Buch des Jahres 2020 Leseprobe

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Buch des Jahres

2020

swiss professional media AG


Mr. Corona beruhigt das Land Ausserhalb des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten, bis im Februar weitgehend unbekannt. Mit der Verschärfung der CoronaPandemie und dem Auftreten der ersten Fälle von Covid-19 in der Schweiz ändert sich das schlagartig: Als Sprachrohr des BAG wird Koch praktisch über Nacht zu «Mr. Corona». Bis Ende Mai nimmt der 64-Jährige an sämtlichen Pressekonferenzen des Bundesrats und an mehr als 20 Medieninformationen auf Fachebene teil (im Bild am 30. März nach einem Haushaltsunfall mit Pflaster). Sachlich und besonnen orientiert er über die neusten Entwicklungen und betont immer wieder, wie wichtig die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen sind. Koch bleibt stets die Ruhe

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selbst – auch nach wiederholter Kritik, der Bund habe zu spät auf die Warnungen von Virologen reagiert. Der ausgebildete Arzt war von 1988 bis 2002 für das IKRK tätig – unter anderem als medizinischer Koordinator in Krisengebieten. Beim BAG war er Mitglied der Task-Force zur Bekämpfung der Sars-Pandemie und der Vogelgrippe; ausserdem leitete er die Sektionen Impfungen und Pandemievorbereitung. Ende Mai wird Daniel Koch von Gesundheitsminister Alain Berset in den Ruhestand verabschiedet.

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Trauriger Advent Nach einer kurzen Verschnaufpause im Sommer steigen die Covid-19-Fälle im Herbst erneut stark an. Im Oktober warnen Gesundheitsexperten, dass die Betten auf den Intensivstationen bei gleichbleibendem Trend nur noch für wenige Wochen reichen würden. Bund und Kantone versuchen mit neuen Regeln und Massnahmen, einer weiteren Verbreitung des Corona-Virus Einhalt zu gebieten: Mitte Oktober tritt landesweit eine generelle Maskenpflicht in Kraft, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Im November werden in der Romandie Restaurants und Läden (ausser den Lebensmittelgeschäften) wieder geschlossen; andere Kantone folgen mit ähnlichen Massnahmen. Trotz dieser Verschärfung wird Anfang Dezember hierzulande der – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – vierthöchste Neuinfektionswert weltweit registriert. Bei den Todesfällen pro 100 000 Einwohner steht die Schweiz schlechter da als alle Nachbarländer. Am zweiten Advent werden auf dem Bundesplatz in Bern für die bisherigen Todesopfer der Corona-Pandemie fast 5000 Kerzen entzündet (Bild). Ende Jahr sehen die Zahlen leider noch viel schlimmer aus: Das Bundesamt für Gesundheit registriert – bei 452 296 laborbestätigten Covid19-Infektionen – 7082 Tote.

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Chinas Kampf gegen Covid-19 Nach langem Schweigen und Leugnen bestätigt China am 31. Dezember 2019 gegenüber der WHO den Ausbruch einer neuen «viralen Lungenerkrankung mit unbekannter Ursache» in der Provinz Hubei. Vereinzelte Fälle waren offenbar bereits im September 2019 aufgetreten; das erste Todesopfer der hochansteckenden Krankheit wird am 10. Januar gemeldet. Zwei Wochen später beginnt die chinesische Führung mit dem Versuch, die grössten Infektionsherde zu isolieren: Am 23. Januar wird die Provinzhauptstadt Wuhan mit rund 11 Millionen Einwohnern abgeriegelt. In 15 weiteren Städten und Regionen in Hubei werden ähnliche Massnahmen ergriffen, bis zeitweise fast 57 Millionen Menschen unter Quarantäne stehen. Bevor sich Wuhan nach 76 Tagen wieder öffnet, lassen die Behörden alle öffentlichen Einrichtungen desinfizieren (im Bild das Qintai Grand Theatre am 2. April). Nach offiziellen Angaben erkranken in der Provinz Hubei 92 000 Menschen an Covid-19 (Corona Virus Disease 2019; von der WHO am 11. März benannt), 4500 kommen ums Leben. Nach dem vermeintlichen Sieg gegen die Seuche feiern in Wuhan im Sommer 15 000 Einwohner in einem Wasserpark. Weltweit sind zu diesem Zeitpunkt mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Corona-Virus infiziert.

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Proteste gegen Polizeigewalt Nach dem Tod des 46-jährigen Afroamerikaners George Floyd infolge einer gewaltsamen Festnahme durch vier Polizeibeamte am 25. Mai in Minneapolis ist das ganze Land in Aufruhr: 4700 Protestaktionen (im Bild am 30. Mai in Los Angeles) mobilisieren bis zum 8. Juni rund 15 Millionen Demonstrantinnen und Demonstranten, die unter dem Motto «Black Lives Matter» gegen Polizeigewalt und systemischen Rassismus gegen Afroamerikaner und «People of Color» protestieren. Obwohl die meisten Kundgebungen friedlich verlaufen, kommt es auch zu Unruhen, Plünderungen und Brandstiftung. In rund 40 Städten verhängen die Behörden teils mehrtägige Ausgangssperren; 23 Bundesstaaten setzen zur Unterstützung der Polizei Einheiten der Nationalgarde ein. Eine friedliche Demonstration vor dem Weissen Haus wird am 1. Juni unter Einsatz von Tränengas brutal aufgelöst – damit Präsident Donald Trump vor einer Kirche auf der anderen Strassenseite mit einer Bibel in der Hand für seine Hausfotografen posieren kann. Wenige Tage später lässt die Bürgermeisterin von Washington D.C. den Platz in «Black Lives Matter Plaza» umbenennen. Weitere Fällen von Polizeigewalt in Wisconsin, Kentucky, Oregon und Pennsylvania führen im Herbst erneut zu Protesten.

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Wirrer Wahlkampf In den USA ernennen die Demokraten den ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden nach dem Rückzug aller 20 Mitbewerber am virtuell durchgeführten Parteitag vom 17. bis zum 20. August zum offiziellen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl vom 3. November. Auf republikanischer Seite gibt es keinen ernsthaften Konkurrenten zum amtierenden Präsidenten. Donald Trump lässt es sich nicht nehmen, die offizielle Nominierung durch die Delegierten der Republikaner im Weissen Haus verkünden zu lassen – obwohl dieses nicht für den Wahlkampf genutzt werden darf. Während Biden seine Wähler vornehmlich über Fernseh- und Videobotschaften mobilisiert, tourt Trump durch das Land, als gäbe es keine Pandemie. Das erste Fernsehduell vom 29. September gerät zu einer Farce: Die Kontrahenten beleidigen sich gegenseitig und fallen einander immer wieder ins Wort. Drei Tage später begibt sich Trump nach einem positiven Covid-19-Test in Quarantäne; kurzzeitig wird er im Spital behandelt. Schon am 12. Oktober zelebriert er in Sanford, Florida, die nächste Rally und zeigt seinen Anhängern, was er von den Corona-Schutzmassnahmen hält (Bild). Trumps Leugnen der Krise kommt bei vielen älteren, traditionell konservativen Wählern allerdings gar nicht gut an.

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Nullsternluxus Mit dem Konzept «Null Stern – the only star is you» hatten die Künstler Frank und Patrik Riklin vom St. Galler Atelier für Sonderaufgaben und der Hotelier Daniel Charbonnier 2016 für Aufsehen gesorgt. Ihr «Hotelzimmer» ohne Wände und Decken im Bündner

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Safiental fand nicht nur in der Welt der Konzeptkunst Anklang, sondern auch bei potenziellen Feriengästen, die sich zu Tausenden auf einer Warteliste eintrugen. Im Corona-Sommer 2020 wird das Kunstwerk kommerzialisiert: Unter der Bezeichnung «Zero Real Estate» bieten sieben Tourismusregionen in der Ostschweiz und

im Fürstentum Liechtenstein ihren Gästen Luxus-Übernachtungen in freier Natur an. Dabei versucht jede Destination, die bestehende Zimmereinrichtung eines renommierten Hotels der Region neu zu inszenieren. Entsprechend vielfältig kommen die «immobilienbefreiten Suiten» daher: Während jene von Teufen im Appenzeller-

land heimelig ausgestattet und in alle Himmelsrichtungen drehbar ist, bietet das «Null Stern»-Zimmer der Tourismusregion Heidiland am Südhang der Churfirsten (Bild) neben moderner Ästhetik einen einmaligen Panoramablick über den Walensee. Eine Übernachtung unter freiem Himmel kostet 295 Franken – Butler-Service sowie

kompromisslose Sicherheits- und Hygienemassnahmen inklusive. «Man kann erwarten», so meinen die Künstlergebrüder Riklin bei der Eröffnung, «dass die sieben neuen Hotelzimmer zu den bestgelüfteten der Welt gehören.»

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«Hard Megxit» Im Vereinigten Königreich beginnt das Jahr mit einem Paukenschlag: Am 8. Januar verkünden Prinz Harry und seine Frau Meghan auf ihrem InstagramKanal die Absicht, nicht länger als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zur Verfügung zu stehen. Der Duke und die Duchess of Sussex lassen ausserdem verlauten, sie würden ihren Lebensmittelpunkt künftig mehrheitlich in Nordamerika sehen und wollten finanzielle Unabhängigkeit anstreben. Die von den Medien zum «Megxit» erklärte Ankündigung führt zu einem Treffen der – offenbar überrumpelten – königlichen Familie und am 18. Januar schliesslich zur Veröffentlichung einer Vereinbarung zwischen dem Hof und dem amtsmüden Paar, die unter anderem die folgenden Punkte umfasst: Harry und Meghan werden Königin Elizabeth II. bei offiziellen Anlässen nicht mehr vertreten. Sie behalten ihre Prädikatstitel (Royal Highness), dürfen diese aber nicht länger verwenden. Sie erhalten künftig keinerlei Zuwendungen mehr aus dem Staatsbudget und müssen ausserdem die Renovierungskosten für das von ihnen bewohnte Frogmore Cottage in der Höhe von 2,4 Millionen Pfund zurückzahlen. Weil diese Lösung deutlich weniger attraktiv ist als die von Harry und Meghan (im Bild am 5. März in London) vorgeschlagene Variante, wird sie für die Medien rasch zum «hard Megxit».

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Abschied vom Goldjungen Bereits im Alter von neun Jahren wurde Diego Armando Maradona von einem Talent-Scout entdeckt. Mit den Boca Juniors wurde der Mittelfeldspieler argentinischer Meister, bevor er 1982 zum FC Barcelona wechselte. Nach dem Pokalsieg mit dem spanischen Erstligisten (1983) transferierte Maradona zur SSC Napoli, wo er seine grössten Erfolge im Klubfussball verbuchen konnte (Meister 1987 und 1990, Pokal 1987, Uefa-Cup 1989 und Supercup 1990). An der Fussball-WM in Mexiko schrieb der nur 165 cm grosse «Goldjunge» im Viertelfinal gegen England Fussballgeschichte: Drei Minuten nach seinem mit der Faust erzielten Führungstor (Eigenzitat: «Es war der Kopf Maradonas – und die Hand Gottes») dribbelte er über das halbe Spielfeld und trickste mit dem «WM-Tor des Jahrhunderts» (Fifa) Torhüter Peter Shilton aus. Argentinien gewann die WM schliesslich mit einem 3:2-Finalsieg gegen Deutschland (im Bild Maradona mit dem Pokal am 29. Juni 1986). Während seiner letzten Jahre als Profi beim FC Sevilla (1992/93), den Newell’s Old Boys (1993/94) und den Boca Juniors (1995-97) war Maradona wiederholt wegen Dopings in den Schlagzeilen. Der «Fussballer des Jahrhunderts» (2000) amtierte nach seinem Rücktritt als Coach; er starb am 25. November im Alter von 60 Jahren.

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Neowise ganz nah In den Sommermonaten kommt es am Nachthimmel zu einem aussergewöhnlichen Spektakel: Der Komet C/2020 F3 ist während mehrerer Wochen von blossem Auge sichtbar. Entdeckt wurde der Himmelskörper erst am 27. März mit dem NasaWeltraumteleskop Wide-field Infrared Survey Explorer im Rahmen des Projekts Near-Earth Object Wise (Neowise). Unter diesem Akronym begeistert der Komet professionelle Astronomen, Hobby-Himmelsgucker und Medien in aller Welt. In Mitteleuropa ist Neowise Anfang Juli am Morgenhimmel im Nordosten zu beobachten, ab Mitte Juli dann auch am Abendhimmel im Nordwesten. Besonders imposant zeigt sich der Komet in der Neumondnacht vom 20. Juli (im Bild vom Gurnigelpass im Naturpark Gantrisch mit Blick in Richtung Bern). C/2020 F3 erscheint ausserordentlich hell, weil er neben einem Staub- und einem Gasschweif – wie bei derartigen Himmelskörpern üblich – ausserdem noch einen dritten Schweif aus Natrium aufweist. Zum letzten Mal konnte dieses Phänomen beim 1995 entdeckten Kometen Hale-Bopp beobachtet werden. Mit einer Distanz von rund 103 Millionen Kilometern erreicht Neowise am 23. Juli seine grösste Annäherung an die Erde; wiederkehren wird der Komet erst in 6766 Jahren.

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Ölpest im Paradies Vor der Südostküste von Mauritius läuft am 25. Juli der japanische Frachter Wakashio an einem Korallenriff auf Grund.

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Das unter panamaischer Flagge fahrende Schiff gehört der Okiyo Maritime Corporation und war unbeladen auf dem Weg von Singapur nach Brasilien. Die 20 Seeleute aus Indien, Sri Lanka und den Philippinen können unverletzt geborgen werden.

Nach Aussage mehrerer Besatzungsmitglieder feierte man zum Zeitpunkt der Havarie an Bord den Geburtstag eines Matrosen, weshalb der Kapitän den Autopiloten aktiviert hatte. Der 58-jährige Inder und sein Erster Offizier werden festgenommen.

Obwohl in den Tagen nach dem Unglück rund 2000 Tonnen Öl abgepumpt werden, kommt es zu einer Katastrophe: Nach einem Sturm schlägt einer der Treibstofftanks der Wakashio leck, worauf mehr als 1000 Tonnen Schweröl auslaufen. Der Öltep-

pich erreicht eine Ausdehnung von fast 30 Quadratkilometern und verseucht den Blue Bay Marine Park sowie einen ökologisch wertvollen Mangrovenwald. Am 15. August zerbricht das Schiff in zwei Teile; das Vorderteil wird am 21. August – trotz Protesten von

Umweltschutzorganisationen – rund 15 Kilometer vor der Küste versenkt. Beim Abpumpen des verbliebenen Öls aus dem Heck der Wakashio sinkt ein Schlepper nach einer Kollision mit einem Lastkahn; dabei kommen vier Seeleute ums Leben.

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Die Schweizer Jugend jubelt Obschon die Wettkämpfe von Tokio um (mindestens) ein Jahr verschoben werden müssen – Olympische Spiele gibt es 2020 allemal: In Lausanne treffen

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sich vom 9. bis zum 22. Januar Jugendliche aus 79 Ländern zu den III. Olympischen Jugend-Winterspielen. Die 1788 Nachwuchsathletinnen und -athleten treten in 81 Einzel- und Teamwettkämpfen in insgesamt 16 Sportarten gegeneinander an. Die grössten Delegationen stellen das Gast-

geberland Schweiz (112 Teilnehmende), Russland (106) und die USA (96). Die helvetischen Jungsportlerinnen und Jungsportler (im Bild während der Eröffnungsfeier in der Vaudoise aréna am 9. Januar) haben allen Grund zum Jubeln: Mit insgesamt 24 Medaillen – darunter 10 golde-

ne – belegt die einheimische Delegation im Medaillenspiegel hinter Russland (29) und vor Japan (17) den 2. Rang. Herausragende Athletin ist die 17-jährige Zürcher Oberländerin Siri Wigger, die im Skilanglauf zweimal Gold (Langlauf-Cross und Sprint Freistil) und einmal Silber (5 km

klassisch) gewinnt. Furore macht auch die Bern-Jurassierin Amélie Klopfenstein: Die 17-Jährige, die ursprünglich nur als Ersatzfahrerin vorgesehen und erst nach der Verletzung einer Teamkollegin nachnominiert worden war, holt sich in den alpinen Skiwettbewerben ebenfalls drei Medaillen

(Gold im Super-G und im Riesenslalom, Bronze in der Kombination). Bei den Männern stechen der Skibergsteiger Thomas Bussard und der Snowboarder Valerio Jud heraus, die in den Einzel- und Mannschaftswettbewerben je zwei Goldmedaillen gewinnen.

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Der HC Ajoie demütigt Davos Weil das Finalspiel bereits Anfang Februar stattfindet, kann der Swiss Ice Hockey Cup 2019/20 regulär zu Ende geführt werden – ganz im Gegensatz zur Eishockey-Meisterschaft, die im März vorzeitig abgebrochen werden muss. An der 17. Austragung des nationalen Pokalwettbewerbs hatten insgesamt 32 Mannschaften teilgenommen: die zwölf Vereine der National League, zehn der elf Clubs der Swiss League sowie zehn weitere Vereine aus der Qualifikationsrunde. Einem Eishockeyclub aus der zweithöchsten Liga gelingen im Verlauf des Turniers einige bemerkenswerte Exploits: Der HC Ajoie besiegt hintereinander die National-League-Mannschaften von Lausanne, Zürich und Biel und steht am 2. Februar gegen den 31-fachen Schweizer Meister HC Davos im Final. Und auch in der Vaudoise aréna vor 9248 Zuschauern fackeln die Jurassier nicht lange: Der HC Ajoie geht nach gut acht Minuten in Führung und baut seinen Vorsprung bis ins zweite Drittel auf 4:0 aus. Den Davosern gelingen zwar drei Anschlusstreffer, doch Frossard, Devos und Schmutz erhöhen für Ajoie in den letzten Minuten auf das Schlussresultat von 7:3. Nach der Pokalübergabe feiert Angreifer Steven Macquat mit den jurassischen Fans den ersten Cup-Sieg in der Vereinsgeschichte.

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«Double» für die Young Boys In der Schweizer Fussballmeisterschaft 2019/20 wird das Geschehen mehrheitlich vom Titelverteidiger dominiert: Die Berner Young Boys stehen während 16 der insgesamt 34 Spielwochen an der Tabellenspitze und gewinnen den Titel schliesslich mit acht Punkten Vorsprung auf den FC St. Gallen. Weil die Meisterschaft infolge der Corona-Pandemie vom 28. Februar bis zum 20. Juni pausieren muss, wird die letzte Spielrunde erst am 3. August ausgetragen. Im Berner Wankdorfstadion kann YB nach dem Abpfiff der Partie gegen den FC St. Gallen (3:1) den dritten Titel in Folge und den 14. Meisterschaftssieg in der Vereinsgeschichte feiern (im Bild Stürmer Guillaume Hoarau mit dem Pokal). Bemerkenswert ist die Tordifferenz des Meisters (81:41), die vor allem auf die hervorragende Leistung von Torschützenkönig Jean-Pierre Nsame (32 Goals) zurückzuführen ist. Auch im Schweizer Fussball-Cup müssen aufgrund von Covid-19 sämtliche Partien ab dem Viertelfinal verschoben werden. Im Final vom 30. August treffen die Young Boys im Wankdorfstadion auf das Team des FC Basel. Die Berner gewinnen die Partie dank Toren von Nsame und Marvin Spielmann mit 2:1 und sichern sich nach der Saison 1957/58 das zweite «Double» in ihrer Vereinsgeschichte.

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