TT-DIGI - Sonderausgabe Juni 2022

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TT-DIGI

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT

www.tt-digi.de

SONDERAUSGABE Juni 2022

DIGITALISIERUNG IN STUDIO UND PRAXIS

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››› Marktübersicht: Apps für Mitglieder & Patienten

››› Wie digital ist meine Praxis?

››› Im Blickpunkt: Online-Training & Wearables

››› VR und digitale Anamnese in der Physiotherapie



Digitale Tools sinnvoll nutzen

©Foto:studio157.de

››› EDITORIAL

Liebe Leser und Kunden, wir alle erleben Tag für Tag den Wandel durch Digitalisierung, indem digitale Tools immer mehr Einzug halten – manchmal schrittweise, zuletzt durch die Corona-Krise auch sprunghaft. Als beispielhafte Entwicklungen seien hier Home-Office und Online-Meetings genannt. Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten, wohl aber steuern. Denn digitale Tools sollen einen Nutzen bringen und nicht nur des Fortschritts willen eingeführt werden. Auch schon vor Corona wurde die Trainings- und Therapiebranche zunehmend digitaler, jedoch in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Laut den aktuellen DSSV-Eckdaten sind digitale Angebote bei dem Großteil der Ketten (92,2 %) vorzufinden, aber auch im Portfolio vieler Einzelanlagen (66,2 %). Für die Physiotherapie liegen keine vergleichbaren Zahlen vor, eine Studie der therapie Leipzig aus dem Jahr 2021 zeigte jedoch ein großes Digitalisierungspotential auf (TT-DIGI 01/22, S. 46 – 48). Manch einer hält noch gern fest am Altbewährten und ist noch nicht vollends von neuen Technologien überzeugt. Letztlich dürfte mitentscheidend sein, die Bedürfnisse des Kunden bzw. Patienten adäquat zu bedienen. Wichtig ist auch, dass digitale Tools den Alltag in Studio und Praxis erleichtern, dabei aber nicht den Trainer bzw. Physiotherapeuten ersetzen sollen bzw. können.

Wir wollen Ihnen mit dieser Ausgabe einen Überblick geben. Wie ist der Stand der Digitalisierung und in welche Richtung wird es gehen? Dazu lassen wir zunächst Branchenvertreter zu Wort kommen und werfen den Blick auf digitale Themen wie Online-Training, Wearables oder Apps für Mitglieder und Patienten. Unsere Praxisbeispiele (ab S. 40) geben anschließend interessante Einblicke, unter anderem zu den Themen VR in der Therapie, Gamification und Praxissoftware. Die nächste Ausgabe der TT-DIGI wird Anfang September erscheinen. Viel Spaß bei der Lektüre!

Philipp Hambloch, Chefredakteur

Unsere Medienpartner

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››› INHALT

››› DIGITALISIERUNG

TT-DIGI: die neuen digitalen Angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

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News Digitalisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Stimmen: Wo steht die Branche? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Vier Praxisbeispiele für sinnvolle Digitalisierung . . . . . . . . . . 16 Was können Apps und Online-Angebote? . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Marktübersicht: Apps für Mitglieder und Patienten . . . . . . . . 24 Wearables im Fokus der Sportwissenschaft. . . . . . . . . . . . . . . 30 Wie digital ist meine Praxis? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Telematikinfrastruktur: Grenzen überwinden mit E-Health-Lösungen . . . . . . . . . . . . . . 36 ››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

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40 Die Chance digitaler Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Digitaler in der Praxis - mobiler in der Therapie . . . . . . . 46 Kundenbindung dank Haltungsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . 50 Das Beste aus Fitness und Gaming . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Medical Fitness braucht eine Stoffwechselanalyse. . . . . 56 Eine digitale Anamnese führt effizient zum Ziel . . . . . . . 58

Reha-Fortschritte in der virtuellen Welt . . . . . . . . . . . . . .

››› SZENE

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News aus der Szene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Personen der Branche: Philipp Roesch-Schlanderer . . . . . . . . 62 KBL Open House 2022 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Das 21. Netzwerktreffen von KWS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Alles im Flow, alles in Motion in Dessau . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 ››› MARKETING & MANAGEMENT

Mitarbeiter mit einem Klick begeistern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Haben klassische Fitnessstudios eine Zukunft?. . . . . . . . . . . . 74 ››› RECHT & STEUER

Der Online-Kündigungsbutton wird Pflicht. . . . . . . . . . . . . . . . 80 Steuervorteil bei der Digitalisierung nutzen . . . . . . . . . . . . . . 84 DSGVO-Update . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 ››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM. . . . . . . . . .

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››› VORWORT

TT-DIGI: Die neuen digitalen Angebote Liebe Leser und Freunde der TT-DIGI, seit 2020 bedienen wir mit der TT-DIGI den neuen 2. Gesundheitsmarkt. Der neue 2. Gesundheitsmarkt wird von Ihnen, den innovativen Betreibern aus der Therapie- & Fitness-Branche geprägt, die ihre Kunden und Patienten immer besser betreuen möchten und sich als Unternehmer verstehen. Sie als Betreiber verändern die Fitnessund die Therapiebranche nachhaltig! Für Sie gilt auch, dass die Digitalisierung die Erbringung der Dienstleistungen immer stärker beeinflusst. Sie wollen Neues lernen und am Puls der Zeit sein. Genau das bietet Ihnen die TT-DIGI mit ihren innovativen Angeboten!

NEU 1: Nur für Online-Abonnenten! Das TT-DIGI Abonnenten-Portal! Die digitale Know-how-Datenbank! Aber auch wir entwickeln uns stetig weiter. Unser Angebot wird immer digitaler. Ab sofort bieten wir ihnen neben dem klassischen Print-Abonnement auch ein Online-Abonnement an. Dieses Abonnement hat es in sich! Denn neben der Möglichkeit, alle Inhalte online lesen zu können, haben die Online-Abonnenten Zugang zu unserem TT-DIGI Abonnenten-Portal.

NEU 2: TT-DIGI-Online-Marktplatz! Damit nicht genug – neu ist auch der TT-DIGI-OnlineMarktplatz, auf dem sich bereits 16 Firmen präsentieren. Auch hier bieten wir allen Besuchern, die sich kostenlos registrieren viele Add-Ons.

Das TT-DIGI-Abonnenten-Portal ist eine digitale Knowhow-Datenbank! Dort finden Sie zusätzlichen Content, in Form von Fortbildungsvideos, Vorträgen, zusätzlichen Fachartikeln und Studien. Aktuell haben wir schon zahlreiche Zertifikatslehrgänge und Fortbildungsvideos hinterlegt. Die Datenbank wird peu á peu regelmäßig ausgebaut! Lesen Sie auf den Seiten 32 und 33 mehr zu diesem neuen Angebot!

Hier finden Sie den www.tt-digi-marktplatz.de, den wir mit unserem Kooperationspartner Herrn Sanjay Sauldie betreiben. Schauen Sie doch einmal vorbei und informieren Sie sich über die aktuellen Angebote unserer Partner.

Sie erhalten einen Mehrwert, der einem Mehrfachen des Abonnementpreises entspricht!

Weitere Infos zum TT-DIGI-Marktplatz finden Sie auf den Seiten 54-55 in dieser Ausgabe.

Das TT-DIGI-Team wünscht Ihnen viel Freude, wenn Sie unsere neuen Angebote besuchen und Neues entdecken!

Patrick Schlenz

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NEWS DIGITALISIERUNG

I Magicline und myFitApp verkünden strategische Partnerschaft Magicline und myFitApp schließen eine internationale strategische Partnerschaft und verzahnen ihre Produkte und Erfahrungen. Die bidirektionale Integration der Plattformen ermöglicht Fitnessstudiobetreibern die Stärken beider Lösungen zu nutzen und dadurch ein hybrides Mitgliedererlebnis innerhalb sowie außerhalb des Studios zu schaffen. Durch die Verbindung der beiden Systeme können Betreiber eine auf ihr Studio maßgeschneiderte Studio-App mit einem individuellen Benutzererlebnis und Design erstellen und mit der Magicline verbinden. Mitglieder, die sich in der myFitApp anmelden, Thomas Schuster, CEO der myFitApp können Kurse und neue und Daniel Hanelt (CEO der Abos buchen sowie ihre Magicline) Mitgliedschaft verwalten. Außerdem können sie Freunde und Gäste werben oder einen Mitgliedschaftsvertrag direkt abschließen.

I Auszeichnung für CUREosity Das Düsseldorfer Med-Tech-Unternehmen CUREosity hat Ende April den Deutschen Innovationspreis 2022 in der Kategorie „Start-Ups“ gewonnen. Ausgezeichnet wurde das smarte, effiziente VRTherapiesystem CUREO®. Dank der Immersion in virtuelle Welten, multisensorischen Feedbacks und Gamification werden sowohl Motivation als auch Therapiebereitschaft der Patienten gefördert. Therapeuten werden dank effizienter Tools wie automatisierte Trainingspläne entlastet. Die CUREO®Software ist CE-zertifiziert und bereits in führenden, internationalen Kliniken im Einsatz. Einen Praxisbericht dazu finden Sie auf den Seiten 40– 41. www.cureosity.de

www.magicline.com/de/

I 3 Millionen Euro für Virtuagym Virtuagym hat eine neue Investition in Höhe von 3 Millionen Euro von Icecat erhalten, einem in Amsterdam ansässigen Technologieunternehmen, welches in innovative Technologieunternehmen investiert. Die Investition unterstützt das weitere internationale Wachstum von Virtuagym, wobei ein Großteil der Mittel in die innovative All-In-OneSoftware für Clubmanagement, Coaching und Engagement in der Gesundheits- und Fitnessbranche fließt. www.virtuagym.com

Einzigartige Weine aus Baden und anderen Weinländern –––––––––––––– Kompetente Beratung –––––––––––––– Bestellmöglichkeiten online, telefonisch oder per WhatsApp Baden Premium Factory-Weingalerie Friedhofstr. 7 I 77731 Willstätt I Tel.: 0 78 52-60 80 I Mobil & WhatsApp: 0171 70 92 634 I petergscholz@outlook.com

Beachten Sie auch unsere Geschenk-Verpackungen und -körbe und finden Sie Ihre Weine mit ausführlichen Beschreibungen: bpf-weingalerie.de

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NEWS DIGITALISIERUNG

I DYNOSTICS: Ernährungs- und Trainingspläne basierend auf der Stoffwechselanalyse Nach der DYNOSTICS nutrition und/oder performance Analyse schickt das Unternehmen die persönliche Feel Good Box mit den individuellen Ernährungs- bzw. Trainingsplan zu den Mitgliedern, Patienten oder Kunden direkt nach Hause. Die nutrition Analyse verrät die optimale Ernährungsstrategie. Im Ernährungsplan finden Sie eine Lebensmittelliste mit Mengenangaben die perfekt auf den Körper des Kunden abgestimmt sind. So kann er sein persönliches Ziel gesund und effektiv erreichen. Die performance Analyse verrät welche Art von Training am besten ist für den Körper. Der individuelle Ausdauertrainingsplan zeigt in welchen Pulsbereichen der Kunde trainieren sollte, um den Fettstoffwechsel zu optimieren. www.dynostics.com

I Myzone bewegt den US-Kongress I ICG®: Ausbildungen vor Ort & via Livestream

Die Mitglieder des US-Kongresses nahmen im Mai an der Congressional Physical Activity Challenge 2022 teil, die von Myzone und der Physical Activity Alliance veranstaltet wird. Jeder Teilnehmer verwendete während des Wettbewerbs ein MZ-Switch Herzfrequenzmessgerät und sammelte dabei durch sportliche Aktivität MEPs (Myzone Effort Points). Die Teilnehmer traten in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Das Ziel: Die Förderung eines körperlich aktiven Lebens.

Vom Einstieg als ICG® Basic Level Instruktor, über das ICG® Pro Level oder Premium Level Zertifikat, bis hin zum ICG® Elite Level Instruktor, bietet ICG mehr als 250 Ausbildungstermine im Jahr, Ausbildungsprogramme für unterschiedliche Kursformate und Trainingskonzepte. Neben den ICG® Präsenzausbildungen in ganz Deutschland haben sich während der letzten beiden Jahre die Ausbildungen via Livestream bewährt. Dieses Zusatzangebot möchte ICG auch in Zukunft aufrechterhalten. Damit bietet das Unternehmen allen Cycling Begeisterten, ein umfangreiches und flexibles Weiterbildungsangebot.

www.myzone.org

Präsenztermine: www.teamicg.de, Live-Stream-Termine: www.teamicg.online

I Intrinsische Motivation für erfolgreiches Training Training funktioniert am besten, wenn man den eigenen Körper versteht und seine Körperdaten kennt – denn nur so bleiben Kunden motiviert. Mit dem ersten ganzheitlichen Selbst-Check von cardioscan, dem mescan, befähigen Studios ihre Mitglieder Fitness und Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Die gemessenen Körperdaten werden für jedermann verständlich in der vicoach App angegeben und Kunden haben direkten Zugriff auf ihre Ergebnisse sowie die daraus entstandenen Empfehlungen für Training, Ernährung und Regeneration. Smarte Diagnostik für intrinsische Motivation aus eigenen Körperdaten. www.cardioscan.de

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NEWS DIGITALISIERUNG

I WHOOP launcht App auf Deutsch

I Idiag Respiration Tower

Die App für das 24/7-Wearable WHOOP ist seit kurzem auch auf Deutsch verfügbar und liefert Mitgliedern detailliertes Feedback zu Gesundheit und Fitness. Nach jahrelanger Forschung und Entwicklung ist ein innovativer, personalisierter digitaler 24/7 Fitness- und Gesundheitscoach entstanden, der durch die Kombination aus Armband und App, EchtzeitErkenntnisse über Schlaf, Erholung und Training sowie direkt umsetzbares Feedback zum Erreichen der eigenen Ziele liefert.

An der FIBO hat der Idiag Respiration Tower als Prototyp für Aufsehen gesorgt, nun ist das Trainingsgerät bestellbar.

Mit der Einführung der eigenen WHOOP Body Bekleidungslinie kann WHOOP aber nicht nur wie üblich am Handgelenk getragen werden, sondern nahezu überall am Körper. So verschwindet der kleine Sensor unauffällig in Boxershorts, BH, Leggings oder Shirt.

Der Idiag Respiration Tower ist die perfekte Möglichkeit, das Atemmuskeltraining mit dem Idiag P100 in bestehende Trainings- und Therapieflächen zu integrieren. Am Tower mit integrierten Displays für die zugehörige App lässt sich das Training im Stehen wie auch im Sitzen durchführen. Das Training eignet sich für eine Vielzahl Anwender – von der Leistungssportlerin bis zum COVID-Rehapatienten können alle von einer trainierten Atemmuskulatur profitieren. Jetzt auch mit §20-Präventionskurs erhältlich. www.idiag.ch

www.whoop.com/de

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15 Jahre WEINGALERIE B P F Seit 2007 vertreibt die Weingalerie BPF Weine aus dem badischen Weinland und dem Elsaß. Neben allen europäischen Weinen bieten wir auch Weine anderer Herkunft wie Chile, Argentinien und Australien an. Es handelt sich dabei ebenfalls um hochwertige und exklusive Weine führender Winzer. Zum 15jährigen Jubiläum bieten wir Ihnen ein Weinmixpaket zum Sonderpreis von 30,– EUR plus Frachtkosten von je 2 Flaschen dieser drei Weine an.

Pinkfarbiger span. Rosado, aus handverlesenen Tempranillotrauben, 2021 5,20 EUR

I Neue Übungen für noch mehr digitale Trainings- und Therapievielfalt Das 360°-Pixformance-Konzept ist die voll vernetzte Sport- und Therapielösung für die Bereiche Physiotherapie, Rehabilitation, Fitness und BGM. Die Trainingsstation analysiert die Bewegungen ihres Nutzers und trainiert ihn entsprechend seiner Bedürfnisse. Durch personalisiertes Feedback und Korrekturhinweise während und nach den Übungen ist stets ein betreutes und sicheres Training möglich.

Reife Frucht nach sechs monatiger Fassreife im Eichenfaß mit lebendige Säure 2018, 5,35 EUR

Besonderes Anbaugebiet - QbA- Tr. Goldmed. 12 %, süffiger Rivaner/ Müller Thurgau für alle Sommergerichte 2021 5,99 EUR

Auf unserer Website www.bpf-weingalerie.de finden Sie garantiert Weine, die Ihre ganz persönlichen Geschmacksnerven vorzüglich treffen. – Gerne stehen wir Ihnen beratend zur Seite! – Baden Premium Factory-Weingalerie www.bpf-weingalerie.de I petergscholz@outlook.com

Ab sofort gibt es rund 100 neue Übungen, darunter einige im Sitzen (bspw. für Menschen im Rollstuhl). Somit können aus einer vielseitigen Auswahl von knapp 300 funktionellen Übungen individuelle Trainingspläne erstellt, nachverfolgt und anhand der Trainingsfortschritte faktenbasiert optimiert werden. www.pixformance.com


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››› DIGITALISIERUNG

Statements aus der Branche

Wo stehen Therapie und Training bei der Digitalisierung? Neue Technologien gewinnen immer weiter an Bedeutung Die Pandemie hat eine Vielzahl von Entwicklungen beschleunigt und neue Chancen erschlossen, vor allem und gerade im Digitalbereich. Die letzten zwei Jahre haben ganz klar gezeigt, dass eine Verknüpfung zwischen Online-Training und dem Training in Studios möglich ist und viele neue Perspektiven und Möglichkeiten bietet. So nehmen neue Technologien einen großen Stellenwert ein und gewinnen immer weiter an Bedeutung. Wichtige Stichwörter sind hier zum Beispiel Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Gamification, Apps und Tracker. In Zukunft werden Unternehmen verstärkt auf ein sinnvolles digitales Angebot mit der entsprechenden Infrastruktur setzen. Der Fokus liegt dabei auf Aspekten wie Personalisierung und Intelligenzlevel: Immer mehr Anwender erwarten, dass Anwendungen sich genau ihren Bedürfnissen anpassen und sie bei ihrem Trainingsprogramm intelligent unterstützen.

Silke Frank, Event Director FIBO

Relevanz digitaler Bausteine in der Therapie Bei Digitalisierung muss man zwei Bereiche unterscheiden: Zum einen der rund um die Praxisverwaltung, zum anderen gewinnen digitale Bausteine im Bereich der Behandlung zunehmend an Relevanz, beispielsweise in der Videotherapie oder bei digitalen Therapieassistenten in Form von Apps. Beide Bereiche haben ihre Daseinsberechtigung. Videotherapie wurde während der Corona-Pandemie von dem einen oder der anderen bereits genutzt, muss sich in der Fläche aber noch bewähren. Das Format ist für viele neu, weshalb wir aktuell Fortbildungen für diesen Bereich entwickeln, in denen Teilnehmer lernen, wie man professionell im Rahmen einer Videotherapie auftritt, wie Sicherheit vor der Webcam zu gewinnen ist oder wie Patienten digital zum Mitmachen motiviert werden. Zum anderen werden wir Grundlagen vermitteln, wie sich die physiotherapeutischen Kompetenzen in den unterschiedlichen Therapieformen in die digitale Behandlungssituation überführen lassen. Die Videotherapie wird jedoch immer eine Ergänzung der Präsenztherapie bleiben. Die Digitalisierung der Praxisverwaltung ist hingegen eine Entwicklung, die sich schon seit Längerem abzeichnet. Von der Digitalisierung, insbesondere der Telematikinfrastruktur (TI) erhoffen wir für die Praxen große Mehrwerte, z.B. Zeitersparnis, Bürokratieabbau, störungsfreie Prozesse – die Liste der vielen Vorteile ist lang. Mit der Anbindung der Physiotherapeuten an die TI wird die Digitalisierung der Branche deutlich an Fahrt aufnehmen.

Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten - IFK e.V.

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››› DIGITALISIERUNG

Riesiges Potenzial in der Therapiebranche Das Potential digitaler Anwendungen in der Therapiebranche ist riesig und wird zum Beispiel bereits in Ansätzen für die Therapiebegleitung und Nachsorge genutzt. Durch zahlreiche Anwendungen wie Apps oder digitalisierte Trainingsgeräte lassen sich Behandlungen digital begleiten und über das Behandlungszimmer hinaus verlängern. Eine erhebliche Entlastung ist in erster Linie durch den Einsatz moderner Softwarelösungen im Praxismanagement zu beobachten. Zudem freuen sich die Therapeuten auf die Vorteile, welche die Anbindung an die Telematikinfrastruktur verspricht. Durch die zentrale Speicherung der Patientendaten und die beschleunigte Kommunikation zwischen Arzt und Therapeut werden sich Abläufe vereinfachen und auch der Abrechnungsprozess erleichtern. In puncto Datenschutz sollte jedoch dringend Aufklärungsarbeit geleistet werden, denn aufgrund mangelnder Erfahrung stehen einige Therapeuten und Praxisinhaber digitalen Tools noch sehr skeptisch gegenüber.

Birgit Mücklich, Projektdirektorin der vier therapie-Veranstaltungen an den Standorten Leipzig, Düsseldorf, Hamburg und München

Digitalisierung in der Fitnessbranche Bereits seit Jahren nimmt die Digitalisierung der Branche zu, sodass digitale Endgeräte, Apps und IoT (= Internet of Things) an Relevanz gewinnen. Dieser Trend mit immer fortschrittlicheren Möglichkeiten der Vernetzung sowie einer Vereinfachung von Prozessen ist durch die Corona-Pandemie weiter in den Fokus gerückt. Dies zeigt die Entwicklung der Lösungen im Bereich der Verwaltungssoftware: Verordnungsbedingte Zutrittsbeschränkungen bzw. -kontrollen sowie Vertragsanpassungen können mithilfe dieser durchgeführt werden. Die Digitalisierung ist somit mehr als nur eine „Stütze“ für das Training, die den eigenen Fortschritt dokumentiert. 2021 investierten über 80 Prozent der Fitnessstudios in die Digitalisierung ihres Unternehmens. Die Corona-Pandemie stellte vor allem in den Schließungszeiträumen für die Betriebe eine Herausforderung in Bezug auf digitale Zusatz- und Ersatzangebote sowie der Kommunikation dar, sodass 64 Prozent der Betriebe bereits digitale Trainingsangebote entwickelt haben. Die Pandemie zeigt jedoch auch, dass diese zwar eine Ergänzung darstellen, aber das Training in der Fitnessanlage nicht ersetzen können.

Alexander Wulff, Pressesprecher DSSV e.V.

Digitalisierung als Basis für Kundenund Unternehmenserfolg im Gesundheitstraining Digitalisierung des Trainings ist ein Schlüsselfaktor für effektiven und nachhaltigen Erfolg im gesundheitsorientierten Training. Zielerreichung und Stabilisierung von Trainingserfolgen erfordern eine Compliance des Trainierenden. Es ist daher wichtig, dass das Training auf möglichst evidenzbasierten, individuellen Inhalten basiert und die Durchführung kontrolliert wird. Apps und digital angesteuerte Trainingsgeräte bieten Trainern und Trainierenden diese Möglichkeit und dem Unternehmen, dieses auch ökonomisch wertschöpfend anzubieten. Die Verknüpfung mit Gaming-Elementen bietet nachhaltige Motivation und kognitives Lernen. Apps ermöglichen ein ganzheitliches Gesundheitscoaching, das neben dem Training auch Ernährung, Regeneration und Alltagsaktivität erfasst. Alles in allem stellt Digitalisierung für Gesundheitsanbieter eine lohnende Investition dar.

Prof. Dr. Niels Nagel, Geschäftsführer DIFG Anmerkung der Redaktion: Gerne hätten wir Ihnen auch die Einschätzungen der Verbände BVGSD e.V, Physio Deutschland, VDB und VPT präsentiert. Diese haben leider nicht auf unsere Anfrage geantwortet.

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››› DIGITALISIERUNG

Mitarbeiterpotenziale mithilfe von KI/Automatisierung besser nutzen

Vier Praxisbeispiele für sinnvolle Digitalisierung Unser Kooperations-Partner Sanjay Sauldie hilft Unternehmen dabei, sich digital optimal aufzustellen. Wie sehen solche Ansätze in der Fitness- und Therapiebranche aus und wie setzte ich diese im Sinne der Angestellten und Kunden am besten um? Der Digital-Experte liefert Ihnen dazu vier konkrete Beispiele.

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Sie haben zwei Mitarbeiter, die Sie bezahlen, aber vielleicht noch nicht kennen!

werden, „weil es schon immer so war!“ (Status-Quo-Diener) dem Unternehmen teuer zu stehen kommen.

In fast allen Unternehmen gibt es zwei Mitarbeiter, die teuer bezahlt werden: Mitarbeiter 1 ist der Zeitfresser und Mitarbeiter 2 ist der Status-quo-Diener, der z.B. durch langweilige, menschlich-händisch zu erledigende Arbeit (Zeitfresser) oder z.B. durch Prozesse, die eingehalten

In meinen Workshops mit Teilnehmern aus der Fitness- und Therapiebranche zum Thema SINNVOLLE DIGITALISIERUNG lautet eine der Vorbereitungsaufgaben: Lassen Sie bitte alle Mitarbeiter eine Woche lang aufschreiben, welche

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Aufgaben manuell erledigt werden und welche Prozesse viel (Lebens-) Zeit kosten. Diese Aufgaben sammeln die Mitarbeiter bitte und erklären auch, warum diese bisher so gemacht werden.

Ehrliche Bestandsanalyse Im Workshop bei Ihnen vor Ort schauen wir uns gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern an, welche dieser Aufgaben in der Zukunft durch spezi-


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alisierte Software (‚Robots‘) übernommen werden können und welche nicht. Durch die Einbeziehung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozess erhalten Sie einen ehrlichen Einblick in die aktuelle Situation Ihres Unternehmens und den Aufwand, der dabei entsteht. Nicht selten sprechen Mitarbeiter gerne mit einem externen Experten darüber, statt die Inhaber aufzuklären! Dabei ist es wichtig, die digitalen Themen Automatisierung, Künstliche Intelligenz und Robotisierung nicht als einzelne Schlüsseltechnologien anzusehen, sondern als eine Einheit. Auf transruption.org bekommen Sie einen vertiefenden Einblick in meine strategische Vorgehensweise.

Praxisbeispiel 1: Kundenbindung neu gedacht Das Richtige zur richtigen Zeit zu tun, und zwar jedes Mal, sollte im Mittelpunkt aller Initiativen zur Kundenbindung stehen. Um einige Beispiele für einfache Interaktionen mit Mitgliedern zu nennen, die automatisiert werden können, denken Sie an Willkommens-E-Mails, MeilensteinE-Mails, Geburtstagsglückwünsche und Umfragen. Sie werden jedoch erstaunt sein, wie oft und aus wie

vielen verschiedenen Gründen diese Maßnahmen nicht routinemäßig durchgeführt werden.

Ihr Mitglied schenken können! Die KI stellt also sicher, dass Betreiber individualisierte Interaktionen zu den richtigen Preisen, an die richtigen Personen, mit den richtigen Bildern und Inhalten anbieten können - und das alles 100% ohne menschliches Eingreifen - jede einzelne Stunde, jeden einzelnen Tag.

Mitteilungen wie Begrüßungen, Meilensteine und Geburtstage sind zeitkritisch. Sie setzen voraus, dass Sie überhaupt wissen, dass es ein Ereignis gibt, an das Sie erinnern wollen. Dann verlangen sie, dass etwas dafür getan wird. Dieser „Jemand-wird-esschon-erledigen“-Aspekt ist der Punkt, an dem die Dinge zu scheitern drohen: Gelegenheiten, die Freundschaft zu stärken, werden verschenkt. Automatisiert würde das einfach per Software erledigt werden und Sie würden sich automatisch wieder in Erinnerung rufen – insbesondere für die Bindung von privat versicherten Kunden oder Selbstzahlern.

Sagen Sie mir, was sich unpersönlicher und unprofessioneller anfühlt!

Praxisbeispiel 2: Mehr Personal Training Services verkaufen

Praxisbeispiel 3: Dynamische Preise

Nutzen Sie künstliche Intelligenz, um Ihren gesamten Kundenstamm nach Mitgliedern zu durchsuchen, die am ehesten Personal Training in Anspruch nehmen würden. Die KI findet die beste Gelegenheit für jedes passende Mitglied, z.B. vor einem Geburtstag mit dem Hinweis, dieses Angebot per Link auch an die Familie weiterzuleiten, die es dann auch an

Mithilfe von KI/Automatisierung könnte jedem Mitglied ein dynamischer Mitgliedschaftspreis zugewiesen werden – beispielsweise vierteljährlich –, der seiner Nutzung der Einrichtungen am besten entspricht.

Stellen Sie sich die Alternative vor: Sie bitten Ihre Mitarbeiter, Ihr aktuelles Angebot mit einer allgemeinen E-Mail-Vorlage an Ihren gesamten Kundenstamm zu verschicken. Das Ergebnis: Abmeldungen, schlechte Öffnungsraten und allgemeines Desinteresse.

Dieser Ansatz würde zu einem kundenorientierten Ansatz führen, der die Fluktuation senkt und die Entwicklung längerfristiger Beziehungen fördert, da die Mitglieder sehen, dass der kommerzielle Aspekt der Beziehung auf ihre spezifischen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Ist es nicht unfair, wenn ich die gesamten Kurse in einem Fitness-Studio mitfinanziere, obwohl ich nur die Trainingsgeräte nutze? Oder ich die Fitnessgeräte mitfinanziere, obwohl ich mich nur für die Kurse z.B. Zumba interessiere?

Praxisbeispiel 4: Roboter in der Physiotherapie Während sich frühere Forschungen vor allem auf die Roboterunterstützung bei passiven Widerstandsübungen konzentrierten, zeigen nun neue Ergebnisse, wie robotergestütztes aktives Widerstandstraining auch die Bewegung der oberen Extremitäten

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››› DIGITALISIERUNG

und die allgemeine Genesung des Patienten verbessern kann. Dies führt bereits jetzt zu einem verstärkten Einsatz von Physiotherapierobotern (z.B. Reha-Roboter Robert). Auch wenn die Robotertechnologie vielleicht nie in der Lage sein wird, die Verbindung und Behandlung zwischen Menschen und Menschen zu ersetzen, könnte sich in Zukunft das Konzept eines multidisziplinären Teams durchsetzen, das die Effizienz und Genauigkeit von Robotern mit der Logik und dem kritischen Denkvermögen von Gesundheitsexperten kombiniert. Während der Mobilisierung kann sich der Therapeut um andere Patienten kümmern. Darüber hinaus können

Patienten häufiger mobilisiert werden, unabhängig davon, ob die Therapeuten gerade verfügbar sind oder ob ein intensiver Kontakt mit dem Patienten überhaupt erlaubt ist (z.B. wegen Pandemien!).

Fazit: Wie KI Ihrem Team helfen kann Es geht also nicht darum, dass Automatisierung, Roboter und KI Ihre Mitarbeiter ersetzen. Es geht darum, Ihre Mitarbeiter zu befähigen und ihre Möglichkeiten zu optimieren, einen Beitrag zur Wertschöpfung zu leisten, indem sie rechtzeitig die Informationen erhalten, die sie benötigen, um erfolgreiche, maßgeschneiderte Erlebnisse zu schaffen, die die Kundenbindung und den Umsatz im Fitness-Studio oder in der Praxis zu erhöhen.

››› Neugierig? Starten Sie Ihre Wissensreise hier: https://ttdigi.simplefair.events und Sie erhalten drei wertvolle Videokurse zu den Themen Automatisierung, Robotisierung und Künstliche Intelligenz sowie die dazugehörigen Präsentationen und eBooks zur Vertiefung gratis dazu auf der ersten (Metaverse-)Plattform für Gesundheit und Therapie 4.0!

Schauen Sie sich in Ihrem Unternehmen nach Bereichen um, in denen Ihre Mitarbeiter einen echten Mehrwert bieten können, und lassen Sie die Automatisierung, Künstliche Intelligenz und Roboter den Rest erledigen. Aber lassen Sie sich nicht zu viel Zeit damit! Stellen Sie sich einfach vor, was passieren würde, wenn z.B. AMAZON die Gesundheitsbranche entdeckt und über Nacht in ihrem Angebot AMAZON Prime die Behandlung durch Roboter in der Physiotherapie mit einer Mitgliedschaft im Fitness-Club integriert? Unmöglich? Schauen sie mal auf https://amazon.care/ und fragen Sie mal die Buchbranche, wie schnell so etwas passiert. Diskutieren Sie mit mir jetzt, wenn Sie sich auf die Zukunft in Ihrer Branche optimal vorbereiten wollen! Ich freue mich auf Ihre E-Mail an sauldie@tt-digi.de. Sanjay Sauldie

Autor

Sanjay Sauldie ist Keynote-Speaker und Motivator und beschäftigt sich mit den Auswirkungen digitaler Transformation auf unterschiedliche Industriezweige. Der Digitalisierungsexperte ist Kooperations-Partner von TT-DIGI und Mitglied des TT-DIGITAL-Marketing-Teams.

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››› DIGITALISIERUNG

Digitale Gesundheit

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Was können Apps und Online-Angebote?

Gesundheitsfördernde Maßnahmen mussten ab März 2020 dramatisch umgestellt und verändert werden. Viele Menschen waren dabei auf sich allein gestellt. Obwohl mittlerweile etwas Ruhe in den 2. Gesundheitsmarkt Einzug gehalten hat und die meisten Angebote wieder in Präsenz zugänglich sind, haben sich alternative Möglichkeiten etabliert, bei denen man räumlich und auch zeitlich wesentlich unabhängiger und flexibler agieren kann. Die Rede ist von smarten oder auch digitalen Fitness- und Gesundheitsangeboten in Form von Apps sowie entsprechenden Online-Formaten, welche sich in den letzten zwei Jahren entwickelt haben und die bereits vor der Corona-Pandemie einsetzende digitale Transformation weiter vorantreiben. Sie werden sicherlich das Tagesgeschäft vieler Akteure im

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1. und 2. Gesundheitsmarkt zukünftig beeinflussen.

Fitness- und Gesundheits-Apps Vergleicht man das weltweite Volumen von Fitness- und GesundheitsApps im Apple Store, so stellt man fest, dass sich die Zahl verfügbarer Anwendungen im Zeitraum von fünf Jahren (2015 – 2020) von 37.000 auf 82.500 mehr als verdoppelt hat (vgl. Statista – Total Apps by quarter-category 3Q2020). Dabei sind diese Apps, die sich auf die verschiedenen Bereiche der Fitness- und Gesundheitsförderung erstrecken, durchaus umsatzstark im mittleren Millionenbereich, wie beispielsweise Fitbit mit fast 3 Mio. US-Dollar. Und auch in Deutschland ist ein entsprechender Trend zu beobachten, wenngleich die Umsätze hierzulande nicht annähernd erreicht werden. So setzt etwa Freeletics mit seinen Fitness- Workouts im Vergleich nur ca. 150.000 USDollar um. Zudem sind die Inhalte der Apps sehr unterschiedlich. Inhaltlich geht es bei der Nutzung von Apps grundlegend um Handlungsemp-

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fehlungen und Anleitungen im Kontext von Fitness- und Gesundheitsangeboten. Fitness-Workouts, Ernährungstipps und Rezepte kommen dabei ebenso zum Einsatz, wie das Schlaftracking oder das Tracking von Vitalwerten, die dann teilweise sogar an betreuende Trainer, Ärzte oder Therapeuten übermittelt werden können.

Digitale Gesundheitsanwendungen DiGAs Zudem können in Deutschland seit Oktober 2020 Ärzte sogenannte digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) auf Rezept verordnen, sodass die Nutzungskosten durch die Krankenkasse refinanziert werden. Diese Apps auf Rezept sind Teil des digitalen Versorgungsgesetzes (DVG), das am 6. Oktober 2020 in Kraft getreten ist, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen. Dabei handelt es sich konkret um Apps – stellenweise inkl. begleitender Hardware wie zum Beispiel ein Blutzuckermessgerät – für das Smartphone oder den Internet-Browser, die verordnet werden können, wenn es als Begleitung einer Behandlung sinnvoll erscheint.

Online-Angebote im Bereich Fitness und Gesundheit Neben den Apps auf dem Handy oder Tablet hat sich ein zweiter Trend in den letzten zwei Jahren rasant entwickelt. Online-Angebote on demand oder im Livestream. Aus der Not geboren, haben viele Fitnesseinrichtungen und Vereine ihre Kursformate aus den Kursräumen und Sporthallen in die Wohnzimmer übertragen, um weiterhin ihre Kunden zu erreichen.


››› DIGITALISIERUNG

Parallel hat sich auf Youtube ein Markt für Fitnessinfluencer und deren Workouts entwickelt, welcher bei den Top 5 in den mittleren einstelligen Millionenbereich an Followern geht und in der Spitze knapp 9 Mio. erreicht. Zu den abostärksten Fitnessinfluencern auf Youtube in Deutschland gehören Pamela Reif, Mady Morrison, Sascha Huber, albertoson und Sophia Thiel (Quelle: Statista, HitchOn, 2022). Während viele Vereine und Fitnesseinrichtungen ihre Angebote nach und nach zurückfahren und sich wieder auf das Kerngeschäft von Präsenzkursen fokussieren, entwickelt sich der professionelle Markt an Online-Angeboten weiter. Was zunächst kostenlos war, wird jedoch zunehmend auf Bezahlangebote mit unterschiedlichen Abo-Formaten umgestellt und kann für spezielle Zielgruppen wie Berufsreisende oder Schichtarbeitende oder Kunden mit

größtmöglichem Wunsch an Flexibilität und an Freiheit ein zukunftsfähiges Modell sein. Dass dieser Markt noch ausbaufähig ist, zeigen dabei aktuelle Zahlen. So sagen gemäß Global Consumer Survey 2022 mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, dass sie kein Geld für Online-Fitness ausgeben. Doch nicht nur im Rahmen individueller Einsatzmöglichkeiten etablieren sich Onlineformate. Auch die betriebliche Gesundheitsförderung hat sich unter Corona weiterentwickelt. Und so haben sich ebenso in diesem präventiven Setting digitale Formate entwickelt, um am Arbeitsplatz, im Betrieb oder sogar im Homeoffice die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Beispiele hierfür sind: › Webinare zu verschiedenen Themen

der betrieblichen Gesundheitsförderung, insbesondere „Gesunde Führung im Homeoffice“

Tabelle 1: Pro und Contra von digitalen Fitness- und Gesundheitsangeboten (Kunert 2022) Pro

Contra

Zeitliche Flexibilität

Keine Fehlerkorrekturen durch Trainer

Räumliche Flexibilität

Keine Beratungsmöglichkeiten durch Austausch

Preislich überschaubar bis kostenlos

Häufig fehlende Ansprache zu Sinn und Zweck von Übungen

Abwechslungsreiches Angebot

Kein Gruppengefühl

Vielzahl unterschiedlicher Anbieter

Keine Binnendifferenzierung

Geringer materieller Aufwand

Keine Interventionsmöglichkeiten bei medizinischen Notfällen Ungefilterter Konsum an Informationen, der Fachkompetenz voraussetzt Nicht unbedingt für Einsteiger geeignet Keine Pflicht der Qualitätssicherung und Nutzenprüfung

› Online-Gesundheitstage › Gesunde Tagesbegleitung an

Bildschirmarbeitsplätzen oder im Homeoffice, u.a. als Activity Day

Pro und Contra Apps & Co. Was zunächst nach einem tollen Angebot aussieht und eine möglichst große Flexibilität für die Nutzer von Online-Angeboten und Apps bereitstellt, bietet auf der anderen Seite, aber auch Risiken und Nachteile (siehe Tabelle 1). So kann man sicher aufgrund der Pros und Contras über die fortschreitende Digitalisierung auch in der Fitness und Gesundheitsförderung diskutieren, denn nicht alles, was grundsätzlich möglich ist, ist stets sinnvoll. Zudem bleibt das Thema Datenschutz zu beobachten. Trotz steigender Akzeptanz von Fitness- und Gesundheits-Apps & Co. in der Bevölkerung schwingen noch immer Bedenken mit, was eigentlich mit den gesammelten Daten passiert. Doch insgesamt steckt im Thema „digitale Gesundheit“ eine Menge Potenzial für die Zukunft und schon jetzt auch eine breite Palette an Chancen. Insbesondere das digitale Screening gesundheitsrelevanter Vitaldaten, mit der Möglichkeit eines Datentransfers an einen behandelnden Arzt oder Therapeuten, hat dabei Relevanz. Inwieweit sich jedoch digitale Workouts on demand bzw. im Livestream durchsetzen, bleibt fraglich, denn der direkte und persönliche Bezug der Teilnehmenden zu einer Kursleitung oder einen Trainer ist für viele immer noch das A und O. Christian Kunert

Autor

Sportwissenschaftler Christian Kunert gilt als Experte des 2. Gesundheitsmarktes, der sich seit Jahren der Schnittmenge von Fitness, Prävention und Physiotherapie zuwendet. Er unterrichtet unter anderem an der IST Hochschule in den Bereichen Gesundheitsmanagement und Prävention. E-Mail: christian@kunertgesundheit.de

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APPS für Mitglieder und Patienten

– MARKTÜBERSICHT

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Der digitale Draht zum Kunden News, Einkauf oder Wetter: Apps gehören längst zu unserem digitalen Alltag. Auch im Bereich Fitnessund Physiotherapie ermöglichen digitale Tools eine vereinfachte Kommunikation und bieten weitere Vorteile für Betreiber wie auch die Kunden. Immer mehr Kunden erwarten zudem eine solche Lösung statt beispielsweise das Telefon bemühen zu müssen. Per App können Mitglieder Kurse buchen und werden über aktuelle Aktionen und Events informiert. Zudem ist teilweise die Generierung von Zusatzeinnahmen durch die Buchung von Extra-Leistungen möglich.

von Übungen zuhause zusätzlich zu den Einheiten in der Praxis sehr wichtig. Anbieter wie Lanista oder Physiotec bieten hier eine große Auswahl an Übungen. Tools wie die digitale Anamnese vereinfachen zudem den Praxisalltag und machen damit mehr Zeit frei für die persönliche Betreuung des Kunden bzw. Patienten, die trotz der digitalen Unterstützung am wichtigsten bleiben wird.

Trainingsplanung Aber auch das persönliche Training kann hier statistisch erfasst und durch einen Trainer oder Therapeuten verwaltet werden. Übungen werden durch Bilder oder Videos erklärt. Einige Systeme erlauben auch Rückfragen zu Übungen etc. Auch freie Übungen können immer besser eingebunden werden. Die Basis für die ganzheitliche (und hybride) Trainingsbetreuung ist vielerorts bereits gelegt.

Patientenfeedback & digitale Anamnese Im Bereich der Physiotherapie kommt der Kommunikation zwischen Therapeuten und Kunden eine noch wichtigere Rolle zu. Denn für den Therapieerfolg ist die Absolvierung

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Kundenbindung Und nicht zuletzt bieten Apps Studios wie Praxen die Möglichkeit zur Kundenbindung – gerade in diesen Zeiten ein wichtiger Punkt für die Branche. Wir stellen Ihnen in dieser Marktübersicht das Angebot von 15 Firmen vor. Dabei gibt es Apps speziell für Fitnessstudios oder Physiotherapiepraxen oder auch eine Kombination sowie digitale Lösungen von Geräteherstellern wie EGYM oder ERGOFIT. Die meisten Angebote können flexibel auf dem Smartphone oder Tablet genutzt werden. Redaktion


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APPS für Mitglieder und Patienten

– MARKTÜBERSICHT

EGYM Branded Member App

Lanista: Flexible Lösung für Kunden und Patienten

Mit der EGYM Branded Member App unterstützen Betreiber ihre Kunden noch besser, motivieren und binden sie dauerhaft. Smarte Organisationsfunktionen optimieren die Interaktion zwischen Mitglied und Studio, durchdachte Marketingfeatures helfen bei der Akquisition von Neukunden. Die EGYM Trainer App enthält eine Fülle durchdachter Features bei Mitgliederbetreuung und Trainingsplanung. Sie bietet eine datenbasierte 360°- Übersicht der zu betreuenden Mitglieder.

Lanista ist eine Trainingssoftware mit dazugehöriger App für die Kunden und Patienten. Trainingspläne sind in kürzester Zeit erstellt und stehen den Usern per Ausdruck, email oder über die Kunden-App zur Verfügung. Alle Übungen sind mit Bildern, Videos und Erklärungen versehen. Über die optionale Chat-Funktion kann noch zusätzlich unterstützt werden.

Die EGYM Apps dokumentieren alle Trainingserfolge, z.B. über das beliebte BioAge, und sind für Mitglieder und Trainer jederzeit einsehbar.

Zudem sind Extra-Module für die Anamnese (auch mit Online-Anamnese inkl. digitaler Unterschrift) und für individuelle Testungen vorhanden. Auf Wunsch kann sogar ein Schmerz-Feedback vom Patienten in der App freigeschalten werden.

Die gesamte Kunden-App ist technisch so aufgesetzt, dass sie in eine bereits vorhandene andere App integriert werden kann. EGYM GmbH Einsteinstraße 172 81677 München Telefon: 089 9213105100 Mail: sales@egym.com

Lanista Trainingssoftware Belgradstraße 6, 80796 München Telefon: 089 33093922 Mail: info@lanista-training.com

Die Patienten-App im aktivSYSTEM Zentraler Bestandteil des aktivSYSTEMs ist die Patienten-App, welche im einrichtungsspezifischen Design individuell erstellt wird. Mit Hilfe der Trainings-App haben Patienten Zugriff auf den vom Therapeuten erstellten Trainingsplan. Die App leitet Trainierende während der Übung an, zählt und dokumentiert Belastungsdauer bzw. Wiederholungen automatisch und gibt Hinweise zur Bewegungsgeschwindigkeit. Die App bietet so die Möglichkeit der einheitlichen Übungsanleitung aus der Behandlungskabine heraus, über die MTT bis zur ambulanten Nachbetreuung. Mit Hilfe der Onlinedokumentation hat der Therapeut detaillierte Einblicke in die Trainingsaktivität der Patienten und kann nach Bedarf Anpassungen vornehmen. aktivKONZEPTE AG Schlackenbergstr. 41b, 66386 St. Ingbert Telefon: 06894 92999230 Ansprechpartner: Boris Nahler Mail: b.nahler@aktivkonzepte.de

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APPS für Mitglieder und Patienten

– MARKTÜBERSICHT

medo.coach: Bindeglied zwischen Studio und Mitglied

Die digitale Übungsplattform für die moderne Therapiepraxis

Die medo.coach App ist das digitale Bindeglied zwischen Studio und Mitglied und optimiert die Mitgliederkommunikation. Mit medo.coach kann das Fitnessstudio, das Mitglied schnell und einfach mit sämtlichen Informationen versorgen und das Training einfach und teilautomatisiert steuern. Die App ersetzt nicht den Trainer, erleichtert diesem aber die Arbeit. Das Mitglied protokolliert sein Training mit der App und der Trainer hat die Trainingsfortschritte stets im Blick.

Professionelle Trainingsprogramme in nur wenigen Sekunden mit Physiotec erstellen – da bleibt mehr Zeit für die Patienten! Patientenakte öffnen, Übung auswählen, Trainingssteuerung eingeben, fertig! Und auch gleich dokumentiert.

medo.coach kann auf dem Tablet auch als Trainingsstation eingesetzt werden. Eine Chat-Funktion ermöglicht einen schnellen Informationsaustausch. Angebunden an das medo.check online Buchungssystem, kann das Mitglied sämtliche Anmeldungen und Buchungen aus der App vornehmen. medo.check® Alfred-Herrhausen-Str. 44, 58455 Witten Telefon: 02302 8893666 Ansprechpartner: Christian Bösing Mail: info@medocheck.de

Nie war es einfacher ein aktiver Teil der Behandlung zu sein und auch außerhalb der Praxis den therapeutischen Anleitungen zu folgen. Eine Mail oder SMS, und schon hat der Patient das therapeutisch verordnete Übungsprogramm zur Hand. Videobasiert, mit Übungstagebuch und Trackingfunktion. Das motiviert zum regelmäßigen Üben! Physiotec Softwarevertrieb Am Südhang 82 33181 Bad Wünnenberg Telefon: 08677 766 98 55 Ansprechpartner: Dr. Clemens W. Janssen Mail: hallo@physiotec.app Website: www.physiotec.app

Die MySports App als täglicher Begleiter Mywellness 6.0 von Technogym Mywellness 6.0 ist eine Open CRM Software Plattform, die es Fitnessclubs und Physiotherapeuten ermöglicht, ihre Nutzererfahrung zu verbessern und so enorme Steigerungen in Bezug auf Kundengewinnung, Mitgliederbindung und Zusatzeinkünfte zu erreichen. Mit Mywellness können Studiobetreiber die Trainingserfahrung sämtlicher Mitglieder individuell personalisieren und selbst erstellte Trainingsprogramme anbieten, außerdem können sowohl die Mitgliederdaten im Studio verwaltet als auch zusätzliche Home-Services für Pay-perUse und Abo-Kunden (z.B. Personal Training Sessions) angeboten und so zusätzlich von einem hybriden Geschäftsmodell profitiert werden. Technogym Germany GmbH Frankfurter Straße 211, 63263 Neu-Isenburg

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Die kostenfreie MySports App wird zum täglichen Begleiter deiner Mitglieder. Du kannst diese per Push-Benachrichtigung informieren und auf aktuelle Aktionen hinweisen. Mitglieder können bequem Termine & Kurse buchen, aber auch über einen Self-Service-Bereich ihre Daten verwalten. Je nach Einstellung können Ruhezeiten eingetragen, Verträge verwaltet oder offene Forderungen beglichen werden. Für den Besuch im Studio erhalten die Mitglieder ihre Trainingspläne in der App und können zusätzlich ihre Messergebnisse kontrollieren. Auch den Firmensport können Mitglieder über die MySports App nutzen. MySports GmbH Raboisen 6, 20095 Hamburg Telefon: 040 4293240 Ansprechpartner: Sven Eismann Mail: info@mysports.com



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APPS für Mitglieder und Patienten

– MARKTÜBERSICHT

All-in-One-Lösung von Virtuagym

Fortschritt durch Vernetzung: ERGOFIT® CONNECT

Virtuagym bietet Fitnessclubs, Studios und Trainern eine integrierte All-in-One-Lösung für Coaching, Engagement und Management, damit sie ihre physischen und digitalen Dienstleistungen nahtlos kombinieren und ihren Mitgliedern rund um die Uhr einen Mehrwert bieten können.

Mit CONNECT legt ERGOFIT den Grundstein für umfassendes digitales Training und bietet damit die perfekte Ergänzung zur Trainingssoftware Vitality Care.

Dazu gehören eine Trainingsund Ernährungscoaching-Plattform, eine personalisierte eigene App, sowie Engagement-Lösungen wie Community-Funktionen und Challenges. Darüber hinaus bietet Virtuagym eine Verwaltungssoftware, welche Aspekte wie Zahlungen, Terminplanung, Mitgliederverwaltung und kommunikation abdeckt.

Freie Übungen lassen sich visualisieren, Trainingspläne erstellen und Fortschritte dokumentieren und das von nahezu überall. Persönliches Feedback und individuelle Betreuung ist zukünftig ganz bequem auch aus dem Home-Office oder dem Urlaub möglich. Bleib in Kontakt mit deinen Patientinnen und Patienten und überwinde spielend leicht die Hürde der Distanz. Für eine neue Dimension der Patientennähe.

Virtuagym Keizersgracht 424, 1016 GC Amsterdam/Niederlande Telefon: 030 22027017 Ansprechpartner: Hugo Braam Mail: info@virtuagym.com

ERGOFIT GmbH Blocksbergstraße 165, 66955 Pirmasens Telefon: 06331 24610 Ansprechpartner: Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen Mail: info@ergo-fit.de

Heimübungen mit Therap.io

Individuelle Lösungen mit APP X

Therap.io der NOVENT azh srzh zrk unterstützt den therapeutischen Behandlungsprozess um Heimübungen. Die Kommunikation zwischen Patient und Therapeut wird verbessert und die Therapietreue der Patienten erhöht. Patienten werden durch Therap.io motiviert, ihre Übungen auch außerhalb der Therapie-Sitzungen fortzuführen. >>> Kostenfreie App für Therapeut und Patient >>> Zuweisung von Übungen individuell auf Patientenbedürfnis in der App >>> Dokumentation von Schmerzlevel und Übungs-Erfüllungsgrad durch Patient (durch Therapeut einsehbar) >>> MDD Klasse 1 zertifiziertes Medizinprodukt (seit Oktober 2020)

APP X bietet verschiedene individuell konfigurierbare AppBaukästen an, um Gesundheits- und Fitnessanbietern den Zugang zu ihrer eigenen App zu ermöglichen. Die modularen Apps werden mit dem eigenen Logo, eigenen Bildern, dem eigenen Corporate Design und eigenen Texten aufgebaut und zielen bei den Funktionen im Kern darauf ab, die Kundenund Mitgliederbindung zu intensivieren. Die PHYSIO App richtet sich dabei explizit an Therapeuten und Therapeuten-Praxen und die GYM X App an Fitnessstudios. Die Inhaber haben die Möglichkeit, die eigene App individuell konfiguriert 14 Tage zu testen.

NOVENTI azh srzh zrk Einsteinring 41-43, 85609 Aschheim bei München Telefon: 089 92108444 Ansprechpartnerin: Susanne Schneider Mail: Susanne.Schneider@noventi.de

APP X Hochstraße 6, 40670 Meerbusch Ansprechpartner: Nico Gumlich Telefon: 0175 5953125 Mail: info@app-x.eu

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APPS für Mitglieder und Patienten

– MARKTÜBERSICHT

Kostenlose Physiotherapie-App in vier Sprachen

Digitale Therapie-Unterstützung für zuhause

Exakt Health bietet eine kostenlose PhysiotherapieApp in vier Sprachen an, über die typische Laufverletzungen durch maßgeschneiderte tägliche Übungen therapiert werden. Die App ist in der EU als Medizinprodukt zugelassen und umfasst Therapiepläne für: Hamstring-Zerrung, Wadenzerrung, Meniskusrisse, Schienbeinkantensyndrom, Plantarfasziitis, Achillessehnenentzündung, und Läuferknie.

eCovery liefert ergänzend zur Physiotherapie digitale Therapie-Unterstützung für zuhause sowie Präventionsangebote für Verletzungen und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und ermöglicht das Festhalten von Fortschritten und Schmerzen. Die App orientiert sich an Diagnosen im Bereich Knie, Hüfte oder Rücken und passt sich selbstständig dem sportlichen Niveau an.

Seit dem Launch im August 2021 haben mittlerweile über 15.000 Patienten ihre Verletzung mit Exakt Health therapiert. Die App ist kostenlos im Apple App Store oder Google Play Store verfügbar.

Viele Kostenträger erstatten die Kosten für das Medizinprodukt bereits (auf Anfrage). Die eCovery-Onlinekurse sind ZPP zertifiziert und werden von allen gesetzlichen Krankenkassen teilweise oder vollständig erstattet.

Exakt Health Ebersstraße 18, 10827 Berlin Ansprechpartnerin: Nina Kasbauer Mail: nina@exakthealth.com

eCvoery GmbH Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig Telefon: 0341 22735995 Ansprechpartner: Benedict Rehbein Mail: info@ecovery.de

3D-Bewegungsanalyse mit Lindera

SportMeo: modern und benutzerfreundlich

Mit seinem Software Development Kit (SDK) bringt Lindera innovative 3D-Bewegungsanalysen in die Fitnessund Medizinbranche. Das Berliner Health-Tech Unternehmen ermöglicht Herstellern von Bewegungs- und Gesundheitsapps, das KI-basierte 3D-Motion Tracking in ihre Anwendungen zu integrieren und Kunden so personalisiertes Training mit Feedback in Echtzeit und präzise, objektive Analysen zu bieten.

SPORTMEO ist eine moderne Kursverwaltung, Mitgliederund Zutrittsverwaltung, individualisierbare App, sowie ein Homepagegenerator für Studios oder Physiopraxen. Standalone oder integrierbar in bestehende Websites und Apps.

Linderas digitale Mobilitätsanalyse ist bereits erfolgreich in Pflegeeinrichtungen und Therapiezentren in ganz Deutschland im Einsatz – präzise, einfach zu integrieren und kinderleicht in der Anwendung.

Der Fokus liegt auf einer benutzerfreundlichen Selbstverwaltung der Mitglieder und Patienten. Das sorgt für Arbeitsentlastung und mehr Transparenz bzgl. Auslastung von Kursen und Trainingsgeräten. SPORTMEO digitalisiert viele klassische Prozesse: angefangen beim Online-Vertragsabschluss, automatisch generierten Wochenplänen und Teilnahmebescheinigungen, bis hin zum Zutritt und Marketingtools, wie Infodisplays oder gezielte Newsletter per E-Mail und SMS.

Lindera GmbH Kottbusser Damm 79, 10967 Berlin Ansprechpartnerin: Alissa Dovgucic Telefon: 0157 92525762 Mail: alissa.dovgucic@lindera.de

SPORTMEO Osnabrücker Str. 17, 49477 Ibbenbüren Telefon: 05451 5639890 Ansprechpartner: Lars Poppke Mail: lp@sportmeo.com

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››› DIGITALISIERUNG

Wearables im Fokus der Trainingswissenschaft

Digital, smart und hilfreich?

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Seit mehreren Jahren boomt der Markt an digitalen Fitness-Tools wie Smartwatches oder Wearables. Aber wie genau sind deren Werte und wie hilfreich können sie im Trainingsalltag sein? Der Sportwissenschaftler Dr. Peter Düking gibt einen Überblick.

meter aufnehmen, analysieren, in gewissem Maße interpretieren und rückmelden. Dann kann ein Wearable auch die Erscheinung eines „Hearable“ oder eines intelligenten Pflasters (wie wir es heutzutage in der Medizin schon zur kontinuierlichen Aufnahme von Herzparametern sehen) annehmen.

Beginnen möchte ich mit einer kurzen Begriffseinordnung. Wearables sind nicht nur die Smartwatches am Handgelenk, so wie sie heutzutage weit verbreitet sind, sondern auch weitere körpernah getragene Sensorik, die mithilfe verschiedenster Algorithmen bestimmte (Körper-) Para-

Startpunkt für heutige Wearables war, zumindest für mich, ungefähr der Zeitraum zwischen 2007 und 2010, als das erste iPhone auf den Markt gekommen ist (welches ja auch verschiedenste Parameter wie z.B. Schrittanzahl aufnehmen konnte) und diese Technologie damit für die Masse

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zugänglich machte. Trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit ist die Entwicklung seitdem rasant, die Kennzahlen des Marktes gehen durch die Decke. Da Sportler vermehrt mit Wearables in Kontakt kommen, stellen sich diese auch immer mehr und mehr Fragen wie z.B.: Wie genau sind die Daten überhaupt? Oder: Wie verbessern Parameter mein Training? Aufgrund der hohen Nachfrage aus der Sportpraxis beschäftigt sich auch die trainingswissenschaftliche Forschung mit diesen Fragestellungen, um als kompetenter Ansprechpartner für Sportler agieren zu können.


Die Anzahl an bereitgestellten Parametern steigt beständig Die Bandbreite der erhobenen Parameter wird immer größer. Früher konnten Wearables Parameter wie Schrittanzahl oder zurückgelegte Distanz anzeigen, heute zeigen Sie Parameter wie Herzfrequenz, Schlafparameter und sogar die maximale Sauerstoffaufnahme an. Dazu muss man sagen, dass gerade in den Anfangsjahren viele von Wearables angezeigte Parameter nicht vertrauenswürdig (anders gesagt: nicht „genau genug“) waren. Die Technologie wird aber besser und unter anderem folgende Parameter können derzeit mit gewissen Wearables in bestimmten Situationen vertrauenswürdig erhoben werden:

alleine schon deshalb, da manche Parameter noch nicht vertrauenswürdig erhoben werden können. Natürlich stehen Parameter aber in der Wissenschaft ständig auf dem „Prüfstand“. Die Wissenschaft vergleicht dazu die Werte der Wearables mit jenen aus bereits etablierter und verlässlicher Technologie und Messmethodik. Hier ist auch bei uns am Lehrstuhl für Integrative und experimentelle Trainings- und Bewegungswissenschaft in Würzburg ein Schwerpunkt angesiedelt und wir überprüfen häufig die Genauigkeit verschiedener Wearables.

Bewegungswissenschaft in Würzburg beschäftigen wir uns viel mit der Frage, wann und wie der Einsatz eines Wearables bei der Trainingssteuerung Sinn macht. Hier spielt die Motivation des Nutzers eine gewichtige Rolle: Was ist das konkrete Problem des Athleten und was möchte er verbessern? Möchte der Athlet einfach nur „informiert“ werden oder hat er ggf. ein konkretes Ziel wie beispielsweise die Verbesserung von gezielten Belastungs- und Erholungsphasen? Vom konkreten Ziel sollte dann auch die Wahl des richtigen Wearables abhängen.

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››› DIGITALISIERUNG

Ein Problem derzeitiger Wearables in der Sportpraxis sehen wir häufig darin, dass Wearables dem Sportler gewisse Parameter zur Verfügung stellen, die Interpretation und Kontextualisierung obliegt aber häufig dem Sportler. Die Geräte sind in den meisten Fällen noch nicht „smart“ genug, um eine wirkliche Handlungsempfehlung zu geben. Wer eine Leistungssteigerung anstrebt, muss die Daten häufig selbst auswerten, interpretieren und kontextualisieren, um sein Ziel zu erreichen.

› Bewegungsstatistiken (Strecke,

Geschwindigkeit, Höhenmeter etc.)

› Herzfrequenz(variabilität) gemessen

am Handgelenkt

› Maximale Sauerstoffaufnahme

(VO2max)

› Schlafdaten (Dauer, Phasen) › Gangparameter

› Blutoxygenierung

› Bewegungsausführung

Neue Parameter kommen dabei ständig hinzu. Wir sehen jetzt auch schon vereinzelte Wearables, die beispielsweise den Blutdruck kontinuierlich am Handgelenk messen können auf dem Markt. Auch werden in Zukunft wahrscheinlich mehr und mehr Parameter wie Stress oder Wohlbefinden aus der Stimme ableitbar werden. Dieses Feld wächst gerade enorm, denken Sie nur an die ganzen Sprachassistenten verschiedener Firmen um uns herum. Neben den Möglichkeiten, die uns diese Technologie theoretisch liefert, ist allerdings auch Vorsicht geboten,

Erst kürzlich haben wir uns angeschaut, wie gut Smartwatches die maximale Sauerstoffaufnahme am Handgelenk erfassen können - unsere Analysen ergaben einen Fehler von ca. 6 Prozent bei bestimmten Personengruppen. Bei hochtrainierten oder untertrainierten Personen war der Fehler allerdings höher. Eine pauschale Aussage zur Genauigkeit ist daher schwierig, weil die Werte wahrscheinlich auch je nach Gerät unterschiedlich ausfallen. Dennoch waren wir zugegebenermaßen etwas erstaunt über diese Ergebnisse.

Nutzen von Wearables zur Steuerung von Trainingsprozessen Bei uns am Lehrstuhl für Integrative und experimentelle Trainings- und

Im Hinblick auf den kompetenten Umgang mit Daten im Rahmen der Trainingssteuerung ist daher auch die Trainer-Ausbildung gefragt. Studiobetreiber, die Wearables möglicherweise auch an ihre Mitglieder verkaufen, sollten digital kompetente Ansprechpartner im Studio haben. Diese können dann Mitglieder bei der Zielerreichung und Dateninterpretation unterstützen. Und zufriedene Mitglieder bleiben dem Studio als Kunden wahrscheinlich eher erhalten. Dr. Peter Düking Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Thema VO2max-Erfassung mit einer Smartwatch finden Sie unter diesem QR-Code:

Autor

Dr. Peter Düking arbeitet am Institut für Sportwissenschaft der Uni Würzburg. Er beschäftigt sich seit 2015 mit der Bedeutung von Wearable-Technologie beim Training von Athleten. E-Mail:. peter.dueking@uni-wuerzburg.de https://twitter.com/peterduking

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››› DIGITALISIERUNG

Potenziale erkennen und nutzen

Wie digital ist meine PraxiS?

Wo liegen die Potenziale für die Digitalisierung Ihrer Praxis? Dieser Artikel unterstützt Sie dabei, den Digitalisierungsgrad Ihrer Praxis einzuschätzen und zeigt sinnvolle Digitalisierungsmaßnahmen auf.

Eine digitale Praxis bietet viele Vorteile: Behandlungen können datenbasiert weiter verbessert werden, Prozesse werden beschleunigt und viele alltägliche Schritte und Abläufe in der Praxis können effizienter und kostensparender umgesetzt werden. Wie digital eine Praxis sein sollte, kann oder auch muss, ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig: › gesetzliche Vorgaben, z.B. durch

die Abrechnung mit der GKV (§302 SGB V), der TI und DVPMG

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› Wünsche/Erwartungen der

Patienten › Bereitschaft der Mitarbeiter

Werden Sie sich also bewusst darüber, was zwingend getan werden muss, was Patienten von Ihrer Praxis erwarten und womit Ihre Mitarbeiter umgehen können.

Bestandaufnahme aller Prozesse Ihrer Praxis vornehmen. Listen Sie hierzu zunächst alle vorhandenen Prozesse Ihrer Praxis auf. Dazu zählen zum Beispiel Terminvereinbarungen, Erstaufnahme der Patientendaten und die Dokumentation des Therapieverlaufs, aber auch der Dienstplan, die Lohnbuchhaltung oder die Abrechnung.

Per Analyse zum Status Quo Um zu erkennen, wo Sie in Bezug auf die Digitalisierung schon gut aufgestellt sind und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt, sollten Sie eine

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Im zweiten Schritt müssen alle Prozesse drei Kategorien zugeordnet werden. In der ersten Kategorie sammeln Sie analoge Prozesse, bei wel-


››› DIGITALISIERUNG

wahrnehmen können (z.B. aufgrund eines Urlaubs o.ä.). In der Praxisverwaltung bietet die Digitalisierung ebenfalls ein großes Potenzial: Verträge können effizient und platzsparend papierlos verwaltet, Dienstpläne digital gepflegt und einfach angepasst und Abrechnungen durchgeführt bzw. archiviert werden. Da die Krankenkassen die Leistungserbringer gesetzlich verpflichtet haben, Abrechnungsdaten elektronisch zu liefern, ist eine digitale Vorgehensweise bei der Abrechnung sogar verpflichtend.

Mit einer Praxissoftware können viele Abläufe automatisiert und vereinfacht werden. chen die Daten manuell erhoben und manuell verarbeitet werden. Der zweiten Kategorie ordnen Sie Prozesse zu, die in Teilen digitalisiert sind. Ein Beispiel wären hier Daten, die digital erhoben, aber noch manuell verarbeitet und übermittelt werden. In die letzte Kategorie fallen alle Prozesse, die bereits komplett digital und im besten Fall auch automatisiert ablaufen. Hier werden Daten nur digital erhoben und digital verarbeitet. Je nach Kategorie vergibt man dann Punkte für jeden Prozess (Kategorie 1: 1 Punkt, Kategorie 2: 2 Punkte und Kategorie 3: 3 Punkte). Danach wird die Gesamtpunktzahl durch die Anzahl der betrachteten Prozesse geteilt. Ein niedriges Ergebnis bedeutet also, dass noch viel Potenzial vorhanden ist und erkennt auch gleich Prozesse, in denen durch die Digitalisierung Verbesserungen möglich werden.

Wo ist Digitalisierung sinnvoll? Unabhängig davon, welche Prozesse sich in Ihrer Analyse als verbesserungswürdig herausgestellt haben, gibt es ganz allgemein verschiedene Bereiche Ihrer Praxis, in denen sich Digitalisierung gut umsetzen lässt.

Eine gute Praxissoftware ist einfach zu bedienen und kann eine Vielzahl der Prozesse in Ihrer Praxis digital abbilden und effizienter gestalten. Mit Nutzung einer solchen Software wird im ersten Schritt meist Ihr Terminkalender digital. Je nach Software ist dieser auch immer synchron, sodass Termindopplungen der Vergangenheit angehören. Über eine Online-Terminvereinbarung könnten Patienten Ihre Termine auch direkt selbst auswählen. Dieser Service erleichtert den Praxisalltag: weniger Telefonate, mehr digitale Kommunikation mit den Patienten.

TI und Videotherapie Sobald die elektronische Patientenakte als Anwendung der Telematikinfrastruktur (TI) da ist, werden auch Hintergrunddaten über die Krankheitsbilder der Patienten einsehbar. Dadurch rücken Sie näher mit Ärzten und Patienten zusammen. Auch das Thema Videotherapie ist hier zu nennen. Diese bietet nicht nur den Vorteil Patienten aus vulnerablen Gruppen behandeln zu können ohne diese zu gefährden, sondern kann auch eingesetzt werden, sollte ein Patient einen Präsenztermin nicht

Einfacheres Monitoring & Social Media Durch die Digitalisierung wird auch das Monitoring Ihrer Praxis einfacher: Wer alle relevanten Zahlen digital zur Verfügung hat, kann den Erfolg seiner Praxis ganz einfach überwachen, die Finanzen im Blick behalten und Zeiträume vergleichen, ohne dabei Papierberge wälzen zu müssen. Zu guter Letzt gehört auch ein professioneller digitaler Auftritt zur Digitalisierung. Website und Social Media Auftritt sind Ihre digitale Visitenkarte gegenüber (potenziellen) Patienten. Hier lässt sich auch die bereits erwähnte Online-Terminvereinbarung einbinden. Inhaltlich können Sie Ihre Website und Facebook oder Instagram auch vor allem dazu nutzen, sich und Ihre Praxis vorzustellen: Sie haben die Möglichkeit, das Team zu zeigen und mit Patienten offen zu kommunizieren. Unterhaltsame und spannende Inhalte in Bild- und Videoformaten machen Sie und Ihr Praxisteam sympathisch und unterhaltsam. Den Artikel finden Sie auch Kathrin Wurst

online unter www.optica.de/digitale-praxis

Autorin

Kathrin Wurst, MA ist Content Managerin beim Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH. Als Autorin im Blog Wissenswert schreibt sie im Bereich Heilmittel über alle relevanten Themen rund um Praxisführung, Digitalisierung und Abrechnung. www.optica.de

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››› DIGITALISIERUNG

Telematikinfrastruktur für die Physiotherapie

Grenzen überwinden mit E-Health-Lösungen Die meisten Praxisinhaber haben zur Telematikinfrastruktur (TI) noch viele offene Fragen. Beispielsweise, ob und wann sie sich an die TI anschließen sollten und welche Anwendungen für sie relevant sind. Dieser Gastbeitrag von Dr. Florian Hartge, Chief Production Officer der gematik GmbH, gibt Antworten. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten können sich derzeit zunächst noch freiwillig an die Telematikinfrastruktur (TI) anbinden. Auch wenn die Verpflichtung dazu erst ab 2026 greift, ist es schon jetzt für die einzelnen Physiotherapiepraxen wichtig, sich mit dem Thema vertraut zu machen: Die Telematikinfrastruktur ist die Plattform für Gesundheitsanwen-

TI als Fundament der Digitalisierung

tale Gesundheitswesen der Zukunft zu machen. Die gematik ist Deutschlands Nationale Agentur für digitale Medizin und hat den Auftrag, die Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem voranzubringen und weiterzuentwickeln.

Ziel und Aufgabe der gematik ist es, diese Infrastruktur auszubauen, zu modernisieren und so fit für das digi-

Die konzeptionell-technische Infrastruktur ist dafür das Fundament.

dungen in Deutschland. Millionen Versicherte profitieren durch die digitalen Anwendungen der TI von einer verbesserten medizinischen Versorgung.

Download dieser Grafik unter www.gematik.de/newsroom/mediathek

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››› DIGITALISIERUNG

Behandlungsprozesse sollen ineinandergreifen Das Zusammenspiel, das Überwinden von Grenzen – technisch, systemisch, letztlich auch geografisch –, ist ein Kernelement und ein Kernnutzen der Digitalisierung im Gesundheitssystem. E-Health-Lösungen sollen Mehrwerte für eine Zusammenarbeit der medizinisch tätigen Menschen schaffen: etwa weniger Informationslücken über Vorerkrankungen, Befunde oder Medikationen zwischen denen, die Patienten behandeln. Die gematik stellt mit der Telematikinfrastruktur eine sichere Umgebung für solche relevanten Übergabepunkte bereit. Damit ist für die Patient:innen eine höhere Sicherheit gewahrt und sie können einfacher und sicherer behandelt werden, weil die nächste Person im Behandlungskontext – etwa künftig auch in der Physiotherapie – schon weiß, was auf sie zukommt.

Digitale Anwendungen für mehr Informationsaustausch Ein zentraler Baustein wird in den kommenden Jahren immer mehr die elektronische Patientenakte (ePA) werden, die es seit 2021 gibt und die stufenweise weiter ausgebaut bzw. aktuell auch noch einmal im Hinblick

auf die Vorhaben der neuen Bundesregierung neu konzipiert wird. Wenn Therapeut:innen Befunde brauchen oder Röntgenbilder, Behandlungsberichte, Entlassberichte aus Rehakliniken oder aus stationären Einrichtungen, können diese künftig in der ePA bereitgestellt werden und die Therapeut:innen darauf zugreifen. Ebenfalls eine elementare Anwendung ist KIM, also die Kommunikation im Medizinwesen. Mit KIM ist es einfacher und schneller, Daten von Patientinnen und Patienten weiterzugeben – unter Berücksichtigung von Datenschutz und Informationssicherheit und über die Telematikinfrastruktur. Wichtige Untersuchungsergebnisse können per E-Mail vom Fach- zum Hausarzt oder direkt an die Klinik geschickt werden. So ist das ganze Behandlungsteam schnell darüber informiert, was Patient:innen brauchen. Sich eine KIM-Adresse bei einem der speziell dafür zugelassenen Anbieter zuzulegen, kann auch heute bereits für die eine oder andere Physiotherapiepraxis relevant sein, etwa, wenn sie zum Beispiel enge Kooperationen mit Ärzten oder Pflegeheimen hat und über KIM mit ihnen aktuelle Befunde austauschen kann. Ein Arzt wiederum kann einen Heilmittelerbringer über KIM anschreiben, Rückfragen stellen, Informationen geben und vieles mehr. Auch Therapieberichte, die ein Physiotherapeut auf Wunsch des Arztes ausstellen muss, lassen sich wunderbar über die Telematikinfrastruktur statt umständlich über die Post versenden.

Die Zukunft bietet digitale Lösungen Und künftige Lösungen und Modernisierungsstufen – sei es für die TI

Download dieser Grafik unter www.gematik.de/newsroom/mediathek

selbst oder einzelne Anwendungen – werden noch weitere konkrete Nutzungsmöglichkeiten für die Physiotherapie bringen, etwa der sichere Kurznachrichtendienst TI-Messenger, quasi das sichere WhatsApp des Gesundheitswesens. Für diese Anwendung starten die Testungen noch dieses Jahr. Da haben die Nutzer ein verlässliches Adressbuch, wissen, wer ist wer, und können in diesem geschützten Raum jedem von ihrem Smartphone oder von ihrem Praxissystem aus Nachrichten schicken und sich verständigen. Und das – der gewinnbringende Austausch für eine bessere medizinische Versorgung – ist das Ziel von Digitalisierung im Gesundheitswesen. Dr. Florian Hartge Eine Onboarding-Checkliste für Physiotherapiepraxen bietet die gematik auf Ihrer Website zum Download an.

Autor

Dr. Florian Hartge ist seit 2020 bei der gematik GmbH und verantwortet als Chief Produktion Officer (CPO) die Weiterentwicklung und Professionalisierung aller Produktionsprozesse innerhalb des Unternehmens. Er ist Experte in den Themen E-Health, Gesundheitsvernetzung, Softwareentwicklung und Projektmanagement. E-Mail: presse@gematik.de

Foto: gematik/Jan Pauls

Hierüber sollen im Gesundheitswesen Daten sicher digital ausgetauscht werden können – unter besonderer Berücksichtigung der Ansprüche an IT-Sicherheit, Datenschutz und Datenverlässlichkeit, die im Zusammenhang mit der medizinischen Behandlung von Menschen wichtig sind. Dazu gehört auch, dass es beispielsweise digitale Identitäten und Kommunikationskanäle gibt sowie Software, die herstellerunabhängig miteinander funktionieren.

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››› ADVERTORIAL

Wie funktioniert Interessentengewinnung und Kundenbindung in der Physiotherapie oder im Fitness-Studio? Die Gesundheits- und Fitnessbranche ist ganz klar im Wandel begriffen. Gerade jetzt ist es Zeit, sich selbst am Markt entsprechend neu zu positionieren. Um als „Premium“-Studio zu gelten, reicht es heute bei weitem nicht mehr, die neuesten Geräte in einem schönen Ambiente anzubieten. Kunden möchten durch das Training nicht nur einen persönlichen Mehrwert generieren. Für ein „Premium“oder „Medium“-Studio in der Fitnessbranche gehört es zum Mindeststandard, sein Klientel zielgruppenorientiert, altersgerecht und vor allem nachhaltig zu betreuen. Die Bodywave verfügt als Unternehmensberatung über mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Branche und berät Fitness-Studios und Physiotherapeuten und unterstützt ebenso die Branche bei Neupositionierungen von Physio zu Fitness oder Fitness zu Physio von A – Z. Medium- sowie Premium-Betriebe sollten bereit sein, weitere medizinische Angebote inklusive einer eigenen Physiotherapie zu implementieren.

Spezialisten entwickeln, um am Markt bestehen zu können“. Wir kommen gerne zum Erstgespräch und Kennenlernen bei Ihnen vorbei und unterstützen Sie bei der Entscheidungsfindung: Wohin geht der Weg – was ist möglich oder nicht und „für Sie“ wirtschaftlich? Die Firma Bodywave fokussiert sich seit Jahren auf diese Themen und hat sich auf die Beratung von Betrieben spezialisiert, die einen solchen Wandel vornehmen möchten. Bodywave konnte durch die Konzepte Fitnessführerschein und den medizinischen Fitnessführerschein vielen Betrieben bereits helfen, den Fokus auf eine gesundheitliche Ausrichtung zu lenken.

Kontaktieren Sie uns Optimierung der Arbeitsprozesse Dafür werden bestehende Arbeitsprozesse innerhalb des Studios analysiert, optimiert und etabliert, sodass es am Ende zu einer Gewinnmaximierung kommt. Regelmäßige Mitarbeiterschulungen und Coachings gehören dazu. „Fitnessstudios müssen sich in Zukunft zu gesundheitsorientierten

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Sollten Sie in Ihrem Betrieb medizinische Angebote oder eine Physiotherapie implementieren wollen, erarbeiten wir gerne mit Ihnen den Weg zum erfolgreichen Wandel. Wir informieren Sie gerne und beantworten Ihre Fragen ob eine Umstellung möglich und sinnvoll ist. Rufen Sie uns an unter: 0711-6585293-44 oder kontaktieren Sie uns über unsere Webseite www.body-wave.de

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Für jedes Thema den richtigen Partner – Bodywave hat alle Spezialisten unter einem Dach!



››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Das VR-System CUREO im Therapiealltag der Segeberger Kliniken.

Reha-Fortschritte in der virtuellen Welt

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Digitale Tools können nicht nur den Verwaltungsalltag in der Physio- und Ergotherapie erleichtern. Auch die Therapie mit dem Patienten kann dadurch auf ein neues Niveau gebracht werden, beispielsweise durch Gamification. Im Neurologischen Zentrum der Segeberger Kliniken setzt man auf CUREO, das Virtual-Reality (VR)-Therapiesystem von CUREosity. TT-DIGI sprach mit dem Team über die bisherigen Erfahrungen.

anhaltend „einsatzfähig“ zu machen. Da trifft es sich gut, dass die Physiotherapeutin Jule Ecke und ihre Kollegin Ergotherapeutin Anja Kirchner neben ihrer Arbeit mit den Patienten auch zeitliche Kapazitäten als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen haben.

Mithilfe der modernen Technologie und einer VR-Brille taucht der Patient ein in eine imaginäre Welt und steht dort vor verschiedenen spielerischen Herausforderungen. In der Rehabilitation von Patienten mit neurologischen und muskuloskelettalen Einschränkungen soll diese Umgebung zur Bewegung motivieren. CUREO kann individuell an die Fähigkeiten

Entwicklungsarbeit und Einsatzbereiche

der Patienten angepasst und Fortschritte grafisch dargestellt werden. Es besteht die Option im Rahmen einer Gruppentherapie Patienten parallel zu therapieren. Der kurze Exkurs zum Produkt verdeutlicht den hohen Aufwand an Entwicklung und Forschung, den es braucht, um Produkte dieser Art

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Seit Anfang 2022 verfügen die Segeberger Kliniken über eine durch den Versorgungssicherungsfonds des Landes Schleswig-Holstein geförderte telemedizinisch-gestützte Tagesklinik, in der nach einer etwa einjährigen Vorlaufzeit unter anderem auf CUREO gesetzt wird. Im Einsatz ist


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das moderne Tool derzeit hauptsächlich bei Schlaganfall- und ParkinsonPatienten. „Insbesondere in der Anfangszeit gab es einen sehr engen Kontakt mit CUREosity, um das Gerät für den Einsatz zu optimieren“, berichtet Jule Ecke. Der Alltag in der Klinik sei eine besondere Herausforderung. Dabei schätzt sie, dass das Produkt stetig weiterentwickelt wird, um das Ziel einer effektiven Therapie zu erreichen. Für Patienten in der neurologischen Phase C- und D-Rehabilitation wurde ein Konzept entwickelt, das insbesondere die Ansteuerung, Stärkung und Koordination der oberen Extremitäten unterstützen soll. Hier findet die Therapie im Sitzen statt.

luxation, Verletzungen im Bereich des Kopfes (z.B. Trepanationen, Z.n. Entnahme von Schädeldeckenteilen) und nicht beherrschbare Epilepsie und Krampfanfälle. Zudem sollten ein ausreichendes Aufgabenverständnis sowie die Fähigkeit zum verbalen Feedback gegeben sein.

In der Praxis bewährt Aufgrund der anderen Bedürfnisse für die Arbeit mit Parkinson-Patienten wurden neue Spiele entwickelt. Zudem wird die Therapie mit CUREO dazu im Stand eingesetzt. Inhaltlich wird ein Amplitudentraining mit großen Bewegungen angewendet, das Gleichgewicht und Bewegungsfähigkeit erhalten soll.

Nicht für alle Patienten geeignet Das Tool wird im 30-Minuten-Takt eingesetzt, wobei die Vor- und Nachbereitung von der Therapiezeit abgeht. Idealerweise tauchen die Patienten mehrmals die Woche ein in die virtuelle Welt. Viele Patienten können mit CUREO arbeiten, aber es gibt Ausschlusskriterien je nach Schweregrad der Einschränkungen. Dazu zählen beispielsweise nicht-akzeptable Schmerzen im Schultergelenk, starke SubJule Ecke (Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Physiotherapeutin B. Sc., links) und Anja Kirchner (Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Diplom Ergotherapeutin) arbeiten im Neurologischen Zentrum der Segeberger Kliniken. Insgesamt gibt es 1000 Mitarbeiter und 350 Betten, alle Reha-Phasen können hier abgedeckt werden.

Auf Seiten der Therapeuten seien Vorerfahrungen mit Robotik hilfreich, um mit dem System schnell und sicher arbeiten zu können, meint Anja Kirchner. Zudem biete sich die Begleitung durch einen Supervisor an, um neue Mitarbeiter mit dem System vertraut zu machen. Wie gut läuft das System inzwischen? Nach den notwendigen Anpassungen für Parkinson-Patienten läuft das System inzwischen stabil. Für den optimalen Therapieerfolg komme es auf eine stabile Verbindung der Geräte und die technische Affinität des Therapeuten sowie dessen Erfahrung an, fasst Frau Ecke zusammen.

Patienten sind begeistert Seitens der Patienten habe es bislang kaum Ablehnung im Einsatz gegeben. Symptome wie Motion Sickness traten nicht auf. Der eigent-

liche Therapieerfolg sei aufgrund der bisher begrenzt verfügbaren Datenmenge schwer messbar. Aussagekräftiger sei hier eine Studie. Nur bei wenigen Patienten stoßen die Therapeutinnen auf Skepsis. Und dann sei es auch keine Frage des Alters, sondern der Persönlichkeit, insbesondere der Motivation. Die meisten Teilnehmer seien begeistert.

Fazit: CUREO bringt Abwechslung und Motivation Das Gerät biete eine schöne Abwechslung und halte damit die Motivation hoch. Mithilfe der individuellen Einstellungen sei es möglich, „Patienten bestmöglich zu fordern, aber nicht zu überfordern“, sagt Frau Kirchner. Zudem sei die Therapieeinheit auch eine Ablenkung vom eher tristen Klinikalltag. Aus Sicht der Therapeutinnen lohnt sich der Einsatz von CUREO in der Therapie. Insbesondere wenn man an die Möglichkeit individualisierter Gruppentherapien denkt. Grundsätzlich ist der Einsatz von CUREO in jeder Reha-Phase denkbar. CUREosity arbeitet bereits an neuen Einsatzfeldern in der Diagnose, der Nachsorge beim Patienten zuhause, in der Gesundheitsvorsorge und Betreuung in Alten- sowie Pflegeheimen. Das Unternehmen steht den Kunden kontinuierlich mit Schulungen und Hilfestellungen zur Seite, bis CUREO passend zur Klinik/Praxis integriert ist. Philipp Hambloch

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››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Patienten aktiver machen

Die Chance digitaler Therapie Videos zeigen Übungen, damit Patienten motiviert werden und motiviert bleiben, um ihren Genesungsprozess außerhalb der Behandlungen in der physiotherapeutischen Praxis selbst in die Hand zu nehmen. Das erfordert Technik, aber auch manches Umdenken. Die Chance der Digitalisierung in der Therapiebranche beurteilt Dr. Clemens-Walter Janssen, Geschäftsführer von Physiotec in Deutschland, durchaus positiv – und nicht nur zur Erleichterung der therapeutischen Arbeit. Der gelernte Physiotherapeut hat auch den Patienten im Blick. Aufgrund seines Studiums in Psychologie und anschließender Promotion in Familien- und Verbraucherwissenschaften kennt der 42-Jährige die Patientenseite als Verbraucherseite sowie die Therapeutenseite. In den USA, wo Dr. Janssen lebt und arbeitet, lernte er Physiotec, die Software eines kanadischen Unternehmens, kennen. Das Programm gibt es seit 25 Jahren in über 15 Ländern. Der Physiotherapeut war von der Übungsbibliothek so begeistert, dass er sie und die Benutzeroberfläche ins Deutsche übertrug. Erstmals auf der TheraPro Essen 2019 vorgestellt, fiel der endgültige Startschuss 2020 auf der TheraPro Stuttgart.

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TT-DIGI sprach mit Dr. Clemens-Walter Janssen über die digitale Entwicklung in der Branche. TT-DIGI: Was ist Physiotec kurzgefasst? Dr. Clemens-Walter Janssen: Für Therapeuten ist Physiotec eine Software, um individuelle Übungsprogramme zu erstellen und Fortschritte im Heimtraining zu verfolgen. Für Patienten ist Physiotec das maßgeschneiderte Heimtraining, zusammengestellt von der Therapeutin des Vertrauens. Die Übungsdatenbank beinhaltet mittlerweile 23.841 Übungsvideos und es kommen regelmäßig neue hinzu. Also therapeutische Hausaufgaben in digitaler Form?

Genau. Jemand, der keine digitale Möglichkeit hat, kann sich die Übungen aber auch ausdrucken lassen. In der Regel wird das Übungsprogramm per SMS oder per E-Mail


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

versandt. Auch die Papierversion weist immer auf die digitale Version hin, weil die Übungsvideos sehr wichtig sind, um Patienten die korrekte Ausführung mitzugeben. Wie kann eine Übung digital kontrolliert werden?

Es gibt sehr viel, was wir noch lernen müssen. Für uns selber, wenn wir Teletherapie durchführen und auch, wie wir Patienten anleiten, um während der Teletherapie die Übungen richtig umzusetzen, die wir empfehlen. Wir sind gerade dabei, Unterrichtsblöcke in eLearnings bzw. Online-Weiterbildungsmaßnahmen zusammenzustellen, in denen wir Hilfestellung geben, um Teletherapie effektiv umsetzen und ausführen zu können ››› Dr. Clemensmit Leuten, die sich bereits sehr früh Walter Janssen mit dem Thema beschäftigt haben – Experten mit wissenschaftlichem, aber auch filmischem Background.

Ich denke, es ist sehr wichtig, die Übungen zu kontrollieren, nicht um die Compliance zu überprüfen, sondern um Rückmeldung zur Qualität der Übungsausführung zu erhalten. Wir haben einen Tracker in unserer Software, mit dem ein Patient verschiedene Items angeben kann. Dazu zählen die Angaben etwa zum Schwierigkeitsgrad und zu seinem Befinden während der Übung und ob er die Übung absolviert hat. In dieses Tracking haben sowohl Patienten als auch Therapeuten Einblick. Sie sehen, ob eine Übung vielleicht angepasst oder eine Alternative gesucht werden sollte. Wie ist die digitale Entwicklung in der Therapiebranche generell zu beurteilen?

Wir sehen doch schon heute, dass durchaus steigende Bedürfnisse seitens der Patienten bestehen, digital betreut zu werden. Genau jetzt geht es darum, die Therapeutenansprüche zu fundierten, digitalen, Anwendungen zu transformieren. Beiden Seiten können es schaffen, sich digital zu komitten, wenn uns die richtige Softwarelösung dabei hilft. Als Konsumenten, als Verbraucher haben wir uns alle schon seit vielen Jahren an die Digitalisierung gewöhnt. Wir gehen nicht mehr zur Bank, um dort einen Überweisungsschein auszufüllen. Wir machen das digital. Und diese Erwartungshaltung, die ich als Konsument habe, wird sich zwangsläufig im medizinischen Bereich widerspiegeln. Es ist heutzutage wichtig, einem Patienten die Zusammenarbeit so einfach wie möglich zu machen. Was verlangt die Teletherapie Neues vom Therapeuten?

Ich sehe extrem viele Möglichkeiten in der Teletherapie, aber es erfordert natürlich auch mehr Schulung und mehr Wissen. Eine Teletherapie auszuführen ist anders als einen Patienten in der Praxis zu sehen. In gewisser Weise müssen wir Therapeuten z.B. auch zu Regisseuren und zu Kameratechnikern werden. Aber ich brauche erst einmal eine Grundvoraussetzung: eine schnelle Internetverbindung in der Praxis. Oftmals ist das schon die erste Hürde. Dann brauche ich eine gute Kameratechnik, einen guten Bildschirm und ich brauche Platz.

Das ist der Wandel auf der therapeutischen Seite – wandeln sich auch die Patienten?

Patienten werden immer digitaler, in anderen Branchen leben sie längst schon deutlich mehr in der Online- als als in Offline-Welt. Neben den Übungsvideos gibt es in unserem Programm die Möglichkeit, dem Patienten Informationen oder Edukationsunterlagen mit an die Hand zu geben. Erhält ein Patient beim Verlassen der Praxis solche Hilfen, noch dazu in fachlich prägnanter, anschaulicher Form, wird das bereits heute von diesen sehr geschätzt. Wir als Therapeuten vermitteln unseren Patienten Wissen, um bei ihnen ein besseres Verständnis des eigenen Beschwerdebildes zu erlangen. Beispielsweise ein PDF, das beschreibt, wie die Rehabilitationsphasen nach einer Kreuzbandoperation aussehen. Das kann ich an das Heimübungsprogramm anhängen und meinen Patienten mitgeben. Weil ein gut unterrichteter Patient auch aktiver ist?

Ganz genau. Da sehe ich die richtig große Chance der Digitalisierung: aus meinem Patienten einen aktiveren Patienten zu machen. Aktiver sowohl im Sinne von mehr körperlicher Aktivität und gezielten Übungen als auch aktiver im Sinne von Aktivität, die Patienten in ihren eigenen Behandlungsverlauf und in ihren eigenen Genesungsprozess mit einbringen. Und ich denke, das ist die Chance von Digitalisierung: unsere Patienten stärker zu aktivieren. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek. Diesen Artikel, ergänzt durch die Einschätzung von Dr. Clemens-Walter Janssen zur Aufnahme der Videotherapie in die Regelversorgung, finden Sie auf www.tt-digi.de

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››› ADVERTORIAL

Magicline öffnet Plattform und schafft Chancen für neue Geschäftsmodelle der Fitnessanbieter ››› Daniel Hanelt, CEO der Sport Alliance GmbH

Die Magicline öffnet ihre Plattform und bietet so Industriepartnern wie beispielsweise Geräteherstellern, App-Entwicklern, Finanzdienstleistern oder Marketing Agenturen die Möglichkeit, sich über eine standardisierte Schnittstelle (Open API) mit der Magicline und einem Studio zu verbinden. Das schafft ungeahnte neue Möglichkeiten, sowohl für Studiobetreiber als auch deren Mitglieder. Daniel Hanelt, CEO von Sport Alliance, hatte bereits im Interview in der TT-DIGI 03/22 von der neuen Strategie erzählt und lässt nun den Worten Taten folgen.

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Die offenen Schnittstellen (Open API) bieten den Studiobetreibern die Wahlfreiheit, welche Produkte und Services von anderen Industriepartnern sie mit der Magicline verbinden und ihren Mitgliedern zur Verfügung stellen wollen.

Ganzheitliches Kundenerlebnis & neue Möglichkeiten

Mittels der offenen Schnittstellen können, nach Freigabe durch den

„Durch die Bereitstellung von offenen Schnittstellen ermöglichen wir es unseren Kunden, ein ganzheitliches Kun-

Studiobesitzer, zum Beispiel die Stammdaten der Mitglieder untereinander ausgetauscht und zusammengeführt werden.

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denerlebnis für ihre Mitglieder zu schaffen. Damit entfällt beispielsweise, dass sich Nutzer bei unterschiedlichen Apps, die sie im Studio nutzen, immer wieder neu registrieren oder ihre Daten doppelt pflegen müssen. Die Informationen können also direkt über die Magicline übertragen werden. Am Ende bedeutet das für die Mitglieder weniger Aufwand und Zeitersparnis. Und den Studiobetreibern ermöglicht es den Verkauf von Zusatzdienstleistungen und Services, die durch die vielen Industriepartner bereitgestellt werden,“ erklärt Nico Festl, der für die Schnittstellen verantwortliche Produktmanager bei der Magicline. Durch die Open API wird der Grundstein gelegt, dass zukünftig die vielen digitalen Angebote eines Studios noch einfacher und ohne Barrieren für Mitglieder zugänglich sind. „Wir sind bereits im Gespräch mit vielen Industriepartnern, wie bspw. Technogym, EGYM, milon und anderen Herstellern, um den Studiobetreibern die größtmögliche Wahlfreiheit für ihre Systeme zu bieten.“

Open SPACE Conventions Begleitet wird die offene PlattformStrategie durch die „Open SPACE Conventions“, eine Veranstaltungsreihe, die den Wissensaustausch der Branche zu relevanten digitalen Themen fördert. Die nächsten Events finden exklusiv für easySolution Kunden am 13.07. und 26.08. in Krefeld statt. Die Anmeldung und weitere Informationen über sportalliance.com/events.


Es ist Ihr Anspruch, als

Gesundheitsdienstleister (Physiotherapie) wahrgenommen zu werden?

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Buchen Sie einen unverbindlichen Beratungstermin! mywellfit - Ilona Reusch Berkelhook 15, 48703 Stadtlohn, Telefon: 02563 2180969, Webseite: www.physiokonzepte.net, E-Mail: info@physiokonzepte.net Ansprechpartner: Dr. Jens Damas und Rainer Reusch, Beratungstermine buchen: www.physiokonzepte.net/Termin-buchen/


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Digitaler in der Praxis – mobiler in der Therapie Ein Weckruf geht durch die Therapiebranche. Die Digitalisierung in der Heilmittelbranche hat durch die Pandemie einen Sprung nach vorne gemacht und die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten.

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Smarte Unterstützung für Therapeuten und Patienten nimmt mit fortschreitender digitaler Entwicklung zu. Seit 2020 konnten das viele Therapeuten im Rahmen der Corona-Sonderregelungen zur Videotherapie selbst erfahren und die Versorgung ihrer Patienten trotz Kontaktbeschränkungen oder eingeschränkter Mobilität sicherstellen.

Videotherapie in die physiotherapeutische Regelversorgung einen weiteren Ausbau an telemedizinischen Leistungen und erfüllte somit eine Anforderung aus dem Digitalen-Versorgung-und-Pflege-ModernisierungsGesetz (DVPMG). Für viele ein initialer Weckruf, sich nun eingehender mit dem Einsatz digitaler Lösungen im Praxisumfeld zu beschäftigen.

Mit Wirkung zum 1. April 2022 schaffte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit der Aufnahme der

Cloud einsetzen Ungebunden von den Praxisräumlichkeiten sein und zugleich das Leis-

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tungs- und Patientenportfolio erweitern: Beides lässt sich mit digitalem Therapie- und Praxismanagement miteinander verbinden. Voraussetzung dafür sind authentische Therapieabläufe und -anforderungen in den spezifischen Softwarelösungen: Wie beim flexiblen Eingeben von Patienten- und Rezeptdaten oder dem mobilen Befunden am Patienten. Eine zukunftsorientierte Praxissoftware wie beispielsweise NOVENTI Ora lässt Anwendern dafür den Freiraum, alle Endgeräte überall nach eigenen Vorlieben einzusetzen – Tablet, Smartphone oder Laptop. Möglich macht das ein Einsatz der Cloud. Sie bricht Datensilos auf und erlaubt


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

einen ortsunabhängigen Datenzugriff, egal von welchen Betriebssystemen oder Herstellern. Das stellt sicher, dass Therapeuten unterwegs und in der Praxis stets über eine valide Datenbasis verfügen und diese einsehen und verarbeiten können.

Datenschutz beachten Sensible Gesundheitsdaten erfordern ein höchstes Maß an Sicherheit, weshalb Daten in der Cloud optimalerweise auch so geschützt sind, dass Therapeuten sämtliche Sicherheits-, Auslastungs- und Technologierisiken einfach auslagern können.

Die Software, der Datenschutz und alle Patienten-, Rezept- und Praxisdaten sind automatisch immer auf dem neuesten Stand. Zudem lassen sich Praxisbudgets effektiv entlasten, weil auf den Aufbau einer eigenen digitalen Infrastruktur, wie auf eine extra ServerHardware und auf die Wartung von ITRessourcen verzichtet werden kann.

Daten- und zukunftssicher aufstellen Ebenso lassen sich betriebswirtschaftliche Abläufe durch digital automatisierte Praxisvorgänge absichern. Das gilt für die Abrechnung

gleichermaßen wie für automatisch eingespielte Software-Updates, aber auch für Preislistenaktualisierungen, deren manuelle Datenpflege sonst Therapiezeit in Anspruch nehmen würde. Und hinsichtlich der großen Zukunftsthemen wie z.B. Anschluss an die Telematikinfrastruktur, eRezept oder elektronische Patientenakte können sich Nutzer von smarter Praxisverwaltungssoftware heute schon sicher aufstellen. Susanne Schneider

Autorin

Susanne Schneider leitet die Abteilung Marketing Heilmittel, Hilfsmittel und ambulante Pflege bei Noventi Health SE. Bereits seit 2014 ist die Diplom-Betriebswirtin als Kommunikationsspezialistin bei der NOVENTI im Markt Sonstige Leistungserbringer tätig. E-Mail: Susanne.schneider@noventi.de

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››› ADVERTORIAL

Trugge: All in One Das Unternehmen Trugge bietet maßgeschneiderte, digitale Lösungen rund um das Thema Getränkeversorgung in Ihrem Studio. Der Clou: Sie werden von A bis Z individuell betreut. Einfacher geht’s nicht. Die automatisierten Ausschanksysteme inklusive Infopoint bieten sowohl dem Benutzer als auch dem Studiobetreiber erhebliche Vorteile. Neben einem umfangreichen Sortiment gekühlter und ungekühlter Getränke sind die einfache Bedienung und ein geringer Wartungsaufwand nur einige von vielen Argumenten, die für Trugge Hightech-Systeme sprechen.

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Selfservice-Automaten 24-Stunden-Fitness-Einrichtungen oder auch Studios, die mit schmaler Personaldecke arbeiten, können dank Trugge den CounterService in vollautomatisierte Hände legen und die wertvolle Arbeitszeit der Mitarbeiter anderweitig nutzen. Shakes am Service-Counter bestellen? Das ist mit Trugge Schnee von gestern. Das Unternehmen hat einen Proteinautomaten, der vollautomatisiert Eiweißshakes ausschenkt, in seinem Portfolio. Dieser Selfservice-Automat lässt sich problemlos in jede gängige Studio-Software einbinden.

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Der trainierende Kunde loggt sich simpel mit seiner MemberCard oder seinem Transponder Chip via QR-Code, der am Getränke-Automaten angebracht ist, in die Studio-Software ein und seine GetränkeOrder wird registriert und abgerechnet. Neben dem Proteinautomaten gibt es brandneu den ProTein 2.0 und seinen kleinen Bruder Shakemaster als platzsparende AufTisch-Lösung. Zusätzliches Highlight: Die Automaten können auf Wunsch im Studio-Look gebrandet werden.


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Trugge Support Für ein Ausschanksystem gibt es verschiedene Wartungsintervalle, die eingehalten werden sollten beziehungsweise teilweise sogar vom Gesundheits- oder Veterinäramt vorgeschrieben sind. So muss der Wasserfilter mindestens alle sechs Monate gewechselt werden. Bei einem Ausschanksystem, bei dem Getränke gemixt werden, gilt die Empfehlung, den Wasserfilter alle drei Monate zu tauschen. Bei einer Wartung aus Trugge-Hand wird alles an Ihrem Ausschanksystem gereinigt, desinfiziert, kontrolliert und gegebenenfalls repariert. Um Wartung und Service kümmert sich ein flächendeckendes Netzwerk an Technikern. Alle Servicemitarbeiter sind zertifizierte Schankanlagentechniker und bilden sich laufend durch Schulungen weiter. Zudem kann mittels Fernzugriff bei Störungen oder Problemen der IQSysteme sofort geholfen werden.

die zum Automaten-Programm passenden Supplements geliefert. Complete Protein Power in dreizehn verschiedenen Geschmacksrichtungen, EnergyOatSnack – der saftige Haferflocken-Snack in fünfzehn Geschmacksnoten, Nut-Barr-Riegel in zwei Flavours und wassermischbares Flüssigkonzentrat sind nur ein paar Auszüge aus der reichhaltigen Auswahl. Sie bestellen Ihre persönlichen Verkaufsschlager unter https://shop.trugge.com und schnellstmöglich trifft Ihre Lieferung ein. Getränkekonzentrate, Proteine, Riegel und Kaffeeprodukte geliefert von Trugge. Das PureFresh-Produktsortiment ist zu 100 Prozent vegan und halal!

Trugge-Produkten ausgestattet. Dazu kommen weitere 3.300 Kunden im Ausland. Alles, was Trugge plant, entwirft und fertigt, ist im Sauerland, in Attendorn, beheimatet. Die Geräte sind TÜV- und NSF-zertifiziert und erfüllen die ISO9001-Norm. Made in Germany ist ein Qualitätsversprechen, das die Produkte aus dem Haus Trugge erfüllen. Machen Sie sich das Leben einfacher und arbeiten Sie in Zukunft nur noch gemeinsam mit Trugge!

T-finance

State of the Art: die App „Trugge Support“. Mit der Trugge-App, sowohl für IOS- als auch für Android-Systeme kompatibel, können Sie auf unkompliziertem Wege den Support kontaktieren.

Mieten, Mietkauf, leasen oder kaufen? Trugge erfüllt sein Versprechen „All in One“ und unterstützt Existenzgründer mit passgenauer Finanzierung. T-finance ist der hauseigene Finanz-Dienstleister, der Interessenten maßgeschneidert berät und unproblematisch zum Ziel bringt.

PureFresh

Über Europas Grenzen hinaus

Zeit ist Geld und die Suche nach passenden Produkten im Dschungel der Angebotsvielfalt oftmals müßig. Unter dem Label PureFresh werden

Das Unternehmen macht aus Getränken ein Erlebnis und operiert über Europas Grenzen hinaus. Allein in Deutschland sind 6.000 Kunden mit

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››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Die 3D-Körperanalyse von Scaneca in der Physiotherapie Greilich

Im Rahmen der Diagnostik werden immer mehr KörperanalyseGeräte eingesetzt – im Fitnessbereich wie auch in der Physiotherapie. Andreas Greilich aus Bonn setzt seit Kurzem auf Scaneca. TT-DIGI hat mit ihm über seine Beweggründe und Erfahrungen gesprochen.

››› Physiotherapeut und Praxisinhaber Andreas Greilich

Kundenbindung dank Haltungsanalyse Greilich betreibt seine Praxis seit acht Jahren. Er hat recht klein angefangen (80 m²), die Fläche und sein Team aber über die Jahre vergrößert auf nun 650 m². Der Physiotherapeut hat den Fokus auf Training gelegt und nutzt dazu einen Kraftzirkel von milon. Neben den Behandlungsräumen verfügt die Praxis auch über einen separaten KGG-Raum. Hier werden neben

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Kassenpatienten auch Selbstzahler versorgt. Nicht selten werden aus Patienten später auch Kunden.

Haltungsprobleme im Fokus Im Laufe der Jahre hat Greilich festgestellt, dass viele der Beschwerden seiner Patienten aus mangelnder Bewegung und Haltungsproblemen resultierten.

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Da Haltung für ihn eher schlecht erklärbar ist, suchte er nach einer Lösung, um den Patienten ihre Schwachstellen besser visualisieren zu können. Der entscheidende Impuls für ihn kam dann bei einem Netzwerktreffen. Das Konzept eines Raums der Erkenntnis überzeugte ihn. Der 3D-Körperscanner von Scaneca bietet ihm nun seit einigen Wochen diese Möglichkeit.


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Erkenntnis & Motivation „Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen Tool. Der 3D-Scan bringt mir einen einzigartigen Vorführeffekt, sodass sich die Einstellung der Patienten ändert“, berichtet Greilich. Teilweise seien die Ergebnisse auch ein kleiner Schock. Dies aber im positiven Sinne, denn die Motivation sei dann spürbar und die Kunden fragten von sich aus nach Trainingsmöglichkeiten. Bei Scaneca gehe es für ihn primär um die Haltung, aber das Gerät kann natürlich auch noch weitere Daten wie Gewicht, Körperfettanteil, Umfänge etc. erheben. Die Kunden erhalten einen Ausgangswert und können dann nach gewissen zeitlichen Intervallen abgleichen, wie sie sich entwickelt haben. Dadurch wird auch der Trainingseffekt messbar. Eine langfristige Kundenbindung zur Gesunderhaltung ist das Ziel.

Vermarktung & Kundenbindung Noch macht Greilich die Tests selbst, aber seine Mitarbeiter sollen nach und nach auch einsteigen. Nach der Eingewöhnungsphase will er ein Preiskonzept erstellen. Denkbar ist für ihn ein Angebot aus Messung und Gespräch. Greilich ist davon überzeugt, dass er damit auch die Kundenbindung stärken kann. Für den Unternehmer ist der 3D-Scanner auch eine Art Bonus für die Mitarbeiter. Greilich ist sich bewusst, dass er angesichts des Fachkräfte-

› Körperanalyse mit Scaneca Bei Scaneca wird mithilfe moderner Technologie eine detaillierte, virtuelle Kopie des Körpers erstellt. Der Messvorgang erfolgt kontaktlos und dauert nur wenige Minuten. Dabei wird neben gesundheitsrelevanten Parametern und Körperumfängen auch eine Haltungsanalyse erstellt. Die Messergebnisse werden zusammen mit einem 3D-Avatar sehr anschaulich abgebildet und dienen als Grundlage für Trainings- und Therapieziele. www.scaneca.de

mangels auch mit einem attraktiven Arbeitsumfeld punkten muss, um gute Leute zu finden und zu halten. Im Moment ist er sehr zufrieden mit seinem jungen Team.

Digitale Praxis Dazu passt auch der digitale Ansatz seiner Praxis. Greilich beschreibt diesen als „so digital, wie möglich“. Bei

ihm nehmen die Therapeuten keine Stifte mehr in die Hand, sondern arbeiten mit Tablets und der passenden Software. Dies spart Zeit und Papier und seine Mitarbeiter können sich auf die Arbeit mit den Patienten konzentrieren. Zur Betreuung der Patienten kommt auch eine App zum Einsatz. Der Einsatz von Video-Therapie ist für ihn auch denkbar, sobald er dies personell gut abdecken kann. Philipp Hambloch Die Praxis Physiotherapie Greilich Mitarbeiter: 8 Fläche: 650 m² Ausstattung: fle-xx, milon, Scaneca Adresse: Villemombler Str. 6, 53123 Bonn www.physiogreilich.de

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››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Das Beste aus Fitness und Gaming

Alle Menschen werden leistungsfähiger und haben Spass am Sport, wenn kognitiv-physisches Training mit einem Spiel zusammengeführt wird. Genau das ist der Anspruch und das Ergebnis bei der Entwicklung und Umsetzung des [ExerCube]. Gemeinsam mit dem Team der Sphery AG, die 2018 in Zürich gegründet wurde, hat Anna Lisa MartinNiedecken den [ExerCube] entwickelt. Die Idee dazu kam ihr während ihrer Tätigkeit als Senior Researcher an der Zürcher Hochschule der Künste, wo die Sportwissenschaftlerin seit 2013 in interdisziplinären Forschungsund Entwicklungsprojekten ihr Expertenwissen mit dem Game Design und Game Research kombiniert.

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2015 entstand dabei eine prototypische Fitness-Game-Umgebung, die ursprünglich für Kinder und Jugendliche gedacht war. Doch schnell wurde klar, dass es sich um ein sehr innovatives und hocheffizientes Fitnesstraining für die gesamte Trainingswelt handelt, dessen physisch-kognitive Effektivität und motivierenden Trainingsbenefits zwischenzeitlich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wurden. So bele-

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gen u.a. Studien der Charité Berlin oder der ETH Zürich, dass im [ExerCube] ein maximal effektives und attraktives Trainingserlebnis für alle ermöglicht wird.

Die neuen Ansprüche der modernen Trainingswelt Die moderne Trainingswelt verlangt neue Kompetenzen, neue Motivation und neue Erlebnisse. Wer neue Kunden gewinnen will, wer vor allem


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

auch vollkommen neue Zielgruppen erreichen will, muss sich mit der Zukunft auseinandersetzen und die Zukunft mitgestalten. Im modernen und zukünftigen Training ist ein ganzheitlicher und spielerischer Trainingsansatz erforderlich der die physischen und kognitiven Fähig keiten kontinuierlich verbessert. Der [ExerCube] ermöglicht ein spielerisches physisch-kognitives Training und stärkt neben Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination durch ausgeklügelte multisensorische Stimuli gleichzeitig auch die kognitive Fitness. Beim Training im [ExerCube] wird die Intensität und die Komplexität in Echtzeit adaptiert und individuell an die Benutzer angepasst. Körper und Geist befinden sich durch diese individuelle Anpassung in der perfekten Balance, die Über- und Unterforderung, Stress und Langeweile ausschließt, während die Trainierenden in ein motivierendes Trainingserlebnis eintauchen.

jede*r ganz individuelle Challenges erstellen und andere unabhängig vom Standort herausfordern.

Anna Lisa Martin-Niedecken Die Trainingspläne können vollkommen individuell erstellt und angepasst werden. Die Bewegungen der Spieler überträgt ein spezielles Motion-Tracking-System auf einen Avatar. Ein Herzfrequenzsensor überwacht das Training lückenlos. Sphery bietet mit [ExerCube] der gesamten Trainingswelt nicht nur ein ganzheitliches Trainingskonzept an, sondern ein komplettes Ecosystem, das bedarfsgerecht für jede Einrichtung eingesetzt werden kann.

Dazu kommt eine Exergaming Liga für alle. Die [ExerCube] League kennt keine Grenzen. Dank einem adaptierbaren körperlichen und kognitiven Schwierigkeitsgrad erleben Spieler*innen jeder Fitnessstufe, jeden Alters und Geschlechts dieselbe Chance, um im Wettkampf zu gewinnen. Auch in der League kombiniert Sphery individuelles und effektives Training für Body und Brain mit innovativen und motivierenden Spielkonzepten.

§ 20-Präventionskurs & umfangreiches Marketingpaket Das [ExerCube] Ecosystem berücksichtig alle wichtigen Aspekte rund um den wirtschaftlichen Erfolg der Sphery Partner. Dazu gehören die passenden Integrations-, Umsetzungs-, Marketing- und Finanzierungskonzepte und ein zertifizierter §20 Präventionskurs ebenso, wie ein umfassendes Ausbildungsprogramm.

Platzsparendes Trainingsystem Exercise + Gaming = Exergaming Der [ExerCube] ist eine Kombination aus Fitnessgerät und Videospiel. Dabei wir nicht einfach durch Gamification sondern durch Exergaming, der Kombination aus Exercise und Gaming, ermöglicht, was bislang im Studio kaum gegeben war – durch den spielerischen Charakter werden Emotionen geschaffen, die eine intrinsische Motivation für Training und Bewegung ermöglichen. Kontinuierliche wissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Sphery Teams in Kooperation mit Universitäten und Experten in Europa und Nordamerika ist die Basis für die spezifische und Weiterentwicklung des [ExerCube] für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Trainingswelt.

Mit einem Platzbedarf von lediglich 9m² ist ein ausgesprochen platz sparendes Trainingssystem welches vielfältige Einsatzbereiche ermöglicht. Diese reichen bereits heute von Fitness-Studios, Physiotherapien, Therapiezentren und Sportvereinen hin zu Universitäten, Seniorenresidenzen, Schulen und Firmen.

Sphery unterstützt und berät bei der individuellen Gestaltung und Integration des [ExerCube] und bietet maßgeschneiderte Promotion Konzepte. Als Highlight ist ab dem Frühjahr 2023 ein speziell angefertigter DemoTruck zur Unterstützung der Promotion der [ExerCube] Partner unterwegs.

Challenges & Ligamodus

Redaktion

Die attraktive Sphery [ExerCube] App schafft neben perfekter Transparenz über den Trainingsfortschritt auch die Möglichkeit von Challenges. So kann

Alle Informationen zu Sphery und dem [ExerCube] finden Sie unter www.sphery.ch

Große Zielgruppe erreichbar Dank der intelligenten Software von Sphery gibt es keine Limits bezüglich Alter, Geschlecht oder Fitnesslevel.

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››› ADVERTORIAL

DAS WELTWEIT ERSTE ‚METAVERSE‘ BRANCHE: SIMPLEFAIR.EVENTS

Kein anderes Schlagwort schlägt im digitalen Diskurs aktuell derart breite Wellen wie der Begriff „Metaverse“ oder „Metaversum“. Das Wort bezeichnet einen neuen virtuellen Raum, der digital betreten werden kann und in dem verschiedene (Themen-)Welten und die Wirklichkeit miteinander verschwimmen - eben ein eigenes Universum auf einer virtuellen Metaebene. Wir geben Ihnen die Möglichkeit, diesen virtuellen Raum für sich zu entdecken.

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Erinnern Sie sich noch an die Anfänge des Internets? Als Sie vielleicht versucht haben, Ihren Großeltern und Eltern zu erklären, was das Internet ist und warum jetzt alle ins Internet müssen? Wie haben sich Ihre Großeltern und Eltern verhalten? Und wie erging es Ihnen, als Sie denen erklären wollten, wieso jetzt auf einmal ein Mobiltelefon mit Internet-Zugang so wichtig ist? Die Argumente dagegen waren ähnlich, und es wurde fast immer alles „nur“ als Trend angesehen oder als Veränderung unserer Gesellschaft zum Schlimmeren – und wir alle würden doch wieder reumütig in die „gute alte Welt“ zurückkehren. Das passierte dann allerdings doch nicht.

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››› ADVERTORIAL

FÜR DIE FITNESS- UND THERAPIE››› Zugucken oder dabei sein? ››› Das Metaverse ist mehr als ein Trend Warum verhalten viele von uns sich heute wie unsere Großeltern wie damals, wenn heute über das Metaverse gesprochen wird? Ganz einfach: es bedeutet eine Revolution unserer Gedanken, das Potential dieser neuen Welt zu verstehen, anzuwenden und sogar davon zu profitieren – und es fällt viel leichter, es zu dämonisieren oder zu ignorieren. Diese Welt oder eine Nachfolge-Welt wird definitiv kommen, oder dachten Sie, das Internet würde sich nicht mehr weiterentwickeln? Internet ist nur die Basistechnologie für die Weiterentwicklung neuer Möglichkeiten. Stellen Sie sich vor, Sie würden heute eine Website im Internet aufbauen. Wie schwierig ist es, damit heute noch Kunden zu gewinnen, wieviel Geld müssten Sie investieren, um sichtbar zu werden, weil Sie nicht mehr ganz alleine auf dem Markt sind, sondern sich einer großen Konkurrenz im Internet stellen müssen? Was ist der nächste Evolutionsschritt nach Website, Social Media und Mobile? Metaverse ist die Antwort!

Sie müssen nur entscheiden, ob Ihr Unternehmen aussterben wird wie damals z.B. Kodak oder Quelle bei der Einführung des Internets, oder ob Sie Teil und Profiteur dieser Veränderung sein möchten. Man hat Angst, weil einfach etwas Neues auf uns zukommt, nur leider schützt Unwissenheit vor Strafe nicht! Was das Internet für die analoge Welt bedeutete, wird das Metaverse für das Internet sein! Um die Wissens-Lücken zu füllen, wurde in Kooperation mit Sanjay Sauldie und TT-DIGI eine erste Version des Metaverse für die Fitness- und Therapiebranche entwickelt – und dieses Metaverse wird ständig erweitert. Momentan können sich dort Unternehmen auf verschiedenen Marktplätzen präsentieren so z.B. auf dem von TT-DIGI reservierten Marktplatz Gesundheit und Therapie 4.0. Auch andere Branchen, wie z.B. die Mobilitätsbranche, präsentieren sich auf simplefair und es kommen immer mehr Branchen hinzu – dadurch profitieren Sie auch von Synergieeffekten.

››› Die Möglichkeiten für Ihr Unternehmen Sie können sich nun selbst auf dieser Plattform als Besucher bewegen und dort neue Erlebnisse erfahren: Sie können andere Unternehmen besuchen, mit ihnen und anderen Besuchern in Kontakt treten, sich austauschen und auch diese Welt spielerisch erfahren. Sie können an virtuellen Events teilnehmen und gemütlich von zuhause aus z.B. mit einer Virtual-Reality-Brille ganz nah am geschehen dabei sein. Zusätzlich können Sie an virtuellen Schulungen rund um die Digitalisierung teilnehmen – alles auf einer einzigen Plattform! So gelangen Sie spielerisch in die Metaverse-Welt und können diese Stück für Stück entdecken, kostenlos und ohne jegliche Voraussetzungen, denn für unser Metaverse haben wir die Anmeldung extrem vereinfacht!

››› Simplefair.events als Lernplattform Weiterhin nutzen einige Unternehmen simplefair.events auch als Plattform für die eigenen Kunden im B2B- und B2CBereich als Lernplattform zum Thema Digitalisierung – und sparen sich dabei die kompletten Kosten zur Erstellung einer eigenen Plattform. Zusätzlich gibt es für alle Absolventen ein wertvolles Zertifikat vom European Internet Marketing Institute & Academy EIMIA.

simplefair.events

››› Zur Anmeldung Neugierig? Starten Sie Ihre Reise hier: https://ttdigi.simplefair.events oder unter www.tt-digi-marktplatz.de und Sie erhalten drei wertvolle Videokurse zu den Themen Automatisierung, Robotisierung und Künstliche Intelligenz sowie die dazugehörigen Präsentationen und eBooks zur Vertiefung gratis dazu! Sie werden dabei von Sanjay Sauldie persönlich begleitet und er wird alle Ihre Fragen rund um das Metaverse beantworten – und mit Ihrer Anmeldung qualifizieren sie sich für die Teilnahme an einer der zu Ihren Terminen passenden Metaverse-Online Schulung! Wenn Sie über ihre Präsenz in unserem Metaverse sprechen möchten, melden Sie sich bitte einfach direkt bei Herrn Schlenz unter ps@tt-digi.de.

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››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Medical Fitness ohne Stoffwechselanalyse … ist wie operieren ohne Befund!

Seit einigen Jahren erleben gesundheits- und therapieorientierte Konzepte in der Fitnessbranche einen Aufschwung. Begriffe wie ‚Medical Fitness‘ oder ‚Gesundheitszentrum‘ sind längst keine Fremdwörter mehr und werden mit qualitativ hochwertigen Inhalten erfolgreich umgesetzt. Warum Stoffwechselanalysen gut dieses Angebot passen, erfahren Sie im folgenden Artikel. Die Zielgruppe der sogenannten Best Ager und der Menschen mit körperlichen Problemen hat besondere Bedürfnisse, die in Studio wie Praxis im Mittelpunkt stehen sollten. Der Fokus liegt hier klar auf Kunden mit muskuloskelettalen Problemen, wie Rückenschmerzen in der Lenden- oder Halswirbelsäule, muskulären Dysbalancen, anderen orthopädische Indikationen, oder internistischen und stoffwechselbezogenen Problemen. Statt Bodybuilding geht es hier also vor allem um Schmerzreduktion und die Wiedererlangung bzw. Erhaltung der

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Gesundheit bzw. körperlichen Leistungsfähigkeit. Auch mit Hinblick auf den demografischen Wandel macht es viel Sinn, bei den gesundheitsorientierten Angeboten für diese Gruppe die Themen Training und Therapie zu kombinieren.

Anamnese lässt Stoffwechsel häufig außer Acht Wenn man sich nun den Startprozess des Kunden bzw. Patienten genauer ansieht, erfolgt nach einem Eingangsgespräch, auch Anamnese genannt, meist die Erstellung eines Trainingsplans, der sich auf die Themen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination bezieht.


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Was aber leider häufig bei der Arbeit am aktiven und passiven Bewegungsapparat eines Menschen außer Acht gelassen wird, ist der Einfluss eines gut funktionierenden Stoffwechsels auf alle Strukturen im Körper. Zu Beginn analytisch exakt festzulegen, welche Bewegungsformen nun genau in welcher Intensität sinnvoll sind und mit welchem Stoffwechseltypen man es tatsächlich zu tun hat, ist für viele noch Neuland.

Faktor Ernährung Aber auch das Thema Ernährung gehört neben dem Training zu einem ganzheitlichen und effektiven Gesundungsprozess dazu. Nicht umsonst findet man die Kombination dieser wesentlichen „Säulen der Gesundheit“ auch in allen ambulanten Reha-Einrichtungen als verpflichtenden Inhalt vorgegeben. Die wissenschaftliche Studienlage ist hierbei ebenso eindeutig: Bei der Optimierung der „Software“ (Muskeln, Sehnen, Bänder) und der „Hardware“ (Knochen, Gelenke) spielt der systemische Ansatz eine entscheidende Rolle. Nur der Zusammenschluss aus hochfunktionellen Übungen in der Bewegungstherapie, die genau am problematischen Segment angreifen, und einem aeroben Training zur Optimierung der generellen Stoffwechselabläufe und vor allem des Stoffwechselendprodukt-Abtransports macht aus einem „normalen“ Training einen hochwirksamen Input, der sich bereits über einen kurzen Zeitraum sehr positiv auf das gesamte körperliche Konstrukt auswirkt.

Die Rolle der Stoffwechselanalyse Wer nun einen entscheidenden Vorteil beim Erreichen des selbstgesteckten Ziels, in der Arbeit mit dem Kunden haben möchte, sollte sich darauf konzentrieren auch alle notwendigen Parameter für die Optimierung der aktuellen körperlichen Situation zu analysieren. Dazu gehören an erster Stelle eine Grundumsatzmessung und eine Analyse des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels unter Belastung, um sowohl die Ernährung als auch das Training individuell optimal abstimmen zu können. Sonst ist es wie eine Operation ohne eine differenzierte Diagnose. Die Erfolgsquote einer ganzheitlichen Behandlung oder eines gut strukturierten und begleiteten Trainingsprozesses steigt deutlich und ist auch deutlich leichter in der Umsetzung, wenn zuvor über die Atemgase die oben genannten Untersuchungen durchgeführt werden.

Hier gibt es mittlerweile smarte und mobile Hersteller wie beispielsweise DYNOSTICS, die sich explizit diesem Thema widmen und vollautomatisierte Angebote mit hoher Messqualität bieten. Die Atemgasanalyse kann ohne medizinische Vorkenntnisse von allen Mitarbeitern durchgeführt und zudem auch gut vermarktet werden.

Individuelle Trainingssteuerung Wenn man es nun zusammen mit dem Kunden schafft, durch die Analyse das Training und die Ernährung nach individuellen Maßstäben gut zu kombinieren, wird der Besuch beim Medical Fitness Anbieter des Vertrauens schnell zu einem Lebensgefühl, auf das man nicht mehr verzichten möchte, weil es einem spürbar guttut. Hiervon profitieren dann alle Beteiligten. Die Einrichtung kann dem Kunden ein gutes Angebot zu einem bezahlbaren Preis liefern. Der Kunde wiederum sieht durch einen Vergleich seiner Werte wie individuelle anaerobe Schwelle, Pulsbereich des maximalen persönlichen Fettstoffwechsels (O2 Versorgung) oder die Höhe des Grundumsatzes wo er steht und wie er sich entwickelt. Zudem kann die Betreuung des Kunden in der Sport- und Bewegungstherapie durch die erhobenen Werte noch weiter optimiert werden. Durch Trainingseinheiten mit einer angemessenen Intensität wird Verletzungen vorgebeugt und das Wohlbefinden gesteigert. Wer seine Stoffwechseldaten kennt, der kann auch die Durchblutung und Versorgung mit Nährstoffen in Strukturen wie der Bandscheibe, Muskeln, Knochen und Gelenken verbessern sowie die stimmungsaufhellende Ausschüttung von Endorphinen ankurbeln.

Vorteile für alle Beteiligten Gesundheitsorientierte Akteure im Bereich Fitness- und Therapiebranche sollten ihr Dienstleistungsangebot im Sinne des Kunden durch einfach integrierbare, digitale und zuverlässige Analysemöglichkeiten ergänzen. Und dazu gehört der Parameter Stoffwechsel eines Menschen auf alle Fälle, denn dieser ist so individuell wie der Fingerabdruck. Manni Günther

Autor

Der Diplom-Sportwissenschaftler Manni Günther ist Co-Founder von DYNOSTICS und Leiter der DYNOSTICS Akademie.

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››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

Fragen über Fragen – und nichts vergessen?

© Shutterstock.com_1991333108_Prostock-studio

Eine digitale Anamnese führt effizient zum Ziel Die Befundung steht in der Therapie an erster Stelle der Behandlung. Denken Sie immer an all die vielen Details, die in der Krankengeschichte Ihres Patienten eine Rolle spielen könnten? Unterstützung kann auch hier die Digitalisierung bieten. Günter Kränzlein, Masseur, medizinischer Bademeister, Physiotherapeut und Heilpraktiker, behandelt mit seinen Mitarbeitern in der Praxis monatlich ca. 2.200 Patienten. Der Praxisinhaber stellte vor ca. 10 Jahren fest, dass er zu viel Zeit für eine gute und gründliche Anamnese brauchte und doch immer wieder Details vergaß. Allerdings ist es sehr wichtig, in der Anamnese viele Fragen zu stellen.

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Unser Körper mit all seinen Interaktionen führt oft dazu, dass die Lokalisation des Symptoms nicht mit dem Ort der Ursache einhergeht. „Es müssen die Wechselbeziehungen innerhalb des Organismus berücksichtig werden und es reicht nicht aus, nur Symptome zu behandeln“, so der 65Jährige. Jeder Arzt und Therapeut sollte seiner Meinung nach fachübergreifend die Krankheitsgeschichte des Patienten überblicken. Das gelte

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nicht nur für Heilpraktiker, sondern genauso für alle Physiotherapeuten und Fitnesstrainer. Es könnten beispielsweise Rückenprobleme durch Gallenerkrankungen entstehen oder Schulterschmerzen aufgrund von Kontrakturen in Bereich der Bauch- oder Hüftmuskulatur. Das ist der Hintergrund, weshalb Günter Kränzlein begann, mit vorgefertigten Formularen und Fragen die Anamnese zu standardisieren. Sein Ziel war es, möglichst viele Informationen über den Patienten zu generieren. Doch damit stieg der Papier-


››› KONZEPTE IN DER PRAXIS

kram ins Unermessliche. Die Daten wurden immer umfangreicher und detaillierter. Was tun? Er entwickelte die Idee, die Anamnese zu digitalisieren. TT-DIGI fragte nach.

je nach Krankheitsbild wichtige mögliche Ursachen angezeigt. Das können Leberbelastungen, Muskelstörungen, Darmhinweise und vieles andere sein.

TT-DIGI: Welche Erleichterung bringt die digitale Anamnese?

Welche Datenschutzmaßnahmen stehen für die Sicherheit?

Günter Kränzlein: Die von mir entwickelte Anamnese spart enorm Zeit und wichtige Details werden nicht vergessen. Die vom Patienten angekreuzten Checkboxen und Angaben werden in der Software analysiert und berechnet. Damit bekommt der Therapeut zusammengefasste Informationen über mögliche Ursachen der Krankheitsbilder. Gleichzeitig werden via Links Therapiemöglichkeiten angezeigt, wie manuelle Techniken, Phytotherapie, Techniken aus der Osteopathie, infrage kommende homöopathische Mittel oder Akupunkturpunkte. Nimmt der Patient Medikamente oder Mikronährstoffe ein, so zeigt die Auswertung entsprechende Nebenwirkungen und Wechselwirkungen an. Der Therapeut kann daraufhin bei Bedarf nochmals gezielt nachfragen.

››› Günter Kränzlein

Die Auswertung wird automatisch verschlüsselt der Praxis übermittelt. Der Therapeut hat in weniger als fünf Minuten einen Überblick über die gesamte Krankheitsgeschichte des Patienten und bekommt außerdem sofort Therapievorschläge. Dadurch findet in gewisser Hinsicht ein Lernprozess statt und für den Therapeuten eröffnen sich neue Aspekte. Eingefahrene Techniken und Sichtweisen können hinterfragt und überprüft werden. Wie können Fitnesstrainer eines gesundheitsorientierten Studios das Tool einsetzen?

Beispielsweise die Frage nach einem Unfall in der Vergangenheit, der nach vielen Jahren aufgrund von Kompensationsprogrammen des Nervensystems Schmerzen hervorgerufen hat.

Das geschieht wie in einer Praxis. Der Trainer bekommt ohne großen Zeitaufwand einen allumfassenden Überblick über die Gesundheit des Patienten. Dabei spielt nicht nur der Bewegungsapparat eine Rolle, sondern vor allem auch Erkrankungen des Herz-Kreislaufs-Systems, Operationen, Medikamente und vieles andere. Eine Anamnese ist hier genauso wichtig wie in jeder Praxis.

Welche Konsequenz hatte das für die Therapie?

Wie wird die Auswertung gestaltet – mit grafischen Elementen?

Ich benötigte deutlich mehr Behandlungen, um zu erkennen, wo die wirkliche Ursache lag. Hat man einen ungeduldigen Patienten, ist er weg und kommt nie wieder.

Grafische Elemente findet der Therapeut beispielsweise in der Auswertung der Ernährung. Hier wird in einem Balkendiagramm das Verhältnis zwischen säure- und basenreichen Nahrungsmitteln dargestellt, die der Patient zu sich nimmt. Im Übrigen werden die vom Patienten eingenommenen Medikamente mit Neben- und Wechselwirkungen sowie

Welche Frage haben Sie beispielsweise mal vergessen und der Patient ebenso?

Der Patient kann im Vorfeld zu Hause den Anamnesebogen ausfüllen. Welchen Vorteil bringt das einem Therapeuten?

Die Daten werden verschlüsselt auf einen Server geladen und nur der Praxisinhaber hat über ein Passwort Zugang. Bevor der Patient die Anamnese ausfüllt, muss eine Datenschutzerklärung akzeptiert werden. Hat sich die Einstellung zur digitalen Anamnese aufgrund der Pandemie verändert?

Natürlich haben viele durch die gegebenen Bedingungen der Pandemie ihr Verhalten diesbezüglich verändert, ob im Einkauf von Waren oder im Homeoffice, Schule und Universität. Mit dem Generationswechsel ist die Digitalisierung sowieso nicht aufzuhalten. Die Kinder wachsen mehr und mehr mit einer absoluten Selbstverständlichkeit dazu auf. Selbst ältere Menschen sind offen dafür. Das kann man auch bei mir im Alter von 65 Jahren sehen. Das Leben unterliegt einem ständigen Lernprozess, dem sich keiner verschließen sollte! Kann eine interessierte Therapieeinrichtung, ein interessiertes Studio bei Ihnen das Programm erwerben?

Das Programm ist nicht zu kaufen, sondern wird für unter 100 Euro vermietet und stetig weiterentwickelt. Durch eine ausführliche Anamnese ist jeder Arzt und Therapeut auf der sicheren Seite. Es ist allerdings auch möglich, das Tool über einige Wochen kostenlos zu testen. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek. Digitale Anamnese - Website von Günter Kränzlein

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NEWS Szene

I Strategische Partnerschaft von SCHNELL und MINDZMOVE Der Gerätehersteller SCHNELL und die Marke MINDZMOVE haben eine strategische Partnerschaft beschlossen und arbeiten ab sofort zusammen. Das Ziel sind Umsetzungskonzepte mit dem besten Angebot an Premiumgeräten ‚Made in Germany‘. Achim Schnell ergänzt: „Erfolgreiche Studiokonzepte sind heute ganzheit- Bild v. links: Thomas Hoffmann, lich ausgerichtet. Wir wol- Malik Arrendell (beide GF Mindzmove), len durch die Erweiterung Achim Schnell (GF Schnell) des Produktportfolios den Unternehmern in der Branche Orientierung geben, mit welchen Trainingssystemen sie sich für die Zukunft erfolgreich aufstellen.“ www.schnell-training.com I www.mindzmove.de

I Neuer EGYM Van auf Tour

I IST: Fitness-Ausbildungs-Award Das IST-Studieninstitut ruft den FitnessAusbildungs-Award ins Leben. Gesucht werden die besten Fitness-Azubis und die besten -Ausbildungsbetriebe Deutschlands. Kompetente und freundliche Mitarbeiter, die mit Herz und Seele dabei sind, zeichnen qualitativ hochwertige Fitnessunternehmen aus. Der beste Ausbildungsbetrieb erhält ein Stipendium für die nächste gemeinsame Ausbildung mit dem IST. Der beste Azubi darf sich über ein brandneues iPad der aktuellen Generation freuen. Bis Ende August können Betriebe, die mit dem IST ausbilden, ihre Vorschläge für die Preisträger einreichen. www.ist.de/aktion/1495

I ERGOFIT®: angetrieben durch Innovation Das Traditionsunternehmen aus Pirmasens kann auch Innovation. Mit dem Silent Row erfindet ERGOFIT das Ruderergometer neu und gewinnt gleich den Innovation & Trend Award der FIBO 2022.

7,49 Meter lang, 3 Meter hoch, 3,5 Tonnen schwer – das ist der neue EGYM Van, der künftig über die Straße rollt, damit Studiobetreiber und Trainer in ganz Deutschland das Trainingserlebnis auf Grundlage des Ökosystems mit EGYM live erleben können. Der Innenraum des Vans ist ausgestattet mit Smart Strength, Smart Cardio und EGYM Digital.

Das neue Silent Row wurde in enger Zusammenarbeit mit führenden Sportingenieuren/-wissenschaftlern sowie Profiathleten entwickelt. Das besondere Highlight, die fluidmotionBremstechnologie, sorgt für ein einzigartiges Gleitgefühl und schafft ein natürliches Rudererlebnis – wie auf echtem Wasser. Mit einer Stille von unter 50dB und dem anmutigen Design verfällt der Trainierende in ein berauschendes Flow-Gefühl.

www.egym.com

www.ergo-fit.de

I Technogym eröffnet neue Boutique in München Technogym freut sich, die Eröffnung seiner brandneuen Boutique in München (Neuturmstraße 5) bekannt geben zu können. Der Store wurde als echtes Fitnessund Lifestyle-Erlebnis konzipiert. Fitnessbegeisterte und Interessierte können hier Produkte, Technologien und Services im Bereich Home Fitness entdecken und sich von Personal Trainern und Innenarchitekten zu eigenen Home Gym Projekten beraten lassen. Die Eröffnung der Boutique in München ist Teil des Vorhabens, die Technogym-Präsenz in den wichtigsten Metropolen rund um den Globus zu stärken. www.technogym.com

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NEWS

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Persönlichkeiten

››› SZENE & EVENTS

AUS DER BRANCHE „reparieren“ – sprich: heilen – zu Prävention herbeiführen kann. Damit kommt ihr in Bezug auf die Volksgesundheit eine überragende Rolle zu! Gut ausgebildete Trainer sind wichtig, weil... sie dann bereits in der Prävention einen unschätzbaren Beitrag zum Wohlergehen ihrer Kunden bzw. Patienten leisten. Das kommt über Kundenempfehlungen ganz unmittelbar auch ihrer Trainingsbzw. Therapieinrichtung zugute.

Fragen an: Philipp Roesch-Schlanderer

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Derzeitige Position: Mitgründer und CEO EGYM GmbH

Das motiviert mich: Ein leckerer Kaiserschmarrn nach dem Aufstieg.

In der Branche seit: 2009

Das esse ich am liebsten: Slow cooked meat.

So halte ich mich fit: Am liebsten natürlich an unseren EGYM Smart Strength und Smart Flex Geräten und in den Münchner Hausbergen.

Mein Lieblings-Urlaubsziel: Frankreich und die heimische oberbayerische Bergwelt.

Ich entspanne mich am besten bei: Bergwandern mit guten Freunden und meiner Hündin Romy.

Ich mag die Therapie- und Gesundheitsbranche, weil... sie wie keine andere den Paradigmenwechsel von

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An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei, weil… sie ein immer wichtiger werdender Erfolgsfaktor für die meisten Bereiche unseres Lebens ist. Und dennoch stehen wir heute erst am Anfang, was die unzähligen Einsatzbereiche smarter digitaler Lösungen angeht. In Verbindung mit Künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen oder innovativer Robotik werden sich bestehende Industrien massiv verändern und völlig neue Wirtschaftszweige entstehen. Die Digitalisierung in der Branche wird… die Art und Weise, wie Menschen trainieren und sich fit halten, komplett zum Positiven hin verändern. Dank digitaler Vernetzung der Trainingsfläche funktioniert das Fitnessstudio endlich für alle Zielgruppen, weil mich die Geräte erkennen, sich exakt auf mich einstellen und ich von Anfang an richtig trainiere. Das Training macht dank Gamification Spaß, ich sehe anhand von Daten in meiner App, welche Fortschritte ich mache und wie ich über die Zeit meine Trainingsziele erreiche. Kurz: Dank Digitalisierung trainieren alle Mitglieder smart. Betreiber profitieren von höherer Kundenzufriedenheit und rückläufigen Kündigungsquoten.


››› RUBRIK

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››› SZENE & EVENTS

KBL Open House am 5. und 6. Mai

Glänzende Zahlen & beste Stimmung Bei der diesjährigen Open House-Veranstaltung von KBL in Dernbach gab es gleich mehrfachen Grund zur Freude. Passend zu den guten Zahlen strahlte auch die Sonne. Der Wegfall der Corona-Regeln ermöglichte dazu ein angemessenes wie angenehmes Event – auch TT-DIGI war vor Ort. Die positive Entwicklung von KBL unterstrich Geschäftsführer Jens-Uwe Reimers dann auch gern mit Zahlen. In den vorigen fünf Jahren habe man den Umsatz verdoppeln können, auch das Corona-Jahr 2021 sei sehr erfolgreich verlaufen. Insbesondere in Deutschland und den USA liefen die Geschäfte sehr gut, die neue K-Serie komme gut an.

haft für einen neuen Ansatz des Unternehmens. Einerseits habe man durch die prominente Unterstützung ein erstklassiges Design erhalten. Vor allem aber habe man Emotionen geweckt und damit den Fokus auf einen wichtigen Faktor gelegt: die Entwicklung und Wahrnehmung der Marke. Um den Erfolg auch in der Zukunft zu sichern, kündigte Reimers Investitionen an. So wird beispielsweise die heimische Produktion (100 % made in Germany) um eine neue Halle erweitert, um der Nachfrage gerecht zu werden. Auch die Zahl der Mitarbeiter sei zuletzt gestiegen auf nun 143.

Mit der Marke Emotionen wecken Reimers nannte die Zusammenarbeit mit dem Studio F. A. Porsche beispiel-

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Nachhaltigkeit & LEDs Nachhaltigkeit und Energieeinsparung seien wichtige Thema der Gegenwart, weshalb der Einsatz von LED-Technologie noch weiterentwickelt werden soll. Insgesamt sei es aber ein guter Zeitpunkt, um sich und die Branche zu feiern, schloss Reimers ein sehr zufriedenes Fazit. Die zahlreichen Gäste konnten die neuesten Solarienmodelle vor Ort begutachten und auch an einer Führung durch die Produktionshallen teilnehmen. Für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Philipp Hambloch


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INKO: Monatliche Neuheiten zum Jubiläum In diesem Jahr feiert das Unternehmen INKO den 40. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr mit vielen Neuheiten gilt der Dank den Mitarbeitern und Kunden. Auch ein Klassiker wird Ende Juni neu aufgelegt.

ACTIVE PRO 80® Tutti Frutti Seit Juni gibt es eine weitere, leckere Sorte des beliebten Active PRO 80®: die Sonderedition „Tutti Frutti“. Darauf abgebildet ist das Erfolgsteam aus dem Vertrieb als Dank für den tollen Einsatz in den vielen Jahren. Das fettfreie und zuckerfreie Mehr-Komponenten-Protein enthält 80% Eiweiß und bis zu 4.650mg BCAA pro Portion.

PEP 85 Pep 85 war das erste Produkt, das INKO vor 40 Jahre auf den Markt gebracht hat. Es handelt sich also weniger um eine Innovation, sondern vielmehr um ein Comeback. Die Rezeptur ist die gleiche wie im Jahr 1982 und auch das Design wird Erinnerungen wecken. Damit möchte INKO sich bei den langjährigen Kunden bedanken. Pep 85 wird in der Geschmacksrichtung Toffee erhältlich sein.

Seit Jahresbeginn 2022 gibt es weitere Neuheiten von INKO. Anbei die Produkte im Überblick

Januar

Februar

März

April

Erbsenprotein

Whey Water

Vitalimed pure Proteinpulver

Premium Riegel Pecan & Caramel

www.inkospor.com

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››› SZENE & EVENTS

KWS-Netzwerktreffen am 5. Mai in Schwerte

Vorsprung durch Gemeinschaft Anfang Mai fand in der alten Rohrmeisterei in Schwerte das 21. Netzwerktreffen der KWS GmbH statt. Über 100 Besucher folgten der Einladung ins Ruhrgebiet, um neue Impulse für den Physioalltag zu sammeln. KWS setzt bei Physiotherapiepraxen dort an, wo leider oft der Schuh drückt: die unternehmerische Ebene. Viele Physios machen einen tollen Job und lieben ihre Tätigkeit, sind aber gleichzeitig mit der (modernen) Praxisführung überfordert. KWS betreut und berät Unternehmen aus der Fitness- und Therapiebranche, damit diese den Anforderungen gerecht werden und wettbewerbsfähig bleiben. Für Thomas Kämmerling war es wichtig, einmal mehr den Sinn der

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Gemeinschaft zu betonen. Aus dieser kämen die Ideen und zusammen gehe man in eine erfolgreiche Zukunft. Sein Bruder Michael zeichnete dann auch einen Betreiber beispielhaft für die vielen Erfolgsgeschichten aus.

Viel Austausch und frischer Input Durch den Tag führte der „Junior“, Marco Kämmerling. Dank seiner angenehm lockeren Moderation entwickelte sich ein kurzweiliges Event, bei dem viel Wert auf Austausch

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v.l.: Michael Kämmerling, TT-DIGI-Chefredakteur Philipp Hambloch, Marco Kämmerling, Thomas Kämmerling

gelegt wurde. Neben dem Input durch die Gastgeber gab es auch einen Vortrag von Dr. Dr. Homayun Gharavi zur Sport- und Bewegungstherapie. Bei gutem Wetter in einer schönen Location ließen die Teilnehmer den Tag bei einem leckeren Getränk und Networking entspannt ausklingen. Das TT-DIGI-Team bedankt sich für die Einladung, der wir gern gefolgt sind. Philipp Hambloch


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Die smarten Tools der neuen K-Serie von KBL

Perfekte Besonnung mit digitalen Extras Neben modernster Technologie und toller Optik bekommen die Kunden bei den neuen KBLGeräten der K-Serie auch einige smarte und digitale Tools an die Hand, die auch dem Betreiber Vorteile bringen.

Einfache Bedienung

Praktisches Video-Tool

Drahtloser Komfort

Die Kunden lieben die einheitliche Bedien-Logik in allen KBL-Solarien. Bei den neuen Modellen wurden die bewährten Funktions-Symbole optisch aufgewertet. Durch ihre klare Strukturierung und die intuitive Bedienbarkeit bieten sie Benutzerfreundlichkeit par Excellence.

Video-Clips stellen das neue Modell vor und weisen auf individuell einstellbare Komfortmerkmale hin. Schon vor der Besonnung können über das intuitive Touch-Display persönliche Vorlieben ausgewählt werden. Betreiber haben einen einfachen Zugang zu allen wichtigen Wartungsund Serviceeinstellungen.

Wireless Charging für alle geeigneten Smartphones als ideale Ergänzung zur Bluetooth-Funktion ist Standard in der neuen Serie. Kunden legen das Gerät einfach auf das entsprechende Symbol ab und schon lädt das Smartphone während der Besonnung. Ganz ohne lästige Kabel.

Der Demo-Modus ist eine Darstellung des Innendisplays im Außendisplay zur einfachen Demonstration der Bedienmöglichkeiten schon vor der Besonnung.

Natürlich können Solarien-Betreiber auch individualisierte Video-Clips mit Werbe-Botschaften einspielen und damit Zusatzeinnahmen generieren.

Kontakt: KBL GmbH, Ringstraße 24-26, 56307 Dernbach, E-Mail: info@kbl.de, www.megaSun.de

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››› SZENE & EVENTS

Praxisbeispiel FlowMotion in Dessau

In dieser Ausgabe berichtet Thomas Kotsch über eine neue Physiotherapiepraxis mit einem besonderen Schwerpunkt in Dessau. Wie so oft gibt es aber eine Vorgeschichte. Also der Reihe nach.

››› Manuel Feldsmann-Zunder

Alles im Flow, alles in Motion Etwa ein Jahr ist es her, dass ich zum ersten Mal mit Manuel FeldsmannZunder Kontakt hatte, einem sehr sportlichen und aufgeschlossenen Physiotherapeuten. Er war damals im Begriff, seine zweite Praxis in Dessau zu erweitern, die er knapp fünf Jahre nach der ersten FlowMotion in Halle/Saale eröffnet hatte.

Interessante Spezialisierung Spezialisiert war und ist Manuel mit seinem Team und seinen Praxen auf Ödeme und Lymphe, sehr interessant! Es gibt viele Langzeitverordnungen, viele kombinierte Behandlungen, ein spezielles Betätigungsfeld für MasseurInnen und damit ist es ein sehr gutes Alleinstellungsmerkmal in

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einer Stadt mit etwas mehr als 200.000 Einwohnern wie Halle an der Saale. Herausforderungen warteten und warten allerdings auch hier auf den Praxisinhaber, nichts läuft beständig von allein. Und so (ver)hilft ihm die Liebe aus Dessau zur Idee, nochmal eine neue Praxis ganz allein, ganz von vorn, ganz nach seinen Vorstellungen und mit MIT-Training zu realisieren.

Passende Räumlichkeiten wurden frei Gedacht, getan? Nicht ganz, aber in Dessau sind sehr gute Räumlichkeiten für ein weiteres Lymph- und

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Physiozentrum schnell gefunden und auch das Team ist engagiert und motiviert rasch dabei. Überhaupt ist dem FlowMotion in Dessau der eine Guss anzumerken, aus dem es kommt, die Reifung des Inhabers als Person und Führungskraft – und dazu paaren sich nun mal gern auch weitere äußere Umstände, die darin gipfeln, dass nach nicht mal einem Jahr Praxisbetrieb auch passende Räumlichkeiten auf derselben Etage für das FlowAktiv, den Trainingstherapieund Gesundheitstrainingsbereich, frei werden. Die Auswahl an Geräten (Stolzenberg) und der begleitenden Softwaresteuerung (YOLii) fällt Manuel ziemlich


››› SZENE & EVENTS

leicht, die (coronabedingt vor allem Zoom-) Meetings mit beiden Firmen zeugen von Fachkompetenz, Kooperationsbereitschaft und zwischenmenschlicher Vertrautheit, sodass im August 2021 ein ca. 250 qm großer Bereich entstehen kann für: › Krankengymnastik am Gerät

› Krankengymnastik in der Gruppe › Trainingstherapeutische Reha-

Nachsorge (TRENA)

› Präventionskurse an Großgeräten

nach § 20

› Individueller Medizinischer

Trainingstherapie (iMTT)

› Individuellem Medizinischem

Aufbautraining (iMAT)

› Gesundheitstraining per Monatsabo

oder 12er Karte Der neue Bereich wird nahezu vom ersten Tag an sehr gut von den Therapeuten, den Patienten und den Kooperationspartnern angenommen. Manuel ist sehr fleißig und kompetent – eine prima Mischung für Public Relations und Marketing.

Erfahrungsaustausch bringt das Team voran Ich darf mit einem Workshop ebenfalls helfen, das Team als ‚Gesundheitsbegleiter der Patienten‘ zu etablieren und dazu gehören die aktive Therapie und das Training ganz selbstverständlich mit dazu. Der After-Sales-Service von YOLii und Stolzenberg mit einer regelmäßigen Zoom-Sitzung (einschließlich weiterer Kunden zum Erfahrungsaustausch) pro Woche hilft ungemein sich auszutauschen und Ideen zu evaluieren und schnell umzusetzen. Auch deshalb ist der pandemiebedingte späte Start der reinen Selbstzahler eher ein Segen als ein Fluch. Eine meiner Devisen in Beratungen lautet: Sei erst intern vor-

bereitet und gehe dann nach außen. Und so passt es 2022 zunehmend auch bei der Wieder- bzw. Einkehr der Gesundheitssportler, die individuell oder in Kleingruppe an den MTT-Geräten für ein längeres und gesünderes, aber auch selbstbestimmteres Leben trainieren wollen.

Weniger ‚hands on‘, mehr ‚hands off‘ Und was denkt Manuel über die Zukunft seiner ‚Physiopraxis mit Geräten‘? „Die Therapie muss aktiver werden, weg von ‚hands on‘ zu ‚hands off‘ – Behandlungen. Noch wird zu viel massiert in den Praxen, wir Therapeuten müssen mehr in die Analyse beim Patienten gehen und dann eine gezielte Behandlung aufbauen. Mit diesem Weg wird auch die Eigenverantwortung des Patienten bzw. Klienten gestärkt, seine Gesundheit selbst zu verantworten.“ Ich hoffe, dass ich Manuel und sein Team alsbald auch mit meinem Vortrag ‚Ein Leben. Ein Körper. Machen wir das Beste daraus!‘ unterstützen kann auf ihrer Reise zum TOP-

Gesundheitsbegleiter ihrer Patienten und Klienten und bin glücklich, immer wieder auf TOP-Performer in unserer Physiobranche wie Manuel zu treffen und mit Ihnen arbeiten zu dürfen – danke dafür und alles Gute nach Dessau! Euer PhysioKotsch® Thomas. Steckbrief FlowMotion Dessau › Unternehmer: Manuel Feldsmann-

Zunder, verheiratet, langjähriger Sportler (u.a. Wing Tsun, Systema)

› Positionierung: Lymph- und

Ödemzentrum, dazu CMD und Post-Long-Covid

› 6 Mitarbeiter in Dessau

› www.oedemzentrum-flow-

motion.de/ Marktprofil Dessau › Etwa 80.000 Einwohner › 6 Fitness-Zentren

› 1 ambulante Rehaeinrichtung

› 1 Klinikum mit ambulanter Reha › 44 Praxen für Physiotherapie

Autor

Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.

SONDERAUSGABE Digitalisierung in Studio und Praxis

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››› ADVERTORIAL

ERGOFIT® Digital: Innovation aus Tradition Das Traditionsunternehmen aus Pirmasens kann auch Digitalisierung. So stellt ERGOFIT 2022 gleich zwei technische Neuheiten vor, die gemeinsam mit dem Wiener Tech Start-Up SKAIN GmbH (Trackbar) konzipiert und entwickelt wurden: die neue App ERGOFIT CONNECT sowie der digitale Tracker ERGOFIT CONNECT RETRO. Geprägt durch technologische Expertise und smarte Funktionalität bringen die Produkte das Training in deiner Einrichtung auf ein neues Level.

ERGOFIT CONNECT RETRO: Das Wiederaufleben ihrer Altgeräte Durch die herstellerübergreifende Nachrüstungslösung CONNECT RETRO werden Altgeräte sowohl kompatibel mit der App CONNECT als auch der Software Vitality Care geschaltet. Das Update ihrer Trainingsgeräte mithilfe des digitalen Trackers verläuft ebenso simpel wie barrierefrei: Einfach an den Gewichtsblock des Gerätes magnetisch anheften und die Verbindung zu Software und App herstellen.

Fortschritt durch Vernetzung: Die neue App ERGOFIT CONNECT Mit CONNECT bietet ERGOFIT die perfekte Ergänzung zur Trainingssoftware Vitality Care. Freie Übungen lassen sich visualisieren, Trainingspläne erstellen und Fortschritte dokumentieren und das von nahezu überall. Persönliches Feedback und individuelle Betreuung ist zukünftig ganz bequem auch aus dem Home-Office oder dem Urlaub möglich. Bleib in Kontakt mit deinen Patientinnen und Patienten und überwinde spielendleicht die Hürde der Distanz. Für eine neue Dimension der Patientennähe.

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Gebrauchte Trainingsgeräte erfahren ein Wiederaufleben und Trainingsflächen werden übergreifend vernetzt - eine kosteneffektive und simple Adaptionslösung als Alternative zum Neukauf.


››› RUBRIK

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››› MARKETING & MANAGEMENT

Im Personalmanagement auf Digitalisierung setzen

Mitarbeiter mit einem Klick begeistern Morgens früh aufstehen, der Familie das Frühstück machen, wegräumen, Schulprobleme des Nachwuchses zwischen Müsli und dem letzten Schluck Kaffee klären und die Wäsche noch kurz wegräumen – dafür gibt es bisher keine App! Aber der Start in den Job funktioniert heute mit einem einzigen Klick in der App. Ab diesem Klick geht es entspannt für Ihre Mitarbeiter zum ersten Hausbesuch. Alles registriert, gespeichert und archiviert. Um das Arbeitszeitkonto brauchen weder Sie noch Ihre Angestellten sich Gedanken machen. Das schlechte Gewissen, die Arbeitszeiterfassung vergessen zu haben, gehört endgültig der Vergangenheit an. Solche Lösungen begeistern alle

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Warum digitales Personalmanagement

erfassten Arbeitszeitdaten bis zur Erstellung der monatlichen Gehaltsabrechnung automatisiert durchlaufen können, wenn Sie es wollen. Fehlerquoten durch manuelles Erfassen lassen sich dadurch senken.

Die digitalen Lösungen im Personalmanagement müssen dabei vor allem einfach, überschaubar und ausbaufähig sein. Ausbaufähig, weil die

Ob als Gründer einer neuen Praxis oder als Unternehmer in einer bestehenden Therapieeinrichtung, die

und sind wichtige Angebote für Ihr Team in Zeiten des Fachkräftemangels.

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››› MARKETING & MANAGEMENT

Digitalisierung bietet Chancen, die zu Beginn oft mit Arbeit und einem Mehraufwand an Zeit verbunden sein werden. Ob im Rahmen der Telematikinfrastruktur (TI) oder auch das Forum „Digitale Gesundheit 2025“: Alle weisen auf Maßnahmen hin, die im Setting von eGovernment auf Praxisinhaber zukommen. Beispiele sind das digitale Rezept oder die elektronische Patientenakte. Im Personalmanagement lässt sich Digitalisierung dagegen schneller und unabhängig von den Entscheidungsprozessen und Vorgaben „von oben“ eigenständig erobern.

Standardisierung als Basis Eine effiziente Mitarbeiterführung dient dazu, diese Ressource bestmöglich zu „verwalten“. Zettelwirtschaft, auf Excel basierende Einsatzpläne und handgeschriebene Stundenprotokolle können mit Leichtigkeit digitalisiert werden. „Überall, wo Prozesse bereits standardisiert sind, sind Sie gut vorbereitet für eine Digitalisierung“, so Christof Kurz, Generalbevollmächtigter der eurodata. Sowohl Termin-/Einsatzplanung wie auch Zeiterfassung bieten durch eine ganze Reihe von gesetzlichen Regeln beste Voraussetzungen. OnlineLösungen sind dabei von überall zugänglich und gestatten dem Praxisinhaber selbst dann einen Überblick, wenn er oder sie gar nicht vor Ort ist. Mit klaren Benutzerrechten ausgestattet kann die Administration auch auf mehrere Schultern verteilt werden, wenn beispielsweise verschiedene Praxisstandorte personell im Blick behalten werden müssen.

Wie funktioniert eine digitale Zeiterfassung mit Personalplanung? Der Mitarbeiter kann sich in der App auf dem Smartphone zum Arbeitsbeginn und -ende mit einem Klick ein- und wieder ausloggen. Alternativ kann er die App auch in der Praxis am Tablet oder PC aufrufen. Arbeitet das Team in der Regel so, wie es der Ein-

› Beispiel einer Online-Lösung Eine Lösung bietet beispielsweise die eurodata AG, die integriert mit edlohn, einer Lohn- und Gehaltsabrechnung der eurodata, genutzt werden kann. Die oben geschilderten Funktionen sind in edtime Plus Personaleinsatzplanung enthalten. Die Online-Zeiterfassung ist vielfach bei Pflegediensten, Arztpraxen und Therapieeinrichtungen im Einsatz. Sie wird im Hochleistungsrechnungszentrum des Unternehmens in Saarbrücken gehostet und bietet in der eigenen Cloud ein Höchstmaß an Sicherheit und Datenschutz.

satzplan vorsieht, besteht die Möglichkeit der passiven Zeiterfassung. Mit der Bestätigung der Plan-Zeit wird diese Ist-Zeit automatisch erfasst. Die dahinterstehende Dokumentation macht die Zeiterfassung rechtssicher für mögliche Prüfungen. Abwesenheiten – sei es bei Urlaub oder Krankheit – werden ebenso abgebildet wie die Berechnung von Urlaubstagen aus den unterschiedlichsten Beschäftigungsverhältnissen. Wenn Arbeitszeitkonten geführt werden, können diese als Ansicht für die Praxismitarbeiter freigeschaltet werden. Dieser Service ist dem Team genauso willkommen wie die schnelle Beantragung und Genehmigung von Urlaub über einen digitalen Workflow.

Mehr Information und Testangebot unter www.ed-portal.de oder per E-Mail an marketing@eurodata.de

Der Einsatzplan lässt sich mit Dragand-drop-Funktion leicht erstellen und zeigt die noch verfügbaren Stunden nach den definierten Beschäftigungsverhältnissen an. Wenn die Planung angepasst werden muss, erfährt der Mitarbeiter dies über seine Smartphone-App. Informationen über Whatsapp-Gruppen oder ähnliche, wenig sichere Kanäle gehören damit der Vergangenheit an. Schließlich gilt es sensible Daten zu schützen. Uwe Kalin und Christoph Soldanski (ETL ADVISION) in Zusammenarbeit mit Bianca Anthony (eurodata)

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Lösungen für den wirtschaftlichen Erfolg von Praxiseinrichtungen in der Physiotherapie. › KONTAKT

Christoph Soldanski, Betriebswirt (VWA), E-Mail: christoph.soldanski@etl.de

Uwe Kalin, Diplom-Sportwissenschaftler und Sporttherapeut, E-Mail: uwe.kalin@etl.de Bei ZukunftPraxis handelt es sich um einen Wissens- und Erfahrungstransfer zur Entwicklung und Neuausrichtung von Physiotherapiepraxen.

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Haben klassische FitnessStudios eine Zukunft? Die klassischen inhabergeführten Fitnesss-Studios stehen vielfach vor dem Aus. Diese These stellt Andreas M. Bechler in den Raum. Warum er so denkt und welche Auswege es womöglich gibt, lesen Sie in dem folgenden Artikel.

An was denken die meisten Kunden, wenn es um ein Fitnessstudio geht? Ich behaupte, dass es immer noch das inhabergeführte Einzelstudio vor Ort ist. Das Studio, welches alle zentralen Angebote in sich vereint: Gerätegestütztes Kraft- sowie Ausdauertraining, Gruppenkurse (inkl. Yoga & Pilates), einen Gerätezirkel, eine Fläche für freies Training (Freihantel und Functional), ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna, eine Fitnesstheke

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und eine Ernährungsberatung. Fertig ist der All-Inklusive-Anbieter. So kann man das auch den Eckdaten entnehmen, wenn man sich den Leistungsumfang deutscher Einzelstudios anschaut (siehe Abbildung 1).

Preis & USP Das Ganze muss natürlich bepreist werden. Schauen wir wieder in die Eckdaten, so stellen wir fest, dass die Hälfte der Einzelstudios im Bereich von 40 bis 61 Euro (Brutto) liegt. 80% liegen sogar zwischen 27 und 71 Euro.

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Man kann also guten Gewissens davon sprechen, dass die Angebote größtenteils im Medium-Preissegment liegen. Die deutschen Einzelstudios erinnern mich insgesamt an mein Wirtschaftsingenieurstudium. Wir konnten irgendwie alles ein bisschen, haben mal hier, mal dort was gehört, aber wirkliche Ingenieure sind wir nicht. Genauso geht es mir mit vielen Einzelstudios. Kann man zu diesem


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Medium-Preis wirklich etwas richtig gut machen, einen USP finden? Oder versucht man auf zu vielen Partys gleichzeitig mitzufeiern und findet dadurch nirgends richtig Anschluss? Ich finde, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Die Einzelstudios stecken meiner Meinung nach in einer „Todeszone“.

Die Zahl der Einzelstudios nimmt ab

Aber nicht nur das – ihre Zahl schrumpft sogar. Nein, das ist kein Corona-Phänomen. Dies war bereits vorher so, es wollte nur niemand hören. Blickt man auf den Zeitraum von 2014 bis 2019, so erkennt man, dass die Studiozahl sich quasi nicht verändert hat. Nimmt man die Corona-Zeit hinzu, so fallen 109 Studios aus der Statistik. Im selben Zeitraum haben Kettenstudios um 628 zugenommen und Mikrostudios konnten trotz Corona um 947 Anlagen wachsen (siehe Tabelle).

Abbildung 1: Leistungsumfang Einzelstudios (gemäß Eckdaten der deutschen FitnessWirtschaft 2022)

2014

2021

Bilanz

Einzelstudio

4884

4775

– 109

Ketten

1527

2155

+ 628

Mikrostudio

1615

2562

+ 947

Tabelle

Sehen wir also der Wahrheit ins Auge: Einzelstudios haben es heutzutage schwer. 60 Prozent sehen ihre lokale Wettbewerbssituation als stark oder sogar sehr stark an.

Manche haben auch bereits das Handtuch geworfen. Es werden mehr werden, zumindest dann, wenn wir an unseren alten (und früher auch erfolgreichen) Strategien festhalten. Wir müssen raus aus der Todeszone!

Raus aus der Todeszone – Aber wie?

© Fotolia_© Kzenon

Um meine These zu unterlegen, blicken wir auf die Entwicklung der Einzelstudios in Deutschland, denn Zahlen lügen meistens nicht. In den Eckdaten wird ersichtlich, dass die Einzelstudios schon lange kein Wachstumstreiber der Branche mehr sind.

Die richtige Strategie ist etwas sehr Individuelles und es gibt nicht die eine Lösung (auch wenn einige Vertriebler es gerne mal so verkaufen). Es gibt aber in meinen Augen drei Grundstrategien, die uns helfen, aus der Todeszone herauszubrechen. Dabei werden immer zwei Elemente betrachtet: Welchen Preis (Premium, Medium, Discount) verlangen wir und welchen Markt (Masse oder Nische) wollen wir angehen? Diese Strategien sind angelehnt an den sogenannten generischen Strategietypen nach Michael E. Porter.

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Aktuell befindet sich die Mehrheit der Einzelstudios in der Todeszone. Es wird versucht, es jedem recht zu machen (Masse) und das bei einem mittleren Preis (Medium). Das wird auf Dauer nicht gut gehen. Aber wir haben Glück, eine von drei Strategien kann die Rettung sein (siehe Abbildung 2): 1. Differenzierung Die Strategie der Differenzierung verfolgt das Ziel, dass die eigene Dienstleistung auf dem lokalen Fitnessmarkt als einzigartig angesehen wird. Ansätze für eine Differenzierung innerhalb der Fitnessbranche können dabei beispielsweise Design/Markenname, Technologie/Digitalisierung, Service oder viele weitere Arten sein. Es empfiehlt sich allerdings für ein Fitnessstudio, sich auf mehreren Ebenen zu differenzieren. Es wird dabei aber immer noch auf den Massenmarkt abgezielt. Als Beispiel für Differenzierungsstrategien aus der Vergangenheit kann die „Freestyle Training“-Offensive von Fitness First oder auch die Ausrichtung von Kieser Training auf ausschließlich Krafttraining herangezogen werden.

© Fotolia_245816610_ marino

2. Spezialisierung Eine weitere Strategie, die für Einzelstudios die Rettung sein kann, ist die Spezialisierung. Hierbei verlassen wir den Massenmarkt und versuchen zielgerichtet klar abgrenzte Zielgruppen mit unserem Angebot zu erreichen. Die Mikrostudios machen es uns vor, nicht umsonst wurden sie in der Ver-

Abbildung 2: Die Strategietypen für Fitness-Studios (angelehnt an den Strategietypen nach Michael E. Porter)

gangenheit Special-Interest-Anbieter genannt. Es muss aber nicht gleich ein Mikrokonzept sein. Auch Boutique-Fitness mit etwas größeren Flächen als die Mikroanbieter ist hier in aller Munde. Die Entscheidung zur Spezialisierung geht trotzdem häufig einher mit Verkleinerung, da ein Studio für eine spezielle Nische nicht mehr die große Fläche und die vergleichsweise hohe Mitarbeiterzahl braucht. Es fällt nicht jedem Studiobetreiber leicht, sich von bestimmten Dingen und Mitarbeitern trennen zu müssen. 3. Franchising Auch Franchising kann ein probates Mittel sein, sich wieder Luft im Konkurrenzkampf zu verschaffen. Es schafft Möglichkeiten, die man als Einzelstudio nicht hätte und macht einen wieder wettbewerbsfähiger gegenüber den Ketten. Für mich ist dabei insbesondere der Kostenfaktor ein wichtiger Teil. Durch Franchising kann ich in die Lage versetzt werden, auch auf der preislichen Ebene zu konkurrieren. Daher sehe ich es in meinem Model primär als Strategie zur Preisreduktion im Massenmarkt. Natürlich kann Franchising aber auch bzgl. Differenzierung (1) und Spezialisierung (2) unterstützen. Man sollte hierbei natürlich auch erwähnen, dass die durch mich defi-

nierte Todeszone nicht überall eine solche sein muss. Gerade in stark ländlich geprägten Regionen kann dies auch noch längerfristig zum Ziel führen, aber das ist eine Ausnahme. Auf die Mehrheit der Einzelstudios trifft „stark ländlich geprägt“ nicht zu, daher sollte man sich unbedingt mit dem eigenen Geschäftsmodell beschäftigen.

Fazit: Einzelstudios brauchen eine neue Strategie Auch wenn es am Anfang vielleicht so klang, schreibe ich die Einzelstudios mitnichten ab. Ich denke aber, dass es höchste Zeit ist, die Strategie zu ändern, die Komfortzone zu verlassen und die eigene Anlage für die Zukunft fit zu machen. Mit ein paar neuen Geräten oder ein bisschen Digitalisierung ist das nicht getan, es bedarf deutlicher Änderungen. Wer sich darauf einlässt, wird auch in Zukunft in den Eckdaten der deutschen FitnessWirtschaft des DSSV e.V. auftauchen und das wünsche ich Ihnen, lieber Leser, von ganzem Herzen. Andreas M. Bechler Sie finden diesen Artikel auch online auf LinkedIn. Der Autor freut sich über ihre Meinung zu diesem Thema. Einfach den QR-Code scannen.

Autor

Andreas M. Bechler ist Autor, Berater, Dozent und Podcaster in der Fitnessbranche. Mit seinem Podcast ‘Hashtag Fitnessindustrie’ verfolgt er das Ziel, einen Wissenstransfer zwischen den Interviewgästen und dem Zuhörer zum Nutzen der ganzen Branche zu ermöglichen. https://hashtag-fitnessindustrie.de

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Rechtliche Neuerungen in der Fitnessbranche

Online-Kündigungsbutton ab 1.7.2022 Pflicht! Studios, die Online-Vertragsabschlüsse anbieten, müssen dieses Tool ab dem 1. Juli um einen Kündigungsbutton ergänzen. Grund dafür ist eine neue Vorgabe für den elektronischen Geschäftsverkehr. Dr. Hans A. Geisler erklärt die rechtlichen Hintergründe und was betroffene Studiobetreiber beachten sollten. Bieten Unternehmer im Internet die Möglichkeit für den Abschluss von entgeltlichen Dauerschuldverhältnissen an, müssen sie ab dem 01.07.2022 die neuen gesetzlichen Vorgaben zu dem Kündigungsbutton umgesetzt haben. Dies ergibt sich aus dem so

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dann geltenden § 312 k BGB in seiner neuen Fassung. Diese Regelung hat das Ziel die Kündigungsmöglichkeiten der Verbraucher zu erweitern. Der Kündigungsbutton ist eine Ergänzung der bestehenden Kündigungsmöglichkeiten, sodass neben der

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neuen Kündigungsschaltfläche im Netz weiterhin alle denkbaren Wege zur Kündigung genutzt werden können.

Anwendungsbereich der neuen Vorschrift Die Möglichkeit der Kündigung per Button muss auch

dann zur Verfügung gestellt werden, wenn ein Vertrag im Studio unterzeichnet wurde und zum Zeitpunkt der Kündigung die Möglichkeit des Vertragsabschlusses im elektronischen Geschäftsverkehr gegeben ist.


››› RECHT & STEUER

Nach den Gesetzesmaterialien ist es unerheblich, ob der Vertragsschluss über eine vom Unternehmer selbst betriebenen Website ermöglicht wird oder über eine von einem Dritten betriebene Seite, so zum Beispiel von einer Vermittlungsplattform. In beiden Fällen hat der Unternehmer sicherzustellen, dass der Verbraucher (sein Kunde) eine Kündigung nach den Vorgaben des neuen §312 k BGB abgeben kann. Unser Tipp: Wird der Vertragsschluss auf einer nicht vom Unternehmer selbst betriebenen Website ermöglicht, zum Beispiel auf einem Vermittlungsportal, so sollte der Unternehmer den Dritten als Betreiber der fremden Website vertraglich dazu verpflichten, die Vorgaben des neuen §312 k einzuhalten. Die neue gesetzliche Regelung soll die Kündigungsmöglichkeiten des Verbrauchers erweitern. Eine Beschränkung der Abgabe von Kündigungserklärun-

gen soll ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass der Kunde zukünftig den Kündigungsbutton nutzen kann, aber nicht muss. Ebenso kann er weiterhin alle anderen denkbaren Wege zur Kündigung nutzen. Eine Vereinbarung im Rahmen von AGB (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) dahingehend, dass der Verbraucher nur über den Kündigungsbutton kündigen kann, ist gemäß §309 Nummer 13 c BGB unwirksam.

Was gilt bei Altverträgen? Auch Verträgen, die vor dem 01.07.2022 geschlossen wurden, kommt die Kündigungserleichterung zugute. Bei der Beurteilung, ob der Unternehmer einen Kündigungsbutton vorhalten muss, kommt es auf den Zeitpunkt der Kündigung an. Bietet er zum Kündigungszeitpunkt die Möglichkeit an, Verträge online abzuschließen, muss er auch für Altverträge die Möglichkeit einer Online-

Kündigung per Button vorhalten. Achtung: Verträge, die vor dem 01.10.2016 abgeschlossen wurden, enthalten oftmals noch die damals zulässige Regelung der Schriftform für Kündigungen. Solche Verträge können nach Auffassung des Autors dieses Artikels nicht online gekündigt werden, weil die Schriftform nicht eingehalten werden kann. Dies hat der Gesetzgeber wahrscheinlich nicht bedacht.

Ausgestaltung des Kündigungsbuttons

Das durch §312 k BGB vorgegebene Kündigungsverfahren verläuft in zwei Schritten und beschränkt die Verpflichtung des Unternehmers auf die Ermöglichung von ordentlichen und außerordentlichen Kündigungserklärungen. Die gesetzliche Verpflichtung zur Vorhaltung der Schaltfläche hat nichts damit zu tun, ob dem Verbraucher tatsächlich ein Kündigungsrecht zusteht. Der Kündigungs-

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››› RECHT & STEUER

button soll lediglich eine weitere Möglichkeit der Abgabe einer Kündigungserklärung schaffen. Der Gesetzeswortlaut setzt ferner voraus, dass die elektronischen Schaltflächen und die Bestätigungsseite stets verfügbar und leicht zugänglich sein müssen. Ein Zugangshindernis wie ein vorgeschaltetes Anmelden auf der Internetseite des Unternehmers darf nicht Voraussetzung sein, um von der gesetzlichen Kündigungserleichterung Gebrauch zu machen. Die elektronische Schaltfläche muss die Worte „Verträge hier kündigen“ oder eine genauso eindeutige Bezeichnung enthalten. Nach Bestätigen der entsprechenden Schaltfläche muss der Verbraucher künftig auf eine Bestätigungsseite weitergeleitet werden, auf welcher er zur Abgabe von folgenden Angaben aufgefordert wird: › zu der Art der Kündigung

sowie im Falle einer außerordentlichen Kündigung zu dem Kündigungsgrund, › zu seiner (des Ver-

brauchers) eindeutigen Identifizierbarkeit, › zu der eindeutigen

Bezeichnung des Vertrages,

› zu dem Zeitpunkt, zu dem

die Kündigung das Vertragsverhältnis beenden soll (möglich ist auch die Wahl einer Beendigung „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“), › zu der schnellen elekt-

ronischen Übermittlung der Kündigungsbestätigung an ihn (den Verbraucher). Auf der Bestätigungsseite muss wiederum eine Schaltfläche mit den Worten „jetzt kündigen“ oder einer genauso eindeutigen Bezeichnung vorgehalten werden, welche zur Abgabe der Erklärung bestätigt werden kann.

Dokumentation und Bestätigung der Kündigung Dem Verbraucher ist gem. §312 k Abs. 3 BGB ein Abspeichern seiner Kündigungserklärung mit dem

Datum und der Uhrzeit der Abgabe auf einem dauerhaften Datenträger derart zu ermöglichen, dass erkennbar ist, dass die Erklärung abgegeben wurde. Nach Absatz 4 der Vorschrift ist der Zugang der Kündigungserklärung sowie das Datum, zu dem der Vertrag enden soll, in Textform auf elektronischem Wege zu bestätigen. Im Zweifel gilt der Zugang beim Unternehmer nach dem Gesetzeswortlaut als vermutet.

Sanktionen bei Nichtbeachtung der neuen Kündigungserleichterung Werden die Schaltflächen und die Bestätigungsseite nicht entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zur Verfügung gestellt, sieht Abs. 6 der neuen Vorschrift die Möglichkeit eines

Sonderkündigungsrechts für den Verbraucher vor. Dieser kann sodann jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen. Unschädlich sind hierbei kurzfristige, technisch bedingte Unterbrechungen wegen Wartungsarbeiten. Neben außerordentlichen Kündigungen drohen bei Nichtbeachtung der Vorgaben ferner Abmahnungen durch Mitbewerber, Abmahnvereine und Verbraucherzentralen, sodass Unternehmer – wenn sie Onlinevertragsabschlüsse anbieten – die neuen technischen Voraussetzungen dringend bis zum 01.07.2022 schaffen sollten. Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen rund um die neuen gesetzlichen Vorgaben beratend zur Seite. Dr. Hans A. Geisler

Autor

Dr. Hans A. Geisler ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, gewerblichen Rechtsschutz und Bau- und Architektenecht. Die Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB steht für kompetente, zielorientierte und effektive Beratung. Bezüglich aller denkbaren Rechtsfragen in der Fitness und Freizeitbranche verfügt die Kanzlei über ein einzigartiges Know-how.

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SONDERAUSGABE Digitalisierung in Studio und Praxis

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© Shutterstock.com_2106560720_Brett Hondow

Steuervorteil bei der Digitalisierung nutzen!

Zwei Fliegen, eine Klappe Ausgaben für die Digitalisierung eines Unternehmens können sich durchaus unmittelbar steuerreduzierend auswirken. Denn Investitionen, die erst nach Jahren abgeschrieben sind, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Heute werden Investments in die digitale Infrastruktur der Praxis oder des Studios nämlich steuerlich massiv begünstigt. Grundsätzlich wirken sich die Anschaffungskosten für Investitionen zwar nur über die sogenannte Absetzung für Abnutzung (AfA) steuermindernd aus. Sofern die ausgewiesenen Vorsteuern in der Rechnung vom Finanzamt zurückgezahlt werden, verstehen sich die Anschaffungskosten als Nettowert. Die AfA wird dabei gleichmäßig über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verteilt (sogenannte lineare AfA). Diese betriebsgewöhnliche Nut-

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zungsdauer wird für viele Wirtschaftsgüter vom Bundesfinanzministerium in den amtlichen AfA-Tabellen festgelegt. Bei einem neuen Computer mit einer Nutzungsdauer von drei Jahren bedeutete das in der Vergangenheit, dass die Anschaffungskosten jährlich nur zu einem Drittel als Aufwand das Betriebsergebnis minderten. Die Steuerbegünstigung einer AfA mit fallenden Abschreibungsbeträgen lief in diesem Fall ins Leere, weil hier der Maximalbetrag der Abschreibung auf das Zweieinhalb-

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fache der linearen AfA, höchstens aber 25 Prozent pro Jahr gedeckelt wird. Hinzu kommt, dass die AfA im Anschaffungsjahr nur zeitanteilig („pro rata temporis“ genannt) gewährt wird. Wer also einen Computer im Dezember kauft, kann im ersten Jahr nur ein Zwölftel der Jahresabschreibung ansetzen. Die AfA der elf fehlenden Monate wird dann erst im vierten Jahr der Nutzung geltend gemacht.

Sofortabschreibung für geringwertige Wirtschaftsgüter Für die meisten Investitionen in Digitales ist das alles oft nicht relevant, weil viele einfach die Sofortabschreibung für geringwertige Wirtschafts-


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güter nutzen. Denn die Anschaffungskosten mit einem Nettowert von bis zu 800 Euro können im Jahr der Anschaffung (ohne pro rata temporis) sofort und in voller Höhe steuerlich geltend gemacht werden. Ein guter Laptop oder ein Server liegt aufgrund der steigenden Computerchip-Preise und der allgemein steigenden Beschaffungskosten schnell über dieser magischen Grenze von 800 Euro netto. Dann muss in der Regel linear über drei Jahre abgeschrieben werden. Bei leistungsfähigen Servern beträgt die Nutzungsdauer oft sogar sieben Jahre, sodass sich die lineare AfA jährlich auf ein Siebtel der Anschaffungskosten mindert. Hier kommt die degressive AfA ins Spiel, weil im Anschaffungsjahr zumindest noch ein Viertel der Anschaffungskosten pro Jahr angesetzt werden kann, sofern im Januar investiert wurde. Da der Gesetzgeber in der CoronaKrise aus politischen Gründen dem Investitionsstau in Deutschland entgegenwirken wollte, war 2021 eine Art Sonder- bzw. Sofortabschreibung für Digitales im Gespräch, die durch eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht werden sollte.

Verwaltungsanweisung sorgt für Kritik Doch was haben wir stattdessen bekommen? Eine kryptische Verwaltungsanweisung des Bundesfinanzministeriums, in welcher darüber fabuliert wurde, dass die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern ja bereits seit über 20 Jahren nicht mehr überprüft worden seien und dass man bei digitalen Wirtschaftsgütern – unter Hinweis auf die immer rasanter werdende Entwicklung – davon ausgehen könne, dass die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer schlicht nicht mehr als ein Jahr betrage. Vermutlich zur Ablenkung hat das BMF noch detaillierte Regelungen erlassen, welche Wirtschaftsgüter

denn tatsächlich unter diese Regelung fallen und welche nicht. Danach würde die verkürzte betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für sogenannte „Blade-Systeme und -Komponenten“ oder „Server-Appliance“ nicht gelten. Begünstigt seien aber Desktop-Computer, Notebooks (Tablets, Slates, mobile Thin-Clients), DesktopThin-Clients, Workstations, mobile Workstations, Small-Scale-Server, Dockingstations, externe Netzteile, Peripherie-Geräte und Software. Bei aller Freude über die grundsätzliche Aussage sind Wirtschaftsprüfer und Steuerberater jedoch verdutzt, da eine Nutzungsdauer von unter einem Jahr für einen brandneuen Laptop oder Server alles andere als realitätsnah ist. Und so kam es, wie es kommen musste: Diejenigen, die meinen, dass diese kurze Nutzungsdauer – fernab jeder Vernunft – nicht den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung entspräche, werden immer mehr. Diese Grundsätze sind zwar bei der Gewinnermittlung mittels Einnahmen-Überschuss-Rechnung (§ 4 Abs. 3 Einkommensteuergesetz) – insbesondere für Freiberufler – nur einge-

schränkt zu beachten. Allerdings haben sie schon eine Leitwirkung auch für die steuerliche Gewinnermittlung. Und weil diese Kritik sogar von einer der höchsten Instanzen im Jahresabschluss-Business, dem Institut der Wirtschaftsprüfer kommt, sind hier massive Zweifel angebracht, ob ein Finanzrichter in einem ungünstigen Fall diese Regelung nicht anerkennt und damit ad absurdum führt. Dass das BMF zwischenzeitlich noch einmal nachgelegt hat, um zu erklären, dass es sich bei der „Einschätzung“ dieser verkürzten Nutzungsdauer nicht um ein rein steuerliches Wahlrecht handelt, macht es nicht besser, sondern im Grunde sogar schlechter. Denn wenn es sich hierbei nicht um ein rein steuerliches Wahlrecht, sondern um eine realistische Einschätzung handeln soll, dann verbietet sich dieser Bewertungsansatz im Grunde immer dann, wenn die erworbene Hard- und Software dem Unternehmen für mehr als ein Jahr dienen soll. Die Regelung sollte daher besser nicht genutzt werden. Schon gar nicht, wenn der Betrieb als Kapital-

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gesellschaft (Gesellschaft mit beschränkter Haftung – GmbH) organisiert ist. Denn dann kann es sogar sein, dass der aufgestellte und veröffentlichte Jahresabschluss aufgrund eines Verstoßes gegen die Bewertungsvorschriften nichtig ist. Gläubiger haben dann viele Rechte, um das Zahlenwerk anzugreifen und die Geschäftsführung mitunter persönlich in Haftung zu nehmen.

Für geplante Investitionen in bewegliche Wirtschaftsgüter, wie Computer, Laptops etc., kann ein IAB von kleinen und mittleren Betrieben sogar drei Jahre vor der eigentlichen Investition in Höhe von 50 Prozent der voraussichtlichen Anschaffungskosten steuermindernd geltend gemacht werden. Das allein ist schon ein massiver Steuervorteil, ohne dass das Geld vom Bankkonto abfließen muss.

Zauberwort Investitionsabzugsbetrag

Der IAB kann dann im Anschaffungsjahr als eine Art steuerfreie Rücklage auf die getätigte Investition übertragen werden; die Anschaffungskosten mindern sich zwar dadurch, sodass das Abschreibungsvolumen bereits zur Hälfte verbraucht ist – aber genau

Es gibt jedoch bessere Wege, um Anschaffungskosten für Investitionen höchstmöglich steuerlich geltend zu machen. Das Zauberwort heißt Investitionsabzugsbetrag (kurz: IAB).

das will man ja! Denn durch die Verrechnung mit den Anschaffungskosten kann es sein, dass sogar die 800-Euro-Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter gerissen wird, sodass der Restbuchwert im Jahr der Anschaffung sofort und in voller Höhe abgeschrieben werden kann. Ein kleiner Server für 1.600 Euro steht dann bereits im Anschaffungsjahr nur noch mit einem Erinnerungswert von einem Euro zu Buche. Der Aufwand wurde in voller Höhe steuermindernd berücksichtigt.

Sonderabschreibung Doch was ist bei teureren Investitionen? Hier kann unabhängig vom IAB (50 Prozent der Anschaffungskosten) von kleinen und mittleren Betrieben zusätzlich eine Sonderabschreibung von insgesamt 20 Prozent der (ggf. um den IAB geminderten) Anschaffungskosten im Anschaffungsjahr und in den vier folgenden Jahren geltend gemacht werden. Somit haben sich die Investitionskosten bereits im Jahr der Inbetriebnahme zu maximal 60 Prozent steuerlich ausgewirkt. Im Erstjahr kommt dann noch die lineare oder degressive AfA „on top“. Selbst bei einer Nutzungsdauer von sieben Jahren sind das bei der degressiven AfA noch einmal 12,5 Prozent der Investitionssumme (25 Prozent der – um den IAB geminderten – Anschaffungskosten), sofern die Anschaffung im Januar erfolgt.

› Auf einen Blick Hardware kann bei kleinen und mittleren Betrieben über den Investitionsabzugsbetrag (IAB) bereits im ersten Jahr mit bis zu 60 Prozent steuerlich geltend gemacht werden. Hinzu kommt die sogenannte Absetzung für Abnutzung (AfA), deren Höhe von der Nutzungsdauer abhängig ist. Anschaffungen mit einem Wert von bis zu 800 Euro können in voller Höhe steuerlich abgesetzt werden.

Damit ist auch ein großer, teurer Server nach dem Anschaffungsjahr bereits zu 72,5 Prozent (60 Prozent plus 12,5 Prozent) abgeschrieben. Der verbleibende Restbuchwert fällt dann im Grunde nicht mehr sonderlich ins Gewicht. Janine Peine

Autorin

Janine Peine ist Steuerberaterin im ETL ADVISION-Verbund aus Berlin, Fachberaterin für Gesundheitswesen (IBG/HS Bremerhaven). E-Mail: etl-advision@etl.de

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Das vielfältige Baukastensystem Proleos

Die Software-Lösung für moderne Anforderungen

tenden ein ganz neues Erlebnis gewährt, da alle Klienten-Daten an einer zentralen Stelle liegen und die Therapeut:innen sehen, was die Patient:innen auf der Trainingsfläche oder im Rehasport tun und umgekehrt. Somit muss keine Kommunikation zwischen den einzelnen Instanzen stattfinden, welche häufig ein Zeitfresser und Problem ist.

Proleos ist das Endprodukt langer Recherchearbeit, eigener Erfahrungen und unzähligen Umfragen und Gesprächen mit Expert:innen aus verschiedensten Bereichen. Aus den Ergebnissen ging hervor, dass unbedingt Ordnung in das große Software-Chaos gebracht werden musste. Für dieses Ziel haben die Entwickler sämtliche relevante Bausteine, in nur einer einzigen Lösung zusammengefasst. Dazu zählen die Bereiche Physiotherapie, Mitgliederverwaltung, Rehasport, sowie Abrechnung und Factoring.

Patienten- und Mitgliederverwaltung Proleos ist eine cloudbasierte Software, über die die gesamte Patien-

ten- aber auch Mitarbeiterverwaltung läuft. Im Detail werden z.B. alle wichtigen Daten, Anamnesebögen, Trainingserfolge, etc. hinterlegt. Einige der Highlights sind die digitale Anamnese und Befundung, welche direkt in der Patientenakte hinterlegt werden und somit immer schnell griffbereit sind.

Keine lange Anlernzeit Außerdem die Einfachheit in der Nutzung, welche dazu führt, dass Mitarbeitende schnell zurecht kommen mit der neuen Lösung und keine langen Lernzeiten generiert werden. Rechtliche Themen wie etwa die Dokumentationspflicht oder die Pflicht der Zeiterfassung sind integriert und kinderleicht zu erledigen. Durch den Zusammenschluss von mehreren Bausteinen wird Mitarbei-

Übersichtliches Dashboard mit allen Kernzahlen Abgerundet wird das Erlebnis durch ein übersichtliches Dashboard, welches alle Kennzahlen der Einrichtung miteinander verbindet. Dies auch über mehrere Einrichtungen hinweg. Hierdurch wird maximale Transparenz geschaffen. Außerdem positioniert sich die kundenfreundliche Software dank ihrer unschlagbaren Preisstrategie erfolgreich am Markt.

Digitales Patientenleitsystem Als zusätzliches Add-On kann die Einrichtung die modernsten Möglichkeiten der Digitalisierung für sich nutzen und durch das digitale Patientenleitsystem Prozesse erleichtern und die Zufriedenheit in der Einrichtung steigern. www.proleos.de

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››› RECHT & STEUER

Datenschutzgrundverordnung – was ist zu tun?

Achtung: Update! Verbunden mit der Telematikinfrastruktur, an die sich Physiotherapie-Praxen ab 2026 verpflichtend anbinden müssen, tauchen wieder Fragen zum Datenschutz und zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf. Über das, was zu beachten ist, sprach TT-DIGI mit Rechtsanwalt Benjamin Alt. TT-DIGI: Herr Alt, was gibt es Neues zur DGSVO? Benjamin Alt: Es gibt eine Entwicklung, die nicht neu, aber vielen nicht bewusst ist. Wenn ein Praxisinhaber in die automatisierte Datenverarbeitung eingebunden ist, dann muss er eine sogenannte DatenschutzFolgenabschätzung machen, wofür er immer einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten braucht – spätestens mit der Einbindung in die Telematikinfrastruktur. Das ist Pflicht, unabhängig von der Größe der Praxis. Alle Praxen sind verpflichtet, einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten zu benennen. Muss ich einen externen Dienstleister damit beauftragen?

Es muss nicht zwingend ein Externer sein, aber es muss jemand im Betrieb sein, der das zulässigerweise machen darf. Zum Beispiel darf es weder ein Ehepartner noch ein leitender Angestellter sein. Wer könnte das übernehmen?

Beispielsweise rein theoretisch eine Rezeptionskraft. Vor allem im Fitnessbereich wäre das eine Option. Das betrifft also auch andere Gesundheitseinrichtungen?

Allein, wenn ein Studio-Mitglied in einem Zirkel trainiert, ein Armband mit einem Chip trägt, worauf sich das Gerät auf den Kunden einstellt, brauche ich immer eine Datenschutz-

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Folgenabschätzung und immer einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten. Das ist auch nicht neu, nur viele wissen das eben nicht! Könnten Sie das konkretisieren?

Es gibt beispielsweise Körperwaagen, die den Kunden oder Patienten wiegen und das mit einer Online-Datenbank hinsichtlich der Gewichtsentwicklung abgleichen. Selbst dann bräuchte ich, nur wegen der Waage, einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten. Bedarf es dafür einer besonderen Qualifizierung?

Der Datenschutzbeauftragte muss hinreichend geschult sein. Ein vernünftiger Kurs kostet allerdings mindestens 2.000 bis 3.000 Euro und geht über mehrere Tage. Das ist also ein Kostenfaktor. Der benannte Mitarbeiter muss sich stetig weiterbilden. Das muss nicht unbedingt jedes Jahr sein, aber sollte regelmäßig, also alle ein bis zwei Jahre sein, das kostet nochmals. Was kommt rechtlich auf Arbeitgeber zu?

Die Regeln geben vor, dass ein Mitarbeiter zehn Prozent seiner Arbeitszeit für den Datenschutz abgestellt werden muss. D.h. ein Vollzeitmitarbeiter mit 40 Stunden in der Woche muss vier Stunden dafür freigehalten werden, um sich um den Datenschutz zu kümmern. Insgesamt gesehen ist

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das meist teurer, als einen externen betrieblichen Datenschutzbeauftragten zu verpflichten. Zudem genießt der interne betriebliche Datenschutzbeauftragte einen Sonderkündigungsschutz, d.h. ihm darf gar nicht einfach gekündigt werden. Die Kosten sind ein Argument, das extern zu vergeben?

Genau, es macht doch einfach keinen Sinn. Der Interne kostet mich mindestens 200 bis 300 Euro Lohnkosten, ein normaler externer betrieblicher Datenschutzbeauftragter liegt vielleicht monatlich bei 150 bis 200 Euro. Das wäre so der Durchschnittspreis für eine normale Praxis. Wenn ich das alles hochrechne, ist ein Externer viel günstiger als ein Arbeitnehmer meiner Praxis. Wie sieht es mit der Haftungsfrage aus?

Der externe Datenschutzbeauftragte haftet bei einem Datenschutzverstoß, wenn der Fehler durch seine Falschberatung entstanden ist. Bei einem internen betrieblichen Datenschutzbeauftragten steht immer der Praxisinhaber in der Haftung. Ein Inhaber muss alles einkalkulieren, von der Arbeitszeit, den Fortbildungskosten und die Haftungsfrage. Deshalb empfehle ich immer einen externen Datenschutzbeauftragten. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.


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››› aktivKONZEPTE AG, www.aktivkonzepte.de. . . . . . . . . . . . . . . . . U2

››› Baden Premium Factory, www.bpf-weingalerie.de . . . . . . S. 8, 12 ››› Bodywave Konzept und Beratung GmbH, www.body-wave.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 38 – 39

››› EGYM GmbH, www.egym.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 5

››› ERGOFIT GmbH, www.ergo-fit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 61, 70

››› excio GmbH, www.excio.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13 ››› Experten Allianz für Gesundheit e.V. www.expertenallianz-gesundheit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 83

››› FACEFORCE GmbH, www.face-force.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11 ››› Geckolube, www.geckolube.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 89

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››› Johnson Health Tech GmbH, www.matrixfitness.com . . . . . . S. 7

Redaktionsleitung Therapie Reinhild Karasek +49 (0) 89 123 80 36 Tel: E-Mail: rk@tt-digi.de

››› Medex Fitnessgeräte GmbH, www.medex-gmbh.com . . . . . . S. 71

››› Mentale Wellness, www.mentale-wellness.de . . . . . . . . . S. 78 – 79 ››› MP Sports Coaching & Consulting GmbH (Lanista) www.lanista-training.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 27

››› Physiokonzepte (mywellfit), www.physiokonzepte.net . . . . S. 45

››› ProActiveAir GmbH, www.proactiveair.de . . . . . . . . . . . . . . . . S. 63

››› Scaneca GmbH, www.scaneca.com. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3

DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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