Buch des Jahres 2017 Leseprobe

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Buch des Jahres

2017

swiss professional media AG


SCHWEIZ

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Glück im Unglück bei Zugentgleisung in Luzern................ 32 Moutier wird jurassisch................... 34 Brig im Bann des Brauchtums........ 36 Amoklauf in der Altstadt von Schaffhausen............................ 38

86 AUSLAND

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Chaos im Weissen Haus.................. 68 Auf dem Weg zum Brexit.................. 70

36 Tierquälerei im Thurgau................... 40 Mehlwürmer im Kühlregal............... 42 Festhütte Baden............................... 44 Schneller Sieg für Ignazio Cassis.... 46 Gescheiterte Rentenreform............. 48 «Mall of Switzerland»: Im Tempel des Konsums................. 50 Die Schweiz rüstet auf..................... 52 Endlich eine ID fürs Internet............ 54 Trügerische Freude bei der Schweiz und der EU................... 56

Mehr Macht für «Sultan» Erdogan.............................. 72 «En Marche» mit Emmanuel Macron........................... 74 FBI-Chef James Comey wird gefeuert.................................... 76 Iran wählt die Kontinuität................ 78 Inferno im Grenfell Tower................. 80 Venezuelas vergeblicher Protest............................................... 82 Abschied von Helmut Kohl.............. 84 Krawallnächte in Hamburg.............. 86 Mosul ist vom IS befreit................... 88 Flüchtlingsdrama ohne Ende.......... 90 Kim Jong-uns Spiel mit dem Feuer.................................. 92 Die Schande von Charlottesville..... 94

Rohingya: Ein Volk auf der Flucht........................................ 102 Kanzlerin Angela Merkel in der Krise......................................... 104 Syrien besiegt den IS..................... 106 Flammen über der Ukraine........... 108 Amoklauf im Spielerparadies Las Vegas....................................... 110 Terror in Somalia........................... 112 Rechtsrutsch in Österreich........... 114 Auftragsmord auf Malta................ 116 Krönung des «roten Kaisers» Xi Jinping........................................ 118 Kataloniens kurze Freude............ 120 Polen: Rechts – statt rechtsstaatlich............................... 122 Prinz Muhammad bin Salman räumt Saudi-Arabien auf.............. 124 Diktator Robert Mugabe ist weg............................................ 126

Barcelona trauert............................. 96

Das Ende zweier Kriegsverbrecher........................... 128

Wahlfarce in Kenia........................... 98

Ist das die neue Intifada?............. 130

KULTUR

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And the Oscar goes to …?............. 134

Panik vor «No Billag»........................ 58

Preisgekrönter Liebenskummer am ESC.......................................... 138

Grosse Ehre für die Basler Fasnacht........................................... 60

Kein Frieden in Afghanistan.......... 100

«Seated Ballerina»: Kunst, Kitsch oder Kopie?............ 136

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Riesenspass in Genf..................... 140

Weltrekord am Stoos....................... 62

Helene Fischer hebt ab................ 142

Ein Louvre in der Wüste................ 146

«Saubermann» Yannick Buttet unter Verdacht.................................. 64

«Entartete Kunst»: Einst diffamiert, jetzt gefeiert................ 144

Kostbare Kunst von Leonardo da Vinci......................... 148

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LEUTE

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UMWELT

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Wal-Drama in Neuseelands Golden Bay..................................... 208 Der «Fenstersturz» von Gozo......... 210 Sintflut in Peru............................... 212 Katastrophe in Kolumbien............. 214

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Flucht vor den Flammen in Portugal...................................... 216

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Weisser Elch wird zum Star.......... 218

Auf Hurrikan Harvey …................... 228

Die USA im Bann der Finsternis........................................ 220

… folgen Irma und Maria .............. 230

Der Berg verschlingt Bondo........... 222 Erschüttertes Mexiko..................... 224

Vulkan Agung vertreibt Touristen aus Bali........................... 234

Wenn der Triftgletscher kalbt........ 226

Kampf ums Klima.......................... 236

Kalifornien brennt.......................... 232

Keine Freiheit für Deniz Yücel...... 152 662 «Tramps» in Vevey.................. 154 Tenno Akihito darf gehen.............. 156

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Prinz Philipp nimmt seinen Hut.... 158

SPORT

«Irres Genie» Peter Madsen........... 160

Starke Schweizer …........................ 240

Harvey Weinstein: Das Gesicht des Skandals............. 162 Party-Prinz Harry wird sesshaft..... 164 Sie starben 2017........................... 166

… an der Ski-WM in St. Moritz....... 242 Der SC Bern verteidigt seinen Titel.................................... 244 Schweizer Überflieger im Kunstturnen.................................... 246 Der FC Basel feiert weiter.............. 248

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WIRTSCHAFT WISSENSCHAFT TECHNIK

Wladimir Klitschkos letzter Kampf............................................. 250 Roger Federers traumhaftes Comeback....................................... 252 Chris Froome unter Verdacht........ 254 Transferirrsinn im Fussball............ 256

Opel wird französisch.................... 184

Mo Farah jubelt erneut.................. 258

Erpressung am Computerbildschirm...................... 186

Usain Bolts verpatzter Abschied........................................ 260

Expo der Widersprüche in Kasachstan.................................... 188

Nino Schurter ist nicht zu bremsen.......................................... 262

Wandern für Schwindelfreie.......... 190

Kurzer, teurer «Money Fight»........ 264

Die ganze Welt «spinnt»................. 192

276 Starke Leistungen …...................... 266 … am Unspunnenfest..................... 268 Knien gegen den Rassismus......... 270 Schweizer Ruderer auf Erfolgskurs...................................... 272 Mannheim feiert Andy Schmid...... 274 Ironman-Triple für Daniela Ryf....... 276 Martina Hingis: Rücktritt als Nummer 1...................................... 278 Vierter Titel für Lewis Hamilton............................... 280 Schweizer Fussball-Nati: «Russland, wir kommen!».............. 282 Olympia ohne Russland................ 284

Jacques Dubochet: Genie mit Dyslexie.................................... 194

Vier Mann in einem Boot............... 286

Neue «Nötli» für die Schweiz.......... 196 Kahlschlag bei General Electric.... 198

CHRONIK

Air Berlin und Niki bleiben am Boden....................................... 200 Testturm mit Aussicht.................... 202 Der Hype um Bitcoin..................... 204

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Die wichtigsten Ereignisse von Tag zu Tag

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Februar Vom 6. bis zum 19. Februar werden in St. Moritz die 44. Alpinen Skiweltmeisterschaften ausgetragen. Die Bilanz des Schweizer Teams darf sich sehen lassen: Mit drei Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen landet die einheimische Delegation im Medaillenspiegel hinter Österreich (dreimal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze) auf Rang 2. Auch der erfolgreichste Einzelsportler ist ein Österreicher: Der 28-Jährige Marcel Hirscher gewinnt sowohl den Riesenslalom als auch den Slalom und fährt in der Kombination hinter dem Schweizer Luca Aerni auf Rang 2. Erfolgreichste Athletin ist die Französin Tessa Worley, die im Riesenslalom Gold holt und mit ihren Mannschafts-

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kollegen auch den Teamwettbewerb gewinnt. Die Abfahrt der Männer wird wegen schlechter Sicht im Startbereich mehrmals verschoben und schliesslich mit eintägiger Verspätung durchgeführt. Der Schweizer Beat Feuz (Bild) meistert die 3050 Meter lange Corviglia-Strecke in 1:38,91 Minuten und gewinnt vor dem Kanadier Erik Guay und dem Österreicher Max Franz die Goldmedaille. Im Super-G der Frauen fährt die Tessinerin Lara Gut hinter der Österreicherin Nicole Schmidhofer und der Liechtensteinerin Tina Weirather auf Rang 3. Wendy Holdener gewinnt die Kombination vor ihrer Teamkollegin Michelle Gisin und wird im Slalom hinter der Amerikanerin Mikaela Shiffrin Zweite.


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Mai Mit Emmanuel Macron wählt Frankreich am 7. Mai den jüngsten Präsidenten seiner Geschichte. Der erst 39-jährige ehemalige Sozialist hatte im April 2016 seine eigene politische Bewegung «En Marche» (Vorwärts) gegründet und war als krasser Aussenseiter in die Präsidentschaftswahl gestartet. Doch in der ersten Runde verwies er nicht nur etablierte Politiker wie den ehemaligen konservativen Premierminister François Fillon oder den ehemaligen sozialistischen Bildungsminister Benoît Hamon auf die Plätze, sondern auch die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Diese besiegt er in der Stichwahl mit einem Stimmenanteil von 66,1 Prozent deutlich. Macron ernennt nach seiner Amtseinführung am 14. Mai (das Bild zeigt ihn auf dem Weg zum Grab des Unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe) den Konservativen Edouard Philippe zum neuen Premierminister und nimmt damit die im Wahlkampf versprochene Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg in Angriff. Bei den Parlamentswahlen im Juni gewinnt seine Bewegung – sie heisst neu «La République en Marche» – die absolute Mehrheit. Macron verfolgt einen sozial- und wirtschaftsliberalen Kurs und bringt bis Ende Jahr unter anderem eine Arbeitsmarktreform sowie ein Gesetz zur Bekämpfung der Vetternwirtschaft und des Spesenmissbrauchs im Parlament durch.

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Schweiz


Schneller Sieg für Cassis Im Sommer kündigt Bundesrat Didier Burkhalter überraschend seinen Rücktritt auf Ende Okto­ ber an. Obwohl der Sitzanspruch der FDP von den anderen Bun­ desratsparteien nicht in Frage gestellt wird, gestaltet sich die Kandidatenauswahl recht komp­ liziert: So fordern die Tessiner, die seit dem Rücktritt von Flavio Cotti 1999 nicht mehr in der Lan­ desregierung vertreten waren, der künftige Bundesrat müsse aus ihrem Kanton kommen. Die FDP-Kantonalparteien der Romandie wiederum verlangen, dass die französischsprachige Schweiz auch weiterhin drei der sieben Bundesräte stellen müs­ se. Als mitten in der parteiinter­ nen Ausmarchung Bundesrätin Doris Leuthard ihren Rücktritt bis spätestens 2019 bekannt gibt, fordern die FDP-Frauen eine weibliche Kandidatur, um eine angemessene Vertretung ihres Geschlechts in der Landesregie­ rung zu gewährleisten. Nomi­ niert werden schliesslich Ignazio Cassis, der Tessiner Fraktions­ präsident der FDP, der Genfer Staatsrat Pierre Maudet und die Waadtländer Nationalrätin Isabel­ le Moret. Die Wahl am 20. Sep­ tember wird zu einer kurzen und klaren Angelegenheit: Ignazio Cassis sichert sich mit Unterstüt­ zung der SVP-Fraktion im zweiten Wahlgang das absolute Mehr und wird wenig später als 117. Bun­ desrat vereidigt (Bild).

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Gefangen im Inferno In London fordert am 14. Juni die schwerste Brandkatastrophe seit Jahrzehnten 71 Todesopfer und 74 Verletzte. Als im vierten Stock des Grenfell Tower in North Kensington wegen eines defekten Kühlschranks ein Feuer ausbricht, sind die Brandbekämpfer sofort zur Stelle. Trotzdem brennt nach einer halben Stunde fast das ganze Hochhaus lichterloh. Die Bewohner der oberen Stockwerke, die auf Rat der Rettungsdienste in

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ihren Wohnungen geblieben waren, haben keine Chance. Erste Untersuchungen des Infernos im Grenfell Tower zeigen, dass die Katastrophe vermutlich auf einen Konstruktionsfehler zurückzuführen ist: Eine 2016 im Rahmen einer Modernisierung vorgehängte Fassade aus Aluminiumverbundplatten hatte offenbar starken Durchzug erzeugt und dem Feuer eine rasche Ausbreitung sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Rich-

tung ermöglicht. Eine MieterSelbsthilfegruppe wirft der für den Grenfell Tower verantwortlichen Kensington and Chelsea Tenant Management Organisation (KCTMO) indessen vor, die Verwaltung hätte Warnungen vor einem akuten Brandrisiko seit Jahren in den Wind geschlagen: Die Forderung nach der Installation einer Sprinkleranlage sei ebenso ignoriert worden wie der Wunsch nach zusätzlichen Einund Ausgängen.


Ausland

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Kims Spiel mit dem Feuer In klarer Verletzung mehrerer Resolutionen des Uno-Sicherheitsrats intensiviert Nordkorea 2017 sein atomares Rüstungsprogramm weiter. Der Test einer ballistischen Rakete über dem Japanischen Meer führt im Februar zu weltweiten Protesten. Nach weiteren Abschüssen beginnen die USA in Südkorea mit dem Aufbau eines Abwehrsystems gegen ballistische Raketen (Terminal High Altitude Area Defense). Mitte Mai testet

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Nordkorea erstmals die neu entwickelte Mittelstreckenrakete Hwasong-12, die angeblich mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt werden kann. Am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten, vermeldet Pjöngjang den ersten erfolgreichen Start einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-14, die «das gesamte Festland der USA» erreichen könne (im kleinen Bild jubelt Staatschef Kim Jong-un mit Militärs). Als am 8. August

bekannt wird, dass Nordkorea offenbar über nukleare Sprengköpfe für seine Raketen verfügt, kündigt US-Präsident Donald Trump an, sein Land werde mit «Feuer und Zorn» auf künftige Drohungen reagieren. Nach vier weiteren Raketenabschüssen testet Nordkorea am 3. September zum sechsten Mal einen nuklearen Sprengkörper – nach Angaben des Regimes eine Wasserstoffbombe. Am 15. September fliegt eine Mittelstreckenrakete von


Nordkorea über Japan in den Pazifik und erreicht dabei eine neue Rekorddistanz von 3700 Kilometern. Wenige Tage später droht Donald Trump in einer Rede vor der Uno-Vollversammlung, die USA würden Nordkorea «vollständig zerstören», wenn das Land nicht einlenke. Kim Jong-un bezeichnet den US-Präsidenten in der Folge als «geistesgestört». Nach dem letzten Raketentest des Jahres vom 28. November werden die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea ein weiteres Mal verschärft.

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Kataloniens kurze Freude Gegen den Widerstand der spanischen Zentralregierung wird in Katalonien am 1. Oktober ein Unabhängigkeitsreferendum durchgeführt. Der weitgehende Boykott der Unionisten sowie massive Behinderungen und Schikanen durch von Madrid entsandte Sicherheitskräfte führen zu einer tiefen Stimmbeteiligung von nur gerade 42,5 Prozent. 90,1 Prozent der Stimmenden sprechen sich für die vollständige Unabhängigkeit der autonomen Region Katalonien aus. Ministerpräsident Carles Puigdemont setzt den Unabhängigkeitsprozess zunächst aus, um mit der Regierung des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zu verhandeln. Als diese Gespräche zu keinen Resultaten führen, ruft das Regionalparlament am 27. Oktober einseitig die katalanische Republik aus. Rajoy macht seine Drohungen wahr und lässt durch den spanischen Senat die katalanische Regionalregierung absetzen und das Regionalparlament auflösen. Puigdemont (im Bild nach der Unabhängigkeitsabstimmung im Parlament) flieht nach Brüssel; mehrere Minister und der Chef der katalanischen Regionalpolizei werden verhaftet. Die Separatisten müssen bei den Parlamentswahlen vom 21. Dezember zwar Stimmenverluste in Kauf nehmen, können sich die absolute Mehrheit aber erneut sichern.

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Einst diffamiert, jetzt gefeiert In Bern wird ab Anfang November eine erste Auswahl jener 1500 Werke gezeigt, die der Sohn des deutschen Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt 2014 dem Kunstmuseum vermacht hatte. Präsentiert werden fast 160 Skizzen, Drucke, Aquarelle, Zeichnungen und Gemälde, von denen die meisten während der Naziherrschaft in deutschen Museen als «entartete Kunst» beschlagnahmt worden waren. Die Exponate umfassen herausragende Kunstwerke des Expressionismus, der konstruktiven Kunst und der Neuen Sachlichkeit – darunter Werke von Ernst Ludwig Kirchner,

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Kultur

Paul Cézanne, Wassily Kandinsky oder Otto Dix (im Bild dessen Lithographie «Leonie» von 1923). Auch der historische Kontext rund um die Sammlung Gurlitt wird aufgearbeitet: Anhand von Fallbeispielen werden die politischen Vorgänge thematisiert, die in Deutschland ab den 1930erJahren zur Diffamierung der gesamten Moderne und zur Zerstörung, zur Beschlagnahmung oder zum Verkauf unzähliger Kunstwerke geführt hatten. Parallel zur «Bestandsaufnahme» in Bern läuft in Bonn die Schwesterausstellung «Der NS-Kunstraub und die Folgen».


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Prinz Philip nimmt seinen Hut Bereits vor sechs Jahren, anlässlich seines 90. Geburtstags, hatte Prinz Philip angekündigt, er wolle es künftig etwas ruhiger angehen lassen. «Es ist besser aufzuhören», so meinte der britische Prinzgemahl damals, «bevor man sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat.» In den folgenden Jahren wurden zwar die Auslandsbesuche gestrichen, in Grossbritannien war der Duke of Edinburgh aber weiterhin sehr präsent. Gleichzeitig plagten den Mann von Queen Elizabeth II. immer wieder gesundheitliche Probleme: Kurz vor Weihnachten 2011 wurde ihm ein KoronarStent eingesetzt, im Sommer darauf verpasste er wegen einer schweren Blasenentzündung das Konzert zum 60. Dienstjubiläum

der Königin und 2016 musste er wegen einer schweren Grippe die Teilnahme am traditionellen Weihnachtsgottesdienst der Royals in Sandringham House absagen. Als in der Nacht auf den 4. Mai sämtliche Mitarbeiter des Buckingham Palace zu einer kurzfristig anberaumten Versammlung einberufen werden, ist die Aufregung gross – niemand weiss, worum es geht. Und prompt verlieren die Verantwortlichen einer Boulevardzeitung die Nerven: Auf dem Online-Portal der «Sun» erscheint in den frühen Morgenstunden die Headline «Prinz Philip stirbt im Alter von 95 Jahren». Kurz darauf liefert der Chef des königlichen Haushalts, Lord Chamberlain, den wartenden Journalisten eine Erklärung für die nächtliche Personalzusammenkunft: Verkündet wird der definitive Rückzug des Prinzen von allen öffentlichen Verpflichtungen – nach 22 220 Soloauftritten, unzähligen Terminen an der Seite seiner Gattin und mehr als 5500 Ansprachen. Seinen wohlverdienten Ruhestand tritt der 96-Jährige am 2. August an: Bei seinem letzten offiziellen Auftritt wird der langjährige Oberbefehlshaber der Royal Marines mit einer Parade vor dem Buckingham Palace von seiner Einheit verabschiedet.

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Sie starben 2017

Michael Ballhaus

Kurt Zurfluh

Nach Einsätzen beim Fernsehen wurde Michael Ball-

Seit den 70er-Jahren arbeitete der ausgebildete Ver-

haus in den 60er-Jahren zum bevorzugten Kamera-

lagskaufmann für Radio und Fernsehen – zunächst

mann von Rainer Werner Fassbinder. In Hollywood

beim Regionaljournal Zentralschweiz, später als Re-

arbeitete der Deutsche mit Regisseuren wie Martin

porter und Moderator von Sportsendungen. Die Volks-

Scorsese, Francis Ford Coppola oder Wolfgang Peter-

musiksendung «Hopp de Bäse!» begleitete Kurt Zurfluh

sen. Der vielfach ausgezeichnete Bildkünstler starb am

während 16 Jahren als Gastgeber. Er starb am 15. April

12. April; er wurde 81 Jahre alt.

im Alter von 67 Jahren während einer Auslandreise.

Ueli Steck

Manuel Noriega

Als einer der weltbesten Extremkletterer sorgte Ueli

Als Kommandant der Nationalgarde war Manuel Norie-

Steck mit spektakulären Erstbesteigungen und Ge-

ga von 1983 bis 1989 faktisch Staatschef von Panama.

schwindigkeitsrekorden während Jahren für Schlagzei-

Nach der Invasion seines Landes durch amerikanische

len. 2015 bestieg er in 61 Tagen alle 82 Viertausender

Truppen wurde er wegen Drogenhandels von Gerichten

der Alpen. Am 30. April kam der Emmentaler am Nuptse

in den USA, in Frankreich und in Panama zu langjähri-

im Himalaya-Massiv bei einem Bergunfall ums Leben.

gen Haftstrafen verurteilt. Noriega starb am 29. Mai in

Er wurde 40 Jahre alt.

Gefangenschaft; er wurde 83 Jahre alt.

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Hugh Hefner Als der am 9. April 1926 in Chicago geborene Sohn eines Buchhalters und einer Lehrerin 1953 mit geliehenem Geld die erste Ausgabe seines neuen Männermagazins produzierte, liess er das Datum auf der Titelseite bewusst weg: Schliesslich wusste Hugh Hefner nicht, ob es je einen zweiten «Playboy» geben würde. Doch das edel gestaltete Magazin mit fundierten Reportagen, Tipps für den Mann von Welt – und einem «Centerfold» mit einer nackten Marylin Monroe – verkaufte sich rasend schnell. Fünf Jahre später hatte der «Playboy»

bereits eine Million Käufer; bis Anfang der 70er-Jahre sollten es 26 Millionen sein. Hefner steckte das Geld aus seinem Magazin in Clubs, Ferienanlagen und Kasinos, organisierte Partys – wo leicht geschürzte «Playboy Bunnies» servierten – sowie Festivals und produzierte bald auch eigene Fernsehsendungen. Ab Mitte der 70er-Jahre kam sein Imperium ins Wanken: Zu schaffen machten «Hef» zunächst die wachsende Konkurrenz im Markt der Herrenmagazine, dann eine schwere Rezession in den USA und schliesslich die Prüderie der

Reagan-Ära. Hefner übergab die Leitung des Playboy-Konzerns an seine Tochter Christie, blieb aber Chefredaktor und Herausgeber der Zeitschrift. Von 2005 bis 2010 präsentierte er sich und seinen häufig wechselnden Harem von «Playmates» in der Reality-Show «The Girls of the Playboy Mansion». Als sein Magazin kurz vor der Übernahme durch das Konkurrenzblatt «Penthouse» stand, rettete er den «Playboy» 2011 mit seinem persönlichen Vermögen. Hugh Hefner starb am 27. September im Alter von 91 Jahren.

Leute

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Die ganze Welt «spinnt» Das Trendspielzeug 2017 heisst Fidget Spinner und ist bereits drei, vielleicht aber auch schon 24 Jahre alt. Gemäss verschiedenen Medienberichten hatte die amerikanische Chemikerin Catherine Hettinger 1993 ein Patent für ein «Kreiselspielzeug» angemeldet. Weil die Hobbyerfinderin zur Vermarktung ihrer Idee keinen geeigneten Geschäftspartner fand, lief der Patentschutz 2005 aus. 2014 entwickelte der amerikanische Computeringenieur Scott McCosker einen eigenen Metallkreisel, um sich während langer Sitzungen und Telefonkonferenzen zu beschäftigen und abzulenken. Ende 2016 tauchen die Kreiselspielzeuge in den USA in unzähligen Varianten auf und erobern von dort aus den Rest der Welt. Aufgebaut sind alle Fidget Spinner – aus den englischen Verben «to fidget» (herumzappeln) und «to spin» (drehen) – ähnlich: Um ein zentrales Kugellager sind mit Gewichten beschwerte Ausleger angeordnet, die mit den Fingern der gleichen Hand gedreht werden, die das Spielzeug hält. Teurere Ausführung erzeugen Töne und lassen den Handkreisel aufleuchten oder vibrieren. Das Spielzeug ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen beliebt: auch Erwachsene kaufen die Fidget Spinner in Massen, um den Alltagsstress zu vergessen.

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Wirtschaft


Wirtschaft • Wissenschaft • Technik

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Der Berg verschlingt Bondo­ Im Val Bondasca in den Bergeller Alpen weiss man um die Gefahr, die von der instabilen Nordflanke des Piz Cengalo ausgeht: Schliesslich waren bereits am 27. Dezember 2011 fast zwei Millionen Kubikmeter Fels in

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Umwelt

den hinteren, unbewohnten Teil des Tals gestürzt. Am 23. August grollt der Berg erneut: Um 9.30 Uhr donnern rund drei Millionen Kubikmeter Gestein ins Tal und lösen im Bachbett der Bondasca einen Murgang aus. Die stellen-

weise fast 100 Meter breite Geröll- und Schlammlawine kommt in einem Auffangbecken oberhalb von Bondo zum Stillstand; dennoch werden im Dorf vier Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Acht Berggänger, die


trotz einer Sperrung der Wanderwege im oberen Val Bondasca unterwegs waren, bleiben vermisst. Bis zum 15. September kommt es am Piz Cengalo zu weiteren Felsabbrüchen und Murgängen. Dabei werden weite Teile der Bergeller Talsohle bei Bondo mit Schlamm und Geröll

verschüttet. Die evakuierten Dorfbewohner – sie waren durch das 2011 installierte Frühwarnsystem rechtzeitig alarmiert worden – können zum Teil erst Anfang November nach Bondo zurückkehren. Viele von ihnen werden ihre verwüsteten Häuser und Wohnung aufgeben müssen.

Weil noch immer eine Million Kubikmeter Fels als absturzgefährdet gilt, werden die Bewegungen am Piz Cengalo rund um die Uhr überwacht. Fachleute sind sich einig, dass die Hauptursache für die Felsstürze im Rückgang des Permafrosts wegen der höheren Temperaturen zu suchen ist.

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Basel feiert weiter Auch in der Saison 2016/17 führt im Schweizer Klubfussball kein Weg am FC Basel vorbei. In der Meisterschaft der Raiffeisen Super League dominieren die «Bebbi» das Geschehen von An-

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fang an; während der gesamten 36 Spielrunden müssen sie die Tabellenspitze nie abgeben. Mit einem 1:2-Auswärtssieg gegen Luzern sichern sich die Basler am 28. April sechs Runden vor

Schluss den achten Meistertitel in Folge – und den 20. in der Vereinsgeschichte. Weniger als einen Monat später legt der FCB nach: Das Team um Captain Matías Delgado demütigt im


Finalspiel um den Schweizer Cup am 25. Mai im Stade de Genève den FC Sion mit 3:0 und holt sich damit das sechste «Double». Der 12. Cupsieg der Basler markiert gleichzeitig die erste Niederlage der Walliser in 14 Finalteilnahmen. Trotz der makellosen

Saison kommt es beim FCB zu einem Trainerwechsel: Der Zürcher Urs Fischer wird zum Start der Saison 2017/18 durch den einstigen Fussballprofi Raphael Wicky ersetzt, der bereits die U18- und U21-Mannschaften der Basler trainiert hatte. Auch im

Management gibt es eine Neubesetzung: Präsident Bernhard Heusler übergibt sein Amt im Sommer an Bernhard Burgener. Am 2. Juni stürmen die Fans während der Partie gegen den FC St. Gallen aufs Spielfeld, um sich bei Heusler zu bedanken (Bild).

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Traumhaftes Comeback Weil Roger Federer 2016 wegen verschiedener Verletzungen nur sieben Turniere bestritten und – erstmals seit 16 Jahren – keinen Titel gewonnen hatte, war er in der Weltrangliste auf Rang 16 zurückgefallen. 2017 gelingt dem Baselbieter Tennisprofi mit der besten Saison seit zehn Jahren ein spektakuläres Comeback: Beim Australian Open bezwingt er im Final den Spanier Rafael Nadal und holt sich seinen 18. Grand-Slam-Titel. Mit zwei Finalsiegen in Indian Wells und Miami sichert er sich in den USA im Frühling zum dritten Mal das sogenannte Sunshine Double; den Titel am ATP-Turnier im deutschen Halle gewinnt er im Juni zum neunten Mal. In Wimbledon (Bild) schlägt Federer Mitte Juli im Final den Kroaten Marin Čilić und holt sich als erster Tennisspieler überhaupt den achten Titel im renommiertesten Rasenturnier der Welt. Der 36-Jährige gewinnt auch die Turniere von Shanghai und Basel, bevor er in London die einzige grosse Enttäuschung der Saison hinnehmen muss: Bei den ATP World Tour Finals scheidet er im Halbfinal gegen den Belgier David Goffin aus. Federer gewinnt in seinem Traumjahr 52 von 57 Partien und erreicht damit zum vierten Mal nach 2004, 2005 und 2006 eine Siegesquote von über 90 Prozent. Auf der Weltrangliste rückt er wieder auf den 2. Rang vor.

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Mannheim feiert Andy Schmid Fern der Heimat hat sich der Schweizer Andy Schmid in den vergangenen Jahren zu einem der besten Handballer der Welt gemausert: In der deutschen Handball-Bundesliga (HBL) wurde er viermal hintereinander zum «Most Valuable Player» gewählt. Sein Verein, die Rhein-Neckar-Löwen, gewann 2016 und 2017 die Meisterschaft und steht zum Jahresende erneut mit grossem Vorsprung an der Spitze der Tabelle. Auch in der EHF Champions League läuft es für die Löwen bis Ende Jahr gut (im Bild Schmid bei einem Angriff während des Spiels gegen den RK Zagreb am 12. Oktober in Mannheim). In seiner Wahlheimat Deutschland ist der gebürtige Horgener längst ein Superstar: Medien vergleichen seine sportlichen Erfolge mit jenen von Lionel Messi oder Roger Federer und bezeichnen ihn als «Handballgott». Andy Schmid – nach seinem Wechsel zu den Löwen vor sechs Jahren als «Fehleinkauf» eingestuft und als «Absteiger des Jahres» belächelt – bleibt trotz seiner Leistungen bescheiden: «Ich weiss, dass ich nicht der beste Spieler der Welt bin», meint der 34-Jährige. «Die Besten spielen um EMund WM-Titel und da bin ich nicht dabei.» Weil es im Schweizer Team so gut wie keine anderen Spieler auf seinem Niveau gibt, hat die Handball-Nati für Schmid keine Priorität mehr.

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«Russland, wir kommen!» Die Schweizer Fussballnationalmannschaft war 2016 denkbar gut in die Qualifikation für die WM von 2018 in Russland gestartet: Auf den sensationellen 2:0-Heimsieg gegen Portugal folgten ein 3:2 gegen Ungarn, ein 2:1 gegen Andorra und ein 2:0 gegen die Färöer. 2017 geht die Siegesserie des Teams unter Nationalcoach Vladimir Petkovic weiter: Die Schweizer bezwingen Lettland und sind auch in sämtlichen Rückspielen gegen ihre Gegner in der Gruppe B erfolgreich – mit einer Ausnahme: Am 10. Oktober muss sich das Team um Captain Stephan Lichtsteiner beim Rückspiel gegen Portugal in Lissabon mit 0:2 geschlagen geben. Mit neun Siegen und einer Niederlage haben die Schweizer zwar genau gleich viele Punkte wie die Portugiesen, liegen aber wegen eines deutlich schlechteren Torverhältnisses nur auf dem zweiten Tabellenrang. Während sich Portugal direkt qualifiziert, muss die Schweiz in die Playoff-Runde. Nordirland, der ausgeloste Gegner der beiden Barrage-

Spiele, liegt im Weltranking auf Rang 23 und damit zwölf Plätze hinter der Schweiz. Dennoch kommt der 1:0-Sieg im Hinspiel vom 9. November nur dank eines zweifelhaften Penaltys zustande. Vier Tage später tritt die «Multikulti-Nati» im ausverkauften St.-Jakob-Park vor rund 36 000 Zuschauern zum Rückspiel an und zittert sich – so die Medien – «mit müden Köpfen und Beinen zu einem Remis (0:0), das so wertvoll ist wie ein Sieg». Die magere Leistung in Basel wird vom Publikum gar nicht goutiert. Als der Stürmer Haris Seferovic nach 86 Minuten ausgewechselt wird und den Platz verlässt, wird er von den eigenen Fans ausgepfiffen. Die Spieler ihrerseits sprechen von «schwacher Unterstützung» in den Rängen und wünschen sich «mehr Respekt». Aber natürlich herrscht nach der vierten WM-Qualifikation in Folge auch viel Freude. Mittelfeldspieler Granit Xhaka bringt es auf den Punkt, als er einem Reporter nach dem Match begeistert ins Mikrofon schreit: «Russland, wir kommen!»

Sport

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Das war 2017 Moutier wird jurassisch • Brig im Bann des Brauchtums • Amoklauf in der Altstadt von Schaffhausen • Schneller Sieg für Ignazio Cassis • Gescheiterte Rentenreform • Die Schweiz rüstet auf • Endlich eine ID fürs Internet • Panik vor «No Billag» • Grosse Ehre für die Basler Fasnacht • Weltrekord am Stoos • «Saubermann» Yannick Buttet unter Verdacht • Chaos im Weissen Haus • Auf dem Weg zum Brexit • Mehr Macht für «Sultan» Erdogan • «En Marche» mit Emmanuel Macron • FBI-Chef James Comey wird gefeuert • Inferno im Grenfell Tower • Venezuelas vergeblicher Protest • Krawallnächte in Hamburg • Mosul ist vom IS befreit • Flüchtlingsdrama ohne Ende • Kim Jong-uns Spiel mit dem Feuer • Die Schande von Charlottesville • Barcelona trauert • Wahlfarce in Kenia • Kein Frieden in Afghanistan • Rohingya: Ein Volk auf der Flucht • Kanzlerin Angela Merkel in der Krise • Flammen über der Ukraine • Amoklauf im Spielerparadies Las Vegas • Rechtsrutsch in Österreich • Auftragsmord auf Malta • Kataloniens kurze Freude • Diktator Robert Mugabe ist weg • Ist das die neue Intifada? • Preisgekrönter Liebenskummer am ESC • Helene Fischer hebt ab • «Entartete Kunst»: Einst diffamiert, jetzt gefeiert • Ein Louvre in der Wüste • Kostbare Kunst von Leonardo da Vinci • Keine Freiheit für Deniz Yücel • Tenno Akihito und Prinz Philipp nehmen den Hut • Harvey Weinstein: Das Gesicht des Skandals • Party-Prinz Harry wird sesshaft • Abschied von Helmut Kohl, Chuck Berry, Roger Moore, Polo Hofer, Jerry Lewis, Jeanne Moreau, Hugh Hefner, Malcolm Young und Johnny Hallyday • Opel wird französisch • Expo der Widersprüche in Kasachstan • Die ganze Welt «spinnt» • Jacques Dubochet: Genie mit Dyslexie • Neue «Nötli» für die Schweiz • Kahlschlag bei General Electric • Air Berlin und Niki bleiben am Boden • Der Hype um Bitcoin • Wal-Drama in Neuseelands Golden Bay • Der «Fenstersturz» von Gozo • Sintflut in Peru • Wald- und Buschbrände in Portugal und Kalifornien • Die USA im Bann der Finsternis • Der Berg verschlingt Bondo • Erschüttertes Mexiko • Wenn der Triftgletscher kalbt • Auf Hurrikan Harvey folgen Irma und Maria • Vulkan Agung vertreibt Touristen aus Bali • Starke Schweizer an der Ski-WM in St. Moritz • Der SC Bern verteidigt seinen Titel • Der FC Basel feiert weiter • Wladimir Klitschkos letzter Kampf • Roger Federers traumhaftes Comeback • Chris Froome unter Verdacht • Mo Farah jubelt erneut • Usain Bolts verpatzter Abschied • Nino Schurter ist nicht zu bremsen • Starke Leistungen am Unspunnenfest • Schweizer Ruderer auf Erfolgskurs • Mannheim feiert Andy Schmid • Ironman-Triple für Daniela Ryf • Martina Hingis: Rücktritt als Nummer 1 • Vierter Titel für Lewis Hamilton • Schweizer Fussball-Nati: «Russland, wir kommen!» Diese und zahlreiche weitere Themen dokumentiert das Buch des Jahres 2017 in packenden Bildern und informativen Texten. Ergänzt wird dieses einzigartige Werk der aktuellen Zeitgeschichte durch eine umfassende Tag-für-Tag-Chronik mit den wichtigsten Ereignissen des Jahres.


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