BiTSLicht 33 - Stories vom Campus Seilersee

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Stories vom Campus Seilersee Luísa Lión: „Das Wort Influencer ist mittlerweile sehr negativ belastet“ S.28 Zeitmanagement S.12

AUSGABE 33/ September 2019


Unsere Themen Hallo ihr Lieben, ich bin’s wieder, euer BiTSLicht! So, oder so ähnlich, grüßen die deutschen Influencer ihre Follower. Eine von Ihnen, die für die aktuelle Ausgabe besonders im BiTSLicht-Gewitter stand, war Luísa Lión. Beim Medientalk präsentierte sie sich und ihren Beruf, mehr dazu findet ihr auf Seite 28. Für uns Studenten noch bekannter ist unser hochschulinterner Influencer, Prof. Dr. Peter Frielinghausen. In unserem Interview auf Seite 38 spricht er über seine persönliche Geschichte, seine berufliche Geschichte und die Geschichte

hinter den Gerüchten seiner Person. Unser Standort in Hamburg hatte in den vergangenen Jahren ebenfalls das Vergnügen eine von Frielinghausens legendären Vorlesungen genießen zu können. Ein Insiderbericht, wie es für UE Studenten in Hamburg abläuft, gibt es auf Seite 17. Wer aus Iserlohn wegmöchte, muss aber nicht nach Hamburg gehen, sondern kann auch ins Ausland. Erfahrungsberichte über Chile und Barcelona und neue Wahlmöglichkeiten für die Auslandshochschule lest ihr ab Seite 2. Viel Spaß beim Herumstöbern. Eure BiTSLicht Redaktion!

Auslandssemester

UEberblick

Barcelona S.2 Chile S.4 UE International Office – Neue Hochschulen für den Auslandaufenthalt S.6

¿Hablo espagñol? S.10 Zeitmanagement S.12 Praktika S.14 Pressemitteilung Martin Vogt S.16 Eine Uni direkt in der City S.17

IMPRESSUM Herausgeber: BiTSLicht e.V. Reiterweg 26b 58636 Iserlohn Telefon: 02371-776 301 Fax: 02371-776 301 E-Mail: bitslicht@ue-germany.de Webseite: https://issuu.com/bitslicht Vorstand: Sebastian May und Anne Kampmeier

Finanzvorstand: Stefanie Gosling Verantwortlich für Anzeigen: Stefanie Gosling

Redaktion: Sebastian May, Stefanie Gosling, Anne Kampmeier, Alina Prein, Amber-Louise Esser, Hümeyra Ince, Jonas Kurth, Bianca Bramhoff, Lena Reschke, Ann Katrin Meier

Chefredaktion: Lektorat: Sebastian May, Stefanie Gosling und Anne Sebastian May, Stefanie Gosling, Anne Kampmeier Kampmeier Layout: Dominik Schinke


S.32 Nico Schwarzpaul

S.4 Chile

S.22 Fotostrecke

Events

Nachgefragt

B.ressorts

Bachelor und nun ? S.19 Fotostrecke S.22 Medientalk S.28

Luísa Lión: „Das Wort Influencer ist mittlerweile sehr negativ belastet“ S.30 Nico Schwarzpaul: „Alles, wovon man leben kann, ist auch irgendwie ein Beruf“ S.34 Prof. Dr. Peter Frielinghausen: „Ich konnte das tun, was mir Spaß machte und was mich interessierte“ S.38 Graeme Guy: Neuer Campus Manager kehrt zu seinen militärischen Wurzeln zurück S.40 Florian Tresp S.42

B7 S.46 Bits Vision S.47 Marketing S.50 Radio S.51 Concordia S.52 BiTSLicht S.54 e e th v a S S.56

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Date


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Barcelona Wärmezustand. Besonders zu Beginn des Jahres sind die Wohnung doch sehr kühl, weil es meistens nur Klimaanlagen gibt. Das pre-established study abroad program absolviert man nicht zusammen mit Einheimischen. Der größte Anteil der Studierenden kommen aus den USA, aber auch andere Nationalitäten sind vertreten. Ich habe insgesamt fünf Business Kurse vorab mit der Bewerbung gewählt. Zu Beginn des Semesters kann man die Kurse nochmal verändern, allerdings geht das nur, wenn in dem gewünschten Kurs noch Plätze frei sind. Meine Kurswahl beschränkte sich nur

Wenn man sich für ein Auslandsemester an der Universitat Autonoma de Barcelona entscheidet, dann entscheidet man sich für das pre-established Study Abroad Program. Dieses richtet sich explizit an internationale Studenten. Die zwei gesonderten Campus liegen in der Stadt, aber in verschiedenen Vierteln. Der erste Campus liegt in Sant Pau direkt an dem Hospital de la Santa Creu in Sant Pau. Das Gebäude ist wirklich sehr schön und bietet eher gesellschaftswissenschaftliche Fächer an. Der andere Campus liegt im Stadtteil Eixample, welcher in unmittelbarer Nähe des Passeig de Gracias liegt. Die Mittagspause oder längere Freistunden kann man nutzen, um in die Stadt zu gehen für eine kleine Shoppingtour oder um sich in eins der zahlreichen Cafés oder Restaurants zu setzen. Der Campus ist eher ein Gebäude und nicht sehr auffällig im Stadtbild. Hier finden hauptsächlich

die wirtschaftlichen Kurse statt. Die beiden Campus sind dank der guten Metroverbindung innerhalb von 20 Minuten schnell zu erreichen. In Barcelona kann man sich aber auch schnell zu Fuß durch die Stadt bewegen. Die Wohnungssuche in Barcelona verlief für uns recht einfach ab. Generell hat man verschiedene Möglichkeiten eine Wohnung in Barcelona zu finden. Es gibt die Möglichkeit in ein Studentenwohnheim zu ziehen. Allerdings waren die Erfahrungen eher negativ. Wir haben uns selber vorab eine Wohnung über AirBnB gesucht. Die Wohnungssuche gestaltete sich recht einfach und die Wohnungen sind alle vollkommen in Ordnung. Die Lage unserer Wohnung war direkt am Sant Pau Campus und etwa 35 Minuten zu Fuß weg vom Eixample Campus. Generell sollte man seinen Standard etwas zurückschrauben, hinsichtlich Sauberkeit und teilweise auch dem


Auslandssemester

auf Business Kurse, allerdings sind auch gesellschaftswissenschaftliche Kurs wählbar. Montags und mittwochs hatte ich immer nur zwei Vorlesungen am Sant Pau Campus, während ich dienstags und donnerstags drei Kurse in Eixample hatte. Freitags hatten wir generell immer frei. Aber auch sonst hat man sich während des Auslandssemsters in Barcelona auf viel Freizeit einzustellen. Im Vergleich mit den Lehrveranstaltungen in Deutschland sind die Kurse vom Niveau her recht einfach gestaltet. Es wird relativ wenig Stoff durchgenommen und mehr praxisorientiert unterrichtet. Einige

Kurse waren anspruchsvoller, wie beispielweise International Business. Allerdings muss man sagen, dass man während des Semesters dennoch viel Freizeit hat und es keinen vergleichbaren Prüfungsstress gab. Die meisten Kurse sind so ausgelegt, dass man bereits genug Punkte vor den Final Exams sammeln konnte. Der Freizeitwert war ziemlich hoch und Barcelona hat wirklich viel zu bieten. Die katalanische Stadt hat viel Charme und natürlich viele Sehenswürdigkeiten. Das mediterrane Klima und die schöne Stadt bieten eine sehr hohe Lebensqualität. Neben den großen Sehenswürdigkeiten wie Sagrada Familia,

Passeig de Gracia oder Parc Guell ist einfach nur durch die Stadt zu laufen oder sich an den Strand zu legen eine schöne Freizeitgestaltung. Ein absolutes Highlight für mich sind die Bunkers del Carmel, welche in der Nähe vom Parc Guell liegen. Die Aussicht und das Flair sind einfach ganz besonders. Für mich war das Auslandssemster in Barcelona absolut die richtige Wahl und ich würde mich auch ein zweites Mal für die katalanische Stadt entscheiden. Text und Fotos : Alina Prein


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Chile

Durch meine Zeit in Chile ist mein Spanisch viel besser geworden. Ich kann mich frei unterhalten und verstehe auch das meiste. Allerdings war es zu Beginn doch sehr schwierig, da der chilenische Akzent sehr speziell ist. Man kann es ungefähr mit Bayerisch und Hochdeutsch vergleichen. Doch da ich vor meinem Auslandssemester schon ganz gut Spanisch schreiben und lesen konnte, hatte ich einen Vorteil. Ich würde dennoch gerne noch ein Semester länger bleiben, um alles zu vertiefen. Meine Reise für mein Auslandssemester an der Universidad Vina del Mar startete am 21. Februar 2019. Das eigentliche Semester begann am 1. März. Trotz dessen, dass ich bei einer spanischen Gastfamilie mit Hund gewohnt habe, habe ich für meinen Geschmack während meines Auslandsaufenthalts etwas zu viel Deutsch gesprochen, was manchmal jedoch auch ganz entspannend war. Dann konnte ich mal ein bisschen abschalten. Weil ich mein Semester in Chile auf Englisch gewählt habe, gab es in den meisten Kursen internationale Studenten. In einigen waren aber auch ein paar Chilenen. Ich hatte vier Kurse auf Englisch: Ethics, International Marketing, Multicultural Management und Poverty Reduction. Meine Kurse auf Spanisch waren ein Gramma-

tik-Sprachkurs und „Evolución Socioeconómica de Latinoamérica“. Die meisten Prüfungen meiner Kurse bestanden aus Essays und Präsentationen, die alle interessante Themen behandelt haben. Außerdem hatte ich zwei Klausuren, für die ich etwas mehr tun musste, trotzdem war alles machbar. Da ich in der Schule und auch in unserer Hochschule zuvor schon viele Texte auf Spanisch schreiben musste, war es auch nicht sonderlich schwer die Prüfungen auf Spanisch zu schreiben. Während meines Auslandssemesters hatte ich im Vergleich zu den anderen Internationals nicht ganz so viel Freizeit, da ich viel mehr Kurse belegen musste als die anderen. Aber man kann 20% der Vorlesungszeit fehlen und ich hatte freitags frei, daher konnte ich trotzdem viel reisen und auch unter der Woche ausgehen. Generell bin ich während meiner Zeit in Südamerika viel gereist. Ich war in Patagonien, der Atacama-Wüste, in den Anden und dem Hochland in Argentinien und Bolivien bis zum Salar de Uyuni, in Mendoza und Buenos Aires in Argentinien und in Santiago de Chile. Außerdem habe ich viele kleine Trips in der Umgebung von Viña gemacht. Nach dem Semester bin ich einen Monat durch Bolivien und Peru gereist und habe mir unter anderem


Auslandssemester

Machu Picchu angeschaut. Außerdem war ich in meiner Freizeit viel feiern und in Bars, auf Familienfesten, selbstverständlich am Strand und bei den Dünen, Kaffee trinken, ich habe Ausritte gemacht und bin zu Veranstaltungen vom International Club gegangen wie zu Poolparties, Ausflügen und vieles mehr. Insgesamt würde ich sagen, dass ich meine freie Zeit vollkommen ausgekostet habe. In Chile habe ich mich hauptsächlich mit Leuten aus den USA, Finnland und Deutschland angefreundet, da wir einfach die meisten Kurse zusammen hatten. Mit den chilenischen und mexikanischen Studenten haben wir aber auch viel unternommen, vor allem waren wir viel zusammen feiern. Der Kontakt mit meiner Familie und meinen Freunden zuhause lief hauptsächlich über WhatsApp ab, aber wir haben auch mal telefoniert oder geskypet. Generell habe ich mein zuhause während meiner Zeit allerdings auch gar nicht vermisst. Klar habe ich die Leute vermisst, aber Hemer, Iserlohn und Deutschland an sich nicht. Wieder in Deutschland vermisse ich meiner Gastfamilie und das chilenische Studentenleben schon. Außerdem die Leute, die ich hier kennen gelernt habe, dass die Leute nicht so gestresst sind und generell die chileni-

sche Art, das Wetter, das Spanisch, den Strand und die Dünen und das viele Reisen. Einfach, dass einem nie langweilig ist. Ich merke mittlerweile, dass ich mich durch mein Auslandssemester verändert habe. Ich bin definitiv lockerer geworden, was schwierige Situationen und Herausforderungen angeht. Außerdem habe ich viel über Südamerika, die Kulturen und Leute gelernt und zudem viele tolle Erfahrungen gesammelt, von denen ich bestimmt mein Leben lang profitieren kann. In Zukunft möchte ich auf jeden Fall nochmal nach Chile reisen, weil ich noch längst nicht alles gesehen habe. Chile ist ein tolles und vielseitiges Land und auch Südamerika generell hat unglaublich viel zu bieten. Ich würde gerne noch die Osterinseln sehen und nach Chiloé reisen. Dazu war die Zeit einfach viel zu kurz. Außerdem will ich meine chilenische Gastfamilie auf jeden Fall noch mal besuchen! Mein Auslandssemester an der Universidad Vina del Mar ist etwas, was ich auf jeden Fall wiederholen würde und auch jedem empfehlen kann! In Chile ist es nicht schwierig Anschluss zu finden und es gibt sehr viel Neues und Interessantes zu entdecken!

Text und Fotos : Lena Reschke


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UE International Office – Neue Hochschulen für den Auslandaufenthalt Text : UE International Office Iserlohn

ISCTE – Lissab Studiengänge: Managemen Finance & A Interessantes: Viele internationale Stu und einheimische Englischkenntn

Lithuanian Sports University – Kaunas, Litauen Studiengänge: Sports Management, Sports Coaching, Physical Activity & Lifestyle Interessantes: 2650 Studierende, Internationaler Charakter Englischkenntnisse: DAAD B2


Auslandssemester

bon, Portugal nt, Economics, Marketing, Accounting udierende, Kurse mit internationalen en Studierenden nisse: DAAD B2

UCFB University Campus of Football Business – London, UK Studiengänge: Sports Management Interessantes: Nahe am Wembley Stadion, Nicht im Zentrum Londons, Kleine Universität mit kleiner Kursauswahl, Hilfe bei der Unterkunftssuche bereitgestellt Englischkenntnisse: IELTS 6.0


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Anglia Ruskin Univers Studiengänge: Comput Event Management, Mar national Busines Interessantes: Unterku landssemester auch in 31500 Studierende ( Englischkenntn

University of Law – London, UK Studiengänge: Business Management Interessantes: Austauschstudierende im Zentrum Londons (zwei Standorte), insgesamt 8000 Studierende (acht Standorte in ganz UK) Englischkenntnisse: IELTS 5.5, DAAD bevorstehend


Auslandssemester

sity – Cambridge, UK ter Science/Networks, rketing, Business, Interss Management unft am Campus, Ausn Chelmsford möglich, (an vier Standorten) nisse: DAAD B2

Universidad CEU San Pablo – Madrid, Spanien Studiengänge: Business & Economics, Communication & Media Interessantes: Stadtzentrum von Madrid, Kurse in Englisch und Spanisch, Spanischkenntnisse wichtig, ERASMUS Partner, 2 ERASMUS-Plätze pro Semester verfügbar Englischkenntnisse: DAAD B2


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¿Hablo espagñol?

Was Sprachen angeht, bin ich weder talentiert, noch sonderlich lernfähig. Dennoch wollte ich mich einmal außerhalb des Schulunterrichtes an einer neuen Sprache versuchen. Als blutige Anfängerin habe ich mich an der Hochschule für einen Italienischkurs angemeldet, der leider nicht zustande kam. Stattdessen sehe ich mich einer Ersatzwahl gegenüber. Die Kurse, die tatsächlich zustande kommen, sind Japanisch, Chinesisch und Spanisch. Eine Freundin und ich entscheiden uns für Letzteres. Die UE-Germany bietet für ihre Studenten pro Semester einen kostenlosen Sprachkurs an. Das Angebot an Sprachen reicht, sofern genug Interesse an den einzelnen Kursen besteht, von Arabisch, Chinesisch und Italienisch über Japanisch, Russisch und Wirtschaftsenglisch bis hin zu Spanisch. Die erreichbaren Sprachniveaus richten sich nach der Internationalen Norm (A1, A2, etc.). Für einen blutigen Anfänger bietet es sich also an, einen Kurs zu wählen, der mit dem Sprachniveau A1.1 beginnt. So kommt es, dass wir am 28.03.2019, einem Donnerstag, abends unsere Sachen packen und pünktlich um 19 Uhr in der Hochschule eintreffen. Unser Kurs setzt sich aus Studenten und, zu unserer Überraschung, auch Mitarbeitern der UE zusammen, sodass wir ein bunt gemischtes Grüppchen aus verschiedenen Altersstufen und Studiengängen sind. Die Lehrerin, muttersprachlich Spanisch sprechend, begrüßt uns sympathisch und verteilt Arbeitsblätter. Durch sie erfahren wir, dass der Kauf eines Spanischbuches unabdingbar sei. Das ist also der Haken an dem kostenlosen Programm. Ich entscheide für mich selbst, dass die zu investierenden 20€ ihren Preis schon wert sein werden, auch, wenn ich eigentlich Italienisch lernen wollte. Der Unterricht beginnt mit einer Sammlung der Wörter und Ausdrücke, die wir schon kennen: Playa, cerveza und por favor. Mein gesamtes Spanischwissen beschränkt sich bisher auf den einen Urlaub in Spanien und meinen Kommilitonen scheint es nicht anders zu gehen. Die Lehrerin bemüht sich, unser Vorwissen miteinzubeziehen und uns ihre Sprache anhand dessen näher zu bringen. Wir beginnen mit Begrüßungen, dem eigenen Namen und einem Ausdruck, den ich

mir besonders gut einpräge: No sé = Ich weiß es nicht. Nach der ersten Veranstaltung (anderthalbstunden lang) verlasse ich das Gebäude mit einem guten Gefühl. Erst im Auto wird mir klar, woher es stammt. Die Sprache kam mir einfach vor. Das verwirrt mich, denn normalerweise tue ich mich mit dem Erlernen von Fremdsprachen eher schwer. Es braucht einige Tage des Nachdenkens, bis ich auf die Unterschiede komme, die mein vorheriges Sprachenlernen von diesem unterscheiden. Zum einen ist dies die erste Sprache, für die ich mich nicht durch die Schule gezwungen entschieden habe, die ich also komplett aus eigenem Antrieb gewählt habe. Zum zweiten lernt man nicht unter Druck in einem Klassenverband, sondern im Optimalfall mit Freunden in einer abendlichen Veranstaltung. Und, was wohl der gewichtigste Faktor ist: der Unterricht findet entschleunigt statt. Kein Schulplan setzt voraus, dass die Schüler in einem Jahr Texte analysieren können und zwei Jahre müssen nicht reichen, um bis zum Sprachniveau B2 zu gelangen. Man hat Zeit, die Sprache zu lernen, nicht nur den Zwang dazu.


UEberblick

Das gute Gefühl wird in der nächsten Woche ein wenig davon getrübt, dass man sich abends erneut auf den Weg nach Iserlohn machen muss, um von sieben bis halb neun seine Freizeit dort zu verbringen. Für jemanden, der weiter weg wohnt, wäre hier wohl schon das Ende seiner Spanischkarriere eingetreten. Nicht so für mich. Fest entschlossen, die spanischen Radiohits vielleicht endlich mal im Ansatz zu verstehen, fahre ich wieder zum Unterricht. An diesem zweiten Termin lernen wir etwas ganz Erstaunliches: Im Spanischen kann man die Subjektpronomen oft weglassen. Aus „Yo me llamo“ (ich nenne mich…) wird dann „Me llamo“. Die anfängliche Freude darüber verwandelt sich leider schnell in Missmut. In den vorgespielten Hörverstehensaufgaben sprechen lispelnde Spanier schnelle Sätze zueinander und in diesem Wortgewusel zu identifizieren, in welcher Form die Verben stehen, um zu erkennen, wer wen anspricht, ist anstrengend. Dafür bekommen wir an anderer Stelle ein Hilfsmittel an die Hand. Eines der Arbeitsblätter erläutert haargenau, welcher Buchstabe wann wie ausgesprochen wird. Ich lasse es während der restlichen Zeit immer sichtbar neben mir liegen, um spicken zu können. An den folgenden sieben Terminen lernen wir Zahlen, wie man Fragen stellt, wie man jemanden beschreibt und vor allem Vokabeln. Um die kommt man nämlich beim besten Willen nicht drum herum. Auf die meisten Veranstaltungen folgt eine Hausaufgabe, doch mit der handhabe ich es ähnlich wie mit den damaligen Schulhausaufgaben. Sie fallen entweder grob aus oder werden in der Stunde vor der nächsten Veranstaltung erledigt (und fallen dann auch

grob aus). Vermutlich mindert das meinen Erfolg, die spanische Sprache zu erlernen, aber als Student steht ein freiwilliger Sprachkurs nicht an erster Stelle. Die Prüfung findet am zehnten Termin statt. Abends finde ich mich mit meinem kleinen Lernzettel in der Hochschule ein und bin nun doch etwas nervös. Die meisten Vokabeln kann ich, meine Kommilitonen kann ich grob beschreiben und einen über 50 Wörter langen Text über mich selbst habe ich mir eingeprägt. Dieses Wissen deckt einen Großteil der Voraussetzungen für die Prüfung ab, dennoch gerate ich über der mehrseitigen Klausur ins Schwitzen. Das Ergebnis? 90 von 100 Punkten und kleine Grundkenntnisse in Spanisch. In eine Konversation außerhalb des Unterrichtes würde ich mich mit meinem Wissen noch nicht trauen, aber insgesamt bin ich zufrieden mit mir. Mit mehr Lernaufwand wäre vermutlich noch mehr bei mir hängen geblieben, aber diese neue Erfahrung hat mir gezeigt, dass man auch mit wenig Zeitaufwand den Sprachkurs bestehen kann. Für eine Weiterführung des Kurses müsste ich den Lernstoff allerdings noch einmal rekapitulieren. Alles in Allem ist mir nach zwei Monaten nach Bestehen der Prüfung zwar einiges an Wissen wieder abhandengekommen, aber ich glaube, mit einem Wiederaufnehmen des Lernens könnte ich mich bald schon im Spanienurlaub unterhalten. Italienisch kann ich davon leider immer noch nicht. Text und Foto : Anne Kampmeier


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Zeitmanagement Zeitmanagement. Die Profs lehren es uns immer und immer wieder. Haben wir unsere eigene Zeiteinteilung im Griff, haben wir den Rest auch im Griff. Leichter gesagt, als getan. Dabei geht es nicht nur um die Frage nach dem Tag, an dem ich anfange für die erste Klausur zu lernen oder wie lange ich schätzungsweise brauche, um eine zwanzigseitige Hausarbeit zu schreiben. Vorlesungen, Projektarbeiten, Präsentationen, Klausuren, Praktika, Nebenjobs und dann auch noch das beinahe fremd wirkende Wort „Freizeitgestaltung“. Zwischen all diesen Pflichten springt jeder Student dauernd hin und her. Und dabei heißt es doch immer: „Studenten haben ein chilliges Leben!“ Jeder kennt das doch: Du nimmst dir zu Beginn des Semesters vor, direkt deine Lernzettel zu schreiben und zu vervollständigen und auf jeden Fall rechtzeitig anzufangen mit dem Lernen. Und dann trifft es dich wie ein Schlag, als dir plötzlich bewusst wird, dass bereits zwei Monate vergangen sind und irgendwie jeder Prof über die bevorstehenden Prüfungen in vier Wochen spricht. Dabei hattest du noch gar keine Zeit, irgendetwas vorzubereiten, weil du seit einem Monat ständig an Zwischenprüfungen und Projekten gearbeitet hast. Du erstellst dir vielleicht einen Lernplan, versuchst irgendwie mit der Zeit hinzukommen. Dann trifft die allgemein bekannte Prokrastination ein, die während der Klausurphase scheinbar wie ein Virus über die ganze Studentenschaft einbricht. Du fragst dich, warum zur Hölle du diesen ganzen Mathe-Kram wiederholen musst, immerhin hast du im Studium doch nur noch die Fächer, die dir Spaß machen. Auf ein-

mal kommt auch noch die neue Staffel deiner Lieblingsserie auf Netflix raus. Super, die kostet dich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht. Während du gestresst Netflix guckst, beginnt dein schlechtes Gewissen an dir zu nagen, weil du wertvolle Zeit verplemperst und du dir den Engel auf deiner linken Schulter vorstellst, wie er dir sagt, dass du etwas aus deinem Leben machen willst und Erfolg haben willst und du nicht umsonst studieren gegangen bist und es schließlich nur wenige Tage sind, die du dich konzentrieren musst und der Teufel von der rechten Schulter damit kontert, dass du nie wieder so jung sein wirst und du nur einmal lebst und jeder mal Fehler machen darf. Gedanklich bist du schon wieder bei den Semesterferien, weil du eigentlich etwas haben willst, worauf du dich freuen kannst, wie ein Ziel, auf das du hinarbeiten kannst, um deine Motivation ein wenig anzuregen. Doch dann merkst du, dass du noch ein Praktikum zu absolvieren hast. Alles klar, zwei Monate Praktikum sind im Plan drin, aber einen Moment mal… Du brauchst doch auch noch Geld, um deine Miete oder deinen Lebensunterhalt zu zahlen. Also noch schnell einmal beim Arbeitgeber melden und für einen Monat den Nebenjob zum Hauptjob machen. Mist. Da war ja doch noch was. Mannschaftssport als Hobby ist eben doch auch eine Verpflichtung und du brauchst ja auch einen Ausgleich zum ganzen Lernstress. Also dreimal die Woche zum Sport. Damit wären die Semesterferien auch schon wieder vorbei. Keinen Urlaub gebucht, keinen freien Tag gehabt. Wann hast du die Wohnung geputzt? Wann warst du das letzte Mal ein-


UEberblick

kaufen, um etwas Gesundes zu kochen? Wann triffst du deine Freunde? Wann erklärst du deinen Eltern, wie wundervoll das Studium läuft und wie einwandfrei deine Noten sind und wie super du mit dem Geld hinkommst, das du im Monat zur Verfügung hast, aber seltsamerweise nach zwei Wochen schon fast komplett weg ist? Damit schwindet deine Motivation erneut und das Ganze beginnt wieder von vorne und du überdenkst deinen Plan immer und immer wieder und verbringst so viel Zeit damit darüber nachzudenken, dass schon wieder ein paar Tage vergangen sind. Ja, das Leben als Student kann „chillig“ sein. Aber es ist auch anstrengend, kräftezerrend, nervenraubend, schlaflos und verpflichtend. Wir sind auf uns allein gestellt und müssen mit allem Stress, den wir haben, selbst fertig werden. Und eben dafür brauchen wir das Zeitmanagement auch für unser privates Leben. Spontanität ist eine Eigenschaft, die jedem Menschen zwischendurch zu Gute kommt. Eine kurzfristige Entscheidung, heute doch zur Party zu gehen und mit den Freunden einen zu trinken, statt früher ins Bett zu gehen, weil morgen die Acht-Uhr-Vorlesung ansteht, hat schließlich noch nie einem von uns geschadet, oder? Ein Kurztrip zum Ballermann mitten im Semester sorgt eher für lustige, legendäre Erinnerungen, statt für Paukerei und Stress. Das können wir uns ruhig erlauben. Immerhin hat der Teufel auf der einen Seite schon recht: Wir sind nur einmal jung, wir sollten die Zeit nutzen, uns Erinnerungen zu schaffen. Aber damit ist nicht gesagt, dass der Engel Unrecht hat: Wir wollen Erfolg haben. Dafür müssen wir

das richtige Mittelmaß und unsere Motivation, die uns verlassen hatte, finden, um das zu erreichen, weshalb wir eigentlich hier sind: einen erfolgreichen Abschluss. Wenn also Probleme mit dem eigenen Zeitmanagement auftauchen, dann fertige dir einen ganz groben Plan an mit den Dingen, die du erledigen musst und lass dir Puffer dazwischen für die Tage, an denen du am liebsten den ganzen Tag mit Chips auf der Couch sitzen willst und so lange auf den Fernseher schauen willst, bis er dich fragt, ob du weitergucken möchtest für den Fall, du seist eingeschlafen. Es ist keine Schande von diesem Plan abzuweichen oder etwas spontan umzustellen, weil du dich für etwas anderes entschieden hast. Wichtig ist, nicht zu viel deine Freunde und deine Freizeit aus den Augen zu lassen, denn sonst würdest du irgendwann am Stress und an zu viel Arbeit kaputtgehen, denn darunter leiden deine sozialen Beziehungen und früher oder später würde sich das bemerkbar machen. Aber du musst auch ein wenig Fleiß in die Uni investieren, immerhin willst du doch nicht ewig Student bleiben und irgendwann in die echte Arbeitswelt, um endlich mal einen anständigen Lohn zu verdienen, damit das Geld nicht nach zwei Wochen, sondern vielleicht erst nach drei Wochen schon fast weg ist. Zeitmanagement. Vielleicht ist da doch etwas dran. Tatsächlich noch etwas gelernt in der Uni: Haben wir unsere eigene Zeiteinteilung im Griff, haben wir auch den Rest im Griff. Bianca Bramhoff


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Praktika – jeder kennt sie, jeder macht sie, aber warum eigentlich? Es ist wieder soweit: Das Semester rückt näher und viele Studenten fangen wieder an, eifrig nach einem Praktikumsplatz für Praxissemester zu suchen. Das Praktikum ist für diverse Studiengänge an der UE und an anderen Universitäten fester Bestandteil und eine gute Gelegenheit, um aus der reinen Theorie rauszukommen und das Gelernte anzuwenden. Es ist Gang und gebe geworden, ein Praktikum zu absolvieren, um Einblicke in Branchen, Unternehmen sowie Abteilungen zu bekommen und wichtige Praxiserfahrungen zu sammeln. Doch ist es immer noch so, dass Praktikanten als preiswertige Arbeitskräfte eingesetzt werden und nur stupide Aufgaben erledigen dürfen, wie es oft in den Medien oder in der öffentlichen Meinung angenommen wird? Möglichkeiten eines Praktikums Praktikanten sind vor allem für Studiengänge, die nicht zu einem bestimmten Beruf hinführen, unerlässlich. Es ermöglicht dem Praktikanten, in bestimmten Berufsfeldern Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, in welche berufliche Richtung es später einmal gehen soll. Außerdem bekommt man die Möglichkeit viele neue Kontakte zu knüpfen. Weiterhin können auch wertvolle Schlüsselqualifikationen wie Rhetorik oder soziale Kompetenz während eines Praktikums erwor-

ben werden. Neben der reinen Praxis bietet ein Praktikum ebenso die Möglichkeit, Arbeitsabläufe in Unternehmen oder Firmen kennen zu lernen. Berufserfahrungen zu sammeln, Networking zu betreiben, Arbeitsabläufe kennen zu lernen oder Soft Skills zu erwerben sind alles positive Vorteile, die für ein Praktikum sprechen. Dennoch sollte man sich vorher bewusst machen, welche Praktikumsarten es gibt und was bei diesen zu beachten ist. Aber bevor die unterschiedlichen Arten eines Praktikums vorgestellt werden, werfen wir einen Blick auf die Schattenseite von Praktika. Praktika hätten nicht den eben genannten Ruf, wenn es nicht auch einige Nachteile gäbe. Die Bezahlung eines Praktikums ist häufig eher gering. Allerdings sind für die Höhe der Vergütungen in erster Linie Branche und Größe des Praktikumsbetriebs sowie die geographische Region des Unternehmens ausschlaggebend. Außerdem sind Praktika zeitintensiv und kurze Praktika selten möglich. Über die Dauer des Praktikums entscheidet man selten selbst und die meisten Praktika sind auf eine Dauer von drei bis sechs Monaten ausgelegt. Absolviert man neben dem Studium ein freiwilliges Praktikum, hat man jedoch kaum die Möglichkeit, sechs Monate am Stück in Vollzeit zu arbeiten. Allein durch diese Tatsache schei-


UEberblick

den viele attraktive Arbeitgeber schon von vornherein aus. Die Vorteile von Praktika überwiegen jedoch. Zum einen machen sie sich gut auf dem eigenen Lebenslauf. Das gilt vor allem dann, wenn man noch nicht allzu viel anderweitige Berufserfahrung vorweisen kann. Darüber hinaus ist es einem selbst überlassen, in welchem Land, in welchem Unternehmen oder in welcher Branche man das Praktikum macht. Außerdem bekommt man ein Gefühl für seine persönlichen Stärken und Schwächen, den Berufsalltag in der jeweiligen Branche und erhält womöglich Zugang zu beruflichen Kontakten. Arten von Praktika Die zwei Arten von Praktika, die zu allererst für Studenten relevant erscheinen, sind die freiwilligen Praktika und die Pflichtpraktika. Das freiwillige Praktikum gibt dir die Möglichkeit in den Semesterferien oder nach dem Abschluss in einem Unternehmen Erfahrungen zu sammeln oder sich eine ganz andere Branche anzusehen. Hier sind weder Studenten noch die Betriebe an irgendwelche Vorgaben einer Bildungsrichtung gebunden. Es besteht ein sogenanntes privatrechtliches Rechtsverhältnis. Das heißt laut Gesetz muss der Arbeitgeber den Praktikanten genauso

behandeln wie einen Auszubildenden. Das bringt die Vorteile, dass man Anspruch auf Entgeltfortzahlung bei Krankheitsfall. Das Pflichtpraktikum wird fest in eine schulische oder akademische Ausbildung integriert. Es dient in der Regel dazu, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen. In diesem Fall greift nicht das Berufsbildungsgesetz, welches für Auszubildende gilt. Die Rechte, die man als Pflichtpraktikant hat, werden im Vertrag oder in der Studienordnung festgehalten. Das bedeutet, dass man als Pflichtpraktikant keinen Anspruch auf Vergütung hat und keinen Anspruch auf einen Mindesturlaub. Allerdings gibt es Unternehmen, die den Pflichtpraktikanten dennoch mehr Rechte zusprechen als vorgesehen und man erhält zum Beispiel eine Vergütung oder Urlaub zugesprochen. Im Endeffekt verfolgt man in beiden Arten von Praktika dasselbe Ziel: Als Student möchte man sich beruflich orientieren, Praxiserfahrung sammeln und den Arbeitsalltag in einem Beruf kennenlernen. Egal, ob es sich um ein vorgeschriebenes Praktikum handelt oder nicht, die Aufgaben des Praktikanten bleiben die gleichen.

Hümeyra Ince


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Mit Youtrex.de die Welt entdecken Vorstellung der neuen International University Student Initiative Nach ihrem 10-jährigen Jubiläum im letzten Jahr, erscheint die gemeinnützige OnlinePlattform youtrex.de nun auf Englisch und in neuem Gewand. Schüler, Studierende und Absolventen vernetzen sich mit Unternehmen, Universitäten und Organisationen. Und das weltweit. Bad Nauheim, 16. April 2019 – Was will ich studieren? Welche Universität ist die Richtige? Und wo möchte ich einmal arbeiten? Die Möglichkeiten für junge Menschen sind heute größer denn je. Mit der gemeinnützigen OnlinePlattform youtrex.de lassen sich diese gezielt nutzen, indem nachhaltige Kontakte zu Unternehmen, Universitäten und Organisationen auf der ganzen Welt entstehen. Mitglieder dürfen sich zudem auf Stipendien freuen, die demnächst ausgeschrieben werden. Wie sich neue Wege ins Ausland eröffnen, erklärt der Stiftungsvorstand Dr. Christian Zschocke: „Mit unserer International University Student Initiative, kurz IUSI, bieten wir internationalen Universitäten neue Möglichkeiten Studieninteressierte über ihre Programme zu informieren. Dabei profitieren Sie von unserer bewährten Infrastruktur, durch die Sie über 23.000 Mitglieder erreichen und für ein Studium bei sich begeistern können“. Im letzten Jahr feierte youtrex.de sein 10-jähriges Bestehen, mit dem eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit und englischsprachige Ausrichtung der Plattform umgesetzt wurde. Damit wird der zunehmenden internationalen Vernetzung auf den Gebieten Bildung und Karriere Rechnung getragen. Im Zentrum steht weiterhin die einzigartige Suchfunktion, die Mitglieder und Partner durch individuell zugeschnittene Angebote verbindet. Mit an Bord sind namhafte Partner wie die Morgan, Lewis & Bockius LLP, eine der führenden internationalen Anwaltssozietäten, oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung, eine der bedeutendsten überregionalen Tages- und Wirtschaftszeitungen. Über Youtrex Youtrex.de ist eine gemeinnützige, akademische Karriereplattform, die derzeit über 23.000 Mitglieder aller Fachrichtungen zählt. Anmelden können sich Schüler, Studierende und Absolventen kostenfrei unter www.youtrex.de. Kontakt Ihr Ansprechpartner: Herr Martin Vogt E-Mail: Martin.Vogt@dgan.de Deutsche gemeinnützige Gesellschaft für akademische Nachwuchsförderung mbH Bahnhofsallee 12 61231 Bad Nauheim www.youtrex.de


UEberblick

Eine Uni direkt in der City Es ist nicht der Alexanderplatz oder der Ruhrpott. Es ist die Stadt des Nordens, wo „Moin“ viele verschiedene Bedeutungen hat. Es ist das nordisch-frische Hamburg. Eine Uni in City-Nähe. Die Elbe direkt um die Ecke. Und kein Tag wie der andere. Der kleine Campus des Hamburger Standortes gliedert sich perfekt in die Szene vom Stadtteil Altona ein. Auf den vier Stockwerken des Gebäudes in der Museumsstraße ist nicht nur die UE beheimatet, sondern auch die BTK-ART&DESIGN Universität und Unternehmen wie NEXMO Solutions GmbH oder Trimagus GmbH. Aber das stört keinen. Es ist genug Platz für alle da. Zumal die zwei Stockwerke, die fast komplett von der UE genutzt werden, mehr als genug sind für die 900 Studenten. Der Charme des Campus besteht aber nicht nur in seiner Größe, sondern auch in dem kleinen Innenhof der von einer Jahrhundertalten Eiche bewohnt wird. In den heißen Sommermonaten der perfekte Ort um in der Mittagspause oder den Freistunden draußen zu lernen oder einfach so das Wetter zu genießen. Oder man fährt direkt in die City oder an die Elbe. Dank der Lage am Altonaer Bahnhof sind schnelle Ausflüge ganz leicht. Und nicht nur für die Pausen ist die Lage perfekt. Viele Studenten nutzen das Angebot unserer historischen Großstadt und suchen sich eine Arbeitsstelle in einem der vielen Unternehmen. Oftmals sind die Kontakte über die Professoren hier der schnellste Weg. Wozu sonst haben wir Dozenten aus vielen Traditionsunternehmen in Hamburg, wenn sich der persönliche Kontakt nicht auch auf die Karriere erweitern lässt. Denn Hapag Lloyd, der NDR oder die Deutsche Presse Agentur sind nur wenige der starken Medienunternehmen in denen Studenten hervorragend in der Praxis lernen können. Kein

Wunder, dass dann auch die vorgeschriebenen Praktika in einem dieser Unternehmen absolviert werden. Auf der anderen Seite sind nicht alle Karriere-erprobten Unternehmer geborene Dozenten. Denn oftmals kommt es vor, dass die Lehrenden die Themen der Veranstaltung nicht ausreichend vermitteln können oder das Ziel komplett verfehlen. Auch wenn es zum Teil in den Händen der Studenten liegt, sich ausreichend zu beteiligen, nachzufragen und vorzubereiten, so müssen die Dozenten auch auf die Bedürfnisse eingehen. Und nicht jeder sollte lehren. Wenn ein Saal mit knapp 30 Studierenden nämlich bei vielen Themen nicht versteht, worum es geht, oder wenn die Theorien nicht richtig erklärt und vermittelt werden können, dann ist es nicht überraschend, dass die Prüfung oftmals bis zum Drittversuch wiederholt werden muss. Dozenten müssen auch anhand ihrer Kompetenz zum Lehren ausgesucht werden, nicht nur anhand ihrer Erfahrung und Motivation. Für solche Probleme bietet der Hamburger Campus jedoch auch genug Unterstützung. Studenten, die wirklich lernen wollen, finden einen Weg. Sei es über die Aushänge in den Küchen, durch Nachfragen beim hilfsbereiten UE Personal oder einfach durch herumfragen unter den Kommilitonen. Der Zusammenhalt am Hamburger Campus ist immer wieder erstaunlich. Studiengangsübergreifend werden Lerngruppen gebildet oder auch einfach so Kontakte geknüpft und sich gegenseitig geholfen. Und für sowas ist ein Studium da. Zu jeder Zeit des Semesters sieht man Kleingruppen am Lernen oder Vorbereiten auf Prüfungsleistungen oder auch als Mitglieder der Ressorts zusammensitzen. Denn jeder braucht auch eine Lernpause und die Semester-Partys sind perfekt, um sich abzulenken. Sei es das BierPong-Turnier bei dem es tolle Gewinne gibt


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oder der Haspa-Spenden-Lauf zu dem das Hamburger Marketing Ressort aufruft. Neben den Ersti-Tagen gibt es jedes Semester verschiedene Veranstaltungen, die durch unsere hauseigenen Ressorts organisiert werden. Viele finden direkt auf dem Campus statt, aber wenige werden auch in Zusammenarbeit mit Clubs auf dem Kiez veranstaltet. Warum nicht die größte Partymeile nutzen? An sich hat der Hamburger Campus auch noch ein Radio, Tv und Print Ressort (welches eine eigene Zeitung herausbringt), aber leider sieht man hier nur wenig Ergebnisse. Ob es einfach an fehlender Beteiligung oder zu viel Arbeitsaufwand während der Semester liegt, weiß man nicht. Denn die Ressorts machen auf sich aufmerksam. Allerdings gibt es auch immer wieder genug Möglichkeiten, außerhalb des Uni-Alltags an interessanten Veranstaltungen teilzunehmen. Zum Beispiel an der jährlichen Social Media Week am Campus, zu der auch alteingesessene Agenturen wie die dpa kommen. Oder Studenten werden von Professoren auf neue Projekte aufmerksam gemacht. Sei es hierbei einfach nur eine Podiumsdiskussion mit dem Astronauten Alexander Gerst oder ein journalistisches Projekt des Goethe-Institut in Bukarest. Ein reger Alltag ist nicht immer nur am Campus zu sehen. Und nach einer tollen Fete kann man auch immer schnell nach Hause fahren. Ob ins Studentenwohnheim hinter dem Uni-Gebäude oder in die eigene Wohnung. Nur wenige bleiben zuhause wohnen. Warum auch nicht die Freiheiten des Studienlebens genießen? Dabei sind die Anfahrtszeiten so verschieden wie die Stadtteile. Aus allen Richtungen kommen die Studierenden, einige aus Süderelbe mit Anfahrtszeiten von mehr als 60 Minuten oder aus Pinneberg. Andere kommen mit dem Fahrrad von der Wohnung am Kiez. Hamburg ist aber wie jede Großstadt sehr teuer, daher ist eine

Arbeitsstelle neben dem Studium essentiell. Diese findet sich nicht nur über die Professoren-Kontakte (welche eine Bewerbung doch sehr vereinfachen), sondern auch über die verschiedenen Job-Portale für Hamburger Studenten (zum Beispiel Stellenwerk.de). Zusätzlich können die Aushänge in den hauseigenen Küchen beachtet werden. Wer genau hinsieht, findet jede Woche neue Angebote für Jobs oder Praktika. Egal wie, Hamburgs UE-Studenten profitieren und beeinflussen den regen Alltag in der Großstadt. Denn wir nehmen nicht nur teil, wir veranstalten und organisieren und wirken mit. Ob bei Auslandsprojekten oder Events im eigenen Stadtteil. Langweilig wird die Elbstadt nie.

Ann Katrin Meier


Events

Bachelor und nun ? Nach zwölf Jahren Schule und drei Jahren Bachelorstudium erfolgreich und gut abgesichert in den ersten Job einsteigen – der Wunsch eines jeden Studenten. Wer träumt schon nicht von einem coolen Auto, einem genialen Einstiegsgehalt, einer großen Wohnung und einem großartigen Chef? Und seien wir mal ganz ehrlich – welche Herausforderungen sollen im Prozess der Berufsorientierung und des Einstiegs schon noch auf einen UE-Studierenden zukommen? Immerhin hat dieser schon ganz andere Schwierigkeiten wie die Anwesenheit in den Vorlesungen nach einer langen Nacht im B7 oder das Bestehen einer schwierigen Klausur gemeistert! Und selbst, wenn noch die ein oder andere Hürde auf dem Weg zur ganz großen Karriere vor einem liegt – die Hochschule verhilft mir schon zu einem vernünftigen Job. Wofür zahle ich sonst 800 EUR pro Monat? Und die Quote, dass 93% der Absolventen 12 Monate nach Abschluss im Job sind, muss auch erst einmal gehalten werden! Nach sechs Semestern merkt man plötzlich, dass diese drei Jahre gar nicht so lang dauern wie sie klingen. Am Ende noch die Bachelorarbeit schreiben und schon ist man mit dem Studium fertig. Aber wie geht es danach weiter? Sollte man noch einen Master dranhängen oder direkt einsteigen? Welche Optionen gibt es? Grundsätzlich bieten sich nach einem abgeschlossenen Bachelorstudium zwei übliche Richtungen für die weitere berufliche Entwicklung an. Zum einen kann man weiter studieren – beispielsweise in einem vertiefenden Masterstudium. Den direkten Übergang vom Bachelor- ins Masterstudium wählen laut einer Studie des Stifterverbandes der Deutschen Wissenschaft aus dem Jahr 2011 53% der Fachhochschüler und 77% der Universitätsstudierenden. Sinnvoll ist dies vor allem, wenn

sich berufliche Präferenzen bereits gefestigt haben und man während des Bachelorstudiums den Wunsch bekommt, noch tiefer in die gelernte Materie einsteigen zu wollen. Außerdem ist das Masterstudium in der Regel die Voraussetzung für eine anschließende Promotion. Genaue Regelungen dazu sind stets in der Promotionsordnung der jeweiligen Hochschule enthalten. Einige Hochschulen bieten auch Fast-Track-Programme, also masterstudienbegleitende Promotionsprogramme, an. Neben dem Masterstudium gibt es auch die Möglichkeit, ein weiteres Bachelorstudium zu absolvieren. Dieses bietet sich insbesondere dann an , wenn man sein Wissen auch in weiteren Fachgebieten ausbauen möchte. Zu beachten ist hier, dass als Zweitstudienbewerber, genau wie bei der Bewerbung auf ein Masterstudium, die Bachelornote statt der Abiturnote das Auswahlkriterium ist, soweit der Studiengang nicht zulassungsfrei ist. Diese Seite vom Buch kennen alle Studenten: Skripte wälzen, sich auf Klausuren vorbereiten und in den Semesterferien Praktika absolvieren. Dies soll schließlich den Berufseinstieg – als zweite Richtung nach dem Bachelor – vereinfachen. Doch wie genau sieht dieser Berufseinstieg aus? Wird man ins kalte Wasser geworfen? Tut der “Praxisschock” weh? Und verantwortet man als Absolvent direkt Millionenumsätze, wie der Alumnus Philipp G. auf der Homepage der UE wirbt oder dauert das Ganze noch ein bisschen? Der Berufseinstieg geschieht je nach Studienrichtung und Unternehmensgröße in verschiedenen Positionen, die meist über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren ausgeübt werden. So ist es für Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge in Konzernen üblich, als Trainees oder im Mittelstand zunächst als Assistenz der Geschäftsleitung


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Erfahrungen zu sammeln. Studenten der Medienrichtungen sind nach einem absolvierten Bachelorstudium häufig als Volontär tätig. Im Rahmen eines Trainee-Programms durchläuft man klassischerweise mehrere Fachbereiche im Sinne einer Job Rotation. Um bei Fragen jemanden an der Hand zu haben, steht dem Trainee meist ein Mentor bzw. Betreuer zur Seite. Außerdem ist es üblich, im Rahmen von Workshops und Seminaren gefördert zu werden und so schnell Anschluss und Kontakte im Unternehmen und der Branche zu finden. Ziel ist es, sich – abhängig vom Programm – nach 6 bis 24 Monaten im Unternehmen zu orientieren und daraufhin in einer gehobenen Fachposition des Unternehmens einzusteigen. Das Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 2.000 bis 3.000 EUR pro Monat. Ähnlich ist auch das Volontariat aufgebaut. Das Kennenlernen verschiedener Abteilungen verschafft den Volontären einen Überblick über diverse Tätigkeitsbereiche der jeweiligen Organisation. Neben den Aufgaben, die beim Volontariat eher im operativen Bereich liegen, unterscheiden sich Volontariate auch durch die Vergütung, die in etwa der Hälfte der Trainee-Vergütung entspricht. Sowohl die Aufgaben- als auch die Verantwortungsbereiche und -größen sind im Rahmen der Vertragsgestaltung mit dem Arbeitgeber abzuklären, um nicht auf Enttäuschung zu stoßen. Als Stichtag zur Klärung dieser und möglicher weiterer Fragen gilt der Tag der Vertragsunterzeichnung. Feedbackgespräche mit Mentoren sollen den “Praxisschock” so gering wie möglich halten und einen fließenden Übergang zwischen Studium und Berufseinstieg garantieren. Der Aufbau dieser Programme klingt vielversprechend und lässt den Studentenpuls ruhiger schlagen. Was aber, wenn man sich trotz Praktika und Werkstudentenstelle nicht sicher ist, welcher Beruf der richtige ist? Und was ist, wenn in der Probezeit außergewöhnliche Herausforderungen aufkommen? Wie bereitet die UE fernab von Vorlesungen auf den Berufseinstieg vor?

Das Seminar “Die ersten 100 Tage im Job” von ZEIT CAMPUS, einem Studentenmagazin, welches vom Zeitverlag zweimonatlich veröffentlicht wird, bot in Verbindung mit dem Workshop “So finde ich den Job, der zu mir passt” am Iserlohner Campus der UE Aufklärung. Die Veranstaltung war zunächst als Podiumsdiskussion aufgebaut, welche Frau Amna Franzke, Redakteurin von ZEIT CAMPUS, moderierte. Herr Andreas Schubert, Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter des Forschungs- und Beratungsinstituts Great Place to Work, Frau Claudia Köhler, Corporate Vice President der Event- und Promotionsagentur VOK DAMS, und Herr André Hinz, Marktregionsleiter Ruhrgebiet der Techniker Krankenkasse, wurden als Experten zu Themen rund um den Berufseinstieg befragt. Die maßgebende Empfehlung der Podiumsgäste in Bezug auf den Einstieg war es, offen an den neuen Job, das neue Unternehmen und das neue Team heranzugehen. Man solle bereits im Vorstellungsgespräch Optionen wie unbefangene Telefonate mit den Mitarbeitern oder erste Schnuppertage, die laut Schubert und Hinz in ihren Unternehmen schon die Regel seien, vor dem tatsächlichen Einstieg erfragen. Eine “weiche” Übergangszeit in das tägliche Berufsleben sei nicht nur im Interesse der Studenten. Der demographische Wandel eröffne den Einsteigern ganz neue Möglichkeiten und eine viel stärkere Verhandlungsposition als es bei geburtenstarken Jahrgängen noch der Fall war. Die Fragen der Studierenden drehten sich meist um den Umgang mit erlebten Situationen. Wie geht man beispielsweise mit einem Arbeitgeber um, welcher in der Probezeit Fertigkeiten fordert, welche über die ursprüngliche Jobbeschreibung hinausragen? Aus den Antworten der Podiumsgäste hat sich insbesondere eines herauskristallisiert: eine sachliche, zeitnahe und offene Kommunikation ist als Berufseinsteiger enorm wichtig, um Missverständnisse zu klären und Türen für Weiterentwicklung zu öffnen. Nach der Podiumsdiskussion wurde die Veranstaltung in Form von Workshops weitergeführt. Frau Margit Peters, Beraterin bei der Hamburger Unternehmensberatung CHANGE 4 SUC-


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CESS, unterstützte die Teilnehmer in kleinem Kreis bei einer Selbstanalyse. Im interaktiven Workshop wurden u.a. mit dem Modell der Lebensmotive des US-Psychologen Dr. Reiss, welcher sich u.a. mit der intrinsischen Motivation beschäftigt hat, eigene Talente und Fähigkeiten reflektiert. Das Modell analysiert nach Ausprägungen von 16 Motiven wie Macht, Unabhängigkeit oder Neugier die Motivation des Teilnehmers, woraus man selbst Orientierung für die Berufsorientierung schöpfen kann. Lebensmotiv Macht

Lebensmotiv Unabhängigkeit

Lebensmotiv Neugier

Lebensmotiv Anerkennung

Lebensmotiv Ordnung

Lebensmotiv Sparen

Lebensmotiv Ehre

Lebensmotiv Idealismus

Lebensmotiv Beziehungen

Lebensmotiv Familie

Lebensmotiv Status

Lebensmotiv Rache

Lebensmotiv Eros

Lebensmotiv Essen

Lebensmotiv Körperliche Aktivität

Lebensmotiv Ruhe

Mithilfe des Riemann-Thomann-Modells geschah außerdem eine Abbildung der eigenen Persönlichkeit, um aus der Assoziation folgender Bedürnisse eine optimale Charakteristik des zukünftigen Berufes zu entwickeln :

Neben Jobportalen unterstützt die UE die Studierenden auch selbst – unter anderem mit dem Career Center. Dort werden Beratungen hinsichtlich Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgesprächen durchgeführt, Kontakte zu Kooperationspartnern vermittelt und allgemein Unterstützung in Fragen rund um den Bewerbungs- und Berufseinstiegsprozess beantwortet. Darüber hinaus sind auch die Dozenten stets dazu bereit, Kontakte zu vermitteln bzw. die Studenten bei der beruflichen Laufbahn zu unterstützen. Neben praxisrelevanten Vorlesungen können die Studierenden also auch das umfassende Angebot der UE in Anspruch nehmen und von Seminaren, Workshops, dem Career Center und einem teilweise hochschulinternen Jobportal profitieren. Der letztendliche Einstieg ist dennoch stark von der eigenen Leistung und dem eigenen Engagement abhängig. Vor diesem Hintergrund, und auch vor dem der vielen Ansprüche der Studentenschaft, trifft das Zitat von John F. Kennedy “[...] ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country.” – man ersetze “country” durch UE – gut zu. Denn ein hohes Engagement seitens der Studenten ist maßgeblich für die weitere Entwicklung der Hochschule mit verantwortlich.

Am Ende dieses Prozesses wurden in der Workshop-Gruppe auf dieser Grundlage Ideen und Vorschläge für mögliche Berufsrichtungen ausgesprochen. Darüber hinaus informierte Frau Peters über Jobportale wie Indeed, Stepstone oder auch das teils hochschulinterne Portal JobTeaser, die bei der Findung eines passenden Berufes unterstützen könnten.

Grafik und Text : Jonas Kurth


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Fotos : B7 Ressort


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Fotos : Marketing Ressort


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Fotos : Denise Tombers


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Zwischen Influencern und Candy Bar Der erste MedienTalk der UE

Luísa Lión hat über 300 000 Follower bei Instagram, ist Unternehmerin, Bloggerin und verdient ihr Geld mit Werbung über ihre Social Media Kanäle. Damit gehört sie zu Deutschlands Influencern, ebenso wie Nico Schwarzpaul, der neben seiner Tätigkeit bei der OP & V GmbH einen Instagramaccount mit über 30 000 Followern unterhält und als Werbegesicht für verschiedene Marken agiert. Zu ihnen gesellte sich der UE Alumnus Gareth Runkel, der Experte für Influencer Marketing und Social Media ist. Außerdem war der stellvertretende Redaktionsleiter des IKZ, Frank Jungbluth, auf dem Podium zu finden. Der erste Medien Talk der UE-Germany in Iserlohn startete am 12.07.2019. Unter dem Titel „Influencer, Idole, Identitäten – Einblicke in das Leben von InstaStars“ trafen an diesem Freitagabend vier Teilnehmer der Medienbranche aufeinander. Zu Beginn des Talks wurden die Besucher durch ein auf die Wand projiziertes Video begrüßt. Im Smartphoneformat aufgenommen erklärten verschiedene Studenten, was Influencer für sie bedeuteten. Im Anschluss daran erschienen die beiden Moderatoren Julia Bartzik und Maximilian Jost und schließlich die Talk-Gäste. Die Frage „Siehst du dich selbst als Idol?“ eröffnete das Thema des Talks. Schwarzpaul verneinte und auch Lión sah sich eher als „große Schwester oder girl next door“. „Das ist teilweise schon eine Scheinwelt“, erklärte sie dann, als der mögliche Realitätsverlust der Fans angesprochen wurde. Die Bearbeitung mancher ins Netz gestellter Fotos oder auch das Verändern des eigenen Aussehens könne, laut Schwarzpaul, mehrere Stunden in Anspruch nehmen, was den Fans nicht immer bewusst sei. Darum sei es nicht ratsam, sich mit Vollzeitinfluencern zu vergleichen. Die Frage, ob die klassischen Medien dennoch Vertrauen an die Internetpersönlichkeiten verlieren würden, beantwortete Runkel mit dem Einwand, dass man nicht zwangsläufig

Vertrauen verlieren müsse, wenn Influencer mehr gewinnen würden. Jungbluth setzte hinzu, dass das Vertrauen beispielsweise in Tageszeitungen nach wie vor hoch sei. Ein Grund dafür sei die benötigte Zeit für eine Veröffentlichung im Gegensatz zu der Schnelligkeit der digitalen Medien. Lión bestätigte, dass das Auftauchen in Printmedien nach wie vor wertvoller sei als im digitalen Bereich. Dennoch zeichne sich ab: der Trend geht zum


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Die Gäste des Medien Talks durften sich über ein volles Podium freuen

Influencer. Besonders sogenannte Micro-Influencer, Influencer mit einer mittelgroßen Reichweite, seien laut Schwarzpaul eine Chance, ohne große Streuverluste Werbung zu betreiben. „Solche Influencer können auch mehr mit ihren Followern agieren und eher auf Rückfragen eingehen“, sagte Runkel dazu. Neben solchen Veränderungen hin zu den neuen Werbemöglichkeiten gäbe es auch Veränderungen im digitalen Bereich selbst. Auffällig sei dabei der immer größer werdende Fokus auf Videos zu Lasten von Fotos. „Der Trend geht Richtung Video- und Bewegtbild“, brachte es Luísa Lión auf den Punkt. Dadurch käme es zu Einbrüchen der Klickzahlen auf Fotos. Schwarzpaul und Lión sprachen auch über negative Erfahrungen bei Kooperationen. „Ich

Foto : Denise Tombers

hatte bisher immer Glück“, erklärte Lión dazu, erzählte aber auch von Fällen, in denen die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Influencer nicht so gut geklappt hätte. Dabei stellte sich heraus, was besonders wichtig für ein gelungenes Marketing sei: dass der Werbende zum Produkt passe. Im Fragenhagel stellten sich die Gäste anschließend Fragen aus dem Publikum. Dabei ging es unter anderem weiter um die Veränderungen der digitalen Medien. Auf der anderen Seite wurden auch Tipps eingeholt, wie man selbst die Karriere als Influencer starten könnte. Statt einer direkten Antwort auf diese Frage stellte Schwarzpaul eine Gegenfrage: „Hast du eine gute Idee?“ Anne Kampmeier


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„Das Wort Influencer ist mittlerweile sehr negativ belastet“

Luísa verdient als Influencerin ihr Geld mit Fotos im Internet ,Foto : Denise Tomber

Der Name Luísa Lión wird einigen Menschen, die auf Social Media unterwegs sind, ein Begriff sein, denn sie ist Influencerin. Noch dazu eine sehr erfolgreiche. Mit etwa 305 000 Followern auf Instagram, 8000 auf Twitter und 40 000 Abonnenten bei YouTube zählt sie zu den Großen im deutschen Raum. Mit Themen wie Fashion, Business und Reisen trifft sie den Geschmack ihrer Fans – und bekommt dafür Geld. Denn das Geschäft mit den neue Der Name Luísa Lión wird einigen Menschen, die auf Social Media unterwegs sind, ein Begriff sein, denn sie ist Influencerin. Noch dazu eine sehr erfolgreiche. Mit etwa 305 000 Followern auf Instagram, 8000 auf Twitter und 40 000 Abonnenten bei YouTube zählt sie zu den Großen im deutschen Raum. Mit Themen wie Fashion, Business und Reisen trifft sie den Geschmack ihrer Fans – und bekommt dafür Geld. Denn das Geschäft mit den neuen Medien ist ihr Beruf. Der UE-Germany Studentin Lara Grewe gegenüber hat sie im Interview vor der Kamera verraten, wie sie zu dem Begriff Influencer steht, was für sie Freizeit bedeutet und wie sie mit Hasskommentaren umgeht. n Medien ist ihr Beruf. Der UE-Germany Studentin Lara Grewe gegenüber hat sie im Interview vor der Kamera verraten, wie sie zu dem Begriff Influencer steht, was für sie Freizeit bedeutet und wie sie mit Hasskommentaren umgeht.

Man sieht immer auf Instagram, dass du viel unterwegs bist, sowohl außerhalb von Deutschland reist, als auch innerhalb wahnsinnig viele Projekte hast und begleitest und involviert bist. Wie ist das, wenn du mal Pause brauchst? Wie kommst du runter, wenn du so viel erledigst? Es ist schon schwierig, komplett abzuschalten, weil das Handy natürlich mein Beruf oder Teil meines Jobs ist und ich immer erreichbar sein muss. Auch bin ich kurz vor dem Einschlafen, was man ja nicht machen sollte, dran, um die MS zu beantworten. Ich versuche manchmal, mir bewusst Auszeiten zu nehmen und das Handy auch mal zuhause zu lassen. Wenn ich zum Beispiel mit dem Hund spazieren gehe, nehme ich es erst gar nicht mit. Oder auch - schaffe ich nicht immer, aber manchmal - wenn ich mit Freunden was Essen gehe, dass ich es zuhause lasse oder eben gar nicht drauf schaue. Ohne Handy ist für mich schon mal ein bisschen Urlaub. Und ansonsten versuche ich, mit den Freunden ein bisschen abzuschalten oder mit dem Partner in den Urlaub zu fliegen und zu gucken, dass man vorher die ganzen Jobs erledigt hat. Ein, zwei Tage ist es schon schwierig, aber es ohne Handy zu versuchen, das ist schon mal Urlaub für mich. Wenn man dich jetzt fragen würde: „Was machst du denn beruflich“, was sagst du dann? Was ist deine Berufsbezeichnung? Es kommt drauf an, mit wem ich spreche. Das Wort Influencer ist mittlerweile sehr negativ belastet und das kann man sehen, wie man möchte. Natürlich beeinflusse ich irgendwo Leute mit dem, was ich erzähle. Da muss ich drauf achten. Ich versuche, es immer im positiven Sinne zu machen und so viele Tipps wie möglich zu geben. Ich bezeichne mich eher so als große Schwester oder Mädel von Nebenan, das einfach mal versucht, andere Mädels (die Zielgruppe ist eher Frauen) zu motivieren, ihre Lebensträume zu erfüllen, das zu machen, worauf sie Bock haben und an sich selbst


Nachgefragt

zu glauben. Das ist so meine Hauptmessage, die ich versuche, mit der Welt zu teilen. Und dann mache ich noch ganz viele Business-Sachen nebenher. Du hast gerade gesagt, dass Influencer so ein Wort ist, bei dem du merkst, dass es ein bisschen negativ konnotiert ist. Was meinst du, woran liegt das? Ich glaube, mittlerweile gibt es einfach so viele, die sich Influencer nennen oder auch Blogger. Früher war das einfach noch viel schwieriger. Da brauchte man eine gute Kamera oder erstmal einen Blog. Erstmal das Know-How, überhaupt einen Blog zu starten oder YouTube-Videos zu schneiden. Mittlerweile hat mehr oder weniger jeder ein Smartphone. Da ist es relativ easy, anzufangen, was ja auch toll ist, eine riesen Chance. Aber es gibt natürlich auch Leute, die das nicht professionell machen und sagen, sie hätten so und so viele Follower, aber diese Follower kaufen. Das ist ein Problem für die ganzen anderen Kollegen, die das schon länger und professionell machen. Dann gibt es auch diese Klischees: „Alle Influencer sind immer im Urlaub und schön am Reisen und in tollen Luxushotels. Sie kriegen alle möglichen Sachen geschenkt und machen ja gar nichts. Die arbeiten nicht mal richtig und chillen hier die ganze Zeit. Das ist voll ungerecht“. Klar ist das sicherlich auch eine Sache des Jobs, wenn man denn Glück hat und in dem Bereich bereits etabliert ist, aber es gehört super viel mehr dazu. Jeder, der selbstständig ist oder sich selbstständig machen möchte, weiß, was dahintersteckt. Allein, was Steuern und Papierkram angeht und vielleicht hat man auch Angestellte und Mitarbeiter und muss viel planen. Ich bin super viel meines Alltages einfach nur am Laptop oder PC. Das ist sehr langweilig. Klar gibt es dann auch so Momente, wo ich auf tollen Events bin oder reise, was unglaublich toll ist, aber das ist nicht der Großteil des Jobs, würde ich mal sagen. Wenn du gerade sagst, dass nicht alles so glamourös ist, wie man vielleicht manchmal denkt, versuchst du, die langweiligeren Tage auf Social Media auch als langweilige Tage aussehen zu lassen?

Ja, ich bin einfach so ein ehrlicher und direkter Mensch und ich kann das gar nicht verstellen. Ich weine auch mal, wenn es mir schlecht geht, auch vor der Kamera oder vor meiner Insta-Community. Einfach, weil ich über die Jahre gemerkt habe, dass bei persönlichen Artikeln die größere Resonanz kommt. Ich habe 2009 mit einem Blog angefangen, schon vor zehn Jahren. Als ich das allererste Mal einen richtig persönlichen Artikel geschrieben habe, haben die Leute darauf reagiert, dass es mir auch mal nicht gut geht. Und auch im Studium ging es mir nicht immer gut. Ich hatte teilweise sogar überlegt, das abzubrechen, habe darüber geschrieben und dann auf einmal kam das Feedback und ich dachte so „okay, die Leute interessiert auch total, was ich mache“. Deswegen versuche ich immer, auch die nicht ganz so schönen Seiten zu zeigen, einfach, um ein bisschen nahbarer zu sein und den Leuten zu zeigen „Hey, theoretisch kannst du es auch schaffen, ich bin nicht anders als ihr und es kommt einfach nur auf deine Willensstärke an, auf deine Ziele, was du machen möchtest“. Deswegen finde ich es wichtig, das auch ein bisschen realer zu zeigen. Du machst das ja jetzt schon zehn Jahre lang. Kannst du dich an den Punkt erinnern, an dem du gemerkt hast, dass dir viele Leute zuhören und dass das nicht nur Zahlen sind? Also ich glaube, als ich damals bei Shoppingqueen mitgemacht habe, das war im Januar 2013. Danach war das schon extrem. Da gab es Instagram noch nicht mal richtig, da fing es gerade erst in Deutschland an und ich hatte, glaube ich, 3000 Follower. Auf einmal hat mir meine Mitbewohnerin, die gar nichts mit Instagram zu tun hatte, ein Bild geschickt. Jemand verkaufte die Jacke, die ich bei Shoppingqueen anhatte, mit meinem Bild. Auf einmal nahmen irgendwelche Leute meine Bilder und benutzen die, um Sachen zu verkaufen. Dann wurde ich auch in München öfter erkannt und das war das erste Mal, wo ich gedacht habe, dass es doch ein paar Leute mehr sind und diese Zahlen reale Menschen sind und nicht nur Zahlen, die irgendwo online stehen.


32 Du merkst ja, dass diese Leute dich hören und dass du sie beeinflusst. Wie gehst du damit um? Gibt es Sachen, die du nicht teilst oder zeigst du einfach, wie du dein Leben lebst? Ja, ich bin relativ offen und rede wirklich über sehr viel. Ich habe ja auch früher ganz viel über meine Liebesdramen geredet, als ich Single war und ich glaube, das ist im Endeffekt ganz cool gewesen. Mittlerweile habe ich meinen Verlobten und als ich den vor drei Jahren in Sydney kennengelernt habe, haben alle so mitgefiebert, weil es irgendwie wie bei so einer besten Freundin ist, die man eigentlich gar nicht richtig kennt, aber irgendwie ja doch. Ich habe Jahre lang Pech gehabt mit den Männern, aber auf einmal habe ich Glück. Ich kriege das auch bei anderen Leuten mit, denen ich persönlich folge. Das ist auch so toll, wenn ich immer sehe, dass die schwanger sind oder einen Meilenstein erreicht haben. Das finde ich eigentlich ganz schön, dass die Leute das so miterleben können. Ich habe am Anfang meine Familie ziemlich stark rausgehalten, einfach aus dem Grund, dass meine Mutter Psychotherapeutin ist und auch mit Jugendlichen arbeitet. Ihr war das ein bisschen unangenehm, weil es ja sein kann, dass sie auch mit Leuten arbeitet, die mir vielleicht folgen. Das habe ich komplett verstanden. Und so ein paar Sachen, ich meine, ich zeige Dan [Verlobter] jetzt nicht so oft, aber an sich bin ich da schon offen und erzähle auch relativ viel.

cer sind, aber die irgendwie in einer gewissen Branche arbeiten, die mich oder meine ganzen Reisen einfach inspirieren. Also ich habe jetzt nicht eine einzige Person, aber es gibt viele, bei denen ich sage: „Die machen das echt toll und die schaue ich mir gerne an“. Wünschst du dir manchmal, dass du doch einen Nine-to-Five-Bürojob hättest? Tendenziell eher nein, ganz klar. Im Studium war mir schon relativ früh klar, als ich Praktika und Jobs gemacht habe, dass ich gerne mein eigenes Ding machen möchte. Aber es gibt manchmal auch Momente, in denen ich denke, dass man wirklich nonstop nicht aufhören kann. Oft macht man sich ja selber den Druck. Natürlich gibt es Kooperationen, an die man sich halten muss und Deadlines, aber es ist jetzt nicht so, dass jemand das unbedingt erwartet. Manchmal schaue ich mir Freundinnen an, die einen normalen Job haben, die dann am Freitagnachmittag nachhause gehen und die nächsten zwei Tage wirklich frei haben und nichts machen und nicht erreichbar sind. Das wäre schon mal ganz schön, aber damit kann ich leben und dass ist in Anführungsstrichen ein „Nachteil“ an dem Job, aber es ist machbar.

Was wolltest du denn mal werden, als du klein warst? Oh, ich hatte ganz viele verschiedene Sachen. Ich wollte mal Schauspielerin werden, ich wollte auch relativ lange Lehrerin werden oder Für Jüngere ist Social Media ein Mittelpunkt. Psychotherapeutin wie meine Mama. Das fand Man ist mit dem ganzen Hype aufgewachsen, ich immer sehr spannend. Ich hatte irgendwie der ja noch weiter nach oben steigt. Das heißt, alles Mögliche, was ich mal werden wollte. Und Influencer sind für viele Idole oder Vorbilder. dann, wo es Richtung Studium ging, wollte ich Idol ist natürlich ein sehr großes Wort. Damit eigentlich was mit PR-Marketing machen und kommt viel Verantwortung. Wie ist das bei dir? Mode fand ich auch immer spannend. Im EndGibt es da irgendwen, den du dein Idol oder effekt ist es jetzt ein Mix aus allem geworden. Vorbild nennst? Eigentlich passt es perfekt. Früher war das bei mir tatsächlich Chiara Ferragni, als die angefangen hat. Sie war eine der Und du hast gerade gesagt, dass du vor zehn ersten, der ich gefolgt bin, was Blogs anging. Jahren angefangen hast. Das ist viel Zeit, in Irgendwann war es mir dann ein bisschen zu der wahrscheinlich viel passiert ist, aber wenn viel, immer nur Designertaschen. Das war dann du dich mal zurückerinnerst an den Anfang, irgendwann unrealistisch für mich, obwohl ich wo war so der Punkt, an dem du realisiert ja schon in der Branche arbeite. Ich habe jetzt hast, dass du ein bisschen mehr Reichweite keine bestimmte Person, bei der ich sage „Dehast als andere? ren Leben finde ich so unglaublich spannend Ich glaube, es kam wirklich größtenteils durch oder das hätte ich gerne“. Es ist eher mein Videos. Ich habe damals auch schon angefanganzer Feed. Ich folge vielen Leuten, auch gen mit YouTube und mal so Shopping-Hauls teilweise Leuten, die offiziell gar keine Influenoder eher banale Themen. Irgendwann habe


Nachgefragt ich Blogs in LA angefangen und das ist schon so, dass ich auch jetzt, teilweise sechs oder sieben Jahre später, immer noch Nachrichten dazu bekomme. „Hey ich folge dir schon seit LA“ oder „Seit du mit Lina, deiner Freundin, in LA warst und irgendwie fand ich das spannend, was ihr gemacht habt“ Das fing also damals an, dass Leute einem wirklich geschrieben haben, auch E-Mails. Damals gab es ja noch keine DMs. Da wurden E-Mails oder Kommentare geschrieben haben. Natürlich gibt es teilweise mal negative Sachen. Irgendwer, der mich überhaupt nicht kennt, jemand wildfremdes greift mich online an oder hat was an mir auszusetzen. Damit muss man auch erstmal klarkommen. Das fing, glaube ich, so 2012, 2013 an. Wie gehst du damit heute um? Ich bin Löwe im Sternzeichen und das Problem ist: Löwen möchten sich immer verteidigen und erklären und wollen immer von allen geliebt werden. Es ist schon immer noch schwierig für mich, aber ich kann damit inzwischen viel besser umgehen. Ich kann mich noch erinnern, als ich damals auf meinem Blog meinen allerersten schlimmen, negativen Kommentar bekommen habe und es hat mich wirklich den ganzen Tag rausgerissen. Ich habe geweint und das nicht verstanden. Mittlerweile ist es nicht mehr so, dass ich weine, aber ich kann hundert positive Kommentare am Tag bekommen und wenn es einen negativen gibt, dann nagt er an mir. Zumindest, wenn es auch was mit der Realität zu tun hat. Irgendwie kann ich die Person dann ja verstehen, aber es nervt mich trotzdem. Dann versuche ich auch, was zu ändern. Aber wenn es jetzt Kritik ist, die einfach nur Schwachsinn ist oder jemand, der einfach nur haten möchte, dann nicht. Mittlerweile bin ich das ziemlich rigoros. Früher habe ich nie geblockt, mittlerweile blockiere ich sofort. Ich gehe dann meistens in den Verlauf, zum Beispiel bei Instagram, wenn man mir irgendwelche DMs unter der Gürtellinie schickt, die mich persönlich grundlos richtig angreifen, und schaue mir meistens an, was die vorher geschrieben haben. Oft sind das so Menschen, die immer negativ schreiben. Wenn das ist, dann blockiere ich die einfach. Dann sage ich: „Ich habe dir eine Chance gegeben, ich habe dir immer geantwortet und war nett“. Es bringt auch nichts, mit den Leuten zu diskutieren. Manchmal versuche ich es noch. Vielleicht

schafft man es auch noch, eine von dreißig Personen sozusagen umzuwandeln und wieder als Fan zu gewinnen, aber in der Regel hat man da keine Chance und dann sage ich: „Ich muss nicht jedem gefallen“. Das hat sich ein bisschen gebessert. Ist wahrscheinlich auch am gesündesten. Du machst ja auch viel Business in diesem Bereich Influncer, beziehungsweise auch Blog oder Marketing-Workshops. Kannst du ein bestimmtes Netzwerk für jemanden empfehlen, der diese Karriere anstrebt? Wir haben auf Bloggerworkshop Onlinekurse, die aufgeteilt sind. Zum Beispiel, wie man mit einem Blog anfängt. Da gibt es eine Anleitung. Wie kannst du anfangen, welche Plattform gibt es, wie findest du Namen, Themenfindung und so weiter. Das empfehle ich immer. Haben wir auch für Instagram, so die Basics. Auch, wenn man vielleicht schon Geld verdienen möchte, aber noch nicht weiß, wie man an Firmen rankommt und solche Geschichten. Da haben wir auch eine Community, zum Beispiel auf Instagram und auf Bloggerworkshop.com, wo man sich austauschen kann, was ich echt immer cool finde. Es gibt auch Facebookgruppen in verschiedenen Städten. In Dortmund, habe ich gesehen, gibt es auch eine. Es ist ganz cool, sich zusammen zu setzen. Ansonsten kann man einfach mal Leute anschreiben, die vielleicht ähnlich viele Follower haben. Ich habe früher auch so gestartet. Ich habe meine Wochenenden damit verbracht, acht bis neun Stunden lang einfach nur Kommentare zu schreiben. Da gab es noch nicht diese Copy-Paste-Geschichten. Ich habe immer neue Kommentare geschrieben und Leute rausgesucht, die wie ich damals in München wohnten. Die habe ich angeschrieben, ob sie nicht Lust hätten, sich zu treffen und gemeinsam etwas auf dem Blog zu machen. Mittlerweile geht das auch mit Instagram. Ich finde es allerdings immer schwierig, wenn Leute kommen, die, sage ich jetzt mal, 500 Follower haben und dann jemanden anschreiben mit 500 000 Followern. Da ist die Erfolgsquote relativ gering. Deswegen sollte man erstmal gucken, dass man vielleicht Leute anschreibt, die 1000 Follower haben oder 4000. Dass man sich gegenseitig unterstützt und hilft. Je mehr man macht und je mehr man gibt, desto mehr bekommt man zurück. Anne Kampmeier


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„Alles, wovon man leben kann, ist auch irgendwie ein Beruf“ Zusammen mit Luísa Lión stellte er sich beim edien Talk der UE den Fragen der Moderatoren

Foto : Denise Tomber

Nico Schwarzpaul arbeitet nicht nur in der Geschäftsleitung der OP & V GmbH, sondern ist auch ehemaliger UE-Student und als Influencer tätig. Auf Instagram hat er über 30 000 Follower, die Gefallen an seinen geposteten Bildern finden. Durch Markenkooperationen verdient er neben seinem eigentlichen Beruf Geld mit diesen Fotos. Für den Medien Talk stattete der ehemalige Iserlohner seiner alten Hochschule einen Besuch ab und stellte sich dabei auch den Fragen des BiTS Licht. Du bist ja auch Absolvent an dieser Hochschule. Von Wann bis wann warst du an der damaligen BiTS? Wintersemester 2012 habe ich angefangen bis 2015. Ich habe es in der Regelstudienzeit, sechs Semester Bachelor, geschafft und war auch nur für den Bachelor hier. Welchen Studiengang hast du besucht? CMM. Gibt es hier noch Dozenten, bei denen du Vorlesungen hattest? Ja. Ich glaube, viele gibt es nicht mehr, aber ein paar sind es noch. Jens Müller, mit dem ich auch immer noch in sehr gutem Austausch bin, bei dem ich mich immer freue, den zu sehen. Herr Burgartz, mit dem ich auch gerne in Kontakt bin, bei dem ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe. Und dann gibt es sicherlich

viele, bei denen ich mal ein, zwei Vorlesungen hatte, die auch noch hier sind, wo ich jetzt aber nie so den Draht zu hatte und die anderen, zu denen ich wirklich einen guten Draht hatte, die sind leider nicht mehr da. Kannst du etwas von der Zeit erzählen, die du hier verbracht hast? Ich bin tatsächlich relativ perspektivlos an die Hochschule gekommen. Im Vorfeld hatte ich ein Studium fast abgeschlossen, was ich aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. Ich hatte vorher Sport studiert und war schwer verletzt und konnte das nicht fortführen und habe dann gesagt „Okay, du machst was ganz anderes. Die Hochschule ist vor der Tür, die hat einen guten Ruf, da weißt du, du bist in sechs Semestern fertig und du wirst schon was daraus machen“. Und was daraus gefolgt ist, waren die drei schönsten Jahre meines Lebens,


Nachgefragt

würde ich fast rückblickend sagen. Mit einem Weltklasse Auslandssemester und mit ganz tollen Freunden, die ich bis heute zu meinem engen Freundeskreis zählen darf. Mit Kontakten zu Dozenten, die ich über alles schätze und wo ich auch froh bin, dass man heute den Kontakt halten kann und sich auch wirtschaftlich, wenn man selbst so ein bisschen Karriere gemacht hat, Ratschläge holen darf. Ich habe wahnsinnig viel gelernt. Natürlich ist es in jedem Studium so, dass man nicht alles auf das Berufsleben anwenden kann, aber man ist hier und da doch mal froh, ein Tool aus der Schublade ziehen zu können. Das ist so mein Résumée zu den drei Jahren. Im Vergleich zu dem Studium, das ich vorher erlebt habe, ist es um ein Vielfaches praxisorientierter und es sind tolle Bekanntschaften daraus entstanden, sowohl im Studentenkreis als auch tatsächlich zu Professoren. Die Hochschule hat ja jetzt neue Eigentümer und eine neue Struktur. Zum Beispiel sind einige Abteilungen nur noch in Berlin zu finden. Was hast du für eine Meinung zu so einer Entwicklung? Ich habe sehr wenig mitbekommen, weil ich nicht mehr hier wohne und dementsprechend die Lokalpresse hier nicht mehr verfolge. Ich habe natürlich zu ehemaligen Mitstudenten Kontakt, die an der Hochschule auch noch mehr involviert sind, als ich es bin, die die Änderungen eher kritisch beäugt haben. Ich habe zuletzt gehört, dass die Veränderungen wohl wieder in eine gute Richtung gehen. Das würde mich sehr freuen, wenn das der Fall ist, weil mir die Hochschule am Herzen liegt, ich eine wahnsinnig gute Zeit hier hatte und ich die Hochschule auch gerne wieder guten Gewissens weiterempfehlen möchte. Aber wie gesagt, das war alles über Dritte. Ich habe wenig über offizielle Kanäle erfahren und kann mir dementsprechend auch nur schlecht ein valides Bild machen. Was sagst du zu dem neuen Namen der Hochschule? UE Germany? Für mich ist und bleibt es die BiTS. Ich bin da BiTS-ler durch und durch und finde es ein bisschen schade. Der neue Name hat sicher auch

irgendwie was, aber für mich ist es einfach die BiTS und wird es auch bleiben. Wusstest du schon während der Zeit an der Hochschule, wohin es dich beruflich mal verschlagen würde? Jein. Ich habe in dem Unternehmen, in dem ich heute Geschäftsführer bin, im fünften Semester als Werkstudent im Vertrieb angefangen. Das heißt, ich hatte da die Idee, dass es da hinterher durchaus hingehen kann, wobei das ein Iserlohner Unternehmen ist und ich eigentlich auch mal raus aus Iserlohn wollte. Ich komme ja ursprünglich aus Iserlohn, deswegen hatte ich eher vor, dass es mich in die große, weite Welt verschlägt. Dass der unmittelbare Medienbereich nichts für mich ist, habe ich schon während des Studiums gemerkt. Mir war schon klar, dass es mich eher in die Wirtschaft fernab der Medien verschlägt. Ich hatte mir die Automobilbranche sehr gut vorstellen können, aber ab dem fünften Semester hat es sich so langsam abgezeichnet, dass ich in dem Unternehmen bleibe, in dem ich als Werksstudent tätig war. Im sechsten Semester wurde es dann konkret, dass ich mich im Prinzip schon eingearbeitet habe für die Zeit danach. Also war der Berufseinstieg nach dem Studium leicht oder eher eine große Umstellung? Für mich war es leicht, weil ich eigentlich die letzten beiden Semester schon mehr gearbeitet als studiert habe. Zumindest mental. Ich habe keine Vorlesung sausen lassen, so war ich nie. Ich habe das gerne mitgenommen und habe auch immer gesagt, es kostet Geld, dann gehe ich da auch hin. Der Übergang war quantitativ. Es waren dann mehr Stunden, die ich da gearbeitet habe, aber qualitativ ist es mir relativ leichtgefallen. Was würdest du aktuellen Studenten hier an der Hochschule raten, besonders im Hinblick auf die Berufsorientierung? Praktika mitnehmen und nicht, weil sie Pflicht sind, sondern sich wirklich versuchen, zu orientieren und vor allem auch irgendwie das Studium nutzen. Ich habe mich während des Studiums mit Kommilitonen selbstständig gemacht und die Möglichkeiten, die man da im Studium hat, was den Faktor Zeit angeht, genutzt, auch


Nico Schwarzpaul bezeichnet sich eher als Micro-Influencer

Foto : Amber-Louise Esser

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wenn man sich als Student immer gestresst fühlt. Die Zeit ist nicht so stressig, wie das, was danach kommt. Die Unterstützung, die man bei der Unternehmensgründung durch die Hochschule erfahren kann, das Know-How, das man sich bei den Professoren einholen kann, auf jeden Fall nutzen, wenn man eine Idee hat, und sich in diesen drei oder fünf Jahren irgendwie selbstständig zu machen. Selbst, wenn es nicht funktioniert, hat man eine wahnsinnige Erfahrung daraus gezogen, so wie wir das getan haben. Hast du vielleicht auch Tipps, die die Zeit nach dem Studium erleichtern können? Also besonders die Zeit zwischen Beruf und Studium? Da pauschal einen Tipp zu geben, fällt mir recht schwer. Ich denke, es hängt immer davon ab, was jemand anstrebt. Ich habe oft das Gefühl, dass sich Absolventen unter Wert verkaufen für ein fancy Unternehmen, was in einer tollen Stadt ist. Vielleicht ist das, wenn

man das persönlich möchte, dann das Richtige für jemanden. Aber ich kann nur dazu raten, sich zum Berufseinstieg nicht unter Wert zu verkaufen. Man hat eine tolle Ausbildung genossen und wenn man sich da reingehangen hat, dann hat man auch viel gelernt. Natürlich sollte man keine utopischen Ziele haben. Was ich hier schon gehört habe, was man nach dem Studium als Berufseinstieg verdienen will, da sind sicherlich Vorstellungen jenseits von Gut und Böse bei, aber grundsätzlich finde ich, man sollte sich nicht unter Wert verkaufen. Und wenn man an dieser Hochschule eins lernt und das finde ich wirklich Weltklasse, dann ist es, sich selbst zu verkaufen, anständig zu präsentieren und vor Leuten zu sprechen. Das hat man anderen Absolventen definitiv voraus und dieses Gefühl, dieses Selbstwertgefühl, sollte man auf jeden Fall mitnehmen und auch zum Berufseinstieg nutzen. Die Hochschule bietet ja das Career Center als Schnittstelle zwischen Hochschule und Unternehmen. Dort kann man sich bei der Praktikums- und Karriereplanung begleiten lassen, zum Beispiel mit Einzelgesprächen oder einem Bewerbungscheck. Gab es das Angebot schon zu deiner Zeit? Ja. Ich muss sagen, dass ich es nie genutzt habe. Natürlich ist es schön, dass es so ein Angebot gibt, aber ich war immer der Meinung, dass ich Layout- und Bewerbungstechnisch nicht so schlecht unterwegs bin und dass ich mich auch in keinen Standard drücken lassen kann und möchte. Aber grundsätzlich ist das Angebot, wenn man da vielleicht unsicher ist oder so, ja nicht verkehrt. Dann gehen wir mal von dem Hochschulteil ein bisschen weg. Du bist ja schon seit deinem Studium bei der OP & V GmbH. Kannst du das Unternehmen und deine Tätigkeit dort kurz beschreiben? Mit der OP & V ist es möglich, Standardprozesse einer Personalabteilung in Gänze auszulagern. Das heißt, Entgeltabrechnungen, Reisekostenabrechnungen und Zeitwirtschaftsprozesse. Wir vertreiben Personalmanagement, Software und in dem Rahmen beraten wir auch. Ich bin Geschäftsführer und verantworte die Bereiche Strategie und


Nachgefragt

Vertrieb. Das heißt, ich schaue sowohl auf die Unternehmensentwicklung und gucke, welche neuen Geschäftsfelder man erschließen kann, was die neusten Trends im Bereich HR sind und verantworte auch den Vertrieb, kümmere mich oft noch selbst um Großkunden und gebe dabei vertrieblich auch einfach die Ziele und die Marschrichtung vor und motiviere das Team, diese auch zu erreichen. Beim Medien Talk bist du dabei, weil du auch als Influencer tätig bist. Was machst du dabei genau? Also ich finde das Wort Influencer für mich schwierig. Ich habe ungefähr 31 500 Follower. Wenn überhaupt, bin ich damit ein Micro-Influencer. Was mich freut, ist, dass ich mit meinen Fotos offensichtlich Menschen erreichen kann und die die ganz schön finden, ansonsten würden mir nicht so viele folgen. Mein Ziel ist es aber nicht, Menschen zu beeinflussen oder denen irgendwie meinen Lebensweg als den richtigen zu verkaufen. Ich teile dort so ein bisschen mein Leben und freue mich, wenn es Leute interessiert oder wenn die daraus irgendwas ziehen können, was für sie vielleicht wertvoll sein mag. Ich kooperiere dort auch mit Marken, auch ein paar großen und das macht auch Spaß, aber alles in seinem Rahmen. Für mich ist es ein Hobby neben der Arbeit, aber die Arbeit, mein Job, ist mein noch viel größeres Hobby und das steht bei mir immer an erster Stelle. Wenn es für dich ein Hobby ist, wie stehst du dann dazu, dass andere diesen Begriff als Berufsbezeichnung benutzen? Ich sage mal: Alles, wovon man leben kann, ist auch irgendwie ein Beruf. Das heißt, wir sollten das schon auch als Beruf in unser Begriffsgenre aufnehmen. Ich finde schon, dass dieser Beruf eine Daseinsberechtigung hat. Das ist für Firmen ein grandioses Marketing mit geringsten Streuverlusten, das sie betreiben können, wenn der richtige Fit zwischen Unternehmen und Influencer gelingt. Hochachtung habe ich vor Leuten, die sich aus dem Influencerdasein ein Business mit Agenturen aufbauen. Luísa Lión, die auch beim Medien Talk dabei ist, lebt das ganz toll vor. Sich eigene Brands aufbauen, alle Kanäle, die es so gibt im Bereich Social

Media, zu bespielen, davor habe ich wirklich Hochachtung. Letztendlich nochmal zur Ausgangsthese: Alles, wovon man leben kann, ist auch wirklich ein Beruf. Ob Beruf oder Berufung, darüber kann man dann streiten, aber wir sollten das als Beruf anerkennen. Es wird in Zukunft noch viel mehr Berufe geben, von denen wir heute noch nichts wissen und wo vielleicht alles ab und vor Generation X sagen wird: das ist doch keine Arbeit. Und woher, glaubst du, kommt die zunehmend negative Auffassung? Sicherlich daher, dass viele Leute, um ihr Geld zu verdienen, acht, neun oder zehn Stunden am Tag im Büro sitzen oder an einer Maschine stehen und es nicht verstehen können, wie man vielleicht mit einem Bild am Tag Geld verdienen kann und das dann als Arbeit bezeichnet. Da steht natürlich viel mehr hinter. Ich will nicht sagen, dass das acht-Stunden-Tage sind, wenn man jetzt nur Instagram macht, aber man sieht von außen nicht, wie aufwendig es ist, ein Bild im Rahmen einer Kooperation zu posten, was genauen Vorgaben entspricht, das sich an genaue Richtlinien halten muss, was freigegeben werden muss und was mitunter dreimal durch eine Korrekturschleife geht. Da ist ein Bild Hochladen nicht mal eben so getan, wie man das als Amateur-Instagramnutzer kennt. Anne Kampmeier


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„Ich konnte das tun, was mir Spaß machte und was mich interessierte“

Es gibt nicht viele Dozenten, die jedem Studenten an unserer Hochschule ein Begriff sind. Prof. Dr. Peter Frielinghausen jedoch gehört definitiv zu den bekanntesten Gesichtern, auch wenn man nur Gerüchte zu seiner Person gehört hat. BiTSLicht wollte genauer wissen, was „Friele“ eigentlich in seiner Freizeit macht und wie er seine Zeit als Student verbracht hat. Auch die Gerüchte rund um seinen Besuch bei einer Pegida-Demo konnten aufgeklärt werden. Prof. Dr. Peter Freilinghausen

u.a. einige Monate bei einer Retail Brokerage Firma gearbeitet, also einem Wertpapierhändler, von überschaubarer Größe. Das heißt, der war nicht selbst an der Börse zugelassen, sondern betrieb den Handel nur über ein Clearinghouse, das den Handel dann für uns an der Börse ausführte. Wo hat es Ihnen denn bis jetzt am besten gefallen, hier in Deutschland, Mexiko oder den USA? Oh, das ist ganz schwer zu sagen. Wie das so im Studium sein sollte: die schönste Zeit war eigentlich die als Student in Nashville, aber jeder Ort und jedes Land hat so seine Sachen, die einfach schön waren, und Sachen, die einem nicht so gefallen haben. Es ist überall anders, aber es hängt auch viel davon ab, was man daraus macht.

Wie lange sind Sie nun schon an der Hochschule aktiv? Angefangen habe ich am 01. Oktober 2003, das heißt es werden jetzt bald 16 Jahre. Es ist ja bekannt, dass Sie zuvor auch in anderen Ländern gewohnt haben. Wo haben Sie schon überall gelebt und was haben Sie dort gemacht? Andere Wahlheimaten habe ich ländermäßig zwei: Die USA, da habe ich ja auch studiert und gelebt, und Mexiko. In Mexiko waren es aber eher ausgedehnte Reisen oder zum Beispiel in den Sommer- bzw. Semesterferien, dass ich mich dort lange aufgehalten habe. Außerdem war ich ein volles Jahr zum Studium dort, allerdings nie arbeitsmäßig in Mexiko. Und in den USA haben Sie auch gearbeitet, richtig? Im Bundesstaat Tennessee habe ich studiert und dann in Florida gearbeitet. Dort habe ich

Was machen Sie neben Ihrem Dozentendasein? Ich habe gehört, Sie sind auch bei dem Unternehmen Trilux aktiv. Das sind zwei sehr zeitintensive Aktivitäten. So könnte es scheinen, wenn die Prämisse der Frage richtig wäre. Ich bin dort nicht aktiv, jedenfalls nicht in dem Sinne, in dem Sie meinen, dass ich da operativ oder im Management tätig wäre. Das ist nicht der Fall, aber es ist halt ein Familienunternehmen. Mein Urgroßvater hat es gegründet und insofern bin ich damit natürlich verbunden. Ist es eine spezielle Verbindung, dass Sie Teil einer Unternehmerfamilie sind und auch hier an der Hochschule viele Studenten mit ähnlichem Hintergrund studieren? Fühlen Sie sich durch die gemeinsame Erfahrung Ihren Studenten etwas näher, da Sie wissen, was wahrscheinlich von Ihnen erwartet wird? Eigentlich nicht, weil meine Eltern da überhaupt keine Erwartungen an mich hatten, was das Unternehmen anging, sondern mir immer viele Freiheiten gegeben haben. Ich konnte


Nachgefragt

das tun, was mir Spaß machte und was mich interessierte. Und wir haben ja auch viele andere, sogar deutlich mehr Studenten, die keinen unternehmerischen Hintergrund haben. Ich fühle mich allen Studenten gleich verpflichtet und im Grunde genommen macht der Hintergrund auch keinen Unterschied für Verhalten und Umgang im Studium. Jedenfalls habe ich keine Unterschiede feststellen können. Und ansonsten? Was machen Sie sonst noch nebenbei? Zum Beispiel, was sich ja auch wahrscheinlich schon rumgesprochen hat, wandere ich ganz gerne und bin seit mittlerweile auch schon über 10 Jahren der Vorsitzende des SGV Letmathe. Das ist meine hauptsächliche ehrenamtliche Tätigkeit in der Region. Ansonsten lese ich gerne allen möglichen Kram, verreise gerne hier und da hin, und dann sind da noch so ein paar geschäftliche Sachen, um die man sich auch immer kümmern muss. Also ich kriege den Tag schon rum. Was ist der Hintergrund dahinter, dass Sie sich so viel engagieren, egal ob in Vereinen oder bei anderen Aktivitäten? Macht es Ihnen einfach Spaß? Ich bin schon immer gerne gelaufen und die Landschaft bei uns ist traumhaft schön. Ich bin immer gerne draußen und ich kannte den SGV schon als Kind. Wer in Arnsberg aufwächst, und da komme ich ja ursprünglich her, der kennt den SGV. So, und dann kam ich mit der Familie, die ganze Familie ist ja aus dem Ausland, hier nach Iserlohn. Ich kenne eigentlich keinen, die Familie sowieso nicht, und dann fragt man sich, was macht man denn am Wochenende. Dann sah ich eine Feier des SGV Letmathe in der Zeitung angekündigt und dachte: SGV, kennt man von früher, kommt gehen wir mal hin. Wenn es schön ist, dann bleiben wir ein bisschen, und wenn nicht, dann gehen wir wieder. Schließlich haben wir einen sehr schönen Nachmittag dort erlebt, obwohl eigentlich die meisten SGVer kein Englisch konnten und meine ganze Truppe kein Deutsch konnte. Die haben uns trotzdem so schön aufgenommen und wir haben so viel

Spaß gehabt, dass wir noch am gleichen Tag alle eingetreten sind. Unter den Studenten gibt es ja verschiedene Gerüchte über Sie. Zum Beispiel wird gesagt, dass Sie die Tür abschließen würden, wenn man zu spät kommt und erst nach 15 Minuten wieder aufschließen würden. Da ich selbst bei Ihnen Vorlesungen hatte, weiß ich, dass dieses Gerücht nicht stimmt. Aber was ist mit dem, dass Sie in Pegida Interviews zu sehen waren? Ich staune seit Jahren, für wie viele Leute „Meinungsfreiheit“ bedeutet, dass grün-linke Ideologie unwidersprochen in die Welt trompetet werden kann. Tatsächlich gilt Meinungsfreiheit entweder für alle oder es ist eben keine! Ebenso ist friedliches Demonstrieren ein demokratisches Grundrecht für alle, nicht nur für Grüne und Gretas Blaumacher. Und so bin ich, obwohl ich große Menschenansammlungen wie auf Demos eigentlich nicht ausstehen kann, mal solidarisch zu einer Pegida Demo in Köln gegangen, die im Vorfeld besonders verteufelt worden war. Es war eine hoch spannende Sache, insbesondere der Hass und die Gewalt von der Linken Seite gegen die, die sich da friedlich versammelt hatten, das war schon sehr beängstigend. Und in dem Zusammenhang ist einer von Al Jazeera (arabischer Nachrichtensender) auf mich zugekommen und hat gefragt, warum ich da sei. Ich habe geantwortet, ich sei da, weil mir Demokratie und Meinungsfreiheit wichtig seien. Ich habe gehört Sie sind auch bei der Concordia aktiv, wie kam es dazu? Die Concordia existierte ja zunächst einmal ein bisschen unterm Radar und irgendwann wurde ich mal als Gast zu einer Kneipe eingeladen. Etliche Monate später wurde ich wieder eingeladen und es gefiel mir wieder. Dann kam irgendwann mein früherer Kollege Schade mit einem der Gründer der Concordia, Alex Zielke, und der fragte, ob ich Interesse hätte, obwohl ich nie Verbindungsstudent war, ehrenhalber als Alter Herr einzutreten. Es ist eine prima Truppe! Ich hatte mich da immer wohl gefühlt, also sagte ich sofort „Ja“. Stefanie Gosling


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Neuer Campus Manager kehrt zu seinen militärischen Wurzeln zurück Karriere habe ich im britischen Militärkrankenhaus in Iserlohn sowohl Zeit als stationärer, als auch ambulanter Patient verbracht. Bei gebrochenen Fingern, Handgelenken oder Nasen, die öfter gebrochen waren, war es nur ein kurzer Aufenthalt. Ich wurde geflickt und nach Hause geschickt. Ich habe aber auch 10 Tage als stationärer Patient hier verbracht. Während des Helikoptertrainings in Paderborn habe ich mich bei meinem Sprung aus dem Helikopter am Bein verletzt.

Herr Guy, woher kommen Sie? Ich wurde als jüngster von drei Geschwistern 1963 in Belfast, Nordirland, geboren. Mein Vater ist von Geburt an irisch und meine Mutter ist Schottin. Zu der Zeit gab es in Nordirland Unruhen zwischen evangelischen und katholischen paramilitärischen Organisationen, welche zu tausenden Toten geführt hat. Der Konflikt ging über viele hundert Jahre und leider schien kein Ende in Sicht zu sein. Aufgrund der Unruhe und der Beschäftigung meines Vaters sind wir in unser eigenes Haus nach Ballymena gezogen. Ballymena liegt in Mid Antrim, wo es weniger paramilitärische Aktivitäten gab, da die Bevölkerung sichtbar evangelisch war. Meine schulische Ausbildung habe ich an der Royal School Dungannon gemacht, eine von sieben royalen Grammar Schools (Gymnasien(?)) in

Nordirland. Als ich die Schule beendet hatte, wollte ich einen Job, in dem ich Sport machen und Geld verdienen konnte. Als Kind war ich ein sehr guter Rugby Spieler, genauso wie Fußballer und Mittelstreckenläufer. Ich wollte die Aktivitäten weitermachen in meinem Beruf, sodass es nur einen Ort gab, an den ich gehen konnte, und das war das britische Militär. Meine Grundausbildung absolvierte ich in Nuneaton, Birmingham, England, von 1979 bis 1980 und als ich 17,5 Jahre war, wurde ich im 50. Reketenregiment, königliche Artillerie, in Menden eingesetzt. Das 50. Raketenregiment wurde für mich aufgrund seiner sportlichen Aktivitäten ausgesucht. Wie fühlt es sich an nach so vielen Jahren in dieses Gebäude zurückzukehren? Während meiner militärischen

Hat sich das Gebäude ihrer Meinung nach sehr verändert? Während der 10 Tage hier habe ich das Gebäude sehr gut kennengelernt. Es gab medizinische Stationen, Operationssäle, das Naafi-Gebäude und eine Bar, die neben dem heutigen B7 platziert war. Um ehrlich zu sein hat sich das Gebäude seitdem nicht wirklich verändert. Ja, es gibt neue Teppiche und neue Farbe an den Wänden, aber insgesamt ist es das gleiche Innere geblieben. Es fehlen nur die 200 Betten, die durch Tische und Stühle ersetzt wurden. Zu der Zeit als britisches Militärkrankenhaus war es hier sehr stressig, da es zuständig war für alle Männer und Frauen des britischen Dienstes, und deren Familien, die in NRW stationiert waren. Viele Kinder meiner alten Kollegen wurden in diesem Gebäude zur Welt gebracht und manche Kollegen sind auch hier gestorben. Hier durch die Flure zu gehen bringt sowohl schmerzhafte als auch schöne Erinnerungen mit sich.


Nachgefragt

Wie sind sie der neue Campus Manager geworden? Nach 34 Jahren im britischen Militärdienst dachte ich mir, dass es an der Zeit ist mir einen richtigen Job zu suchen. Ich habe in Nordirland gedient, viermal auch während den Hochzeiten des Konflikts, und zweimal mit der UN in Zypern. Mein ganzes Erwachsenenleben habe ich allerdings, abgesehen von den Unterbrechungen, in Deutschland verbracht. Von meinem Haus in Unna aus bin ich zu den Militärbasen in Dortmund, Paderborn, Mönchengladbach und Hameln gependelt. Es ist die richtige Zeit, dass alles hinter mir zu lassen und etwas Neues anzufangen. Anlagen und Einrichtungen sind Sachen, wo ich gut drin bin. Somit habe ich Stellen als Hausmeister bei der Resource Group UK in Munster, bei Johnson Control in Burscheid und bei meiner letzten Anstellung, bevor ich zur UE kam, bei Jones Lang LaSalle in

Mannheim. Als ich zur UE kam, sah ich das Potential hier. Es war eine Herausforderung, die ich nicht ablehnen konnte. Und so bin ich hier und habe Spaß an dem, was ich tue. Ich arbeite mit professionellen Kollegen und Studenten und für mich ist es ein absolutes Privileg und eine Ehre, ein Teil dieses Teams zu sein und einen Unterschied zu machen. Haben Sie Hobbies? Wie ich schon zuvor gesagt habe: Ich liebe Sport. Da ich nun ein bisschen älter bin, schaue ich lieber Rugby als es selbst zu spielen. Ich liebe es Golf zu spielen, um zu entspannen. Deswegen gehe ich raus auf den Platz so oft ich kann. Ich bin zudem ein qualifizierter Zeitmesser beim Boxen und auch Juror, allerdings habe ich das nun schon für ein paar Jahre nicht mehr gemacht. Außerdem bin ich ein sehr familienorientierter Mann und denke, dass es un-

bezahlbar ist, im Kreis seiner Liebsten zu sein. Haben Sie etwas, was Sie den Studenten mitteilen möchten? Ja! Zuallererst, danke, dass Sie sich Zeit genommen haben dieses Interview zu lesen. Als Campus Manager stehe ich jeden Tag im Kontakt zu den Verantwortlichen im Management, den Mitarbeitern und den Studenten. Meine Tür ist immer offen und ich habe immer Zeit für ein Gespräch, egal ob es ein Problem gibt, welches Sie haben, oder eine Idee, die die UE-Gemeinschaft bereichern wird. Was Sie Studenten wollen ist das, was mein Team und ich Ihnen ermöglichen wollen. Also: Kommen Sie bitte herbei, sagen Sie hallo und bringen Sie Ihre Ideen mit. Text : Stefanie Gosling Fotos : Graeme Guy


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„Vielleicht feiere ich zu viel“

Jeder kennt ihn, egal ob nur vom Sehen oder persönlich. BiTSLicht hat den wohl bekanntesten Studenten unserer Hochschule zum Fragenhagel herangezogen, um herauszufinden, was er alles macht und warum er überhaupt noch hier ist.

Du bist auf dem Campus irgendwie bei allen Studenten bekannt. Auch die Erstis wissen bereits immer nach einer Woche wer du bist. Was glaubst du woran das liegt? Ich glaube, ich will überall dabei sein. Das liegt einfach daran, dass ich in den letzten Jahren beim Erstitag immer in der ersten Reihe stand und ansonsten auch alles dafür tue, dass die Leute mich hier wahrnehmen. Vielleicht feiere ich zu viel. Weil dich so viele kennen fragt man sich irgendwie: Wann hast du angefangen zu studieren und was studierst du hier in Iserlohn? Angefangen habe ich hier 2008 und ich wusste in der 9. Klasse schon, dass ich an die BiTS gehen möchte, zum BP studieren, und kam dann tatsächlich nach dem Abi hier hin. Da dachte ich mir allerdings: Ne BP ist mir zu spitz, ich studiere BMS. Das ist weniger Nische. Binnen kürzester Zeit wurde mir dann klar, dass das, was mir versprochen worden ist, nicht das war, was gehalten werden konnte. Daraus will ich aber am Ende des Tages gar keinen Strick drehen. Der einzige Grund, warum ich so lange hiergeblieben bin, ist, dass man hier so viele Freiheiten hat, dass man so viel möglich machen kann und dass es hier, im Gegensatz zu anderen Hochschulen, recht dankbar aufgenommen

wird, wenn man was anderes gemacht hat. Ich habe ja nie irgendwie faul auf dem Sofa rum gelegen, sondern immer irgendwas anderes gemacht. Studierst du noch hier an der Hochschule oder bist du nur noch eingeschrieben? Ich bin fertig. Ich habe seit einem Monat mein Zeugnis und hab auch seit einem Jahr keine Leistungen mehr schreiben müssen. Es hat alles einfach administrativ ein bisschen gedauert, aber bei so Fällen wie mir ist das dann auch manchmal nicht so einfach. Aber faktisch mache ich seit letztem Juni überhaupt nichts mehr, was irgendwie mit studieren zu tun hat. Was machst du neben deinem Studium? Es ist ja bekannt, dass du dich viel mit Start-Up Unternehmen beschäftigst. Im Prinzip mache ich in meinem Leben eigentlich drei Sachen: Leben, Arbeiten und Freizeit. Ich habe mein eigenes Unternehmen vor drei Jahren gegründet, sind jetzt aber auch erst seit anderthalb Jahren mit dem aktuellen Portfolio unterwegs. Nebenbei habe ich noch mein eigenes Kollektiv, wo ich dann ganz gerne hingehe, und ansonsten ist meine Work-Life-Balance ganz gut strukturiert. Das ist das Wichtigste und ich habe auch gute Leute im Team.

Du bist ja auch bei den Ressorts beteiligt, erkläre doch bitte einmal was EVA ist. Also wir haben EVA vor 4 Jahren gegründet und EVA heißt ja eigentlich Engagement for Values and Attitude. Es geht einfach darum, dem gesamten Werteverfall ein bisschen entgegenzuwirken. Das fängt letztendlich bei der Hochschule selbst an, dass wir sagen:


Nachgefragt

„Hey wir wollen tatsächlich auch mit Werten wieder nach draußen gehen.“ Es fängt schon dabei an, dass untereinander nicht einmal mehr Skripte geteilt werden, weil gesagt wird „Ne, die Aufgabe zeige ich dir jetzt aber mal nicht“, wo man sich einfach denkt: Was ist denn hier los? Wo bin ich denn jetzt gerade gelandet? Das war ganz offen zu meiner Zeit noch nicht so. Da war alles noch sehr viel kollegialer, weil als ich angefangen habe, da waren hier vielleicht knapp 500 Leute. Aber was macht EVA sonst? Wir beschäftigen uns mit Persönlichkeitsentwicklungen, Zielerreichung, usw. Im Prinzip bieten wir einfach das, was der Bachelor als reiner Studiengang nicht bietet. Also klar, du lernst im Bachelor dein ganzes Fachwissen, aber du lernst nicht: Wo gehe ich damit hin? Wo habe ich damit größere Chancen? Wie stricke ich meinen Karriereplan? Ich selbst habe ja auch zehn Jahre gebraucht, um zu wissen, wo es für mich hingehen soll und diese Zeit hätte ich nicht gebraucht, wenn mich einfach jemand begleitet hätte und mir einfach jemand eher gesagt hätte: „Hey Flo, was du da vorhast: Vergiss es einfach, das ist so das was ich mit EVA erreichen möchte. Nicht Top-Down, sondern untereinander, dass man einfach eine Gemeinschaft aufbaut, die sich damit beschäftigt.

Wir bieten viele Workshops oder ähnliches an und haben das auch drei Jahre lang aus eigener Tasche bezahlt, bis wir halt jetzt gesagt haben: „Ne, dass ist unter der letzten Hochschulleitung so eskaliert, ohne weitere Zusage machen wir das nicht weiter!“ Wir sind nach Berlin gefahren, sind nach Hamburg gefahren und ich mache das auch gerne, weil ich das sehr wichtig finde, dass sowas geboten wird. Wir sind nicht gewählte Menschen, die in keinem großartigen Gremium sitzen, aber uns ist das trotzdem wichtig. Und das ist das, was EVA macht: Persönlichkeit, Karriere, Entwicklungen.

tischen Umfeld kommen. Wir haben jetzt auch unsere eigene Agentur, also wer Bock auf Marketing hat, der kann sich gerne bei mir melden.

Wie siehst du die Entwicklung der Hochschule in Hinsicht auf die Abgabe vieler Kompetenzen nach Berlin, wie zum Beispiel die Buchhaltung oder anderer Abteilungen? Aber auch bezüglich des Campus Symposiums, welches ja schon ein großes Ansehen hier hatte? Ja, das Campus Symposium hatte nicht nur ein Ansehen, es war einfach verdammt wichtig, weil es ein Aushängeschild war. Wobei man auch beim Campus Symposium Was möchtest du, jetzt wo du sagen muss, dass es so eskafertig bist, nach deinem Stuliert ist, weil es so persönlich dium machen? Du hast dich geworden ist, dass es lange doch bestimmt schon auf die Zeit wichtiger war „Speichel zu Zeit nach dem Studium mit lecken“, als wirklich irgendwas deinem Unternehmen vorbehinzukriegen. Ich würde sagen reitet, richtig? mit der neuen Leitung haben Ja genau. Also das Unterwir es richtig gut getroffen. nehmen selbst hatte drei Allein schon durch die Abgabe Geschäftsbereiche: Weiterbilvon Laureate an GUS. Man dungen, also Entwicklungen hat schon gemerkt, dass wir von Weiterbildungskonzepten unter den amerikanischen für Unternehmen, den Bereich Vorgaben gelitten haben. Wir Holding, wo wir eben auch den waren einfach nur diese kleine Co-Working-Space nutzen, Hochschule irgendwo und und der letzte Bereich ist der den Markteintritt, den sie sich Kulturbereich mit Unternehmit uns versprochen haben, mensberatung und Organisati- haben sie so nicht hinbekomonsstruktur. Im Prinzip bereite men. Das liegt aber auch einich mich jetzt darauf vor aus fach daran, dass wir Bildungsdem ursprünglichen Unterneh- markttechnisch nicht Amerika men ein reines Netzwerk für sind. Hier kommt man eher Unternehmer und Gründer zu aus behüteterem Hause hin. machen, die aus dem studen- Man will hier irgendwie seine


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Ruhe haben, möchte sich in Ruhe entwickeln und entfalten und will gar nicht dieses Powerstudium, was am Ende des Tages auch keiner wirklich durchzieht. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich sehe es sehr positiv, wie es jetzt weitergeht. Es wird noch dauern, bis wir uns von den letzten Jahren des Nachtrauerns bzgl. des Campus Symposiums oder vermeintlich kleinen Dingen wie der Buchhaltung erholt haben, aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Durch EVA merkt man so ein bisschen, dass du auch nach deinem Studium noch an der Hochschule aktiv sein möchtest. Kommt man nach so vielen Jahren überhaupt noch von der Hochschule los? Man selbst kennt es ja, dass es sehr komisch war, nach 8 Jahren auf dem Gymnasium auf einmal zu gehen. Ich war bisher in meinem alten Gymnasium einmal und das nach zehn Jahren. Da habe ich aber auch einfach nicht so eine Bindung zu, weil das einfach die Schule war, wo ich meinen Abschluss gemacht habe. Das hier ist einfach mehr, weil ich deutlich mehr investiert habe. In der Schule habe ich einfach nur konsumiert, was es da so an Möglichkeiten gab, und hier habe ich sie einfach selbst bereitgestellt. Ich finde es auch wichtig in seinem Studium und danach seine Alta Mata nicht

zu vergessen. Den Grund, warum ich da bin, wo ich bin, habe ich am Ende trotzdem dieser Hochschule zu verdanken und egal, was da falsch oder richtig gelaufen ist. Ich habe es nicht bereut und deswegen bin ich auch noch so gerne hier und stelle den Studenten auch weiterhin andere und neue Möglichkeiten zur Verfügung, so wie ich das in meiner aktiven Zeit auch gemacht habe. Wie oft bist du noch an der Hochschule im Semester? Du bist ja nur noch bestimmte Tage hier, richtig? Ja tatsächlich. Also ich bin ganz offen, ich leiste mir drei Bürotage in der Woche, von denen ich mich meistens an einem sogar noch vertreten lasse, also bin ich in der Regel dienstags und mittwochs auf dem Campus und mache da so meine ganzen Termine, gucke im Büro vorbei. Ich brauche dann aber auch die Zeit allein, wo ich Konzepte formen kann. Allerdings ist das hier fast unmöglich, weil ich einfach viel zu viele Leute treffe, die alle etwas wollen oder etwas wissen oder etwas fragen. Deswegen brauche ich auch auf jeden Fall mein eigenes Office, um meine Ruhe zu haben. Und zum Schluss einmal die wahrscheinlich schwierigste Frage: Wie würdest du dich selbst beschreiben? Gar nicht so schwierig: Offen,

Ehrlich, Geber, Althippie und ich glaube auch so ein bisschen was von einem kleinen Rebellen, aber der bleibe ich auch gerne. Text : Stefanie Gosling Bild : Florian Tresp


B.ressorts

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B7 Aus „von Studenten für Studenten“ wird „von Studenten für Alle“

Studieren ohne die richtige Feierkultur ist bekanntlich undenkbar. Dies dachten sich bereits im Pioniersemester der BiTS (ehemaliger Name der Hochschule) mehrere Studenten und gründeten 2001 eine der ältesten studentischen Institutionen, das Veranstaltungsressort. Über die Semester hinweg gewann das Ressort immer mehr Mitglieder und 2002 sogar einen eigenen Gebäudekomplex, den Bautrakt 7, auf dem Campus für sich. Dieser war somit der Namensgeber für das heutige B7. Nachdem sich das B7 2015 als eine UG eintragen ließ und 2017 vom oberen Gebäudetrakt in den renovierten Bunker auf dem heutigen UE-Campus Gelände umzog, ging es nur noch bergauf. Mit fast 50 Mitgliedern und einer eigenen Party-Location von über 150 qm inkl. Außenbereich, Theken und hochrangiger Technik, plant das B7 während des Semesters mehrere Partys und Veranstaltungen. Neben den obligatorischen Studenten

Partys, plant und organisiert das B7 nunmehr öffentliche Partys, das Sommerfest der UE, Firmenevents und 2019 den ersten Schützenumzug mit eigenem Festwagen.

lichen Partys in Iserlohn und Umgebung einen waschechten Namen gemacht. Doch das reicht uns nicht, wir haben Großes vor und DU kannst ein Teil davon sein!

Jedes Semester haben die Studenten der University of Stay tuned Applied Sciences in Iserlohn Euer B7 die Möglichkeit, sich bei den Ersti-Tagen einen Einblick zu verschaffen, sich vorzustellen und ein Teil der Familie zu werden. Immer montags im Semester trifft sich das Team zum Ressorttreffen, bei dem die einzelnen Partys geplant und organisiert werden. Das B7 bietet den Studenten nicht nur einen Ort zum feiern und Kontakte knüpfen, sondern auch die Möglichkeit, sich neben der Theorie praktisch weiterzuentwickeln und einen Einblick in die einzelnen Arbeitsbereiche zu erlangen. Unter den leitenden Kernteam Positionen: Lager, Theke, Finanzen und Marketing, werden einzelne Aufgabenbereiche delegiert und verbessert. Seither wächst das B7 stetig heran und hat sich durch die öffent-


Bits Vision

B.ressorts

BITS Vision ist ein Ressort, welches internationale Projekte unterstützt. Zusammen mit den vier Mitgliedern des aktuellen Semesters und den drei Ressortleitern ziehen wir Aktionen wie Verkäufe von Leckereien in den Pausen auf, um eingenommene Beiträge zu spenden. Die ersten Aktionen betreuen die Ressortleiter, damit alles glatt läuft. Generell sind wir für alles offen und lassen uns gerne Ideen unserer Mitglieder inspirieren, um anderen eine Freude zu bereiten. Sich sozial zu engagieren steht bei uns an erster Stelle.


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„Die Gemeinschaft des kleinen Propheten“ Aus diesem Grund haben wir uns letztes Semester für Straßenkinder in Brasilien eingesetzt. Zusammen mit unseren Mitgliedern sammelten wir Spenden für „die Gemeinschaft der kleinen Propheten“ sowie auch für das Projekt „Weihnachten im Schuhkarten.“ Die Gemeinschaft der kleinen Propheten ist ein Hilfsprojekt, welches zur Resozialisierung von Straßenkindern in Recife (Großstadt im Nordosten Brasiliens) entstanden ist. Das Ziel des Projekts ist es, auf den Straßen lebende Kinder und Jugendliche eine Basisversorgung anzubieten, sowie auch Bildung und Resozialisierung zu ermöglichen. Eine (Re-)Integration steht hierbei im Vordergrund. In das Projekthaus, welches sich in der Innenstadt Recifes befindet, kommen täglich 50-80 Straßenkinder zwischen 10-21 Jahren vorbei. Das Team des Hilfsprojekts besteht unter anderem aus einem Psychologen, einer Köchin, einer Ernährungsberaterin und einem Agrar-Ingenieur. Im Vordergrund des Projekts steht das Thema gesunde Ernährung, da die Kids sonst kaum bis gar keinen Zugang zu gesunden Lebensmitteln haben.


B.ressorts

„Weihnachten im Schuhkarton“ In Deutschland und vielen anderen Ländern schreiben Kinder Wunschzettel zu Weihnachten und im besten Falle liegen die gewünschten Geschenke an Weihnachten unter´m Baum. Doch nicht alle Kinder haben das Glück, in einer wohlhabenden Familie oder einem wohlhabenden Land wie Deutschland aufzuwachsen. In Osteuropa sind viele Familien sehr arm und einige Kinder haben noch nie in ihrem Leben ein Geschenk zu Weihnachten bekommen. Der Verein Geschenke der Hoffnung e.V. (ein christliches Hilfswerk) hat letztes Jahr aus diesem Grund zum 24. Mal unter anderem in Deutschland dazu aufgerufen, Geschenkkartons für bedürftige Kinder in Osteuropa zu packen. Allein in Deutschland werden jedes Jahr mehrere hunderttausend Schuhkartons gesammelt und anschließend verteilt. Man hat die Möglichkeit für uns „normale“ Schuhkartons mit Geschenkpapier zu bekleben, bestimmte Kleinigkeiten in Originalverpackung hineinzulegen und diese an Sammelstellen abzugeben. Abgabeschluss ist meist Mitte November.

Genau das haben wir auch gemacht. Gemeinsam mit allen Mitgliedern haben wir uns einen Abend in der Woche ausgesucht, an dem jeder tatkräftig eingepackt hat. Unsere Semester-Spende ging dieses Jahr an die SOS Kinderdörfer. Das ist eine nichtstaatliche Organisation, die in 133 Ländern aktiv ist. Mit ihren „Kinderdöfern“ möchten sie den Heranwachsenden ein sicheres Zuhause geben und ihren Bedürfnissen gerecht nachkommen. In Entwicklungsländern setzt sich die Organisation vor allem für Waisenkinder ein, während sie sich in Industriestaaten für Kinder, deren leibliche Eltern ihrer Erziehung nicht richtig nachkommen können, einsetzt. Unser Ressort trifft sich immer zu Beginn des Semesters. Danach erstellen wir eine WhatsApp-Gruppe, um alles Wichtige zu besprechen. Falls sehr wichtige Dinge besprochen werden können, kann man sich auch noch persönlich mit allen Mitgliedern während des Semesters treffen.


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Marketing

Das Marketing gibt es seit mittlerweile knapp fünf Jahren. Wir unterstützen als Ressort die Studienberatung wo es nur geht – hauptsächlich auf Infotagen, Infoabenden, Probestudien, Messen und Workshops. Darüber hinaus helfen wir jedes Jahr bei der Planung und Organisation der Erstitage. Seit diesem Semester arbeiten wir auch an der Entwicklung von Kampagnen für die einzelnen Einrichtungen und Offices der Hochschule. Unsere Mitglieder lernen dadurch, ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern, ein offenes und sicheres Auftreten zu erlangen und können das, was sie täglich in der Uni lernen, an Praxisprojekten ausprobieren. Wir treffen uns immer an Anfang des Semesters einmal. Ansonsten gibt es keine festen Ressorttreffen. Jeder muss aber mindestens zweimal bei einer Veranstaltung mitgeholfen haben, um von uns eine Bescheinigung zu bekommen. Letztes Semester haben 49 Mitglieder an dem Ressort teilgenommen. Wir freuen uns jedes Semester neue Gesichter aus den verschiedenen Studiengängen zu begrüßen und sind immer offen für neue Ideen und Anregungen. Das Marketing-Ressort bietet jedem die Möglichkeit sich an der Uni zu engagieren und lässt sich – weil wir keine festen Ressorttreffen haben – mit jedem Terminkalender vereinbaren. Viele unserer ehemaligen Ressortmitglieder werden bei Job-Interviews auf ihr Engagement im Marketing-Ressort angesprochen und bekommen – unter anderem auch deshalb – Jobs bei tollen Unternehmen.


B.ressorts

Bits.fm Wir sind das Radio-Ressort der Universität. Wir senden jeden Mittwochabend live, wobei wir einen Mix aus aktuellen Geschehnissen, spannenden Gästen, einem abwechslungsreichen Musikprogramm und unseren persönlichen Interessen in die Sendungen einbinden. Außerdem informieren wir in den Mittagspausen über Geschehnisse rundum Uni und Campus.

Aktuell haben wir 14 Mitglieder. Einmal in der Woche treffen wir uns, um die nächste Sendung zu planen. Das Ressort befindet sich in einer Art Umbruch, weswegen jedes Mitglied dazu eingeladen ist, eigene kreative Ideen und Vorschläge einzubringen. Wer Lust hat, Radiosendungen zu moderieren und zu produzieren sollte unbedingt mal vorbeischauen.


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Concordia

Wann wurde die Studentenverbindung gegründet? Seit der Gründung der Hochschule im Jahr 2000 gab es keine Studentenverbindung an der Hochschule. 2007 hatten vier Köpfe eine Idee und gründeten am 10. Mai 2007 die Akademische Verbindung Concordia zu Iserlohn. Anzahl der Mitglieder? Aktuell sind wir 60 Mitglieder, wovon im Sommersemester 2019 aktuell 7 aktive Studenten vor Ort und 53 Mitglieder, die so genannten Alten Herren (vergleichbar mit dem Alumnistatus), verteilt auf über 3 Kontinente und in 28 Städten weltweit organisiert sind. Sie ist somit die größte, an einer privaten Hochschule organisierte, Studentenverbindung in Nordrhein-Westfalen. Was wird unternommen? Alles dreht sich um lebenslange Freundschaft, praktizierte Werte und gelebten Zusammenhalt. Regelmäßige Aktivitäten. Alle 14 Tage organisieren wir dienstags „Campus Sport“ in der Sporthalle auf dem Hochschulgelände. Ausflüge nach Hamburg, Berlin, München, Heidelberg sowie Schnupper-Golfkurs, Vortragsabende, Semesterparty, Semesterangrillen die alle meist hochschulöffentlich sind. Aber auch interne Veranstaltungen gehören zu unseren Aktivitäten, wie z.B. das Stiftungsfest einmal im Jahr, wo meist alle Concorden in Iserlohn zusammenkommen und die Gründung feiern sowie die traditionellen Semesterkneipen zu Anfang und Ende des Semesters...

Wie und Wo oft treffen sich die Mitglieder? Über 10 Jahre hatten wir unsere Räumlichkeiten unter der heutigen Internats-Mensa. Heute haben wir seit Anfang des Jahres 2019 unsere neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Otto´s Sportskneipe direkt neben den Reithallen in direkter Campusnähe mit Veranstaltungssaal, Grillterasse, Kickertischraum und Zigarrenecke. Hier treffen wir uns innerhalb des Semesters wöchentlich zum gemeinsamen Austausch, zum grillen oder für gemeinsame Sportaktivitäten.

Welche Klischees von Studentenverbindungen werden erfüllt? (Fechten? Gemeinsames Haus?) Wer uns nicht kennt hat Vorurteile. Gute oder auch schlechte, das ist ganz normal. Ja, wir sind gesellig und das Herzstück unserer Aktivitäten ist unsere Verbindungsbude, hier finden unsere Aktivitäten statt. Ja, wir sind auch eine eingeschworene Gemeinschaft die sich über das Studium hinaus vernetzt und sich hilft. Ja, wir sind zwar unpolitisch, dennoch sprechen wir wahrscheinlich eher Studierende an die geselliger, konservativer und wertetreuer als andere sind an.


B.ressorts

nimmt er mehr Verantwortung und füllt Vorstandstätigkeiten aus. Nach dem Studium wird dieser Alumni und als Alter Herr bezeichnet.

Wie kommt man in die Studentenverbindung rein? Bei uns kann sich jeder interessierte an ein Mitglied wenden oder direkt den Kontakt zum Vorstand über Facebook oder unsere Internetseite aufnehmen. Dennoch muss ein Anwärter zu guter Letzt zu uns passen. Werden mögliche Mitglieder, die nicht gefallen, abgelehnt? Wir sind eine Werte- und Freundschaftsgemeinschaft. Wer sich zu unseren Werten wie Freundschaft, Geselligkeit, Respekt, Toleranz und Einsatzbereitschaft bekennt passt zu uns. Wer das nicht tut und sich auch nicht dahingehend entwickelt, passt nicht zu uns

und verlässt unsere Gemeinschaft. Gibt es Aufnahmerituale? Aufnahmerituale, wie sie aus angelsächsischen Filmen bekannt sind, gibt es bei uns nicht. Gibt es verschiedene Stationen in der Laufbahn eines Mitglieds? Jeder durchläuft bei uns die gleichen Stationen. Ein neues Mitglied beginnt als Fux und ist, wie bei einem Unternehmen auch, zunächst in der Probephase. Er prüft uns und wir prüfen ihn. Erst nach dieser Probephase wird das neue Mitglied aufgenommen und ist dann Bursch. Erst dann über-

Was gibt es für Vorteile in der Verbindung Mitglied zu sein? In einer Zeit von Unverbindlichkeit und Schnelllebigkeit stehen wir für Beständigkeit, etwas Kontinuierliches und Dauerhaftes. Lebenslange Freundschaft und Brüderlichkeit. Wir sind eine Werte- und Freundschaftsgemeinschaft. Netzwerk und Hilfe im Studium und Beruf. In jungen Jahren kann man für etwas einstehen, sich zu etwas bekennen und Verantwortung übernehmen. Austausch zwischen alt und jung – man kann sich Vorbilder aus dem Bund auswählen. Unser jüngstes Mitglied ist 19 Jahre, das älteste Mitglied 60 Jahre. Es ist somit die Vorbereitung auf ein erfolgreiches Berufsleben. Gibt es auch Nachteile? Wie immer gibt es Licht und Schatten. Die Pflege von Freundschaft und Werten bedingt auch Verantwortung und Engagement. Das bedingt Zeit und setzt voraus, dass man sich auf eine feste und etablierte Struktur einlassen muss. Das fordern wir auch von allen Concorden ein. Man investiert Zeit und Einsatz, jeder Einzelne bekommt es aber zu guter Letzt Vielfach zurück. Es gibt Freundschaften, die wären ohne Concordia nicht entstanden...


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BiTS Licht Spannende Geschichten finden, selbst gestalten, Spaß haben – Das ist BITS Licht, das hochschuleigene Studentenmagazin vom Iserlohner Campus der UE Germany. Jedes Semester wird ein Heft konzipiert und veröffentlicht. Von den ersten Themenideen bis hin zum Anzeigenverkauf ist alles fest in studentischer Hand. Dabei arbeiten nicht nur Medienstudierende an BITS Licht. Im Gegenteil: die Redaktion besteht aus Studierenden aller Fachrichtungen. Für jeden Interessierten gibt es die passende Aufgabe. Zusammen arbeiten alle in lockerer Atmosphäre, um sich den Traum vom eigenen Magazin zu erfüllen. BITS Licht – von Studenten für Studenten.


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Heilen mit Herz und Verstand MEDICE ist ein mittelständisches, inhabergeführtes und international agierendes Pharma-Unternehmen auf Wachstumskurs. Wir zählen zu den erfolgreichsten Familienunternehmen unter den Arzneimittelherstellern in Deutschland und bieten unseren rund 500 Mitarbeitern beste Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. MEDICE vertreibt freiverkäufliche Arzneimittel und verschreibungspflichtige Medikamente, die jährlich millionenfach in deutschen Apotheken abgegeben werden. Unsere Expertise umfasst neben der Nierenheilkunde auch bekannte Top-Marken für die Selbstmedikation sowie die Marktführerschaft bei Aufbaukuren und im Bereich der ADHS.

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Save the Dates September Oktober

November

01. Semesterbeginn

07.

offenes Ressorttreffen B7

02.

09.

Infoveranstaltung Career Center 13. Workshop ,,Potentialanalyse“ für alle Studierenden 16. B7 Party Concordia: Kartfahren bei „Cool Runners“ 18.-23. Drittprüfungen

11.

Infoveranstaltung Career Center für Masterstudierende im 1. Semester

14.

offenes Ressorttreffen B7

19.

B7

21.

offenes Ressorttreffen B7

23.

B7 Party

28.

offenes Ressorttreffen B7 / IO: Länderpräsentation Asien

29.

IO: Länderpräsentation Europa

30.

IO: Länderpräsentation Amerika

Vorbereitungskurse

18.-19. Ersti-Tage 19.

B7 Party

Concordia: Teilnahme an der Rally 23. Vorlesungsbeginn 23.-28. Wiederholungsprüfungen

Dezember

05. Vortrag ,,Vom Verkäufer zum Vertriebsunternehmer“ / Unternehmensvorstellung HORBACH Finanzdienstleistung 14.

B7 Party

Januar

06.-18. Erstprüfungen 18.

B7 Party

20.-25. Mündliche Prüfungen

06.

Workshop ,,Assessment Center“

Februar 28.

Semesterende


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