich, dass Papst Franziskus, das Jahr 2021 als Jahr des hl. Josef ausgerufen hat. – Ein kleines Gebet: „Hl. Josef, bester Vater, du Mariens Schutz und Hort. Sei uns Helfer und Berater, sprich für uns ein bittend Wort. Nichts kann dir das Kind versagen, das dein Arm so sanft umschließt. Drum woll‘st Sorge um uns tragen, bis du uns im Himmel siehst.“ Sr. Emmanuela Maria, Hall; Sr. Gebharda, Rum; Konrad, Ampass

Im Monat Juni feiert jeder Josefs-Missionar eine hl. Messe für die lebenden Mitglieder, Freunde und Wohltäter der St. Josefs-Missionsgesellschaft. Damit bekunden die Missionare ihren innigen Dank für jegliche geistige und materielle Unterstützung.

22

Leserbriefe


Für gewitzte Ratefüchse Die Rätsellösung des Missionsboten 2021/1:

Valentin Gewinner in Brixen: Lajen: Hans Rabanser Naturns: Margret Gritsch Neumarkt: Maria Hillebrand Niederdorf: Emma Sinner Prettau: Klara Leiter

Gewinner in Absam: Innervillgraten: Elisabeth Haider Riezlern: Gisela Biberger Sellrain: Erika Hornegger St. Leonhard im P.: Erich Füruter St. Veit im P.: Peter Prommegger Weißenbach: Margot Witting

Hier der Schlüssel zum nächsten Rätsel: Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsboten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht wiederholt, ist das Lösungswort. A: Der in der Sprache und Kultur der … zuhause ist. B: Sie werden mitleidsvoll und weich wie eine… C: Mit … blicken wir auf ein Projekt. D: Er wurde am Wegele in Proveis am … geboren. E: Auch der … auf das weite Meer ist wunderbar. F: Eine finanzielle Hilfe kam von… G: Sie wurde den steilen Hügel hinauf zur Grabstätte… H: Es gibt mehr Arbeit und … mehr Wohlstand.

schickt werden: entweder mit Postkarte, Fax oder Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail.

Für Südtirol:

St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com

Für Österreich:

St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshaus.absam@gmail.com Die Leserbriefe und die Post mit dem Lösungswort erwarten wir bis 30. Juni 2021. – Der nächste Missionsbote 2021/3 wird im Lauf des Monats August ausgeliefert. Viel Spaß wünscht euch das Redaktions-Team: Konrad, Sepp & Anton

A

B

C

D

E

F

G

H

Das Lösungswort muss bis zum 30. Juni 2021 an eine der unten angeführten Adressen geFür gewitzte Ratefüchse

23


Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam

Ei  oder  Kartoffel? Z

wei Frauenschicksale, die ich als Diakon in einer Pfarre in London kennengelernt habe: Ein heruntergekommenes Hochhaus. Dort versuchte ich systematisch, alle Katho­ liken zu besuchen. Ich läutete mehrmals vergeblich an einer Tür, hinter der ich Licht brennen sah. Da öffnete sich eine andere Tür, und eine mir flüchtig bekannte Frau rief mir zu: „Auch wenn ihnen die alte Frau öffnet, wird sie ihnen gleich wieder die Tür vor der Nase zuschlagen!“ – „Warum denn so heftig?“, fragte ich. – „Nun das ist eine traurige Geschichte: Ihr Mann hat sie verlassen, und von ihren zwei Kindern fühlte sie sich im Stich gelassen, als sie jahrelang krank war. Nun ist sie völlig verbittert und will keinen Menschen mehr sehen, denn in ihren Augen besteht die ganze Welt nur mehr aus lauter Idioten und Halunken.“ In der Pfarre gab es eine Gruppe, die sich besonders um Menschen kümmerte, die oft auf tragische Art und Weise einen Mit-

menschen verloren hatten, und um die sich von offizieller Seite her niemand kümmerte. Darunter tat sich besonders eine Frau hervor. Sie erzählte mir: „Warum ich das tue? Ein betrunkener Autofahrer hat mein einziges Kind totgefahren. Als ich zu verzweifeln drohte, hat mir gerade diese Gruppe wieder Mut gemacht. Nun versuche ich anderen zu helfen, denn ich weiß selber, was sie mitmachen. Und ich bin mir sicher: Mein Kind werde ich im Himmel wiedersehen.“ Ein alter Missionär brachte es auf den Punkt: „In den Leiden des Lebens hängt sehr viel davon ab, ob man ein Ei ist oder eine Kartoffel: Die einen werden im Feuer des Leidens verbittert und hart wie ein überkochtes Ei. – Und die anderen werden mitleidsvoll und weich wie eine gekochte Kartoffel.“ – Wie reagiere ich? Besonders in der jetzigen schweren Zeit ist das sicher eine Nachdenkpause wert. (Hohe Tauern: zerklüfteter Gletscher) Peter Mair


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.