5 minute read

Eiderstedt

Südlich von Husum liegt die Halbinsel Eiderstedt mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten – vom Gutshaus bis zum Dorfladen und vom Eidersperrwerk bis zum Leuchtturm Westerhever.

Das Herrenhaus Hoyerswort Foto: Wasabi Film

Herrenhaus Hoyerswort

Das Herrenhaus Hoyerswort in Oldenswort hatte einige Jahre im Dornröschenschlaf verbracht, bevor es 2011 vom Keramiker Alfred Jordy wieder geweckt wurde. Er hatte auf Sylt eine Töpferwerkstatt betrieben, wollte aber aufs Festland und kaufte daher das Herrenhaus, das dringend eine liebevolle Hand brauchte. Heute ist Hoyerswort ein kultureller Treffpunkt, an dem es Konzerte und Ausstellungen gibt. Ein Teil des Schlosses ist zu besichtigen ist und man kann in einem der Räume eine Kaffee- oder Mittagspause einlegen. Zudem gibt es hier drei Ferienwohnungen und die Keramikwerkstatt von Alfred Jordy, die in der ehemaligen Kapelle des Schlosses eingerichtet ist. Von März bis November führt der Hausherr jeden Mittwoch Besucher durch das Haus. Neben dem Herrenhaus steht ein Haubarg, der für größere Veranstaltungen und Festlichkeiten genutzt wird.

Hoyerswort ist das einzige Herrenhaus auf Eiderstedt und wurde

Ende des 16. Jahrhunderts von Caspar Hoyer erbaut. Sein Vater, Lange Harm Hoyer, war mehrere Jahre lang Heerführer des däni- schen Königs Friedrich I. Er wurde geadelt und mit einer unehe- lichen Tochter von König Friedrich I. verheiratet. Als sie starb, heira- tete der Heerführer eine weitere uneheliche Tochter desselben Königs, und sie bekamen einen Sohn, Caspar Hoyer, der ein sehr wohlhabender Mann und Rat des Herzogs von Gottorf wurde. Das Herrenhaus hat mehrere Verbindungen zu Dänemark. Im Rahmen des Großen Nordischen Krieges wurde die Stadt Tönning belagert. Die schwedischen Soldaten in der Stadt waren von russischen, polnischen und sächsischen Soldaten umringt. Während der Belagerung hielt sich der dänische König Frederik IV. im Herrenhaus Hoyerswort auf, bis er dort die schwedische Kapitulation entgegennahm.

Hoyerswort, Oldenswort hoyerswort.de

Haus Peters

Klingelingeling. Die zarte Glocke ertönt, sobald man den Kaufmannsladen Haus Peters betritt, in dem das Geschäft fast wie vor 200 Jahren aussieht. In den Regalen stehen heutige Waren, aber es gibt auch Dosen, Kartons und Tüten, die an das Lebensmittelgeschäft der Ver- gangenheit erinnern.

Das Geschäft wurde 1820 vom Lebensmittelhändler Peters eröffnet und bis 1924 von seinen Nachkommen geführt. Der Laden ist im feinsten Biedermeier-Stil eingerichtet, für den es auch im Schlafzimmer und im Wohnzim- mer schöne Beispiele gibt.

1991 wurde ein Verein gegrün- det, um das Geschäft in dem

Der bekannte Leuchtturm Westerheversand Foto: Wasabi Film

roten Haus zu erhalten, wo es auch permanente und wechselnde Kunstausstellungen gibt.

Dörpstraat 16, Tetenbüll haupeters.info

Leuchtturm Westerheversand

Der rot-weiße Leuchtturm, der über 40 m hoch ist und sein Licht etwas mehr als 50 km weit über das Wattenmeer sendet, wurde unzählige Male gezeichnet, gemalt und fotografiert und ist heute das beliebte Wahrzeichen von Eiderstedt. Er steht ganz an der Westseite der Halbinsel und hat seit über 100 Jahren Schiffe durch die Sandbänke des Wattenmeeres geleitet. Der Turm wurde 1906-07 erbaut und steht auf 127 langen Eichenpfählen. Er befindet sich ca. 1 km vom Seedeich entfernt, und ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen.

Der Leuchtturm steht zwischen zwei gleich aussehenden Häusern, die früher Leuchtturmwärterhäuser waren. Heute organisiert der Nationalpark Wattenmeer in diesen Häusern Ausstellungen über das Wattenmeer Die Häuser werden heute von Zivildienstleistenden der Schutzstation Wattenmeer bewohnt. Der Weg zum und vom Turm führt über die Strandwiese entlang des alten, sanierten Stockstiegs. Für das Besteigen des Turms, von dem aus man einen weiten Blick auf das Wattenmeer und Eiderstedt hat, wird eine Eintrittskarte benötigt. Diese ist im Informationsgebäude auf dem Parkplatz erhältlich.

Westerhever ist der Name des kleinen Dorfes, durch das man auf dem Weg zum und vom Seedeich am Leuchtturm fährt. Dort sehen Sie auch die Kirche und einige alte Bauernhöfe auf Warften.

St. Peter-Ording

Weit draußen auf der Sandbank im Wattenmeer stehen drei Häuser auf hohen Pfählen. Dies sind aber nicht die einzigen Pfahlbauten in Sankt

Die charakteristischen Pfahlbauten, von denen einige Restaurants sind Foto: Wasabi Film

Innenraum des alten Lebensmittelladens im Haus Peters Foto: Wasabi Film

Peter-Ording. Es gibt sie an 5 Stellen an dem 12 km langen und fast 2 km breiten Strand. In dem einem Haus befindet sich ein Restaurant, das zweite ist das Toilettengebäude und das dritte eine Rettungsschwimmerstation.

Der erste Pfahlbau wurde 1911 auf einer Sandbank errichtet. Um dorthin zu gelangen, musste man durch einen sogenannten Priel (einen Wasserlauf im Watt) schwimmen oder mit dem Boot fahren. 1926 wurde die erste Brücke zu den Pfahlbauten gebaut. Brücke und Häuser sind heute eine Touristenattraktion, da der Weg durch die Salzwiesen an den Pfahlbauten endet.

St. Peter-Ording ist heute in Deutschland ein sehr bekannter und beliebter Urlaubsort, der sich aus mehreren Ortsteilen zusammensetzt. Im Ortsteil Bad befindet sich das beliebte Freizeit- und Erlebnisbad Dünentherme und viele Restaurants, Cafes und Geschäfte.

Vor einigen hundert Jahren war dieses Gebiet nicht besonders attraktiv, da es aufgrund des ewigen Sandflugs und häufiger Überschwemmungen schwierig war, das Land zu bewirtschaften. Der dänische König Friedrich VII. beschloss daher, einen Wald anzulegen, um das Verwehen des Sandes zu verhindern.

Im Ortsteil Dorf, direkt gegenüber der auf einer beeindruckenden Warft gelegenen Kirche St. Peter, liegt das kleine Museum der Landschaft Eiderstedt in einem der wenigen erhaltenen alten Häuser. Hier kann man sehen, wie sich die Landschaft der gesamten Halbinsel entwickelt hat. Außerdem gibt es in dem Museum mehrere Wohnzimmer mit Kacheln und schöne, alte Möbel zu bewundern.

Olsdorfer Strasse 6 museum-landschafteiderstedt.de

Eidersperrwerk

1962 wurde Norddeutschland von einer heftigen Sturmflut heimgesucht, die Hamburg und Bremen schwer traf, aber auch das ganze Land entlang der Eider, u. a. Tönning. Nach der Sturmflut begann man mit dem Bau von Deichen und des 4,9 km langen Damms an der Eidermündung im Wattenmeer. Nach fünfjähriger Bauzeit war das Eidersperrwerk fertig. Es besteht aus fünf großen Schleusenkammern mit jeweils zwei 40 m langen Toren. Über die Regulierung der Schleusentore wird das Hinterland entwässert. Bei Sturmfluten werden die Schleusentore geschlossen und es wird damit verhindert, dass das Wasser aus der Nordsee das Flusswasser der Eider nicht ins Hinterland drücken kann. In der Vergangenheit konnte eine Sturmflut zu Hochwasser bis nach Rendsburg führen.

Am nördlichen Endebefindet sich eine Schleuse, in der kleinere Schiffe vom Fluss ins Wattenmeer und umgekehrt gelangen können. Eine Straße über den Damm verbindet Eiderstedt mit Dithmarschen im Süden.

Es gibt Parkplätze nördlich und südlich des Damms, wobei der nördliche direkt vor den Schleusentoren liegt.

Die Sturmflutsäule von Sankt Peter-Ording Foto: Wasabi Film

This article is from: