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Mandø

Eine kleine Insel mit großartigen Erlebnissen, unter anderem dank der Verbindungsstraße zum Festland, die nur bei Ebbe befahrbar ist.

Die Sturmflutsäule von Mandø Foto: Wasabi Film

Das Wattenmeer bestimmt, wann man nach Mandø fahren kann, denn bei Flut befindet sich die Schotterstraße zur Insel unter Wasser. Bei Ebbe kann man jedoch für eine bestimmte Zeit hinüberfahren. Es wird empfohlen, mit dem Traktorbus nach Mandø zu fahren, man kann aber auch das eigene Auto oder das Fahrrad nehmen.

Die Einwohner von Mandø lebten viele Jahre von der Fischerei, danach von der Schifffahrt und anschließend von der Landwirtschaft. Mandø wurde auf die gleiche Weise „unabhängig“ wie Fanø. Die Einwohner ersteigerten Mandø 1741 bei einer Auktion vom dänischen König.

2019 hatte die Insel 34 Einwohner, die auf einem kleinen Hügel im westlichen Teil der Insel leben. Einige von ihnen leben von den Touristen, die wegen der Natur und der Ruhe auf die Insel kommen. In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen auf eine ganz besondere Attraktion auf der Insel aufmerksam geworden: Dark Sky. Mandø ist einer der Orte in der Welt, an denen man

ohne „Lichtverschmutzung“ einen vollkommen sternenklaren Himmel sehen kann.

Die Sturmflutsäule auf Mandø

Am westlichsten Punkt von Mandø steht eine Sturmflutsäule, an der die höchsten erreichten Wasserstände bei Sturmfluten markiert sind. Die Säule wurde 1959 von einem Hofeigentümer aufgestellt und hat oben einen Kranz, auf dem die Himmelsrichtungen angegeben sind.

Mandø Museum

In einem langen weißen Haus kann man erfahren, wie die Seemannsfamilien auf Mandø wohnten. Mit holländischen Kacheln an den Wänden, einer feinen Spitzentischdecke auf dem Esstisch, gusseisernem Ofen, Kommode, Strohschuhen, Sextant und vielem mehr ist das ehemaligen Kapitänshaus so gut wie unberührt.

An einem Ende des Hauses werden im ehemaligen Stall separate Ausstellungen u. a. mit Schiffsmodellen gezeigt. Eine Ausstellung erzählt die Geschichte der Rettungsstation und von den dramatischen Geschehnissen 1940-45, als mehrere alliierte Flugzeuge auf der Insel abstürzten.

Mandø Byvej 5 mandoehuset.dk

Die Mühle von Mandø

Die Mühle ist der höchste Punkt auf Mandø und aus weiter Entfernung sichtbar. Um die Jahrtausendwende war sie in einem so schlechten Zustand, dass sie gründlich renoviert werden musste. Nach vier Jahren Arbeit hatte Mandø wieder eine funkelnagelneue Mühle. Die Mühle wurde 1820 erbaut. Bis dahin wurde das Getreide der Bauern auf dem Festland zu Mehl verarbeitet, was jedoch sehr beschwerlich war. Deshalb wollte man eine eigene Mühle auf der Insel haben. Die bekam man, und die Mühle wurde bis zum 2. Weltkrieg genutzt. Der Heimatverein von Mandø übernahm die Mühle mit dem Versprechen, dass sie als Wahrzeichen der Insel erhalten bleiben würde.

In der Hochsaison ist die Mühle jeden Tag einige Stunden geöffnet. Die Öffnungszeiten sind am Brugsen-Geschäft angeschlagen. mandoemoelle.dk

Die Kirche von Mandø

Im Laufe der Zeit hat Mandø zwei Kirchen durch heftige Stürme verloren. Das erste Mal zerstörte ein heftiger Sturm die Kirche 1558 vollständig. Die kleine, weiße Kirche, die heute auf Mandø steht, stammt aus dem Jahr 1639. Sie steht in einer der kleinsten Gemeinen

Mandø Kirche Foto: Henrik Olsen Die Mühle ist der höchste Punkt von Mandø Foto: Melanie Christensen

Dänemarks, wird aber immer noch genutzt und mit Pfarrern vom Festland besetzt.

In der Kirche kann man sich unter anderem vier Schiffsmodelle anschauen, die von Mandøern geschaffen wurden, die eine Verbindung zu dem jeweiligen Schiff hatten. Ursprünglich hing hier auch ein Gemälde von Joakim Skovsgaard „Christus führt den Räuber ins Paradies“. Heute ist hier allerdings nur eine Kopie des Gemäldes zu sehen. Wegen Feuchtigkeit wurde das Original in die Sammlung Hirschsprung nach Kopenhagen gebracht.

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