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Sean O’Brien: Der Glaube einer Maori-Frau

führung in den Katechismus folgte ihre Taufe. Dies war der Beginn eines außergewöhnlich langen Lebens in einem sich ständig weiter entwickelnden tiefen Glauben und mit einer so großen Liebe zur Messe, zum Rosenkranz und zum Gebet des „Engel des Herrn“, dass die katholischen Missionare erstaunt waren. In der Ehe erzog sie eine große Familie, die sie ermutigte, in ihre Fußstapfen zu treten. Für sie war Unsere Liebe Frau wirklich eine Maori-Madonna.

Es ist Zeit zu gehen

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Als Maraea im Alter von 98 Jahren starb, lag sie in ihrem offenen Sarg an einer Seitenwand im Versammlungshaus des Stammes und wurde auf beiden Seiten von schwarz gekleideten Maori-Frauen flankiert, die grüne Girlanden auf dem Kopf trugen. Während der drei Tage, die sie dort lag, wurden ununterbrochen Ansprachen gehalten. Die Redner wechselten zwischen den Hausbewohnern und den Besuchern. All das geschah in den Tagen vor dem Einbalsamieren der Leiche. Am dritten Tag, als der Verwesungsgeruch einsetzte, stand die Stammesführerin auf und sagte: „Sie sagt uns, dass es Zeit ist zu gehen.“ Alle nahmen an der Trauermesse teil, unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis. In wunderbarer MaoriHarmonie erhoben alle ihre Stimmen zu Hymnen und Maori-Liedern. Maraeas Beerdigung hatte ihre eigene Geschichte. Sie wurde in einem offenen Boot, begleitet von einer Flottille kleiner Boote, den seichten Fluss hinuntergebracht. Ihr Sarg bog in eine sandige Bucht ein und wurde dann den steilen Hügel hinauf zur Grabstätte getragen. Nach Reden, Hymnen und Gesängen wurde sie zur Ruhe gelegt. Auf Irisch würden wir sagen: „Zur Rechten Gottes war ihre treue Seele.“

Das Versammlungshaus in Pawarenga. Die beiden Mill Hill Missionare Andreas Zangerl aus Zams und Hans Bachmann aus Gsies waren dort Pfarrer; Andreas von 1921 bis zu seinem Tod 1967 und Hans von 1992 bis 2001.

Bild oben von links:

Mill Hill Missionar Emile Frische, Bischof Pat Dunn von Auckland, Mill Hill Missionar Peter Ryan und der Generalobere der Mill Hill Missionare Michael Corcoran. Die beiden Mill Hill Missionare sind die letzten in Auckland nach einer glorreichen Geschichte und bleibendem Erbe.

Die Kirche von Panguru.

Die Mission der Josefs-Missionare bei den Maori begann 1886, vor 135 Jahren. Seitdem verbrachten mehr als neunzig Mill Hill Missionare den größten Teil ihres Lebens in der Maori Mission. Alle hatten ihre eigene Geschichte, einige hinterließen Vermächtnisse von Kirchen, Schulen und großen Maori-Zentren, andere ihre meisterhaften Kenntnisse der Maori-Sprache und Kultur, während andere wegen ihres Dienstes bei den Maori in unvergesslicher Erinnerung bleiben. Zurzeit arbeiten noch drei Josefs-Missionare in der Maori-Mission. Wenn der Dienst dieser Drei in Neuseeland zu Ende geht, wird der Heilige Geist sicherlich dafür sorgen, dass der Glaube bei den Maori weiter verkündet wird.

(Artikel erschien im irischen Missionsboten „St. Joseph’s Advocate“ 2020 / Winter)

Der Baumfarn

Für die Maori symbolisieren die Baumfarne den Beginn des Lebens. Das Symbol eines aufkeimenden Farnblattes, das „Koru“ genannt wird, steht außerdem für Stärke, Wachstum und Zukunft. Farnblätter, die sich gerade entrollen, sieht man als Symbole in Neuseeland nahezu überall, manchmal sogar mitten im Gesicht eines Maori, der dieses Motiv hin und wieder als Tätowierung trägt. Auch in der Schnitz- und Webkunst der Maori findet es sich als wesentliche Grundlage. Selbst das Leitwerk jedes Flugzeuges der nationalen Fluggesellschaft zeigt das Motiv.

Adolf Pöll schreibt aus Witu:

Am 31. Jänner 2021hatten wir in Witu unser Pfarrfest zum hl. Freinademetz. Zugleich schlossen elf „wilde Ehepaare“ ihr kirchlich sakramentales Versprechen, als christliche Familien zu leben. Es war ein Freudentag für die Pfarre von Witu-Kipini; für mich ein fast so gesegneter Abschluss meiner missionarischen Tätigkeit in Kenia. So verspüre ich, dass ich ohne weiteres mich zurückziehen und alles übergeben kann. Fr. Alex Kimbi kommt Mitte März vom Urlaub in Kamerun zurück. Bis dann helfe ich unserem indischen Neupriester Father Ananth. Er ist ein begeisterter und charismatischer Priester. Am Josefi-Tag wird unser neuer Bischof Wilibard Lagho geweiht. Passend für das Jahr des hl. Josef, das Papst Franzis- NOVENE UND GEBETE kus ausgerufen ZU EHREN DES HL. JOSEF hat. Das Büchlein wurde von den Josefs-Missionaren herausgegeben und ist gegen eine Spende in den Missionshäusern Brixen oder Absam erhältlich.

Im Gedenken an Josefs-Missionar Walter Stifter: Immer mit Eifer und gutem Humor

In Weißenbach, im Südtiroler Ahrntal, wurde Walter Stifter am 17. November 1937 geboren. Er war der Erste von insgesamt sieben Geschwistern in den harten 30er Jahren. Zudem erlitt er schon ganz jung eine Versteifung des Sprunggelenks. Also stellte er sich auf einen „sitzenden“ Beruf ein und übte zwölf Jahre lang das Schneider-Handwerk aus. Unvorstellbar, dass er, viele Jahre später, im Guinness Buch der Rekorde eingetragen würde, weil er dreimal nacheinander mit riesigem Vorsprung das Rennen auf den 4.070 Meter hohen Kamerunberg gewonnen hat.

Da er sich zum Priester berufen fühlte, begann er mit 27 Jahren am Spätberufenen-Gymnasium in Stams im Oberinntal seine Studien. Während des Philosophie-Studiums in Innsbruck trat er im Missionshaus in Absam ein und wollte Josefs-Missionar werden. Im Mutterhaus der Missionare in London trat er endgültig in die Gesellschaft ein. Am 29. Juni 1974 wurde er in Brixen von Bischof Gargitter zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr lernte er in Paris Französisch. Er war nämlich für die Mission im Norden Kameruns bestimmt, wo das die Umgangssprache ist.

Mission im Norden von Kamerun

Das Hochland von Adamaua in der Diözese Ngaounderé war 28 Jahre lang Walter Stifters Wirkungsfeld. Es ist eine karge Gegend, wo die Bevölkerung seit Generationen zum Großteil aus Moslems bestand. Die kleine katholische Minderheit war zumeist aus dem Süden Zugewanderte. Es galt, der weit zerstreuten Herde nachzugehen, Mut zu machen und aufzubauen. Unter widrigen Umständen, wozu auch heftige Tropenhitze und Malaria-Erkrankungen gehörten, leistete er Staunenswertes. Zwei Pfarren erhielten durch ihn Kirche, Pfarrhaus, Pfarrsaal, Schwesternkloster, Kindergarten. Dazu kam noch gesundes Quellwasser für die ganze Bevölkerung, das er selbst entdeckte und aus dem Gebirge zu Tal leiten ließ.

Vor allem aber lag ihm die Bildung lebendiger Gemeinden am Herzen, was ihm, dank freudiger Mitarbeit der Leute, recht gut gelungen ist. Aus Briefen jener Zeit klingt die Freude an seiner Sendung durch: „Ich mache mir nie Vorwürfe darüber, dass ich zu wenig missioniere, wohl aber, dass ich den Leuten nicht gut genug bin.“ – „Hier in der Hauptstation ist die christliche Gemeinde sehr leben-