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Toni Amort: Caritas gegen Corona

ständigen: etwa mit Hygiene-Artikeln und Speiseöl. Es war eine Frage der Gerechtigkeit, den Kleinbauern einen gerechten Preis zu zahlen. Sie sind ja auch arm geworden. Ihre Preise waren aber sehr viel niedriger als etwa in den großen Kaufhäusern der Stadt. Übrigens kauft die Caritas grundsätzlich nicht in großen Geschäften ein, sondern bei Kleinhändlern, die ums Überleben kämpfen. So wird mit dem Einkaufen geholfen, nicht nur mit dem Verteilen. Es kommen noch erhebliche Spesen für den Transport dazu.

Das Auto selbst konnte mit Hilfe der Fastenaktion der Diözese BozenBrixen erworben werden. Eine entscheidende finanzielle Hilfe kam von Misereor in Deutschland sowie von der ‚Weltgruppe Valadares‘ in Kaltern in Südtirol. Sporadische Hilfe kommt aus Pfarren und von einzelnen Personen. Alle Ehre macht ihrem Namen die ‚Caritas = Nächstenliebe‘ die ganz besondere Aufmerksamkeit für die Obdachlosen: das „Solidarische Bad!“ Unter den Corona-Bestimmungen bleiben sie noch viel ärger ausgeschlossen. Für sie wurde ein mobiles Bad angemietet, wohl die einzige Möglichkeit für diese Menschen, in einem verschlossenen Raum ein warmes Bad zu nehmen. Den Besuchern werden Hygiene-Artikel, Handtücher, Schutzmasken und frische Wäsche angeboten, sodass sie wie völlig neue Menschen weggehen können. Zudem haben sich Kirchen (auch evangelische!), Vereine und Gruppen organisiert, um für solche Menschen täglich 100 fertige Mahlzeiten zu besorgen, was schon seit vielen Monaten gut funktioniert. Die Miete, das Wasser und die Heizung bringen allerdings erhebliche Kosten mit sich.

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Immer wieder haben die CaritasLeute schlaflose Nächte. Nach einem Tag, an dem sie neue schreiende Not erlebt haben, die große Frage: wie und wo die nötigen Mittel auftreiben? Immer wieder droht das Geld auszugehen. Was dann? Caritas ist wie die Armen, die sie betreut: sie kann keine Pläne machen, denn sie hängt völlig von der Nächstenliebe anderer Menschen ab. Und Nächstenliebe kann man nicht berechnen, sondern nur geschenkt bekommen!

Das mobile Bad bietet Menschen die Möglichkeit, in einem geschlossenen Raum für die persönliche Hygiene sorgen zu können.

Die besondere Aufmerksamkeit für die Obdachlosen: sich baden, frisch kleiden und wie neue Menschen in ihre Welt zurückkehren dürfen.

Links katholisch – Sean O’Brien, Josefs-Missionar, Dublin, Irland

rechts anglikanisch

Bild oben:

Neuseeland wird als „grüne Insel“ bezeichnet. Es hat eine Fläche von 268.680 km2 (etwa drei Mal die Größe Österreichs). Davon sind 24 % einheimische Wälder, von denen drei Viertel unter Schutz stehen. Sie war eine Maori-Frau von ungefähr 98 Jahren. Ihr Name war Maraea. Ihre Haltung und feinen Züge sprachen von ihr als einer angesehenen Person. Ihr Gesicht und der ganze Körper trugen die Verzierungen der Maori.

In ihr floss eindeutig das Blut der Häuptlingsfamilie. Sie war in die Maori-Welt der 1880er-Jahre hineingeboren worden, nachdem der Vertrag von Waitangi 1840 zwischen den kriegführenden Maoris und dem englischen Militär unterzeichnet worden war. Der Vertrag war im Auftrag von Königin Victoria verhandelt worden. In die Zeit ihrer Geburt fallen auch die letzten grausamen Spuren der Stammesfehden der Maori-Krieger. Das bedeutete tödliche Rache auf der Grundlage von „Auge um Auge und Zahn um Zahn“.

Wie sie katholisch wurde

In ihren frühen Jahren war Maraea keine Christin. In jenen Jahren kamen christliche Missionare, katholische und anglikanische, die miteinander um Bekehrungen stritten. Als sich zwischen ihnen eine feindselige Stimmung entwickelte, sah das junge Maori-Mädchen, wie ihr örtlicher Chef ein Machtwort sprach. Um diese Feindseligkeit abzuschaffen, nahm er am Hauseingang zum Versammlungshaus des Stammes dazu Stellung. Von dort aus erklärte er in Gegenwart der Missionare und des versammelten Volkes, dass von nun an alle zu seiner Linken Katholiken und die zu seiner Rechten Anglikaner sein würden. Sein Wort war endgültig und wurde vom Volk befolgt, so dass den Missionaren keine andere Wahl blieb, als dasselbe zu tun! So wurde die 98-jährige Maori-Frau Maraea, damals ein kleines achtjähriges Mädchen, katholisch. Auf die kurze Ein-