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Einleitung

„Teilkasko mit Selbstbeteiligung ...“

Airbags in Skitourenrucksäcken stellen ein Puzzlestück in einem ganzheitlich zu betrachtenden Risikomanagement bei Skitouren und beim Freeriden dar. Nüchtern gesehen erhöht der Einsatz von einem Rucksack mit Airbag – korrekte Handhabung vorausgesetzt – lediglich die Wahrscheinlichkeit einer geringeren Verschüttungstiefe und damit einer eventuell schnelleren Rettung. Allerdings wird kein Lawinenrucksack eine vernünftige Ausbildung im Risikomanagement und das Wissen um die richtigen Verhaltensweisen im Falle einer Verschüttung ersetzen!

12 Tester testeten über 6 Tage alle 17 Rucksäcke. Diese wurden in zwei Klassen eingeteilt – bis 25 Liter – geeignet für Tagestouren, sowie Freeriden in und in der Nähe von Skigebieten – und über 25 Liter – geeignet für Mehrtagestouren. Die Tester, zwischen 160 cm und 190 cm groß, beurteilten Tragekomfort und Handling, Befestigungsmöglichkeiten, Zugänge zu Schaufel und Sonde und das Gewicht der Rucksäcke inkl. Airbag mit je bis zu 25 Punkten.

Die Größe der Rucksäcke spielt bei der Passform eine nicht zu unterschätzende Rolle, speziell wenn man 160 cm und kleiner oder 190 cm und größer ist. Erfreulich zu sehen, dass immer mehr Firmen unterschiedliche Rucksackgrößen anbieten. Die Anpassung der Rucksäcke im Hinblick auf die individuelle Anatomie ist in den meisten Fällen durchdacht und möglich, eben aber nur in einem bestimmten Rahmen. Wir raten zu einer sorgfältigen Anprobe mit einem gefüllten Rucksack. Größere Unterschiede gibt es bei der Bedienung. Zu kleine oder schwierig mit Handschuhen verstellbare Verschluss- oder Verstellbarkeitsysteme können an sehr kalten Tagen für Ärger sorgen.

Zwischenzeitlich ermöglichen viele Anbieter die Montage der Auslöseeinheit sowohl links für Rechtshänder als auch rechts für Linkshänder. Dies ermöglicht im Falle einer Auslösung eine intuitivere Bedienung. Erfreulich auch, dass die Anpassung der Höhe der Auslöseeinheit fast zum Standard wurde. Die Möglichkeit bei einigen Systemen, eine Probeauslösung ohne damit verbundene Kosten für eine neue Kartusche üben zu können, erhöhen wesentlich die Sicherheit, im Notfall auf eingeübte Bewegungsabläufe zurückgreifen zu können.

Im Bereich der Befestigungsoptionen für Steigeisen, Pickel und Helme gibt es kleine, aber feine Unterschiede. Die Befestigungsoptionen der Ski sind zumeist seitlich, teils an der Rückseite des Rucksacks etabliert. Diese gilt es auch gewissenhaft zu befolgen, um die Funktionalität der Airbagauslösung aus der Rucksackeinheit sicherzustellen.

Beim schnellen und einfachen Zugang zu Schaufel und Sonde können im Ernstfall wichtige Sekunden gespart werden. Einige Hersteller arbeiten hier vorbildlich mit einer farblichen Hervorhebung.

Teils große Unterschiede bestehen beim Vergleich des Gewichts. Das Gewicht am Rücken ist sicher nicht so bemerkbar wie am Fuß (bei Skischuhen, Skiern oder bei Bindungen), doch die Gewichtsunterschiede machen sich besonders bei langen Aufstiegen bemerkbar. Da die Volumenunterschiede in der Klasse 25 Liter+ teils groß sind, empfehlen wir einen direkten Vergleich der Gewichts- und Volumenangaben.

Es gibt ca. zehn Airbag-Hauptsysteme, die von den jeweiligen Firmen eingesetzt und darüber hinaus von Partner fi rmen lizenziert werden. Das Wissen um die Technologien wird neben den vergleichenden Daten eine Kaufentscheidung sicher erleichtern.

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